Autor Thema: Scurlocks Hausregeln: Die Magie  (Gelesen 3114 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Scurlock

  • Mitglied
Scurlocks Hausregeln: Die Magie
« am: 12. Januar 2007, 00:12:15 »
Zitat
@Scurlock: Die von dir erwaehnten Magieregeln aus dem Conan d20 Buch klingen fuer mich spontan sehr interessant. Es waere nett, wenn du noch ein bisschen was dazu schreiben koenntest, z.B. auch deine Einschaetzung, inwieweit der Scholar in den verschiedenen Moeglichkeiten abschneidet.
Was mich besonders interessiert waere:
1. Hat der Scholar die Moeglichkeit Zugriff auf potente Kampfzauber zu erhalten, insbesondere auch einfache Schadenszauber, die mit einer gewissen Sicherheit wirken?
2. Wie steht der Scholar mit diesen Schadenszaubern im Vergleich zu Kaempfern mit einem weit unterdurchschnittlichen Equipment (sprich fast nichts magisches) auf den Stufen von ca. 1-13 da?
3. Ist das System ausreichend generisch, dass man Zauber entwickeln kann, ohne direkt das ganze System ueber den Haufen zu schmeissen?
4.Sind viele der Moeglichkeiten des Scholars an andere Regeln aus dem Conan d20 Buch gebunden oder laesst sich fast alles auch mit ansonsten 'normalen' dnd Regeln spielen?
5. Du erwaehnst, dass der Scholar anderen Klassen nicht in ihren Gebieten durch Zaubern den Rang ablaufen kann. Ich persoenlich bin aber ein grosser Freund von solchen Utility Zaubern, die nicht nur im Kampf was bringen. Inwiefern existieren solche?
6. Was ist das Hauptbezugsattribut des Scholars? Ich habe recht viele ausgearbeitete NSC's fuer meine Welt, die ihren Stil u.a. auch durch das entsprechende Hauptattribut haben. Ich faende es ziemlich laecherlich meinen Spielern den machtvollen (intelligenten) Magier von einst vorzusetzen, der ploetzlich entweder deutlich weniger maechtig oder deutlich duemmer ist.
edit:
7. Du erwaehnst, dass maechtigere Magie nur mittels teuflischen Maechten u.ae. zu erreichen ist. Heisst das, dass der Scholar seine Macht direkt aus einer solchen Quelle bezieht, oder willst du damit nur sagen, dass das Wissen um solche Maechte nur auf solchem Weg zu erreichen ist?


zu 1)  Was verstehst Du unter potente Kampfzauber? Etwas Vergleichbares wie "Magic Missile" oder "Fireball" steht dem Scholar nicht zur Verfügung. Seine Mittel innerhalb eines Kampfes sind eher vergleichbar mit den D&D-Zaubern aus den Schulen "Conjuration", "Enchantment" und  "Necromancy". Einige sind wirklich tödlich, aber eben nicht wirklich vergleichbar mit denen eines D&D-Magiers.

zu 2)  Im direkten Kampf gegen normale Wesen schneidet der Scholar deutlich schlechter ab als die anderen nichtmagischen Klassen. Andererseits kann er entscheidend sein, wenn die Gruppe gegen übernatürliche Wesen vorgeht.

zu 3)  Ja, aber nicht so einfach wie bei D&D, da das System etwas komplexer ist.

zu 4)  Wenn Du das Magiesystem aus "Conan D20"  mit allen damit verbundenen Regeln,sprich "Rituals", "Corruption" etc.,  übernimmst, läßt sich das sicher bei D&D einbinden. Ich spiele schließlich auch mit anderen Regeln und habe nur das Magiesystem aus "Conan D20" übernommen.  

zu 5)  Es gibt keine Utilityzauber

zu 6)  Weisheit. Für einige Zauber ist außerdem Charisma recht wichtig. Aber es spricht sicher nichts dagegen, dies für die eigene Kampagne anzupassen.

zu 7) Seine Magie bezieht er aus der ihm zur Verfügung stehenden Macht, den "Powerpoints". Allein diese Macht gestattet es ihm, Zauber zu wirken.
Aber um diese Macht anzuwenden, muß der "Scholar" diese Zauber, die dazugehörigen Rituale und vor allem die dafür vorrausgesetzten "Sorcery Styles" (vergleichbar mit den Zauberschulen aus D&D) irgendwie erlernt haben. Dies geschieht im begrenzten Maße durch den Stufenaufstieg, durch einen Pakt mit dunklen Mächten, durch das Lesen von verbotenen Schriften oder durch die Lehren eines Mentor und Meisters.  

Mich würde interessieren, was Du genau von dem von einem Magiesystem erwartest. Denn die Magie bei "Conan D20" zeichnet sich gerade dadurch aus, dass potente Kampfzauber im Stile von "Feuerball" oder die sogenannten Utilityzauber dem Scholar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Insofern stellt sich dann die Frage, ob dies System wirklich etwas für für Dich ist.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

socke

  • Mitglied
Scurlocks Hausregeln: Die Magie
« Antwort #1 am: 12. Januar 2007, 01:19:16 »
Erstmal danke fuer die ausfuehrliche Antwort

Ich muss zugeben, dass es mir etwas schwer faellt, genau zu erklaeren, wie ich mir das Magiesystem etwa vorstelle, aber ich versuche es mal:

Es stoert mich (am dnd-Standard System), dass Spellcaster mit der Zeit nahezu alle andere Faehigkeiten durch ihre Zauber substituieren koennen und das teils schon auf recht fruehen Stufen. Knock zum Bsp. macht die Faehigkeit des Schloesserknackens vom Schurken im gewissen Masse ueberfluessig, Invisibility ist einfach nur um Laengen staerker als Hide, von impr. Invisibility ganz zu schweigen.

Andererseits mag ich die Vielseitigkeit des Magiers. Ich will nicht, dass seine Faehigkeiten bei Monster-Beschwoerung und Leute toeten aufhoeren. Ich mag Zauber, die zwar ungemein nuetzlich sein koennen, aber eben nicht nur dem Kampf dienen und moeglichst auch andere Klassen in vielen ihrer Spezialgebiete obsolet machen. Zauber wie Alarm, unseen Servant, Whispering Wind, Minor Creation, o.ae. machen fuer mich mit den Reiz am Magier aus.


Weiterhin spiele ich in einer Welt, in welcher magische Gegenstaende enorm selten sind und in den wenigen Faellen, wo ich magische Items vergebe, sind es selten +x Langschwerter. Das hat zur Folge, dass ab gewissen Stufen die Schadenszauber der Spellcaster Klassen zu machtvoll werden. Ausserdem habe ich das Gefuehl, dass die dnd Spellcaster fuer mich zu uebertrieben sind. Ich habe zwar nichts gegen einen Zauber wie Fireball, allerdings sollte ein solcher Effekt in meinen Augen schon etwas wirklich besonderes sein, was nur sehr machtvolle Spellcaster (sprich in meinen Dimensionen fruehestens ab Stufe 11 oder so) koennen.
edit: Damit meine ich jetzt nicht prinzipiell den Schaden des Zaubers, sondern den rein visuellen Effekt, den ich mir dabei vorstelle

Jedoch spielt der Kampf fuer mich eine tragende Rolle in DnD. Es ist nun einmal bei uns so, dass 1-2 Kaempfe in einer laengeren Spielsitzung vorkommen, die somit auch grob geschaetzt um die 10% unserer Spielzeit in Anspruch nehmen. Weiterhin weiss ich von meinen Spielern, dass sie alle einen gewissen Wert darauf legen, dass sie in den Kaempfen nicht zu reinen Statisten degradiert werden.
Ich brauche keine effektvollen krach-bumm Zauber fuer meine Spellcaster, allerdings sollten sie schon in jedem Kampf dazu in der Lage sein ein entscheidendes Woertchen mitzureden. In den meisten Faellen finden Kaempfe bei uns gegen normale Menschen statt, was fuer mich bedeutet, dass ein Spellcaster die Faehigkeit haben muss, Menschen zu toeten und auch merklich staerker sein sollte, als z.B. ein 2 Stufen niedrigerer Kaempfer.



Jede Form von Spellcastern ist bei mir ziemlich selten, was sie auch zu etwas besonderem macht. Jedoch sind z.B. manche Magier wirklich gefuerchtete Personen, wobei die allermaechtigsten durchaus kleinere Nationen in Angst und Schrecken versetzen koennen.
Dieser Flair ist mir sehr wichtig, zum einen da meine Spieler meine Welt nunmal so kennen gelernt haben, und zum anderen, weil es auch einfach irgendwie meinem Bild von Magiern insbesondere entspricht.

Du merkst vmtl., dass ich hautpsaechlich von Magiern spreche. Kleriker, Druiden und andere Spellcaster Klassen nehmen bei mir in der Tat keine so grosse Bedeutung ein. Die meisten Geistlichen bei mir sind 'normale' Experten, oder Angehoerige anderer Klassen, wirkliche Kleriker sind bei mir ebenfalls sehr selten und nehmen zumeist auch keine ganz so elementare Position ein, wie die wenigen grossen Magier.
Dennoch gibt es sie natuerlich auch.
Also waere es fuer mich noch interessant zu wissen, ob du es fuer moeglich haelst die Klasse so zu nutzen, dass man praktisch die freie Wahl hat, ob man Int, Wis (und u.U. auch Cha) als Bezugsattribut waehlt.



Zu guter letzt noch zum Corruption System: Vom Prinzip gefaellt mir dieser leicht cthuloide Hauch sehr gut, der die Magie auch regeltechnisch noch etwas mehr zu etwas besonderem macht.
Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist die, ob es trotz dieses Systems ueberhaupt noch realistisch ist, dass jemand ein maechtiger Magier, mit Zugriff auf sehr starke Magie geworden ist, ohne dabei voellig durchzudrehen?

socke
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

Scurlock

  • Mitglied
Scurlocks Hausregeln: Die Magie
« Antwort #2 am: 14. Januar 2007, 22:56:29 »
Zitat von: "socke"
Du merkst vmtl., dass ich hautpsaechlich von Magiern spreche. Kleriker, Druiden und andere Spellcaster Klassen nehmen bei mir in der Tat keine so grosse Bedeutung ein. Die meisten Geistlichen bei mir sind 'normale' Experten, oder Angehoerige anderer Klassen, wirkliche Kleriker sind bei mir ebenfalls sehr selten und nehmen zumeist auch keine ganz so elementare Position ein, wie die wenigen grossen Magier.
Dennoch gibt es sie natuerlich auch.
Also waere es fuer mich noch interessant zu wissen, ob du es fuer moeglich haelst die Klasse so zu nutzen, dass man praktisch die freie Wahl hat, ob man Int, Wis (und u.U. auch Cha) als Bezugsattribut waehlt.

Die freie Wahl zwischen den Bezugsattributen sollte problemlos möglich sein.
Zitat
Zu guter letzt noch zum Corruption System: Vom Prinzip gefaellt mir dieser leicht cthuloide Hauch sehr gut, der die Magie auch regeltechnisch noch etwas mehr zu etwas besonderem macht.
Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist die, ob es trotz dieses Systems ueberhaupt noch realistisch ist, dass jemand ein maechtiger Magier, mit Zugriff auf sehr starke Magie geworden ist, ohne dabei voellig durchzudrehen?
socke

Das ist eine interessante Frage, die ich Dir leider auch nicht beantworten kann. Dies kann ich erst beurteilen, wenn ein Scholar in meiner Gruppe wäre und dann auch noch die  entsprechende Stufe hätte.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

socke

  • Mitglied
Scurlocks Hausregeln: Die Magie
« Antwort #3 am: 15. Januar 2007, 17:18:20 »
Und denkst du auf meine anderen Ansprueche passt der Scholar halbwegs?

socke
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

Scurlock

  • Mitglied
Scurlocks Hausregeln: Die Magie
« Antwort #4 am: 17. Januar 2007, 12:01:17 »
Zitat von: "socke"
Und denkst du auf meine anderen Ansprueche passt der Scholar halbwegs?

socke

Schwer zu sagen, da einige Deiner Ansprüche an den "Scholar" so nicht gegeben und auch schwer umsetzbar sind. Über "Utilityspells" verfügt er gar nicht und im Kampf kann er nicht wirklich den anderen Klassen das Wasser reichen.
Andererseits hat das Magiesystem von "Conan D20" einfach Stil und ist sehr gut geeignet für Kampagnen, die nicht auf "High Magic" setzen.
Insofern mußt Du für Dich die Vor- und Nachteile des Systems hinsichtlich Deiner Präferenzen selbst abwägen. Entscheiden oder auch nur die Entscheidung Dir leichter machen, kann ich nicht.
Mögliche Alternativen wären vielleicht das Magiesystem von "Midnight" oder "TrueSorcery" von Green Ronin. Das erstgenannte ist allerdings stark kampagnenbasiert und letzteres kenne ich nicht wirklich.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...