Autor Thema: Conlaine Finn  (Gelesen 2487 mal)

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Scurlock

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Conlaine Finn
« am: 17. März 2004, 11:51:57 »
 Moin Leutz,

ich hab' hier schon mal den ersten Teil der Vorgeschichte von Conlaine Finn. Dies ist nun schon der vierte Charakter in einer laufenden Kampagne und ich hoffe er wird sich ein wenig länger halten! :rolleyes:
Wir spielen übrigens nach 3.0 Regeln

Zunächst die Daten:
Conlaine Finn; human; Ranger (1.Stufe) / Rogue (4.Stufe); Ges: cg
Attribute: St:15 Ge:16 Ko:12 In:16 We: 12 Ch:10
Feats: Combat Reflexes; Dodge; Mobility

Und hier beginnt die Vorgeschichte:

Die Nachtluft war kalt und klar. Unter ihm breitete sich das Lichtermeer der Stadt aus. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er das Seil ein letztes Mal prüfte: „Eine schöne Nacht um Beute zu machen!“. Mit diesen Worten schwang sich Conlaine Finn  vom Dach des hohen Gebäudes im Adelsviertel. Einen Augenblick später erreichte er den Sims. Das Fenster stand offen.
Conlaine wunderte sich immer wieder, wie gut doch Gorrim informiert war. Oder war dem Spieler wieder einmal nur jemand ein Gefallen schuldig gewesen? Wie auch immer, das offene Fenster war ja praktisch eine Einladung für jeden aufstrebenden Dieb. Und so eine Einladung sollte man einfach nicht ausschlagen.
Der Schurke schlüpfte ins Haus und schaute sich um.
Fast wäre ihm ein lautes Pfeifen über die Lippen gekommen. Der Raum war zwar nicht sonderlich groß, aber für einen Baderaum außerordentlich pompös eingerichtet. In dem sanften Licht des Lichtsteines, den ihm der gute Matto zur Verfügung gestellt hatte, konnte Conlaine erkennen, dass der Badebottich nicht wie üblich aus Holz oder Eisen gefertigt war, sondern golden schimmerte. Seine Finger glitten über die Wanne. Wie zu erwarten war sie nur mit Blattgold bestrichen, aber selbst dies deutete schon auf reiche Beute hin. Für so einen niederen Adligen lies es sich Sir Connick Berest
aber ganz schön gutgehen. Conlaine versuchte die aufsteigende fast kindliche Vorfreude zu bremsen, „jetzt werde nur nicht übermütig, mein Freund!“ Aber das war gar nicht so einfach. Die Wänder des Bades waren mit aufwändigen Ornamenten verziert und unterstrichen den Reichtum, den dieser Raum ausstrahlte.
Der Dieb schlich zur Tür und lauschte. Alles war ruhig. Vorsichtig öffnete er die Tür und hoffte, dass kein Knarren die Dienerschaft, die Besitzer oder gar irgendwelche Wachen aufschrecken würde. Aber alles blieb still. Conlaine atmete wieder aus und betrat den nächsten Raum. Im Lichtschein des Steines, erkannte er, dass es sich wie erwartet wohl um das Schlafgemach handeln mußte. Allerdings hatte er ein derartiges Schlafgemach noch nicht gesehen. Die Dekadenz, die dieses Zimmer ausmachte, raubte ihm fast den Atem. Ein riesiges Bett, eher eine Spielwiese, dominierte den Raum, und das Gestell war offensichtlich auch mit Gold überzogen. Sein Blick wanderte an den Wänden entlang zur Decke. Ein überdimensioniertes Gemälde zierte die Decke. Conlaine reckte seinen Arm ein wenig in die Höhe, um mit dem Lichtstein die Szenerie besser beleuchten zu können. Das Bild zeigte zahlreiche Wesen bei sexuell eindeutigen und obszönen, aber auch blutigen Handlungen und war handwerklich betrachtet ein Meisterwerk. Nur war die Mehrheit der abgebildeten, teilweise geflügelten Gestalten offensichtlich nicht menschlich und auch die dargestellten Akte wirkten befremdlich auf den jungen Dieb. Wenn er sich nicht täuschte, waren auch Opferungen und Folterungen zu sehen. Conlaine war gleichermaßen fasziniert und beunruhigt. Vor allem der flammende Balrog, der die Szenerie dominierte, lies ihn erschauern. Er konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, dass ihn dieser Balrog beobachtete.
Gothmog, die zweite Staatsreligion in Aglariand, und hier in Belegost fast dominierend fand vor allem beim niederen Adel steten Zulauf. Der stilisierte flammende Balrog war nun schon an vielen Gebäuden der Stadt zu sehen und verdrängte immer mehr den Adler, das göttliche Symbol Manwes.
Auch wenn Conlaine mit diesen Religionen nicht viel anfangen konnte und diesem Wandel bisher nicht viel Beachtung geschenkt hatte, war ihm durchaus bewußt, dass dieses Gemälde gar nicht mit dem im Einklang stand, was von den Gothmogin in der Öffentlichkeit gepredigt wurde.      
Nur mühsam konnte er den Blick von dem Gemälde lösen. Irgendetwas in ihm sagte dem Dieb, dass er schon zu viel gesehen hatte und schleunigst das Weite suchen sollte. Aber etwas trieb ihn voran. Außerdem hatte er noch kein Gold gefunden, zumindest keines, was er ohne weiteres einstecken konnte.
Vorsichtig öffnete Conlaine die Tür des Schlafgemachs und spähte hinaus. Auf dem Korridor schien alles ruhig. Wenn Gorims Informationen richtig waren, befand sich am linken Ende des Ganges das Arbeitszimmer, wo Connick Berest einen kleinen aber wertvollen Teil seines Besitzes aufbewahren sollte. Nahezu lautlos schlich der Dieb auf den Korridor und gelangte unbemerkt zum linken Flügel des Hauses.
Die Tür vor ihm war nur angelehnt, kein Laut drang hinaus auf den Gang. Ganz langsam schob der Dieb die Tür auf und achtete auf das leiseste Geräusch. Nichts, Conlaine atmete wieder aus. Im nächsten Moment glitt er in den Raum. Auch im Arbeitszimmer hatte der Hausherr nicht gespart. Wertvolle Teppiche schmückten den Raum und die Möbel waren offensichtlich aus kostbaren Hölzern gefertigt.
Conlaines Aufmerksamkeit galt aber dem großen Gemälde an der gegenüberliegenden Wand. Eine Landschaft war zu sehen, fremd und abweisend. Schnellen Schrittes ging er darauf zu. Aber dieses Mal interessierte er sich nicht für das Bild, sondern für das kleine Fach, das dahinter verborgen war. Aufmerksam studierte der Dieb den Öffnungsmechanismus des kleinen Wandtresors und entschärfte die verborgene Falle, deren Giftdorne einem unvorsichtigen Mann das Leben gekostet hätten. Das Öffnen des Faches war dann ein Kinderspiel. Im Tresor befand sich eine große Schatulle, die er sogleich heraus nahm. Sie war schwer, zu schwer um sie mitzunehmen. Eine Falle konnte er nicht finden und öffnete sogleich die Kiste. Dieses Mal konnte er ein leises Pfeifen nicht unterdrücken. Hunderte von Goldmünzen funkelten im Schein des Lichtsteins. Aber dies waren keine normalen Münzen. Ihre Prägung war dem Dieb unbekannt. Gold ist Gold dachte er und schaufelte die Münzen in seinen Rucksack. Als er fertig war, blickte er noch einmal in den Wandtresor und erspähte ein Schriftstück. Dieses steckte er in seine Gürteltasche. Anschließend verstaute er seinen Lichtstein und verließ den Raum. Gerade als er das Schlafgemach wieder betreten wollte, hörte er einen Schrei. Das war nicht der Ruf einer Wache, sondern der Schrei einer Verzweifelten, hier im Haus. Conlaine zögerte. Er hatte alles, was er wollte. Er konnte jetzt einfach so verschwinden. Ja, einfach, es war einfach gewesen, fast zu einfach. Wieder der Schrei, aber diesmal entfernter. Ach, verdammt!
Conlaine legte den schweren Rucksack im Schlafzimmer ab und schlich wieder auf den Korridor hinaus.
Er sah seinen alten Ausbilder Thar-Boras förmlich vor sich, wie er ihm für Situationen wie diese eine Standpauke gehalten hätte: „Conlaine, Deine Neugier wird Dich eines Tages schneller in die Hallen der Toten bringen, als Dir lieb ist! Zumindest handelst Du Dir damit nur Schwierigkeiten ein!“  
Diesmal schlich er nach rechts. Er hatte sich im Kopf den Plan des Hauses eingeprägt, den ihm Gorim vorgelegt hatte, und wußte dass im rechten Flügel eine Treppe nach unten führte. Ein paar Meter vor ihm lag ein größerer Gegenstand auf dem Boden. Vorsichtig tastete sich Conlaine, schleichend und in die Dunkelheit lauschend, heran. Es war kein Gegenstand, sondern ein Körper. Die Leiche einer Wache. Das Blut, das aus der tiefen Schnittwunde am Hals drang, war frisch und der Körper noch warm.
Der Mann hatte offensichtlich keine Zeit zur Gegenwehr gehabt, sein Schwert ruhte noch in seiner Scheide. Seine gute Ausbildung zum aglirrischen Waldläufer kam  Conlaine jetzt zugute. Der Schrei war der einer Frau gewesen und der Dieb bezweifelte, dass der Wachmann Zeit gehabt hätte, auch nur einen Laut auszustoßen.
Wo war er nur rein geraten?
 
             

Ich hoffe es hat Euch bis hier hin gefallen! Ich werde die Geschichte bald fortsetzen. Es gibt noch einiges zu erzählen!

Gruß
Scurlock
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Pestbeule

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    • Blog zur aktuellen Königsmacher-Kampagne
Conlaine Finn
« Antwort #1 am: 17. März 2004, 14:18:58 »
 Schön bis jetzt! Für was für eine Kampagne ist der Charakter? Manwe und Balrog erinnert mich irgendwie an LotR...
"Since it is difficult to join them together, it is safer to be feared than to be loved when one of the two must be lacking."
http://pestbeule.blog.de/

Scurlock

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Conlaine Finn
« Antwort #2 am: 17. März 2004, 14:58:34 »
Zitat von: "Pestbeule"
Schön bis jetzt! Für was für eine Kampagne ist der Charakter? Manwe und Balrog erinnert mich irgendwie an LotR...
Richtig! Unser SL (Thorn) hat eine eigene (magiearme) Welt entworfen,deren Götter aus Mittelerde entliehen sind. Unsere aktuelle Kampagne läuft  mittlerweile schon drei Jahre (Alle 2-4 Wochen) und baut auf eine alte AD&D-Kampagne auf, die wir über 9 Jahre gespielt haben. Das ganze ist sehr storyorientiert und eher rollenspiellastig gehalten.  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Jiltharis

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Conlaine Finn
« Antwort #3 am: 22. März 2004, 18:34:59 »
 Sehr schön!  :)

wann gehts denn weiter?

*ungeduldig wartet*  :P  


Kampf braucht keinen Anlaß; Kampf ist der Anlaß selbst.
Man fragt ja auch nicht, warum sich eine Seuche ausbreitet oder ein Feld brennt, darum frage auch nicht, warum ich kämpfe.

TheRealPhilep

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Conlaine Finn
« Antwort #4 am: 12. Oktober 2004, 14:43:14 »
 ähm, nur so nebenbei, aber fehlt dir nicht ein talent? 1wegen human,1sowieso,1ftr,1 lvl3=4......du hast aber nur 3!!


DIe geschichte ist mehr als nur gut, die ist wirklich ausgezeichnet!!
(\ /)
(O.o)
(> <) Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

Devil.X

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Conlaine Finn
« Antwort #5 am: 12. Oktober 2004, 21:45:56 »
 Hmm nur eine Stufe Ranger? :) Darum schätze ich die 3.5 so.

Chem Frey

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Conlaine Finn
« Antwort #6 am: 13. Oktober 2004, 00:25:55 »
 Hey, seit wann lässt der Thorn denn multiclassing zu? na? Wieviel XP bekommst du dadurch weniger? :P  
It's ok, I'm a Bard.

Scurlock

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Conlaine Finn
« Antwort #7 am: 13. Oktober 2004, 00:25:55 »
 
Zitat von: "TheRealPhilep"
ähm, nur so nebenbei, aber fehlt dir nicht ein talent? 1wegen human,1sowieso,1ftr,1 lvl3=4......du hast aber nur 3!!


DIe geschichte ist mehr als nur gut, die ist wirklich ausgezeichnet!!
Nein, mir fehlt kein Talent, da es sich dabei um nicht um einen Fighter, sondern um einen Ranger handelt ;)

@Devil.X
Ich habe den Ranger tatsächlich aus Optimierungsgründen bzw. Powergaminggründen genommen. Das hatte aber nichts mit den offiziellen D&D-Regeln zu tun, denn sonst hätte ich den Waldläufer sicher nicht auf der 1sten Stufe gewählt. Der Charakter kämpft übrigens vorzugsweise mit der Glefe.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Scurlock

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Conlaine Finn
« Antwort #8 am: 13. Oktober 2004, 00:27:41 »
Zitat von: "Chem Frey"
Hey, seit wann lässt der Thorn denn multiclassing zu? na? Wieviel XP bekommst du dadurch weniger? :P
Seitdem Thorn 3rd Edition spielt. Von einigen hausgemachten Sonderregeln aus alten 1st Edition Zeiten wollte er trotzdem nicht ablassen. ;)  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Chem Frey

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Conlaine Finn
« Antwort #9 am: 13. Oktober 2004, 00:34:02 »
 Da hab ich aber anderes von ihm gehört. So von SL zu SL. Achte mal drauf, wenn er begründet, wofür es Erfahrung gab.
It's ok, I'm a Bard.

Scurlock

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Conlaine Finn
« Antwort #10 am: 13. Oktober 2004, 00:43:40 »
 
Zitat von: "Chem Frey"
Da hab ich aber anderes von ihm gehört. So von SL zu SL. Achte mal drauf, wenn er begründet, wofür es Erfahrung gab.
Das hab' ich aufgegeben, denn ich blick da nich' durch.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Calivar

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Conlaine Finn
« Antwort #11 am: 13. Oktober 2004, 09:20:36 »
 Wieso? Du musst doch nur alles in Reimform von Dir geben! :D