Thema: Schmiede des Zorns/Forge of Fury

[Hofnarr]

Jeder hat vielleicht schon mal die Rezension für die Forge of Fury gelesen, einige haben sie sogar selbst gespielt...
Es ist alles in allem ein reinrassiges H&S-Abenteuer ohne wirkliche Story.
Und da liegt der Haken. Ich mag sowas nicht.
Habe mich aber leider schon mit meiner Gruppe darauf geeinigt, die komplette Amigo-Kampagne mit ihnen durchzuspielen, so dass ich da durch muss. Damit ich nicht komplett gegen mein Gewissen handeln muss, wenn ich dieses Abenteuer leite, hier meine Frage an euch:
Hat schon mal jemand in dieses Abenteuer noch Story eingebaut um es interessanter zu machen, und könnte mir davon berichten?
Oder habt ihr andere Vorschläge (falls ich meine Gruppe breitschlagen kann ) für ein anderes, interessanteres Abenteuer, dass die Chars von Stufe 3-5 führt?

[Talwyn]

Hat schon mal jemand in dieses Abenteuer noch Story eingebaut um es interessanter zu machen, und könnte mir davon berichten?

Ja, habe ich

Ist zwar nicht Shakespeare, aber immerhin. Ich habe halt das Abenteuer storymäßig etwas stärker im Gesamtzusammenhang meiner Kampagne verankert. Für konkrete Vorschläge wäre es gut, ein paar Details über deine Kampagne und die SC zu haben. Am besten versuchst du irgendwie eine Verbindung zwischen dem Abenteuer und den Hintergrundgeschichten der SC herzustellen...

[Hofnarr]

Klingt schon mal vielversprechend...
An meine Spieler: Ab hier heißt es für euch: Nasen raus!
Also hier die Chars mit den Vorgeschichten und meinen groben Ideen, wie es weiterläuft:

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Lilith ist eine elfische KÄM/HXM. Ihr Dorf auf der Elfeninsel Evermore (spiele eigentlich in einer eigenen Kampagnenwelt, aber Evermore kann man ja überall ansiedeln ) wurde als sie noch jung war von einer Horde Untoter überrannt unter Führung eines Vampirs. Alle trugen ein Emblem bei sich: Ein Drachenauge. Das gesamte Dorf wurde ausgemerzt. Einzig sie wurde von einem Halb-Dämon/Elf gerettet (tatsächlich ist es ein Halb-Dämon, dessen Mutter, eine Nachfahrin celestischer Externare von einem Dämon vergewaltigt wurde, womit man eine gute Gesinnung erklären kann ). Sie entschied sich bei Eladon (so sein Name) zu bleiben, und lernte ihn kennen und lieben. Eines Tages jedoch, sollte sie zum gemeinsamen Lager zurückkehren und es verwüstet vorfinden.
Das wäre grob die Vorgeschichte der Spielerin mit meinen eigenen Worten.
Kurz nachdem sie aufgebrochen ist, um Eladon zu suchen, hat Eladon mittels eines magischen Weges, den sie nicht ergründen konnte (sie hat mittels Detect Magic immerhin feststellen können, dass es sich um Verzauberung handelt) zu ihr gesprochen und ihr erklärt, dass er entführt wurde, aber dass seine Entführer eigentlich hinter ihr her waren. Desweiteren hat er ihr erklärt, dass er herausgefunden hat, dass sie auf dem Festland bei dem Dorf Eichenhain Informationen darüber finden könne, wer damals ihr Dorf angegriffen hat.
In Eichenhain angekommen, hört sie sich um und hört von einem Drachenkult um den Drachen Ashardalon, der in der Zitadelle in ewiger Nacht gehaust haben soll. Da befindet sie sich gerade mit den anderen Charakteren.
Ergo: Für diesen Char habe ich zwei mögliche Aufhänger:
1. Der Verbleib Eladons.
2. Der Angriff auf ihr Dorf, bzw. der Ashardalon-Plot.
Möglichkeiten wie es weitergeht, sind zum Beispiel, dass sie die Nachfahrin der Druidin Dydd ist, die Ashardalon vor 500 Jahren besiegt hat (zieht sich als roter Faden durch den Amigo-Plot bis zum Finale in der Bastion der gebrochenen Seelen).
Als einziger Aufhänger für die Forge of Fury ist mir bisher Idalla eingefallen, die weiteres wissen könnte...

Die anderen Charaktere folgen nach, wenn ich noch mehr Zeit habe...

[hewimeddel]

Es ist alles in allem ein reinrassiges H&S-Abenteuer ohne wirkliche Story.

Hallo,

so wie ich das verstanden habe, ist das Absicht, denn dadurch kann es in vielen verschiedene Spielrunden benutzt und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kampagne angepasst werden. Die meisten der Amigo-Abenteuer müssen also storytechnisch noch entsprechend erweitert werden.

Insgesamt leidet die Serie der Amigo-Abenteuer darunter, dass diese jeweils als zusammenhanglose Einzelmodule gemacht wurden - ein großer, modulüberspannender Plot fehlt.
Diesen musst du selbst erfinden - wenn du die restlichen Abenteuer auch schon hast, dann lies dir diese am besten auch durch, dadurch bekommst du sicherlich einige gute Ideen.

Es ist aber eigentlich nicht zu kompliziert, diesem Abenteuer eine nette Story aufzudrücken.

1. Die Spieler brauchen eine wirkliche Motivation, in den Höhlenkomplex zu gehen. Das was da im Abenteuer steht, sind eher Notfallanker und "Nebenquests".
2. Die Orks könnten nur wiederwillig unter dem Kommando des Ogers stehen - evtl. könnten die SC die beiden Orks belauschen, die vor dem Tor stehen und sich mit diesen verbünden o.ä.
3. Im Gefängnis der Orks könnten Gefangene sein, die einen weiteren Freund in den tieferen Höhlen verloren haben - oder ein Gefangener könnte ein Duergar sein, was wieder einige Möglichkeiten eröffnet.
4. Die Motivation der Duergar hier zu sein ist im Abenteuer recht schwach - diese Gruppe ist sehr ausbaufähig. Evtl. könnten diese so nebenbei auch den Gedankenschinder aus "Der Traumflüsterer" suchen und/oder von den Desmodus aus "Verborgen in der Tiefe" vertrieben worden sein usw...
5. Auch die Geschichte um Durgeddin lässt sich schon vorbereitend mit dem "Fürst der eisernen Festung" verbinden.
6. Den Troglodyten und dem Seiler würde ich nicht viel Story aufdrücken - überall Story wirkt auch unglaubwürdig.
 
So lässt sich daraus recht einfach eine Geschichte in das Abenteuer bringen, wodurch die Spieler auch schon leise auf das vorbereitet werden können, was da noch kommen wird.

tschau,
hewi

[Talwyn]

Insgesamt leidet die Serie der Amigo-Abenteuer darunter, dass diese jeweils als zusammenhanglose Einzelmodule gemacht wurden - ein großer, modulüberspannender Plot fehlt.

Das stimmt so nicht ganz, die Abenteuer sind - wenn auch recht lose - durchaus miteinander verbunden. Ich halte dass auch ehrlich gesagt nicht für die schlechteste Wahl, da so die Abwechslung erhalten bleibt, und wenn dann die Zusammenhänge ins Spiel kommen, stellt sich bei den Spielern ein gewisser Aha-Effekt ein.
Im Gegensatz dazu fand ich z.B. RttToEE auf Dauer einfach öde. Irgendwann möchte ich auch mal mit einem Plot durch sein und mich neuen Herausforderungen stellen.

On Topic: Da du die Elfe schon für Sunless Citadel als Aufhänger benutzt hast, würde ich auf jeden Fall einen der anderen SC nehmen, damit die Spieler das Gefühl haben, dass ihre Charaktere auch wichtig für die Kampagne sind. Der Ashardalon-Plot taucht ja in späteren Abenteuern wieder auf, sollte also kein Problem sein.
Einen recht guten Hook in Forge of Fury stellen die Duergar dar. Du kannst einfach festlegen, dass sie für irgendeinen Feind eines der SC arbeiten (wenn es sowas gibt), der sich die Geheimnisse von Khundrukar einverleiben will. Wenn du es geschickt anstellst, kannst du auf diese Weise dann auch gleich den Bogen zu Lord of the Iron Fortress schlagen - es könnte sich herausstellen, dass der Feind der SC nur ein niederer Handlanger der BBEG (Name vergessen, Buch weit weg) in diesem Abenteuer war.

[Hofnarr]

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Oh je... Wir haben erst eine Runde gespielt, und ich hatte für jeden Charakter eine individuelle Motivation, in die Zitadelle zu gehen. Einer will seinen Meister mit der Sommerfrucht retten, der zweite hat sich damit abgefunden, dass sich für ihn die Geschichte wiederholt (er hat die Abenteuer teilweise schon durchgestanden, wurde getötet und lebt auf mysteriöse Weise wieder, ohne zu wissen wieso, und an einem Punkt seiner Vergangenheit; außerdem um 30 Jahre gealtert -> HGS vom Spieler, um das Wieso und Weshalb darf ich mich kümmern^^), der Letzte stammt von einer Paralleldimension oder anderen Ebene und versucht sich in dieser Welt erstmal zurechtzufinden und über Wasser zu halten (hat freudig den Auftrag der Hucrele angenommen). Wenn Details gewünscht sind, reicht fragen aus, dann poste ich das auch^^

[Zechi]

Als weitere ANregungen. Das Abenteuer bietet durchaus Möglichkeiten zum Rollenspiel, schließlich sind ja unterschiedliche Gruppen im Dungeon aktiv.

Zumindest mit den Duergar kann man verhandeln, ebenso mit Idalla. Wenn die Spieler und der SL wollen, kann man in beiden Fällen einen interessanten Plot mit einbauen.

Gruß Zechi

[Hofnarr]

Das sind ja schon viele Ideen. Vielen Dank an alle :-)
werde euch dann (wenn die Zeit reicht) in der Story Hour auf dem Laufenden halten.

[Kylearan]

Zumindest mit den Duergar kann man verhandeln, ebenso mit Idalla. Wenn die Spieler und der SL wollen, kann man in beiden Fällen einen interessanten Plot mit einbauen.

Gruß Zechi

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Gerade Idalla bietet sich doch an; eine schönere Gelegenheit, solch ein Wesen in eine Kampagne zu verwickeln, gibt es ja nicht, zumal die Begegnung leicht so geändert werden kann, dass sie flieht. Und dann gibt es ja die schönen Prestigeklassen im Fiend Folio, insbesondere den Fiend of Corruption...

Insgesamt fand ich die Schmiede schon ziemlich gut, und ich finde auch, dass sie leicht und gut in größere Rahmen einzubauen ist. Die verschiedenen Gruppierungen bieten ebenfalls viel Potential, dass natürlich vom SL auszubauen und zu verwenden ist.
Sehr gelungenes Abenteuer.

Kylearan

[Taled]

So, ich jetzt auch:

Zustimmung zu hewimeddel, Zechi und Kylearan.

Von Kaufabenteuern erwarte ich idR eine Abfolge innovativer, gut designter und ausbalancierter (Kampf-)Begenungen. Der inneren Zusammenhang und die Motivation der Spielercharaktere ist meine Aufgabe.

Nach diesem Maßstab ist The Forge of Fury ein gelungenes Abenteuer.

Zu deinen Fragen:

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Ich halte es für schwierig, die Duergar-Begegnung diplomatisch zu lösen, es sei denn man baut sie grundlegend um. Denn es sind die Duergar, die erst schießen und dann Fragen stellen.
Die Anregungen, die Orks unzufrieden mit ihrem Boss sein zu lassen ist sehr gut.
Die Wohnquartiere der Zwerge sind etwas zu klein und die zeitliche Abfolge der Ereignisse erschließt sich den Spielern erst durch ein Tagebuch. Ungünstig.
Die Succubus wurde angesprochen: ein toller story hook !
Der Drache sollte eigentlich fliehen und die SCs später belästigen.

Taled