Autor Thema: Einer stirbt  (Gelesen 6402 mal)

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Taled

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Einer stirbt
« Antwort #15 am: 04. April 2007, 10:04:16 »
Da taucht halt die Frage auf, ob das so heldenhaft ist, bei einem Luftschiffabsturz ums Leben zu kommen, weil man total betrunken in seiner Koje pennt . . .

Ich glaube zwar teilweise zu verstehen, worauf du hinaus willst, aber schreib noch ein bißerl mehr: Was ist heldenhaft ? Warum soll es nicht heldenhaft sein, im Kampf zu sterben ? Wäre ein SC, der an Bord bleibt und das Schiff mit welchen Mitteln auch immer einige Minuten länger in der Luft hält, damit es nicht in ein dicht besiedeltes Dorf stürzt, heldenhaft genug ? Ist ein Raum ohne Ausgang, der sich langsam mit Wasser füllt, eine haarsträubende Gefahr ? So was in der Richtung willst du ? Ja ? Allerdings ist ersaufen ein ziemlich jämmerlicher Tod ! Warum sollte in einem Kampf der Ausgang / der Tod eines SC nur vom SL abhängen ? Würfelst du etwa hinter einem Spielleiterschirm ?

Fragen über Fargen . . .


Taled

TheRaven

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Einer stirbt
« Antwort #16 am: 04. April 2007, 10:10:14 »
Ich mache das so, dass nach einem verpatzten Rettungswurf den Charakter nicht einfach Tod umfällt, wie dies die Regeln vorsehen würden, sondern er wird noch so lange weiterleben, bis ich die Möglichkeit sehe ihn heldenhaft sterben zu lassen. Das muss dann nicht zwingend dieselbe Situation sein, obwohl ich eigentlich schon versuche, den Heldentod  so schnell wie möglich und am Besten noch an demselben Ort durchzuführen aber manchmal ist das einfach nicht möglich.

Das Problem an diesem Vorgehen ist, dass man das absolute, uneingeschränkte Vertrauen der Spieler geniessen muss, da der Tod der Charaktere jeweils nicht im Spielsystem erfolgt, sondern im Rahmen einer vom DM vorgetragenen Erzählung. Der Charakter rennt also nicht mit einem Charge in eine Horde Orks und würfelt dann Angriff und Schaden aus, sondern ich erzähle, was der Charakter macht, was passiert und wie er stirbt. Für mich ist das würdevoller als einfach im Rahmen von einer Massenwürfelei Tod umzufallen. Manchmal gibt aber auch der Spieler selbst an Anstoss, indem er während einem normalen Kampf mit Absicht eine tödliche Aktion durchführt. In der Situation versuche ich dann in den Erzählkampf zu wechseln und sein Opfer würdig im Rahmen eines Monologes abzuhandeln.

Bei mir geht es, wie schon oft erwähnt, in erster Linie um die Geschichte und die passende Atmosphäre. Dazu gehört auch der Tod von Charakteren. Soll also heissen, dass ich den Tod der Charaktere plane aber erst, wenn sie eigentlich schon Tod sind, so merkwürdig dies klingt. Die ganze Sache hat viel mit Gefühl und situativen Entscheidungen zu tun, daher kann ich dies hier auch nicht abschliessend und umfassend erklären. Es ist einfach wichtig, dass sich der Tod eines Charakters für alle "richtig" anfühlt.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

hewimeddel

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Einer stirbt
« Antwort #17 am: 04. April 2007, 13:46:03 »
@Rurik:

Ganz ehrlich:
Jetzt verstehe ich dein Problem gar nicht mehr. Mir stellen sich die gleichen Fragen wie Taled, und noch ein paar mehr.

Was verstehst du unter Heldenhaft? Sind deine Spieler damit einverstanden, dass du ihre Charaktere in den Heldentod führen willst? Warum muss überhaupt einer sterben?

Warum ist das "normale" Spiel gemäß den Regeln nicht heldenhaft und wieso liegt es am Spielleiter, wenn die SC im Kampf sterben? Das ist doch größtenteils Sache der Spieler und der Würfel, die Taktik der Gegner ist doch meistens vorgegeben.

Beschreibe am Besten auch mal, wie du dir das vorstellst (und vor allem: wie deine Spieler sich das vorstellen).

Wenn ich so leiten würde wie TheRaven, dann würden die Spieler (größtenteils) meutern, daher ist es wichtig zu wissen, wie sowas bei euch läuft.

Und denk' dran: Der Sieger schreibt die Geschichte.
Wenn deine Gruppe gewinnt und nur einer stirbt, dann wird es fast automatisch zum "Heldentod", wenn sich die Geschichte in der Welt verbreitet...

tschau,
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Cyrell

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Einer stirbt
« Antwort #18 am: 04. April 2007, 14:58:51 »
Heldentod, Beispiel: 200 Orks stürmen auf die Gruppe zu. Einer der SC stürmt auf die Orks zu und ruft: Flieht! Ich halte sie auf!   :D

Mal ehrlich, das ganze klingt danach, als würde sich deine Gruppe einfach ein wenig viel rausnehmen bzw dir auf der Nase rumtanzen und dass du jetzt mal auf den Tisch hauen willst. Aber halt inGame. Wissen deine Spieler, dass man auch manchmal den Rückzug antreten muss? Auch ne harte Lektion :)
If all you have is a crowbar, everything looks like a face.

Henriette

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Einer stirbt
« Antwort #19 am: 04. April 2007, 16:53:56 »
Ich möchte diese Diskussion im Tread direkt nutzen, um mein SL Problem darzustellen.
Ich bin nun DEFINITIV zu weich wenns darum geht die Leute abzurüsten. Meistens sitzen da ein BArbar, Kleriker Magier und Druide. Meistens. Und bisher noch bei jedem der 6 oder 7 Termine hätte der Barbar eigentlich sterben müssen. Aber dann tut er mir in der einen Situation leid, und in der anderen kann ich ihn nicht töten, weil sonst die komplete Party tot ist. Ich will ja auch nicht einfach so die Leute umbringen. Aber ich finde es kann nicht sein, dass ich in jedem 2. Kampf sie verschonen muss.:/
Was kann man da machen? Muss ich einfach garstiger werden? Barbaren nu entgültig mal töten, und ihn dann sich ein Viech aufstellen lassen, das was aushält? Ich bin da etwas unschlüssig.

candor

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Einer stirbt
« Antwort #20 am: 04. April 2007, 17:46:16 »
@Henriette:
Du hast da vor kurzem was gefragt: http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,14449.0.html
Und dann stellst du die o. g. Frage. Ich bin ehrlich gesagt etwas verwirrt...

MfG

Candor[/quote]
"Hunger ist rein ökonomisch betrachtet eine konstante Nachfrage" Bruno Jonas

hewimeddel

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Einer stirbt
« Antwort #21 am: 04. April 2007, 18:05:27 »
Hallo Henriette,

Klar freut sich niemand, wenn sein Charakter stirbt.
Aber ein Rollenspiel, bei dem die Handlungen der Spielers keinen Einfluß auf den Ausgang des Spiels haben, ist langweilig. In deinem Fall ist es scheinbar vollkommen egal, ob der Barbar klug vorgeht oder nicht - er überlebt immer.
Das macht dir offensichtlich keinen Spaß und dem Barbarenspieler auf lange Sicht vermutlich auch nicht - geschweige denn den anderen Mitspielern.

Der Vorschlag von mir:
Spiele doch mal mit den Regeln wie sie im Buch stehen - also ohne an den Würfeln zu drehen.
Diese Regeln sind recht gut ausbalanciert und sind einem guten Spielerlebnis zuträglich, wie der allgemeine Erfolg von D&D offensichtlich zeigt.

Ich würde dir allerdings vorschlagen dass du deine Spieler darauf vorbereitest. Ein kurzes "Eure Schonfrist ist jetzt  vorbei - ab heute spiele ich die Gegner richtig aus, so wie es im Spiel vorgesehen ist" solltest du deinen Spielern vor dem Spiel zugestehen.

Wenn deine Spieler meckern, dass es Ihnen dann zu tödlich ist, dann könnt ihr ja an den Spielmechanismen ein bißchen drehen. z.B. dass man  grundsätzlich nur "bewusstlos" geschlagen werden kann oder dass man erst ab -20 Lebenspunkten stirbt, anstatt bei -10.

tschau,
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Henriette

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Einer stirbt
« Antwort #22 am: 04. April 2007, 18:53:35 »
@ Candor
Ich weiß nicht, ob du die Kampagne kennst. Aber zur Erklärung.
Spoiler (Anzeigen)


@ Hewimeddel
Den Satz, dass die Schonfrist abgelaufen ist hab ich schon beim 3. Termin gebracht.;)
Aber als Beispiel. Vorletzer Termin. Die 4 gegen 6 Halb-Okr Söldner. Durchaus ne Schaffbare aufgabe. Ich gewinne die Ini und Charge mit allen auf den Barbar, weil er das sinnvollste Ziel ist und vornesteht. Hät ich nicht gnade vor recht ergehen lassen wär der entgültig tot gewesen. Ein Kleriker daneben, sowie ein Druide und ein Magier, die beide ne leere Memo hatten. Kann ich halt nicht dann.:/
Ausserdem is der Barbar so ein treu doofer Spieler. Nie gesehen, dass jemand INt 6 so gut ausspielen kann.;) Eigentlich rechnet er auch seit 4 Terminen, das sein Viech stirbt. Aber ich kann der Gruppe nit den einzigen wirklichen DMG-Dealer nehmen wenn dadurch quasi alle sterben.

hewimeddel

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Einer stirbt
« Antwort #23 am: 04. April 2007, 19:34:00 »
Zitat von: "Henriette"
Aber ich kann der Gruppe nit den einzigen wirklichen DMG-Dealer nehmen wenn dadurch quasi alle sterben.


Warum?
Dann gibt's halt eine neue Truppe (die wahrscheinlich etwas vorsichtiger spielt). Es ist ja nicht so, dass ihr dann nie wieder spielen könntet.

Evtl. hätten deine Spieler auch Spaß daran, im Todesfall als die "Stormblades" zu weiterzuspielen? (Kenne die Kampagne aber nicht)
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Henriette

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Einer stirbt
« Antwort #24 am: 04. April 2007, 19:45:32 »
Na. Die Stormblades mögen die SC's vorerst mal nicht. Ob sich das ändert hängt vom Kampagnen verlauf ab etc.
Ich meinte das eher so. Wenn ich in der Situation den Barbar töte töte ich alle. SPeziell da war es so. Magier und Druiden hätte ich in der nächsten Runde gelegt, und der Kleriker hätte dann auch mit seinen 20Fuß kein Land mehr gesehen. Mal abgesehen davon, dass der CHarakter sich niemals ergeben würde. Wenn einer nen neuen Char macht ok. Aber alle? Nein danke.

Cyrell

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Einer stirbt
« Antwort #25 am: 04. April 2007, 21:34:26 »
Auch wenn das quasi Threadjacking ist. Wenn du weißt, dass sie kaum noch Resourcen haben, warum stellst du ihnen dann 6 Söldner entgegen? Das ist keine Situation, in der du zu weich gehandelt hast, sondern evtl. mit dem Encounter übertrieben und ihn dann durch Mogeln abschwächen musstest. So meine Interpretation nach deinen Infos.
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Henriette

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Einer stirbt
« Antwort #26 am: 04. April 2007, 21:41:58 »
Naja. DIE wollten halb tot noch weiter ins Dungeon. Is das mein Fehler? Die Viecher stehen da nunmal.
Jo. Bin nun hier still. Bins nur gewohnt, nicht wegen allem nen neuen TRead aufzumachen. Sorry an Treadersteller.

Cyrell

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Einer stirbt
« Antwort #27 am: 04. April 2007, 22:41:27 »
Zitat von: "Henriette"
Naja. DIE wollten halb tot noch weiter ins Dungeon. Is das mein Fehler? Die Viecher stehen da nunmal.
Jo. Bin nun hier still. Bins nur gewohnt, nicht wegen allem nen neuen TRead aufzumachen. Sorry an Treadersteller.
Ich sagte ja 'quasi'. Ist ja nicht so, dass es nicht zum Thema passt und ich glaub auch, wenn ihr zwei euch vom Stil her annähert und in der Mitte trefft, habt ihr, was ihr sucht. Ausserdem liegt es mir fern, irgendwem den Mund zu verbieten.
Ich glaube, es ist generell besser sich mit offenen Regeln / Würfeln und leichten encountern an die Fähigkeiten der Gruppe ranzutasten und es dann halt zu steigern. Nicht jede Gruppe Spielt auch ihr volles Potential aus. Da kann es dann schon mal passieren, dass man mogeln muss, oder wenn halt Pech im Spiel ist. Vielleicht haben deine Spieler auch die Gefahr nicht erkannt. (Evtl. hast du sie nicht drauf aufmerksam gemacht) In meiner alten Runde hat unser DM uns immer die Option gelassen offen oder verdeckt zu würfeln, wenns mal richtig haarig wurde. Wir wussten eh, dass er hier und da bescheißt, sowas bekommt man halt mit. Worauf es ankommt ist aber, dass es sich gespielt gut anfühlt. Wenn man von Kanonenfutter-Goblins abgeschlachtet oder enen Endgegner zum Frühstück verspeißt tut es das bestimmt nicht. Eine Möglichkeit wäre, den Spielern zu offenbaren, wo man mogeln musste, damit sie sich das nächste Mal besser einschätzen können.
Was man vermeiden sollte ist, Gegner stärker zu "würfeln".
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Jumanchy

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Einer stirbt
« Antwort #28 am: 05. April 2007, 08:36:21 »
Also wenn du sie nicht umbringen kannst: HALTE DICH EISKALT AN DIE WÜRFEL UND WÜRFEL OFFEN :twisted:




Mein Spieler haben schon am ersten Abend gemerkt dass ich es ernst meine.


Sie lauschen an der Tür Mehrer Goblins. (Aussage“Nur Goblins“)

Nach einem erfolglosen versuch die EINZUSCHLAGEN statt leise zu öffnen(Obwohl sie nen Schurken dabei haben). Reist der Mönch der Gruppe die Tür auf. „Nur drei Goblins“ mit Kurzbögen die nun gelauert haben schießen recht gut
Zwei schaffen es  ihre Pfeile in der Brust des Mönches zu versenken. Dieser kippt aus den Latschen. :wacko:

Später beim Pfeile entfernen (keiner hatte Heilkunde) ne 3 Gewürfelt also beim entfernen noch mal 1W6 Schaden. :boxed:


So eigentlich währe er jetzt verblutet (war danach schon bei - 8 )
Da die message aber angekommen war haben sie noch nen fürchterliches Gobbo-Gebräu gefunden, mit heilender Wirkung.

Fazit: vier entsetzte Spieler-Gesichter und die Aussagen eines Spielers er Multiclasst nächsten lvl als Kleriker.   Dazu noch das geschockte stöhnen  „Das wahren nur 3 Goblins“   :yoda:

Hat dazu geführt dass sie realisiert haben das sie durchaus an „nur 3 Gobbos“ sterben können.

Cyrell

  • Mitglied
Einer stirbt
« Antwort #29 am: 05. April 2007, 12:47:54 »
Zitat
Später beim Pfeile entfernen (keiner hatte Heilkunde) ne 3 Gewürfelt also beim entfernen noch mal 1W6 Schaden.
Die Regel ist mir neu.
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