Efeupracht, zum Dritten und letzten, heute mit einer Kurzbeschreibung eines Viertels der handlungstragenden Metropole Absalom:
EfeuprachtDonnerstag, 04. Oktober 2007
Das GameMastery Modul
U1: Die Galerie des Bösen (
U1: Gallery of Evil) findet vor der Kulisse Absaloms, der größten Stadt Golarions, statt. Diese aufblühende Metropole ist bis zum Anschlag mit Personen aus allen Lebenslagen und von drei Kontinenten gefüllt. Sicherlich die kosmopolitischste aller Städte dieser Welt muss Absalom immer auf das Unerwartete gefasst sein. Doch ist vielen großen Städten eine gewisse Abgestumpftheit eigen, so dass nichts sie wirklich überraschen kann.
Wir haben zwar die Absicht, im Laufe der nächsten Monate mehr über unsere Vorbildgroßstadt zu verraten, werden uns aber für den Moment immer auf einen einzelnen Stadtteil beschränken. Die dahinter stehende Idee ist, dass dies dem Leser ermöglichen soll, diese Bezirke in eine beliebige Stadt seiner eigenen Kampagnenwelt zu integrieren, während wir gleichzeitig langsam die Identität, die Geschichte und die Kultur Absaloms formen. Später wird diese Metropole eines der wichtigsten Puzzleteile unserer Kampagnenwelt werden und in der
Galerie des Bösen zeigen wir euch den ersten Bezirk Absaloms: die „Efeupracht“ (Ivy District).
Als einer der ältesten Stadtteile liegt die „Efeupracht“ ein gutes Stück von den Stadtmauern Absaloms entfernt. Seine ruhigen Parkanlagen, die blühenden Efeustraßen, die geschäftigen Handels- und Handwerksbereiche wie auch die Häuser der Oberklasse waren dadurch gesegnet, dass sie nur wenig durch die zahlreichen Belagerungen gestört wurden, die gegen die Stadtmauern und die Kliffs brandeten, die die Insel Kortos umgeben. Die Efeupracht ist Absaloms Kunst- und Kulturzentrum und hat, wie manche prahlen, den größten Einfluss auf den Stil und die Modetrends der Nachbarkönigreiche.
Kurvenreiche Pflasterstraßen und festgetretene Lehmpfade winden sich, nur durch enge Abwasserkänäle abgetrennt, die sich schließlich ins Meer entleeren, durch den Bezirk. Zahlreiche Straßen sind auch durch kunstvoll gestaltete Brücken miteinander verbunden; diese sind jeweils auf verschiedenartige Weise geschmückt; Reliefskulpturen, Wandgemälde oder sogar Mosaike erscheinen dabei beinahe zufällig als Brückendekoration. Die Straßen des Viertels gehören nach dem Markt und dem Hafenviertel zu den am Stärksten bevölkerten in der Stadt.
Die „Efeupracht“ ist unter Kunstliebhabern und jenen, die nur die wertvollsten Produkte und die beste Unterhaltung zu schätzen wissen, die beliebteste Örtlichkeit Absaloms. „Efeupracht“ hat den Ruf erlangt, dass man dort Schönheit, Kunst und meisterlich gefertigte Handelsgüter finden kann (kostbare Klingen, modische Rüstungen von höchster Qualität, die Produkte berühmter Edelsteinschneider und Juweliere, ausgesuchte Kleidungen und Teppiche und so weiter), und ist daher auch für Diebe ein sehr verlockender Ort. Das Viertel halt allerdings eine überraschend niedrige Diebstahlsrate, was vor allem der gut bezahlten Bezirkswache und der Bruderschaft Abadars zu verdanken ist, deren Straßenpatrouillen stets nach Anzeichen gesetzloser Aktivitäten und anderer Störungen Ausschau halten.
Eines der wichtigsten Gebiete der „Efeupracht“ ist der „Efeupark“(Ivy District Park) und die Gartenmenagerie(Topiary Menagerie). Dieser öffentliche Park ist voll von wunderschönen Eichenhainen, Pinien, Buchen, Trauerweiden, Zedern und einer großen Vielfalt exotischerer Pflanzen. Blumengärten und Obstbäume säumen die um einen großen Weiher im Zentrum durch den Park führenden gepflegten Wanderwege. An Stellen, an denen das Gewässer eng genug dafür ist, ragen prachtvolle Brücken über seiner ruhigen Oberfläche auf. Enten, Gänse, bunte Fische und Frösche leben in dem Weiher, und auch andere Wildtiere wie Eichhörnchen, Füchse, Eulen und Hasen sind hier anzufinden. Die druidischen Mitglieder des Parfümeurkonzerns (Perfumer Conglomerate) behüten dieses Biotop. Ihren unablässigen Anstrengungen ist es zu verdanken, dass die Bäume, Gräser und Blumen das ganze Jahr über blühen und geschnitten werden. Das glitzernde, saubere Wasser wie auch das glückliche, gesunde Tierleben sind ein Zeugnis ihrer harten Arbeit.
Eine der Hauptattraktionen des Parks liegt im Zentrum eines hohen Heckenlabyrinths: die Gartenmenagerie. Sträucher und Büsche sind gekonnt in die Gestalt von Tieren, Personen und sogar von seltenen und magischen Kreaturen gebracht worden. Diese wunderbare Gartenbauanlage wirkt ungefährlich genug. Doch kürzlich fanden die wachhabenden Druiden eine Gruppe von Teenagern tot im umgebenden Labyrinth. Außerdem fehlte eine als Einhorn geformte Pflanze in der Menagerie. Die Stichwunden, die man an den Leichen fand, genügten, um den Verdachtsmoment einer Beteiligung dieses Einhorns zu bestätigen, man konnte bisher aber weder feststellen, wie das geschehen konnte, noch, was mit dem verschwundenen Gartenmörder geschehen ist.
Jeremy Walker,
Redakteur, GameMastery
Übersetzung: Björn Arnold
Lektorat: Oliver von Spreckelsen