...man will mit dem Pfadfinder auf Kundenfang in Kiosken und so gehen...
nee, wollen wir nicht, wir wollen nur eine vernünftige Übersetzung, da uns daran gelegen ist, ein Sprachmischmasch möglichst zu vermeiden. Apropos Mischmasch:
Vom Delve zum DungeonDienstag, 14. August 2007
Diejenigen, die diesen Blog regelmäßig lesen, werden wahrscheinlich schon von Paizos Dungeon Delve gehört haben, der auf dem diesjährigen GenCon stattfinden wird. Bei diesem werden die Teilnehmer die Gelegenheit haben, einen Teil eines tödlichen, mit Fallen gespickten Dungeons zu durchlaufen und dabei möglicherweise phantastische Preise zu gewinnen.
Wahrscheinlich wisst ihr auch, dass der Delve eng mit dem neuen GameMastery-Modul D2: Die sieben Sündenschwerter (
D2: Seven Swords of Sin ) verknüpft ist. Die meisten wissen aber nicht genau, wie aus dem einen das andere entstand...
Der Paizo Delve wurde als Teil eines inoffiziellen internen Wettbewerbs geschrieben, mit dem wir herausfinden wollten, wer von uns die tödlichsten und gleichzeitig kreativsten Räume innerhalb einer vorgegebenen Karte eines Dungeons für eine bestimmte EL-Vorgabe schreiben könnte. Jeder der daran beteiligten Mitarbeiter (für die Reihenfolge haben wir natürlich die Initiative ausgewürfelt) wählte nacheinander eine Kammer aus, bis endlich alle vergeben waren, dann gaben alle ihr Bestes. Das sich daraus ergebende Mischmasch des Schreckens wurde editiert, als höchst unterhaltsam beurteilt und dann als würdig befunden, der erste Paizo GenCon Delve zu sein.
Aber irgendwann im Frühstadium dieses Projekts entstand eine Idee. Was wäre denn, wenn jemand wirklich viel Spaß mit dem Delve hätte und ihn für seine eigene Spielgruppe nach Hause mitnehmen wollen würde? Wie wäre es denn, wenn wir auf der Convention ein Abenteuermodul vorzeigen könnten, dass den Großteil des Delves und noch einiges an Zusatzmaterialien enthalten würde? Also wurde die Entscheidung getroffen, mich damit zu betrauen, unserem grausamen Fleischwolf von einem Dungeon Form und Struktur zu geben.
Das war nicht immer leicht. Unser Delve zum Beispiel benötigt nur ein Mindestmaß an Handlung, denn wenn jede Party nur für ein paar Minuten spielt, kann man in dieser Zeit nicht viel Rollenspiel unterbringen. Für einen Autor wie mich, der zugegebenermaßen mehr einer guten Story als einem reinen Kampfszenario zugeneigt ist, entstand daher eine sehr interessante Herausforderung. An welchem Ort unserer Welt, um ein Beispiel zu nennen, könnten Abenteurer vernünftigerweise überhaupt erwarten, eine so vielseitige Ansammlung unterschiedlicher Räume erwarten?
Wie sich herausstellt, lautet die Antwort Kaer Maga, ein Paradies für anarchische Hausbesetzer, einer auf der Spitze eines Kliffs und innerhalb der Mauern eines ungeheuren thassilonischen Artefakts gelegenen Stadt. Das Hintergrundmaterial Kaer Magas, des möglicherweise freiesten (und gleichzeitig moralisch fragwürdigsten) der sehr auf ihre Unabhängigkeit bedachten varisianischen Stadtstaaten ist mein Lieblingsteil in diesem Modul. Tatsächlich mögen wir es alle so sehr, dass wir in der dritten Folge des Pathfinder-Journals dorthin zurückkehren werden. Darüber mehr in der nächsten Woche.
Aber selbst nachdem wir nun einen geeigneten Ort gefunden hatten, brauchten wir immer noch eine Story, die auf geeignete Weise höllische, auf Dinosauriern reitende Goblins, Eladrin-Krieger und vampirische Klingenpriester miteinander verband. Sobald wir den Versuch Tiranas ausgetüftelt hatten, die Waffen der einstigen Champions der Runenfürsten zu ihrem eigenen Vorteil miteinander zu verbinden, erschien mir eine aufgegebene geheime Forschungsabteilung die natürlichste Umgebung für ein so mutiges Experiment zu sein. Mit diesem Wissen gewappnet war der nächste Schritt, die Räume herauszunehmen, die einfach nicht in dieses Setting passten und die anderen so umzuarbeiten, dass sie als Einheit zusammenwirken würden.
Daran schloss sich das Design neuer Räume an. Oder dachtet Ihr etwas, wir würden den Delve einfach nur neu verpacken? Im Gegenteil, solltet Ihr die Möglichkeit haben, zum GenCon zu kommen und die riesigen, mit dreidimensionalem Dungeonterrain vollbepackten Tische zu sehen, solltet ihr immer im Kopf behalten, dass all diese Räume nur ungefähr die Hälfte des Abenteuermoduls ausmachen. Für viele der zusätzlichen Räume habe ich es genossen, den Aspekt der Forschungsabteilung besonders stark hervorzuheben: Brennöfen, Abfallverwertungs- und Luftumwälzungsanlagen, Laboratorien, in denen seltsame neue Monster Amok laufen. Und natürlich ist kein Stadtabenteuer komplett, wenn es nicht zumindest einen Bandenkrieg enthält.
D2 zu schreiben war also eine einzigartige Erfahrung, und ich hoffe, dass diejenigen, die es lesen, genauso viel Spaß daran haben werden, wie ich ihn hatte. Und nächste Woche werde ich dann mit weiteren Informationen über Kaer Maga zurückkehren.
James Sutter, Pathfinder
stellvertretender Editor
Übersetzung: Björn Arnold
Lektorat: Oliver von Spreckelsen