Autor Thema: [D20 Modern] Es ist wie es ist …!  (Gelesen 13816 mal)

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Taysal

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #15 am: 19. Juni 2007, 16:20:23 »
Zitat von: "puppeteer"
"gezieltes "erschießen" oder absichtlicher K.O.": Wie funktioniert das?
Ich hatte auch mal angedacht was Richtung Firefly/Cowboy Bebop zu machen. Offene Fragen wären da für mich: Klappt D20 und Firearms überzeugend ("Hey, stehen bleiben oder ... Du hast 12 TP weniger!"  :wink: )? Wie stehts mir Raumschiff- und Fahrzeugkampf? Klingt aber erst mal ganz überzeugend so wie Du das schilderst.


Erschießen / K.O.

Da ich auf Anhieb keine Regelung gefunden habe, aber es manchmal vorkommt, dass man jemanden mit dem ersten Schuss erledigen  (Bsp.: Wache auf dem Turm) oder mit dem ersten Schlag niederstrecken will (Bsp.: Wache unten am Turm), kann man halt gezielt auf eine Schwachstelle zielen, die dann als fine object gilt (um 8 Punkte erschwert zu treffen).

Erschießen: Bei einem Treffer bekommt das Opfer Schaden und würfelt fortitude gegen 10 + damage oder halt gegen die 15, bei massive damage - auch nur, falls letzterer DC höher ist.

K.O. schlagen: Ähnliches gilt fürs Bewusstlos hauen. Bei einem Treffer erleidet das Opfer den Schaden und würfelt gegen 10 + damage oder halt gegen die 15, falls constitution überschritten wurde - auch nur, falls letzterer DC höher ist.

Ist halt ziemlich doof, wenn man sich anschleicht und die Wache erst nach etlichen Runden ausschalten kann. :D


Den Fahrzeugkampf handle ich weitgehend nach Regelbuch ab, ab und an improvisiere ich halt mal ein wenig, wenn es passend ist. Raumkämpfe gibt es in Firefly ja weniger, damit musste ich mich deswegen auch kaum beschäftigen.

Die Feuerwaffen funktionieren in D20 bisher ziemlich gut. Es besteht halt immer die Möglichkeit, jemanden tödlich zu treffen (treshold und 'ne 1 beim save, das kann bitter werden).

Was mich derzeit mehr stört ist das Automatikfeuer, mit dem ja ein 3x3m Bereich abgedeckt wird. Der DC ist fixe 15, was vor allem auf höheren Stufen keine große Bedrohung mehr darstellt. Ich spiele mit dem Gedanken den DC auf 10 zu senken und den attackbonus des Schützen darauf anzurechnen oder den DC durch den Angriffswurf zu ersetzen. Mit höheren Stufen, also gesammelter Erfahrung und Übung, wäre man halt in der Lage die "Salve" genauer zu setzen.

puppeteer

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #16 am: 20. Juni 2007, 10:29:43 »
Klingt alles auf den ersten Blick gar nicht doof. Wenn ich tatsächlich noch mal dazu komme was ähnliches zu machen würd ich noch mal auf dich zukommen und löchern wenns dich nicht zu sehr stört  :D.

Zu Automatikfeuer: Ersteres klingt für mich nicht schlecht. Evtl. ist 10 aber zu niedrig.

Taysal

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #17 am: 25. Juni 2007, 01:24:52 »
Da Lyzolda noch einige Dinge mit ihrer Familie regeln wollte und Alistair noch immer unter seinem Darmleiden litt – was irgendwie im ganzen Schiff roch – schickte Ken Miho los, um noch jemanden anzuheuern. Doch die junge und unbedarfte Frau hatte kein Glück. Das war eher Ken hold, denn Jonathan Wigbert klopfte ans Schiff.

Jonathan war Mitte zwanzig, hatte im Vereinigungskrieg bei den Browncoats gedient, sich danach als Frachterpilot verdingt und war nun auf der Suche nach einer neuen Anstellung.

„Ihre Referenzen sind ja ausgezeichnet, Mister Wigbert.“, lobte Ken. „Haben sie denn schon mal eine Firefly geflogen?“

„Klar, natürlich.“, antwortete Jonathan prompt und besah sich das Schiff genauer. Schon die Außenhülle sah nach verdammt viel Rost aus und im Inneren wurde es nur schlimmer. Aber die Crew hatte in den letzten Wochen sichtlich viel Arbeit hineingesteckt. Vielleicht konnte man die Mühle ja am fliegen halten – vorausgesetzt, er würde das Cockpit finden. Aber das musste ja oben sein.

„Ich muss nur noch ein paar Sachen aus einem kleinen Lagerraum hier in der Stadt holen, Sir. Ich bin leidenschaftlicher Sammler von Nahkampfwaffen und möchte meine Sammlung gerne mitnehmen. Das geht doch in Ordnung, oder?“

„Ai, kein Problem. Piloten haben es bei uns besonders gut.“, erklärte Ken grinsend. „Allerdings müssen wir kurz was erledigen. Es geht doch in Ordnung, wenn wir die Sachen erst in zwei Stunden abholen, oder?“

„Kein Problem, Sir.“

Jonathan ging ins Cockpit hoch und ließ die Maschine anlaufen. Im Zugang war ihm schon ein strenger, unangenehmer Geruch aufgefallen. Scheinbar war der Luftfilter verdreckt, aber das stellte kein großes Problem dar.

Ken ging zu Dick in die Küche und tröstete den älteren Mann. „Es wird schon wieder gut.“

„Sie hat mich verlassen.“

„Ai, aber jetzt brauchen wir die richtigen Koordinaten, sonst haut sie noch mit unser aller Geld ab.“

„Ob sie wiederkommt?“

„Klar.“, log Ken. „Sicherlich.“

*****

Diesmal stimmten die Koordinaten und Jonathan schwebte in einer Höhe von dreißig Metern sanft über dem See aus Giftschlamm. Er hatte bereits im Anflug gemerkt, dass die Gravitationsdämpfer im Eimer waren und gab sich alle Mühe, diesen Umstand auszugleichen.

Miho hatte sich in einen alten Schutzanzug gezwängt und wurde an die Kette gehakt. Elaine drückte ihr einen kleinen Scanner in die Hand. „Dort unten sind vier Container. Die ID des richtigen Containers haben wir gespeichert. Sobald du ihn hast, haken wir den Container fest und ziehen euch beide hoch.“

„Ai, in Ordnung.“, gab Miho über Helmfunk durch und machte einen Schritt nach vorne. „Lasst mich runter.“

Ken nickte und drückte an der Steuerkonsole einige Knöpfe. Der Gestank vom See schien seine Schleimhäute wegzuätzen, was sicherlich auch der Fall war. Ein scharfes Kratzen in der Nase lenkte ihn ein wenig ab und er machte einen Bedienungsfehler. Rasselnd fuhr die Kette nach unten. Gerade noch rechtzeitig konnte er Mihos freien Fall noch abfangen.

„Duibuqi.“, funkte Ken nach unten und gab sich Mühe, aufmerksamer zu sein.

Miho stapfte durch den Schlamm zum rechten Container und scannte die ID. Sie war korrekt. Um sicherzugehen zog sie die beiden Türen auf und starrte in zwei Gewehrläufe. „Ta ma de!“

Zwei Kugeln jagten auf Miho zu und rissen große Löcher in den Schutzanzug. Augenblicklich drangen giftige Faulgase ein. Miho warf sich zur Seite, doch sie landete nur im Giftschlamm, der nun in den Anzug sickerte. Ihr wurde beinahe schwarz vor Augen.

Ken erledigte mit einem gezielten Schuss den ersten Angreifer, der sich ein wenig zu weit herausgewagt hatte. Jonathan beschloss Miho zu unterstützen und zog die Wind Drake einhundert Meter gerade nach oben, während Ken mit dem nächsten Schuss einen weiteren Angreifer ausschaltete. Nun war alles ruhig.

„Gai si, ein Hinterhalt. Aber jetzt scheint alles klar zu sein, keine Gefahr mehr.“, gab Ken per Funk an alle durch.

„Holt mich rauf, ich habe ein Loch im Anzug.“, jammerte Miho und hustete.

„Soll ich?“ fragte Dick Colt besorgt und Ken nickte. Der liebeskranke Waffenschmuggler hantierte an den Knöpfen herum und meinte nur noch: „Ups!“ Über Funk waren Mihos entsetzte Schreie zu hören. Die Kette rasselte erneut nach unten.

Augenblicklich setzte Elaine nach und drückte auf den Notknopf, leider war der auf Ausklinken eingestellt und Mihos Schreie wurden schriller. Glücklicherweise reagierte Jonathan kühl und überlegt. Er wusste, dass sich Miho genau unter der Luke befand und ließ die Wind Drake einfach wieder kerzengerade nach unten rasen, fing sie dreißig Meter über dem Boden ab und – mit zwei Metern Vorwärtsflug – Miho sanft auf. Geschafft, ein klasse Manöver.

Was Jonathan vergessen hatte, waren jedoch die kaputten Trägheitsdämpfer. So wurden  Ken, Elaine und Dick nach oben geschleudert und fielen wieder hinab. Ken und Elaine konnten sich noch irgendwo festhalten, doch Dick Colt knallte schwerverletzt auf den Boden des Laderaums.

Alistair hatte es schlimmer getroffen. Zwar war die Kabinendecke nicht so hoch, doch seines Darmleidens wegen saß er gerade auf der Schüssel.

Ken versorgte sich und die anderen Verletzten, dann ließen sie Miho mit dem zweiten Anzug zu einem weiteren Versuch hinab. „Vorsichtig.“, mahnte die junge Frau, die sich langsam unwohl fühlte. Unten angekommen, stapfte sie zum nächsten Container und scannte auch hier die ID. „Ich habe ihn.“, funkte sie nach oben und zog die Türe auf.

„Moment, halt, der echte Container kann nicht geöffnet werden!“ rief Ken ins Funkgerät, als unter ihm die Sprengladung bereits zündete und Miho nach hinten schleuderte. Die leblose Frau wurde nach oben gezogen und von allen besorgt umringt.

„Cibei!“ spuckte Miho aus. „Gai si! Bitte, nicht noch mal!“

Zehn Minuten später stand sie bereits vor dem nächsten Container, die Löcher ihres Anzuges notdürftig mit Klebeband geflickt. „Der hier hat auch die richtige ID. Und er hat einen Retinascanner. Kann das stimmen?“

„Ai.“, gab Ken zurück und wandte sich dann zu Elaine. „Der ist garantier leer. Warum sollten wir denn mal Glück haben“

Jonathan zog die Wind Drake sanft ein Stück nach oben und setzte Miho auf dem Container ab. Er wurde verhakt und dann empor gezogen. Geschafft!

Ken verschloss die Luke, Elaine half Miho aus dem verschlammten Anzug und dann ging es erst einmal nach oben, vom See weg.

„Wir brauchen entweder Daisys Augen oder die zweite Waffe.“, erklärte Ken McLeod den anderen. „Sonst bekommen wir den Container nicht unbeschadet auf.“

„Dann lasst uns nach Whitefall fliegen, die andere Pistole ist vom kleinen Mister Basra sicherlich einfach zu bekommen.“, schlug Elaine vor, während Dick mit seiner Waffe den ersten Teil des Codes aktivierte.

„Das ist der richtige Container, Leute.“, erklärte er und steckte seine Waffe wieder weg.

Elaine nickte. „Wir holen in Marble Town mit meinem Shuttle erst einmal Jonathans Sachen ab, während die Wind Drake nach Freeport fliegt und Jonathan dort einige Ersatzteile kauft. Das Filtersystem muss repariert werden, das ganze Schiff stinkt schon nach unserem Captain. Und neue Gravitationsdämpfer wären auch gut.“

„Einverstanden.“, sagte Ken. „Ich und Elaine holen Jonathans Sachen, die anderen kümmern sich um die Reparatur. Die Wind Drake können wir jedenfalls nicht nach Marble Town fliegen, da hat Elaine gut überlegt. Daisy könnte uns nämlich dort mit ihren Leuten erwarten.“

*****

Während Jonathan mit dem Muli in Freeport unterwegs war, saß Miho neben dem Container und betrachtete den Kasten. Die junge Frau dachte darüber nach, was wohl darin sein könnte. Ihre neuen Freunde hatten jedenfalls einen großen Aufstand gemacht, um an die übergroße Metallschachtel zu kommen.

Dick Colt gesellte sich zu Miho. „Jonathan ist schon länger weg, das wird wohl noch was dauern, oder?“

Miho nickte nur, sie hatte keine Lust viel zu reden. Sie mochte es gerne zu schweigen. Dick Colt schien über etwas nachzusinnen, dann zog er seinen Revolver und schoss von der Seite auf Miho. Die wurde getroffen und fiel überrascht zur Seite weg, als auch schon die nächste Kugel ihren durchtrainierten Körper durchschlug.

Miho rollte sich nach hinten ab, kam auf die Knie und schoss zurück. Dick Colt sah erstaunt auf das Loch in seiner Brust, dann sackte er mit einem bedauerlichem Blick tot zu Boden.

Ta ma de, fluchte Miho innerlich und wankte zur Steuerkonsole an der offenen Ladeluke. Sie öffnete einen Kanal zum Shuttle, um Kontakt mit Elaine und Ken aufzunehmen, als vor ihr eine unbekannte ältere Dame auftauchte und „Dick!“ schrie.

Miho hatte die Frau noch nie gesehen, aber sie vermutete, dass es Daisy Colt war. Ohne mit der Wimper zu zucken ruckte ihre Pistole hoch und die Kugel schlug in Daisy ein, doch die erwünschte Wirkung blieb aus. Zwar hatte die hochbeschleunigte Kugel die Brust durchschlagen, aber neben Blut war auch Metall zu erkennen – eine Körperpanzerung.

Daisy ließ ihren Arm unmerklich nach oben zucken und ein Derringer sprang in ihre rechte Hand. Sie drückte ab und eine weitere Kugel malträtierte Mihos Körper und es war ganz sicher, einen weiteren Treffer würde sie kaum überstehen. Also setzte Miho alles auf eine Karte und schoss, fast blind vor Schmerz und ohne Deckung zu suchen, in Richtung Daisy. Dicks Frau wurde im Hals getroffen und fiel tot um. Geschafft.

Allerdings war Miss Colt in Begleitung von zwei Bandenschlägern erschienen, die sich nun ebenfalls auf den Weg zur Wind Drake machten. Miho schloss die Ladeluke und hoffte das Beste.

*****

Ken und Elaine hatten Jonathans Sachen problemlos verstaut und befanden sich gerade auf dem Heimweg, als sie Mihos Notruf erreichte. „Halt aus!“ rief Ken ins Gerät und Elaine beschleunigte. Dabei fiel ihr auf, dass das Schuttle ein Loch hatte und nicht dicht war, sobald es von der Wind Drake abgekoppelt wurde. „Gai si!“

*****

Auch Jonathan hatte den Notruf gehört. Er war gerade dabei auf den Landeplatz zu fahren, als er auch schon mehrere Schüsse hörte. Jonathan stoppte das Muli neben einem kleinen Shuttle und beobachtete, wie zwei Schläger sich unverrichteter Dinge von der Wind Drake zurückzogen. Als sie den Piloten des Frachters sahen, griffen sie nach ihren Waffen, doch Jonathan war schneller und besser. Er hatte seine Flinte ein wenig aufgebessert und das bekamen beide Männer zu spüren – jeder mit einer eigenen Kugel.

„Trottel.“, murmelte Jonathan und startete das Muli wieder. Das kleine Kettenfahrzeug sprang protestierend an. Miho sah Jonathan und öffnete die Luke der Wind Drake wieder. Irgendwo wurden Sirenen laut.

„Alles bekommen.“, sagte der begnadete Pilot und fuhr die Rampe hoch. „Ich glaube die Schüsse haben die Polizei angelockt.“

„Polizei?“ krächzte es prompt aus dem Kommunikationssystem. Miho hatte die Leitungen offengelassen und auf Anweisungen von Ken gewartet. „Ihr solltet schnell da weg, unsere Ladung ist – äh – nicht ganz einwandfrei.“

Jonathan stürmte ins Cockpit und startete die Wind Drake. Er zog das schwerfällige Schiff hoch und setzte Kurs auf das Shuttle der restlichen Crewmitglieder. Zwei Blips auf dem Scanner beunruhigten ihn etwas, doch er versuchte betont ruhig zu wirken. „Wir haben zwei Jäger hinter uns. Nichts schnelles, aber sicherlich bewaffnet. Wir haben dagegen keinerlei Waffensysteme an Bord. Vorschlag?“

„Wir treffen uns in der Mitte und verschwinden von Beylix.“

„Ai, sicherlich. Andocken mit Fluchtgeschwindigkeit wird aber riskant. Wir sollten uns im All treffen. Die Maschinen auf dem Scanner können uns nicht dorthon folgen. Sind wohl alte Zivilmodelle der normalen Luftabwehr.“

„Nicht ins All, negativ.“, gab Ken durch. „Wir haben ein Loch im Shuttle.“

„Dann einfach Kurs und Geschwindigkeit halten, ich kümmere mich um den Rest.“, gab Jonathan durch und sah zu Miho, die es sich auf dem Copilotensitz bequem gemacht hatte. „Festhalten!“

Jonathan hatte schon mehr als einen gefährlichen und illegalen Job hinter sich gebracht. Und mehr als einmal hatte er mit seinem Können mangelhafte Technik und Unvermögen anderer Piloten ausgeglichen. Er wusste: Es würde knapp, aber machbar sein.

Jonathan ignorierte die schnell näher kommenden Blips. Er sah das Shuttle, raste vorbei und vollführte fast auf der Stelle eine Wendemanöver, um sofort wieder die Maschine zu überladen und an Tempo zu gewinnen. Innerhalb weniger Augenblicke flog er parallel zum Shuttle. Weiter vorne sah er bereits die beiden Abfangjäger, die das Feuer eröffneten. Da klinkte sich das Shuttle auch schon ein und Jonathan zog die Wind Drake hoch. Das Material des Frachters knirschte überall und im Laderaum rutschte der Container unkontrolliert herum.

Mehrere Geschosse trafen nun die Wind Drake, sprengten Teile der Hülle weg und schmolzen Platten zusammen, doch durch die letzte Reparatur der Außenhülle schluckte das Schiff den Schaden einfach und tauchte in die schützende Schwärze des Alls ein.

„Wir sind weg.“, gab Jonathan über Funk durch. „Und jetzt?“

„Kurs auf Paquin. Das ist ziemlich nahe und ein Tummelplatz für buntes Volk.“, gab Ken durch. „Dort können wir erst einmal verschnaufen.“

„Ai, ich setze den Kurs. Wir dürften Paquin innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden erreichen.“

*****

Paquin, auch bekannt als Planet des Vergnügens und der Jahrmärkte, war ein freundlicher Planet, der die Wind Drake mit offenen Armen empfing. Die Bewohner der Welt und ihre Besucher waren ein bunt gemischter Haufen und so tauchte die Wind Drake in der Masse von Schiffen der Stadt Ganghong einfach unter.

Die Crew hatte sich bereits im Vorfeld um ein sauberes Schiff gekümmert. Die Leichen waren, bis auf Daisys Augen, im All gelandet, ebenso der Container, nach dem sein Inhalt in verschiedene Verstecke der Wind Drake untergebracht wurde.

Während sich Jonathan und Miho um die Schäden des Schiffs kümmerten, trafen sich Ken und Elaine mit einem Mann namens Tempest Fox. Fox besaß ein kleines Theater, das Green Curtain, und übte gerade ein Solostück ein: My Little Pony. Dabei baute er vollkommen auf die Hilfe seines Ponys Camilla, doch das Tier – eindeutig talentierter als sein Besitzer – hatte keine Lust auf Schauspiel und machte sich von der Bühne.

Elaine und Ken gaben ihr Bestes, um einen Mittelweg zwischen Wahrheit und Lüge zu finden, entschieden sich aber für die Lüge und erklärten Fox, er sein ein begnadeter Schauspieler. Jedenfalls kamen sie mit ihm tatsächlich überein und kurz darauf wechselten Waffen und Geld ihre jeweiligen Besitzer.

„Ein gutes Geschäft.“, sagte Tempest Fox und grinste. „Ich mag Leute, die den Feds eins reinwürgen. Lust für einen Nachschlag? Wäre ein einfacher Train Job.“ ...

Taysal

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #18 am: 26. Juni 2007, 15:35:14 »
„Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Einmal im Monat koppeln die Feds einen alten Panzerwagen mit Ausrüstung und dem Sold an den Zug, der von Ganghong nach New Hope fährt. Die Strecke beträgt gerade mal zweihundert Kilometer Luftlinie. Genau in der Mitte befindet sich Fort Berlin, eine kleine Kaserne der Feds. Dort macht der Zug einen kurzen Halt, der Panzerwagen wird abgekoppelt und es geht weiter.

Ihr Auftrag wäre es also, den Zug zu besteigen, in den Panzerwagen zu gehen und das Geld zu stehlen. Ich habe Tickets und die Zugangscodes für den Panzerwagen. Klingt einfach, ist es auch.“

Die Crew der Wind Drake dachte nach, es klang wirklich einfach. „Einverstanden, wir akzeptieren.“

„In Ordnung. Der nächste Fed-Zug fährt in zwei Tagen. Die Strecke verläuft in Luftlinie, jeden Kilometer gibt es einen Wartungsschacht, die Geschwindigkeit ist einhundertfünfzig Kilometer hoch und nach einhundert Kilometern öffnet sich die Strecke für zweihundert Meter, da der Zug über eine Schlucht fährt. Fast genau dahinter befindet sich Fort Berlin.“

„Wartungsschacht?“ fragte Ken verblüfft nach und Tempest Fox grinste.

„Ai, der Streckenverlauf ist unterirdisch.“

*****

Die Mannschaft saß in der Wind Drake und war inmitten der hitzigen Planungsphase. Elaine lag scheinbar tot auf dem bequemen Sofa, während Ken auf die Uhr blickte. „Das wird klappen. Miho und Jonathan kümmern sich um den Panzerwagen, während Elaine und ich die Ablenkung übernehmen. Wir stoppen den Zug knapp vor der Brücke, unter der Alistair wartet, um Miho und Jonathan aufzunehmen. Nach genau fünf Minuten kommt Elaine wieder zu sich – genau jetzt.“

Mit einem schnappenden Geräusch erwachte Elaine aus dem todesähnlichen Zustand und riss entsetzt beide Augen auf. Es war ein unangenehmes Gefühl zu ersticken und beinahe hätte sie auf den Boden erbrochen. „Also ich bin dafür Ken ist ein kranker Mann und ich seine hübsche Krankenschwester.“

Der Gambler schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ich besitze mehr Fachwissen und Durchsetzungsvermögen. So lange nichts schief geht, kommen wir damit durch.“

*****

„Ta ma den!“ stieß Jonathan hervor. „Die haben eine erste Klasse. Und wir haben nur Tickets für die zweite Klasse, Leute.“

„Ich bin dafür, dass wir mit der ersten Klasse fahren.“, fügte die ansonsten schweigsame Miho hinzu. „Das ist bequemer.“

Ken nickte. „Und es wäre logischer, dass dort ein Arzt mitfährt.“

Kurz darauf standen sie am Schalter und ließen ihre Tickets aufwerten. Das kostete etwas mehr und sie mussten den Schalterbeamten überreden, aber es gelang ihnen schlussendlich. „Gute Fahrt.“, wünschte ihnen der Mann.

*****

Wagen Acht war äußerst bequem und es gab sogar kostenlose Getränke. Eine Zugbegleiterin wünschte allen Gästen eine gute Fahrt und erklärte kurz die Sicherheitsvorkehrungen:

„Keine Sorge, Ladys und Gentlemen. Obwohl der Streckenverlauf unterirdisch ist, haben wir in der ersten Klasse durchgehend Licht – nicht so wie in der sparsamen zweiten Klasse. Sollte ein Feuer ausbrechen, sei es im Zug oder im Tunnel, würden wir alle Wagen jenseits der ersten Klasse abkoppeln, um an Tempo zu gewinnen, um einen der Wartungsschächte, die Brücke oder unser Ziel zu erreichen. Machen sie sich also keine Sorge.“

„Ich habe es doch gesagt.“, flüsterte Elaine. „Lasst uns hinten einsteigen. Aber nein, es wollten ja alle bequemer sitzen.“

Ken sah leicht bedrückt aus. „Na ja, kann passieren.“ Er sah auf die Uhr. „Wir gehen gleich los und ziehen unsere Nummer ab.“

Die vier schlenderten gemütlich nach hinten, geteilt in zwei Gruppen. Auf die Sekunde genau begannen sie, ihren Plan umzusetzen. Die kleinste Verzögerung konnte ein Desaster bedeuten.

Elaine ließ eine von Kens selbstgemixten Pillen unauffällig in die Hand fallen, täuschte ein Husten vor und schluckte sie. In dreißig Sekunden würde die Wirkung einsetzen.

„Mami, darf ich auch so ein Bonbon wie die hübsche Tante da?“ hörte Elaine ein Kind von rechts. „Man zeigt nicht mit dem nackten Finger auf angezogene Leute.“, kam es peinlich zurechtweisend von der Mutter nach.

In dem Augenblick schob sich ein älterer Mann mit Vollbart und Gehstock in Elaines Gesichtsfeld. „Ni hau, mein Name ist Doktor Wilbert Villa. Kann ich ihnen vielleicht helfen? Sie klingen so krank.“

Noch ein Arzt, das ist schlecht, durchzuckte es Elaine. „Alles in bester Ordnung. Mir geht es blendend.“

„Nun, sollte es Probleme geben, werde ich zur Stelle sein.“, bot sich der Mann an und humpelte auf seinen Sitzplatz zurück.

Elaine wartete, aber scheinbar zeigte die Pille keine Wirkung. Vorsichtshalber schluckte sie heimlich eine zweite. Langsam wurde die Zeit etwas knapp. Diesmal hatte es den gewünschten Erfolg, allerdings bemerkte Elaine zu ihrem Entsetzen, dass sie bei dem Versuch weder Schaum vor dem Mund, noch derartiges Herzrasen hatte.

Ken hatte auf den Anfall gewartet und sprang sofort auf. Er erreichte gleichzeitig mit Doktor Villa Elaine. „Lassen sie mich durch, ich bin Arzt!“ riefen Ken und Villa gleichzeitig.

„Ein Kollege, wie gut. Da wird die Lady ja bestens versorgt.“, sagte Villa.

Gai si, fluchte Ken und begann Elaine zu untersuchen. Ihm wurde plötzlich klar, dass hier irgend etwas nicht stimmte, aber der Plan musste durchgezogen werden.

„Wir müssen den Zug anhalten, es rumpelt hier zu sehr!“ rief Ken.

„Nicht nötig!“ rief nun Villa. „Das würde unsere Fahrt verzögern und die Dame muss ins Krankenhaus. Außerdem ist die erste Klasse viel besser gedämpft, da merkt man die Fahrt doch kaum.“

Jonathan ignorierte Doktor Villas Einwand und zog an der Notbremse. Allerdings war die kaputt und er musste nach vorne hetzen, um eine andere zu ziehen. Der Zeitplan war aus den Fugen geraten und somit bremste der Zug mitten auf der Brücke, mit dem Panzerwagen genau über der wartenden Wind Drake.

Miho und Jonathan nutzten die Ablenkung und verließen nun den Wagen. Sie öffneten den Panzerwagen mittels der Codes. Als die Türe aufging, hörten sie auf der anderen Seite eine kleine Explosion. Jonathan und Miho betraten den Panzerwagen und sahen ihre Vermutung bestätigt. Auch andere hatten die Idee gehabt und ihren Plan von der zweiten Klasse aus durchgeführt.

Die Männer hatten sich Halstücher hochgezogen und waren kaum zu erkennen. „Ta ma de! Weg hier!“, rief einer von ihnen. „Wir waren zuerst da!“

Jonathan und Miho redeten nicht lange, ihnen brannte die Zeit unter den Nägeln. Beide rissen die Waffen hoch und eröffneten das Feuer. Ein Querschläger der Banditen durchdrang dabei die Türe zu ersten Klasse und traf eine unschuldige Frau in der Seite.

Ta ma de, dachte Ken nur und machte sich sofort daran, der Frau zu helfen. Irgendwie war alles schief gegangen. Zu allem Unglück zogen nun etliche Leute der ersten Klasse ihre Waffen und eröffneten blindlings das Feuer zurück.

Jonatahn und Miho wurde nun von beiden Seiten mit blauen Bohnen eingedeckt. Doch sie nutzten die Deckung, schalteten die anderen Banditen aus und öffneten den Panzerschrank. Wenigstens das klappte. Dann rannten sie mit dem erbeuteten Geld Richtung zweiter Klasse aus dem Wagen raus und sprangen die Brücke hinunter – mitten auf die dort schwebende Wind Drake. Alistair wartete bis er das „O.K.“ hatte, dann flog er los.

*****

Ken saß im Flur des kleinen Krankenhauses, das für die Verhältnisse einer Kleinstadt auf einem Grenzplaneten gut ausgestattet schien. Gerade noch rechtzeitig war ein Shuttle eingetroffen und hatte Elaine nach New Hope gebracht. Die Ärzte waren sich noch unsicher und vermuteten einen Selbstmordversuch, doch der Marshall war ebenfalls eingetroffen und vermutete Beihilfe zum Raub. Es war eine unglückliche Situation.

Ken wartete bis der Arzt das Zimmer verließ, dann trat er ein. Elaine lag im Bett und war mit Riemen fixiert. Sie sah unglücklich, krank und verdammt wütend aus. „Das hat ja gar nicht geklappt!“

„Immerhin waren die anderen erfolgreich.“, erklärte Ken leise, falls es Überwachungskameras gab. „Gleich kommt der Marshall, man vermutet du steckst mit den Räubern unter einer Decke.“

„Wenn dieser Bendan wüsste, Ken.“

Das Verhör war kurz und knapp. Der Marshall hatte zwar Zweifel, doch tatsächlich sah es so aus, als hätte sich eine Räuberbande Zugang verschafft und sich dann zerstritten. Elaine und Ken waren nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen ...

[Wird fortgesetzt!]

Topas

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #19 am: 27. Juni 2007, 16:28:55 »
Was war denn da plötzlich für ein Problem mit der Pille ?
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Taysal

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    • Taysals Abenteuerland
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #20 am: 27. Juni 2007, 17:15:09 »
Ich habe die Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung innerhalb eines Rahmens zufällig bestimmt. Da im Zug nach 30 Sekunden keine Wirkung eintrat gingen meine Spieler davon aus, die Pille würde keine Wirkung haben und Elaine hat deswegen noch eine geschluckt. Die Überdosis verursachte - nach einem misslungenen Save - dementsprechend KO-Schaden. Der zweite Save gelang glücklicherweise, hätte aber nur mit maximalem Attributsschaden zu 0 geführt.

Da meine Spieler derzeit zwei Firefly-Sitzungen die Woche verlangen (bald sind hier Ferien, ich ahne Schlimmes) hinke ich eine Sitzung hinterher.

Elaine hat sich vollkommen erholt und wird nie wieder eine von Kens Pillen schlucken - hat sie ihm jedenfalls an den Kopf gedonnert. :)

Caliostro

  • Mitglied
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #21 am: 28. Juni 2007, 14:45:21 »
Das machen deine Spieler genau richtig.  Ich hoffe nur du kommst dann auch mit dem schreiben hinterher :wink:
Gruß Caliostro
Bedenke, das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Idiot mit einer Kerze sein.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #22 am: 28. Juni 2007, 16:02:38 »
Hehehe, ich hänge jetzt schon ein wenig. Hoffentlich werde ich bis Morgen fertig, ich will in ein ruhiges Wochenende. :D

Caliostro

  • Mitglied
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #23 am: 03. Juli 2007, 15:01:48 »
Hm das ist wohl nix geworden mit Freitag ;)
Gruß Caliostro
Bedenke, das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Idiot mit einer Kerze sein.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #24 am: 03. Juli 2007, 17:09:53 »
Nein, leider nicht, deswegen auch die Fortsetzung jetzt mit der heißen Nadel gestrickt, da ich heute Abend leite und fertig werden muss. :)

--

Ken und Miho saßen am Abend im Green Curtain und sahen Tempest Fox bei den Proben zu. Der bullige Mann studierte mit Camilla gerade eine Bettszene mit dramatischem Dialog ein. „Und? Kann man das so lassen?“ rief Fox in den kleinen Saal hinunter. „Oder soll ich mehr Traurigkeit in die Szene legen?“ Ken schüttelte den Kopf, während Miho angeekelt den Saal verließ.

„Es wäre sicherlich spannender, bliebe das Pony stumm. Sozusagen als ungehörter Schrei nach Freiheit.“, versuchte Ken MCLeod sich einzubringen und Tempest Fox fröhlich zu stimmen.

„Das ist gut, das muss ich mir sofort aufschreiben.“, sagte Fox und kam von der Bühne runter. Er machte im Drehbuch ein paar Notizen, dann setzte er sich zu Ken. „Also, ich will gleich zur Sache kommen, Mister McLeod.

Ich bin mit unseren bisherigen Geschäften zufrieden. Also biete ich ihnen einen weiteren Job zu den Standardkonditionen an. Es ist eine persönliche Sache, den Aragon Tollkyn hat mich um Hilfe gebeten, ein alter Freund.

Er betreibt auf Regina ein kleines Bergbauunternehmen. Neben dem Erzabbau, baut er die Stollen als komfortable Quartiere für Kolonisten um. Eine wohltätige Sache, muss ich sagen. Leider ist ihm sein Maulwurf kaputtgegangen, eine große Maschine, die sich ins Erdreich hineingräbt und hineinbohrt.

Zufälligerweise weiß ich, wo man solch einen Maulwurf auftreiben kann. Doch der Besitzer wird ihn nicht rausgeben wollen, deswegen macht es keinen Sinn ein Kaufangebot zu unterbreiten. Die Mannschaft der Wind Drake wäre doch geeignet, den Maulwurf zu beschaffen und nach Regina zu bringen.“

„Ai, das sollte kein Problem sein. Ich werde mit der Mannschaft darüber sprechen. Ich denke unser Captain wird den Job gerne durchführen. Er bringt sich gerne aktiv ins Geschehen ein und hat auf alles ein Auge.“

„Meimiao!“ freute sich Tempest Fox. „Nun, die Nikodemus Schaubühne gibt seit mehreren Wochen das Stück ‚Prince Charming’ zum Besten. Wie ich finde, ein völlig überbewertetes Stück. Jedenfalls steht in den Kulissen ein Maulwurf herum. Und genau den hätte ich gern.“

Ken grinst. Ta ma de, da schlägt dieser Pianzi zwei Fliegen mit einer Klappe. „Sollte kein Problem sein.“, sicherte der Gambler zu und machte sich auf dem Weg zu Landefeld. Unterwegs besorgte er noch eine Packung Flauschi-Weisch-Toilettenpapier und hoffte, dass es dem Captain bald wieder besser ginge.

Unterwegs kam er an einem Laden für Elektrogeräte vorbei und warf einen Blick auf die im Schaufenster gezeigten Nachrichten. Ken grinste, denn die Behörden hatten keinen Schimmer, wer wirklich hinter der Sache steckte. Allerdings hatten einige der Fahrgäste eine Firefly wegfliegen sehen, die einen furzenden Erpel als Wappentier aufgemalt hatte. Also kaufte Ken noch einige Eimer Farbe.

*****

„Das Angebot klingt spannend.“, meinte Elaine, nach dem sie alle im Speiseraum den neuen Auftrag besprochen haben. „Solange wir damit mehr Leuten nützen als schädigen, bin ich dabei. Trotz meiner Sehnsucht nach Abenteuern, möchte ich niemanden leiden sehen.“

Miho schüttelte den Kopf. Ihrer Meinung nach verkannte Elaine oftmals die Lage und sah in allem nur ein Spiel. „Das ist doch egal, entweder wir machen das oder wir lassen es sein.“

Es entbrannte eine kurze und heftige Diskussion, in der Ken und Miho aneinander gerieten. Irgendwann verlor Ken die Geduld, zog seine Waffe und gab einen Betäubungsschuss auf Miho ab. Die junge Frau zuckte kurz zusammen und funkelte den Gambler wütend an. „Hey!“

Ken schon nochmals, aber wieder zeigte die Waffe keine Wirkung. Gai si, dachte er nur. „Du machst an Bord was ich sage, wir haben hier keine Demokratie.“

„Aber wir besprechen doch alles.“

„Ja, aber es gibt keine Abstimmung. Und solange der Captain auf Klo sitzt, habe ich das Kommando. Und wer meinen Befehlen nicht folge leistet, der muss gehen oder wird gegangen werden.“

„Das habe ich ja verstanden, aber ...“

„Gai si! Immer dieses aber. Wenn du es verstanden hast, dann brauchen wir nicht mehr darüber reden. Schluss jetzt!“

„Okay, ich wollte ja nur ...“

„Ni men dou bi zuei!“ schrie Ken wütend und Miho gab endlich nach.

„In Ordnung, ich bin schon ruhig.“

Die Mannschaft kam überein einen verkrüppelten Bonsai als neues Wappen aufzumalen. Diese Arbeit übernahm Jonathan. Elaine und die plötzlich aufgetauchte Lyzolda besorgten sich Karten für das Stück, um sich vor Ort umzusehen. Das Stück selbst hatte drei große Akte, eine dreigeteilte Drehbühne und ein großes Kuppeldach aus Glas.

Im letzten Akt wurde die Kulisse mit dem Maulwurf nach vorne gedreht und in einem Meer aus künstlichem Nebel ritt Prince Charming seiner Prinzessin entgegen – sinnbildlich. Der Maulwurf stellte dabei einen Drachen dar.

Elaine und Lyzolda waren von der Vorstellung ganz angetan. Die Companion ließ ihren ganzen Charme spielen, um ein kurzes Treffen mit dem Hauptdarsteller Tongwang Feng zu arrangieren.

„Wie wunderbar, ihnen hat mein Auftritt gefallen!“ freute sich Feng, als Elaine seine Umkleidekabine betrat. „Ich habe ja viele Fans, aber eine Companion gehörte bisher nicht dazu – jedenfalls nicht, dass ich wüsste.“

„Ja, ich bin beeindruckt. Vor allem von ihrem Ritt auf dem Drachen.“

Die beiden kamen ins Gespräch und Elaine horchte Feng aus. Im Gegenzug nahm sie ihn ihre Kundenkartei auf, um keinen Verdacht zu erregen. Doch sie wusste jetzt schon, dass es sicherlich einen guten Grund geben würde, um ihn wieder rauszuschreiben.

*****

Mit den neuen Informationen in der Hand, ging die Planung weiter. Die Crew beschloss weitgehend einstimmig, den Maulwurf während des Stücks zu stehlen. In drei Tagen sollte es eine Prominentenvorstellung geben und die Idee war nun, das Kuppeldach zu öffnen, den Maulwurf an Bergungsgerät der Wind Drake zu hängen, den Nebel dafür ordentlich aufzudrehen und dann den Prinzen tatsächlich auf dem Drachen wegreiten zu lassen.

„Vorher sollten wir uns aber gefälschte Papiere besorgen. Elaine, kannst du das übernehmen?“

Die Companion nickte. „Ai, ich werde mich in der Stadt umsehen. Kommt jemand mit?“

„Ja, ich.“, rief Miho aus und die beiden jungen Frauen machten sich auf den Weg.

Elaine erkundigte sich in Ganghong nach einem Händler und wurde an Lord Fang verwiesen, einem ansässigen Kriminellen. Mit Miho an ihrer Seite betrat die Companion also die von Lord Fang betriebene Opiumhölle und fragte sich nach dem Boss durch. Eine kleine Asiatin mit kahlgeschorenem Schädel und Drachentätowierung führte die beiden Besucherinnen nach hinten in einen kleinen Gang. Sie hielt kurz inne und betrachtete die beiden.

„Lord Fang hat Angst vor Attentätern. Deswegen müssen wir alle nacheinander eintreten.“, erklärte die junge Frau und öffnete die Türe. Elaine schritt als erste hindurch. Als Miho passieren wollte, bemerkte sie eine Metallplatte im Rahmen, die gerade gelöst wurde. Scheinbar wollte man Miho von Elaine trennen.

Miho dachte kaum nach, handelte reflexartig und sprang zurück. Die Platte knallte nach unten du rastete ein. „Ihrer Freundin geht es gut.“, erklärte nun die Asiatin. „Lord Fang ist sehr paranoid. Warten sie doch einfach draußen ein wenig. Ich kann ihnen gerne einen Tee oder eine Pfeife anbieten.“

„Nicht nötig.“, meinte Miho und verließ die Opiumhölle. Sie stellte sich auf die andere Straßenseite und wartete.

*****

Elaine war ziemlich verdutzt. Sie stand nun alleine in einem großen Arbeitszimmer, geschmackvoll eingerichtet, mit Nachbildungen von Elefantenköpfen und Nashornköpfen an der Wand. In einer Ecke waren Sitzkissen aufgetürmt, auf denen es sich ein massiger Asiate gemütlich gemacht hatte. Zwei Konkubinen knieten neben ihm und versorgten den Mann mit kandierten Früchten.

„Ni hau, mein Name ist Elaine. Lord Fang, nehme ich an?“

„Jawohl, meine Liebe.“, antwortete der Asiate und stemmte sich nach oben. Er ging zu seinem Schreibtisch rüber und ließ sich schwer in den dort stehenden Sessel fallen. „Was führt sie zu mir? Sind sie im Auftrag ihrer Gilde unterwegs?“

Elaine schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, es handelt sich um ein privates Anliegen. Mir wurde erzählt, sie könnten mir falsche Papiere besorgen.“

„Ai, das stimmt. Ich kann alles besorgen. Haben sie etwa Ärger mit dem Gesetz?“ hakte Lord Feng nach und fuhr sich mit der Zungespitze über die Unterlippe. Sein Blick lag abschätzend auf Elaines Körper.

„Ja, so kann man es sagen. Kein Drama, aber falsche Papiere wären von Nutzen.“

Lord Feng lachte leise. „Ich verstehe. Sie sind also auf die Hilfe eines Kriminellen angewiesen, weil sie mit der Polizei nicht mehr reden können, habe ich das richtig verstanden?“

„Ja, sie haben es erfasst, Lord Feng. Können sie mir helfen?“

Feng nickte und lächelte freundlich. „Ein Geschäft ist mir immer willkommen. Vor allem, wenn ich mit einer Companion ein profitables Geschäft machen kann.“ Mit diesen Worten zog Feng eine Schublade auf und warf einige Unterlagen auf den Schreibtisch. „Treten sie näher und suchen sie sich aus, was sie brauchen.“

Elaine trat an den Schreibtisch heran und sah, wie Feng einen Knopf betätigte. Elaine spürte wie unter ihr den Boden nachgab und spreizte augenblicklich die Beine, so dass sie breitbeinig über einer Falltüre stand.

„Gai si, sie sind gut. Aber ohne Rückendeckung hier aufzutauchen, war reine Dummheit.“, grinste Lord Feng breit. „Sie werden mir viel Geld einbringen.“

Ohne mit der Wimper zu zucken oder ihre Position zu verlassen, zog die Companion unter ihrem Rock eine Pistole hervor und schoss Lord Feng zwischen die Augen. Die beiden Konkubinen waren im ersten Augenblick verdattert und so konnte sich Elaine von dem Loch zurückziehen. Unten sah sie zwei Eunuchen, die mit Macheten bewaffnet waren und sich um ihr Opfer betrogen sahen.

Elaine schoss der nächst stehenden Frau eine Kugel in die Brust, dann wurde sie von der anderen angegriffen. Glücklicherweise stolperte die angeschossene Asiatin und plumpste in die Fallgrube hinein. Die unverletzte Frau hatte einen langen Dolch gezogen und war vorgestürmt. Die Klinge fand ihren Weg tief in Elaines Körper hinein.

„Ta ma de!“ fluchte die Companion und zog sich bis unter den Elenatenkopf zurück. Ihr nächster Schuss streifte die Konkubine nur, dann erfolgte der zweite, schmerzhafte Stich. Elaine kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Sie sprang an die Stoßzähne des Elefantenkopf, zog sich hoch, schnellte über die Frau und kam mit einer Drehung wieder auf. Elaines Pistole schnellte hoch und mit einem weiteren Schuss erledigte sie die letzte Angreiferin.

Unglücklicherweise öffnete sich nun eine Geheimtüre unter dem Elefantenkopf und die beiden Eunuchen stürmten hinein. Den ersten konnte Elaine mit einer Kugel in den Kopf noch ausschalten, doch der andere Hieb seine Machete tief in die Schulter der Companion. Elaine stolperte einen Schritt zurück und erschoss den Mann, bevor sie fast ihre Kräfte verließen.

Dann wirbelte sie herum. Es gab eine weitere Türe, gegen die jemand von außen gegen schlug.

*****

Miho hatte eine Minute auf der Straße gestanden, dann schlenderte sie um das Haus herum in den Innenhof. Ihr war langweilig und Miho ärgerte sich, weil man sie so einfach ausgetrickst hatte. Tatsächlich gab es eine Hintertüre. Diese wurde allerdings von einem bulligen Anglo-Sino bewacht, der mit Machete und Messern bewaffnet war. Auf seinem Rücken trug er zudem noch eine Schrotflinte.

Als aus dem Gebäude Schüsse laut wurden, war Miho alarmiert. Das stand sicherlich mit Elaine in Verbindung. Die junge Frau zog sich ein Stückchen in die Schatten der umliegenden Gebäude zurück und kontaktierte mittels Funk Ken.

„Ihr seid wo? Lord Feng ist ein einflussreicher Bandenschef und Mädchenhändler. Den besucht man nur mit Rückendeckung und demonstriert Stärke, da er die Schwachen regelrecht schluckt.“

„Zao gao, ich weiß Bescheid.“

„Wir sind in der Nähe, haltet die Stellung!“

„Verstanden, Ken.“, sagte Miho und sah um die Ecke nach dem Wächter. Da nun mehrere Schüsse zu hören waren, verließ er nervös seinen Posten und öffnete die Hintertüre. Miho nutzte die Gelegenheit und zog ihre Desert Eagel Special, Sie jagte einen beschleunigten Schuss aus der schallgedämpften Waffe und konnte zusehen, wie sich die Kugel regelrecht durch den Körper fraß und ihn dabei zerfetzte. Miho freut sich, so viel Geld in diese Spezialanfertigung gesteckt zu haben.

Die junge Frau rannte nun los und stürmte in den Flur hinein. Rechts sah sie eine Türe, die gut zum Büro führen könnte. Also stoppte Miho und trat mehrmals gegen das Holz, bis es splitternd nachgab. Vor ihr stand die zitternde Elaine, die erleichtert zusammensackte.

*****

Jonathan hatte alles gegeben, um rechtzeitig anzukommen. Dabei hatte er mit dem Muli sehr riskante Manöver gefahren. Ken war noch immer übel davon, doch sie hatten ihr Ziel erreicht. So schnell sie konnte, fuhr die Crew zur Wind Drake zurück.

Dort angekommen wurden erst einmal Elaines Verletzungen behandelt, dann hielt die Mannschaft gemeinsam Kriegsrat. Noch immer benötigten sie falsche Papiere, doch diesmal beschloss Ken die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die anderen sollten die Firefly bereit machen, um den Maulwurf aus dem Theater zu heben und irgendwo in die Hügel zu schleppen. Dort sollte die Maschine auseinandergenommen und eingeladen werden. Alle waren mit dem Plan einverstanden. Nur die Idee, den Maulwurf während der Vorstellung zu stehlen, stieß bei den wenigstens auf Gegenliebe. Doch Ken setzte sich und sein Idee durch.

Zusammen mit Elaine machte er sich auf den nächsten Tag auf den Weg ins Bishu-Viertel von Ganghong. Hier wurden sie an einen alten Farbigen namens Onkel Tom verwiesen, der einen kleinen Straßenladen besaß und Ramen verkaufte.

„Ni hau.“, grüße Ken den schwerhörigen Mann. „Uns wurde gesagt, hier kann man spezielle Dinge kaufen.“

„Ja, leckere Ramen, heißen Sake und auch was zum Rauchen, mein Herr.“, leierte Onkel Tom grinsend herunter.

Elaine lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, wir möchten Papiere kaufen. Falsche Papiere. Aber die Suppe nehmen wir auch.“

„Ja, die kleine mei mei wird ihre Suppe bekommen. Und auch die Papier, nach der Suppe.“

Elaine und Ken atmeten auf, endlich klappte mal was.

*****

Es klappt mal wieder gar nichts, dachten Elaine und Ken. Sie und Miho hatten sich an die Kabelung des Bergegeräts gehakt und blickten nun durch die Bodenluke des Laderaums nach unten. Es regnet und somit war das Kuppeldach der Nikodemus Schaubühne geschlossen. Doch Jonathan ließ sich davon kaum beeindrucken. Er ließ die Wind Drake einfach sinken und brach durch das Dach durch. Tausende von Scherben flogen den an der Luke stehenden Mannschaftsmitgliedern um die Ohren, verletzten aber niemanden.

Ken aktivierte das Bergungsgerät und schon sausten er, Miho und Elaine nach unten. Diesmal hatten sie dazugelernt und sich vermummt. Geschützt durch Nebelgranaten setzten sie auf dem Maulwurf auf, der erst im dritten Akt seinen Einsatz hatte, während Jonathan über Funk die Leute aufforderte sich zu ergeben und den Schmuck abzulegen. Immerhin sei es ein Raubüberfall. Der fähige Pilot hoffte, dadurch vom wahren Ziel abzulenken.

Die Kabel waren schnell in den Maulwurf eingehakt, dann zog Jonathan die Wind Drake wieder hoch. Dabei rutschte Miho ab und plumpste auf den Theaterboden. Es war keine Zeit zurückzukehren und somit musste die junge Frau zurückbleiben.

Gai si, fluchte Miho innerlich und suchte sich ein Versteck, aus dem sie das Geschehen beobachtete. Als sie eine Möglichkeit zur Flucht bemerkte, nutzte sie diese auch aus. Geschafft! Miho ließ sich später von Jonathan mit einem Shuttle abholen und somit feierte die Mannschaft den ersten Teilerfolg des Auftrags.

*****

Die Mannschaft brauchte zwei Tage, um den Maulwurf auseinander zu nehmen und zu verladen. „Wir werden neun Tage bis nach Regina brauchen.“, erklärte Jonathan der Mannschaft. „Das wird ein gemütlicher Flug.“

Jonathan behielt recht und die nächsten vier Tage waren erholsam ruhig. Vor allem die Verletzungen der Mannschaft konnten endlich ausheilen. Doch am Nachmittag des vierten Tages wurde der Annäherungsalarm aktiviert.

Jonathan rannte ins Cockpit und erstarrte. „Reaver!“ gellte sein Schrei durchs Schiff ...

[Fortsetzung folgt!]

Taysal

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #25 am: 04. Juli 2007, 13:47:35 »
Einige meiner Spieler haben ihre Steckbriefe bereits fertig, die post ich mal an dieser Stelle. :)

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Taysal

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    • Taysals Abenteuerland
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #26 am: 04. Juli 2007, 16:47:05 »
So, einer meiner Spieler hat seinen Tagebucheintrag abgetippt, da spare ich ja die Arbeit für den gestrigen Abend - juhu! :D

--

Aus dem Tagebuch der Elaine Harrison

Auf dem Weg den Maulwurf auszuliefern, sind wir auf ein Schiff der Reaver gestoßen. Wir machen uns alle kampfbereit. Ken gibt schnell Befehle, das Schiff zu stoppen, den Motor erst flackern zu lassen und dann auszuschalten. Wir anderen harren im Cockpit aus, um zusehen was die Reaver machen. Als jedoch das Schiff einfach an uns vorbei schwebt, entspannen sich alle und wir scannen das Schiff. Kein Leben, aber interessant ist, dass es ein Gefangenentransporter der Fed´s ist. Die Brandenburg.

Nachdem Jonathan den Kurs angeglichen hat überlegen wir unser weiteres Vorgehen.

„Wir sollten einfach nur Peilsender anbringen und später mit richtigem Gerät zurückkehren.“, sagt Ken der sichtlich nicht auf das andere Schiff will.

Ich sag, an dem Schiff weniger interessiert:“ Wir könnten doch mal nachschauen was mit dem Schiff passiert ist. Weil je nachdem könnte jemand anderes eventuell schneller sein!“

„Lasst es uns Plündern“ ruft Miho.

Jonathan stimmt ihr völlig zu: “Ja, lass uns die drecks Fed`s ausbeuten. Die haben es so was von verdient.“

„Überlegt doch erst mal was alles passieren kann!“ versucht Ken sie von dem Plan abzubringen.

„Ach komm schon, da ist doch nichts Schlimmes bei.“ Jonathan will sichtlich das Fedschiff komplett leer räumen.

„Ach, macht doch was ihr wollt.“, zickt Ken los und geht unter Deck. Auf dem Weg nuschelt er noch irgendwas davon, dass er wohl doch alle Zettel findet.

„Also räumen wir jetzt das Schiff aus?!?“ Miho ist schon auf dem Weg zum Plündern, während sie das sagt.

Wir diskutierten noch weiter ob wir es machen sollen, als jeder einen leichten Ruck verspürt. In der Zeit in der wir redeten, hat Jonathan das Schiff angedockt und somit unsere Andock-Daten auf die Brandenburg gesendet. Jetzt müssen wir rüber.

Ken stürmt wutentbrannt nach oben und wirft eine Flasche in Richtung Jonathan. Jonathan und Miho melden sich auch freiwillig, um auf das andere Schiff zu gehen - auf Befehl von Ken.

Sie gehen durch die vordere Luftschleuse, wo Jonathan erst mal einen Hochsicherheitscode knackt, um auf das Schiff zu kommen.

Dort schauen sie nach ob die Luft atembar ist und es scheint auch nicht tödlich zu sein. Die beiden gehen ohne Anzüge weiter und beachten die verkohlten Leichen gar nicht. Im Cockpit sehen sie gerade den Captain auftauen. Jonathan versucht sofort den Notsignalgeber auszubauen. Miho versucht vergeblich die Blackbox zu finden. Sie schaut über die Schulter ihres Kameraden als dieser kräftig am Signalgeber zieht. Jonathan reißt ihn heraus und freut sich über sein Werk. Miho schaut fasziniert auf drei LEDs die immer schneller Leuchten und fragt nur: „Was’n das???“

Jonathan wirft das Ding einfach hinter sich und Atmet nach kurzer Zeit beruhigt aus.

BOOOOMMMMMMMM!!!

Miho springt noch Reflexartig aus der Sprengwirkung, doch Jonathan erwischt es komplett und endet - mit aus riesigen Wunden blutend - an der Wand.

„Ta me de! Was machen die nur?“ flucht Ken seinen Arztkoffer greifend und auf das andere Schiff laufend.

Auf der Brandenburg leistet er erste Hilfe bei Jonathan und bringt ihn wieder zu Bewusstsein. Doch mit Entsetzten stellt er fest, das dass Cockpit die Explosion nicht unbeschadet überstanden hat, denn in den Fenstern zeichnen sich immer größer werdende Risse auf.

Sie schleifen Jonathan vor die Konsole, der verzweifelt versucht die Schleuse zu schließen. Doch das geht schief und das Schiff wird vollständig notverriegelt. Gleichzeitig wird die Firefly von dem Frachter mit einer Explosion getrennt.

Um wieder vom Schiff zu kommen, durchsuchen sie das Schiff nach Raumanzügen. Sie schauen erst was von der Maschine zu retten ist. Sie finden diese jedoch völlig zerstört vor.

Auf dem obersten Deck durchsuchen sie die Kabine des Captains und finden dort an der Wand eine Waffe von General William Custer, einem berühmten Kriegshelden der Unabhängigen. Jonathan nimmt noch einen Fed Säbel mit für seine Sammlung.

In der Rüstkammern finden sie Raumanzüge und eine Menge Waffen vor. Während sie diese anziehen merken sie, dass sie sich von der Luft geschwächt fühlen. Von der Explosion wurde Plastik,  Motoröl und Chemikalien verbrannt, was zu einem giftigen Gemisch wurde. Miho wird auch bleich und stark geschwächt.

Auf dem Weg nach Draußen kommen sie noch an einer Zelle vorbei, die nur angelehnt ist. Sie sehen dort, dass ein Loch in die Decke geätzt ist, doch können weiter nichts damit anfangen.

Miho und Ken springen auf die Firefly und Jonathan baut im Cockpit noch schnell die Blackbox und den Rechnerkern aus.

Zurück am Schiff hängen sich sofort alle an die Dialyse, um das Gift aus den Blutbahnen zu bekommen. Doch bis Jonathan an das Gerät kommt, ist er soweit geschwächt, dass er Bewusstlos wird.

Weiter auf dem Weg versorgt Ken Jonathan, der sehr schnell wieder auf den Beinen ist.

Als er wieder laufen kann knackt er den Rechenkern und die Blackbox. Dort findet er heraus, dass der Transport Kriegsgefangene auf einen Planet gebracht hatte, doch das da zu viele waren und Mörder und Raubmörder verlegt werden sollten. Darunter die Brüder Snyder, die über der Zelle mit dem Loch einquartiert waren. Sie sind also für das Chaos auf der Brandenburg verantwortlich. Auch finden wir Informationen das William Custer noch am Leben ist. Er könnte sich auf einem der Border Moons befinden. Durch die Blackbox finden wir auch heraus was der Kurs war.

Doch als wir fertig mit den Informationen sind, landen wir auch schon auf dem Zielplaneten. Wir fliegen auf den Zielort zu und kriegen noch eine Wave, wo ein Pony einen Haufen legt und wieder verschwindet.

Alle sind ein wenig verwirrt und machen sich bereit das Zeug auszuladen. Als wir gelandet sind und die Heckklappe runtergeht, entdeckt Ken bei den fünf Personen vor der Klappe einen Marshalstern. Er vermutet eine Falle und springt zur Klappe um sie wieder zu schließen und gibt ein Betäubungsschuss ab. Die Marshals, die sich bedroht fühlen, eröffnen auch sofort das Feuer, treffen Jonathan und mich.

Miho gibt einen Schuss ab und streckt den Marshal nieder. Jonathan legt seine Winchester an und zerschießt einen Kopf der Deputys. Nach jeweils drei Schüssen von Miho und Jonathan ist das Massaker perfekt. Es gibt drei weitere Kopfschüsse und bei einem wird bewiesen, dass es eine Stelle am Kopf gibt, wenn man die trifft, explodiert er.

Die Menschen - die uns erst freundlich begrüßt haben - sind entsetzt und trauern um ihre Deputies und ihren Marshal. Ich versuche mit allem diplomatischen Geschickt die Menschen wieder zu beruhigen, doch selbst ich kann nicht dieses schlimme Massaker runterspielen.

Also versuche ich mit Aragon Tollkyn zu sprechen, was wir mit dem Maulwurf machen sollen. In seinem Büro hat die Sekretärin ihr Geschirr fallen lassen und Aragon steht noch mit offenem Mund da. Ich versuche ihn auch zu beruhigen und will den Maulwurf loswerden. Doch auch Mr. Tollkyn ist zu geschockt von dem Geschehenen und will nichts mit uns zu tun haben.

Wir entschließen uns den Maulwurf abzuladen und uns vom Acker zu machen. Ich hinterlasse eine große Menge Geld bei den Angehörigen und dem Marshal als kleine Wiedergutmachung. Miho scheint der Mord nichts ausgemacht zu haben, doch Ken scheint zutiefst betroffen sein, weil durch seine Reaktion ist die Situation außer Kontrolle geraten.

An dieser Sache wird die Crew noch lange zu knabbern haben. So was vergisst man nicht so schnell und noch schlimmer, hier können wir uns nicht mehr blicken lassen.

Aber vielleicht können wir es wieder gut machen wenn wir General William Custer wiederfinden ...

Caliostro

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[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #27 am: 05. Juli 2007, 09:42:04 »
Also irgendwie ist deine Mannschaft schon ein bisschen schießfreudig ;)
Gruß Caliostro
Bedenke, das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Idiot mit einer Kerze sein.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #28 am: 05. Juli 2007, 09:55:33 »
Also gestern fiel kein einziger Schuss, einige "litten" noch unter dem "Trauma" der letzten Spielsitzung. :)

Topas

  • Mitglied
[D20 Modern] Es ist wie es ist …!
« Antwort #29 am: 05. Juli 2007, 15:24:40 »
Aha, neuer Stoff ist also schon da. Wann kommt er ? Wartest du wieder auf ein Spielertagebuch ?
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel