Gut die Hälfte des Buches ist jetzt übersetzt und ich bin begeistert

. Einiges des Hintergrunds ist etwas verrückt, aber es inspiriert mich ständig beim Übersetzen dazu, mir Szenen auszudenken, was Helden für Abenteuer erleben könnten. Jetzt bin ich schon gespannt auf den Quellenband für das ganze Heliossystem, das über 500-Seiten starke Helios Rising

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Vor jedem Kapitel gibt es übrigens ein bisschen "Fluff", kurze Geschichten, die in die Welt von Dawning Star einstimmen. Hier mal eine von ihnen als kleines Schmankerl (direkt aus der Rohübersetzungsschmiede):
Es war ein langer Tag gewesen. Don Rosso und seine Crew hatten 80 Kilometer Grasland und Wüste hinter sich gelassen und dabei eintausend Murkühe davon abgehalten sich zu verlaufen, von Dawsondrachen getötet oder von Viehdieben gestohlen zu werden. In drei Tagen würden sie in Dawning Star sein und reichlich Geld aus dem Verkauf der diesjährigen Herde übrig haben. Er könnte ein Bad nehmen, in einem echten Bett schlafen und vielleicht sogar eine Show ansehen. Für den Augenblick freute er sich auf harte Erde und die dünne Schaumstoffmatte zwischen ihm und der anstehenden geruhsamen Nacht unter den Sternen.
„Don.“
Oder auch nicht.
„Don,“ wiederholtedie Stimme, dieses Mal eindringlicher.
Lauter stöhnend als zwingend notwendig gewesen wäre setzte Don sich in seiner Lagerstatt auf und sah zu seinem Viehtreiber Pelleq herüber. Der Velin stand mit dem Rücken zum Feuer und sah in die mondlose Nacht hinaus, als suche er etwas jenseits des orangenen Scheins. Don hat Pelleq wegen dessen fast übernatürlichen Verständnisses von Murkühen angeheuert, aber das bedeutete auch, daß er Pelleqs gelegentliche Ergüsse mystischen Voodoo-Krams über sich ergehen lassen mußte.
„Pelleq, Ich bin im Bett. Ich habe meinen Hut abgesetzt und meine Stiefel ausgezogen. Was glaubst Du, was das bedeutet? Vielleicht, daß ich schlafen möchte?“ Sarkasmus war bei Velin oft vergebene Liebesmüh und wäre Don nicht so schläfrig gewesen, hätte er es vielleicht gar nicht erst versucht.
Pelleq ignorierte seine Worte, hockte sich nieder und zog einen Bogen und Pfeile vom Sattel zu seinen Füßen. Sein Blick wandte sich von einem bestimmten Punkt in der Dunkelheit am Rande des Lagers nicht ab.
„Etwas kommt. Wir müssen uns bewaffnen.“ Für einen Velin sprach er verdammig gutes Englisch.
Don kroch aus seinem Schlafsack und griff nach seinem Pistolengürtel. Als er sich bewegte bemerkte er, am Rand des Camps versteckt, ein Dutzend weiterer Velin, alle mit Speeren, Klingen und Rüstung für den Krieg ausgerüstet. Sie alle sahen in die gleiche Richtung wie Pelleq. Sie waren bis auf drei Meter an ihn herangeschlichen, ohne auch nur den Hauch eines Geräusches zu machen. Dons Mundwinkel zogen sich zu einer Grimasse herunter. Halb erwartete er, daß die Gruppe jeden Moment einen verrückten Kriegstanz anfangen würde.
„Freunde von Dir?“ fraget Don. „Auf der Pirsch nach Dawsondrachen?“ Don legte seinen Pistolengürtel um und begann seine Stiefel anzuziehen, wobei er sie erst vorsichtig wegen möglicher Stechkrupper ausschüttelte.
„Nein,“ erwiderte Pelleq, der immer noch in die Dunkelheit sah. „Vaasi.“
„Vaasi? Wie in Dunkelingen?“ Don seufzte und rollte mit den Augen. Er begann seine Stiefel wieder auszuziehen. „'Tschuldigung, aber für Gespenster, den Schwarzen Mann oder Vaasi stehe ich nicht auf. Es ist nichts Persönliches, Pelleq, nur...“
Als Reaktion auf etwas in der Dunkelheit schoß Pelleq rasch seinen Pfeil ab, eine Bewegung, die die anderen Verlin mit gleicher Geschwindigkeit nachahmten. Einen Herzschlag später stolperte eine schwarze insektoide Kreatur von der Größe eines Mannes auf sechs Beinen in das Licht des Lagerfeuers. Sie war mit Pfeilen gespickt und blutete eine zähe gelbe Flüssigkeit.
Pelleq sagte etwas zu Don, aber der Mensch konnte ihn wegen der Kriegsschreie seiner Brüder nicht verstehen.
Die Menschen halten die Geschichten der Velin, eine den Menschen überraschend ähnliche auf Eos einheimische Rasse über die Vaasi, das "alte Böse", für reine Mythen und Legenden. Wirklich gesehen (und es überlebt) hat noch niemand. Die Velin werden nicht müde, die Menschen davor zu warnen. Natürlich verbirgt sich viel mehr dahinter, als die Menschen ahnen

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