Nun gut, ist eure Meinung. Ich möchte nur einen Irrschluss aus dem Weg räumen und zwar fordere ich gar nichts. Eigentlich habe ich schon oft genug gesagt, dass dies nur Vorschläge sind. So würde ICH spielen. Ich fordere überhaupt nicht, wie jemand anders leiten soll. Diese Ideen kann er vielleicht verwenden, muss aber nicht. Ich hoffe, dieses Missverständnis endlich aus dem Weg geräumt zu haben.
Klar sind es die Helden. Aber wer sagt, das aus einem Held kein Antiheld werden darf? Stellt euch einen strahlenden Paladin vor, der in die Hölle zog um seinen Freund und Gefährten zu retten. Auf seinen Weg bekämpft er das Böse fanatisch, aber die einzige Chance seinen Freund vielleicht zu retten ist sich mit einem Teufel zu verbünden. Er bemerkt nicht, wie er von den Teufel manipuliert wird, führt jeden seiner Wünsche aus, in Zuversicht seinen Freund zu retten. Er selber kämpft nur noch fanatisch, rottet sozusagen jedes Böse aus und merkt eigentlich nicht, wie er Grunde fällt, da er immer skrupelloser wird und jeden Befehl ohne nachzudenken ausführt. Vielleicht denkt er dann noch, er ist ein edler Paladin, aber im Grunde ist er ein Blackguard. Ganz am Ende rettet er angenommen sein Freund. Aber zu welchem Preis? Er ist nicht mehr der Freund, den er einst kannte. Die Zeit in der Hölle hat ihn, den Char der gerettet werden sollte, auch verändert. Dann verlassen sie alle die Hölle und kehren als quasi menschliche Teufel zurück... Vielleicht eine etwas klischeehafte Story, aber eine mit nachzuvollziehender Charakterentwicklung. Wenn du die Geschichte dann erzählst, wie er sich allmählich wandelte, ist das meiner Meinung nach sehr interessant.
Jetzt mal eine gerecht gestellte Frage: Warum muss immer der Held gewinnen? Es muss doch nicht alles immer als ein Heldenepos enden. Dann hat das Böse mal gewonnen, das passiert auch mal. Aber wieso darf etwas mal nicht tragisch enden? Beantwortet mir das mal.
Gut, wenn du nach den Spielregeln von Baator spielen willst. Ich spiele nicht nach Baator, das habe ich glaube ich oft genug erwähnt. In meiner Sicht gibt es kein Vertrauen in der Hölle. Jeder verrät jeden. Alle wollen am mächtigsten sein, aber einer kanns nur sein. Der Stärkste und Hinterhältigste setzt sich durch. Die Hinterhältigkeit unterscheidet doch die Teufel von den Dämonen. Wenn ich mich nur mit reiner Stärke durchprügeln will, kann ich auch das Abenteuer in der Abyss stattfinden lassen. Was ich damit sagen will ist, das du mit die Teufl dann mit ihren eigenen Waffen besiegen musst. Kurz, lege die Teufel rein. Das sollte recht schwierig sein, aber wenn das gelingen sollte, könnte sich das natürlich auch sehr interessant entwickeln... Aber in meiner Ansicht wären die Charaktere, wenn sie zu solchen Mitteln greifen würden, auch nicht besser als die Teufel...
Übrigens... die Stufen sind nicht wichtig... Wenn die Charaktere zu naiv sind, nützen ihnen alle Stufen der Welt nichts. Außer natürlich, ihr verwendet Würfe dazu, so etwas wie Sense Motive in dem Falle, das wäre dann was anderes. Angenommen aber nicht und das wäre bei mir so, dann hilft dem Charakter die Stufe 10 auch nicht wenn er auf die Lüge eines Imps reinfällt. Außer er hackt im dafür im Nachhinein den Kopf ab, aber das steht auf einem anderen Blatt geschrieben...
Ihr beide hättet kein Spaß dran. Gut, dann würde ich mit euch auch nicht solch ein Abenteuer spielen. Es ist natürlich wichtig, ob du mit den Spielern so ein Abenteuer durchziehen kannst oder nicht. Das muss aber der betreffende SL wissen, nicht ich. Wie ich schon vorhin erwähnte, ich habe nur Vorschläge gebracht. Ob die in seiner Gruppe umsetzbar sind und ob er das auch so leiten will, das kann nur er beantworten. Ich hingegen würde nur mit Spielern so ein Abenteuer machen, wenn ich es ihnen zutrauen kann. Das hätte ich vielleicht schon in meinen vorherigen Posts schreiben sollen, aber mein Gott, ich bin auch nur ein Mensch und da kommt man auch mal auf so etwas nicht. Deswegen danke, das ihr mich daran noch erinnert habt.
Da fällt mir noch was ein... Ich bin zum Beispiel ein Spieler, der nicht nur aus reinem Spaß Rollenspiel betreibt. Spaß ist schon auch für mich ein wichtiges Element, aber nicht das Einzige. Mir geht es darum, einen Charakter den ich mir ausgedacht habe, auch zu ergründen. Wie er sich verhält, wie er wirklich ist. Die Geschichte dieses Charakters miterleben. Alle Höhen und Tiefen und welche Entwicklung er nimmt. Ehrlich gesagt, ich finde Charaktere, die am Ende noch genauso sind wie am Anfang, ziemlich langweilig. Die haben kaum was zum Erzählen. Ich persönlich hab mit einem meiner Charaktere solch eine traurige Geschichte wie oben erwähnt erlebt. Der hat mehr verloren als nur sein Leben. Der Tod war da eher eine Erlösung. Wenns euch interessiert, was mit ihm so etwa alles passierte, dann guckt auf dem Charakterfriedhof. Dort habe ich ihn begraben. Ich hatte damals nicht gerade viel Spaß, ich war eher am Ende. Aber wenn ich jetzt so zurückblicke, bin ich mit der Entwicklung des Charakters zufrieden. Ich habe jetzt eine tolle, traurige Geschichte zu erzählen und das macht mich auch irgendwie stolz. Das müsst ihr nicht verstehen, das verlange ich auch nicht. Ich wollte euch nur erklären, wieso ich so spiele und wie man auch spielen kann.
Im übrigen, da ihr mich und Simon so schön kritisiert habt, würde ich gerne mal wissen, wie ihr das machen würdet. Ich wäre sehr interessiert daran, mal andere Vorschläge zu lesen. Zeigt mir mal, wie ihr solch ein Abenteuer aufbauen würdet.
Damit verabschiede ich mich auch verbindlichst,
Euer Tarantar.