Autor Thema: Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?  (Gelesen 1376 mal)

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AfterBusiness

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Hallo... als erstes interessieren mich hier nicht die Hausregeln, welche sicherlich gut sind beim Überfliegen der einzelnen Threads, jedoch habe ich einfach zuwenig Zeit mich mit diesen auseinanderzusetzen. Ich finde die Herausforderungsgrade der Wizards nicht schlecht und ich denke sie sind zumindestens einigermassen balanced, je nach Augenmass muss man vielleicht Anpassungen machen, jedoch ists ganz gut. Die Frage ist jetzt, wie macht ihr das mit den Rollenspiel-EP`s? Also den EP`s für gutes Rollenspiel oder gute Aktionen der SC`s zur Lösung eines Problems?
Ich spreche bewusst nur die Leute an, die das EP-Verteilungssystem der Wizards auch so einsetzen, jedoch geben die Wizards ein paar Beispiele, wie man das mit der Verteilung für Rollenspiel EP machen kann, jedoch ist dort viel Interpretation mit drinne. Mich würde einfach interessieren, wie andere das machen? Habt Ihr bestimmte feste Grössen festgelegt, wieviele EP`s es für gute oder sehr gute Aktionen gibt? Danke schon mal für die Tips und Meinungen....  8)
Lache viel, so lebst Du länger! :-)

Nye

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #1 am: 21. August 2007, 10:32:57 »
Schlüsselbegegnungen bei denen Rollenspiel (und/oder Fertigkeiteneinsatz) gefragt ist bekommen bei mir auch Begegnungsstufen und dafür gibt's Erfahrungspunkte. Auf diese Weise bekommen die SC bei mir Erfahrungspunkte für alle Probleme gleich welcher Art die sie in ihren Abenteuern lösen.

Wenn einer der Spielercharaktere spontan seine Leidensgeschichte erzählt (Free Experience) oder in der Kneipe spontan ein Heldenepos dichtet dann gibt's keine Bonuspunkte.

Gutes Rollenspiel belohnt sich selbst, dafür muss man keine Bonuspunkte geben.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light / I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.

Zechi

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Re: Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel
« Antwort #2 am: 21. August 2007, 10:36:29 »
Zitat von: "AfterBusiness"
Hallo... als erstes interessieren mich hier nicht die Hausregeln, welche sicherlich gut sind beim Überfliegen der einzelnen Threads,

...

 Habt Ihr bestimmte feste Grössen festgelegt, wieviele EP`s es für gute oder sehr gute Aktionen gibt? Danke schon mal für die Tips und Meinungen....  8)


Irgendwie widerspricht sich das?

Du findest die quasi offizielle Regelung doch im DMG und ja du hast da als SL ein Ermessen, wenn du EP für "gutes" Rollenspiel verteilen willst. Beispiele dafür findest du auch im DMG sowie in den Kaufabenteuern.

Persönlich würde ich dir aber davon abraten, da "gutes" Rollenspiel eine sehr subjektive Sache ist und eher "Story Awards" geben, wie es ja auch in den modernen Abenteuern gemacht wird.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Arldwulf

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #3 am: 21. August 2007, 10:39:45 »
Prinzipiell ist es ratsam Erfahrungspunkte nicht für "gutes" Rollenspiel zu geben.

Dies bedeutet aber nicht dass es keine Erfahrungspunkte für Rollenspiel geben kann, sondern nur dass man dieses nicht in Kategorien ala "gut" und "schlecht" einteilen sollte.

Sehr gut machbar ist zum Beispiel das Verteilen von Erfahrungspunkten für Rollenspielherausforderungen.

Dies ist im Spiel ja auch durchaus vorgesehen. Wenn du an einem Gegner vorbeikommst weil du diesen mit einer brillianten Rollenspielidee ablenkst austrickst oder umgehst bekommst du die selben Exp wie jemand der diesem den Schädel einschlägt.

Ähnliche Herausforderungen können auch Sachen sein die deine Chars betreffen. Der Magier sucht in dem uraltem Buch nach einem Lösungswort, um dem Rätsel der gerade gefundenen Steintür am Berg Herr zu werden und nicht von der Feuerfalle gegrillt zu werden?

Wunderbar - er bekommt die gleichen Erfahrungspunkte wie der Dieb der die Falle entschärft und das Rätselschloss knackt.

Erfahrungspunkte für das Bewältigen von Herausforderungen sind also prinzipiell drin. Was man vermeiden sollte ist: "Oh, jetzt hast du aber schön um deine tote Schwester getrauert die vor jahren bei den Orks umkam. Hier sind deine Erfahrungspunkte"

Stattdessen ist es viel sinnvoller einfach Möglichkeiten zu schaffen die den einzelnen Chars Anreize für Rollenspiel geben. Ihr sitzt in der Taverne auf dem Weg zu Dunkeldark dem finsterem Oberschurken? Die Schankmaid hat nen Bruder bei ihm in der Burg und hinten in der dunklen Ecke sitzen drei Typen seiner Wache die gerade Armdrücken machen. Wenn der Barde nun die Herausforderung "Schankmaid" und der Krieger die Herausforderung "Trinkspiel mit Armdrücken" meistert und am Ende die beiden Infos über ihren Gegner erhalten haben kann man ihnen genauso Erfahrungspunkte geben als ob sie die Schankmaid und die 3 Typen verprügelt hätten und die Infos darüber geholt.

Im Prinzip bedarf es nur ein wenig Aufmerksamkeit. Fast immer ist Rollenspiel ja auch mit einer bestimmten Herausforderung verbunden die zu bewältigen ist.

Der einzige Fall bei dem dies nicht so ist, ist das Ausspielen einer regelmässigen Tätigkeit.

Der Priester sagt zum Beispiel nicht einfach: "Achja, ich präge mir heute Zauber A + Zauber B ein".

Sondern emoted heute mal: "Und ich rufe meinen Herrn an: "Lord des Lichts, schenke mir die Kraft meine Feinde zu vernichten. Mit der Stärke des Stiers zwischen dessen Hörnern die Sonnenscheibe schwebt und dem Glanz des Tageslichts will ich den Untoten den Weg zur ewigen Ruhe aufzeigen. Denn dein gilt mein Glauben und er lenkt mein Schwert, schützt mich vor allem bösem."

Macht Stimmung, oder? Ist aber letztlich auch nur das gleiche als ob er es abstrakt gesagt hätte. Doch auch hier gibt es einen besseren Weg, als dies mit Erfahrungspunkten zu belohnen (wenn du denn dies überhaupt willst).

Lass beim nächstem mal wenn er so betet ein kleines Mädchen aus dem Wald hüpfen dass euch einen Nebenquest zeigt weil es bemerkt hat das dort ein wahrhaft gerechter Streiter des Gutens steht. Lass die Umwelt drauf reagieren. Das ist viel besser als Erfahrungspunkte für blosse Umschreibungen zu geben. Und natürlich gilt dies genauso für jenen der in der Taverne sein Liedchen singt, oder jenen der sonstwie seiner Rolle gerecht wird.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

AfterBusiness

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #4 am: 21. August 2007, 11:06:21 »
mmhh... cool, danke für die Tips. @Arldwulf.
So ähnlich sehe ich das auch. Logisch sollte man nicht für jedes gute Rollenspiel EP`s vergeben. Erst wenn eine Herausforderung durch "gutes" Rollenspiel zum Beispiel gemeistert wurde und nicht durch Kampf. Es soll ja immer mehrere Möglichkeiten geben eine Lösung herbeizuführen. Gut, manchmal geht nur Kampf, jedoch darfs halt auch nicht zuviel werden...  :D
@Zechi: Klaro hab ich die Regeln und Tips im DMG gelesen, jedoch find ichs interessant, wie andere dies interpretieren und lösen....  :)
Lache viel, so lebst Du länger! :-)

Kylearan

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #5 am: 21. August 2007, 11:09:56 »
Zitat von: "AfterBusiness"

Erst wenn eine Herausforderung durch "gutes" Rollenspiel zum Beispiel gemeistert wurde und nicht durch Kampf. Es soll ja immer mehrere Möglichkeiten geben eine Lösung herbeizuführen.

Genau so funktioniert es doch auch. Die Begegnung hat einen Herausforderungsgrad, und für das "Bestehen" der Herausforderung gibt es XP. Ob nun die Wachen erschlagen werden, man an ihnen vorbeischleicht, sie besticht oder diplomatisch auf seine Seite zieht, ist doch egal. Definiere den Erfolg bei einer Begegnung ("in die Stadt kommen", "Feind töten, gefangen nehmen oder in die Flucht schlagen", "Information zu Vecnas Auge finden") und dann gibt's EP, wenn dieses Ziel erreicht wurde. Egal wie.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Arldwulf

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #6 am: 21. August 2007, 11:23:13 »
Wichtig ist halt auch (zumindest aus meiner Sicht), dass du nicht versuchst das simple Ausspielen einer Rolle mit Erfahrung zu belohnen.

Sondern mit Reaktion der Welt auf diese Rolle. Dann hast du auch keine Probleme das jemand als Rolle hat: "ich bin der stille geheimnissvolle, ich sag nie was und habe ein Gesicht wie Buster Keaton beim Pokern"

Schliesslich kann die Umwelt auch diese Rolle belohnen, indem man den stillen Typen dann (wenn er das wirklich so ausspielt) mal plötzlich mit einem anzuheuerndem Profikiller verwechselt der auch ganz still und unauffällig ist.

Dies ist dann für die Spieler auch viel befriedigender als: Du bekommst jetzt 50 EXP weil du gebetet hast.
1st Edition Nekromantentöter
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Deus Figendi

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Interpretation der Erfahrungspunkte? Wieviel Rollenspiel-EP?
« Antwort #7 am: 21. August 2007, 12:53:52 »
Ich finde die Idee, das Charakterspiel mittels Spielwelt-Reaktionen, infolgedessen Begegnungen und infolge derer dann EP zu belohnen toll, ich werde versuchen es so hand zu haben.
Meine Spieler organisieren sich ihre Encounter selbst. Erst kürzlich bemerkten die SC, dass sie viel zu schlecht ausgerüstet sind (waren sie nicht, aber sie hatten eben heftigere Gegner erwartet, als es dann waren). Zwei SC waren entführt worden und sollten befreit werden. Die übrigen begaben sich zur örtlichen Stadtwache (in Union mit Palastwache) und blufften ihnen etwas von Staatskomplott, Hochverrat etc. vor. Die nun überzeugte Wache wurde später als Encounter gewertet (war natürlich nie so geplant). Die SC wurden auch gleich angeheuert und ausgerüstet (als Leihgaben) und so zogen sie mit einer Meute an Stadtwachen los eine nicht existente Verschwörung auf zu decken.
Tja, der Punkt sollte aber sein... die Spieler haben sich ihre XP selber abgeholt, sie erzeugten die Begegnungen quasi selbst.
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