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Autor Thema: Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht  (Gelesen 26607 mal)

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Kylearan

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #30 am: 05. Oktober 2007, 13:41:52 »
Zitat von: "Topas"
Spielt ihr mit retraining ?

Nein, keiner hat das PHBII.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #31 am: 07. Oktober 2007, 01:10:57 »
Warum ich meine Gruppe liebe:  :wub:

Sie haben mir den Colossal Red Dragon geschenkt!!! Und das, obwohl ich den dann natürlich auch einsetzen möchte. Da habe ich mich super drüber gefreut...

...und dann Dirim getötet (mehr oder weniger spoiler).

Coming up:



und dann:

Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Wormys_Queue

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #32 am: 07. Oktober 2007, 11:06:14 »
Zitat von: "Berandor"
...und dann Dirim getötet (mehr oder weniger spoiler).


 :o
Ich hoffe, du hast zwischen weniger und spoiler nur das Komma vergessen.  :wink:
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Darastin

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #33 am: 07. Oktober 2007, 12:00:50 »
Oh mein Gott! Der Drache ist mit DVD-Rohlingen bewaffnet! Rette sich wer kann!  

8)

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Kylearan

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #34 am: 08. Oktober 2007, 09:12:23 »
Zitat von: "Darastin"
Oh mein Gott! Der Drache ist mit DVD-Rohlingen bewaffnet! Rette sich wer kann!  


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Man muss dazu sagen, dass Berandor runden Geburtstag hatte und trotzdem Stadt in Ketten vorzog.

Außerdem können wir mächtige Verbündete brauchen.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Andi

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #35 am: 10. Oktober 2007, 06:40:53 »
Wann geht´s hier weiter?

Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #36 am: 10. Oktober 2007, 11:43:39 »
Herzlichen Glückwunsch zum zwanzigsten Geburtstag Berandor! ;-)
"die untoten Drachen werden die Welt beherrschen"

TheSoulBurner

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #37 am: 26. Oktober 2007, 16:47:11 »
Zitat von: "Andi"
Wann geht´s hier weiter?

Schließe mich der Frage an ...  :D

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #38 am: 26. Oktober 2007, 22:30:29 »
Ich stehe halbwegs kurz vor Ende des ersten Kapitels, aber bin momentan relativ gestresst, und meine Schreibzeit geht für den Gate-Con drauf. Frühestens nach dem 4.11., würde ich sagen, wahrscheinlich ab 13.11. (da habe ich einen Vortrag über Karl Popper).

Danke der Nachfrage allerdings, schön, dass ihr interessiert seid.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #39 am: 06. November 2007, 22:00:38 »
Zum dreijährigen Jubiläum musste ich natürlich ein Update machen. Also los!

Das leere Tor

»Zum leeren Tor?«, fragte Dirim. »Nicht zum hohlen?«

»Wir sollten erst dann zu den Untoten, wenn wir wieder stark sind«, sagte Jørgen.

»Aber das hohle Tor schwächt euch doch, oder?«

»Nein, das leere Tor schwächt uns. Das hohle Tor stärkt das Böse.«

»Ach so«, sagte Dirim. »Also zum hohlen Tor.«

»Leeren Tor«, sagte Thamior.

»Sag ich ja«, gab Dirim zurück.

»Ich geh vor«, meinte Thargad mit einem Blick auf den sichtlich verwirrten Zwerg. »Vorsichtshalber.«

-

Die Kettenbrecher marschierten durch die dunkle Stadt. Jetzt, wo der Schleier gehoben war, sahen sie vielerorts schlafende Kesselbewohner, und obwohl Cauldron von ungeahnten Schrecken bevölkert war, hatte nichts und niemand die Schlafenden angerührt.

Thamior und Thargad schlichen voraus, beide in den Schatten verborgen, Dirim, Jørgen und Boras schritten offen durch die Stille. Gleich würde der Höchste Sonnenstrahl in Sicht kommen, der Ort des zweiten Tors.

»Psst! Hier rüber!« In einer Gasse stand eine menschengroße Gestalt mit einem Kapuzenmantel. Zögerlich traten die sichtbaren Kettenbrecher näher. Thamior nahm den Umweg über die Dächer in den Rücken der Gestalt, und Thargad trat verborgenerweise neben sie. Die Gestalt wandte ihren Kopf, um Thargad anzusehen. Thamior allerdings blieb verborgen.

»Bist du das, Celeste?«, wollte Dirim wissen. Leicht seufzend legte die Besitzerin des Höchsten Sonnenstrahls die Kapuze zurück und enthüllte ihr anziehendes Succubusgesicht. Jørgen knurrte, und Celestes dämonische Gesichtszüge verschoben sich in ein halbelfisches Antlitz mit roten, zu einem Zopf gebundenen Haaren.

»Was willst du?«, fragte der Paladin. Seine Schwerthand zuckte mehrfach in Richtung Läuterung.

»Euch helfen«, sagte Celeste unschuldig. »Wollt ihr keine Hilfe?«

»Warum willst du uns helfen?«, sagte Dirim. »Und warum schläfst du nicht?«

»Weil sie ein Dämon ist«, vermutete Jørgen.

»Und weil ich den Käfigmachern geholfen habe«, sagte Celeste.

»Töten wir sie jetzt, oder lassen wir sie erst ausreden?«, fragte Thargad und schälte sich aus dem Dunkel.

Celeste wuchs, bis vor den Kettenbrechern der größte Halbelf der südlichen Gefilde stand und sie Thargad gerade in die Augen sehen konnte. Sie hob die Hand, um seine Wange zu berühren, verharrte jedoch in der Bewegung, als Thamiors Pfeil ihr unter die Kehle stach.

»Vorsicht«, drohte der Elf.

Celeste nahm die Hand herunter. »Da habt ihr die Antwort. Ich helfe euch, weil ich nicht will, dass Thargad noch einmal stirbt.«

»Wie bitte?« Thargad war verwirrt.

Dirim strich sich über den Bart. »Was hast du anzubieten?«

»Ich kann euch alles über die Verteidigung des leeren Tores sagen. Euch helfen, reinzukommen.«

»Warum sollten wir dir glauben?«

»Ich habe Euch nie belogen.«

Jørgen lachte auf. Dirim runzelte die Stirn. »Das könnte sogar stimmen. Schwörst du, die Wahrheit zu sagen?«

Celeste hob die Hand zu einem gekünstelten Schwur. »Ich schwöre«, sagte sie leichthin und grinste. Es war zu niedlich, Dirim konnte ihr einfach nicht sauer sein.

»Sag, was du zu sagen hast.«

»Aber schnell«, fügte Jørgen hinzu.

»Also: Phoenix ist eine waffenlose Kämpferin, sehr beweglich, und sie beherrscht druidische Magie. Sie liebt Schmerzen – je mehr ihr sie verwundet, desto stärker wird sie werden. Sie hat zwei große Kreaturen als Leibwächter, die sich durch den Boden graben können. Seht ihnen nicht in die Augen. Das Tor selbst steht in der Mitte des Gesellschaftsraums, der ansonsten leer geräumt wurde. Wenn ihr jemanden durch das Tor schieben könnt, wird er mit negativer Energie vollgeladen und wahrscheinlich getötet.«

»Und sonst?«

»Vor dem Eingang steht ein Golem Wache. Er besteht aus einem mir nicht bekannten Material, eine Art Schattenstahl. Ich kann euch an ihm vorbeilotsen, aber dann taucht er vielleicht während des Kampfes auf. Oder ihr greift ihn vorher an.«

»Vorher«, sagte Thamior. »Ich locke ihn mit meinen Pfeilen weg, und dann machen wir ihn platt.«

»Vergessen wir den Golem«, sagte Jørgen. »Schnappen wir uns Phoenix und machen das Tor kaputt.«

»Wirst du mit uns kämpfen?«, fragte Boras.

Celeste lachte. Ihr Lachen war so hell und klar wie der Sternenhimmel einer Sommernacht. »Nein. Ich bin nicht lebensmüde.«

Thargad sah die Dämonin immer noch verwundert an. »Wir müssen uns unterhalten.«

Sie betrachtete ihn mit einem liebevollen Blick, der in den anderen Kettenbrechern instinktiv den Wunsch weckte, mit Thargad den Platz zu tauschen, dem Assassinen aber nur ein flaues Gefühl bescherte. »Erst besiegt ihr mal die Nacht der Tausend Tage. Dann reden wir darüber, wie wir deinen Vater retten können.« Sie wandte sich an die anderen. »Also?«

»Am Golem vorbei«, sagte Dirim. Thamior zog ein Gesicht, schloss sich aber der Entscheidung an.

»Dann folgt mir.«

-

Celeste führte die Kettenbrecher zum Eingang in die Ställe. Die große Doppeltür war magisch versiegelt und mit einer Falle versehen worden. Celeste kannte jedoch das Passwort.

»Brutzelnder Babyspeck.« Die Tür entriegelte sich. Celeste stieß sie auf. Im Stall schliefen drei Pferde und ein Stallbursche. Am Ende des Stalls lag eine weitere, kleinere Doppeltür. »Die müsste offen sein«, sagte Celeste. »Viel Glück.«

Jørgen sah sie an. In seinem Gesicht spiegelte sich die Mühe, mit der er die nächsten Worte herauspresste. »Verschwinde. Jetzt.«

Celeste schloss die Tür von außen.

Sofort zogen die Kettenbrecher ihre Waffen in Erwartung einer zuschnappenden Falle. Nichts geschah.

»Na dann«, meinte Dirim. »Statten wir Phoenix mal einen Besuch ab.«

-

Die Doppeltür flog auf. Es war, wie Celeste es beschrieben hatte. Das große Tor stand in der Mitte des Raums. Phoenix, eine nahezu nackte Frau mit so stark vernarbter Haut, dass ihre Narben als Rüstung gelten konnten, hatte sich so aufgestellt, dass ihr das Tor Deckung gab – wenn jemand durch den Vordereingang kam. Jetzt stand sie für die Kettenbrecher auf dem Präsentierteller.

»Überraschung!« rief Thargad. Phoenix erstarrte für einen Moment, sichtlich unfähig, mit der Situation zurecht zu kommen.

Thamior betrat den Raum. Er spannte drei Pfeile gleichzeitig in den Seelenbogen. Die Geschosse hämmerten mit voller Wucht in Phoenix' Oberkörper und trieben sie nach hinten. Fast fiel sie ins Tor. Fast. Im letzten Moment fing sie sich. Sie packte einen der Pfeile und zog ihn aus ihrer Brust. Eine kleine Flamme verschloss die Wunde und bildete sofort neues Narbengewebe. Sie zog den zweiten Pfeil aus ihrer Bauchhöhle. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den dritten Pfeil erst noch in der Wunde drehte, bevor sie ihn herauszog. Sie beugte sich leucht vor, wie ein Bulle zum Angriff. In diesem Moment traf Thargads Schleuderstein sie an der Stirn. Sie hob nicht die Arme zum Schutz, als Thargad weitere Steine abfeuerte, sondern hieß die Wunden willkommen.
Boras betrachtete das Schauspiel mit immer verzogenerer Miene. Die Frau war völlig verrückt. Gleich würde sie völlig tot sein. Er stemmte seine Stiefel in den Boden und stürmte vor. Gleichzeitig türmte sich der Boden vor Phoenix auf, dann fiel er in sich zusammen. Aus dem Loch stieg eine riesige, laufende Menschenkrabbe mit Insektenfühlern. Boras gingen drei Gedanken durch den Kopf. In Reihenfolge: 1. Das Vieh steht mir im Weg. 2. Nicht in die Augen schauen. 3. Mist!

Boras spürte, wie die Facettenaugen und die darüber angebrachten Fühler des Wesens sein Hirn durcheinander bringen wollten. Er widerstand dem Zwang. Stattdessen sprang er beidbeinig ab und schlug dem Vieh in fünf Schritt Höhe in die Schulter. Das Untier brüllte auf, und Blut spritzte. Boras brüllte zurück.

Jørgen zog Läuterung und marschierte ebenfalls in den Kampf. Er stellte sich etwas abseits von Boras hin, um den gewaltigen Berg niederzuschlagen. Gleichzeitig wandte er sich um: »Stoppt Phoenix!«

»Als ob ich eine Erinnerung brauche«, murmelte Dirim. Er bewegte sich seitlich um den Kampf herum, damit der grabende Leibwächter nicht zwischen ihm und Phoenix stand. »Tyr«, bat er, »gib ihr, was sie begehrt: Leid!« Der Zauber riss tiefe Wunden in Phoenix' Körper. Die Druidin stöhnte auf. Sie genoss es, bis auf einen winzigen Lebensfaden reduziert zu werden. Mit ekstatischem Lächeln bewarf sie Boras mit einer Nuss, die in einem Flammenball explodierte. Boras konnte nicht ausweichen – aber Dirim hatte vorgesorgt, und sie alle vor Feuer geschützt. Das Grabvieh wurde am stärksten von den Flammen versengt.

Phoenix neigte kurz anerkennend den Kopf. Sie wandte sich um, und bevor sie jemand aufhalten konnte, schritt sie durchs leere Tor und tötete sich selbst. Sie sah glücklich aus.

Thargad lief auf den Erdkoloss zu. Das Untier schlug nach ihm, aber er wich behende aus, trat ihm gegen die Brust und lief dank seiner Kletterstiefel einfach weiter. Oben angekommen machte er auf den Schultern einen Handstand, drehte sich dabei um neunzig Grad und ließ sich dann in den Rücken des Kolosses fallen, wobei er ihm Funke über den Rücken zog.

Hinter Boras und Jørgen tat sich eine zweite Grube auf, und ein weiterer Erdkoloss tauchte daraus auf. Er hatte sich nicht einmal richtig hochgestemmt, da hatte ihm Thamior schon ein paar Pfeile verpasst, und Jørgen ihm mit einem Schildhieb einen der Fühler abgeknickt. Dirim hatte Schuldspruch gezogen und marschierte zum Kampf hin, als es an die Vordertür donnerte. Der Golem versuchte, hereinzukommen. Dirim änderte seine Richtung. Er ging zum Tor und begann, es einzuschlagen.

»Was brauchst du?«, rief Jørgen zu Thargad herüber. Der Schurke lauerte auf eine Möglichkeit, den Koloss zu erschlagen.

»Er ist zu groß!«

Jørgen nickte. Er hatte verstanden. Er hob seinen Schild über den Kopf und trat an den Koloss heran. Sofort wummerten dessen Fäuste gegen den Schild. Jørgen wurde von der Wucht fast in die Knie getrieben, blieb aber unverletzt. Er stieß dem Koloss Läuterung durchs Knie. Der Koloss grunzte und sackte zur Seite. Er nahm seinen Arm zu Hilfe, um sich abzustützen.

Thargad stieg auf den Arm und war von dort mit einem Schritt in Kopfhöhe. Er holte mit Todeshauch aus – und sah dem Koloss direkt in die Augen. Sein Verstand wurde durcheinandergewirbelt, neu zusammengesetzt und nur noch von einem Gedanken beseelt: er musste den Koloss töten. Mit eiskalter Präzision stieß Thargad sein Kurzschwert dem Erdkoloss ins Maul.

»Fehlt nur noch-« begann Jørgen und stockte. In seinem Rücken zog Boras die Axt aus der Brust des zweiten Kolosses.

»Was fehlt?«, meinte der blutverschmierte Barbar.

»Das Tor«, sagte Dirim und warf Boras sein Schwert zu. »Hau drauf!«

Boras, Jørgen und Thargad schlugen mit ihren Adamantwaffen zu, während gleichzeitig der Golem versuchte, die Eingangstür aufzubrechen. Aber der Höchste Sonnenstrahl war anscheinend gut geschützt.

Endlich zerbarst das Tor. Kurz blitzte es auf, und die Kettenbrecher – außer Dirim – fühlten, wie ihre Kraft zurückkehrte. Die Eingangstür zerbrach, und nur noch wenige Schritt und eine eher unscheinbare Tür trennten sie von dem Golem. Schnell steckte Thargad die Diamanten ein, die das zerborstene Tor freigegeben hatte, und die Kettenbrecher hasteten aus dem Raum. Thamior schloss die Doppeltür hinter ihnen, als der Golem die zweite Tür gerade einschlug. Dirim sagte das Kennwort, und dann waren sie in der künstlichen Nacht Cauldrons, und schnell in einer Seitengasse verschwunden.

»Ob uns der Golem sucht?«, fragte Dirim.

»Wie soll er uns finden?«, meinte Jørgen. »Wir müssten sicher sein.«

»Na dann«, sagte Boras, »auf zu Embril.«

»Wie bitte?«, wollte Thamior wissen. »Was ist mit dem dritten Tor?«

»Das hat Pech gehabt«, sagte Jørgen. »Wir können Embril überraschen. Dirim, fühlst du dich gut vorbereitet?«

»Für eine Begegnung noch, ja«, sagte der Zwerg. »Einen großen Kampf.«

»Dann Embril. Wir könnten sie überraschen.«

»Quatsch«, meinte Thargad. »Die Nacht breitet sich nicht mehr aus. Die wissen, dass wir hier sind.«

»Die Frage ist doch«, sagte Dirim, »ob wir uns eine Nachtruhe leisten können. Wenn ja, würde ich gerne einen weiteren Käfigmacher ausschalten. Wenn nicht, dann sollten wir lieber Embril packen.«

Nach kurzer Diskussion entschieden sich die Kettenbrecher, doch noch das letzte, das hohle Tor anzugehen. Sie marschierten durch die dunklen, schattenumwogten Straßen, doch ohne den Schutzmantel des farblosen Tors, und ohne die schwächende Wirkung des leeren Tors hatte die Umgebung einiges von ihrem Schrecken verloren. Überall sahen sie jetzt Bewohner liegen, schlafend, komatös und unbehelligt.

Plötzlich spürten sie alle, wie etwas über ihre Köpfe glitt, und dann landete der Schattenstahlgolem aus dem Höchsten Sonnenstrahl direkt vor ihnen. Das verstandeslose Konstrukt hatte sie gesucht, und es hatte sie gefunden. In Zuge eines Wimpernschlags zogen Thargad Todeshauch, Boras Blutrache und Jørgen die Axt aus Adamantit. Thamior riss den Seelenbogen hoch, aber noch bevor der anlegen konnte, holte der Golem aus und verpasste dem Elfen einen Seitenhieb. Thamior machte einen unfreiwilligen Satz nach hinten und prallte gegen eine Hauswand.

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Jørgen schlug mit seiner adamantenen Axt zu. Die Waffe, obwohl aus dem härtesten Material Torils gefertigt, drang trotzdem nicht richtig in den Golem ein. Ihr fehlte die Magie. Jørgen zuckte mit den Schultern und zog Läuterung – dann konnte er auch seine richtige Waffe benutzen. Boras hatte diese Taktik gleich ergriffen. Er musste eben richtig hart zuschlagen. Blutrache krachte gegen den Körper aus Schattenstahl, aber selbst die Kraft des Barbaren vermochte kaum etwas auszurichten. Thargad hingegen konnte den Golem zwar verletzen, besaß aber nicht die Stärke, um ihm wirklich zuzusetzen.

Der Golem stand inmitten der Kettenbrecher, die auf ihn einschlugen. Plötzlich breitete sich von ihm eine schwarze Wolke aus, die sie umschloss und ihnen Lebenskraft entzog. Dirim musste husten und hätte beinahe seinen Zauber verloren, brachte ihn aber doch durch. Die Kettenbrecher wurden von heiliger Macht erfüllt und im Kampf gestärkt.
Thamior kletterte rückwärts an der Wand hoch, vor die ihn der Golem geworfen hatte. Er zog seine letzten Adamantitpfeile aus dem Köcher und legte einen nach dem anderen auf die Sehne. Die Pfeile bohrten sich tief in die Stahlhaut des Golems, der dadurch aber nicht einmal ansatzweise verlangsamt wurde. Boras ließ seiner Wut freien Lauf, musste aber feststellen, dass zu wuchtige Schläge von der Haut des Golems abrutschten. Der Golem konterte, indem er dem Barbaren zwei donnernde Schläge verpasste. Boras spuckte einen Zahn auf den Boden, packte die Axt fester, und schlug wieder zu. Jørgen half ihm von der anderen Seite, während Thargad einen kurzen Zauber sprach und danach Todeshauch in den Schädel des Golems trieb. Seine Magie half ihm, das Konstrukt entscheidend zu schwächen.

Dirim besah sich die schattige Haut des Golems und entschied sich für einen Lichtzauber. Er gab Ki'Annan ein Zeichen. Der Engel ließ den Golem in hellem Licht erstrahlen – für einen winzigen Moment. Dann erlosch das Licht und der Golem beschleunigte seine Angriffe noch. Dreimal hämmerte er auf Boras ein. Der Barbar wich zweimal knapp aus, beim dritten Mal wurde er voll erwischt und fast umgeworfen. Drei Schritte stolperte er zurück, dann fing er sich und drückte das hintere Bein als Bremse durch, beugte sich vor und nutzte die Distanz als Anlauf für seinen nächsten Angriff. Dirim selbst zog Schuldspruch und brachte dem Golem tiefe Risse bei.

Thamior aktivierte das Seelenfeuer und ließ vier Pfeile los, die sich tief in den Golem brannten. Wurde er tatsächlich langsamer? Es sah nicht so aus. Weiter brandeten die Schläge, prasselten Hiebe auf den Golem, die ihn kaum verletzten, konterte der Golem mit gewaltigen Prügeln. Noch einmal flogen seelenbefeuerte Pfeile auf das Konstrukt, dann endlich schien es etwas zu brechen und zu erzittern. Thargad stieß seine Klinge noch einmal hinein, und der Golem ruckte kurz. Er hob seine Fäuste für einen weiteren Schlag. Dirim trat vor und bohrte Schuldspruch in einem zweihändigen Hieb quer durch das Konstrukt hindurch. Es zischte, zitterte, dann fiel es um.

Die Kettenbrecher sahen sich an. Dieser Kampf hatte sie wesentlich mehr gekostet als die Befreiung des leeren Tors. Trotzdem konnten sie noch nicht ausruhen. Das hohle Tor wartete schon.

Und mit ihm der Racheengel.

-

Die Tür zum Ritualraum öffnete sich, und Finster scharwenzelte hinein. Dæmonicus Grimm löste seinen Blick von Sonnentaus Vorbereitungen.

»Was gibt es?«, knurrte er.

»Rat mal«, sagte Finster.

Grimms Mine verfinsterte sich noch mehr. »Wir sind mitten in den Vorkehrungen für das wichtigste Ritual unseres neuen Plans, und du...« Er hielt inne. Dann spie er die nächsten Silben wie einen Fluch. »Die Kettenbrecher.«

Finster grinste. »Das farblose Tor ist kaputt, und sie haben sich zum leeren Tor aufgemacht.« Er gähnte. »Ich glaube nicht, dass–«

Sonnentau ruckte plötzlich von dem Weihwasserbecken hoch, über dem sie Beschwörungen vollführt hatte. »Die Nacht breitet sich nicht weiter aus«, sagte sie.

»Tja, Phoenix, war schön dich gekannt zu haben«, meinte Finster.

Grimm bohrte seine Finger tief in die Steinwand und brach ein Stück heraus. Gerne hätte er das mit Jenya Urikassens Genick gemacht, aber vielleicht brauchte er sie noch. Flammen entstanden auf seinem Körper, seine Haut verfärbte sich, seine Stimme wurde düster, abgehackt. Er stieß einen langen Wutschrei aus, der die Decke erzittern ließ. Seine roten Augen musterten Finster.

»Darf ich sie töten?«, fragte er in flehendem Ton.

»Nein. Wir brauchen dich hier, das weißt du.« Grimm sah sich zu der Gottesanbeterin um, die bis dahin völlig still an der Wand gestanden hatte. »Du gehst. Geselle dich zum Racheengel. Ihr beiden und der Wächter des Tores müsst genug sein, um mindestens einen von ihnen zu töten. Der Zwerg muss weg. Je mehr von den anderen, umso besser. Töte sie. Töte und vernichte!«

Gottesanbeterin nickte kurz, dann trat sie in den Schatten und verschwand an die Stadtoberfläche.

Grimm wandte sich wieder dem Ritual zu. Gerne wäre er selbst gegangen, oder hätte Finster geschickt. Aber sie hatten dafür keine Zeit. Er musste darauf hoffen, dass die Gottesanbeterin erfolgreich war. Oder er würde tatsächlich einen Fehlschlag akzeptieren müssen. Noch einen Fehlschlag. Erst die Schätze Tethyrs, und dann... nein. Noch war es nicht soweit.
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Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #40 am: 06. November 2007, 22:18:11 »
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Gerthrac

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #41 am: 06. November 2007, 22:19:17 »
Ja der Shadesteel Golem ist verdammt zäh. Und teilt heftig aus.  Das hat meine Gruppe schon vor langer Zeit gelernt.

Ansonsten: Super Arbeit, Weiter so! :dafür:

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #42 am: 06. November 2007, 22:20:55 »
Nächstes Update: Ich reiße Boras das Herz raus (mehr oder weniger) und töte Dirim (ebenso, und mal wieder)
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Serath

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #43 am: 06. November 2007, 23:40:17 »
Endlich geht es weiter. Hoffentlich treten sie Embril bald in den Hintern.  :D

Kylearan

  • Mitglied
Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #44 am: 07. November 2007, 09:31:47 »
Zitat von: "Serath"
Endlich geht es weiter. Hoffentlich treten sie Embril bald in den Hintern.  :D

Wobei der nächste Spieltermin noch nicht klar ist - das kann vielleicht dieses Jahr nichts mehr werden. :-(
Und vor Embril kommen der Racheengel und das letzte Tor an die Reihe. *schluck*

Kylearan
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