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Autor Thema: Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht  (Gelesen 26612 mal)

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Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #15 am: 02. Oktober 2007, 10:58:09 »
Das ist, wenn man alles gleichzeitig macht – also in einem Teil.
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Topas

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #16 am: 02. Oktober 2007, 14:39:29 »
Wenn das so ist werde ich es sicher gut einteilen :D
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Kylearan

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #17 am: 02. Oktober 2007, 15:34:25 »
Zitat von: "Topas"
Wenn das so ist werde ich es sicher gut einteilen :D

So wie eine Tüte Popcorn im Kino. Ein Film, eine Tüte.

Bin gespannt auf morgen und auf Samstag.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Thargad

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #18 am: 02. Oktober 2007, 22:28:11 »
Zitat von: "Kylearan"
Wenn du hier andeuten willst, dass wir letztlich Adimarchus tatsächlich retten können/müssen...


Dank Graz'zt und Loras dürfte jede Chance, Adimarchus zu retten, vertan sein. Insbesondere durch Paladine  :wink:
Ich denke, wir sollten lieber versuchen, ihn zu erlösen.

Hätte Hoar Thargad damals gerettet, wäre die Idee, Adimarchus bei seiner Rache an   Graz'zt zu helfen, noch recht interessant. Aber Helm hat da glaube ich andere Prioritäten.

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #19 am: 02. Oktober 2007, 22:32:19 »
Da der Schnittpunkt einfach zu schön ist, kriegt ihr das erste Kapitel in zwei Teilen.

Der Zwischenteil entspringt völlig meiner Interpretation der Charaktere und kann auf Zuruf sofort gelöscht oder verändert werden.

Das farblose Tor

Dirim Gratur stand mitten auf der Obsidianallee und zählte langsam bis zehn. Am liebsten hätte er sich irgendetwas gesucht, das er zum Tode verurteilen konnte. Aber blind loszustürmen war nicht klug, so gut es sich auch anfühle würde.

»Kann einer von euch noch etwas sehen?«, fragte Jørgen. Der Paladin starrte angestrengt in die Finsternis. Boras wirkte ebenso geblendet. Dirim hatte keine derartigen Probleme: für ihn war die über den Kessel gekommene Nacht wie ein klarer Sternenhimmel bei Vollmond. Er merkte, dass es auf eine gewisse Art »dunkel« war, aber er konnte seine Umgebung problemlos erkennen. Wahrscheinlich lag es an seinem Rauchenden Auge, dass er den Schutzmantel durchschauen konnte.

Was er sah, war natürlich nicht besonders schön. In Häusereingängen und hinter Fenstern lagen Stadtbewohner auf dem Boden. Sie waren anscheinend dort umgefallen, wo sie bei Anbruch der Nacht gestanden hatten. Eine kurze Untersuchung ergab, dass sie schliefen, und sich nicht wecken ließen. Wahrscheinlich waren die Kettenbrecher die einzigen gewesen, die dem Effekt hatten widerstehen können.  Jedenfalls stammten die einzigen Lebenszeichen, die in der Stadt zu hören waren, aus unmenschlichen Kehlen.

Für Dirim stand der nächste Schritt fest. »Wir sollten uns eins der Tore vorknöpfen. Entweder das farblose Tor oder das leere Tor, damit wir ungehindert gegen die Untoten kämpfen können.«

»Alles klar«, sagte Boras.

»Jetzt?«, wollte Jørgen wissen. »Wir sind nur zu dritt.«

Dirim streichelte seinen Bart zur Beruhigung. Er war der eindeutige Anführer der Kettenbrecher gewesen, bevor der Paladin auftauchte. Und jetzt musste er sich immer rechtfertigen. »Die Käfigmacher wissen noch nicht, dass wir hier sind. Wir können sie überraschen.«

»Aber dann wissen sie, dass wir da sind. Wenn wir den Kampf überhaupt überleben. Ich finde, wir sollten uns zurückziehen und morgen mit voller Stärke und ausgeruht losschlagen, um dann auf einmal so viele Tore wie möglich zu zerstören.«

»Wir sollen die Bewohner einfach im Stich lassen?«

Jørgen sah aus, als rede er gegen seine eigene Überzeugung. »Ja. Es fällt mir auch nicht leicht, aber wenn es keine Probleme gibt, haben die Käfigmacher zumindest weniger Grund, den Bewohnern etwas anzutun.«

»Wenn sie nicht einfach gefressen werden«, sagte Boras.

Jørgen zuckte zusammen. »Danke für den Hinweis. Trotzdem halte ich es für klug, erst einmal abzuwarten.«

Dirim konnte es nicht fassen. »Nein. Wir müssen zumindest zur Kaserne und dort nach dem Rechten sehen, nachschauen, wie es unseren Verbündeten geht.«

»Die Kaserne ist das hohle Tor«, sagte Jørgen. »Dann müssten wir kämpfen.«
Besserwisser, dachte Dirim. Aber was noch viel schlimmer war und was ihn am meisten an dem Paladin störte: er hatte Recht. Die Barakmordin waren wahrscheinlich schlafend am Besten dran. Und das letzte Mal, als sie zu dritt vorgestürmt waren, hatte das zu seinem, Thargads und Helions Tod geführt. Nur, dass diesmal wohl keiner in Cauldron war, um sie wiederzuerwecken.

In der Ferne heulte ein Schakal oder Schlimmeres.

Dirim winkte die beiden Kettenbrecher zu sich und bereitete sich auf den [⁄]Ebenenwechsel[/i] vor. Er blickte zur schwarzen Säule, die früher der Azuthtempel gewesen war.

»Ich komme wieder.«

-

Occipitus war ebenso ernüchternd wie eh und je. Als Dirim mit seinen Gefährten den Fuß auf den nachgiebigen Boden der Ebene setzte, schwor er sich zum aberdutzendsten Mal, dass er die Ebene wieder in die Höheren Ebenen führen würde. Egal, wie lange es dauerte.

Wenig später waren sie zurück im Schädel. Dirim zog den Helm aus und warf ihn wütend gegen die Wand. Er fiel auf seinen Thron und starrte ins Nichts. Er war Dirim Gratur, die Flamme der Gerechtigkeit, und gerade hatte er sich von den Wesen, die er schützen sollte, abgewandt und war geflohen. Wahrscheinlich veranstalteten die Käfigmacher in diesem Augenblick ein Massaker.

»Hey, Boss. Alles klar?« Der Dude erschien in seiner ganzen Pracht.

Dirim blickte ihn mürrisch an. »Hose.«

»Oh. Sorry, Boss.« Schnell verdeckte der Dude seine ganze Pracht, dann wiederholte er seine Frage.

»Nicht wirklich.«

»Dann kann ich Euch vielleicht aufmuntern. Ich habe Silberwaffen gefunden.« Er überreichte Dirim ein Bündel Waffen.

»Was ist das denn?«, wollte Dirim wissen.

»Silberwaffen«, sagte der Dude.

»Ja, aber was für welche?«

Boras hielt sie einzeln hoch: »Wurfspeer, leichter Streitkolben, und zwei Sianghams. Waffen aus Mulhorand. Klasse.«

»Kannst du damit umgehen?«, wollte Dirim wissen.

»Komme ich aus Mulhorand?«, entgegnete Boras. »Obwohl – mit dem Streitkolben schon.«

»Danke«, sagte Dirim. »Sehr hilfreich.« Das hatte gerade noch gefehlt. Er wandte sich an Jørgen. »Ich kann Thamior und Thargad zurückholen – wenn Thamior nicht im Jenseits bleiben will. Morgen. Was machen wir bis dahin?«

Jørgen sah sich um. »Vielleicht sollten wir ein paar Stühle und einen Tisch suchen. Es ist ein wenig karg.«

»Ich meine das ernst.«

»Natürlich. Aber wir können nicht viel tun. Nur warten.«

Dirim zupfte sich den Bart. »Und wenn wir einen Fehler gemacht haben?«

»Dann müssen wir mit den Konsequenzen leben. Wir haben eine Entscheidung getroffen, so oder so.«

»Fühlst du dich nicht schuldig?«

»Ich mache mir keine Schuldgefühle«, sagte Jørgen. »Ich lerne aus meinen Fehlern und korrigiere sie, wenn möglich. Aber du wirkst eigentlich auch nicht, als hättest du Gewissensbisse.«

»Ich denke einfach nur nicht über so etwas nach«, sagte Dirim. »Aber manchmal frage ich mich doch. Weißt du, es gab da mal diesen Mimic...«

Jørgen hob die Hand. »Ich will es nicht hören. Ich will deine Schuld nicht tragen. Ich bin zwar ein Paladin, aber so dumm nun auch wieder nicht.«

Dirim fiel in sein müdes Lachen ein. »Und wenn ich ein Mörder wäre?«

»Zunächst einmal fiele das in deine Rechtsprechung«, sagte Jørgen. »Und außerdem hat das nichts damit zu tun, ob du Schuldgefühle hast. Wenn ich zu dem Schluss komme, dass du unrettbar böse und eine Gefahr bist, werde ich dich töten oder bei dem Versuch sterben. So einfach ist das. Wenn du aber meinst, dass du ein schuldig bist, weil Thargad kurzzeitig gelähmte Sklavenhändler und Meuchelmörder hingerichtet hat – dann hast du in meinen Augen Unrecht.«

Dirim wurde ernst. »Wir werden sehen. Wenn das alles vorbei.«

»Wie du meinst.«

-

Thamior kam von den Toten zurück. Er konnte sich nicht erinnern, etwas im Jenseits erlebt zu haben, und war etwas enttäuscht. Nachdem Dirim ihn hatte auferstehen lassen, durchbrach er die Verzauberung bei Thargad. Das Oktogon wurde eingesteckt, da es noch genug Ladungen hatte, um die Kettenbrecher in Valanthrus Schatzkammer und wieder hinaus zu bringen. Dann machten sie sich kampfbereit, und Dirim wechselte zurück zur materiellen Ebene.

Sie landeten mitten in Tethyr auf einem Feld. Ein Bauernhaus stand in der Nähe, aber anscheinend hatte niemand sie bemerkt. Dirim wirkte gleich den nächsten Zauber – einen Windwandel – und kurz darauf bewegten sich die Kettenbrecher in Höchstgeschwindigkeit in Richtung Cauldron.

Die Nacht hatte sich bereits ausgebreitet. Eine Glocke aus Schatten reichte bis fast an den Fuß von Cauldrons Vulkan. Einzelne Schattenfäden griffen aus der Wolke und verankerten sich an Baumkronen und im Boden, als würde sich die Nacht körperlich vorwärts ziehen. Die Kettenbrecher schätzten, dass die Schatten im Laufe des Nachmittags den Glücklichen Affen erreichen würden, und am nächsten Morgen Redgorge. Wenn sie es nicht verhinderten.

Sie hatten sich entschlossen, den Zauber nicht außerhalb der Schattenwolke zu beenden. Zwar hätten sie dann vielleicht wieder Windgestalt annehmen können, aber mit ein wenig Glück würden sie so ungesehen bis zu ihrem ersten Ziel vorstoßen können: dem Anwesen des Stadtherren und damit dem farblosen Tor. Die Kettenbrecher waren zu dem Schluss gekommen, dass das farblose Tor ihre Sicht behinderte – eine vor allem für Thamior fatale Auswirkung –, während das leere Tor sie schwächte und das hohle Tor alle bösen Kreaturen (sowie Dirim) stärkte. Und in dieser Reihenfolge wollten sie die Tore angreifen.

Tatsächlich verlief die Reise durch die Nacht ohne Zwischenfälle. Obwohl sie eindeutig das Gefühl hatten, dass Kreaturen durch die Schatten liefen, sahen sie keine davon und wurden auch nicht gesehen. Dann befanden sie sich vor dem Anwesen des Stadtherren. Eine hohe Hecke trennte den Vorgarten von der Allee, und hinter dem zwanzig Schritt großen Garten erhob sich das zweistöckige Gebäude. Jedoch hatte sich etwas verändert.

Inara Weers Notiz hatte davon gesprochen, dass im Umkreis der Tore keine extradimensionale Bewegung möglich war. Aber das farblose Tor hatte anscheinend noch einen Effekt: Bis auf die Allee hinaus waren alle Farben verblasst und hatten sich in unterschiedliche Grautöne verwandelt. Es war ein entschieden unheimlicher Effekt, der noch stärker wurde, als die beiden Wächter des Vorgartens in Sicht kamen.

Es handelte sich um zwei große Reptilien von der Sorte, wie sie in den Ruinen von Karran-Kurral gesehen hatten. Damals hatte eines dieser Geschöpfe Jørgen in seinem Kiefer gehabt, war aber auch nach zwei kurzen Schlägen niedergemacht gewesen. Diese Kreaturen nun zu sehen, wie sie sich vor dem grauen Gras und dem grauen Stein bewegten, konnte schon für leichte Sichtprobleme sorgen. Zum Glück war nur Dirim in der Lage, das Schauspiel zu genießen – die anderen Kettenbrecher sahen allenfalls vage Schemen.

Die Kettenbrecher verständigten sich kurz und lautlos. Sie würden die beiden Wachkreaturen ignorieren und direkt zum großen Eingangsportal vordringen. Vielleicht konnten sie den Pfeifer, der das Tor ja bewachen sollte, überraschen. Auf Dirims Zeichen hin flogen sie durch den Vorgarten und zur Tür. Einer nach dem anderen schlüpften sie durch Türspalte hindurch und fanden sich in dem Vorraum zur großen Halle wieder. Der Vorraum war zur Halle hin offen, und Dirim hatte volle Sicht.

Er sah, was seine Gefährten nicht sehen konnten. Die Säulenhalle war in der Mitte immer noch nach oben offen. Die Säulen selbst waren immer noch mit nackten Jünglingen verziert. In der Mitte der Halle stand ein großes, edelsteinverziertes Tor, wie ein thayischer Triumphbogen, dessen Durchgang schimmerte. Auf halber Strecke zwischen dem Tor und den Kettenbrechern stand der Pfeifer in seiner ekligen Gesamtheit, einen menschlichen Kopf zwischen den Tentakeln. Und neben ihm stand – oder wie immer man das nennen sollte – eine nackte Frau. Sie hatte sechs Arme, in jeder Hand ein Langschwert, und von der Hüfte abwärts besaß sie einen fleischigen, muskulösen Schlangenschwanz.

Die Frau neigte ihren Kopf zum Pfeifer. »Sie sind da.«

Dirim erkannte nicht, um was für eine Kreatur es sich handelte – sie war leider außerhalb von Jørgens Sichtweite – aber auch ohne zu wissen, dass dies ein Marilith war, die zweitmächtigste Dämonenrasse, konnte er sich auf seine Instinkte verlassen. Und die sagten ihm, dass er Angst haben sollte.

To be continued
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Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #20 am: 02. Oktober 2007, 22:48:54 »
Pfeifer, CR 16 (Link zum Wiki)

Marilith, CR 17 (Link zur SRD)

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Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #21 am: 03. Oktober 2007, 12:31:31 »
(continued)

»Da ist-«, begann Dirim. Weiter kam er nicht, bevor der gesamte Vorraum von schnetzelnden Metallstücken erfüllt wurde. Die Dämonin hatte eine Klingenbarriere beschworen.

Thamior und Thargad sprangen instinktiv nach vorne, noch bevor der Zauber ihnen schaden konnte, und auch Jørgen, der direkt am Durchgang in die Halle stand, blieb unverletzt. Sogar Dirim reagierte geistesgegenwärtig, nur Boras wurde, als er aus dem Vorraum floh, von mehreren tiefen Schnitten verletzt.

»Was ist da?«, fragte Jørgen. Er starrte in die Dunkelheit und tastete sich langsam vor.

»Schlangenfrau mit sechs Armen«, sagte Dirim, »und Pfeifer.«

»Marilith«, fluchte Jørgen. Läuterung leuchtete so hell, dass es ihn fast blendete.

Thamior nahm einen Unsichtbarkeitstrank und bewegte sich langsam an die Seite der Halle. Er wollte an der Dämonin vorbei und zum Pfeifer. Die Marilith schien ihn nicht zu bemerken. Thargad folgte Thamior. Die Schatten im Raum umschmeichelten die Hand Helms, verbargen ihn ohne Deckung zu benötigen. Boras bevorzugte den direkten Weg. Blutrache wies ihm den Weg. Die Marilith kam ihm sogar einen Schritt entgegen, als er auf sie zustürmte. Sein Schlag war brachial, aber die Dämonin wich blitzschnell aus und lenkte die Axt mit einem ihrer Schwerter zur Seite.

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Dirim ließ einen Flammenschlag auf sie niederregnen. Er hatte nicht damit gerechnet, aber die Dämonin wurde tatsächlich leicht verbrannt, und der Pfeifer schrie gleichzeitig vor Schmerzen, als die Flammen ihn versengten. Jørgen war neben Boras angelangt. Er schlug mit aller Finesse, die er aufbringen konnte, aber die Marilith wehrte die Schläge spielerisch ab. Sie beachtete ihn kaum, sondern hatte ihren hungrigen Blick auf den Barbaren gerichtet. Ihre Langschwerter wirbelten in einem hypnotisierenden Muster. Boras' Brust färbte sich rot. Er starrte überrascht an sich herab, kaum noch in der Lage, sich aufrecht zu halten. Die Marilith schlang ihren Leib um ihn und begann zu drücken. Ihm wurde grau vor Augen.

»Dirim!«, rief Jørgen.

»Bin dabei!« Dirim belegte Boras mit dem mächtigsten Heilzauber, den er kannte. Der Barbar schnappte nach Luft, sein Kopf fuhr hoch, und mit einem lauten Schrei sprengte er den Würgegriff der Dämonin. Dann schlug der mit der Axt zu. Blutrache traf den Schlangenleib und drang tief ein, durchtrennte ihn aber nicht. Graues Blut quoll aus der Wunde. Die Marilith lachte.

Der Pfeifer verfolgte den Kampf aufgeregt. Er hatte seine Tentakel tief in dem Schädel vergraben und eine stärkende Melodie angestimmt. Jetzt versuchte er, den Zwerg mit einem Säurestrahl zu erwischen, aber vergebens. Dirim beachtete ihn gar nicht. Sie alle hatten nur Augen für den Marilith. Der Pfeifer war verwirrt, dass die Kettenbrecher ihn so allein lassen würden.

Thargad schälte sich aus den Schatten. Funke durchtrennte mit einem Schlag alle Tentakel des Pfeifers, und Todeshauch durchbohrte den Leichenschädel und nagelte ihn an die Brust des Gedankenschinders. Der Pfeifer wackelte mit den Tentakelstümpfen. Thargad benutzte Todeshauch wie einen Hebel und drehte den Pfeifer um die eigene Achse. In großen Flocken fiel die Unsichtbarkeit von Thamior ab, als er dem Pfeifer einen Pfeil in den Kopf schoss.

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Thamior schoss noch zwei weitere Pfeile auf die Marilith ab, aber er konnte sie einfach nicht gut genug sehen, selbst wenn er ihre Schadensreduzierung hätte durchdringen können. Die Marilith wiederum veranstaltete einen weiteren wirbelnden Angriff, und der gerade erst geheilte Boras musste fast schon wieder in die Knie gehen. Er schaffte es mit letzter Kraft, dem Schlangenleib zu entkommen.

Jørgen sah Thargad zögern. Er wusste, was der Schurke dachte. Boras war der einzige, der ein solches Schlachtwerk überhaupt überleben konnte. Er sollte das nicht denken, aber insgeheim war er froh, dass er der Dämonin noch keine Gefahr hatte sein können. Wäre er ihr Opfer geworden... Er blickte auf seine Waffe und fühlte die Zweifel verschwinden. Läuterung glich einer klingenförmigen Sonne und erinnerte ihn daran, dass er hier der Vertreter des Lichts war, und die Finsternis vertreiben sollte. Egal, wie vorübergehend – schließlich konnten getötete Dämonen Toril 99 Jahre lang nicht betreten.

Es donnerte. Jørgen sah über die Schulter. Die beiden Wachkreaturen hatten die Eingangstür zerschmettert und sprangen gerade durch die Klingenbarriere. Eine von beiden wurde dabei schwer verletzt, aber beide schafften es und standen nun knurrend in ihrem Rücken. Er sah wieder zur Marilith, die sich gerade lachend über Boras beugte und ihm einen Kuss zuwarf.

»Schluss.« Er würde ihr etwas geben, von dem sie zurückkommen konnte. Wenn sie überhaupt nach Hause fand. Jørgen richtete ein stummes Stoßgebet an Siamorphe und schlug zu. Läuterung schien sogar noch heller zu leuchten, als es niederfuhr. Mit einem kurzen Seitenblick brachte die Marilith ein Langschwert zum Block hoch. Läuterung blitzte so grell, dass Jørgen die Augen schließen musste. Auch die Dämonin war kurzzeitig geblendet. Ihr Block ging fehl. Läuterung traf auf ihren Körper, und wieder blitzte es kurz auf. Jørgen spürte, wie neue Kraft in das Schwert strömte, wie es sich regelrecht durch das dämonische Fleisch fraß, bis es tief in ihrem Leib steckte. Jørgen leitete heilige Energie in die Waffe und merkte, wie diese Energie von Läuterung fast verdoppelt wurde. Er stemmte und lehnte sich vor und presste Läuterung weiter durch die Marilith, trennte die Dämonin quer über die Brust in zwei Teile. Dampfend und grau blutend kippte ihre obere Hälfte zu Boden.

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Danach machte es auch nichts mehr, dass Jørgen von einem der Wachkreaturen gebissen wurde. Boras erlegte das verletzte Wesen, und gemeinsam machten die Kettenbrecher dem anderen den Garaus.

Damit das Tor bloß nicht noch eine Marilith herbeirief, hämmerten sie dann zuerst zu fünft, dann nur noch zu dritt drauf ein, nachdem klar war, dass nur Adamantitwaffen die Härte dieses Tors durchdringen konnten. Das farblose Tor zerfiel unter lautem Rumpeln, und mit einem Blinzeln kamen die Farben zurück. Und nicht nur das, die Kettenbrecher konnten auch endlich wieder vernünftig sehen. Und sie hatten ein halbes Dutzend Diamanten aus den Resten des Tores retten können.

Boras atmete tief durch. »Heilung«, bat er. »Und dann zum leeren Tor.«

»Phoenix, wer immer du auch bist«, sagte Thargad. »Wir kommen.«
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Kylearan

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #22 am: 03. Oktober 2007, 13:26:33 »
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Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Darastin

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #23 am: 03. Oktober 2007, 13:47:35 »
Autsch! Das muß weh getan haben 8)
Ist aber letztendlich nur richtig, daß ein ideal ausgerüsteter Anti-Dämonen-Spezialist so ein Viech wegputzt.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Kylearan

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« Antwort #24 am: 03. Oktober 2007, 14:33:00 »
Zitat von: "Darastin"
Autsch! Das muß weh getan haben 8)
Ist aber letztendlich nur richtig, daß ein ideal ausgerüsteter Anti-Dämonen-Spezialist so ein Viech wegputzt.

Bis bald;
Darastin

Das tat auch weh. Immerhin wurde Boras zwei Mal hintereinander von fast voll auf gerade noch lebend geschlagen (also ca. 170 TP pro Runde); dankenswerterweise kam der Heal rechtzeitig.
Und ich hatte auch richtig Glück: drei Mal die Fehlschlagchance überlebt...

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #25 am: 04. Oktober 2007, 08:53:15 »
Was für ein Gemetzel!
Wie war die Würfelarie für die Marilith mit ihren tausend Angriffen?!
"die untoten Drachen werden die Welt beherrschen"

Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #26 am: 04. Oktober 2007, 09:33:55 »
Ich habe die Angriffe gezählt, die Spieler die Treffer. Dann habe ich den Schaden ausgewürfelt. Vor allem mit den häufigeren kritischen Treffern ein wenig unübersichtlich. War aber auch schon spät :)
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Berandor

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #27 am: 04. Oktober 2007, 22:10:19 »
i.Ü. habt ihr hier schon mal die Stats der folgenden Kettenbrecher (aktuell Stufe 15)

Thargad

Dirim

Boras

Thamior (Stufe 14)
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Kylearan

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #28 am: 05. Oktober 2007, 09:19:46 »
Zitat von: "Berandor"
i.Ü. habt ihr hier schon mal die Stats der folgenden Kettenbrecher (aktuell Stufe 15)

Thargad

Dirim

Boras

Thamior (Stufe 14)


Jorgen ist in Arbeit, wird aber heute noch teilweise falsch und vor allem unvollständig bleiben.

Kylearan
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Topas

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Berandors Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht
« Antwort #29 am: 05. Oktober 2007, 12:27:12 »
Falsch bleiben, Spielt ihr mit retraining ?
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

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