Autor Thema: 4E - Spielstile  (Gelesen 5882 mal)

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Darastin

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4E - Spielstile
« Antwort #15 am: 05. Oktober 2007, 12:28:12 »
Zitat von: "Archoangel"
Die Erkentnis, dass unterschiedliche Spielstile bestehen und ein gutes Regelwerk all diesen Stilen gerecht werden muss ist

... ein mitunter sogar extrem gefährlicher Trugschluß. Nicht alle Spielstile sind kompatibel; manche haben widersprüchliche ANforderungen und denen kann man nicht gerecht werden ohne jeden einzelnen dabei auf langweiliges Mittelmaß zu beschneiden. Ein System ist immer besser, wenn es in Sachen Spielstil klar Farbe bekennt. Kompatible Spielweisen sollten natürlich nicht ausgeschlossen werden.

Wenn es nur um das Weglassen vpn Würfen bei sozialen Begegnungen geht: Dafür allein brauche ich das System nicht anzupassen. Wenn hingegen sämtliche sozial maßgeblichen Charakteristika ignoriert werden kann man es nicht anpassen, da sich so z.B. das Verhältnis zwischen notwendigen, verfügbaren und wählbaren Skills verschiebt (wer nix für Social Skills ausgeben muß hat mehr für andere Sachen übrig und wird so mächtiger, da er Social Encounters ja trotzdem lösen kann).

Was die Rätsel betrifft:
Die meisten Rätsel, die ich bisher in Abenteuern gesehen habe, waren in der Tat so sinnlos wie von David Noonan geschildert. Das ist aber keine Eigenheit amerikanischer Publikationen. In einem gewissen namhaften deutschen RPG stecken genau so viele davon. Oder man sehe sich mal die im Internet publizierten Sachen an; z.B. auf Helden.de. Teilweise sehr schön ausgearbeitet, aber letztendlich nicht sinnvoll im Abenteuer zu integrieren (außer als Falle 8) ).


Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

TheRaven

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4E - Spielstile
« Antwort #16 am: 05. Oktober 2007, 12:59:11 »
Zitat von: "Zechi"
...angesichts dieser Aussage von Mike Mearls:
Zitat
I've said this a few times at the con, but we have no interest in turning D&D into a miniatures game, a computer game, a game that requires a laptop at the table, or a boardgame. We want D&D to be D&D."  

Du nutzt diesen Werbetext ernsthaft als Argument? Weisst du was interessant ist? Ich sehe in diesem Text eher die Bestätigung meiner Meinung. "We want D&D to be D&D". Diesen Satz interpretiere ich so, dass man sich auf die Stärken von D&D konzentrieren will und D&D noch mehr zu D&D machen will als D&D im Moment D&D ist. Und im Endeffekt bedeutet dies eben gerade eine zunehmende Ausrichtung auf den "kick in the door-style" wie er so schön im DMG bezeichnet wird.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Xiam

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  • Mörder der 4E
4E - Spielstile
« Antwort #17 am: 05. Oktober 2007, 13:50:30 »
Okay, ich wollte es eigentlich nicht tun, aber ich muss wohl wieder Zitate zerpflücken, weil mir ansonsten offenbar nachgesagt wird, ich sei unfähig einen Text zu verstehen.

Zitat
I love puzzles--but it drives me crazy if they aren't tightly integrated with the world.

Sehr schön, soweit stimme ich zu.
Dann kommt's.

Zitat
I guffaw when some necromancer locks his chamber with a sudoku puzzle (or pick any other sort of modern puzzle).

An dieser Stelle fange ich an, mich zu fragen, was dieser Artikel eigentlich soll.
"Ich finde es nicht schön, in einem Fantasyrollenspiel Rätsel zu verwenden, die nicht in die Welt passen."
Echt nicht? Cool, hätte ich nie erwartet. Hast du noch ein paar Ratschläge? Z.B., dass man die Spielszession nicht mit HipHop-Musik untermalen sollte? Und bei -20° C in Badehose raus zu gehen ist wohl auch nicht so sinnvoll, oder? Komm, David, erleuchte uns mit deiner Weisheit. Wir brauchen es, denn niemand von uns wäre von alleine auf diese Idee gekommen...

Zitat
Who would go through that hassle just to get inside?

Äh, keine Ahnung. Vielleicht derjenige, der neugierig ist, was sich hinter dem Rätsel befindet?
Ich kann mir nicht helfen, für mich bedeutet der Satz: "Lasst das mit den nervigen Rätseln lieber, da hat eh keiner Spaß dran".

Zitat
And if you're going to lock the door, then lock the damn door. Don't lock it and then offer an obvious bypass.

Und wieder traut Noonan den SL scheinbar keine Spur von Beurteilungsfähigkeit zu, wann ein Rätsel sinnvoll ist und wann nicht. Hier habe ich ernsthaft angefangen, mich zu fragen, für wie dumm der Mann mich eigentlich hält.

Zitat
Now if the necromancer requires the recitation of a specific lineage to get through the door? That makes a certain amount of sense. Only his cultists know the lineage, and if they have to do it all the time, then they're meditating on the mystic potence of ancestry. And that's something the PCs could figure out--by beating it out of a cultist, observing them as they go through the door, and/or by keeping track of who's buried in the crypts they've walked past on their way to the necromancer's chamber.

Das ist furchtbar interessant, denn hier kommt essentiell rüber, was bei der 4E mMn Phase ist. Lest es nochmal!
Meine Übersetzung lautet: "Benutzt lieber Rätsel, bei denen die Spieler die Skills (oder die großen Schwerter) ihrer SC einsetzen und ein paar Würfelwürfe machen können." Die Spieler lösen das Rätsel also nicht, sie gelangen durch Einsatz von Skills (im weitesten Sinne) an die Lösung. Nicht falsch verstehen: Das Vorgehen mag in vielen Fällen sinnvoll sein. Nur, so wie Noonan hier schreibt, klingt es, es sei diese Art Rätsel per se zu bevorzugen. Ich könnte aus dem Stehgreif einige Situationen aufzählen, in denen obiger Rätseltyp überhaupt nicht angemessen ist.

Zitat
But that's just me. Some people like it when the wizard makes them solve runic crossword puzzles. And we're trying to set up the rules to tell those folks: "Follow your bliss." And for people that hate puzzles of all kinds, we're thinking of you too.

Natürlich darf am Ende die Alibi-Behauptung nicht fehlen (und mehr als Alibi lese ich da leider mittlerweile nicht mehr raus): "D&D 4E ist toll, denn es wird alles abdecken, alle Spieler befriedigen, jeden Spielstil bedienen, die Pizza für euch bestellen und müden Spielern einen Kaffee kochen."
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Calivar

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4E - Spielstile
« Antwort #18 am: 05. Oktober 2007, 14:00:19 »
:offtopic:
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Serath

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4E - Spielstile
« Antwort #19 am: 05. Oktober 2007, 14:11:56 »
Zitat von: "Calivar"
:offtopic:
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Ich könnte jetzt wieder eine Antwort auf Xiam schreiben, aber Calivar hat mit Punkt 2 und 3 alles dazu gesagt. Denn genau das stört mich an diesen ganzen Themen und deswegen hab ich jetzt mal etwas dazu gesagt, auch wenn ich mich sonst zurück halte, aber man kann ja Zechi nicht immer den Kampf alleine ausfechten lassen.

Zechi

  • Globaler Moderator
4E - Spielstile
« Antwort #20 am: 05. Oktober 2007, 14:19:10 »
Zitat von: "TheRaven"
Zitat von: "Zechi"
...angesichts dieser Aussage von Mike Mearls:
Zitat
I've said this a few times at the con, but we have no interest in turning D&D into a miniatures game, a computer game, a game that requires a laptop at the table, or a boardgame. We want D&D to be D&D."  

Du nutzt diesen Werbetext ernsthaft als Argument? Weisst du was interessant ist? Ich sehe in diesem Text eher die Bestätigung meiner Meinung. "We want D&D to be D&D". Diesen Satz interpretiere ich so, dass man sich auf die Stärken von D&D konzentrieren will und D&D noch mehr zu D&D machen will als D&D im Moment D&D ist. Und im Endeffekt bedeutet dies eben gerade eine zunehmende Ausrichtung auf den "kick in the door-style" wie er so schön im DMG bezeichnet wird.


Ich nutze das nicht als Argument, ich wundere mich nur wie du behaupten, dass D&D zu einem Brettspiel mutiert, wenn genau das Gegenteil von einem der Lead-Designer behauptet wird.

Kann natürlich sein, dass der Mike Mearls lügt und nur einen Aufschrei verhindern möchte, aber hast du dafür irgendwelche Beweise? Hinweise? Indizien? Vermutungen?

Das ist eben was ich als nicht nachvollziehbare Argumentation empfinde. Warum schreibst du nicht:

"Ich glaube D&D wird ein Brettspiel, weil... (ganz viele Belege dafür nennen)."

Das würde solche Sprüche nämlich nachvollziehbarer machen und dann kann man darüber auch irgendwie sachlich diskutieren.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Talwyn

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4E - Spielstile
« Antwort #21 am: 05. Oktober 2007, 14:22:41 »
Ich sehe darin schon eher eine durchaus ernstzunehmen Versicherung, dass D&D 4e kein Tabletop sein wird. Als Werbetext ist die Aussage völlig sinnlos. Es gibt grundsätzlich drei Meinungen zur 4e.

- Die Enthusiasten, die alles genial finden, was sie über das neue System hören.
- Die Skeptiker, die erstmal überzeugt werden wollen
- Die Old-School-Puristen, die alles scheiße finden, was sie über das neue System hören

Die Enthusiasten werden sowieso mit dem Erscheinen der 4e umsteigen. Die Skeptiker werden vor dem Umstieg mit Sicherheit Rezensionen lesen. Und die Puristen werden gar nicht umsteigen, egal ob das Spiel nun tatsächlich so schrecklich wird, wie sie befürchten oder unerwarteter Weise doch eine echte Verbesserung (aus ihrer Sicht) wird. Diese Aussage wird jedenfalls niemanden dazu bewegen, D&D 4 unbesehen zu kaufen, es sei denn er hatte das so oder so vor. Würde D&D 4 nämlich plötzlich doch nur mit Miniaturen spielbar sein, dann würde das bei den Spielern mit Sicherheit verdammt schlecht ankommen. Und das, behaupte ich, weiß man auch in der Marketingabteilung von WotC. Es würde einfach keinen Sinn machen, solche Dinge zu verbreiten, wenn da nicht was dran wäre. So wurde ja z.B. auch ganz offen zugegeben, dass es keine gute Idee ist, eine bestehende 3.5er-Kampagne nach 4.0 zu konvertieren, weil die Unterschiede zu groß sind. Und das dürfte für einige durchaus ein Argument gegen die 4e sein, wenn z.B. eine Kampagne schon seit Jahren läuft.

Darastin

  • Mitglied
4E - Spielstile
« Antwort #22 am: 05. Oktober 2007, 14:35:47 »
Zitat von: "Xiam"
An dieser Stelle fange ich an, mich zu fragen, was dieser Artikel eigentlich soll.
"Ich finde es nicht schön, in einem Fantasyrollenspiel Rätsel zu verwenden, die nicht in die Welt passen."

Ich glaube, Du hast es nicht verstanden. Abgesehen davon, daß Sudokus im Prinzip ganz simple Zahlenpuzzles geben und in jede Welt passen, in der es Mathematik gibt, stört ihn daran wohl eher, daß jeder Unbefugte das Rätsel lösen kann, obwohl diese ja eigentlich dadurch ausgesiebt werden sollten.

Zitat
Äh, keine Ahnung. Vielleicht derjenige, der neugierig ist, was sich hinter dem Rätsel befindet?

Falsch. Damit sind die Erschaffer des Rätsels gemeint, die normalerweise ja problemlos hindurchkommen sollten. Und die würden sich so einen Aufwand normalerweise nicht antun.

Zitat
Ich kann mir nicht helfen, für mich bedeutet der Satz: "Lasst das mit den nervigen Rätseln lieber, da hat eh keiner Spaß dran".

Das stimmt allerdings. Liegt aber vor allem daran, daß das Rätsel meist sinnfrei plaziert ist.

Zitat
Und wieder traut Noonan den SL scheinbar keine Spur von Beurteilungsfähigkeit zu, wann ein Rätsel sinnvoll ist und wann nicht. Hier habe ich ernsthaft angefangen, mich zu fragen, für wie dumm der Mann mich eigentlich hält.

Vielleicht nicht Dich, aber 90% der Abenteuerschreiber. Und bedauerlicherweise hat er damit recht. Zu oft werden Rätsel als Schlossersatz benutzt, und das ist nun einmal völliger Quark.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Xiam

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  • Mörder der 4E
4E - Spielstile
« Antwort #23 am: 05. Oktober 2007, 14:42:53 »
Zitat von: "Calivar"
:offtopic:
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1984 was not supposed to be an instruction manual.

Archoangel

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4E - Spielstile
« Antwort #24 am: 05. Oktober 2007, 16:30:01 »
Zum OT: Ich stimme mit Xiam überein.

@Calivar&Serath: Kauft euch `ne Zeitung, bzw. lest den D&D-Insider...da gibt es keine Diskussion, nur "knallharte" Fakten  :wink: .

@Topic: Mit dem Schlimmsten rechnen, auf das Besste hoffen  :D .
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Archoangel

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4E - Spielstile
« Antwort #25 am: 05. Oktober 2007, 16:38:17 »
Ach ja, ich wiederhole mich ungern, aber ich erinnere nochmals, das im Origianalspiel (vor vielen vielen Jahren) Rätsel generell mit einem INT-Check gelöst wurden, Marke "Der Wichtel stellt dir ein Rätsel."-<Würfel> "Oh, gerade so geschafft!"-"Du brauchst 2 Phasen für die Antwort."

Dagegen ist doch alles ein Fortschritt  :wink: .
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Serath

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4E - Spielstile
« Antwort #26 am: 05. Oktober 2007, 17:47:15 »
Zitat von: "Archoangel"


@Calivar&Serath: Kauft euch `ne Zeitung, bzw. lest den D&D-Insider...da gibt es keine Diskussion, nur "knallharte" Fakten  :wink: .


Darum geht es doch gar nicht, Diskussionen sind ja gerade das was ein Forum ausmacht, sondern um das wie. Es ist eine Sache ob man über die neuen Regeln spekuliert (weil mehr kann zum jetzigen Zeitpunkt natürlich niemand) oder ob man in jedem Blogeintrag das Haar in der Suppe sucht, um WotC als böse Abzocker darzustellen.

Aber das war's dann entgültig von mir zu diesem Thema, denn diese Diskussionen sind ermüdend.

Xiam

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  • Mörder der 4E
4E - Spielstile
« Antwort #27 am: 05. Oktober 2007, 19:12:42 »
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Zitat von: "Darastin"
Ich glaube, Du hast es nicht verstanden. Abgesehen davon, daß Sudokus im Prinzip ganz simple Zahlenpuzzles geben und in jede Welt passen, in der es Mathematik gibt, stört ihn daran wohl eher, daß jeder Unbefugte das Rätsel lösen kann, obwohl diese ja eigentlich dadurch ausgesiebt werden sollten.

Das glaube ich eben nicht, dass er das an dieser Stelle meint. Zu diesem Punkt kommt er erst weiter unten. An dieser Stelle meit er meiner Meinung nach tatsächlich, dass er ein Sodoku aus Stylegründen für unpassend in einer Fantasywelt hält, denn er fügt ja schließlich in Klammern an:
Zitat
[...](or pick any other sort of modern puzzle).

Zitat

Falsch. Damit sind die Erschaffer des Rätsels gemeint, die normalerweise ja problemlos hindurchkommen sollten. Und die würden sich so einen Aufwand normalerweise nicht antun.

Seine Aussage ist also: "Rätsel sind schlecht, weil sie schlecht platziert werden".
Das klingt wie: "Ein Ferrari ist ein schlechtes Auto, weil es im Gelände nichts taugt."

Noonan behauptet mal eben, dass Rätsel nicht sinnvoll platziert werden können und man sie deshalb ganz weglassen sollte. Dass es Situationen gibt, in denen ein Rätsel vielleicht sehr stylisch und sinnvoll eingesetzt werden kann, darauf geht er in dem Blogeintrag mit keiner Silbe ein.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darastin

  • Mitglied
4E - Spielstile
« Antwort #28 am: 05. Oktober 2007, 22:10:38 »
Zitat von: "Xiam"
An dieser Stelle meit er meiner Meinung nach tatsächlich, dass er ein Sodoku aus Stylegründen für unpassend in einer Fantasywelt hält, denn er fügt ja schließlich in Klammern an:
Zitat
[...](or pick any other sort of modern puzzle).

Dann hat er keinen Plan - wie viele Rätsel sind denn wirklich modern?

Zitat
Seine Aussage ist also: "Rätsel sind schlecht, weil sie schlecht platziert werden".
Das klingt wie: "Ein Ferrari ist ein schlechtes Auto, weil es im Gelände nichts taugt."

Nein, er sagt:
Ein Rätsel ist schlecht, wenn es schlecht plaziert wurde. Und analog dazu: Ein Ferrari ist ein schlechtes Auto, wenn man damit über holprige Feldwege fahren will.

Der Witz an der Sache ist: Es ist ziemlich schwierig, klassische Begriff-Rate-Rätsel à la "Der Kleine Hobbit" in einem Abenteuer unterzubringen ohne daß es schnell ausgelutscht wirkt.

Zitat
Noonan behauptet mal eben, dass Rätsel nicht sinnvoll platziert werden können und man sie deshalb ganz weglassen sollte. Dass es Situationen gibt, in denen ein Rätsel vielleicht sehr stylisch und sinnvoll eingesetzt werden kann, darauf geht er in dem Blogeintrag mit keiner Silbe ein.

Das halte ich für sehr gewagt bis böswillig. Er gibt doch selbst ein perfektes Beispiel für ein komplexes und stimmiges Puzzle. Der Rätsel-Teil ist natürlich nur eine mögliche Lösungsstrategie, aber auch das ist nur logisch. Er läßt sich sogar forcieren indem man entsprechend wissende Kultisten rar macht, so daß die Gruft die am leichtesten zugängliche Informationsquelle ist. Da kann man auch die Spielerköpfe richtig zum Rauchen bringen, vor allem wenn die Inschriften in der Gruft teilweise unvollständig oder nicht mehr lesbar sind und man aus den vorhandenen Resten den kompletten Stammbaum rekonstruieren muß.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Hedian

  • Mitglied
    • www.rosenranken.org
4E - Spielstile
« Antwort #29 am: 06. Oktober 2007, 17:49:40 »
Zitat von: "Xiam"
Zitat
I guffaw when some necromancer locks his chamber with a sudoku puzzle (or pick any other sort of modern puzzle).

An dieser Stelle fange ich an, mich zu fragen, was dieser Artikel eigentlich soll.
"Ich finde es nicht schön, in einem Fantasyrollenspiel Rätsel zu verwenden, die nicht in die Welt passen."
Echt nicht? Cool, hätte ich nie erwartet. Hast du noch ein paar Ratschläge? Z.B., dass man die Spielszession nicht mit HipHop-Musik untermalen sollte? Und bei -20° C in Badehose raus zu gehen ist wohl auch nicht so sinnvoll, oder? Komm, David, erleuchte uns mit deiner Weisheit. Wir brauchen es, denn niemand von uns wäre von alleine auf diese Idee gekommen...

Zitat
Who would go through that hassle just to get inside?

Äh, keine Ahnung. Vielleicht derjenige, der neugierig ist, was sich hinter dem Rätsel befindet?
Ich kann mir nicht helfen, für mich bedeutet der Satz: "Lasst das mit den nervigen Rätseln lieber, da hat eh keiner Spaß dran".

Zitat
And if you're going to lock the door, then lock the damn door. Don't lock it and then offer an obvious bypass.

Und wieder traut Noonan den SL scheinbar keine Spur von Beurteilungsfähigkeit zu, wann ein Rätsel sinnvoll ist und wann nicht. Hier habe ich ernsthaft angefangen, mich zu fragen, für wie dumm der Mann mich eigentlich hält.

Zitat
Now if the necromancer requires the recitation of a specific lineage to get through the door? That makes a certain amount of sense. Only his cultists know the lineage, and if they have to do it all the time, then they're meditating on the mystic potence of ancestry. And that's something the PCs could figure out--by beating it out of a cultist, observing them as they go through the door, and/or by keeping track of who's buried in the crypts they've walked past on their way to the necromancer's chamber.

Das ist furchtbar interessant, denn hier kommt essentiell rüber, was bei der 4E mMn Phase ist. Lest es nochmal!
Meine Übersetzung lautet: "Benutzt lieber Rätsel, bei denen die Spieler die Skills (oder die großen Schwerter) ihrer SC einsetzen und ein paar Würfelwürfe machen können." Die Spieler lösen das Rätsel also nicht, sie gelangen durch Einsatz von Skills (im weitesten Sinne) an die Lösung. Nicht falsch verstehen: Das Vorgehen mag in vielen Fällen sinnvoll sein. Nur, so wie Noonan hier schreibt, klingt es, es sei diese Art Rätsel per se zu bevorzugen. Ich könnte aus dem Stehgreif einige Situationen aufzählen, in denen obiger Rätseltyp überhaupt nicht angemessen ist.

Zitat
But that's just me. Some people like it when the wizard makes them solve runic crossword puzzles. And we're trying to set up the rules to tell those folks: "Follow your bliss." And for people that hate puzzles of all kinds, we're thinking of you too.

Natürlich darf am Ende die Alibi-Behauptung nicht fehlen (und mehr als Alibi lese ich da leider mittlerweile nicht mehr raus): "D&D 4E ist toll, denn es wird alles abdecken, alle Spieler befriedigen, jeden Spielstil bedienen, die Pizza für euch bestellen und müden Spielern einen Kaffee kochen."


Deine Kritik lässt sich also zusammenfassen: David Noonan ist ein unsympathischer Hohlroller und ich lehne einen Spilstil ab, der die Fähigkeiten der Charaktere und nicht die der Spieler in den Vordergrund stellt. Der Vorwurf, man würde klassische Rätsel ablehnen und das genannte Beispiel als Prototypen hypen, ist aus der Luft gegriffen, das gibt der Text nicht her. Der Vorwurf, Noonan würde versuchen, dich für dumm zu verkaufen, klingt mir etwas nach Heretic-Komplex: jemand schreibt einen klar verständlichen, betont toleranten Artikel, also muss er ein arroganter Arsch sein. Über letzteres steht dir natürlich frei, traurig zu sein, aber ich vermute, dass du da mit deinem Spieltstil auch eine absolute Minderheit darstellst (und ich für meinen Teil würde das System wechseln, wenn D&D Social Skills abschafft und Abenteuer mit Sudokus, Worträtseln und Rätselgedichten gespickt würden).