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Autor Thema: Trilogie der Dunkelheit: Cormyr (Buch I)  (Gelesen 38773 mal)

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Lily Weg

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #120 am: 22. Mai 2008, 10:24:31 »
Dieses! ;)
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Die Männer werfen sich gegenseitig Blicke zu.
„Ab jetzt keine Alleingänge mehr!“, fordert Galmor nachdrücklich.
„Nun gut“, lenkt Garon ein, „Wir stimmen die weitere Vorgehensweise für die Zukunft ab. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Amnik Basult zu finden, da er einen weiteren Stein unserer Eltern besitzen soll.“
Wir alle nicken, erleichtert, dass wir uns doch ein weiteres Mal zusammenraufen konnten. Nur Alexander schnarcht leise vor sich hin, vom Streit am Tisch offensichtlich völlig unberührt.
„Möglicherweise müssen wir diesen Drachen auch nicht besiegen“, sage ich Gedanken verloren nach einer Weile, in der jeder von uns seinen Gedanken nach hing.
„Wie sollte das von Statten gehen?“, will Evendur wissen.
„Garon, du hast doch diesen Zauber mit den magischen Augen. Wenn wir dicht genug an den Hort Despayrs heran kämen, könntest du ausspionieren, wie es dort aussieht. Ich habe die Möglichkeit uns allesamt unsichtbar zu machen“, erkläre ich.
„Verstehe, wir machen uns mit den Gegebenheiten vertraut, du machst uns unsichtbar, wir schleichen hinein, befreien Amnik Basult und verschwinden wieder, bevor der Drache überhaupt bemerkt, dass etwas nicht stimmt“, fasst der Späher meine Idee zusammen.

„Richtig. Der Plan hat nur zwei kleine Haken“, schränke ich ein.
„Welche?“, wollen die Männer wissen.
„Es geht um die Fähigkeiten des Drachen. Drachen sind mächtige, sehr intelligente Wesen. Es gibt Berichte und Geschichten, die aussagen, sie wären in der Lage Unsichtbares zu entdecken.“
„Darauf müssen wir es ankommen lassen“, entkräftet Galmor meinen Einwand, „Welches weitere Hindernis meintest du?“
„Ihr erinnert euch sicherlich daran, dass wir die Brücke zum ersten Turm gekappt haben?“ „Stimmt, wie werden wir diese Ebene verlassen können?“, fragt Evendur.
„Da gibt es Möglichkeiten“, antwortet ihm Garon geheimnisvoll.
„Geht´s auch etwas genauer?“, meint der Späher genervt.
„Sicher“, Garon grinst.
Ihm scheint es sichtlich Vergnügen zu bereiten, im Mittelpunkt zu stehen, „Ich beherrsche einen Zauber, der es mir erlaubt fliegen zu können.“
„Schön! Und was ist mit uns?“, wirft der Kundschafter leicht gereizt ein.

Der Magier zieht missbilligend eine Augenbraue hoch und betrachtet den ungeduldigen Pessimisten intensiv über den Rand seiner Brille hinweg:
„Ich kann ein Reittier beschwören, welches uns nacheinander über die Schlucht tragen kann.“
„Das wird zuviel Zeit kosten“, wendet Evendur ein, „Was ist, wenn wir verfolgt werden? Könnte doch sein, oder? Immerhin sind die Augen Despayrs noch übrig.“
„Da hast du Recht“, seufze ich, „Weitere Vorschläge?“

„Lily, du besitzt diesen magischen Rucksack, nicht wahr?“, fragt mich Galmor.
„Ja, warum?“ „Könnte man den nicht als Transportmittel verwenden?“
Ungläubig starren wir den Zwergen, der ja kein Zwerg ist, an, der hastig fortfährt, uns seine Vision zu erläutern: „Wir könnten alle in diesen Beutel hinein kriechen, bis auf Garon. Er würde das fliegende Reittier herbeirufen und mit uns im Rucksack verstaut hinüberfliegen.“
Er strahlt uns an. Ich lächele zurück und auch Evendur nickt anerkennend, doch unser Gelehrter Magus schüttelt den Kopf.
„Das wird so nicht funktionieren“, bremst er unsere euphorische Stimmung.

Enttäuschte Blicke richten sich auf den Magier, der genervt die Augen verdreht.
„Denkt mal nach! Ich bin nicht daran schuld, dass euer kindlicher Plan sich in Luft auflöst. Da hättet ihr selbst drauf kommen können und euch solche absurden Gedankenspiele sparen können.“
Kleinlaut fragt Galmor: „Kann man in dem Sack atmen?“
„Nein!“, erwidert Garon laut, „Genau das ist der Punkt.“
Doch der Tempuskleriker bleibt beharrlich: „Weißt du das mit absoluter Sicherheit?“
Ein kurzes, unschlüssiges Flackern in den Augen Garons lässt vielleicht den Rückschluss zu, er sei sich nicht ganz sicher, doch der selbstbewusste Klang seiner Stimme lässt alle Zweifel verschwinden.
„Natürlich. Dieser Raum ist extraplanar. Er existiert nicht auf unserer Ebene. Er existiert auf gar keiner Ebene, deswegen gibt es auch keine Luft in dem Beutel“, antwortet er autoritär, als spräche er zu jungen Kindern.

Doch Galmor lässt sich nicht abschütteln: „Essen verdirbt auch nicht da drinnen, oder?“ Ich nicke und er fährt aufgeregt fort:
„Was glaubt ihr, wie lange wir zum Hinüberfliegen bräuchten?“
Fragend schaut er uns der Reihe nach an.
Ich zucke die Achseln, Garon scheint mit mathematischen Formeln berechnen zu wollen, wie lange sein beschworenes Flugtier brauchen würde, so angestrengt liegt seine Stirn in Falten, und Evendur meint schließlich:
„Meiner Schätzung nach ist die Entfernung deutlich mehr als ein Kilometer gewesen, eher zwei. Selbst ein Greif würde dafür wohl eine Weile brauchen. Da müsste man lange die Luft anhalten!“
„Schon, aber da ist ja möglicherweise ein Rest Luft im Sack enthalten!“, wirft Galmor ein. „Trotzdem möchte ich es nicht ausprobieren“, meint Evendur knapp.

„Zu schade, dass wir keine Versuchstiere hier haben. Eine Katze zum Beispiel. Ich mag keine Katzen“, faselt der Zwerg vor sich hin, „Wenigstens eine Ratte muss doch hier irgendwo sein“, suchend blickt er sich im Turm um.
Evendur sagt schnippisch: „Hier, Galmor! Da ist doch deine Ratte“, lockt er den Kleriker, auf Garon zeigend, der die Beleidigung offenbar überhört hat, „Aber ich fürchte, diese Ratte brauchen wir noch!“, selbstgefällig bricht er in schallendes Gelächter aus, in welches ich widerwillig kichernd einstimme.

„Nun gut“, unterbricht Garon schließlich mit einem irritierten Blick unsere Heiterkeit, „Halten wir also fest, dass wir Despayr nicht gegenüber treten, sofern die Möglichkeit dazu besteht. Wir versuchen Amnik Basult zu befreien und verschwinden dann.“

„Ja, und sollte es sich nicht vermeiden lassen, dem Drachen gegenüber zu treten, dann hören wir uns auf jeden Fall erstmal sein Angebot an“, ergänzt der Tempuskleriker mit beschwörender Stimme.
„Richtig, es muss ja nicht zwangsläufig heißen, dass er uns töten will. Das hätte er sonst wohl schon erledigt“, ergänze ich, „Malcarion sagte lediglich, dass Despayr unsere MACHT bräuchte, um den Riss letztendlich groß genug zu machen.“
„Richtig, Despayr ist auf seine Stimme und seine Augen angewiesen, weil er nicht durch das Portal passt. Ohne diesen ominösen Riss im Gewebe Mystras wird er nicht in der Lage sein, die Schattenebene zu verlassen.“

„Welche Auswirkungen hätte eigentlich dieser Riss im Gewebe auf unsere Ebene?“, fragt Evendur interessiert.
Der Magier ist mit einer Antwort schnell zur Hand: „Wenn das Gewebe Mystras durchbrochen wird, wird der Weg für Shar bereitet. Das Schattengewebe schließt die Lücken im Netz des Gewebes, es wurde von Shar erschaffen. Nur Anhänger Shars können damit umgehen. Es wurde als Shar’s Antwort zum Gewebe erschaffen, ihr Ziel ist es das Gewebe vollständig zu verdrängen und damit ihre Anhänger die einzigen sein zu lassen die arkane Magie wirken können. Wenn sich das Schattengewebe ausbreitet wird es das Gewebe in einen Bereich toter Magie verwandeln.“

„Was heißt das konkret, Garon?“, bohrt der Kundschafter nach. „Letztlich würde dies bedeuten, dass niemand in diesem Bereich Faerûns mehr Zugriff auf Mystras Gewebe hätte. Es wäre ein hoffnungsloser Kampf gegen arkane Zauberwirker des Schattengewebes zu kämpfen ohne Zauberwirker des Gewebes zur Verfügung zu haben.“

Wir blicken den Magier erwartungsvoll an, doch ihm scheint seine Erklärung vollkommen auszureichen.

Lily Weg

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #121 am: 01. Juni 2008, 17:02:47 »
Galmor fasst sich als erster: „Habe ich das richtig verstanden? Im Krieg würde das bedeuten, dass nur noch eine Seite Magie nutzen kann?“
Garon nickt: „Stell dir vor, jemand legt Feuer und du hättest kein Wasser, um es zu löschen.“
Betroffen starren wir unseren Magier an. Evendur versucht die Situation zu entspannen. Er klopft dem Gelehrten auf die Schulter und meint, dass er schon immer wusste, dass die Kriegsmagier-Zunft völlig nutzlos sei, genauso nutzlos wie irgendwelche Kommandanten, die oft so brauchbar wie Unkraut wären. Glücklicherweise geht Garon auf diese Provokation nicht ein.

Ich bewerfe den Kundschafter mit einem Keks. „Hör auf mit solchen blöden Vergleichen, Evendur. Bringt in meinen Augen herzlich wenig, wenn man vor dem Szenario steht, dass unsere bekannte Welt möglicherweise nicht mehr lange Bestand haben wird.“

„Ach Lily, komm schon! Wegen eines Drachen, der von dieser Ebene hier in unsere kommt? Das ist lächerlich.“

„Ich finde es keineswegs lächerlich, Evendur, denn schließlich haben wir einiges an Korrespondenz gefunden, was den Schluss zulässt, dass es weitere Hintermänner hinter Despayr gibt. Ich bin davon überzeugt, dass die Sharisten eine Invasion planen.“, erwidere ich trotzig.

„Eine Invasion?“, fragt mich der Späher mit amüsiertem Klang in seiner Stimme.

„Du brauchst mich hier gar nicht ins Lächerliche zu ziehen, du Hirnie!“
Ich spüre wie heißer Zorn in mir aufwallt und genieße das Gefühl, welches die permanente Kälte dieser Ebene zumindest für einen Augenblick aus meinem Körper vertreibt. Aufgebracht kaue ich auf meiner Unterlippe.

„Gut, dann erkläre es mir bitte, Lily“, ergreift Evendur wieder das Wort, „Woher sollte denn deine sogenannte Invasion kommen?“
 „Hör auf mit mir wie mit einem Grenzdebilen zu sprechen!“, fauche ich ihn an.
Der Kundschafter hebt abwehrend die Arme und macht beschwichtigende Gesten. „Schon gut, schon gut..., komm mal wieder runter!“, fordert er mich auf.

„Ich wisssssen, wasss Bardin meinen“, schaltet sich plötzlich Gathan in unseren Streit ein. Alle Blicke richten sich auf ihn. Seine gespaltene Zunge fährt sich über seine geschuppten Lippen, dann fährt er fort: „Sssstayrsssessssek ssssagen, große Heer in Sumpf verstecken. Ganze Heer von frühere Drachentöter. Alle von Dessspayr betrogen, nun Sssschattenwesen sssseien. Noch mehr Sssssoldaten machen, kommen Sssssumpf durch ssssschwarzzze Kugelportal.“

Dankbar blicke ich Gathan an und schaue triumphierend zu Evendur: „Da hast du es! Ganz wie ich gesagt habe: Despayr bereitet eine Invasion vor.“
Doch so ganz gibt sich der Kundschafter nicht geschlagen: „Ein Heer macht noch lange keine Invasion aus“, gibt er zu bedenken.
„Doch, wenn man das Feuer, welches gelegt wird, nicht löschen kann“, bleibt Garon bei seiner Metapher.

Evendur winkt ab: „Ich wecke jetzt meinen buckligen Bruder und dann brechen wir auf“ und mit sarkastischem Unterton ergänzt er, „Vom hier Herumsitzen können wir die Welt schließlich nicht retten.“

Wortlos gehe ich hinüber zu Alexanders Schwert, ziehe es ein Stück weit aus der Schwertscheide, fahre entschlossen mit meinem Zeigefinger über die scharfe Klinge und betrachte mit einer gewissen Befriedigung den dunklen Blutstropfen, der sofort aus der Kerbe am vorderen Fingerglied hervorquillt. Mit den Augen verfolge ich den Weg des Tropfens, der gemächlich meinen Finger hinunter rinnt, seinen Weg über die Handfläche bis zu meinem Handgelenk findend, wo er dicker und schwerer werdend hängen bleibt. Ich warte noch, bis er sich schwerfällig löst und auf dem Boden in viele kleine Spritzer zerplatzt.

„Was machst du da?“, fragt mich Alexander noch etwas schläfrig. Ertappt blicke ich ihn an und senke dann meinen Blick in Richtung des Blutstropfens. Er folgt meinem Blick mit seinen Augen.
„Aha“, macht mein Freund nur. „Wie viele?“
Stumm zeige ich ihm acht Finger. Er grinst und macht sich kopfschüttelnd daran, seine Sachen zu packen.
Die anderen sind schon Abmarsch bereit.

Wir wählen die Hängebrücke, über welche Despayrs Stimme Malcarion fliehen wollte. Nach einer halben Ewigkeit endet diese Brücke an einem weiteren Turm, der ähnlich eines Stalagmiten geformt ist. Auch um diesen Turm ranken sich die Schattententakeln. Lediglich eine einzige Brücke führt von diesem Turm aus weiter in das schattenhafte Nichts dieser unwirtlichen Ebene.

„Da wären wir wohl“, sage ich, „Was glaubt ihr, erwartet uns im Inneren dieses Turmes?“ „Ich tippe auf die Augen“, antwortet Alexander schnell. „Denke ich auch“, pflichte ich ihm bei.
„Wartet einen Augenblick. Ich möchte in das Innere hineinsehen.“, informiert uns Garon. Mit gekonnten Griffen holt er eine silberne, reich verzierte Schale aus seinem Gepäck und gießt Wasser hinein. Dann murmelt er die Worte eines Zaubers. Gespannt blicken wir auf die stille, tiefschwarze Oberfläche des Wassers in der Schale.

„Hmpf“, macht der Magier.
„Ist dunkel im Turm, eh?“, fragt Galmor den frustriert wirkenden Zauberer.
Ungehalten schüttet Garon die Flüssigkeit aus und packt seine Schale wieder sorgfältig weg.
„Kommt, lasst uns sehen, was uns drinnen erwartet, hier rumsteh´n bringt auch nichts“, fordert uns Alexander auf.

Kein Tor führt in den Turm hinein. Lediglich ein natürlicher Höhleneingang ist zu sehen, um den herum sich die Tentakeln winden. Aus der Tiefe des Turms hören wir, kaum lauter als ein Flüstern, den leisen Gesang von mehreren Frauenstimmen, welche die Herrin der Nacht in uns bekannter Weise preisen.

Vorsichtig und bloß nicht hastig bahnen wir uns den Weg durch die üblen Tentakeln durch den höhlenartigen Eingang ins Innere des Stalaktiten.
Der Gesang ist nun deutlicher hörbar und dem Geräusch folgend nehmen wir, als wir uns drinnen orientiert haben, drei in Roben gewandete Frauengestalten auf dem Boden der Höhle, also etwa 30m unter uns wahr.
Die dunklen Roben der Frauen sind mit lila Verzierungen bestickt, die in auffälliger Weise in diesem schattenhaften Licht hervortreten.
Sie bilden ein Dreigestirn rund um einen blutbefleckten Altar. Das Blut auf dem schwarzen Altarstein ist getrocknet. Eine gewundene Rampe führt hinunter zu den Priesterinnen, welche innerhalb eines Ringes aus silbernen Runen stehen.
An bestimmten Stellen ihres Gesanges scheint es so, als erhöbe sich der silberne Kreis ein Stückchen vom Boden um dort für einen Moment zu schweben.

Unser Blick wird jedoch bald von den singenden, in ihr Tun vertieften Frauen abgelenkt, hin zu einer weitaus mächtigeren Präsenz.

Lily Weg

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #122 am: 22. Juni 2008, 16:52:36 »
Es handelt sich hierbei um eine schwebende Kugel, welche etwas abseits des Altares, in der Nähe der Rampe, regelmäßig pulsierend vom Boden bis zum Eingang hinauf schwebt. Immer einer festen Bahn folgend.
Sie scheint Dunkelheit zu absorbieren oder vielleicht besser gesagt zu bündeln. Zunächst ist die Kugel von milchig grauer Färbung, um dann immer dunkler zu werden, bis sie sich im Zustand tiefsten Schwarzes entlädt: sie schießt dann einen Blitzstrahl reinster, tiefster Dunkelheit aus dem Turm heraus, einfach durch die Wände, die – wie wir nun feststellen – auch nicht wirklich vorhanden sind, sondern eigentlich nur jene wabernden Tentakeln.

Einige Momente stehen wir über der Szenerie auf einer Art Balustrade und betrachten die Frauen. „Die führen ein Ritual durch“, stellt Evendur fest.
„Jetzt echt?“, fragt Galmor ätzend, „Bist ein echter Blitzmerker, wie?“
„Als Späher lebt man von einer raschen Auffassungsgabe“, erklärt der Kundschafter, sichtlich nicht aus der Ruhe gebracht.
„Sind das hier diese Augen, von denen der andere Kerl sprach?“, will Alexander knurrend wissen.
„Ich vermute es stark“, antwortet ihm Garon.
„Schön, dann geh ich da jetzt runter und hau sie kaputt.“
„Nein, warte einen Moment“, hält ihn sein Halbbruder zurück.
„Was ist noch?“, fragt der muskelbepackte Kämpfer den Späher gereizt.
Evendur nickt in Richtung der Kugel, die gerade wieder einen schwarzen Strahl abschießt. Alexander schnaubt ungehalten, verharrt jedoch.
„Nichtsdestotrotz hat Alexander Recht“, schalte ich mich ein, „Ich bin mir sicher, dass die Damen dort unten die Augen Despayrs sind. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir nicht ruhen können und Schnittverletzungen davon getragen haben. Dieses Ritual muss beendet werden, also müssen sie sterben.“
Alexander spannt seine Muskeln und holt seinen mächtigen Bihänder hinter seinem Rücken hervor.
„Ich stimme dir zu Lily, aber die sind zu dritt, da sollte man schon mit ein wenig Bedacht vorgehen, findest du nicht?“, fragt mich Galmor.
Bevor ich zu einer trotzigen Erwiderung ansetzen kann, hören wir, wie Garon einen mächtigen Zauber intoniert. Kurz nachdem die letzte Silbe verklungen ist, manifestiert sich ein mächtiger Totenschädel zwischen seinen weit vorgestreckten Händen, den er hinunter in die Tiefe, zum Ritualkreis schleudert.
„Oh nein....kein Feuerzauber, Garon!“, stöhne ich leise, „Das ging zuletzt doch immer schief.“
Doch Garon lächelt siegessicher und tatsächlich scheint er diesmal richtig zu liegen: mit einer enormen Hitzewelle und blendendem Licht zerbirst der Totenschädel als flammendes Inferno inmitten des silbernen Runenkreises.

Drei erstickte, gequälte Schreie künden davon, dass die drei Priesterinnen Shars dem Feuer nichts entgegen zu setzen haben. Augenblicke später ist alles still. Als der grelle Lichtschein uns nicht mehr blendet und der Rauch größtenteils abgezogen ist, versuchen wir die schattenhafte Dunkelheit mit unseren Augen zu durchdringen und sehen wenig mehr als Aschehäufchen auf dem Boden rund um den Altar liegen.

„Sind sie tot? Oder weg?“, frage ich.
Evendur und Galmor zucken die Achseln und Alexander schmollt, da Garon ihm den Spaß verdorben hat, einen Kampf auszutragen.
„Von hier oben aus können wir das nur herausfinden, indem wir es da unten hell machen“, stellt der Magier fest, „Es kann nicht zufällig einer von euch den Zauber „Tageslicht“ wirken?“
Galmor schüttelt den Kopf, ich schüttele den Kopf, Alexander schaut Garon entgeistert an und Evendur sagt plötzlich voller Inbrunst: „Ja, ich!“
Alle Blicke haften auf ihm, ungläubiges Staunen, gepaart mit Anerkennung, einzig Galmor schaut skeptisch:
„Das glaube ich kaum, werter Evendur.“
„Oh doch! Ich kann machen, dass mir die Sonne aus dem Arsch scheint, war es nicht das, was du meintest?“
Ich grinse, Alexander lacht schallend, Galmor schüttelt den Kopf und Garon scheint ernsthaft über die Möglichkeiten dieser Fähigkeit nachzudenken. In Gedanken versunken fragt der Magier in unsere heitere Runde hinein: „Muss man dafür sein Hinterteil entblößen?“
Die Gethac-Brüder kugeln sich vor Lachen auf dem Boden, während Garon ihnen die Pest an den Hals wünscht.
Nachdem Alexander sich endlich von seinem Lachanfall beruhigt hat, beschließen wir die vorbei an der Kugel zum Altar hinab zugehen.

Ich zähle die Abstände zwischen den Entladungen der Schattenkugel, denn soviel steht fest: es wäre wohl äußerst ungesund, sich durch diesen Strahl gebündelter Dunkelheit hindurch zu bewegen.
Nachdem ich fünfmal gezählt habe und es stets etwa derselbe Rhythmus war, gehen wir einer nach dem anderen hinunter, darauf bedacht, uns innerhalb der gezählten Entladungsabstände von der Rampe weg zu bewegen.

Als wir alle unten beim Altar stehen und die Szenerie nach Garons Feuerschlag begutachten, finden wir drei Zauberstäbe in der Asche.
Galmor und ich sind uns einig, dass der finstere Altar irgendwie „zerstört“ werden sollte, was aber unserer Ansicht nach noch warten kann, bis wir zurückkehren von Despayr.

 „Ich werde diese Kugel hier genauer in Augenschein nehmen“, sagt Garon und beginnt Bücher aus seinem Gepäck zu kramen.
„Was soll das heißen?“, fragt ihn der Tempuskleriker alarmiert.
 Der Magier wirft ihm einen geringschätzigen Blick zu und erläutert, dass er nun vorhabe, sich hier hinzusetzen um diese Kugel zu studieren.
Ungläubige Blicke treffen auf Garons gnadenloses Selbstbewusstsein.
„Was ist?“, fragt er gereizt, als wir alle unsere entsetzten Blicke auf ihn gerichtet haben und ihn erwartungsvoll anstarren.
„Ich werde nicht hier in diesem Turm rasten“, sagt Galmor stur.
Die Augen unseres Magiers beginnen bedrohlich zu funkeln.
„Was er meint ist wohl folgendes“, versuche ich rasch zu vermitteln, „Du selbst hast uns ja auf die schlechten Auswirkungen dieser Ebene auf unseren Gemütszustand aufmerksam gemacht. Galmor spricht nur das aus, was wir alle irgendwie befürchten.“ „Und was wäre das?“, lenkt Garon genervt ein.
Ich fahre mir hastig mit der Zunge über die Lippen und fahre fort zu reden: „Wir alle haben doch das Gefühl, hier allmählich durchzudrehen. Daher sollten wir nicht mehr Zeit hier verbringen, als unbedingt nötig, oder?“
„Außerdem ist es völlig egal, was es mit dieser Schattenblitzkugel auf sich hat“, wirft der Zwerg anklagend ein.
Ich werfe ihm einen beschwörenden Blick zu, da ich eigentlich dachte, den Magier für unsere Seite gewonnen zu haben.
„Es ist keineswegs egal, was es mit dieser Kugel auf sich hat“, erklärt Garon geduldig, als würde er zu einem störrischen Kind sprechen, „Vielleicht zieht der Drache Stärke aus diesem Konstrukt oder der gebündelte Strahl bietet uns eine Möglichkeit die Ebene zu verlassen. Dies gilt es zu erforschen. Zudem wird der Wahnsinn nicht binnen der nächsten zwei Stunden über unsere Gruppe hereinbrechen.“

Alexander und ich nicken, doch Galmor wendet sich nur schnaubend ab.
Evendur raunt uns zu, als Garon es sich in einer Ecke mit seinen Büchern gemütlich gemacht hat: „Solange wir mit Garon reisen wird uns dieses Schicksal wahnsinnig zu werden, ohnehin ereilen.“

Auch wir anderen machen es uns, so gut es eben in diesem Gemäuer geht, gemütlich. Ich beginne Lieder zu spielen und Texte über uns zu improvisieren. Alexander steuert die eine oder andere Idee bei oder auch mal ein Stück Melodie. So vergeht die Zeit.
Als mir die Ideen für Lieder und Texte ausgehen, schlägt Galmor vor, uns gegenseitig zu erzählen, was wir machten, bevor wir uns trafen. Und so erzählen wir der Reihe nach von uns. Die Zeit vergeht.

Argwöhnisch blickt der Tempuskleriker gelegentlich auf Garon, der tief versunken über seinen Büchern sitzt.
„Täusche ich mich, oder ist er gerade mal zwei Seiten weit gekommen?“, fragt er schließlich entrüstet.
Wir blicken einander an und schütteln ratlos den Kopf.
„Nee, ist doch ein anderes Buch, oder?“, frage ich unsicher.
„Für mich sieht es ganz danach aus, als sei er eingeschlafen“, stellt Galmor voller Überzeugung fest.
„Abwarten“, sagt Evendur beschwichtigend.

Es kommt uns wie eine Ewigkeit vor, als Garon schließlich zu uns herüber kommt. Seine Augen leuchten, vom inneren Feuer der Wissenschaft erhellt.
„Ich habe etwas nachgelesen“, ruft er freudig.
„Das hoffe ich für dich“, knurrt Alexander, „Ich würde dich sonst lynchen, wenn du hier lediglich ein Nickerchen abgehalten hättest.“
Galmor lässt die Knöchel seiner Faust knacken und nickt Alexander zu.

Der Magier lässt sich nicht beirren und richtet seinen Blick auf das scheinbar dankbarere Publikum, also auf Evendur und mich: „Dieser Gegenstand der Schattenebene saugt Schattengewebe an. Er vermehrt das Schattengewebe, sammelt Energie. Es dient unserem Feind, denn die Schattenenergie ist nur für sie nutzbar. Zusammenfassend habe ich herausgefunden, dass dieser Gegenstand die Wurzel allen Übels ist. Ich werde sie zerstören.“
„Steht der Turm danach noch?“, will Galmor wissen.
„Davon gehe ich aus, wenngleich ich es nicht mit letztendlicher Sicherheit vorhersagen kann“, antwortet der Magister.
„Und wie könnte der Gegenstand zerstört werden?“, frage ich.
„Nun, es handelt sich letztlich um einen ganz normalen magischen Gegenstand. Da es sich um ein Objekt der Dunkelheit und des Schattens handelt, bedarf es lediglich eines mächtigen Lichtzaubers, um es zu neutralisieren. Lathanders Lichtstrahl würde es vermutlich schon tun oder Evendur lässt seine Hose runter.“
Der Magier grinst schelmisch.
Da keiner von uns über die Kraft des Sonnenlichtes verfügt, zumindest nicht im Augenblick, beschließen wir jedoch weiter zu gehen.

Wir überqueren die nächste Brücke und abermals überkommt uns diese bleierne Müdigkeit, die uns kaum einen Fuß vor den nächsten setzen lässt. Auch fährt uns die eisige Kälte der Schattenebene in unsere Glieder, so dass unsere heitere Stimmung von eben einer melancholischen Resignation weicht.
Nach einem uns endlos erscheinenden Marsch endet die Brücke an einer steinernen Wand, deren Ausdehnung wir im schattenhaften Licht lediglich erahnen können.

Unmittelbar vor uns jedoch hängt eine schwarze, riesige Kugel in der Steinwand. Es wirkt so, als habe man mit einer gigantischen Kanone diese Kugel auf die Mauer abgefeuert, wo sie nun steckt.
Bei genauerem Betrachten dieser Kanonenkugel, fällt auf, dass die Brücke, auf welcher wir wandeln, in ein vergleichsweise kleines Loch innerhalb der Kugel hineinführt.

„Sind wir nun am Ziel?“, bricht Alexander unser ehrfürchtiges Schweigen.
„Ich nehme mal an, dass hinter dieser Steinwand der Drache Despayr hockt.“, meint Evendur.
„Andererseits haben wir weder die Ohren, noch die Nase Despayrs bislang angetroffen, nicht wahr?“, gibt Galmor zu bedenken.
 Wir blicken ihn verstört an, so dass er schnell ergänzt:
„Andererseits habe ich auch noch nie die sprichwörtliche Redewendung gehört, dass ein Herrscher eine Nase oder Ohren in Form irgendwelcher Diener hätte.“
Ungeduldig mache ich einige Schritte auf die Kugel zu:
„Wir werden es nie erfahren, wenn wir nicht reingehen.“
„Lily hat Recht“, unterstützt mich Alexander knapp und folgt mir.
Als er mich eingeholt hat, fasst er mich am Arm und hält mich zurück:
 „ICH gehe vor“, blafft er mich an.
Ich nicke und wir betreten, dicht gefolgt vom Rest der Greifenbrut, die Kugel.

Lily Weg

  • Mitglied
Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #123 am: 03. Juli 2008, 09:03:00 »
Wir staunen, als wir des geschmackvollen, wohnlichen Ambientes gewahr werden. Das Innere der Kugel ist mit kostbaren schwarzen und weißen Wandteppichen ausgekleidet, auf denen Figuren und menschliche Wesen aller Art dargestellt sind. Allesamt knien die Teppichfiguren vor einer in lila und schwarz gehaltenen Scheibe, dem heiligen Symbol Shars.

In einer der Ecken des Raumes sind auffällige violette Runen auf dem Boden zu sehen, sowie bei genauem Hinsehen ein Durchgang.

Als Alexander zielstrebig auf den Durchgang zuläuft, hält ihn Evendur zurück.
 „Moment, Brüderchen, nicht so eilig. Wir sollten hier lieber etwas bedachter vorgehen.“ „Und hier wieder rumschleichen bis zum St. Nimmerleinstag?“, erwidert der Hüne patzig. Ich geselle mich zu meinem Freund.
„Ich finde Evendur sagt durchaus was Sinnvolles“, unterstütze ich den Kundschafter, „Garon, könntest du nicht deine magischen Augen zum Erkunden vorausschicken?“
„Das könnte ich wohl.“
Vier erwartungsvolle Augenpaare heften sich auf den Magier, der damit beschäftigt ist seine Robe auf magischem Wege zu reinigen.
„Garon?“, fragen wir im Chor.
 Flüchtig schaut er auf und blickt uns verständnislos an.
„Wolltest du nicht diese magischen Augen losschicken?“, helfe ich ihm auf die Sprünge.

Evendur raunt Galmor zu, dass es nun wohl endgültig vorbei sei mit Garons Zurechnungsfähigkeit. Der Kleriker nickt besorgt und wirft dem Kundschafter einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Hört auf ihn zu verhohnepipeln!“, schnauzt Alexander die beiden an.
Schuldbewusst senken die beiden Männer zwar ihren Blick, ein Grinsen können sie jedoch nicht dadurch verbergen.
Erst als Alexander beide bedrohlich anknurrt, bekommen sie ihre Gesichtsmuskeln mühsam wieder unter Kontrolle.
„Was ist jetzt mit deinem Zauber, Magier?“, beharrt der Barbar knapp.
„Er Cala Tulta!“, ruft Garon und zwei winzige Totenschädel, die binnen weniger Wimpernschläge komplett verblassen, machen sich auf den Weg.
Nach einiger Zeit kehren die Augen offensichtlich zurück und Garons Gesichtsausdruck, der stetig frustrierter wurde, hat sich nicht zum Positiven verändert.
„Was ist? Was hast du gesehen?“, will ich wissen, obwohl mir die unbefriedigende Antwort bereits schwant.
„Nichts“, antwortet der Magus.
„Nichts?“, ereifern wir uns ungläubig.
„Nichts“, bestätigt der Zauberer.
„Würde es dir sehr viel ausmachen, dieses „Nichts“ ein wenig genauer zu beschreiben?“, fragt Galmor, mit einem kurzen Seitenblick auf den Barbaren, betont höflich.

„Wie sollte ich einen etwa 700 Schritt langen Gang, der in den Fels gehauen wurde und mehr oder weniger geradeaus führt, um schließlich, als mein Zauber endete, an einem Durchgang im Fels zu enden, genauer beschreiben?“, gibt der Magier säuerlich zurück.

 Wir nicken und Garon fährt pedantisch fort, seine Robe zu reinigen.
„Was tust du da?“, frage ich ihn.
„Wonach sieht es denn aus, werte Lily?“
„Schön...warum tust du das?“
„Glaubst du ich möchte ein solch ehrenvolles Wesen wie diesen Drachen allein durch mein bloßes, abgerissenes Äußeres beleidigen?“ gibt der Magier entrüstet zurück.
„Nein, nein, natürlich nicht...“, lenke ich ein und schaue betreten an meiner inzwischen arg abgewetzten Kleidung hinab.
Galmor und Evendur brechen in schallendes Gelächter aus.
„Hört auf zu lachen!“, donnert Alexander, „Als ob wir nichts wichtigeres vorhätten! MANN!!!“
„Gut, dann lasst uns rasten, bevor wir weiter gehen. Wer weiß, wie lange es noch ist, bis zu Despayr“, schlage ich vor.
Wir gehen den ausgespähten Gang entlang, bis wir an dessen Ende stoßen. Er mündet an einer weiteren Hängebrücke.
Garon errichtet eine magische Hütte, die uns vor Blicken schützt. Alexander will ein Feuer entfachen, welches jedoch in Ermangelung einer größeren Menge Brennholzes eher bescheiden ausfällt. Sein Vorschlag, die <Necreme> zu verfeuern, provoziert einen Tritt vor sein Schienbein von mir.

Da die Hütte uns schützt und die „Augen Despayrs“ von Garon verbrannt worden sind, können wir eine einigermaßen erholsame Rast verbringen. Als wir aufwachen essen wir von den Keksen aus Malcarions Turm.
Garon phantasiert, dass die gerösteten Priesterinnen gewiss auch nicht zu verachten gewesen wären, bis ich ihn dezent darauf hinweise, dass von den drei Damen lediglich ein Häuflein Asche übrig geblieben war.

Abermals raunt Evendur uns zu, dass er um Garons Geisteszustand ernsthaft besorgt sei. Demonstrativ rückt er so weit es in der engen Hütte geht, von dem Magier ab.

„Ehrlich gesagt finde ich, dass Garons Geisteszustand schon erheblich besser wurde, seit wir gemeinsam reisen“, nehme ich den Zauberer, der friedlich und tief in Gedanken versunken an seiner Robe zupft, in Schutz.
„Das kommt dir nur so vor, Lily“, bremst der Späher meinen Enthusiasmus aus, „Du hast dich möglicherweise – wie wir alle – an Garons schräge Art gewöhnt. Vielleicht werden wir allmählich auch alle wahnsinnig und deswegen kommt es uns nicht mehr so schlimm vor.“
Diese Argumentation lässt sich - zumindest spontan – nicht entkräften.
„Lasst uns aufbrechen“, fordert uns Galmor auf.

Wieder einmal betreten wir eine Hängebrücke, doch diesmal haben wir das Gefühl, dass es die Letzte ihrer Art gewesen sein könnte. Sie spannt sich entlang einer Mauer in die Tiefe, wo sie schließlich an einem Loch in der Mauer mündet. Rund um das Loch leuchten violette Runen. Garon und ich erkennen, dass es sich bei den Schriftzeichen um den uralten Dialekt Lorass handelt, sind jedoch nicht in der Lage, den Spruch zu entziffern.

Hinter dem Loch in der Mauer sehen wir deutlich einen Lichtschein. Evendur gibt uns zu verstehen, dass er zunächst alleine voran schleichen möchte. Behände und leise dringt er durch das Loch in den Bereich hinter der Mauer ein.

Wenig später kehrt er zurück:
„Der beleuchtete Raum ist eine Bibliothek“, flüstert er, „Dort stehen fünf große Regale, über jedem von ihnen schwebt ein großer Totenschädel, in dessen Augenhöhlen grünes und gelbes Licht flackert. Außerdem stehen dort mehrere Tische und Stühle, insgesamt wirkt es so, als würde dieser Raum häufig frequentiert.“
„Was soll das heißen, frequentiert?“, fragt Alexander ungehalten.
„Er meint, dass da wohl öfters jemand hingeht“, helfe ich meinem Freund, bevor Evendur zu einer beleidigenden Erklärung ansetzen kann.
„Warum sagt er das dann nicht einfach?“, will der Barbar schmollend wissen.
„Vielleicht, weil er sich wichtig machen will“, tröste ich ihn und Alexander nickt grimmig.

„Diese Totenschädel kenne ich. Es sind Wächter. Vermutlich sind sie an die Bücher gekoppelt“, informiert uns Garon, „Könnte aber auch sein, dass sie dafür Sorge tragen sollen, niemanden in die Bibliothek herein zu lassen.“
„Sei es drum, wir haben nichts zu verlieren, oder? Lasst reingehen.“, fordert uns Galmor auf.
„Wartet noch, ich habe euch noch nichts über den Gang erzählt, welcher sich hinter der Bibliothek erstreckt. Ich bin ihm nicht gefolgt, konnte jedoch sehen, dass sich am anderen Ende ein in bläuliches Licht getauchter Raum befinden muss.“
„Dann werde ich zunächst für uns Erfahrung bringen, was uns in diesem Raum erwartet. Diese Schädelfallen sind eine Sache, mit denen werden wir fertig, aber wer weiß, was uns danach erwartet. Wir sollten vorbereitet sein.“
Wir stimmen dem Magier zu.
„Nelde Hen Cant Berio!“ Doch nichts tut sich.
Auf Garons Gesichtszügen macht sich ein Ausdruck von Erstaunen breit, in den sich eine Spur Furcht und Irritation mischen.
„Was ist los?“, möchte ich wissen.
„Das ist nicht gut, was immer es ist, es ist nicht gut“, murmelt der Kleriker in seinen Bart. „Garon?“, ich schüttele ihn.
Langsam dreht sich der Zauberer zu mir um und flüstert kaum hörbar:
„Ich habe keinen Zugriff auf das Gewebe.“
„Was hat er gesagt?“, fragen die Gethac-Brüder.

Arkos

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #124 am: 03. Juli 2008, 09:21:31 »
Zitat von: "Lily Weg"
Das Innere der Kugel ist mit kostbaren schwarzen und weißen Wandteppichen ausgekleidet, auf denen Figuren und menschliche Wesen aller Art dargestellt sind. Allesamt knien die Teppichfiguren vor einer in lila und schwarz gehaltenen Scheibe, dem heiligen Symbol Shars.


Hier hat die Gruppe leider leider einen sehr wertvollen magischen Gegenstand des Abenteuers übersehen: einen fliegenden Teppich  :(

Zitat von: "Lily Weg"
„Nelde Hen Cant Berio!“ Doch nichts tut sich.
Auf Garons Gesichtszügen macht sich ein Ausdruck von Erstaunen breit, in den sich eine Spur Furcht und Irritation mischen.
„Was ist los?“, möchte ich wissen.
„Das ist nicht gut, was immer es ist, es ist nicht gut“, murmelt der Kleriker in seinen Bart. „Garon?“, ich schüttele ihn.
Langsam dreht sich der Zauberer zu mir um und flüstert kaum hörbar:
„Ich habe keinen Zugriff auf das Gewebe.“


Jetzt geht es bald ans Eingemachte und da die Gruppe aus 5 SC und einem NSC bestand habe ich die folgende Begegnung noch ein wenig verschärft...
Die GREIFENBRUT in CORMYR & SCHATTENTAL

Lily Weg

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #125 am: 05. Juli 2008, 22:16:08 »
Ein fliegender Teppich?

Du HUND! :p

*heult* *stampft wütend auf den Boden* *heult*

 :baaa:

Arkos

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Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #126 am: 07. Juli 2008, 07:24:48 »
Der wäre in den folgenden beiden Abenteuern sicherlich überaus nützlich gewesen... Ich denke da an bestimmte Begegnungen  :twisted:  :twisted:  :twisted:

 :roll:
Die GREIFENBRUT in CORMYR & SCHATTENTAL

Lily Weg

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Re: Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #127 am: 22. Juli 2008, 10:36:48 »
Was hat er gesagt?“, fragen die Gethac-Brüder.
Garon schluckt schwer, räuspert sich und wiederholt dann etwas lauter: „Ich habe mit dieser Schule des Zaubers keinen Zugriff auf das Gewebe.“
„Was soll das heißen?“, fragt Alexander verwirrt.
„Es bedeutet wohl ungefähr soviel wie: der Magier ist nutzlos für uns hier“, klärt ihn Galmor auf.
Der Barbar grübelt einen Moment über diese Worte, bevor er fragt: „Warum?“
Evendur versucht es seinem Halbbruder begreiflich zu machen: „Ich nehme an, der Riss im Gewebe ist schuld, nicht wahr Garon? Wir befinden uns in der Nähe des Risses, den Despayr erzeugt hat. Stell es dir wie einen prächtigen Teppich vor, Alexander. Normalerweise ist das Gewebe, die Fasern fest und ebenmäßig, doch durch gewisse Umstände kann das Gewebe fadenscheinig werden.“
Der Barbar grunzt ungeduldig.
„Ich bin nicht völlig nutzlos. Erstens haben, soweit ich es bisher ergründen konnte, lediglich zwei meiner Zauberschulen keinen Zugriff mehr auf das Gewebe: nämlich die Erkenntnis- und Beschwörungszauber. Und zweitens, Zwerg, wäre ich selbst völlig meiner Zauberkraft beraubt noch eine wertvolle Unterstützung unserer Gruppe. Allein auf Grund meines scharfen Verstandes und meiner taktischen Überlegungen.“

„Pscht! Seid still! Hört ihr das?“ unterbricht Evendur die Rede des Magiers, der ihn zunächst ungehalten ansieht, bis auch er das Geräusch mächtiger, schlagender Flügel hört. Wir alle glauben die Vibrationen zu spüren, welche der mächtige Flügelschlag im Raum jenseits der Bibliothek auslöst.
Vorsichtig begeben wir uns in die Bibliothek. Mit bewunderndem Blick schlendert Garon an den Regalen vorbei, darauf bedacht, keines der kostbaren Bücher, die allesamt vom Schattengewebe und seiner Macht oder von Shar handeln, zu berühren.

Nun hören wir deutlich das Geräusch eines riesigen, geflügelten Wesens, welches sich in dem blau leuchtenden Raum aufhalten muss. Vorsichtshalber zieht Alexander sein Schwert.
Doch sofort herrschen wir ihn kollektiv an: „Alexander!!! Steck es weg! Wir wollten doch verhandeln.“
Grummelnd packt der Krieger seine mächtige Waffe zurück in die Schwertscheide. Wir atmen noch einmal tief durch, streichen unsere Kleidung glatt, spannen unsere Muskeln und nehmen eine möglichst aufrechte Haltung ein, bevor wir den Gang durchqueren und in den in bläuliches Licht getauchten Raum betreten.

Der Raum ist riesig.

An den Wänden hängen in zwei bis drei Schritt Höhe zahlreiche Käfige, in denen sich jeweils eine humanoide Kreatur befindet. Sechs der gut drei Dutzend Käfige sind leer. Die Insassen der übrigen Käfige wirken leblos. Ein Blick in die Augen der nächstgelegenen Gefangenen verrät uns, dass die Leute sowohl um Freiheit als auch um den Tod betteln.

Von jedem Käfig geht ein lila-blau schimmerndes Gebilde – eine Art kleine Kugel – ab, welches in der Mitte des Raumes in einer gigantischen Sphäre gebündelt wird. Diese wolkenartige Sphäre schwebt über der Empore, auf welcher majestätisch der schwarze Drache Despayr thront, um dessen langen, geschmeidigen Hals ein auffälliges, bronzefarbenes Amulett baumelt.
Ein Paar sehr intelligente, alte Augen blickt uns aufmerksam an.
Die Kreatur gibt uns Zeit, die immense Größe des Raumes und seiner selbst zu erfassen, bevor sie uns mit volltönender Stimme anspricht: „Endlich seid ihr gekommen, wenn auch nicht auf dem Weg, den ich für euch vorgesehen hatte.“
 Ich trete höflich einen Schritt nach vorn und deute eine Verbeugung an: „Grüße, Despayr. Welchen Weg hattet Ihr für uns vorgesehen? Ich hoffe, es bringt keine Unannehmlichkeiten mit sich, dass wir unseren eigenen Weg wählten.“
„Der Weg, den ich vorsah, wäre mehr unter meinem Willen gewesen. Was jedoch letztlich zählt, ist nur, dass ihr hierher gefunden habt – wegen Amnik Basult.“
„Da habt Ihr Recht“, räume ich ein, „Was erwartet uns nun?“
Der Drache deutet mit seinem Kopf zu den Käfigen an den Wänden: „Eure Essenz fehlt noch, um den Riss groß genug zu machen und den weiten Sumpf in Faerûn mit einer Ebene toter Magie zu überziehen.“
„Ein jeder ist seines Schicksals Schmied, Drache, und ich werde Euch und Euren dunklen Machenschaften nicht dienen!“, ruft Alexander trotzig und zieht sein Schwert.
„Entspann dich“, zischt ihm Galmor zu.

Ärgerlich blickt Despayr den Barbaren an. „Wenn ich wollte, könnte ich euch sofort vernichten!“, droht er uns.
„Das glaube ich gern, aber Fakt ist wohl, dass du uns lebend brauchst, um dein Werk zu vollenden“, gibt Evendur zu bedenken.
„Was zählt ist einzig und allein, dass ich euch hier brauche, eure körperliche Hülle ist egal, ich brauche eure Essenz.“
„So ganz stimmt das nicht, fürchte ich“, wirft Galmor ein, „Denn sonst hättest du uns ja auch irgendwie her schaffen können.“
„Ich hatte meine Gründe, beispielsweise hat es mir ein gewisses Vergnügen bereitet, euch zuzusehen, was meiner temporären Langeweile Abhilfe verschafft hat.“
„Warum wir?“, fragt Alexander, den Redeschwall der imposanten Kreatur unterbrechend.
 Doch Despayr lässt sich nicht beirren: „Lange habe ich darauf gewartet, den Riss im Gewebe auf dieser Ebene in Eure Welt ausweiten zu können. Es gab hier und da bereits Leute, von denen ich erhoffte, sie hätten ausreichend Essenz, um meinen Plan verwirklichen zu können, doch am Ende fehlte stets ein Quäntchen. Ich ließ mir diesmal besonders viel Zeit, die geeigneten Leute herauszusuchen und hierher zu bringen. Ich ließ mir diesmal viel Zeit, genau zu berechnen, wann es günstig wäre und welche Essenz wie viel zum Gesamtwerk beitragen würde. Und ich wählte meine Bündnisse mit Bedacht.“
„Mit Verlaub“, unterbreche ich den Drachen, „Aber was die Wahl Eurer Bündnispartner betrifft, so meine ich, dass...“
„Schweig, Bardin!“, donnert Despayr. Beeindruckt senke ich den Blick.

„In meiner unermesslichen Großzügigkeit mache ich der Greifenbrut ein Angebot.“
Gespannt blicken wir ihn an.
„Für eure Essenzen wäre ich gewillt, alle anderen Gefangenen, die ihr hier seht, freizulassen.“
Beinahe scheint das Monstrum zu lächeln.
„Guter Plan, Despayr!“, ruft Alexander ihm zu, „Du lässt alle frei und wir lassen dich leben!“
Den feinsinnigen Humor unseres Barbaren offensichtlich nicht schätzend, blickt der Drache den Kämpfer an, bäumt sich zu seiner vollen Größe auf und scheint Alexander mit seinem Blick zu durchdringen. Der sonst so unbeeindruckte Muskelprotz sackt sichtlich in sich zusammen und in seinen Augen ist eine Spur von Niederlage zu lesen. Was auch immer da zwischen den beiden geschehen ist – der Barbar scheint seinen Meister gefunden zu haben.
„Alles in Ordnung mit dir?“, frage ich überflüssigerweise und Alexander schüttelt den Kopf. Ich klopfe ihm mitfühlend auf die Schulter und raune ihm zu: „Auf geht´s, wird schon wieder.“
„Euer Angebot, Despayr, ist leider nicht akzeptabel“, sagt Garon ruhig, „Denn seht, diese Gefangenen sind bereits so gut wie tot.“
 „Stimmt“, unterstützt ihn Galmor, „Ihre Seelen schreien nach Erlösung durch den Tod, weil ihre körperlichen Hüllen ohnehin schon tot sind.“ Gleichzeitig beginnt er heilige Worte zu murmeln und seine kleine Gestalt scheint kurze Zeit später von klerikaler Macht durchdrungen zu sein.
„Ihr Narren! Ihr habt mir soeben den Krieg erklärt, das werdet ihr bitter bereuen, denn ich werde ohnehin bekommen, was ich brauche!“
„Es sei denn, wir töten dich“, meint Evendur.
Und ich ergänze provozierend: „Solltest du überleben und uns unserer Essenz berauben, dann sterben wir ruhigen Gewissens: wir haben zumindest versucht, die Welt zu retten. Und wenn wir erstmal gestorben sind, merken wir sowieso nicht mehr, was du Perverses mit uns anstellst!“
„VERSUCHT DIE WELT ZU RETTEN…“ donnert Despair amüsiert.




Arkos

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Re: Cormyr - The Tearing of the Weave
« Antwort #128 am: 22. Juli 2008, 11:37:02 »
Gibt es eigentlich inzwischen Fotos von den einzelnen SC Figuren und dem geilen Setup vom Endkampf? Die würde ich gerne (immer noch) ins Word Dokument einbauen.

Patrick hat doch bestimmt mal Zeit wenn er das noch nicht gemacht hat - ansonsten mach ich das mal  8)

Ich glaube nämlich ich werde mir das Endprodukt auch von einer Druckerei drucken lassen und mit schönem Einband ins Regal stellen...
Die GREIFENBRUT in CORMYR & SCHATTENTAL

Lily Weg

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE I
« Antwort #129 am: 30. Juli 2008, 06:55:21 »
„Bestechende Logik, Lily“, schmunzelt Garon, „Dann lasst uns den Drachen töten, diese Lösung ist meines Erachtens nach zumindest die Bessere.“

Wir nicken uns entschlossen zu und verteilen uns danach an möglichst weit auseinander liegenden Punkten in dieser großen Halle.
Im Moment des Auseinandergehens zaubere ich meinen mächtigsten Zauber auf uns, der es uns erlaubt, einen zusätzlichen Angriff auszuführen und schneller zu handeln, jedoch hält diese Verbesserung unserer Schlagkraft nur für sehr begrenzte Zeit an – unwahrscheinlich, den Drachen binnen dieser Zeit zu besiegen, aber ich hoffe, wir erarbeiten uns dadurch einen gewissen Vorteil.

Alexander geht Despayr direkt an.
Seit diesem seltsamen Blickwechsel scheint der Barbar eine persönliche Rechnung mit der Bestie offen zu haben.
Gathan und Evendur versuchen hinter den Drachen zu gelangen, während Galmor Alexander Zeichen gibt, dass sie sich so postieren werden, dass die gigantische Kreatur in die Zange genommen werden kann.
Ich gehe in Garons Nähe, jedoch weit genug entfernt, um bei einem möglichen Odemangriff, den solche Kreaturen ausführen können, wie uns der Magier letzthin erzählte, nicht beide getroffen zu werden. Laut stimme ich ein Lied des Mutes an, welches ich mit der Macht grimmiger Verzweiflung so inbrünstig und leidenschaftlich vorzutragen weiß, dass ich mir sicher bin, alle, die es hören können, werden diesmal noch besser als gewöhnlich kämpfen.

Neben mir intoniert Garon voll konzentriert die Formel eines mächtigen Feuerzaubers. Mir schießt es noch durch den Kopf, dass Feuerzauber ungeeignet sein könnten – denn zu oft schlugen sie in letzter Zeit fehl. Anderseits hatte er diese drei Priesterinnen mühelos verbrannt. Ich seufze still und hoffe, dass der Zauber auch diesmal gelingt.

Mit dröhnendem Gebrüll entfesselt Despayr erstmals seine Odemwaffe: eine sich schnell ausbreitende Schattenwolke rollt auf Galmor und Alexander zu, die kurzzeitig nicht mehr zu sehen sind. Wimpernschläge später stürmt der Barbar jedoch aus der alles einhüllenden Wolke heraus, direkt auf den Drachen zu:
„Für Uthgar!!!!“, schreit er, als er seinen schweren Zweihänder hoch über seinen Kopf hebt und auf Despayr einschlägt.
Die listige Kreatur wirft sich jedoch direkt in den Schlag hinein, nimmt Alexander dadurch die Wucht des Aufpralls und versucht sogar, den muskelbepackten Kämpfer in eine tödliche Umarmung zu nehmen.
Wir halten den Atem an.
Alexander reißt seine Waffe herum und drückt mit aller Kraft gegen die Umarmung des Drachen an.
Sekundenlang ringen beide miteinander und plötzlich schiebt unser starker Kamerad den Drachen von sich weg.
„UTHGAAAAAR!!!!“ brüllt er, als er Despayr siegreich abgewehrt hat und sich sofort wieder in eine günstige Angriffsposition bringt.
Ich lächele und singe lauter.

Der Drache wirkt wütend. Aufgebracht schlägt er mit seinen Flügeln um sich und schleudert dadurch beinahe Evendur und Gathan zu Boden. Gleichzeitig stößt er seinen schrecklichen Schattenatem ein weiteres Mal aus, diesmal in Garons und meine Richtung. Knapp entkommen wir der Gefahr.

Mir kommt ein kleiner, möglicherweise wirkungsvoller Zauber in den Sinn, der Despayr in willenloses Gelächter ausbrechen lassen könnte. Es scheint zwar unwahrscheinlich, dass eine solch intelligente, willenstarke Kreatur auf einen solchen faulen Trick hereinfällt, aber letztlich scheint hier nichts unmöglich zu sein: gerade eben hat zumindest mein Freund Alexander einen Drachen im Ringkampf besiegt! Warum also nicht?

Ich konzentriere mich auf die Worte des Zaubers, den ich sehr lange nicht mehr gebraucht habe.
„Arkenon Thalas!“ rufe ich und blicke den Drachen gespannt an.
Verdutzt wendet er sich mir zu.
 Ich schlucke und würde am liebsten im Erdboden versinken.
Doch dann bricht er in schallendes Gelächter aus.
Erleichtert atme ich aus und schreie fröhlich: „Haut rein, Jungs, der Drache hat einen Lachkrampf, den ich ihm beschert habe. Der kann nichts machen, außer sich kaputt zu lachen!“

Anerkennende Blicke richten sich auf mich, bis Despayr schlagartig aufhört zu lachen und mich streng zurecht weist:
„Dumme Bardin! Glaubtest du ernsthaft, ein mächtiges Wesen wie MICH mit einem solchen Budenzauber beeindrucken zu können? Allein der Versuch war so lächerlich, dass ich lachen musste!“
Dann speit er ein weiteres Mal seinen Schattenatem in meine Richtung.
Ein weiteres Mal weiche ich gerade noch eben aus.

Tränen der Wut steigen mir in die Augen. Neben mir höre ich Garon einen neuen Zauberspruch faseln. Schon der vorige ging daneben. Ich befürchte das Schlimmste und frage mich insgeheim, warum der Magier so verbissen wie ein Terrier an seinen Feuerzaubern festhält.

Inzwischen hat Evendur eine gute Position gefunden, um seine Schüsse auf Despayrs Hinterteil regnen zu lassen. Auch Galmor ist nun an die hintere rechte Flanke herangetreten. Gathan nähert sich der anderen Flanke. Meine Gefährten stehen günstig und ich kämpfe die Wut hinunter.
 „Na warte, Drache, ich habe noch mehr im Repertoire, als nur faule Budenzauber!“, denke ich still bei mir.
 „Hanas Telein arkenon!“, sage ich, jede Silbe sorgfältig betonend.
Ein schadenfrohes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich sehe, dass der Zauber seine Wirkung entfaltet. Freudig stellen meine Gefährten fest, wie ihre Angriffe nun koordinierter ablaufen, wie sie es schaffen, einen tödlichen Tanz um den Drachen herum aufzuführen, der ihm wenig Möglichkeiten zur Verteidigung bietet, ihm jedoch böse Wunden zufügt.

Neben mir höre ich Garon frustriert fluchen. Offenbar verpuffte auch sein jüngst intonierter Spruch im Nirgendwo.

Doch in die Ecke gedrängte Gegner sind fähig zu ungeahnten Taten und so verwundert es uns nicht, dass der Drache Despayr all seine Macht zusammen nimmt, um einen finalen Schlag gegen uns zu führen. Einzig sein Hochmut wird ihm zum Verhängnis, denn abermals ergreift er zunächst das Wort, bevor er zu Kampfhandlungen ansetzt.

„Ihr seid lächerlich, Nachkommen der Greifen der Dämmerung! Eure Vorstellung hier ist armselig! Ihr seid nur alberne Possenreißer und Hochstapler, eine Schande für eure Eltern, die durchaus meinen Respekt verdienten“, verspottet er uns.

„Das reicht, du Schwätzer!“, schreit ihm Evendur entgegen, als er einen gut gezielten Pfeil abfeuert, der tief zwischen die schwarzen, glänzenden Schuppen am Hinterteil des Drachens trifft.
Ich lasse meinen Gesang anschwellen, um Despayrs spottende Stimme zu übertönen und beobachte mit Wohlgefallen, wie die Greifenbrut plötzlich als Einheit agiert: gemeinschaftlich bedrängen wir die Bestie und verpassen dem Tyrannen dieser Ebene schließlich den Todesstoß.

Maßgeblich trägt Gathan zur schweren Verwundung bei, der mit unglaublicher Geschwindigkeit seine Klingen wirbeln lässt und dabei zahlreiche Schuppen vom Panzer des Drachen abtrennt, so dass Evendurs Pfeile tief in das darunter liegende, dunkle Fleisch eindringen können. Zugleich dreschen der Kleriker und der Barbar mit wuchtiger Kraft, geführt von Tempus und Uthgar, auf den Torso und den Hals Despayrs ein, der schließlich der wütenden Kraft der vereinten Greifenbrut und ihres Verbündeten, Gathan – ehemals Häuptling der Drachentöter – nichts mehr entgegen zu setzen hat.

„So kämpft denn wohl, Greifen, aber wisset, ihr kämpft nicht gegen Despayr allein, sondern gegen die Legionen von Shar!“ Mit diesem letzten Fluch und seiner seltsam zweideutigen Anrede unserer Gruppe, sackt der mächtige Drache in sich zusammen.

Vorsichtig nähern wir uns seinem Leib.
Garon tritt den leblos daliegenden Körper, doch nichts rührt sich mehr.
Sofort macht sich Gathan daran, einige Schuppen aus dem Panzer der Kreatur herauszuschneiden.

Jubelnd fallen wir uns in die Arme und können es nicht fassen, den schwarzen Drachen besiegt zu haben.

-----------------------------------------------

ooc: tja, süßer Freudentaumel...kurz währte er, aber warum doch noch die Hälfte der Greifenbrut sterben musste, wird zu anderer Zeit erzählt.

Gerne dürfen Vermutungen gepostet werden, wodurch die Greifenbrut fast vernichtet wird, obwohl Despayr nun besiegt ist.
Und natürlich darf geraten werden, wer stirbt. ;)







Arkos

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE I
« Antwort #130 am: 30. Juli 2008, 08:32:16 »
Wenn ich mich recht erinnere war es sogar Gathen, der Echsen NSC, der dem Drachen den finalen Schlag verpasst hat.

Ich fürchte, ich darf nicht mitraten  :P
Die GREIFENBRUT in CORMYR & SCHATTENTAL

Galmor

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE Part II
« Antwort #131 am: 11. August 2008, 08:13:21 »
Haben wir uns eigentlich einigen können, wer eltzten Endes an der noch kommenden Katastrophe schuld war?
Ich schieb es ja immer noch auf den Magier...
;)

Lily Weg

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE Part II
« Antwort #132 am: 13. August 2008, 22:00:32 »
„Lasst uns nach Amnik Basult sehen“, unterbricht Evendur schließlich unseren Freudentanz.
„Ja, du hast Recht“, stimme ich ihm zu, „Schau, ich glaube dort drüben hängt sein Käfig.“
„Geht nur schon vor“, ruft uns Alexander zu, „Ich werde das Herz des Drachen herausschneiden und es essen, um seine Stärke in mich aufzunehmen, wie es die Tradition meines Stammes gebietet. Ich komme nach.“

Evendur, Garon, Galmor und ich gehen zu dem ersten Käfig, in dem ein Zwerg sitzt. Evendur schaut sich, auf Zehenspitzen stehend, den Mann an und entscheidet, dass es sich um Amnik Basult handelt. Schließlich hatte unser Späher als einziger in Wheloon ein Bild des Zwerges zu Gesicht bekommen.
„Das hier ist er. Der Mann in diesem Käfig hat ein normales und ein Glasauge, genau wie mir Amnik Basult von seiner Schwester Mela beschrieben wurde.“

Geschickt klettert er sogleich nach oben und öffnet die Käfigtür. Behutsam reicht er den leblos wirkenden Körper Basults nach unten zu Galmor, Garon und mir. Vorsichtig betten wir den schlaffen Körper auf den steinernen Fußboden und werden Zeuge, wie ein blauer, zarter Nebel aus seinem Mund entweicht, als er ein letztes Stöhnen von sich gibt. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter.
„War das seine Seele?“, fragend schaue ich Galmor an, der jedoch den Kopf schüttelt.
„Das ist seine Essenz“, erklärt er mir.
„Aha. Und was ist der Unterschied?“, will ich wissen.
Galmor zuckt hilflos die Achseln: „Jedenfalls lebt er noch ein bisschen“ und blickt dann Garon an, von dem er sich tiefer gehende Erklärungen erhofft.

„Den genauen Unterschied würde ich lediglich darin festmachen, dass es sich bei der Seele um eine rein spirituelle Begrifflichkeit handelt, bei Essenz hingegen um das, was der Forscher als Kern der Persönlichkeit messen kann. Eine Art Energie, wenn ihr so wollt. Scheinbar hat Despayr eine Möglichkeit gefunden, diese Energie zum einen sichtbar zu machen und dazu noch einen Weg entdeckt, die stofflich gewordene Energie eines Lebewesens aufzufangen. Faszinierend!“

Unsere Münder stehen offen und ehrfürchtig betrachten wir unseren Magier, der mit seinem Diskurs fortfährt:
„In der Tat ist es äußerst faszinierend, da diese Kraft über den Tod des Schöpfers hinaus noch aktiv zu sein scheint. Seht euch um: überall wandert noch dieser blaue Nebel zur großen sphärischen Wolke in der Mitte des Raumes.“
„Dann war vielleicht gar nicht Despayr der Schöpfer dieses mächtigen Auffangbeckens, sondern irgendwer anderes“, wage ich Garons Theorie anzuzweifeln. Prompt wirft er mir einen sehr irritierten Blick zu.
Stotternd rede ich weiter: „I-i-ich m-m-meine jjja nur, wwweil d-da das A-amulett ist.“
„Amulett?“ Garon blickt sich interessiert um, „Da ist kein Amulett.“
„Da n-n-nicht, a-a-aber hhhier.“ Ich zeige ihm die Scheibe beachtlicher Größe, welche ich dem Drachen abgenommen habe. Die Scheibe hat gewiss einen Durchmesser von 20 Fingern Breite und besteht aus einem hellen Außenring und einem dunklen Innenring. Garon entreißt mir mit extrem missbilligendem Blick das Schmuckstück und nimmt das Amulett prüfend in die Hände.
Einige Augenblicke betrachtet er es sehr eingehend, dann sagt er: „Dieses Objekt ist ebenso schön wie gefährlich, Lily. Es handelt sich um eine sogenannte Schattenscherbe, angefüllt mit reichlich nekromantischem Zauber, welcher die Essenz von Lebewesen kanalisiert und woanders bündeln kann.“
„Ich hab da auch schon so eine Idee, wo das sein könnte“, stellt Evendur mit einem bedeutungsvollen Blick zur über uns wabernden wolkenartigen Sphäre fest.

Und Galmor fackelt nicht lange: „Dieses Etwas muss schleunigst zerstört werden, bevor noch mehr Unheil angerichtet werden kann! Hast du einen Weg, es zu zerstören, Magier?“
Garon versinkt in stilles Nachdenken.
„He, Magier! Ich hab dich was gefragt“, beharrt der Tempus Priester.
„Er überlegt wohl, wie wir das Amulett und die Sphäre unschädlich machen können. Lass ihn, Galmor.“ Erwidert Evendur beruhigend.
„Er ist tot!“, rufe ich, neben dem Zwerg, nach welchem wir solange suchten, kniend mit einem Ton tiefster Enttäuschung in der Stimme. Welche Strapazen hatten wir auf uns genommen! Weite Wege zurückgelegt, liebe Freunde verloren...und nun liegt Amnik Basults leblose Hülle vor uns.

Alle Köpfe drehen sich zu mir und dem toten Körper des Buchhändlers um.
„Was machen wir nun?“, frage ich hilflos.
„Erstmal muss diese Sphäre zerstört werden, vielleicht ist zumindest einigen anderen noch zu helfen. Schaut, da sind auch einige Echsen, die sich noch rühren“, sagt Galmor pragmatisch. Und an Garon gewandt, der noch immer fasziniert das Amulett untersucht, fragt er abermals: „Gibt es einen Weg dieses Objekt zu zerstören?“
„Da das Amulett die Sphäre auf mir nicht bekannte Weise zu kontrollieren scheint, sollte es ausreichen, das Amulett zu zerbrechen, um die Verbindung zu kappen. Wenn es sich so verhält, wie ich es theoretisch erfasst habe, so sollte durch die Zerstörung der Sphäre auch der Riss im Gewebe behoben sein. Es sollte genügen, wenn Alexander ordentlich mit seinem Schwert darauf herum schlägt, oder jemand anderes physische Gewalt anwendet. Momentan ist keiner meiner Zauber mächtig genug, die Verbindung zu unterbrechen.“

„Her mit dem Ding!“, fordert Alexander. Garon wirft dem Barbaren das Amulett vor die Füße und sofort beginnt er die Metallscheibe mit mächtigen Schlägen zu traktieren. Evendur gesellt sich derweil zu mir und untersucht sorgsam den Körper Amniks:
„Vielleicht hat er doch etwas für uns dabei“, flüstert er mir zu.
Ich nicke und mache mich mit geschickten Fingern ebenfalls daran, die Kleidung zu untersuchen.
Im Hintergrund hören wir das harte Hämmern von Metall auf Metall.
Gerade als sich ein triumphierendes Lächeln in Evendurs Gesicht ausbreitet, werden wir von einem dumpfen Knall, der sofort von einer enormen Druckwelle gefolgt wird, gegen die Wand geschleudert. Eine schwarze Welle negativer Energie rast über uns hinweg. Vom harten Aufprall bleibt mir die Luft weg und meine Sicht ist verschwommen. Neben mir prallt der Kundschafter ebenfalls hart auf und japst ebenfalls nach Luft.
Der Körper Amniks fliegt wie eine Puppe an uns vorbei.
„Was war das?“, schreit Galmor aus einiger Entfernung.
Der Späher und ich rappeln uns auf und laufen mit schmerzverzerrten Gesichtern zu dem Tempuskleriker hinüber.
Ich fühle mich schwach.
Evendur schüttelt jedoch nur Augenblicke später seine Verwirrung über den Aufprall ab und schaut ansonsten unverletzt aus.
Unser Blick fällt zu der Stelle, wo Alexander, Garon und Gathan die Zerstörung des Amulettes in Angriff genommen hatten.

Ein quietschendes Geräusch kündet davon, dass schlagartig alle Käfigtüren offen stehen.
Abrupt hat das Stöhnen aufgehört, welches zuvor von den armen Seelen zu hören gewesen war.
Doch wo eben noch arme Kreaturen, mehr tot als lebendig hinter Gittern saßen oder standen, liegen jetzt nur tote Hüllen.

Die wabernde Sphäre ist weg.

Das Amulett ist weg.

Die Körper unserer Gefährten liegen leblos und auf unnatürliche Weise verkrümmt in einem weiten Umkreis um den Punkt herum, der zuvor unterhalb der Sphäre lag.

...

Lily Weg

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE Part III
« Antwort #133 am: 20. August 2008, 18:24:56 »
Stille Tränen rinnen mein blutiges, dreckiges Gesicht hinab, als meine Seele begreift, was das Bild der Zerstörung zu bedeuten hat.

Galmor geht hinüber zu Garon, der am nächsten an uns dran liegt.
Er beugt sich kurz zu ihm herunter, nimmt das Metallgestell der völlig geborstenen Brille ab und schüttelt dann stumm den Kopf.
„Kannst du nichts für ihn tun?“, frage ich mit erstickter Stimme.
Ein bedauernder Blick ist die einzige Antwort, die ich bekomme. Gelähmt stehe ich inmitten dieses Chaos.

Evendur geht hinüber zu seinem Halbbruder. Beinahe widerwillig kniet er sich neben den Muskelberg, tastet die Stelle am Hals ab, welche den Puls am besten fühlen lässt. Traurig sackt sein Kinn auf die Brust und er stützt sich mühsam am Boden ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Verstohlen blinzelt er die Feuchtigkeit aus seinen Augen.

Ich bewege mich schwankend zu meinem Freund hin.
„Sag, dass es nicht so ist, wie es aussieht!“, fordere ich Evendur hysterisch schreiend auf.
Doch der überlebende Gethac-Bruder hält mich nur fest an beiden Schultern und schüttelt bedauernd den Kopf.
„Er kann nicht tot sein! Das darf nicht sein! Das ist alles nicht richtig hier!“, schluchze ich und sacke in mich zusammen.

Schwarze Wellen der Verzweiflung umfangen abermals meine Gedanken. Sie branden hoch gegen die Mauer aus Selbstachtung und Mut. Noch bevor ich seine verhasste Stimme höre, weiß ich, dass er zu mir sprechen wird, in diesem Moment der Schwäche.

„Jetzt hast du bald nur noch mich, kleine Lily! Dein starker, primitiver Freund ist tot. Deine süße Freundin Elenya genießt meine Gastfreundschaft hier in Barovia und selbst Garon lebt nicht mehr. Wen hast du nun noch, meine schwarze Lilie? Den Bastard, den deine Hure von Mutter mit einem dahergelaufenen Kerl zeugte? Und natürlich noch den Möchtegern-Elfen, Evendur. Ein Klugscheißer, mit dem dich nichts verbindet.“

„Doch!“, rufe ich trotzig, „Unsere Herkunft und unser gemeinsames Ziel! Und DU hast mich die längste Zeit daran gehindert!“
Mit diesen Worten springe ich auf und gehe hinüber zu meinen beiden verbliebenen Gefährten. Das Lachen des Grafen beharrlich aus meinem Kopf verbannend.

Währenddessen hat Galmor auch den Tod unseres treuen echsischen Gefährten Gathan festgestellt.

„Ein Jammer, dass auch er tot ist“, sagt er mit Bedauern in der Stimme, „Gathan hat den Kampf gegen Despayr maßgeblich zu unseren Gunsten entschieden.“ Er seufzt.
Evendur nickt zustimmend: „Eigentlich wirklich absurd, oder? Wir besiegen einen schwarzen Drachen und dann tötet uns diese Druckwelle negativer Energie.“
„Ich frage mich nur, wie wir nun, ohne Garon, jemals wieder nach Faerûn zurückkehren können“, stellt der Zwergenkleriker fest.
„Evendur, du hattest doch glaube ich etwas bei Amniks Leiche gefunden, gerade als uns die Druckwelle erreichte, oder?“
„Ja, du hast Recht, Lily. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sein Glasauge kein normales Glasauge ist, sondern der von uns gesuchte Stein“, erklärt der Kundschafter aufgeregt.

„Ich bremse euren Enthusiasmus ja nur ungern, aber vielleicht sollten wir erstmal überlegen, wie wir hier weg kommen...“, wirft Galmor ein. „Richtig, wir sollten uns aufteilen“, stimme ich dem Kleriker voller Tatendrang zu, „Ich werde schauen, wohin dieser Durchgang dahinten führt. Galmor? Du untersuchst Despayrs Raum hier, vielleicht gibt es ja irgendetwas, was die Explosion überlebt hat und was uns nun helfen könnte.“
„Und ich knöpfe mir die Bibliothek vor“, fügt Evendur hinzu, „Möglicherweise gibt es in einem der Bücher Hinweise auf einen Weg, der von hier weg führt.“
„Oder Schriftrollen, die eine Wiederbelebung ermöglichen“, ergänzt Galmor.

So machen wir uns an die Aufgaben: ich durchquere den Durchgang und betrete eine weitere Hängebrücke.
Stöhnend mache ich mich daran, sie zu überqueren.
Nach einer Ewigkeit kommt ein weiterer, von schwarzen Tentakeln umrankter, Turm in Sicht. Als ich mich vorsichtig nähere, vernehme ich leisen Gesang aus den Tiefen des Turmes:
Glory to the Misstress of the night... .

Ich sehe davon ab, diesen Weg alleine weiter zu erforschen und kehre in pessimistischer Stimmung um.

Garon

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Re: Cormyr, the Tearing of the Weave: FINALE Part IV
« Antwort #134 am: 22. August 2008, 18:49:36 »
Zitat
Ich schieb es ja immer noch auf den Magier...

Immer dieser Pöbel, der meint er könnte mitreden wenn man versucht gepflegte Konversation zu betreiben! ;).

Hallo im übrigen ;)

P.S: trauriges Ende....der arme Garon, nunja- ein Märtyrer wie er im Buche steht.  :cheesy:

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