Autor Thema: D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber  (Gelesen 5646 mal)

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Berandor

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D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« am: 04. November 2007, 21:23:01 »
Hej,

hier wird gleich die Story Hour zum Game-Day-Abenteuer erscheinen. Die Charaktere könnt ihr hier einsehen:
http://www.wizards.com/default.asp?x=dnd/4dnd/gameday

hier findet ihr auch:
Zitat
OK, I checked things out carefully. Thanks to Butterface for starting the error thread. For the detail oriented, here's what I found. I have not checked spells yet.

Also, since this is a classic adventure, I think you should list Spot and Listen for all PCs.

Tara Redstag should have Exotic Wpn Prof Dwarven Waraxe, Wpn Focus Dwarven Waraxe, and Improved Initiative feats. Her damage with the +1 dwarven waraxe should be 1d10+4. Her skills are all wrong. Assuming she put her ranks evenly into Climb, Jump, and Swim, she should have Climb +6, Jump +0, and Swim +2. Her Spot and Listen are both at +0. Her Will save should be +1. Her hit points should be 36 if using the Max at 1st, half +1 at other level option.

Morn Frostsilver's ability scores make sense for a 28 point buy if he started with 13 Wisdom and bumped it to 14 at 4th level. His other feat is Martial Wpn Prof Maul. His skills, as you pointed out, are all wrong. I would suggest 5 ranks in Know Religion for a +4, and 2 ranks in Concentration for a +5 (+9 to cast defensively). His turn undead checks are incorrect. With the 5 ranks in Know Religion, he will have a turn check of d20+2 and a turn damage of 2d6+4, 3 times per day. Will save should only be +5.

Durven Frostsilver's ability scores are 28 point build with a 4th level stat bump to Str. His other feat is Wpn Focus Greatsword which would explain the +9 to hit. He should be +6 to hit with the masterwork light crossbow (+4BAB, +1 Dex, +1 MW). His hit points should be 32 if using the Max at 1st, half +1 at other level option.

Xaphnia Liadon is a 28point build with a 4th level stat bump to Con. Her skills should be Concentration +10 (7 ranks, +3 Con), and Spellcraft +7 (7 ranks, +0 Int, NOT Charisma based skill). Hit points should be 25 if using the Max at 1st, half +1 at other level option.

Gavin Gallowslee is a 28 point build with a 4th level stat bump to Str. He has Wpn Finesse feat. His skills are a little off. Assuming that he started out as rogue, assuming his Ftr level skills points were used for Climb and Jump, and assuming he spent his rogue skill points evenly between Climb, Disable Device, Hide, Jump, Listen, Move Silently, Search and Tumble, he should have the following skill checks: Climb +9, Disable Device +7, Hide +12, Jump +5, Listen +6, Move Silently +10, Search+5 and Tumble +10. His Spot is -1. His touch AC should be 16. Hit points should be 34 if using the Max at 1st, half +1 at other level option.

Many of these options may make you frown, but I think they are designed for specifically for the module. Since it is a straight dungeon crawl, the PCs are designed to hit as often as possible and to do as much damage as possible, with a few other tricks thrown in. Hence the abudnance of Weapon Proficiency feats and Weapon Focus feats.

Bertman
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Berandor

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D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #1 am: 04. November 2007, 22:22:59 »
Rückkehr nach Frostsilber

Der Grat der Welt zeigte sich wieder einmal von seiner wildesten Seite. Ein Eissturm fegte über die kahle Berglandschaft und machte aus einer rauhen, unwirtlichen Gegend ein Gelände, in dem sich nur noch Frostwürmer, Remorhaze und Abenteurer vor die Tür wagten. Die Gruppe, die leicht geschützt in einer schmalen Schlucht Zuflucht gefunden hatte, gehörte zu letzterer Kategorie.

Durvan "Hewi" Frostsilber, Paladin von Moradin, schüttelte sich gerade das Eis aus dem Bart. Er betrachtete seinen Bruder Morn "Talwyn" Frostsilber, Kleriker derselben Gottheit, und Morn wiederum sah die Schlucht entlang. Hinter den beiden Zwergen standen die elfische Hexenmeisterin Xaphnia "Tzelzix" Liadon, der Halblingschurke Gavin "Deus" Galgenbaum und die menschliche Kriegerin Tara "Furlong" Rothirsch und warteten darauf, dass die Zwerge endlich mit dem Gucken aufhörten und sie ins Warme brachten.

Die fünf Abenteurer waren nach ihrem letzten Abenteuer zu dieser Schlucht gereist, weil sich einem Fundstück zufolge hier der Eingang zur verlassenen Zwergenbinge Frostsilber verbarg, der Binge, die aufgegeben werden musste, als vor fünf Clansgenerationen die Illithiden des Unterreichs einen konzentrierten Angriff gestartet hatten. Jetzt war es an den Brüdern Frostsilber, die verloren geglaubte Heimstatt ihrer Familie wieder zurückzuerlangen. Der Großteil der Mine war sicher unpassierbar, und das war, fragte man die Zwerge, auch gut so. Keiner wollte einen schnellen Tod in den weiten einer alten Binge. Nein, es galt nur, den Eingangsbereich von den Wandervögeln zu reinigen, die ein solch geschützter Ort unweigerlich anzog, und damit den Anspruch der Familie zu festigen. Dann konnte man ins Eiswindtal oder sogar nach Silbrigmond reisen und mit einem großen Trupp zurückkehren.

Jetzt jedenfalls standen fünf kaltgliedrige Abenteurer in einer engen Schlucht, die wohl einst von Säulen gesäumt wurde. Selbige Säulen lagen nun zerbrochen und verwittert auf dem Boden. In vielleicht zehn Schritt Entfernung dann erhob sich eine breite Treppe und führte zu einer überdachten Doppeltür, die von zwei Zwergenstatuen flankiert wurden. Zwei weitere Türen führten von der Empore nach links und rechts ab. Sie hatten die Binge Frostsilber gefunden.

Da sprangen plötzlich zwei graue, hundsähnlliche Wesen aus den Schatten der umgestürzten Säulen und stellten knurrend ihr Fell auf. Einer fixierte seinen Blick auf Morn, der andere auf Durvin Frostsilber. Muskeln zogen an der Gesichtshaut der Viecher und entblößten den Schädel, für die beiden Zwerge ein ekliger, aber nicht sonderlich schrecklicher Anblick.

Tara zog im Gehen ihre Zwergenaxt und ging auf die Krenshars zu – Xaphnia hätte der Gruppe sicher den Namen der Tiere verraten können, wenn sie in ihrem Leben einmal in ein Buch geschaut hätte. Durch die umgestürzten Pfeiler war ein Sturmangriff unmöglich, aber sie brachte dennoch einen guten Hieb an. Der Krenshar knurrte böse. Durvan sah die Kriegerin gerne voranschreiten – sie gefiel ihm von hinten, und seine Zwergengröße half auch.

Morn zog seine Armbrust, die er als guter Zwerg natürlich selbst im tiefsten Eissturm gespannt hielt, und feuerte einen Bolzen ab. Das Geschoss prallte von der Säule vor dem Krenshar ab. Am Eingang zu Frostsilber tauchten jetzt plötzlich vier Goblins auf, die alle einen Langbogen in den Händen hielten, und mit einem Mal erfüllte das Geräusch von Pfeilen die Luft – wurde aber von dem Eissturm spielend übertönt.

Durvan zog seinen Zweihänder und kraxelte über die Säulen zum zweiten Krenshar. Eins von Gavins Wurfbeilen überholte ihn links und der Krenshar jaulte auf. Durvan drohte ihm mit dem Schwert. Xaphnia feuerte zwei magische Geschosse auf einen der Goblins ab. Die Geschosse durchschlugen den kleinen hässlichen Körper mit einem befriedigend nassen Geräusch.

Tara trennte ihrem Krenshar den Schädel ab und ging dann weiter auf den Eingang zu, um die Bogenschützen anzugreifen. Einer der Goblins sah aus seiner Deckung, zog den Kopf aber schnell wieder zurück, als Gavin ein Beil nach ihm warf. Morn ließ die Armbrust fallen, zog seinen schweren Donnerhammer und brach dem zweiten Krenshar den Brustkorb. Durvan nickte ihm zu und marschierte ebenfalls zu den Goblins. Plötzlich stachen zwei Pfeile aus seiner Rüstung. Es tat sogar fast weh.

Tara nutzte eine noch intakte Säule am Eingang als Deckung. Dann war sie bei dem Goblin angekommen und schlug ihm ihre Axt in den Kopf. Gavin und Durvan gingen geschlossen vor und erledigten die letzten beiden, bevor sie gefährlich werden konnten.

Die Gefahr war fürs Erste vorüber, und Gavin und Tara begannen sogleich, die Leichen zu fleddern. Xaphnia stieß einen Krenshar mit dem Fuß an – ein Reflex zog die Haut wieder von seinem Gesicht. Faszinierend, wenn man sich für so etwas interessierte. Xaphnia tat das allerdings nicht. Morn stapfte missmutig an seinem Bruder vorbei, der sich Pfeile aus der Brust zog und dabei immer Taras Rückseite im Auge behielt. Morn fragte sich langsam, ob die Ältesten des Clans nicht Recht gehabt hatten – angesichts seiner Stärke hätte er vielleicht doch Kämpfer werden sollen. Aber nein, er wollte den Pfad des Priesters einschlagen, und jetzt war er derjenige, der die wenigsten Gegner tötete und damit die wenigsten Trophären bekam. Wenigstens erlaubte ihm seine Ausbildung, die Statuen vor dem Eingang zuzuordnen: Es waren der Zwergenhauptgott Moradin und ein zerkratzter Dunathoín, der Gott der Toten und des Verborgenen.

Die Türen zu Frostsilber waren einst stark und gut verschlossen gewesen, aber inzwischen waren sie verfallen und ihre Schlösser verrottet. Eine der Seitentüren bog sich unter dem Gewicht eines eingestürzten Ganges dahinter nach außen. Morn stieß die große Tür zwischen den Statuen auf. Dahinter lag eine Eingangshalle. Direkt gegenüber dem Eingang war die Figur einer Zwergenfrau in die Wand gemeißelt, die einen Krug den Besuchern entgegen neigte. Aus dem Krug quoll frisches und kaltes Wasser in einen Brunnen. Die Halle endete links in einem Loch im Boden und dahinter einem eingestürzten Gang, nach rechts führte ein Gang ums Eck wahrscheinlich dorthin, wo auch die zweite Seitentür endete. Am Loch war ein Seil festgemacht, das in die Tiefe führte. Tara begann, es raufzuholen. Durvan sah zu. Die anderen erfrischten sich an der Quelle und sahen sich kurz um, entdeckten aber nichts weiter. Nach einiger Zeit ließ Tara ein langes Stück Seil auf den Boden fallen.

»Wenigstens reicht es jetzt nicht mehr bis unten«, sagte sie.

Der Gang führte die Gruppe weiter in einen Raum, der wohl einst Dunathoín gewidmet gewesen war. Jedenfalls stand an einer Tür die Inschrift: »Sie haben dem Clan treu gedient, jetzt dienen sie Moradin selbst im Totenreich.« Diese Tür und der gesamte Boden waren mit dem Blut einer unbekannten Kreatur besudelt. Es handelte sich bei den Zeichen eindeutig um Runen der Goblins, die Maglubiyet um Schutz anflehten.

Mit einer schlechten Vorahnung stießen die Frostsilbers die Türen in die vermeintliche Grabkammer auf. Ihr Gefühl trog nicht. Die Gräber waren aufgebrochen und geplündert worden – selbst die Knochen hatte man entfernt. Nur ein einzelner Sarkophag stand noch unbehelligt im Raum. Während Durvan auf den Sarkophag zuging, wirkte Xaphnia auf seine Schulterplatte einen Lichtzauber. Jetzt konnten auch die anderen in den nun düsteren Räumen sehen.

Durvan näherte sich dem Sarg. Die Figur eines Zwergenkriegers prangte auf ihrem Deckel, gemeinsam mit zwei Inschriften: »Hier ruht Morvan Frostsilber, der dem Clan und der Binge treu diente. Möge er im Jenseits die Ruhe finden, die er hier nicht hatte.« und »Stört meine Ruhe, und der Schatten des Todes möge über euch kommen.«

Die beiden Zwerge hielten einen Moment vor dem Grab ihres Vorfahren inne. Dann wandten sie sich abrupt ab, um die Grabschänder zur Rechenschaft zu ziehen. Gavin sah mit einem leicht wehmütigen Blick auf den Sarkophag, folgte der Gruppe aber in den nächsten Raum – oder besser Gang.

»Können Goblins Zwergisch?«, fragte Tara. »Und wenn nicht, warum haben sie den Sarkophag dann in Ruhe gelassen?« Gute Fragen, die aber keiner beantworten konnte.

Die Gruppe kam an eine T-Kreuzung. Von der Kreuzung an nach links war der Boden weggebrochen und in einen erst sechs, dann zwanzig Meter tiefen Abgrund gestürzt. Aus der Tiefe wehte ein kalter, starker Luftzug durch den Gang. Die beiden Bodenplatten nahe der Gruppe waren ebenfalls wacklig und unsicher, und in die dritte Richtung schließlich sah man einen kleinen Absatz und eine weitere Doppeltür.

Tara schwang ihr Wurfeisen einmal, zweimal und verankerte es sicher an der Doppeltür. Sie spannte es über den Abhang, und mit der Hilfe des Seils kam sie problemlos über die unsicheren Bodenplatten und den Abhang. Morn tänzelte geradezu hinterher. Er war gleichzeitig sauer und guter Dinge.

Dann ertönte plötzlich ein lautes Kichern, und zwei Eismephits – kleine, aus Eis geformte Teufelchen – tauchten aus dem Abgrund auf und warfen mit Eissplittern. Morn konnte gerade noch den Schild heben, aber Durvan wurde voll getroffen. Kälze zog in seinen Körper und schwächte ihn.

Tara zog einen Wurfspeer und schleuderte ihn auf einen Mephit. Das Geschoss traf aber nur die Wand. Ebenso erging es Gavins Wurfaxt. Durvan ließ das Schwert fallen und zog seine gespannte Armbrust. Schuss – daneben. Morn holte seinen Donnerhammer hervor und drohte dem Mephit. Xaphnia entschloss sich zu wirkungsvolleren Mitteln.

»Eis bekämpft man mit Feuer.« Ein Flammenstrahl traf einen der Mephits, zerblies ihn zu Staub und verbrühte sogar noch den zweiten. Dieser fing sofort an, sich auf einen Beschwörungstanz zu konzentrieren. »Stoppt ihn, bevor er fertig ist!«, rief Xaphnia.

Durvan ließ die Armbrust fallen – keine Zeit zum Nachladen. Er sah zu seinem am Boden liegenden Schwert. Er sah zum Mephit, der ein paar Schritt entfernt über dem niedrigen Abgrund flog und zauberte. Er sah zum Schwert, und zurück zum Mephit. Dann atmete er tief durch, nahm einen Schritt Anlauf und sprang auf den Mephit zu, um ihn zu packen. Er sprang, flog, streckte die Arme aus, griff mit den Händen zu – aber er griff nur Luft, und während der Mephit unbeeindruckt weitermachte, knallte Durvan auf halber Höhe gegen die Wand und stürzte dann auf den Absatz hinunter.

»Durvan!«, rief Morn. Er umfasste seinen Donnerhammer, nahm Anlauf, und sprang den Mephit an. Sein Donnerhammer sauste durch die Luft, pfiff, heulte durch die Luft, aber nur durch die Luft, nicht durch den Mephit, und dann stürzte Morn neben seinen Bruder.

Gavin wunderte sich schon lange nicht mehr über solche Aktionen der Frostsilber-Brüder. Stattdessen warf er zwei weitere Wurfäxte nach dem Mephit. Eine der Äxte traf ihn, aber anscheinend mit der falschen Seite, denn sie prallte wirkungslos ab.

Tara wusste, dass der Mephit bald fertig gezaubert hatte. Er musste gestoppt werden, hatte Xaphnia gesagt. Also gut. Sie zog ihre Zwergenaxt, machte zwei schnelle Schritte und sprang den Mephit an. Ihre Axt durchschnitt die Luft dicht neben der Eiskreatur, aber eben nur dicht daneben, und dann stürzte Tara sechs Meter tief zu den Zwergen hinab.
Während sich Zwerge und Menschenfrau aufrappelten, rollte Xaphnia mit den Augen. Sie feuerte zwei magische Geschosse in den Mephit, und es reichte, damit das Vieh seinen Zauber verlor. Er kreischte wütend und konterte mit einem eigenen Geschoss auf die Zauberin.

Durvan hob eine von Gavins Äxten, die neben ihm auf dem Absatz lagen, und wog sie in der Hand. Gut ausbalanciert, nicht zu schwer. Er zielte und warf die Axt am Mephit vorbei, dann duckte er sich, als sie von der Wand abprallte und neben ihm zu Boden ging. Morn hatte genug gesehen und bat um eine Geräuschexplosion. Der Mephit explodierte in einer.

Bald waren die Gefallenen wieder auf den Absatz geholt, und Morn hatte sogar Gelegenheit gefunden, seinen Bruder etwas zu heilen. Gavin hatte kurz gezögert, ob er sich alleine zurück zum Grab schleichen und mögliche Beigaben stehlen sollte, aber war jetzt ebenfalls über den Abgrund geklettert und folgte der Gruppe in den nächsten Raum.

»NEEEIN!«, brüllte Morn. Der nächste Raum war voller Knochen – Zwergenknochen, von den Goblins aus den Gräbern geholt und säuberlich aufgerichtet, wahrscheinlich als groteske Opfergabe an ihren Gott.

Die beiden Zwerge starrten ungläubig auf den Haufen. Tara ging sich derweil zur zweiten Tür in diesem Raum und horchte daran. Leiser Gesang drang an ihr Ohr.

”Hört doch mal!«

Durvan näherte sich Tara (von hinten) und lauschte ebenfalls – erfolglos. Auch Morn hörte nichts. Xaphnia betrachtete die Knochen eingehend und hob einen auf, um ihn sich genauer anzusehen. Das prekäre Gleichgewicht des Haufens war ein Ding der Vergangenheit, und krachend und rollend verteilten sich geplünderte Zwergenknochen auf dem Boden, gerade als Gavin an der Tür lauschen wollte. Tara wurde es zu bunt, und sie stieß die Tür einfach auf. Anstatt etwas zu hören, sah Gavin jetzt zwei große Grottenschrate, beide mit Axt und Streitkolben bewaffnet, die sich mehr schlecht als recht in jeweils einen Alkoven gedrängt hatten, um sich zu verstecken – anscheinend mit Erfolg, denn der Halbling war der einzige, der sie sah. Bis sie angesichts der Abenteurer einen Kampfschrei ausstießen und angriffen.

Gavin turnte an seinen Freunden vorbei und zog dabei seine Äxte. Der erste Grottenschrat stürmte an ihm vorbei auf Tara zu; sein Axthieb ging jedoch vorbei. Der zweite Schrat jedoch traf Gavin am Ende seines Ansturms. Tara konterte mit einem heftigen Hieb und ging dann um den Schrat herum – dieser schlug vergebens nach der Kämpferin. In den frei gewordenen Raum trat nun Morn mit seinem Donnerhammer und wummerte diesen voller Wucht gegen die Brust des Schrats. Der verdrehte kurz die Augen, stand aber noch aufrecht. Die Gelegenheit für Xaphnia, von ein wenig arkaner Überheblichkeit ergriffen zu werden. Die Elfe zeigte mit dem ausgetreckten Finger auf den Schrat und traf ihn mit einem Eisstrahl mitten ins Gesicht. Noch einmal schwankte dieser, noch einmal hielt er sich aufrecht. Durvan schwang seinen Zweihänder, aber der Grottenschrat wehrte den Hieb ab. Der zweite Grottenschrat nahm Tara in die Zange, verpasste ihr aber nur einen leichten Bluterguss. Gavin trat in seinen Rücken und stach ihm die beiden Handäxte tief in die Seite. Blut spritzte hervor.

Der schwer verletzte Grottenschrat versuchte, Tara niederzustrecken – vergebens. Morn – fassungslos, dass sein auserkorener Gegner noch stand – verpasste ihm den Gnadenstoß. Gleichzeitig warf Xaphnia dem zweiten Schrat eine Säurekugel mitten ins Gesicht. Der Schrat brüllte auf und fiel zu Boden, wo Gavin und Tara sicherstellten, dass seine Schmerzen ein Ende hatten.

Durvan ging an den anderen vorbei und trat entschlossen die nächste Tür auf. Der Gesang hatte aufgehört, man hatte sie sicher ohnehin bemerkt. Hinter der Tür lag so etwas wie eine Aula mit mehreren Reihen von Bänken. Am anderen Ende der Aula führten steile Treppen auf eine große Bühne, auf der ebenso ein Feuerbecken stand wie vier Goblinschützen und, leicht versteckt, ein Dunkelzwerg. Die Halle war an einer Seite verfallen, der Boden war teilweise eingestürzt, und über der Hälfte des Raums lag eine Kugel der Dunkelheit. Darin sah man die Schemen zweier Goblinkrieger sowie ruhig abwartend am Rande der Kugel einen dunkelelfischen Krieger. Ein letzter Goblinkrieger stand hinter einer Bank in der »hellen« Seite des Raums.

Tara stürmte sofort vor und verpasste dem ersten Goblin einen harten Hieb, der ihn fast aus den Latschen riss. Durvan marschierte an ihr vorbei zum Dunkelelfen, wurde dabei beinahe von dem gut sichtbaren Goblin erwischt, traf aber seinerseits auch nicht. Morn trat in den Raum und segnete die Gruppe. Gavin griff einen der Goblins an. Xaphnia traf den Dunkelelfen mit einer Säurekugel. Der Dunkelzwerg lehnte sich um die Ecke und zeigte mit einem Zauberstab auf die Hexenmeisterin. Ein Säurepfeil verletzte sie an der Schulter und brannte sich ein.

Für einen Moment war der Kampf im Gleichgewicht. Morn wurde von einem weiteren Säurepfeil getroffen, Xaphnia tauchte hinter den Bänken in Deckung, und die Nahkämpfer tauschten mit ihren Gegnern Schläge, ohne sich gegenseitig stark zu verletzen. Nur Durvan bekam einen weiteren schmerzhaften Hieb ab, was die Gruppe zu diesem Zeitpunkt aber schon fast erwartete.

Dann gelang es Tara, einen weiteren Treffer zu erzielen und den Dunkelelfen niederzustrecken. Gleichzeitig machte Durvan einem Goblinkrieger den Garaus, und Gavin erledigte den nächsten. Nun stand nur noch einer dieser Elitegoblins gegen Gavin und Morn. Durvan, Xaphnia und Tara bewegten sich durch den Pfeilhagel der Bogenschützen und des Dunkelzwergs auf die Bühne zu. Der Duergar feuerte einen Säurepfeil auf Durvan ab und traf. Der Elitegoblin parierte Gavins Schläge und sprang über Morns Axtschwung. Er keckerte.

Xaphnia hatte sich unterhalb der Bühne postiert. Der Duergar feuerte einen weiteren Säurepfeil auf sie ab, traf aber nur die Bühne selbst. Die Hexerin nutzte die Gelegenheit, dass die Goblin-Pfeilwirker sich auf Tara konzentrierten, und stieg die Stufen hoch. Oben angekommen feuerte sie einen Flammenstrahl auf den Zwerg ab, aber der hatte sich vor Feuer geschützt. Als Reaktion umgab der Duergar sich mit Spiegelbildern. Tara erreichte ebenfalls die Treppe und schlug dem ersten Bogenschützen die Beine ab.

Durvan heilte sich und sah sich nach dem letzten Elitegoblin um, der immer noch am Rand der Dunkelheit auf der Bank stand und Morn und Gavin das Leben schwer machte. Ein einzelner Goblin, und nicht einmal einer von der vereisten fliegenden Sorte. Xaphnia feuerte magische Geschosse ab und zerstörte zwei Spiegelbilder. Der Dunkelzwerg konterte mit einem Säurepfeil.

Durvan entschloss sich, zunächst seinem Bruder zu helfen. Der Elitegoblin winkte ihn lässig heran. Durvans Schlag ging daneben. Xaphnia feuerte erneut magische Geschosse und zerfetzte ein weiteres Spiegelbild und traf einmal. Der Zwerg sah schon gut verletzt aus. Tara erklomm die Treppe und drängte sich an den Bogenschützen vorbei direkt vor den Dunkelzwerg. Der Duergar zauberte mit zitternden Fingern, und ein Kegel sprühender Farben entlud sich aus seinen Fingern. Tara wurde kurzzeitig geblendet und betäubt. Zwei der Bogenschützen fielen zudem noch in Ohnmacht, wo sie zumindest nicht merkten, dass sie geblendet und betäubt waren.

»Das ist doch nur ein Goblin«, fluchte Gavin, als er wieder verfehlte. Der Goblin plusterte sich auf und entblößte seine hagere Hühnebrust.

»Goblin?! ICH BIN–« Morns Donnerhammer traf ihn mitten ins Gesicht und stoppte seine Rede, er ihm den Schädel zertrümmerte.

»Halts Maul«, sagte Morn.

Durvan wandte sich sofort um und hastete zum anderen Kampfgeschehen. Die anderen beiden folgten.

Xaphnia zerstörte auch das letzte Spiegelbild und verletzte den Duergar noch einmal mit einem magischen Geschoss. Der Dunkelzwerg keuchte und feuerte einen weiteren Säurepfeil ab, der daneben ging. Der letzte verbliebene Bogenschütze stand direkt nehben der blinden und betäubten Tara und schoss einen Pfeil an ihr vorbei.

Durvan erreichte die Treppe und stapfte sie hinauf, um neben Tara vor dem Duergar zu stehen zu kommen. Gavin versuchte, die Bühne direkt hochzuklettern, rutschte aber an dem Holz ab. Xaphnia schleuderte eine Säurekugel auf den Duergar, verfehlte aber. Der Dunkelzwerg zauberte erneut aus der Verteidigung und wurde unsichtbar. Durvan fluchte und machte sich nützlich, indem er einen der betäubten und blinden und bewusstlosen Goblins erschlug. Der letzte Bogenschütze ließ einen Pfeil von Taras Rüstung abprallen.

Tara blinzelte jetzt und kam langsam wieder zu sich. Gavin ging die Treppe zur Bühne hoch. Xaphnia näherte sich vorsichtig dem letzten sichtbaren Aufenthaltsort des Duergar. Sie prallte gegen etwas... etwas unsichtbares! Sie hatte den Duergar gefunden. Kurzentschlossen packte sie zu und versuchte, den Zwerg in einen Würgegriff zu nehmen. Der Duergar wand sich jedoch aus dem Griff und marschierte leise hörbar auf das Ende der Treppen zu, und dann auf den Ausgang. Morn, der auch an die Bühne gekommen war, wandte sich um und hastete zurück in der Hoffnung, vor dem Dunkelzwerg die Tür erreichen und schließen zu können. Gavin sprang die Bühne herab. Tara kam wieder zu sich, zerteilte den Goblin mit einem nachlässigen Hieb und eilte ebenfalls von der Bühne. Xaphnia blieb oben stehen und versuchte, etwas zu orten. Durvan – positiv überrascht davon, wie einfach man bewusstlose Goblins treffen konnte, tötete auch den letzten Bogenschützen und stellte sich an den Kopf der Treppe.
Morn schlug die Türe zu. War der Duergar noch da?

Er war es! Der Dunkelzwerg wurde sichtbar, als er Gavin einen Säurepfeil vor die Brust schießen wollte. Instinktiv duckte sich der Halbling, und der Pfeil ätzte sich stattdessen in die Moradinstatue am Eingang des Saals. Durvan sah rot. Er stand am Kopf der steilen Treppe, und der Dunkelzwerg mehr oder weniger am Fuß derselben. Da gab es nur eine Lösung: Sturmangriff. Durvan hob seinen Zweihänder über den Kopf und sprintete los. Nach zwei Schritten rutschte sein Fuß von der steilen Stufe, und krachend fiel der Paladin auf seinen Hintern. Schnell stand er wieder und sah sich verstohlen um, während seine Haltung davon sprach, dass der Sturz absolut geplant gewesen war.

Gavin stürmte ebenfalls los, aber er musste keine steile Treppe hinab. Seine Axthand fuhr zurück, und dann vor, und schließlich in den Schädel des Dunkelzwergs und spaltete ihn. Zur Sicherheit stach Tara noch einmal nach, dann sahen die Abenteurer sich keuchend um.

Es war geschafft! Die erste Ebene Frostsilbers gehörte wieder dem Clan, und bald würde die Binge Mithrilhalle Konkurrenz machen. Und vorher würde die Gruppe noch die Truhe plündern, die in einer Ecke der Bühne stand.

Alles war gut...
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Archoangel

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #2 am: 05. November 2007, 00:08:43 »
Wow - ich bin erstaunt, wirklich ertaunt, wie man aus so einem schlechten Abenteuer so eine gute Story machen kann...
Berandor, du solltest mal darüber nachdenken Romane zu schreiben :).
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

hewimeddel

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #3 am: 05. November 2007, 02:09:32 »
Super geschrieben.

Der große Durvon Frostsilber wuchs bei der Befreiung der Zwergenbinge offensichtlich wieder einmal weit über menschliche und zwergische Maßstäbe hinaus, wie man diesem Bericht aus dem aufregenden Leben des einzigartigen Helden entnehmen kann.
 :D

tschau,
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Tzelzix

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D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #4 am: 05. November 2007, 10:31:28 »
Sehr schön aufbereitet. Gibt all die lustigen Begebenheiten zu Tisch sehr gut wieder, wenn ich auch nicht weiß, ob man sie versteht, wenn man nicht dabei gewesen ist. :)
Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

AlexH

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #5 am: 05. November 2007, 11:03:06 »
Schade, an meinem Tisch sind sie nicht in den grapple gesprungen!

Dafür wurde stellenweise die niedrige Int der vorgefertigten SC sehr überzeugend ausgespielt... :D

Nathan Grey

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #6 am: 05. November 2007, 11:30:13 »
Ja, wir haben uns redlich Mühe gegeben die niedrige Int auszuspielen, besonders zum Schluss als der Duerrgar geflüchtet ist ;)

Obwohl natürlich die Grabschändung des Moradinklerikers mit der Begründung, "Da könnte ja ein Untoter drin und wir wollen doch, das ein Untoter in dem Grab unseres Vorfahrer lebt" schon seinesgleichen sucht :D

AlexH

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #7 am: 05. November 2007, 11:47:20 »
Stimmt schon, der häufigste Satz, den ich als SL gebraucht ahbe lautete: "Du machst WAS????" :)

Nathan Grey

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #8 am: 05. November 2007, 11:59:16 »
Um es mit den Worten des Schurken zu sagen:"Ich verstecke und bewege mich langsam dahin!" ;)

endier

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #9 am: 05. November 2007, 15:08:11 »
Zitat
Durvan sah die Kriegerin gerne voranschreiten – sie gefiel ihm von hinten, und seine Zwergengröße half auch.


Einer der besten Stellen in der SH.  :rofl:

Talwyn

  • Mitglied
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #10 am: 05. November 2007, 15:40:45 »
Ja, und wenn man auf dem Treffen gewesen wäre, würde man auch die Situation kenne, aus der dieser Spruch entstanden ist, und dann wäre es sogar noch lustiger. So aber, bleibt das einer von vielen Insidern die sich all den Daheimgebliebenen niemals erschließen werden :P

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
D&D Game Day: Rückkehr nach Frostsilber
« Antwort #11 am: 06. November 2007, 13:42:37 »
Zitat von: "Talwyn"
Ja, und wenn man auf dem Treffen gewesen wäre, würde man auch die Situation kenne, aus der dieser Spruch entstanden ist, und dann wäre es sogar noch lustiger. So aber, bleibt das einer von vielen Insidern die sich all den Daheimgebliebenen niemals erschließen werden :P
Richtig, dabei gibt es kaum etwas daran zu interprettieren, es war einfach genau so, wie es da steht.
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