Autor Thema: Der Test der Zeit  (Gelesen 112387 mal)

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Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #570 am: 08. Dezember 2011, 13:14:05 »
6. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan Zwergengewölbe

Wir sollen uns deshalb beim Schwarzen Pada auf seiner Schwarzen Königin melden. Die Schwarze Königin ist eines von vier Kommandoschiffen der schwarzen Hand. Neben dem Schwarzen Pada gibt es noch Zephana die Seelenlose, eine Tiefling, welche das Golemschiff Roter Reißer kommandiert. Der Vampir Leman Thai herrscht über die Schattenjäger, ein Schiff, dass von unheiliger Nekromantischer Macht zusammen gehalten wird. Und der vierte im Bunde ist Abraxas Kugan, Kapitän der Seelenräuber, die aus den Überresten von Dämonen zusammen gebaut wurde. Die Schwarze Königin besteht angeblich aus Schattenstahl, einem schier unzerstörbaren Werkstoff. Viel Feind, viel Ehr.

Die Schiffe sind selbstredend gegen Teleportationsmagie geschützt. Außer man hat einen Teleportationsstein, der einem erlaubt, auf ein solches Schiff zu teleportieren. Repp hätte einen für die Roter Reißer, wenigstens etwas. Nun, mal sehen, wie wir das mit dem Schwarzen Pada am Besten handhaben. Wir beschließen, die Drachen zu einem Schaukampf zu überreden. Mit diesem Plan im Hinterkopf, marschieren wir zum Hafen. Dort werden wir von einer Gruppe finsterer Gesellen in Empfang genommen. Wir versuchen auch hart und finster auszusehen. Viele von den Piraten haben Scheusalblut in sich, Tieflinge und anderes Gesocks ist in der Überzahl. Verdammnis!

Ein schwarzes Ding nimmt sich unser an. Ich habe keine Ahnung, ob das eine Missgeburt aus zu vielen Mischungen ist oder Angehöriger einer mir unbekannten Rasse. Er hat auf alle Fälle eine verdammt große Klappe mit scharfen kleinen spitzen Zähnen, dass ich ihm nur zu gerne stopfen würde. An irgendjemand muss ich irgendwann meinen aufgestauten Frust auslassen. Der Mistkerl zitiert ein junges Mädchen mit einem symmetrischen Gesichtstattoo herbei, welche uns auf das Schiff teleportiert.

Die Schwarze Königin besteht aus einem äußerst seltsamen Material. Repp hat uns davon ja erzählt, aber es mit eigenen Augen zu sehen ist doch etwas ganz anderes. Es sieht aus wie Glas und ist teilweise absurd dünn und doch so stabil wie der beste Stahl. Die Besatzung besteht aus Leuten, die mich durch ihre Tätowierungen fatal an die Fremden erinnern. Und auch hier sind Tentakel wie an dem Extraktor im Kollegiat zu sehen. Das bedeutet, die Schwarze Königin verfügt ebenfalls über eine solch unheilige Maschine. Verdammnis!

Wir werden unter Deck zu den Gemächern des Anführers geführt. Der Raum in dem er sich aufhält, ist schwarz in schwarz. Schwarze Teppiche an Boden und Wänden. Schwarze Samtkissen sorgen für etwas Bequemlichkeit. Ein Scheusalmädchen spielt auf einer Flöte, die so gar nicht sein kann, so verdreht windet diese sich. Der Schwarze Pada nimmt uns auf der Schwarzen Königin in Empfang. Der Kerl ist zweieinhalb Meter groß und hat immer noch eine dicke Lippe. In seiner Position und in diesem Moment kann er sich das wohl leider auch leisten. Wir bekommen Helme gestellt, mit denen wir unter Wasser atmen können. Und auch ein paar Minuten, um uns auf dem Kampf vorzubereiten, dann springen wir ins Wasser. Hier unten sollen die Drachen irgendwo sein.

Wir lassen uns auf dem Grund sinken und schon bald taucht eine gewaltige Schlange auf. Ich winke ihr freundlich zu und signalisiere Verhandlungsbereitschaft. Der Drache ist so Nett, mich anzuhören. Weitere Drachen kommen hinzu. Nach etwas hin und her kommen wir zu einer Übereinkunft. Sie werden uns einen Schaukampf liefern und sich dann an einen Punkt zurück ziehen, der zwei Tagesreisen für sie entfernt ist. Dafür müssen wir bei Umberlee schwören, dass wir die vier Kapitäne bis Mittwinter töten. Zuerst wollen sie, dass wir die Schiffe bis zum Jahreswechsel versenken. Aber das können wir nicht alleine, aber die Kapitäne bis Mittwinter zu töten schon. Bis dahin sind es noch Fünfundfünfzig Tage. Die Kapitäne müssen eh weg, um die Struktur der Schwarzen Hand zu zerstören. Ohne die vier Großkapitäne wird die Schwarze Hand aufhören zu existieren und jede Piratenbande wird nur noch für ihr eigenes Wohl kämpfen. Das liegt auch in unserem Interesse, also schwöre ich leichten Herzens auf eine finstere Göttin. Sollten wir das bis Mittwinter nicht geschafft haben, sind wir sowieso schon tot.

Dann liefern die Drachen uns einen recht heftigen "Schaukampf". Wir lassen die See kochen und schäumen. Anschließend pflügen die Drachen sichtbar wie in wilder Flucht von dannen. Mit einigen Blessuren kommen wir zurück an Bord und lassen uns als Sieger feiern. Dieser Punkt wäre jetzt abgehakt. Mal sehen, wann Moloch uns endlich auf die Suche nach dem Herzen schicken wird.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #571 am: 12. Dezember 2011, 22:40:39 »
7. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans

Am nächsten Tag lässt Penea Oggnatan uns wissen, dass ihre verkommene Schwester Alexis plant, einen der Dunklen Acht zu beschwören und sich mit ihm zu verschmelzen. Ich muss die kleine freche Adlige das zweimal wiederholen lassen, bevor ich meinen Ohren wirklich traue. Die Dunkle Acht ist die oberste strategische Führungsriege der Teufel für die Blutkriege, welche seit Äonen die Ebenen erzittern lassen. In diesem dunklen Konflikt zerfleischen sich die Legionen der Teufel und die Horden des Abgrundes in einem ewigen Krieg. Einem der Generäle scheint es wohl dort zu langweilig geworden und will zu Moloch überlaufen. Ich habe keine Ahnung, was sich dieser Teufel davon verspricht, freiwillig ins Exil zu gehen. Auf alle Fälle können wir auf keinen Fall zulassen, das Moloch eine solch starke Verstärkung bekommt.

Die gute Penea hat auch schon einen Plan, dies zu verhindern und zwar so, dass es keine Zeugen gibt. Da bin ich mal gespannt, da man Teufel eigentlich nur auf ihre Heimatebene vollständig vernichten kann. Ihre finsteren Vorfahren besaßen einst einen mächtigen Zweihänder mit dem Namen "Todeswerk", ein ewig blutende Klinge, welche in der Lage ist, die Seelen derer zu fressen, die es tötet. Das ist natürlich Blasphemie. Aber auch eine Möglichkeit den Teufel loszuwerden. Und vielleicht auch damit Moloch zu töten. Verdient hätte er es auf alle Fälle. Dieses Schwert befindet sich praktischerweise hier im Keller. Allerdings ist dieser Keller seit einem kleinen "Unfall" versiegelt, weil ein Vorfahr von ihr etwas beschworen hat und es nicht mehr loswurde. Wahrscheinlich befindet sich das Ding immer noch dort unten. Nun ja, irgendeinen Haken muss die Sache ja haben, sonst wäre unser Leben viel zu einfach.

Also bereiten wir uns vor und dringen über Geheimgänge, die das ganze Haus wie ein Labyrinth durchziehen, in den versiegelten Keller vor. Die Versiegelung besteht aus einer verschlossenen Klappe mit ein paar Runen. Die Klappe geht nach unten auf und auch nachdem ich das nicht gerade komplizierte Schloss geknackt habe, lässt sie sich nicht öffnen. Mit mehreren harten Tritten prügle ich die Klappe auf. Dickes Eis hatte im Weg gestanden. Der Keller ist erleuchtet und voller Eis, der das Licht reflektiert. Wir klettern auf den glatten Boden und hören eine herrliche Singstimme. Dieses Lied ist so herrlich, dass wir unbedingt sehen müssen, wer das singt. Auf dem Weg dorthin fallen wir in eine vereiste Grube und ich habe Probleme, da wieder heraus zu kommen. Ich muss unbedingt sehen, wer dieses herrliche Lied singt und mir gelingt als dritte wieder heraus zu kommen. Druss und Dolon sind hinter mir, Harun und Lia vor mir.

Da ist ja die Sängerin. Sie ist eine wunderschöne Frau in einem prächtigen Pelzmantel. Ihre Haut ist leicht bläulich, ihre Haare weiß wie Schnee. Und ihre Stimme äußerst lieblich. Leider hat sie nichts Gutes im Sinn und greift uns mit Kälte und finsterer Magie an. Wir haben uns schon vorher gegen Kälte geschützt und sind deswegen ziemlich gegen ihre Kältemagie gefeit. Aber sie hat noch ein paar andere fiese Tricks drauf und ihre Eisklingen, die sie umschwirren schneiden schmerzhaft durch unser Fleisch. Außerdem setzt sie die anderen fast permanent mit ihrer Magie außer Gefecht, nur ich kann handeln, zuerst heile ich mich etwas mit einem Griff des Vampirs, dann bruzel ich sie etwas durch und gebe ihr noch eine einer meiner schnellen Säurekugeln auf dem Weg. Ha, das hat gesessen. Endlich reißt sich Druss mal zusammen und haut sie mit einem Schlag um. Das wäre erledigt. Dolon ist so Nett und heilt uns ein wenig und wir durchsuchen den Keller.

Hier ist alles mit Schnee und Eis bedeckt, was das Laufen nicht gerade angenehm macht. Es ist die Frage, war diese komische Hexe die einzige Bedrohung? Schließlich kommen wir in eine Art Beschwörungsraum mit einem Blutbecken. Mit gezogenen Kurzschwert bin ich ja in der Lage, Unsichtbares zu sehen und damit kann ich ein seltsames Wesen erkennen, dass hinter dem Becken kauert. Es scheint nur aus Klingen zu bestehen. Es jammert leise vor sich hin, dass dies herrliche Lied verstummt ist. Sieht so aus, als wäre die Eishexe nicht das einzige Problem hier unten.

"Wer bist du?" frage ich in der Hoffnung, uns vielleicht so einig werden zu können. Fragen kostet ja bekanntlich nichts.
"Mein Name ist viel zu schön für dich hässliches Wesen!" geifert es mich an. He, ich bin nicht hässlich! Finsternis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #572 am: 15. Dezember 2011, 15:32:14 »
7. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans Versiegelter Keller

Nun, damit sind der unfreundlichen Worte genug gewechselt und wir greifen an. Lia geht tapfer vor und brüllt es an, was ihm ordentlich weh tut. Harun bewegt sich so schnell vor, wie er nur kann. Allerdings zu Nah an den Feind, um danach einen Sprungangriff machen zu können. Ich eile ebenfalls nach vorne und rufe "Säurekugel flieg und sieg!" Ich treffe es gut, da ich es noch sehen kann. Auch scheint es über eine empfindliche Anatomie zu verfügen. Druss bewegt sich ebenfalls nach vorne. Das Ding greift Druss an und trifft ihn mit seinen beiden Schwertklauen und dem mit Dolchzähnen bewehrten Maul ziemlich gut. Autsch!

Lia findet eine Lücke, um das Ding nochmal anzubrüllen. Harun greift nun brüllend an, bekommt eine Klaue ab und schlägt daneben. Ich rufe "Beeilt Euch!" und lasse alle schneller agieren. Druss aktiviert seine Stiefel und schreitet auf das Ding zu. Zwei seiner Hiebe treffen ordentlich. Das komische Wesen greift nun Harun an und packt ihn am Schlafittchen. Er sieht aus wie eine Maus, die im Maul einer Katze hängt. Die Elfe wirft nun eine Kugel aus Feuer, die gut trifft. Der Templer versucht sich aus dem Griff der Bestie zu befreien, scheitert aber. Ich werfe eine weitere Säurekugel, die gut trifft. Der Barbar haut mehr auf das Eis, als auf das Monster, da es immer noch für sie nicht zu sehen ist. Das Monster kaut etwas auf Harun herum, konzentriert sich aber nun eher auf Druss, der stark einstecken muss. Eine weitere Kugel von Lia geht leider fehl, Harun kann sich aus dem Maul befreien. Ich sehe, wie stark das Vieh schon verwundet ist und erledige es mit einer kleinen Säurekugel. Geschafft!

Dolon heilt uns ein weiteres mal und wir finden die Waffenkammer. Sie sieht sehr überladen aus, aber das meiste ist nur Ablenkung. Das Schwert "Todeswerk" ist von einem System aus Fallen umgeben, die ich mal wieder entschärfen darf. Für irgendetwas bin ich ja auch gut. Nachdem das geklärt ist, darf Harun sich das Schwert schnappen. Die Klinge ist intelligent und mag es gar nicht, dass ein gutes Wesen ihn führen will. Die beiden ringen kurz miteinander, während ich schon mal einen großen Sicherheitsabstand einhalte. Dem Templer gelingt es, das Schwert zu unterwerfen und in eine Scheide zu stecken. Damit wäre das auch geklärt. Ich plündere noch etwas und finde schwach magische Waffen und Kunstgegenstände von zweifelhafter Herkunft für etwa fünfzehntausend Goldmünzen, die ich noch am gleichen Tag in Westtor verkaufe. Bei der Gelegenheit besorge ich mir gleich noch einen Zauber, der meine Haut mit ekligen Schleim bedeckt, aber mir dafür eine Rüstung gegen Körperlose Wesen beschert. Nach den letzten Kämpfen gegen Schatten und den Verlust des Schutzes durch die Harvans Gebeine ist jede Verbesserung höchst willkommen.

Penea gelingt es ihre Schwester zu überzeugen, uns das Ritual der Teufelsbeschwörung beschützen zu lassen. Nur zwei Diener und zwei Akolythen des Kollegiates aus dem Dunstkreis der Schwarzen Hand werden ihr assistieren. Wir müssen zwei weitere lange Tage totschlagen, bis es endlich losgeht. Dabei finden Lia und Harun heraus, dass Penea im Wald ein Versteck mit höchst potentem Gift hat. Zur Rede gestellt gesteht sie, dass sie vorhat, die ganzen bösen Adligen im Haus am Jahresendfest zu vergiften. Damit schlägt sie der Verschwörung das Haupt ab und beseitigt so auch alle Zeugen, welche von dem Verrat ihrer Familie wissen. Ich kann das nicht wirklich gut heißen, auch finde ich ihre Beweggründe wie auch Mittel fragwürdig. Lia und Harun stören sich nicht so sehr daran, wie Druss und ich. Ich habe kein gutes Gefühl mehr bei Penea, sie versucht das Richtige zu tun, schießt aber bei weitem über das Ziel hinaus. In der letzten Zeit habe ich öfters Leute getroffen und auch leider umgebracht, die auch etwas über das Ziel hinaus geschossen sind und dem Wahl ihrer Mittel übertrieben haben. Finsterste Verdammnis!

Wir bereiten uns auf die Beschwörung des Teufelsgenerals vor und schützen uns besonders gut gegen Feuer, da wir einfach mal annehmen, dass die Generäle des Blutkrieges wahrscheinlich mindestens soviel wie ein Höllenschlundscheusal drauf haben. Und der hat ja mit Feuerbällen und Meteorschwärmen nur noch so um sich geworfen. Harun spendiere ich eine Energieimmunität gegen Feuer und er schützt sich selbst noch einmal mit einer Resistenz dagegen. Auch ich schütze mich gegen Feuer und auch Lia. Dazu noch gegen Säure, man weiß ja nie.

Das Ritual findet in einer Schlucht etwa zwei Kilometer vom Anwesen entfernt statt. Hier ist ein besonders verfluchter Ort aus uralter Zeit. Die Felsen ragen hier fast lotrecht in die Höhe. Als hätte ein riesiges Schwert den Hügelrücken auf sechzig Schritt länge und zwölf Schritt breite zerteilt. In der Mitte der Schlucht ist ein Beschwörungszirkel in den Fels gehauen. Die Zeichen sind verwittert und der Kreis muss Jahrhunderte, wenn nicht noch älter sein. Dieser Ort ist böse! Finsternis!

Wir stellen uns in der Nähe hin und beobachten die Vorbereitungen. Der Kreis wird zuerst akribisch gereinigt, Kerzen werden aufgestellt und auf drei Podeste um den Kreis herum werden drei Seelenlarven als Opfer drapiert. Ich hoffe einfach mal, dass dies nicht die Seelen von Unschuldigen sind. Es dauert Stunden, bis alles zu Alexis Oggnatans Zufriedenheit beendet ist. Dann zieht sie sich aus und präsentiert einen schlanken agilen Körper. Sie beginnt einen Sprechgesang, der auch von den Assistenten getragen mitgetragen wird. Die Worte sind in Bathorianisch, aber in einem uralten Dialekt. Das gesprochene ist wirklich böse und die Sonne würde sich verfinstern, wenn wir nicht schon eh die längste Nacht hätten. Die Luft fängt an nach Ozon zu riechen und die Flammen der Kerzen beginnen intensiv zu brennen. Das Unheil steht kurz bevor. Ich beginne die letzten Abwehrzauber wie Schild und Schutz vor Bösem hoch zuziehen. Mal sehen, wie wir uns gegen diese Ausgeburt der Finsternis schlagen werden.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #573 am: 19. Dezember 2011, 15:10:45 »
10. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans Schlucht des Rituals

Mit den letzten Worten stößt Alexia Oggnatan sich einen Ritualdolch in ihr Herz. Tot sinkt sie zu Boden. Das Feuer der Kerzen greift auf den ganzen Ritualkreis und das Pentagramm darin über. Die Flammen schlagen mehrere Schritte hoch und geben eine wahrlich infernalische Hitze ab. Die Seelenlarven beginnen zu schweben und Strahlen aus absoluter Dunkelheit verbinden sich zu einem unheiligen Dreieck. Der Leichnam der Adligen beginnt frei in der Luft zu schweben und richtet sich auf. Dann beginnt eine grausame Metamorphose. Ein zweites paar Arme bildet sich, die Hände und Füße verformen sich zu Krallen. Der ganze Körper wird auseinander gezogen, nimmt an Masse zu. Zwei gewaltige Hörner brechen aus ihrem Kopf hervor. Der Mund zerreist, als mächtige Reißzähne sich bilden. Die Kreatur fängt an wütend zu brüllen und hört dann auf zu schweben. Das Ding blickt deutlich entsetzt an sich herunter. Von Alexia Oggnatans Seele scheint nichts mehr übrig zu sein. So was passiert, wenn man sich mit Kräften einlässt, die man einfach nicht kontrollieren kann. Finsterste Verdammnis!

"Was ist das für ein minderwertiger Körper? Wo sind meine sechs Arme und meine vier Beine? Wer ist dafür verantwortlich?" Er schaut einen der Akolythen an und kommt wohl zu dem Schluss, dass der Kerl dafür mitverantwortlich ist und reißt ihm kurzerhand den Kopf ab. Finsternis!

Die anderen Assistenten geben in einem Anflug von gesundem Menschenversand Fersengeld. Nun haben wir die ungeteilte Aufmerksamkeit von Zalbos von den Dunklen Acht, General der Legionen der Hölle. Das hatte sich diese Kreatur wohl auch anders vorgestellt. Sieht so aus, als wäre nicht nur Alexis Oggnatan einem bösartigen Irrtum aufgesessen. Tja, wer sich mit dem Renegaten Moloch einlässt, der braucht nicht zu glauben, dass er unbeschadet davon kommt. Das wissen wir wohl wahrlich am Besten.

"Seid ihr für die Täuschung verantwortlich? Ich rieche ekelhaft Gutes bei einigen von euch!" geifert der Teufelsgeneral und der Worte sind mal wieder genug gesprochen. Die Elfe beweist mal wieder, wie agil sie ist und schlägt als erste mit einem Energieball zu. Sie trifft ordentlich. Ich werfe in schneller Folge zwei Säurekugeln, die gut treffen. (205 Schadenspunkte). Ha, das hat gesessen. Das ist schon mal ein guter Anfang. Der Teufel brüllt Wörter von solch Abscheulichkeit, dass mir die Ohren bluten. Druss und Harun werden noch härter davon getroffen. Und sofort wirft das Scheusal noch einen Feuerball, der aber keinerlei Effekt erzielt. Ha! Diese Tricks kennen wir schon zur Genüge. Da wir von den Worten noch zu sehr erschüttert sind, um etwas zu tun, wirft die Kreatur einen Meteorschwarm auf die Elfe und mich. Das Feuer macht mir nicht wirklich etwas und auch die Aufschläge sind eher zu vernachlässigen. Auch der weitere Feuerball hat keinerlei Effekt. Ätsch! Da muss er früher aufstehen.

Harun zieht "Todeswerk" und beginnt mit dem Schwert zu diskutieren, dass gar nicht einsehen will, auf einen Teufel drauf zu hauen. Druss bewegt sich geschmeidig an den Teufel heran und schlägt brüllend auf ihn ein. Leider ist der Barbar durch die bösen Worte ziemlich geschwächt, dass er kaum Schaden verursacht, jedenfalls im Vergleich von sonst. Lia wirft eine bewährte Energiekugel und trifft souverän. "Beeilt Euch" rufe ich, um die anderen etwas anzutreiben. Da der Teufel mich als gefährlich einzustufen scheint, schlägt er mich für mehrere Augenblicke mit Blindheit. Nicht gut. Harun bewegt sich diskutierend an den Teufel heran, während Druss sein Schwert für sich sprechen lässt. Wie gut das seine von Zwergen geschmiedete Klinge keine Probleme hat, den Teufel zu verwunden.

Lia lässt eine weitere Kugel fliegen und spendiere allen einen kaltes Feuerschild. Der Teufel versucht das gleich zu bannen, was ihm aber nur bei mir gelingt. Wie gemein! Ausgerechnet bei mir! Dafür verpufft sein Feuerball mal wieder harmlos. Harun gewinnt endlich die Oberhand, trifft den agilen Teufel aber mit fünf Versuchen kein einziges mal. Das ist vielleicht mal peinlich. Druss zeigt Harun, wie man das richtig macht. Die Elfe versucht mal eine Säurekugel, die doch etwas besser reinhaut. Ich kann großartig nichts machen und werde dann obendrein noch von dem Teufel in die Mangel genommen. Er schlägt auf mich ein und trifft mich mehrmals recht heftig. Außerdem fängt er an, mich zu quetschen. Harun fängt nun endlich mal an, richtig zuzuschlagen, aber es gelingt ihm nicht, den inzwischen doch stark angeschlagenen Teufel zu fällen. Der Barbar und Lia halten sich zurück, da nicht sie es sein dürfen, welche Zalbos töten. Sondern das muss Harun mit Todeswerk sein. Da es bessere Orte gibt, als in den Klauen eines Teufels zu hängen, springe ich von ihm weg. Ha, geht doch. Nun kann ich auch wieder richtig sehen. Harun gelingt es nun endlich, den Teufel nieder zu strecken und ihm seine Seele zu nehmen. Tja, sieht so aus, als wäre gerade ein neuer Posten im Höllischen Oberkommando frei geworden. Der Leichnam zerfällt augenblicklich und die Wagemutigen haben mal wieder einen Kampf gegen das Böse gewonnen. Mal sehen, wie sich Penea Oggnatan sich als neue Hausherrin schlagen wird.

Gespielt am 03.09.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 5)
EP: Stufe 18 4075 Stufe 19 2833 Stufe 20 2000
Kaira 75, Dolon 225, Druss 225, Harun 300, Ryan 150
Überwundene Gegner
1 weiße Bardin
1 Klingenspiegeldings
1 Teufel
1 Harvan Repp und seine beiden Akolythen
Beute
Verschiedene Gegenstände im Wert von 15000 (jeder 3000)

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #574 am: 26. Dezember 2011, 12:27:34 »
Kapitel 9
Deja vu!

11. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans

Am gestrigen Abend ist nur noch wenig passiert. Uns wurde die Story abgenommen, dass Alexa sich wohl übernommen hat. Auch scheint sich die Trauer aller in arge Grenzen zu halten, da jeder eigentlich von ihrem Tod profitiert. Tja, so ist das halt, wenn man böse Ränke schmiedet. Ich habe mich früh zurück gezogen und mein Schreiben über die Auflösung der Janus Kompanie beendet. Damit ist auch der letzte Teil des Geas, dass uns Mathras in seinem Geist aufgedrückt hat, nun so gut wie erfüllt.

Am Morgen bekommen wir die Nachricht, dass Gerotar wieder in der Lagerstadt aufgetaucht ist. Mit Harun und Druss im Schlepptau besuchen wir zuerst die Kathedrale der Triade, wo Harun sein verfluchtes Schwert reinigen lässt. Morgen wird er es wieder abholen können. Ich übergebe dem Bischof den Bericht über die Auflösung der Janus Kompagnie und damit ist der letzte Teil erfüllt. Die Auflösung der Janus Kompagnie ist nun verkündet. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass es so einfach ging.

Wir gehen darauf hin in die Lagerstadt und suchen Gerotar, der in einer Kneipe seine Geschichte zum Besten gibt, wie er aus der Tyrannos Kathedrale geflohen ist. Auch ein Punkt, der nun recht fix abgehakt ist, da wir ihn nun nicht mehr befreien müssen. Eigentlich hätte ich gerne diesem Ort einen Besuch abgestattet. Der Genasi erzählt eine abenteuerliche Geschichte, wie er sich hat befreien und aus dem Ort des Bösen hatte frei kämpfen  können. Sie ist ziemlich verworren und bald habe ich kein Plan mehr, was eigentlich genau passiert ist. Das einzige was wirklich für uns interessant ist, dass ist die Beschreibung eines großen Wandgemäldes. Die dunklen Drei im Kampf gegen einen riesigen Schleimgolem, genannt Borem vom kochenden See. Im Hintergrund des Bildes war ein Gebirge zu sehen und darauf ein goldener oder gelber Drache. So wie es aussieht, stammt die Darstellung aus dem südlichen Nikkerymath. Die Darstellung des gelben Drachen könnte ein Hinweis auf seinen Hort sein. Und die meisten Wohnorte von ausgewachsenen Drachen sind verzeichnet. Das ist ein guter Hinweis, um zu lokalisieren, wo das Herz sich befindet.

Ich Quartiere Gerotar wieder in seinem Zimmerchen über den Stall in meinem Anwesen ein und beginne Erkundigungen einzuholen. Zuerst gehen wir zur Bibliothek des Oghma, die leider fast vollständig zerstört wurde. Sie hatten mal Aufzeichnungen über Drachen, aber die sind unvollständig. Jedenfalls fehlen die Bände über Drachen südlich des Drachensees. Pech gehabt.

Als nächstes suchen wir das Kollegiat auf, das können wir ja jetzt ganz offen betreten. Leider auch hier Fehlanzeige. Viele Bücher sind zerstört und wir finden nichts heraus. Nun gut, es gibt noch die Okulare Bibliothek. Also suchen wir das neue Hauptquartier der ungesehenen Seher im Bruch auf. Wir müssen ziemlich lange auf Karn warten und der bekommt leider keinen Zugang mehr, da sich die Bibliothek ohne die Meister nach einer gewissen Zeit sich einfach abgeriegelt hat. Die Meister liegen ja immer noch in einer Kiste in meinem Haus, aber das ist für mich keine Option uns mit denen auch noch herum schlagen zu müssen. Nein, da habe ich kein gutes Gefühl dabei.

Also teleportieren wir unverrichteter Dinge zurück zu den Oggnatans und begeben uns zur Ruhe, da es schon sehr spät geworden ist. Am nächsten Tag bekommen wir über einen Boten des Kollegiates den Marschbefehl, das Herz von Harvan dem Halbgott, Halbbruder von Dahlien zu suchen. Darauf haben wir ja schon lange gewartet. Es stellt sich heraus, dass sich in der Bibliothek der Oggnatans sich einige literarische und geschichtliche Schätze verbergen. Die Familie hatte durchaus ihre belesenen "schwarzen Schafe", die für eine gutbestückte Bibliothek gesorgt haben. Darin befindet sich tatsächlich auch ein Buch über einen goldenen Drachen mit dem Namen Vataigarath, der vor sechshundert Jahren von einer Gruppe Abenteurer erschlagen wurde, nachdem er sich mit einem Krieg mit den Waldelfenstämmen in der Umgebung eingelassen hat. Aus nicht näher erläuterten Gründen gab es wohl Zoff. Nun ja, der Drache ist also Tod. Wirklich Fragen über die damaligen Ereignisse können wir ihn direkt wohl nicht, aber vielleicht leben ja noch ein paar Nachkommen in der Gegend. Jedenfalls haben wir jetzt einen näher beschriebenen Ort mit dem Namen Hinrah.

Auf einer Karte finden wir den Ort, in der Nähe liegt ein guter Tagesritt entfernt die Gemeinde Benrah, in der es die Ruinen eines Auppensers Tempels zu bewundern gibt. Als Xana vor wenigen Jahren einen hochrangigen Kleriker des Auppensers gesucht hatte, waren wir auch in diesem Ort. Nun gut, wir haben ein Ziel. Wir holen noch Haruns gereinigten Zweihänder ab und machen uns dann auf dem Weg. Mit einem Fingerschnippen komme ich in Benrah an. Inzwischen ist es schon Abend und wir quartieren uns in einem Gasthof ein.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #575 am: 29. Dezember 2011, 13:14:50 »
13. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Benrah Grenzwald

Wir verbringen eine ruhige Nacht und kaufen bei einem Bauern ein paar gute Pferde für einen Spottpreis. Abenteurer hätten die ihm verkauft. Waren recht stille Gesellen, die nicht gerne redeten. Einer davon war ein Halbork. Wir versuchen weitere Details heraus zu finden, aber der Bauer weiß leider nicht mehr. Wir rätseln auf den ersten Kilometern, ob es sich vielleicht um Angehörige der ehemaligen Janus Kompanie handeln könnte. Aber letztendlich können wir nur spekulieren. Wir befinden uns hier schon im Nikkerymath, aber noch im menschlichen Teil. Hier wird noch Waldwirtschaft betrieben. Der vor uns liegende Weg ist schmal und nur ein Wagen kann hier fahren. Bei Gegenverkehr dürfte es eng werden. Aber wir sind die einzigen Reisenden auf dieser einsamen Straße. Wir sind hier am äußersten Rande der Zivilisation und begegnen dem ganzen Tag keiner einzigen Menschenseele.

Am späten Nachmittag erreichen wir nach einem zügigen Ritt den Grenzweiler Hinrah. Ein schlammiges Dörfchen im Nirgendwo, dass von einer hohen Palisade umgeben ist. Gleich zwei besetzte Wachtürme sorgen für ein trutziges Aussehen. Das Torhaus ist stark befestigt, aber wir kommen ohne Probleme hinein. Zwei Dutzend schäbiger Katen ducken sich hinter der hohen Palisade. Wenige Leute sind zu sehen, die uns eher mürrisch mustern. Im Zentrum steht ein Pfahl, auf dessen Spitze ein Rad mit bunten Bändern angebracht ist. auf dem Pfahl sind schrecklich anzusehende Masken befestigt. Ich habe keine Ahnung, was das darstellen soll. Im Zentrum gibt es ein massives Gebäude mit Schießscharten als Fenster. Dieses Gebäude dient als Wirtschaft, Versammlungsraum, Rathaus und letzte Verteidigungsstellung. Ein paar ältere Frauen hocken an einem Tisch und trauern ihrer verlorenen Jungend nach. Wir werden sofort als Abenteurer, sprich nichtsnutziges Pack das nur Ärger macht, erkannt. So was wie uns kommt öfters hier schienbar öfters durch. Das alte Elfenkönigreich von Nikkerymath hat sicherlich einiges an historischen Orten zu bieten, die einen Besuch lohnen.

Wir werden vor den gar schrecklichen Gefahren des Waldes gewarnt. Klar, wir sind ja auch nicht hier um wandern zu gehen. Einer Gruppe wurde von einem roten Drachen übel mitgespielt und kamen etwas angekokelt zurück. In der Gegend um die Hagramsspitzen haben sich einige Drachen eingenistet, die aber nicht weit weg zu fliegen scheinen, wahrscheinlich weil sie Angst vor den gierigen Klauen der anderen Drachen haben, die sonst ihren Hort plündern könnten. Jedenfalls bekommen wir eine grobe Beschreibung, wo wir den alten Hort von Vataigarath finden könnten. Das liegt in der Nähe der Gargathan Felsen. Ich bedanke mich artig und frage noch nach dem komischen Pfahl mit den bunten Bändern und den Fratzen im Dorf. Soll wohl das freche Feenvolk abschrecken. Aha?

Wir verkaufen unsere Pferde, da uns gesagt wird, dass das Gelände bald sehr zerklüftet wird und nichts für Reittiere ist. Wir hören auf dem Rat und verkaufen die Pferde hier, da wir nicht vorhaben, hier nochmal vorbei zu kommen. Wir brechen frohgemuht auf und verlassen unter Lias Führung das Dorf. Ich bin gleich hinter ihr und spähe nach fiesen Fallen aus, da das Elfenvolk sich mit solchen Dingen hier wehrt. Trotzdem machen wir die letzten Stunden des Tages noch gut Strecke und ich beschwöre ein Herrenhaus, in dem wir dann einen gemütlichen Abend nach Bad, Massage und einem Neun Gänge Menü verbringen. Tja, wie haben wir das früher nur ohne ausgehalten? Nächte auf hartem Boden in klammer Umgebung. Diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei. In den Liedern der Barden wird das hier auch nie erwähnt. Wir gehen zur Ruhe und werde schließlich mitten in der Nacht von einem Diener geweckt. Es würde jemand draußen stehen und um Einlass bitten. Wer mag das sein?

Ich steh auf, zieh mich an und wecke die anderen. Gemeinsam warten wir in der Halle, während ich die Tür aufmache. Und wer steht da draußen im dunklen Wald? Thropp! Ich begrüße ihn wie einen alten Freund, der er ja trotz aller Differenzen der letzten Monate ja für mich immer noch ist. Und nach der Auflösung der Kompanie gibt es ja auch keinen Ärger mehr. Was passiert ist, ist nun mal passiert. Ich erzähle ein wenig, wie wir Mathras aufgespürt und ihn leider töten mussten. Und wie wir den Orb der Herrschaft zerstört und die Auflösung bekannt gegeben haben. Aber Thropp ist nicht nur hier, um über alte Zeiten zu plaudern.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #576 am: 02. Januar 2012, 15:00:18 »
14. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Er ist hier, um uns ein paar ihrer Erkenntnisse über Molochs Nummer Eins zu teilen. Kultuma ist schon einmal gebannt worden, was ja wenig überraschend ist, da er ja in diesem komischen Schattenei gesteckt hat. Die Leute wo das getan haben, sind natürlich schon lange tot, was auch nicht verwunderlich ist. Allerdings gründeten diese Leute vor ihrem Abgang einen kleinen Orden, der dafür Sorge tragen sollte, dass dieses Wissen nicht verloren ging. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Orden nichts weiter als ein Altherrenklub der Nachfahren dieser tapferer Recken. Diese Leute haben die Baronie Bathai in der Nähe von Westtor bewohnt, sind aber aufgrund der jüngsten Ereignisse in Chondathan untergetaucht.

Nun gut, dass könnte uns weiter helfen. Schließlich ist Kultuma auch ein großes Hindernis auf unseren Weg, die längste Nacht zu befreien. Wir haben ja gesehen, wie viel wir gegen ihn in den letzten Kämpfen ausgerichtet haben, nämlich gar nix. Thropp erzählt uns noch, dass die meisten der Kompanie sich abgesetzt haben, nachdem der Zwang sie verlassen hat. Inzwischen sind die Reste zu schwach, um weiter zu machen. Jedenfalls muss sich das Herz hier in der Nähe befinden und wird von einem Stamm mächtiger Goblins bewacht, die schrecklich mutiert sind. Sie zu bekämpfen ist nicht leicht, da sie nicht nur sehr stark, sondern auch zäh wie Trolle sind. Sprich sie können schlimmste Verletzungen innerhalb kürzester Zeit einfach auskurieren. Wahrscheinlich ein Effekt der Mutterzyste, welches Harvans Herz inzwischen ist. Tyrannos hat damals seinen Dolch im Herz zurück gelassen, bis es ein Idiot entfernt hat. Druss tippt sofort auf Vatagarath, der gierige Drache konnte wohl dem Zwang nicht wiederstehen, eine mächtige magische Waffe, die laut Legende ja Götter töten konnte, einfach mitzunehmen. Durchaus möglich. Jedenfalls gibt es vor den Bergen noch die elfischen Ruinen des ehemaligen Orakels in den Gargathan Felsen, woher auch der Gargathan Codex kommt. Ursprünglich wurde er jedenfalls Gargathan geschrieben, wobei ich anfangs eine andere Schreibweise verwendet habe. Nun, das sind ein paar neue Informationen, die uns weiter helfen werden.

Thropp muss leider weiter und ich verabschiede mich herzlich von ihm. Lebe wohl, alter Freund! Wir besprechen die neusten Informationen und versuchen sie einzuordnen. Dann gehen wir wieder schlafen und brechen nach einem Heldenfrühstück voller Elan auf. Im laufe des Tages haben wir etwas Ärger mit Riesenmücken, die uns aggressiv attackieren. Wir erteilen ihnen eine Lektion, die ihnen allesamt das Leben kostet. Wer zu spät kommt, den bestrafen die Abenteurer. Es ist ungewohnt, durch die Wildnis zu laufen und zum ersten mal seit langer Zeit komme ich mir wieder vor wie in den Liedern der Barden. Da laufen die Helden auch die ganze Zeit durch finstere Wälder auf dem Weg zu dem Hort eines bösen Drachens. Wäre die Situation zu Hause nicht so übel, könnte ich mich sogar richtig darüber freuen. Verdammnis!

Auch den nächsten Tag passiert nicht viel, außer dass wir Morgens um das Herrenhaus ein paar Goblinspuren entdecken, die wir aber nicht weiter verfolgen. Wir dringen tiefer in diesen Wald ein, verscheuchen ein paar Monster und kommen gut voran. Auch diesen Tag verbringen wir ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Eine weitere Ruhe im meinem Herrenhaus später brechen wir früh nach einem weiteren nahrhaften Frühstück aus Dolons Hand auf. Dieser Wald scheint ja gar kein Ende zu nehmen. Die Bäume werden immer größer und älter. Wir folgen Wildwechseln und müssen uns manchmal auch querfeldein schlagen, um die Richtung zu halten. Am Nachmittag kreuzt unser Wildwechsel große Schleifspuren. Lia meint, da wären die Abdrücke von Waldelfen zu sehen. Da dies die ersten Spuren von ihnen sind, dazu noch ominöse, beraten wir kurz, ob wir zum Anfang der Spuren gehen oder ihnen sofort folgen. Wir beschließen, dass wir zum Anfang gehen. Wir folgend der Fährte etwa eine halbe Stunde und finden dann in einem Busch einen toten Elfen, den jemand dort hinein geworfen hat. Er hat schwere Verbrennungen, ich tippe mal spontan auf flammende Strahlen. Der Waldelf war deutlich schon von Zyste gezeichnet.

Nach einigen weiteren Minuten finden wir dank Lias Scharfblick ein Baumhausdorf über uns. Hier sind zwei weitere Leichen zu finden. Ebenfalls kranke Elfen, die durch Schwerthiebe oder Pfeile getötet wurden. Mit einem Fliegenzauber fliege ich hoch und helfe den anderen mit einem Seil beim Hochklettern. Hier finden wir einige weitere Leichen von Elfen. So wie es aussieht, scheinen hier Elfen gegen Elfen gekämpft zu haben. Verdammnis!

Nakago

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« Antwort #577 am: 05. Januar 2012, 14:37:30 »
16. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Überlebende finden wir in den mit kleinen Laufstegen verbundenen Baumhäuschen keine, auch sind wir nicht in der Lage, den Kampf zu rekonstruieren. Alles scheint wie natürlich gewachsen zu sein. Es ist schon erstaunlich, wie die Waldelfen leben. Unverrichteter Dinge ziehen wir wieder ab und folgen den Spuren nun in die andere Richtung. Kaum haben wir den Wildwechsel, aus dessen Richtung wir ursprünglich gekommen sind, passiert, werden wir auch schon angesprochen. Eine in Lederkleidung gehüllte Elfe tritt zwischen zwei Bäumen hervor. Sie hat einen Bogen in der Hand, ein Pfeil ist in der Sehne eingelegt, aber noch ist der Bogen auf den Boden gerichtet. Die Elfe wird sicherlich nicht die einzige hier sein, kann aber sonst niemand mit meinem menschlichen Sinnen entdecken. Magie will ich in dieser Situation keine Anwenden, da dies falsch verstanden werden könnte. Ich nehme einfach mal an, dass ein gutes Dutzend Pfeile auf uns gerichtet sind.

Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten kommen wir schließlich ins Gespräch. Für eine Elfe scheint Singendes Wasser recht vernünftig zu sein. Wir werden gewarnt, den Spuren weiter zu folgen, dass wäre eine innere elfische Angelegenheit, wo weder Menschen noch Elfen aus dem Cormanthor sich einzumischen hätten. Wir akzeptieren das und halten etwas Smalltalk. Die Zysten scheinen hier zum großen Problem zu werden. Die Feenwesen sind unruhig, die vier noch hier residierenden Feenköniginnen sind in großer Sorge. Wir verabschieden uns friedlich und ziehen unbehelligt wieder in unsere ursprüngliche Richtung von dannen.

Nach einem weiteren langen Marsch beschwöre ich ein Herrenhaus und wir gehen zur Ruhe. Mitten in der Nacht werden wir durch laute Musik geweckt. Etwas scheint vor unserer Haustür ein Fest abzuhalten. Misstrauisch wie wir sind, machen wir uns kampfbereit und kaum sind wir fertig angezogen, wird auch schon mein Herrenhaus gebannt. Mit einem Federfall gleiten wir zu Boden. Ein Faun steht vor uns und spielt eine Flöte. Der Faun hat ein flauschiges Fell, Ziegenbeine und Kopf, aber sonst der Körper eines Menschen. Er heißt Pip und lädt uns zu seiner Königin Anthea ein. Dadurch das er die Einladung mit einer zwingenden Musik unterlegt, können wir nicht Nein sagen. Tanzend und singend bewegen wir uns ein einer Prozession seltsamer Feenwesen durch den Wald. Die meisten sehen nicht so aus, wie sie in kindgerechten Bilderbüchern dargestellt werden. Die meisten haben ziemlich hässliche Fratzen mit Mäuler voller Reißzähnen. Finsternis!

Schließlich kommen wir zu einer Lichtung, wo ein etwa sechzehn Jahres altes Mädchen in einem strahlend weißen Kleid tanzt. Sie hat etwas überirdisches an sich, obwohl sie auf dem ersten Blick als Mensch durchgehen könnte. Kleine Feen umtanzen sie mit wilden Kapriolen. Als wir vor ihr stehen, hört sie auf zu tanzen und wir kommen ins Gespräch. So wie es aussieht, war erst kürzlich eine Abordnung der Jermadans hier. Wir erinnern uns, dass diese Familie einst den Hain von Tremel beschützt hat und dabei versagt hat. Seitdem ist ihre Familie verflucht, die Frauen haben etwas Feenhaftes an sich und die Männer verwandeln sich im Laufe ihres Lebens in Bäume. Kein Wunder, dass das Anwesen der Jermadans einen so schönen und prächtigen Garten hat. Jedenfalls scheinen wir es nur unseren guten Kontakten zu den Jermadans zu verdanken, dass wir ohne Kampf weiter ziehen können.

Ich bin echt froh, als wir von dem verfluchten Tanzplatz runter sind und wir uns weiter auf den Weg machen können, was gar nicht so einfach ist, da wir keine Ahnung haben, wo wir nun eigentlich sind. Aber Lia gelingt es uns auf den rechten Pfad zu lenken. Das Gelände wir nun zunehmend hügliger und zerklüfteter. Das Terrain, um mit einer kleinen Einheit Jahre lang Katz und Maus mit einem überlegenen Gegner spielen zu können. Kein Wunder, dass das alte Jhaamdath niemals den Nikkerymath hat erobern können.

Der nächste Tag wird noch beschwerlicher, wir sind nun in den Bergen und Wege sind nicht wirklich vorhanden. Für Pferde wäre dies nun wirklich unpassierbares Gelände. Und selbst wir haben unsere Probleme, hier vorwärts zu kommen. Hier und da sind Goblinspuren zu sehen und entsprechend vorsichtig verhalten wir uns. Allerdings kommt es zu keinem Kontakt mit ihnen.

Nakago

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« Antwort #578 am: 09. Januar 2012, 16:53:55 »
19. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Nach einem weiteren Vormittag im Gebirge erreichen wir unser Ziel, der Hort von Vataigarath. Wir stehen auf einem felsigen Hügel und erblicken ein zerklüftetes Tal voller Pfähle, an denen noch Überreste verschiedenster Rassen vergammeln oder als Knochen in der Herbstsonne bleichen. Es ist kalt und wir sind alle fest eingemummelt. Mal sehen, ob hier ein Nachfahre des berüchtigten Goldenen Drachen haust. Auf alle Fälle scheint hier offensichtlich jemand zu wohnen. Ich nehme mein Fernrohr zur Hand und beobachte das Tal, keine Bewohner zu sehen.

Vorsichtig steigen wir in das Tal herunter. Es gibt einen Pfad, der an künstlich angelegten Barrieren vorbei führt. Das ganze Tal ist eine einzige verschlungene Verteidigungsstellung. Da ich meine Äugelein aufhalte, sehe ich schließlich einige Alarmfallen, die keine wirkliche Herausforderung mehr sind. Schließlich tauchen einige rote Gestalten an einer der erhöhten Bastionen auf. Sie sind gerüstet und haben rote Schuppenhaut. In den Händen halten sie Stangenwaffen. Ich identifiziere sie als Halbdrachen. Ihrer roten Farbe nach zu urteilen, scheint dieser Hort nicht von einem goldenen Drachen in Beschlag genommen worden zu sein. Verdammnis!

Wir werden auf Drakonisch angesprochen und ich übernehme das reden. Ihr großartiger Herr Drokavanik fordert Tribut, dass er sich unser Anliegen überhaupt anhören wird. Nun gut, wir haben von der fiesen Schattenmagierin Briani noch ein paar magische Gegenstände, die durch die Niederlage gegen Moloch in Vergessenheit geraten sind. Die scheinen Ausreichend zu sein und wir werden von einer Garde Halbdrachen zum Hort begleitet, der sich auf der anderen Seite auf halber Höhe in einem Berg befindet. Der Aufstieg ist beschwerlich und leicht zu verteidigen. Ein paar Recken könnten hier eine ganze Armee aufhalten. Der Eingang zur eigentlichen Höhle ist breit und weit. Ist man erst mal hier, gibt es keine weiteren Hindernisse.

Die Höhle weitet sich zu einer gewaltigen Halle. Zwei Drachen rekeln sich auf dem Boden. Einer davon ist ein Weibchen, dass etwas kleiner als das Männchen ist. Vier Frauen befinden sich hier, eine davon ist hochschwanger. Nun ja, irgendwo müssen die kleinen Halbdrachen ja auch herkommen. Weitere schwer gerüstete Halbdrachen befinden sich hier und machen einen harten Eindruck. Ich schätze unsere Chancen ab und komme zu keinem guten Ergebnis zu diesem Zeitpunkt. Aber wir sind ja auch nicht zum kämpfen hier. Ich hoffe nur, dass die Drachen auch dieser Ansicht sind.

Der männliche Drache plustert sich regelrecht auf und wirft sich in bedrohliche Pose, wahrscheinlich um die Weibchen, den Drachen wie auch die menschlichen Gefährtinnen zu beeindrucken.
"Ich bin Drokavanik, Eroberer der weiten Spitzen, Bezwinger von…." Seine Aufzählung dauert eine ganze Weile. Ich überlege, ob ich aufzählen soll, was wir schon alles bezwungen und erobert haben, aber ich habe dieser Art von Schwanzvergleich noch nie etwas abgewinnen können. Allerdings verliert er keinerlei Wort über seine Gefährtin, der das offensichtlich sauer aufstößt. Ich wette, kaum werden wir draußen sein, wird es hier noch ein Donnerwetter geben. Ich trage mein Anliegen vor, dass wir den Dolch suchen, den der goldene Drache Vataigarath aus dem Herzen des Halbgottes Harvan gezogen hat. Der rote Drache weiß das sogar, aber er verlangt ein weiteres "Geschenk" dafür.

Da wir nicht mehr viel haben, biete ich ihm den Ring der Dominanz, den wir vor gar nicht allzu langer Zeit der Teufelin Mysdemn abgenommen haben. Er ist vollauf begeistert, Druss wirft mir einen missbilligenden Blick zu, aber ich bin froh, dieses Ding endlich los zu sein. Drokavanik weiß folgende Geschichte zu erzählen. Der Dolch wurde noch zu Lebzeiten des goldenen Drachens gestohlen. Und zwar von einem Goblinstamm. Der amtierende Häuptling trägt es als Amtszeichen. Die Goblins sind ziemlich zähe kleine Brocken und leben in unterirdischen Tunneln, die gut getarnt sind. Er gibt uns den Rat, das Orakel von Gargathan aufzusuchen, da würden wir näheres erfahren. Und er weißt uns darauf hin, dass wir uns im Brunnen der Reinigung waschen müssten oder wir würden schon auf dem Weg zum Orakel sterben. Nun gut, jetzt wissen wir wenigstens, wo wir halbwegs suchen müssen. Wir verabschieden uns im Gegenseitigen Respekt, wahrscheinlich schätzt er seine Chancen gegen uns auch nicht als so überlegen an, dass er uns freiwillig angreifen würde.

Kaum sind wir draußen, geht in der Höhle das zischen und fauchen los. Das Weibchen ist in der Tat nicht davon angetan, dass es total ignoriert wurde und jetzt gibt es erst mal einen soliden Streit. Der Name Hausdrache kommt wahrlich nicht von ungefähr. Grinsend durchqueren wir das Tal, während Erschütterungen kleine Steinchen ins Rollen bringen. Im Drachenhort geht es jetzt heiß her. Ich überlege kurz, ob wir uns mit Magie stärken und dann zum Hort zurück kehren sollen, um der roten Bedrohung ein Ende zu bereiten. Schließlich machen Helden in den Geschichten so etwas mit bösen Drachen.

Nakago

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« Antwort #579 am: 12. Januar 2012, 15:53:13 »
19. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Aber wir haben wahrlich genug andere Probleme und dieser Drache ist es momentan nun mal nicht. Also ziehen wir friedlich ab und begeben uns zu dem Orakel von Gargathan, wo das ganze Elend anfing. Der Drache hat uns noch gewarnt, dass die meisten Prophezeiungen des Orakels interpretationsbedürftig seien bis zur glatten Lüge. Natürlich kann man auch sagen, die Zukunft steht nicht fest und kleinste Veränderungen können große Auswirkungen haben.

Wir durchqueren die Berge, bis wir am nächsten Tag die Gargathan Felsen erreichen. Unterwegs rasten wir nochmal natürlich feudal im Herrenhaus und nehmen ein Heldenmahl am Morgen zu uns. Gegen frühen Nachmittag erreichen wir das Reinigungsbecken. Die Sonne steht noch fast lotrecht. Das Becken ist von Steinen eingefasst, die mit elfischen Runen verziert sind. Lia meint, dass diese dazu auffordern, ein Bad zu nehmen, bevor man das Orakel aufsucht. Zuerst baden die Männer und die Frauen halten Wache. Dann wechseln wir uns ab. Schließlich bin ich eine verheiratete Frau und muss auf meinen Ruf achten. Das Wasser ist ziemlich kalt und ich unterlasse es aber lieber, es mit flammenden Strahlen aufzuheizen. Außerdem scheint das Becken unterirdisch gespeist zu werden, da es hier einen Abfluss gibt, der einen Bach speist.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Ich bin ja mal gespannt, was uns erwartet. Mir klappern noch etwas die Zähne, aber ich fühle mich sauber und rein. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Darauf steht in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Neugierig folgen wir der Aufschrift und kommen an eine Schlucht, über die eine grobe Hängebrücke führt. Davor ist ein Lager aus groben großen Zelten, vor denen ein paar Oger herum lümmeln. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor, erwarten das Schlimmste und hoffen das Beste.

"Kommt ruhig näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft uns einer der Oger zu und grinst breit. Wahrscheinlich soll das freundlich wirken, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Freundliche Oger habe ich noch nie gesehen, aber vielleicht ist heute ja das erst mal von etwas neuem. Nun gut, wir kommen näher und die Oger bleiben friedlich.

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Was hat das nun zu bedeuten? Nun gut, wir passieren das Lager und ich prüfe als erste die Festigkeit der Brücke. Sie ist grob gezimmert, aber stabil genug um einen Oger zu tragen. Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite und die anderen folgen mir schließlich. Wir kommen auf der anderen Seite an und die Oger winken uns fröhlich nach. Seltsam. Das macht mir schon beinahe mehr Angst, als wenn sie uns einfach in Stammstärke attackiert hätten.

Wir folgen weiter dem Pfad und es dauert fast eine Stunde, bis wir ankommen. Vor dem Eingang zur Kristallhöhle ist eine Ruine eines elfischen Gebäudes zu sehen. Wahrscheinlich schon vor langer Zeit aus Baufälligkeit einfach in sich zusammen gestürzt. Die Höhle führt zu einer Treppe, auf der ein Skelett liegt. Es liegt auf dem Bauch, die Beine ragen zum Eingang. Mir ist nicht klar, an was der arme Kerl gestorben ist, kann aber keine Falle entdecken. Die Wände bestehen aus Kristall und wir laufen vorsichtig die Treppe nach oben. Ein weiter Gang, der sich gabelt. Der gerade aus führt in eine große Höhle, in dessen Zentrum eine Säule aufragt. Es gibt einen Spalt im Boden, zu dem man hinunter klettern kann, den wir aber erst mal ignorieren. Die Säule besteht aus vielen Facetten des gleichen Kristalls. Druss fällt auf, dass jede Facette ein anderes Bild zeigt. Ich sehe mich schwanger, alt, jung, mit vielen Kindern, mit wenigen Kindern, mit anderen Männern, als die ich geheiratet habe. Wahrscheinlich waren das mal mögliche Schicksale, da ich einige der Leute kenne. Andere sind mir gänzlich unbekannt. Wir versuchen mit der Säule aus Kristall zu kommunizieren, kommen aber zu keinem schlüssigen Resultat. Seltsame Säule. Es gibt einen Gang hinaus, der zu einem Portal aus Kristall führt. Innerhalb des Bogens ruhen zwei leuchtende blaue Kristalle. Der Bogen ist voll Magie und erinnert mich Fatal an den in der Gruft des Schreckens. Nein, da gehe ich nicht durch!

Nakago

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« Antwort #580 am: 16. Januar 2012, 11:56:16 »
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Wir drehen um und erforschen die beiden abgehenden Gänge an der Kreuzung. Der eine führt in zwei Hallen. Die erste zeigt nach unseren Erkenntnissen den historischen Ablauf des großen Krieges zwischen den Königriech Jhaamdath und dem Nikkerymath. Am Ende kommt die große Flutwelle. Waren diese Bilder schon vor dem Krieg als Prophezeiung hier oder sind sie nachträglich angebracht worden? Die zweite Halle zeigt verschiedene Konflikte. Waldelfen gegen Waldelfen, Goblins gegen eine Koalition von Menschen und Elfen. Ist das die Zukunft? Wir wissen es nicht. Wirklich weiter helfen tut uns das auch nicht.

Der andere Gang führt in ein weiteres Kristalltor, hinter dem ein Runder Raum zu sehen ist. Ist da drin das Orakel? Wir beratschlagen uns kurz und gehen wieder zurück zum anderen Kristalltor, dahinter ist ein Gang zu sehen, der zu einer T-Kreuzung führt. Dort sind Schrifttafeln angebracht, die Lia aber von hier aus nicht entschlüsseln kann. Vielleicht findet sich auf den Tafeln eine Gebrauchsanweisung oder so etwas in der Art. Jedenfalls kommen wir zu dem Schluss, dass es wohl das vernünftigste ist, dort nach zu sehen, trotz der schlechten Erfahrungen, die wir früher mit so etwas gesammelt haben. Druss schreitet mutig voran, dann gibt es einen grellen Lichtblitz.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Irgendwie fühle ich mich nach dem Bad nicht wirklich erholt. Genau genommen habe ich als Nebenwirkung einen meiner mächtigsten Zauber vergessen. Finsternis! Lia geht es genauso. Mir klappern noch etwas die Zähne, aber ich fühle mich etwas erschöpft. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Darauf steht in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Ich kratze mich an dem Kopf, irgendwo habe ich so ein Schild schon mal gesehen, komme aber nicht darauf. Neugierig folgen wir der Aufschrift und kommen an eine Schlucht, über die eine grobe Hängebrücke führt. Davor ist ein Lager aus groben großen Zelten, vor denen ein paar Oger herum lümmeln. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor, erwarten das schlimmste und hoffen das Beste.

"Kommt ruhig Näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft uns einer der Oger zu und grinst breit. Wahrscheinlich soll das freundlich wirken, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Freundliche Oger habe ich noch nie gesehen, aber vielleicht ist heute ja das erst mal von etwas neuem. Nun gut, wir kommen näher und die Oger bleiben friedlich.

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Nun gut, wir passieren das Lager und ich prüfe als erste die Festigkeit der Brücke. Sie ist grob gezimmert, aber stabil genug um einen Oger zu tragen. Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite und die anderen folgen mir schließlich. Wir kommen auf der anderen Seite an und die Oger winken uns fröhlich nach. Seltsam, ich kratze mich am Kopf, als hätte ich das schon mal erlebt.

Wir folgen weiter dem Pfad und es dauert fast eine Stunde, bis wir ankommen. Vor dem Eingang zur Kristallhöhle ist eine Ruine eines elfischen Gebäudes zu sehen. Die Höhle führt zu einer Treppe, auf der ein Skelett, dessen Todesursache ich nicht erkennen kann. Wir laufen vorsichtig die Treppe nach oben. Wir untersuchen die Höhle, finden aber kein Orakel, schließlich beschließen wir durch das Kristalltor in der Mitte zu gehen, weil wir darauf hoffen, dahinter eine Gebrauchsanweisung zu finden. Druss schreitet mutig voran, dann gibt es einen grellen Lichtblitz.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Mir klappern noch etwas die Zähne und ich fühle mich ziemlich erschöpft. Ich habe den kompletten Achten Kreis meiner Zauber verloren und nur noch einen im siebten. Ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl und sehe mich misstrauisch um. Ich war hier noch nie und trotzdem kommt es mir bekannt vor. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Und ich wusste genau, dass wir dieses Schild finden würden. Darauf steht nämlich in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Was passiert hier?

Ich weiß genau, wenn wir dem Schild folgen, treffen wir auf ein Lager von Ogern, die anderen sind genau der gleichen Ansicht! Und tatsächlich kommt schließlich ein Ogerlager in Sicht. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor und ich weiß, gleich wird einer der Oger uns was zurufen.

"Kommt ruhig Näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft wie erwartet einer der Oger, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Hier stimmt was ganz und gar nicht!

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll und ich habe das sichere Gefühl, dass er uns damit meint.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Was immer hier passiert, wir werden schwächer und schwächer, bis wir irgendwann leichte Beute sind. Aber noch ist es nicht soweit.

Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite der Brücke und die anderen folgen mir. Wir laufen den Pfad nach oben, ignorieren die Ruine und gehen die Treppe nach oben. Ich weiß genau, wie alles aussieht, weil wir hier schon mal waren! Und das mehr als einmal. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie erleben wir das gleiche immer und immer wieder. Verdammnis!

Nakago

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« Antwort #581 am: 19. Januar 2012, 11:54:12 »
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Es gibt einen Ort in diesem Labyrinth, wo wir noch nicht waren, nämlich die Runde Kammer, vielleicht geht es von dort aus weiter. Wieder ein Lichtblitz, als ich das Tor durchschreite und wir landen am Becken. Ich fühle mich noch schwächer, ein weiterer Zauber habe ich vergessen. Verdammnis! Wir finden das Schild, gehen ihm nach, reden mit den Ogern, passieren die Brücke und stehen ein weiteres mal vor dem Eingang.

"Wir haben die Spalte im Hauptraum noch nicht erforscht", wirft Harun ein. Da hat er Recht, da waren wir auch noch nicht. Also klettere ich an ein Seil gesichert nach unten, was mir sehr schwer fällt, als hätte ich vieles von dem vergessen, was ich über das klettern weiß. Finsternis! Trotzdem komme ich unbeschadet unten an. Lia bleibt oben, um auf das Seil aufzupassen, während ich mich in die Spalte hinein bewege, die sich zu einer weiteren Höhle öffnet. Ich sehe am Ende einen Beschwörungskreis mit den typischen Zeichen, die auf ein Wesen des Abgrundes deuten. Davor ist ein Podest, auf dem ein blau leuchtender Kristall steht. Er scheint beweglich zu sein. Vielleicht braucht man diesen Kristall, um die Tore durchschreiten zu können. Vorsichtig komme ich näher und dann flimmert der Beschwörungskreis. Eine Frau erscheint, jedenfalls ist der Oberkörper durch zwei nackte Brüste deutlich mit einem weiblichen Attribut versehen. Auch ist der Kopf noch halbwegs Menschenähnlich. Aber das Wesen hat sechs Arme, in jeder Hand hält sie ein Schwert. Ihr Unterkörper ist der einer großen Würgeschlange. Eine Marilith! Finsterste Verdammnis!

Diese Dämonenart ist ziemlich berüchtigt, Generäle im Blutkrieg und Statthalter von Gebieten im Abgrund. Als Wächter ist sie sicherlich etwas unterfordert. Sie schaut mich interessiert an.
"Na los, greif schon nach dem Kristall, lass uns etwas Spaß haben!" meint sie und wirbelt spielerisch mit ihren Schwertern. Angeblich können die verdammt gut damit umgehen. Die anderen rücken nach und wir bilden eine breite Verteidigungslinie.
"Bewachst du diesen Kristall?" frage ich die Schlangendämonin.
"Schnapp ihn dir und finde es heraus!", meint sie dazu nur.
"Wer hat dich beauftragt, dies hier zu tun?"
"Irgend so ein frecher Halblingsmagier." erwidert sie etwas gereizt. Ein Halblingsmagier der mächtig genug ist, eine Marilith zu binden? Alle Achtung!
"Der Kerl heißt nicht zufällig Haparius?" Als wir Luvius Schatz hinter her gejagt sind, haben wir ja Informationen über einen gewissen Halblingsmagier gefunden. Auch die grüne Kugel stammte von ihm. Dieser Haparius wurde aufgrund seiner Experimente aus der Zeit gelöscht. Ob es der gleiche ist, der hierfür verantwortlich ist?
"Ich habe keine Ahnung, wie der Kerl heißt! Kommt schon, ich will etwas Spaß haben!"
Da sie uns noch nicht angreift, ziehen wir uns erst mal etwas zurück und besprechen uns.
"Die Schlangenfrau aus dem finsteren Abgrund ist uns über! Mit der kommen wir in diesem Zustand nicht klar!", mein Druss kleinlaut und von der Präsenz der Dämonin offensichtlich eingeschüchtert.
"Leider kann ich gegen die Schwächung nichts ausrichten!", hadert Dolon.
"Pah! Wenn nicht jetzt, wann dann? Tymora ist mit denen, die was riskieren! Bereiten wir uns mit den verbliebenen Kräften vor und treten ihr in den Hintern, wo der bei ihr auch immer sein mag! Tempus und Tymora werden mit uns sein!" predige ich und setze mich mit meiner militanten Haltung durch. Ich vergrößere Druss und Harun, mache meine Haut fest und Feuerresistent, dazu beschwöre ich ein Schild und Schütze mich vor dem Bösen! Dann noch ein Säureschild und es kann losgehen. Die Marilith geht erfreut auf uns zu, was taktisch nicht besonders klug war. Ich rufe "Beeilt Euch!" und überlasse den Männern, die Schlangenfrau zu erledigen. Harun schlägt mit einem überragenden Schlaghagel zu. Sein neuer Zweihänder ist eine wahre Wunderwaffe mit ihren vielen Eigenschaften. Druss versagt leider kläglich und macht der Frau nur Oberflächliche Wunden. (Mehrmals um genau 1 verfehlt). Dann kommt der Rückschlag und Harun geht blutend zu Boden. Autsch!

Besonders übel ist, dass die Marilith ihn dazu noch packt und hinter sich schleudert. Dafür gebe ich ihre eine Säurekugel auf den Weg und Druss erledigt nun wieder in alter Form gekonnte den Rest. Wir können gerade so noch Harun stabilisieren und Dolon heilt ihn wieder hoch. Nun zum Kristall. Das Podest ist mit einer Heimtückischen Falle gesichert, aber die ich Souverän entschärfe. Nun habe ich den Kristall in den Händen. Nichts passiert. Hm?

Vielleicht muss man den Kristall zu einem der Kristalltore bringen. Ich mache das und gehe zu dem mittleren Tor, da dahinter es noch weiter zu gehen scheint. Vorsichtig nähere ich mich dem Tor und dann durchfährt mich ein starker Schmerz und werde zu Boden geschleudert. Ich komme mir zweigeteilt vor. Was war das jetzt? Den anderen ist das gleiche passiert. Wir durchschreiten nun das Tor und stellen fest, dass es dahinter nicht wirklich weiter geht. Die vermeintliche T-Kreuzung führt in zwei Sackgassen, die auch nicht mit Geheimtüren versehen sind. Die Runen entpuppen sich als Geschichte des Orakels, was aber uns nicht wirklich weiterhilft. Noch während Lia die letzten Runen übersetzt wird uns schwarz vor Augen. Nicht schon wieder! Hört das denn niemals auf? Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #582 am: 23. Januar 2012, 10:28:43 »
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad im Becken an. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen und fühle mich wackelig auf den Beinen. Es ist wie in einem Albtraum, wo man immer und immer wieder das gleiche erlebt. Aber inzwischen sind wir uns dessen bewusst. Wieder passiert genau das gleiche wie vorher. Wir finden das dämliche Schild, gehen zum Lager der vermeintlich freundlichen Oger und zum Glück ist immer noch keine Essenszeit. Wir überqueren die Brücke und sind schließlich wieder in der Höhle des Orakels. Wir klettern runter und hauen diesmal die Marilith ohne Probleme um. Nur fällt es diesmal sehr schwer, die Falle am Sockel zu entschärfen. Jeder Versuch kostet mich ein Teil meines selbst.

Aber schließlich habe ich den verdammten blauen Kristall in den Händen. Wir gehen damit nun zur Hauptsäule und versuchen ihn darin zu versenken, um vielleicht irgendetwas hilfreiches auszulösen. Aber Obwohl es ein paar Stellen gibt, wo wir ihn verankern können, passiert nichts weiter. Das ist also auch nicht die Lösung. Nun gut, versuchen wir eben das letzte Kristalltor. Irgend etwas muss es ja bewirken. Also gehen wir dort hin und stehen vor dem Portal, dass zu dem runden Raum führt. Auch diesmal reagieren die Kristalle aufeinander, es kommt zu einer Lichtexplosion und wir werden zu Boden geschleudert. Wieder ein trennendes Gefühl und wir sind immer noch hier. Nachdem wir wieder aufgestanden sind, untersuchen wir den Runden Raum. Keine Geheimtüre, keine weiterführenden Gänge. Der Runde Raum ist Leer. So langsam weiß ich nicht mehr, was ich von der Sache halten soll.

Offensichtlich erleben wir immer und immer wieder genau das gleiche. Aber bei jedem Durchlauf wird uns ein Teil unserer Macht genommen. Vielleicht müssen wir den Kristall zum Becken bringen? Mir fällt bald nichts mehr ein. Offensichtlich muss man mit dem Kristall hier irgendetwas tun. Es gibt eine sichtbare Wechselwirkung zwischen den Toren und dem Kristall. Aber keinerlei Hinweise darauf, was man damit genau tun soll. Draußen war auch noch eine Ruine, vielleicht ist da noch etwas zu finden?

Also laufen wir die Treppe wieder hinunter und dann kommt uns jemand entgegen. Wir bleiben stehen, die andere Gruppe ebenfalls. Ich sehe mich und die anderen und wir schauen uns gegenseitig an. Ja, genau, wir stehen den Wagemutigen gegenüber. So langsam wird mir klar, dass wir uns in einer Zeitschleife befinden und wir sie gerade durchbrochen haben und uns selbst begegnet sind. Im Kollegiat gab es mal eine Vorlesung darüber, was passiert, wenn man sich bei einem Zeitexperiment selbst begegnet. Die Lehrmeinungen sind dort etwas vage. Die einen meinen, das Raumzeitkontinium würde explodieren, die anderen, man wird einfach Ohnmächtig. Die letzteren Experten haben Recht. Es gibt einen weißen Blitz und mir wird kurz schwarz vor Augen.

Als ich wieder zu mir komme. Fliege ich durch das weiße Nichts. Es gibt keinen Boden, kein links und kein rechts, nur Unendlichkeit. Wir sind im Nichts. Meine Gefährten sind auch hier und ein Halbling. Der um die eigne Achse kreist, was bei mir Kopfschmerzen auslöst.

"Ah, die Gäste sind Wach geworden!" freut sich der Halbling.
"Bist du Haparius, der Erzmagier der Zeit?" frage ich neugierig, da ich in meinen Recherchen nur genau einen einzigen Erzmagier gefunden habe, der ein Halbling war.
"Ihr kennt mich?"
"Ja, auch wenn ihr aus der Zeit gelöscht wurdet, alles haben die Zeitwächter nicht erwischt."
"Freut mich zu hören!" Dann kommen wir auf dieses Phänomen hier zu sprechen. So wie es aussieht, hat Haparius das Orakel mit einer Zeitschleife versehen, die genau eine Stunde anhält. Wenn man mit dem Kristall durch eines der Kristalltore tritt, wird man zweigeteilt und kann für eine Stunde zweimal in der gleichen Zeit handeln. Und man kann sich durch das zweite Tor auch drei teilen. Allerdings sollte man aufpassen, dass man sich dabei nicht selbst begegnet, weil sonst die Zeitwächter eingreifen und eine Explosion des Raumzeitkontiums verhindern. In unserer jetzigen Situation ist das natürlich praktisch, wenn es gegen Moloch geht. Eine Gruppe könnte das Licht von Ellistriel befreien, ein andere Gruppe könnte Mili retten, während die dritte Kultuma neutralisiert. Ganz neue Optionen. So langsam scheint sich ein Kreis zu schließen.

Dann kommen wir auf den Punkt zu sprechen, warum wir überhaupt hier sind, die verdammten Goblins und dieses Göttertöterdolchdings. Haparius meint, er könnte uns ein verborgenes Zugangstor zu den Labyrinthen der Goblins öffnen. Nun, dass hört sich ja verdammt gut an. Sieht so aus, als wären wir einen großen Schritt weiter gekommen. Haparius kann uns zurück in die Realität schicken und wir kommen mal wieder am Becken heraus. Auf Lias Karte gibt es nun eine neue Markierung, welche den Zugang zu den Goblins weißt. War doch gar nicht so schwer.

Gespielt am 24.09.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
EP: Stufe 18 2500 Stufe 19 2000 Stufe 20 1433
Überwundene Gegner
1 Marilith
und noch eine Marilith ;)
Beute
Nix

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #583 am: 26. Januar 2012, 14:36:27 »
Kapitel 10
Im Labyrinth der Mutantengoblins!

20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Da wir nun doch recht angeschlagen und geschwächt sind, teleportieren wir uns nach kurzer Beratung zurück nach Westtor. Dort lassen wir uns in der Kathedrale der Triade von unserer Erschöpfung heilen. Dafür geben wir auch eine großzügige Spende von über dreitausend Goldmünzen. Der Tag war lang und Zeitintensiv, also suchen wir uns ein nettes ruhiges Gasthaus und entspannen uns etwas.

Am nächsten Tag teleportieren wir zurück zum Reinigungsbecken und folgen der Karte, auf der Haparius uns einen Tunneleingang markiert  hat. Lia läuft voraus, wir folgen ihr aufmerksam. So langsam nähern wir uns wortwörtlich dem Herz der Finsternis und es zeichnet sich ab, dass unsere Abenteuer bald enden werden. So oder so.

Schon bald treffen wir auf alte Spuren von sehr großen Goblins. Wir scheinen hier richtig zu sein. Schließlich führt uns Lia zu einem alten Lagerplatz. Latrinen oder Müllgruben scheinen die nicht zu kennen. Unrat und Essensreste, darunter abgenagte menschliche wie auch elfische Knochen liegen überall herum. Wir finden eine verschütteten Grubeneingang. Dann dreht auf einmal der Wind und Dinge verrücken ohne unser zutun. Geisterhafte Gestalten laufen herum, Blätter steigen auf und sind wieder an den Bäumen. Haparius scheint gerade die Zeit zu manipulieren und auf einmal stehen wir vor einem intakten Grubeneingang. Das ganze hat doch etwas höchst Unheimliches und eine Gänsehaut ist auf meinem Körper zu spüren.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl dringe ich in den Untergrund ein, nachdem ich mit dem Zauber "Sehen im Dunkeln" mir die Fähigkeit gegeben habe, eben genau das zu tun, im Dunkeln zu sehen. Schon bald finde ich die erste Falle. Genau genommen ist der ganze Gang nichts weiter als eine riesige Falle, die zu jedem Zeitpunkt mit einem simplen Zug an einem Seil zum Einsturz gebracht werden kann. Die Stützpfeiler sind alle recht lose und an jedem ist ein Seil befestigt, welches mit etwas Dreck getarnt ist. Ich rücke vor und zerschneide die Seile an jedem der Pfeiler. Die anderen rücken nach. Der Gang ist hoch genug, dass ich bequem darin stehen kann. Klein zu sein hat auch seine Vorteile.

Der Gang windet sich schnell immer tiefer und wird steiler. Schließlich sehe ich Lichtschein vor uns und zwei Goblins kommen uns entgegen. Die sie wahrlich groß für Goblins und haben untypisch für diese Rasse sehr tiefe Stimmen. Ihre Körper sind mit Zysten übersät. Da es keine Möglichkeit gibt, den Spähern auszuweichen oder uns hier vor ihnen zu verstecken, greifen wir sie an. Ich eröffne den Kampf mit einer Kugel aus meinem innersten selbst. Ich treffe gut, aber zähe Goblins steht immer noch. Die sind widerstandsfähiger als sie aussehen. Lia spickt ihn mit mehreren Pfeilen, Dolon spricht eine Stille und die anderen beiden rücken verhalten vor. Ich jage dem Mistkerl eine weitere Kugel in den Wanst, da er schon eines der Seile in der Hand hält, um die Höhle zum Einsturz zu bringen. Die Stützpfeiler vor uns konnte ich noch nicht von ihren Seilen befreien. Das wird ein Wettlauf mit dem Tod. Lia rückt etwas nach, richtet aber wenig aus. Harun versucht den Goblin zu überwältigen, scheitert aber grandios. Aber wenigstens hat der Goblin nicht mehr das Seil in der Hand. Es gibt ein kurzes Gerangel mit Druss, der die Sache klärt. Den zweiten Goblin erledige ich mit meiner mächtigen Säurekugel, die ihm den Kopf wegätzt.

Das war jetzt nicht glorreich, aber wenigstens sind wir unentdeckt geblieben. Es sind viele Stimmen aus weiter Ferne zu hören. Ich rücke vor und sehe nach. Die Höhle ist Oval, etwa sechzig Schritt lang und dreißig breit. Etwa sechzig bis achtzig Goblins arbeiten dort. Drei Umber Hulks mit je einem Aufseher passen auf. Ein Wächter hat ein Bündel Seile in der Hand uns späht misstrauisch in meine Richtung. Der Wächter ist hinter einer Barrikade angespitzter Pfähle verborgen. Eine ganz schöne Opposition. Ich lasse mich zurück fallen und wir besprechen unser weiteres Vorgehen. Wir beschließen, unsere Feinde zu separieren. Wir springen rein zu dem ersten Umber Hulk und ich ziehe eine Flammenwand, während wir den einen töten, dann werden wir uns um den Rest kümmern. Mal sehen, was diese Goblins so drauf haben. Ich bete zu Tymora, dass mir auch dieses mal ein weiteres lächeln schenken wird. Denn die wo was wagen, die mag meine Göttin. Ich hoffe, sie sieht uns zu, wie wir das Böse hier bekämpfen.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #584 am: 30. Januar 2012, 15:47:53 »
21. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

"Sprung!" Ich transportiere uns in die Höhle, hinter uns eine Wand, vor uns der Umber Hulk. Lia ruft "Regenbogenstrahl!" und erzielt keinerlei Effekt! Druss macht irgendwas, damit der den Hulk nicht ansehen muss, da die mit ihren vier Augen einen Verwirren können. Harun läuft zu ihm hin und versucht ihn zu hauen, was aber nicht klappt. Hätte er mal besser hingesehen. Ich ziehe mit dem Flammenstab eine Flammenwand hoch, hoffentlich hält dass die Gegner auch auf. Dolon ruf "Beeilt euch!" und macht uns alle ganz hibbelig.

"Feuersturm!" schreit Lia und badet das Monster und seinen Aufseher in Flammen. Druss greift das Vieh an und haut ihm ordentlich mehrere harte Hiebe um die Ohren, das hat gesessen! Harun versucht es ihm gleich zu tun, macht dabei aber nicht ganz so einen souveränen Eindruck wie Druss. "Kugel flieg und sieg!" Meine Säurekugel haut ein ordentliches Loch rein, aber dieser riesige Umber Hulk steht immer noch und hätte mich beinahe mit seinem verwirrenden Blick irritiert. Aber mein Glücksamulett springt ein und rettet mich. Noch mal Glück gehabt! Wer mit Mut in der Schlacht kämpft, dem lächelt eben Tymora. Das riesige Vieh prügelt ein wenig auf Harun ein, der Aufseher greift Dolon an, holt sich aber nur selbst eine blutige Nase, als Dolon sich revanchiert. Mit einer großen Feuerkugel erledigt Lia, den Hulk, der Aufseher folgt ihm auf dem Fuß durch Druss, die restlichen Goblins werden von Harun erledigt und da rollt auch schon die nächste Welle an Gegnern durch meine Flammenwand heran, die durch die unheilige Magie der Umgebung zum verlöschen gebracht wird. Denn hier an den Wänden ziehen sich seltsame Wucherungen, wahrscheinlich ein Phänomen durch die sich hier vermutlich in der Nähe befindlichen Mutterzyste, an den Wänden entlang.

Zwei wütende Mobs von Goblins stürmen heran. Flankiert werden sie von den Aufsehern und gewaltigen Umberhulks. Die Aufseher werfen Speere auf uns und treffen dabei ziemlich gut. Die Mobs stürmen durch unseren Teppich aus Abwehrfeuerbällen, die Lia und ich ihnen entgegen werfen. Diese verdammten Gobos sind verdammt zäh! Aber es gelingt uns doch recht schnell die Mobs aufzubrechen, da wir beiden Zauberkundigen doch über ein großes Arsenal an Flächenzaubern verfügen und ihnen Wortwörtlich einheizen. Oder mit einem Säuresturm den Tag endgültig versauen. Ha, das hat gesessen!

Die wenigen überlebenden Goblins fliehen panisch in die Gänge und wir konzentrieren uns nun auf die beiden verbliebenen Monster und ihre Aufseher. Auch die können nun unserer vereinten Macht nichts entgegen setzen. Unsere Linien lösen sich auf, um den weit auseinander stehen Widerstandsnester zu zerschmettern. Zuerst fallen die Aufseher, dann geht es den Hulks an den Kragen. Schließlich sind auch sie zerschmettert. Wir versammeln uns um Dolon und lassen unsere Wunden versorgen.

Wir sind noch mitten drin, als aus dem Boden eine weiße durchscheinende Gestalt erscheint. Es handelt sich um einen körperlosen Kleriker. Er gratuliert uns höhnisch zu unserem Sieg, was er natürlich nicht wirklich ernst meint. Freundlich fragt er uns, wer wir sind. Dolon kann es nicht lassen und gibt seinen wahren Namen preis. Der Goblin grinst diabolisch, als er mehrmals den Namen wiederholt. Im Tempustempel bringt man den Leuten wohl nicht bei, dass in Namen große Macht liegt. Wie auch immer, es ist zu spät was daran zu ändern. Der Goblin kündet im Namen Krintaks die nächste Attraktion an, die er auf uns zu hetzen gedenkt. Der Boden beginnt zu beben und ein riesiger Maulwurf arbeitet sich aus dem Untergrund hervor. Der ist vielleicht mal groß! Finsterste Verdammnis!

Lia wirft eine ihrer Kugeln und das Wühlermonster schreit so gepeinigt auf, dass mir die Ohren anfangen zu klingeln. Druss wird davon so mitgenommen, dass er nichts anderes mehr tun kann, als sich die blutenden Ohren zu zuhalten. Außerdem sendet es eine Erdbebenwelle durch den Boden, die Dolon und Harun ziemlich durschütteln. Verdammnis!

Harun stürmt brüllend auf das Vieh zu und schafft es tatsächlich ihn zu verfehlen. Dolon lässt einen Flammenschlag herunter regnen. Ich beteilige mich mit einem Schwarm aus Säurekugeln, ha, dass tut dem Ding sichtlich weh. Auch die Elfe wirft mit großer Begeisterung Kugeln und der Riesenmaulwurf revanchiert sich mit einer weiteren Erdbebenwelle in Richtung der Waldläuferin. Sie kommt glimpflich davon, aber Harun wird verschüttet. Dafür rappelt sich nun Druss wieder auf und geht in den Nahkampf über. Auch der Tempuspriester stürmt heran und trifft hervorragend. Unsere Kriegsmagierin tötet den Monstermaulwurf schließlich mit einem gekonnten Wurf mit einer Säurekugel. Die Bestie ruckt noch einmal brüllend auf und sein Todeskampf lässt die die verdammte komplette Höhle über uns einstürzen. Tonnen von Erde krachen auf uns nieder und begraben uns bei lebendigem Leib. Verdammnis!

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