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Autor Thema: Der Test der Zeit  (Gelesen 110900 mal)

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Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #60 am: 15. Februar 2008, 17:03:57 »
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Also suchen wir einen anderen Weg. Wir drehen um und Lia tüftelt eine neue Route aus. Auf einmal sausen auf der uns gegenüberliegenden Seite unzählige Ratten über den Pfad am Rand entlang. Wir machen uns kampfbereit und harren der Bestie, welche einen Rattenschwarm so in Panik versetzen kann. Nach wenigen Augenblicken sehen wir eine sich bewegende schwarze Pfütze über den Weg gleiten. Das muss ein lebendiger Schleim sein, davon habe ich schon gehört, aber nie einen gesehen. Da wir nicht herausfinden wollen, ob das Ding schwimmen kann, machen wir, dass wir es sicher auf dieser Seite passieren.

Aus einiger Entfernung vernehme ich einen herzhaften Fluch und kann auch den Schein einer Lichtquelle ausmachen. Wir schleichen so leise wie möglich weiter und können schließlich einen Blick erhaschen. Vor einem dieser verdammten Adamantgitter steht ein in einen braunem Kapuzenumhang gehüllten Mann, der in einem Buch blättert und schließlich eine arkane Formel murmelt. Aus seinen Fingerspitzen kommt eine magische Entladung, die eindrucksvoll Blitze schlagend über die Gitter wandert und dann erlischt. Ich glaube, das ist unser netter Tippgeber von vor ein paar Tagen. Lia senkt ihren Bogen und wir schleichen uns weiter an ihn an.

„Ah, ihr seid schon besser geworden“, meint der Mann, als wir etwa zwanzig Schritt an ihn heran gekommen sind. „Aber immer noch nicht gut genug.“ „Seid Gegrüßt!“, erwidere ich und löse mich aus den Schatten. „Die Gitter sind ein wirkliches Hindernis.“

„In der Tat, in der Tat. Diese Zwerge und ihre Verschwendung von Perfektion an so was Profanes. Als ob das hier noch jemand zu Gesicht bekommen würde. Aber so sind sie eben, die Zwerge. Jede Arbeit ein Meisterwerk für die Ewigkeit!“ Resigniert klappt er sein Buch zu und steckt es ein. „Aber mit einem Schlüssel kommt man hier durch. Leider gibt es nicht besonders viele. Die meisten sind im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Die Schildwacht hat einen. Larna hat einen. Und der Wächter rückt ungern weitere heraus.“ fährt der Kapuzenmann fort.

„Der Wächter?“ „Sagrell, der Letzte vom Orden der Kavernenwächter. Wenn man sein Vertrauen gewinnt, bekommt man einen Schlüssel. Leider schaffte ich es nicht. Aber ihr könntet es versuchen. Und wenn ihr den Schlüssel habt, könntet ihr mir ihn kurz überlassen und ich würde eine Kopie anfertigen.“ Das hört sich gar nicht so verkehrt an. „Wenn ihr mit ihm Kontakt aufnehmen wollt, sprecht mit einem Zwergengesicht an der Wand, die gibt es alle fünfzig bis hundert Schritt.“ Wir bedanken uns für die weitere Hilfe und ziehen Leine. Der Typ hat echt was drauf. Leider hat er auf meine bohrenden Fragen in dieser Richtung nicht wirklich befriedigend geantwortet. Schade.

„Wir möchten eine Audienz beim Kavernenwächter.“ Ich komme mir etwas blöd vor, als ich mit einem Zwergengesicht aus Stein rede, dass einen O förmigen Mund hat. „Folgt dem Pfeifen!“ hören wir die Antwort und tatsächlich ist in der Nähe ein Pfeifen zu hören. Das kommt aus einem weiteren Zwergengesicht, das dann verstummt und in der Ferne ist nun das Geräusch zu hören. So folgen wir den Geräuschen. Hier und da sind Gitter, die aber nach oben in die Decke fahren, als wir vor ihnen stehen. Mir ist das Ganze etwas suspekt. Wie kann ein Zwerg das alles bewerkstelligen? Diese Kanalisation ist mehr als nur Stein und Adamant.

Schließlich werden wir in einen trockenen Gang gelotst und kommen in einer Kuppelhalle heraus. Die Decke ist sicherlich sechs Schritt hoch. Inzwischen habe ich total die Orientierung verloren. In der Mitte des Raumes steht die Statue eines Zwerges auf einem niedrigen Sockel. Die Statue ist sicherlich ihre vier Schritt hoch. Der Zwerg trägt in der einen Hand eine Laterne, in der anderen eine Axt. Diese Statue scheint Sagrell selbst zu sein. Und damit meine ich nicht, dass dies eine Statue von ihm ist, sondern dass diese Statue Sagrell ist. Wir bekommen einen kurzen Vortrag über den Orden der Kavernenwächter zu hören. Dieser Orden ist unangesehenste aller Zwergenorden, da die Wächter alleine im Dreck anderer ihren einsamen und unbesungenen Dienst verrichten. Immer mit einem Stiefel im Grab, der andere im Unrat. Und doch ist die Verteidigung und die Reinhaltung der Kanalisation vor den Abscheulichkeiten ein ehrenvoller Beruf. Der steinerne Zwerg scheint die Auffassung zu haben, dass wir dem Orden beitreten wollen. Aber wenn wir als Ordensmitglieder einen Schlüssel bekommen, warum also nicht?

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #61 am: 18. Februar 2008, 22:38:45 »
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Aber bevor wir dem Orden beitreten können, müssen wir erst zwei Tests bestehen. Einer davon wäre, eine seiner Verteidigungsanlagen zu entsiegeln. Mitglieder der Schildwacht hätten einen seiner Mechanismen verstopft. Das müssen wir beheben. Na, wenn es weiter nichts ist. Der Zwerg oder was auch immer Sagrell sein mag, weist uns den Weg durch die Kanäle. Schließlich passieren wir einige halb aufgelöste Rattenkadaver und dahinter kriecht ein Schleim hervor. Oh oh! Ich ziehe meine Schleuder und gebe dem Ding aus sicherer Entfernung eine Kugel zu schmecken. Das tut ihm doch etwas weh und es kommt auf uns zugeflossen. Ein allgemeiner Hagel von Pfeilen von Lia und Kugeln von Xana und mir gehen auf das Ding nieder. Glücksbote Ryan geht nach vorne, um ihn aufzuhalten und haut in den Schleim rein. Das Teil zerplatzt regelrecht und überschüttet ihn mit einer stark ätzenden Säure. Sein Panzer dampft und wir helfen ihm, das sich zersetzende Metall loszuwerden. Mist, das war sein guter Bänderpanzer, der sich gerade vor seinen Füßen auflöst.

Ryan macht keinen glücklichen Eindruck, als er äußerst missmutig den Überrest des Griffes von seinem Morgenstern wegwirft und den wenigen Überresten seiner Rüstung einen wütenden Tritt verpasst. Das ist in der Tat äußerst ärgerlich. Aber eine wertvolle Lektion für die Zukunft. Schleime nicht im Nahkampf angreifen. Gut zu wissen. Xana drückt Ryan mit einem aufmunternden Lächeln ihren Dolch in die Hand. Es gibt Männer, die für so ein Lächeln sterben würden, Ryan sieht nur finster den Dolch an und dreht sich um. Wir gehen unseren Weg weiter und erreichen wohl den Ort der versiegelten Verteidigungseinrichtung. Es handelt sich um eine Gruppe aus vier steinernen Zwergen, von denen jeder in einer Himmelsrichtung blickt. Die stehen auf einem Sockel, der von einem etwa um fünf bis acht Schritt breitem Wassergraben umgeben ist, je nachdem, von welcher Seite man kommt. Die Zwerge haben aufgerissene Münder, die mit einer harzigen Substanz verstopft sind. Das muss das Siegel sein.

„Ich kann das mit meiner Magie bewerkstelligen.“ Xana hüpft schier übermütig auf und ab. Wir gehen so nah wie möglich trockenen Fußes heran, dann wirkt Xana ihre Magie. So was will ich auch können! Einer der Harzklumpen löst sich und fällt ins Wasser. Es gibt ein Geräusch, als ob jemand tief Luft holen würde, dann ist ein starker kalter Lufthauch zu spüren, der schnell unangenehm wird. Kälte tötet Ungeziefer. Aber dieser Luftzug setzt einen der Müllberge in Bewegung. Oder besser gesagt, was sich darunter befindet. Ein großes Wesen steigt aus dem Unrat hervor. Es hat bräunlichschmutzige Haut, ein riesiges Maul und zwei lange Tentakeln. Iiiks!

Ich lege mit fliegenden Händen einen Stein in meine Schleuder und katapultiere ihn mit aller Wucht in das offene Maul. Ich treffe gut, Zähne splittern und das Ding hat wortwörtlich schwer daran zu schlucken. Lia und Xana lassen ebenfalls Kugeln und Pfeile hageln. Ryan schaut missmutig auf seinen Dolch. Aber bevor es ihm langweilig wird, zuckt ein Tentakel vor und greift ihn sich. Und der andere schnappt sich Xana, die erschreckt aufkreischt. Beide werden zu dem Ding ins Wasser gezogen, das aber weniger tief zu sein scheint, als ich geglaubt habe. Das sieht nicht gut aus. Während Lia Distanz gewinnt, werfe ich resigniert meine Schleuder weg und ziehe mein neues Kurzschwert. Ich springe ins brackige Wasser und arbeite mich an das Ding heran. Es versucht nach mir zu beißen, aber ich kann gerade im letzten Moment meinen Kopf zur Seite ziehen. Das Ding hat vielleicht mal einen Mundgeruch!

Gegen Mundgeruch hilft guter ehrlicher Stahl in geschickter Hand und ich lasse mein neues Kurzschwert vorzucken. Es ist etwas ungewohnt, nicht mit meinem Rapier zu kämpfen, aber diese Waffe ist einfach besser ausbalanciert. So ramme ich denn nun das Schwert mit voller Wucht in die zähe Haut der Kreatur an der Stelle, wo ich lebenswichtige innere Organe vermute. Gepeinigt brüllt das Vieh auf. Derweil spickt Lia von der anderen Seite tapfer das Monster aus sicherer Entfernung mit Pfeilen. Ein weiterer Stich und weitere Pfeile beweisen dem Ding schließlich, dass es sich etwas übernommen hat. Endlich können sich Xana und Ryan aus der Umklammerung der nun kraftlosen Tentakel lösen. Beide sehen nicht gut aus. Und das liegt nicht nur am unfreiwilligen Bad im Wasser der Kanalisation.

„Das war heute dein drittes Bad, Ryan!“, versuche ich zu scherzen, aber für Galgenhumor hat Ryan zurzeit keine Ader. Er schaut mich nur überaus finster an. Ich muntere ihn etwas auf, indem ich einen meiner Heiltränke gebe. Zuerst will er ablehnen, aber ich bestehe  darauf. Trotzdem steckt er ihn nur weg, ohne ihn zu benutzen. Da wir jetzt schon im Wasser sind, können wir nun auch zu dem Podest mit den vier Zwergenstatuen waten und die harzigen Klumpen von Hand entfernen. Es ist zwar etwas Kletterei, aber schließlich schaffen wir es dieses Lüftungsding wieder in Funktion zu setzen. Es wird deutlich kälter und die Stimme Sagrells ertönt aus der Wand, dass diese Mission erfolgreich erledigt wurde. Erfolgreich ja, aber für welchen Preis?

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #62 am: 20. Februar 2008, 12:44:52 »
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Siegreich, aber in keiner guten Stimmung kehren wir zurück zu der kleinen Kuppelhalle von Sagrell. Dieser Sieg hat Glücksbote Ryans teure Rüstung gekostet. Hoffentlich lohnt sich dies alles hier am Ende auch für uns. Durch den taktischen Fehler Lia allein schlafen zu lassen, hat sie ihre Ausrüstung und Beute verloren. Und jetzt hat es den Glücksboten erwischt, ohne dass er dafür wirklich etwas konnte. Tymoras finstere Schwester scheint wahrlich ihren pechbringenden Fluch auf ihn geworfen zu haben. Bei dem Gedanken umklammere ich mein Amulett, küsse es und führe es an Herz und Stirn, um mich vor Beshaba zu schützen.

Der Zwerg ist voll des Lobes. Unsere Tat- und Kampfkraft hätten wir erfolgreich unter Beweis gestellt, aber ein Wächter der Kavernen brauche auch einen wachen und gewitzten Geist. Ein Sockel erhebt sich aus dem Boden. Im Innern ist ein erhöhtes Dreieck, das für ein Sechseck einen Freiraum hat. An jeder Ecke des Dreiecks ist das Zeichen für Neun in Dethek zu sehen. Sechs Dreiecke, die von eins bis sechs durchnummeriert sind, liegen darum herum. Ah, ich verstehe, man muss die Dreiecke so einführen, dass in jeder Ecke die Summe Neun erreicht wird. Das ist leicht. Während die anderen noch überlegen, packe ich die Dreiecke und führe sie so ein, dass es immer eine Neun gibt. „Wahrlich, ihr habt einen wachen Geist. Die Prüfung ist hiermit bestanden. Ihr seid nun Mitglieder im Orden der Kavernenwächter. Der Segen Moradins ist nun mit euch und jeder Zwerg wird wissen, welch schwierige Aufgabe ihr übernommen hat.“ Die Statue bewegt sich auf ihren Sockel und streckt die Arme nach vorne. Obwohl sonst nichts weiter Sichtbares passiert, fühle ich mich auf einmal gesünder und die Sprache der Zwerge ist auf einmal in meinem Kopf.

„Ich will hier ja nicht die Söldnerseele heraushängen lassen, aber ist diese Aufgabe mit einer Vergütung verbunden? Schließlich habe ich ein kleines Kind zu versorgen.“ Dies ist leider nicht der Fall. Aber wenigstens haben wir jetzt einen Schlüssel. Und in Zukunft werden wir immer, wenn wir seinen Ruf hören, zu ihm hierher kommen müssen, um eine Aufgabe zu übernehmen, die er nicht alleine vollbringen kann. Nun, so soll es wohl sein. Wir verabschieden uns und gehen nun dahin, wo Larna ihr Versteck hat. Der Kapuzenmann ist nicht mehr da. Also öffne ich das Tor mit dem nun vorhandenen Schlüssel und wir sind in dem Bereich, wo Larna ihr Versteck hat. Schließlich finde ich eine Geheimtüre und den Knopf, der die Türe öffnet. Ich suche weiter und finde einige daran gekoppelte Fallen. Ich könnte die zwar nun entschärfen, aber das könnte jemand später bemerken. Wir haben den Eingang gefunden und hier durch werden wir angreifen. Aber erst morgen. Dieses Problem hätten wir nun gelöst. Fehlt nur noch der Assassine und der Tempel des Maske, bevor wir das Lagerhaus stürmen können.

Aber das werden wir wohl erst morgen in Angriff nehmen können. Jetzt sind wir verwundet, fast bar jeder Magie und Ryan hat keine Ausrüstung. Das Seil hängt noch da und ich klettere als erste hoch. Kaum bin ich oben, treten vier vermummte Gestalten in die Gasse. Oh oh! Ich greife nach meinem Kurzschwert und ziehe blank. Im ersten Moment denke ich, wir haben den Assassinen und seine Gehilfen vor uns. Dann wirft einer von ihnen mir einen Beutel zu. Instinktiv fange ich ihn auf. Es ist ein Beutel voll Gold. „Maske interessiert dein Gold nicht.“ Aha? Sieht so aus, als ob der Tempel des Maske nun endlich mit uns in Kontakt tritt. Die anderen klettern inzwischen ebenfalls hoch und wir bilden so etwas wie eine Abwehrlinie. Jetzt hätte Dolon doch noch seine Schlacht bekommen. Vier gegen Vier und wir sind verwundet, ohne Magie und teilweise ohne Rüstung und Waffe. Nicht gut.

„Gut, dass ihr endlich in Erscheinung tretet. Ich glaube, wir sollten wegen Larna Maran reden“, versuche ich in die verbale Offensive zu gehen. „Die Tempelvorsteher sind nicht an einem Gespräch interessiert. Schnappt sie euch!“ Der vermummte Sprecher setzt sich blitzschnell in Bewegung und schlägt mit bloßen Händen auf Glücksbote Ryan ein. Ich löse mich aus meiner Erstarrung und greife den mir gegenüberstehenden Kontrahenten an, bevor der reagieren kann. Mein Kurzschwert findet zielsicher wichtige Organe und ich glaube, er ist tot, bevor er überhaupt den Boden berührt. Einer der anderen geht schräg vor, holt bunten Sand aus seiner Tasche und verwirrt damit die hübsche Halbelfe und Lia. Der andere macht das gleiche mit mir. Mein Geist wird angegriffen und mein Willen reicht nicht aus, mich dagegen zu wehren. Überall bunte Blitze. Schön! Dann falle ich und nur noch Schwärze ist um mich herum. Heute ist kein guter Tag zum Sterben.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #63 am: 22. Februar 2008, 12:25:51 »
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Tempel des Maske

Als ich aufwache, ist Dunkelheit um mich herum. Ich liege auf dem Bauch. Mühsam rolle ich auf den Rücken, mein Kopf fühlt sich unglaublich schwer an. Kein Wunder, da ich eine eiserne Maske zu tragen scheine. Durch einen engen Mundschlitz sickert etwas diffuses Licht herein. Gefesselt bin ich nicht. „Ah, die Gefangenen werden wach. Ihr fragt euch sicher, warum ihr noch lebt.“ In der Tat, denke ich. „Nun, wir beobachten eure Taten schon eine gewisse Weile und Maske ist durchaus zufrieden mit eurem Werk. Ihr lügt, stehlt, tötet. Aber leider steht ihr auf der falschen Seite. Larna gehört die Zukunft, Renya ist nur noch traurige Vergangenheit. Diese Stadt braucht eine neue Gilde, nachdem Luzius so unrühmlich von uns gegangen ist. Nun, da ihr euch als äußerst viel versprechend, aber auch als sehr dickköpfig herausgestellt habt, hat der Tempel des Maske beschlossen, euch zu eurer eigenen Sicherheit in Gewahrsam zu nehmen, bis diese kleine Auseinandersetzung zwischen Zukunft und Vergangenheit ihr uns genehmes Ende gefunden hat. Also genießt die Zeit in Sicherheit.“

Na toll! Ich versuche verzweifelt irgendeinen lockeren Spruch anzubringen, aber mir will einfach nichts einfallen. „Arbak, bewache die Gefangenen und fresse sie nicht auf. Das würde dir übel aufstoßen.“ „Arbak hört und gehorcht, Meister“, antwortet eine gutturale Stimme. „Sie müssen hungrig sein, mach ihnen was zu essen.“ „Sehr wohl, Meister.“ Dann hören wir Schritte und sind alleine. Arbak hört sich gerne selbst reden und lässt sich leicht aufsticheln. Aber erst mal die Lage sondieren. Wir sind nicht gefesselt, aber die Masken sind mit einem Gurtsystem an unseren Schultern verankert, auf dem Rücken ist ein einfaches Schloss, welches dieses verschließt. Leider habe ich nichts mehr an mir, um es zu öffnen. Wir sind alle in einer Zelle untergebracht. Drei Seiten sind rauer, grob behauener Stein. Die Zelle ist etwas über vier Schritt breit und geräumige zehn lang. Die vierte Seite ist mit einem Rostigen Gitter abgedeckt. Der Boden ist mit verfaulenden Stroh und Unrat bedeckt. Besonders in einer Ecke ist wohl der Bereich für die Ausscheidungen angesiedelt.

Glücksbote Ryan hat Glück und findet einen kleinen Knochen, damit kann ich arbeiten. Es ist leider unmöglich, dass ich mein eigenes Schloss öffne. Aber die der anderen bekomme ich nach und nach geöffnet. Jetzt müssen wir nur aus der Zelle heraus und an Arbak vorbeikommen. Ich entwerfe einen gewagten Plan, wie wir beides auf einen Schlag schaffen. Also fange ich an, Arbak zu reizen, was nicht besonders schwer ist. Leider hat er keinen Schlüssel für die Zelle. Aber ich stachle ihn so auf, dass anfängt, wie wild an dem Gitter zu rütteln. Was immer Arbak auch ist, stark scheint er zu sein, denn er fängt an, Gitterstangen aus der Verankerung zu reißen. War es wirklich eine gute Idee, den Ausbruch auf diesem Weg zu bewerkstelligen? So langsam habe ich meine Zweifel. Aber wer wagt, gewinnt. Es fehlt mir, dass ich jetzt nicht mein Amulett küssen und an Stirn und Herz führen kann.

Mit einem Krachen reißt Arbak einen weiteren Eisenstab aus der Verankerung und man kann hören, wie er sich nun durchquetscht. Für die anderen ist es nun Zeit, ihre Masken abzunehmen und sich dem Kampf zu stellen. Aber ihre Linie wird durchbrochen und das Ding grabscht nach mir. Perversling! Und dazu beißt er mich auch noch. Gemein! Das tut verdammt weh und etwas greift obendrein noch meinen Körper an. Ich kann mich aus seinem Griff winden und laufe weg. Eine Wand stoppt mich unfreundlich und mein Kopf dröhnt nicht nur, weil der Helm so vibriert. Die anderen schaffen es mit gemeinsamer Kraft das Monster nieder zu kämpfen. Ryan pumpt die letzte schwache Heilmagie in mich hinein. Was aber kaum Erleichterung verschafft. Ich muss diese blöde Maske loswerden.

In Arbaks Lager findet sich unter anderem eine lange Gabel, die kann ich blind so hinbiegen, dass sie in das Schloss passen könnte. Ich zeige meinen Kameraden, wie sie die Gabel einführen müssen und leite sie dann Schritt für Schritt an, was sie zu tun haben. Leider klappt das so nicht. Xana findet dann bei unserem Wächter ein Messer und so geht’s natürlich auch. Endlich fällt auch meine Maske. Weg mit dem Mistding. Ich fühle mich richtig schummerig und irgendwie ganz träge. Nicht gut, aber nicht zu ändern. Arbak entpuppt sich als ein Atakob, wenigstens bezeichnet Lia dieses Ding, das irgendwie wie ein viel zu großes Insekt auf zwei Beinen aussieht, als solchen. Noch nie habe ich von so einem Wesen gehört. Wir selbst scheinen uns am Ende eines Stollensystems zu befinden. Da es hier nichts weiter zu finden gibt außer einen Kessel mit kochenden Wasser und ein paar halb verdorbenen Lebensmittel, machen wir, dass wir von hier wegkommen. Wir scheinen uns in einer ehemaligen Mine zu befinden. Ich weiß, dass sich am Berg Targris ein paar alte Minen und Brüche befinden. Wahrscheinlich sind wir in solch einer alten Mine.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #64 am: 25. Februar 2008, 14:40:27 »
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Tempel des Maske

Schon bald erreichen wir eine T-förmige Kreuzung. Ein großer Gang führt zu beiden Seiten weiter. Von rechts sind Gesänge zu hören, also gehen wir erstmal links. Als nächstes finden wir eine Schreibstube. Ein alter Mann schreibt gerade etwas in ein Buch, als er unser gewahr wird. Glücksbote Ryan stellt ihm seine Faust vor und der Mann verdreht KO die Augen. Tja, ich hätte ihm ja gerne noch ein paar Fragen gestellt. Aber so wurde wenigstens die Gefahr unterbunden, dass er uns mit einem Schrei verrät. Wir finden hier unsere Wehrgehänge. „Ich habe einen Dolch! Ich bin bewaffnet und gefährlich!“ Ryan fletscht theatralisch die Zähne. „Nicht mal Keulen haben die hier!“ beschwert er sich weiter. An der Wand hängt ein Bild, das im ersten Moment eine Marktszene zeigt. Im Zentrum sind zwei Händler in ein Gespräch vertieft und das sind die einzigen normalen Menschen auf dem Bild. Alle anderen gehen gerade ihrer Art des Maske gefälligen Gewerbes nach. Diebe stehlen, Assassinen zücken ihre Dolche. Aber das Bild ist zum Glück kein Gregor Vern und verwandelt sich demnach auch nicht in etwas Schrecklicheres.

Ich hätte gerne noch meine übrige Ausrüstung, also gehen wir weiter suchen, nachdem wir den armen Mann noch gefesselt und geknebelt haben. Als nächstes kommen wir an einen Schrein. Eine große Maske schwebt im kuppelförmigen Raum. Er ist leer und das sicherlich schon seit längerem. In den offenen Opferschalen liegt allerhand Zeug, aber alles von einer Staubsicht bedeckt. Ryan merkt an, dass man mit dem Zeug sicherlich unsere Verluste ausgleichen könnte. Das wohl, aber ich bin nicht so tief gesunken, einen Tempel zu bestehlen. Wenn er was davon haben will, soll er selber was herausholen. Der Gang geht hier zwar noch weiter, aber das sieht für mich aus, als ob der Teil verlassen ist. Also zurück.

Neben dem Stollen unserer Gefängniszelle finden wir einen weiteren Raum, in dem eine alte Frau gerade an Gewändern näht. An Haken hängen unzählige Robe und Masken. Genau das, was wir brauchen, um uns unerkannt zwischen den Gläubigen bewegen zu können. Die Frau hat im Angesicht unserer Waffen keine Einwände, dass wir uns bedienen. Wir fesseln und knebeln auch sie, nachdem wir sie befragt haben, wo unser restliches Zeug ist. Alles scheint in den Opferschalen des Haupttempels zu liegen, aus dem die mystischen Sprechgesänge kommen. Also nichts wie hin.

Dieser kuppelförmige Raum ist prächtig eingerichtet, Säulen ragen hoch bis zur Kuppel. Drei große Masken schweben im Zentrum. Eine lachende, eine weinende und eine wütende Maske. Erstaunlich, wie man mit ein paar Augenschlitzen eine komplexe Mimik darstellen kann. Hier befinden sich Dutzende vermummter Anhänger. Eine Zeremonie scheint gerade beendet worden zu sein und verschiedene Gruppen haben sich gesammelt und reden leise miteinander. Einer der Maskenträger kommt mir bekannt vor. Die korpulente Gestalt scheint die von Thropp zu sein. Was macht er hier? Verstehe ich jetzt nicht ganz. Freund oder Feind?

Wie auch immer, wir schreiten die Schalen ab und finden unsere Sachen in drei verschiedenen. Das wird knifflig werden. Da dies unsere Sachen sind, habe ich keine Skrupel, sie aus den Schalen zurück zu stehlen. Ryan drängt wieder, mehr mitzunehmen. Und wieder meine ich nur, wenn er was von dem Zeug hier haben will, soll er es verdammt noch mal selber stehlen. Und das „Verdammt“ hat hier keine ausschmückende und Standpunkt klarmachende Bedeutung, sondern seine ureigenste. Xana übernimmt es gekonnt, jeweils die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während ich unsere Sachen, darunter auch meinen wertvollen Gürtel der Heilung, aus den Opferschalen zurückhole. Kaum bin ich fertig, kommt eine der maskierten Gestalten auf mich zu. Verdammnis!

„Und, hast du dich für eine Seite entschieden?“ Ich überlege mehrere Sekunden, was das zu bedeuten hat. „Natürlich“, meine ich so neutral wie möglich. Die Gestalt nickt und geht weiter. Was war das jetzt? Ich werde nicht ganz schlau draus. Wie auch immer, Zeit zu verschwinden. So sammeln wir uns auf der anderen Seite und gehen den Weg weiter entlang. Schließlich kommen wir an eine unbewachte Pforte und schlüpfen in einen weiteren Stollen. Für einen geheimen Eingang stehen hier viel zu viele maskierte Statuen herum. Ein Mann kommt uns entgegen und mustert uns seltsam in unseren Roben. Die sollten wir vielleicht mal wieder ausziehen. Wir sind tatsächlich unter dem Tagris am alten Bruch, wo einst die Gründerväter Chondathans die ersten Steine für die Stadtmauer brechen ließen. Jedenfalls treten wir aus einen der alten stillgelegten Stollen ins Sternenlicht.

Nach dem Stand der Selune ist es später, als gedacht. Bis zur Dämmerung sind es keine drei Stunden mehr. Verdammnis! Wir haben viel zu viel Zeit verloren. Aber wenigstens wissen wir jetzt, woran wir sind. Zeit der guten Renya Bericht zu erstatten. Angeschlagen schleichen wir uns durch das nächtliche Chondathan. Zwei übermüdete Wächter begrüßen uns am Brunnenhaus. Die gute Frau Harloff ist noch auf und hört sich mit gerunzelter Stirn an, was uns alles widerfahren ist. Dass der Tempel sich gegen uns stellt, ist natürlich schlecht, aber nicht zu ändern. Jetzt ist nur noch der Assassine Arian Hellweth aus dem Weg zu räumen.

Wir besprechen mehrere Vorgehensweisen, aber wir sind zu angeschlagen, um uns ein weiteres Gefecht zu liefern. Das hätten wir gestern machen müssen, jetzt ist es dazu zu spät. Nicht gut. Wir haben ja noch einen Ansatzpunkt. diesen Egor Abor, den man im Fürsten Orlandur finden kann. Sollten wir vielleicht heute Nachmittag in Angriff nehmen. Und dann den finalen Angriff am Besten heute Nacht oder im Morgengrauen. Aber das können wir noch später bereden. Mühsam machen wir uns auf zum Tempel des Tempus. Unterwegs kommt Lias Rabe angeflogen und setzt sich auf deren Schulter. Beinahe sieht es so aus, als ob der Rabe ihr was ins Ohr flüstern würde. Dann meint sie doch tatsächlich, dass sie gehen müsste. Aha? Bevor wir groß was sagen könnten, verschwindet sie einfach in der Dunkelheit. Ts, hat sie ihre Lektion noch nicht gelernt? Aber da kann man wohl nichts machen. Wir werden in den Tempustempel eingelassen und ich mach mich noch etwas frisch, bevor ich ins Bett falle und sofort einschlafe.

Gespielt am 9.12.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Stufe 3), Kaira (Stufe 3), Lia (Stufe 2), Ryan (Stufe 2), Xana (Stufe 3)
Schrein des Ruhmes: Maske aus dem Tempel des Maske
Erfahrungspunkte: 2090 + 225 für Kaira, +75 für Dolon, + 225 für Xana, +75 Lia, +150 Ryan
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 Otyugh
10 Tieflinge
1 Tieflingkrieger mit Stachelkette
1 Geflügelter Halbdämon
1 Säureschleim
Beute von Gruppe:
300 Goldmünzen
Schmuck im Wert von 500 Goldmünzen
6 magische Kekse
mehrere Sätze femininer Garderobe
1 Kiste mit Ritualgegenständen
Beute für Kaira
1 schönes Kleid
Beute für Lia
100 GM Extra

Topas

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Der Test der Zeit
« Antwort #65 am: 25. Februar 2008, 15:53:52 »
Eure Gruppe wird aber übermässig häufig von ihrer Ausrüstung getrennt, oder ? Schön geschrieben, weiter so.
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Pelor

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Der Test der Zeit
« Antwort #66 am: 26. Februar 2008, 07:50:25 »
Wie die Diebin weigert sich unbewachtes Gold aus einem Tempel zu stehlen welcher sie gefangen gehalten hat ???

Versteh ich nicht....

Die Geschichte ist sehr schön geschrieben. Ich freu mich schon wieder auf Mittwoch :)

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #67 am: 27. Februar 2008, 14:42:18 »
@ Topas

In dem Abenteuerabschnitt hat sich das halt massiert. Zuerst Lia durch den Attentäter, wobei sie eigentlich tot gewesen wäre, dann Ryan Rüstung und Waffe durch den Schleim, danach alle temporär wegen dem Tempel. Aber sonst geht es eigentlich.

@ Pelor

Nun ja, der Maske Tempel kann sich ja ausrechnen, wer das gewesen wäre. Und da die sicherlich wissen, wo man so lebt, wäre die Rache unvermeidlich gewesen. Und wenn dann noch ein kleines Kind im Hintergrund wartet, überlegt man sich solche Sachen eben lieber ziemlich gründlich.

Kapitel 8
Sieg oder Tod!


21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Irgendetwas weckt mich. Ein sanftes Streicheln über meine Wange. Was nun los? Ich öffne meine verklebten Augen und versuche mich zu orientieren. Mein kleiner Schatz liegt wie ein Kätzchen zusammengerollt an meiner Seite und murmelt im Schlaf etwas vor sich hin. Mili war es nicht, die mich geweckt hat. Xana im Bett gegenüber auch nicht. Aber was ist das, da liegt ein verknitterter Zettel. Ich streiche ihn glatt und schaue, was da drauf steht.

Das Brunnenhaus wird angegriffen

Aha? Keine Unterschrift, kein gar nichts. Die Handschrift ist filigran, aber der Text macht den Eindruck, als ob er in sehr großer Eile geschrieben wurde. Ein Krächzen vom Fenster lenkt mich ab. Es ist dieser komische Rabe, den Lia immer wieder mal bei sich hat. Sieht so aus, als ob Lia ihn geschickt hat. Und ich denke mal, dass dies kein dummer Scherz ist. Also rapple ich mich auf, wanke rüber zu Xana und rüttle sie wach. Sie ist sehr wehleidig und fleht mich an, sie weiter pennen zu lassen. Aber ich leider kann dies nicht gestatten. Ich selbst schlüpfe in meine Rüstung und trommle die anderen zusammen. Glücksbote Ryan finde ich in einer Ecke beim Exerzierplatz zusammen gekauert. Er hat wohl gerade für seine Gebete meditiert und ist danach eingeschlafen. Auch ihn scheuche ich auf und sammle dann Schlachtenrufer Dolon ein. Glücksbote Ryan hat einen Zauber erhalten, der die Schäden des Giftes von diesem Insektending heilt. Das tut gut! Danke schön! Da bekommt er doch gleich einen Kuss von mir auf die Wange. Und da man bekanntlich auf einem Bein nicht stehen kann, gleich noch einen zweiten auf die andere Wange. Und los geht’s.

Wir beeilen uns und kommen schließlich in die Nähe des Brunnenhauses. Ein paar verschreckte Passanten kommen uns aus der Richtung der Taverne entgegen. Ich frage sie, was los ist, aber sie eilen einfach weiter. Nun gut. Ich bitte die anderen, kurz zu warten und husche dann durch Gassen und Hinterhöfe zum Brunnenhaus. Ein schrecklicher Anblick erwartet mich. Ein halbes Dutzend Leichen liegt auf dem kleinen Platz mit dem Brunnen. Grinsend wie immer weidet sich der Dämon an dem Gemetzel vor seinen Füßen. Etwa sechs oder sieben scheinen eine weitere Person umzingelt zu haben. Die Tür zum Brunnenhaus ist eingeschlagen. Ich kann Thropp sehen, wie er mühsam versucht, weg zu kriechen. Finsternis!

Ich eile zurück und berichte den anderen. Wir haben eine kleine Übermacht gegen uns, aber vielleicht können wir noch was retten. Ich schlage vor, dass wir unsere Gegner mit Fernwaffen angreifen und sie so trennen, wenn sie ein paar Leute ausschicken, uns anzugreifen. So können wir den Gegner teilen und ihn einfacher bekämpfen. Den anderen fällt auch nichts Besseres ein, also tun wir das. Wir dringen an ein Haus ein, dessen Rückfront zum Hof des Brunnenhauses führt. Im zweiten Stock klopfe ich an eine Türe und ein Muttchen macht auf. Ich drücke ihr eine Goldmünze in die Hand und schicke sie kurz weg.

Hier haben wir wirklich einen guten Überblick. Renya war die Gestalt, die von den Angreifern umzingelt worden war. Sie wird gerade von zwei bewaffneten Schergen ins Brunnenhaus zurück gezerrt. Der Anführer dieser Truppe scheint eine Art Halbriese zu sein. Jedenfalls dürfte er mich um mehr als einen Schritt überragen und er trägt zwei Zweihänder, in jeder Hand einen. Verdammnis!

Xana und ich legen je einen Stein in unsere Schleudern und lassen sie kreisen. Dann schleudern wir unsere Steine. Wir treffen gut genug, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Der Halbreise brüllt einige Befehle und zwei der Schergen rennen auf unser Haus zu, während der Rest sich ins Brunnenhaus zurückzieht. Renya versucht sich loszureißen, aber sie hat gegen die zwei Grobiane keine Chance. Glücksbote Ryan beschwört eine heilige Waffe, welche die Attentäter attackiert. Uns gehen sehr schnell die Ziele aus, da die einen im Brunnenhaus verschwinden, während die anderen um die Ecke laufen, um uns anzugreifen. Die beiden Priester laufen ebenfalls vor, um sie in Empfang zu nehmen. Wir beiden Frauen packen unsere Schleudern weg und folgen ihnen dann. Xana schießt einen Flammenstrahl ab, der aber nur die Wand dahinter trifft, was diese augenblicklich in Brand setzt. Verdammnis! Der erste ist schnell niedergekämpft. Dem anderen Angreifer wird aber schnell klar, dass er alleine keine Chance hat und er will nicht das Schicksal seines Kameraden teilen, der blutig und tot am Fuße der Treppe liegt. So schnell er kann, rennt er von dannen, wir lassen ihn entkommen. Auf, weitere Gegner erwarten uns. Allerdings löschen wir vorher noch schnell den Brand, den Xana mit ihrer Magie ausgelöst hat.

Nakago

  • Mitglied
Der Test der Zeit
« Antwort #68 am: 29. Februar 2008, 10:20:41 »
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan Brunnenhaus

Wir rücken in den Innenhof vor. Ein Halbork in einem alten Kettenhemd, der einen absurd großen Bogen dabei hat, kniet gerade über Thropp und will ihn entweder ausplündern oder heilen. Der Halbork stellt sich als Brox ut Utark vor. Gegen einen fairen Anteil der Beute schließt er sich uns nach kurzer Verhandlung an. Glücksbote Ryan hilft noch professionell Thropp, so dass der nicht mehr Gefahr läuft, zu verbluten.

Nun ja, dann auf ins Brunnenhaus. Ohne beschossen zu werden, erreichen wir den Eingang des Brunnenhauses. Wir werden schon erwartet. Ich werfe dem Halbriesen einen Schleuderstein an den Kopf, was eine dicke Beule hinterlässt. Die gute Frau Harloff reißt sich gerade in diesem Moment los und rennt nach oben, verfolgt von unserem alten Bekannter, dem Attentäter Arian Hellweth, der eine gnomische Erfindung auf dem Rücken trägt, die Feuer werfen kann. Einer der Schergen entpuppt sich als Barde, der ein deftiges Spottlied auf uns anstimmt. Finde ich nicht nett von ihm.

Wir stürmen kurzerhand das Brunnenhaus. Ich ziehe mein Kurzschwert und stürze mich in den Nahkampf. Der Halbriese knöpft sich Schlachtenrufer Dolon vor, der eine Streitaxt beschwört, welche den Kerl angreift. Aber der Hüne lässt sich dadurch nicht ablenken und hämmert dem Tempuspriester beide Zweihänder um die Ohren. Das tut Dolon offensichtlich ziemlich weh. Mir gelingt es einen der Schergen zu flankieren und eine empfindliche Stelle zu treffen. Auch die anderen stürzen sich ohne zu zögern ins Geplänkel. Xana schießt einen ihrer neuen Flammenstrahlen auf den Riesen ab, was ihm nicht gut tut. Dolon gelingt es mit einem beherzten Schlag den Anführer zu fällen und mit einem Rückhandschlag gleich dazu noch einen der anderen Kämpfer. Dem Barden vergeht die Lust, uns zu verspotten und er versucht panisch das Weite zu suchen, aber er wird auf dem Weg nach draußen niedergestreckt. Zeit, Renya zu helfen. Wir stürmen nach oben und stellen Arian zum Kampf. Ich bin als Erste bei ihm und er empfängt mich mit einem Strahl aus seinem gnomischen Flammenwerfer.

Ich beiße die Zähne zusammen und gebe ihm mein Kurzschwert zu schmecken. Innerhalb kürzester Zeit ist er umzingelt und nun ist es für ihn an der Zeit zu sterben. Das müsste es dann gewesen sein. Dem Halbork gelingt es, den komischen Flammenwerfer abzustellen, ohne dass er explodiert. Außerdem trägt der nun tote Assassine den Schwarzholzbogen von Lia auf dem Rücken. Tja, sieht so aus, als ob er viel besser zu mir passen würde. Glücksbote Ryan ist diesbezüglich etwas schnippisch, da er meint, der Bogen würde noch Lia gehören. Das sehe ich etwas anders. Aber Dolon macht uns klar, dass es Wichtigeres gibt, als darum zu streiten. Das werde ich mit Lia schon selbst geklärt bekommen.

Renya taucht nun aus ihrem Versteck auf. Sie hat einiges abbekommen und Glücksbote Ryan kümmert sich um ihre Wunden. Sie ist erfreut, als Thropp hereingehumpelt kommt und auch gleich noch die segensreiche Heilung von Tempus und Tymora erfährt. So wie es aussieht, waren das gerade die Leute von Merl. Tharador hat wohl den Einfluss über seinen einstigen Handlanger vollständig an Larna Maran verloren. Aber wenigstens leben die beiden noch. Glück gehabt!

Brox ut Utark lässt sich nun auch dafür anwerben, dass wir Larna so richtig einheizen. Heute Abend werden wir zuschlagen. Aber dies wird trotz all unserer Bemühungen nicht einfach werden. Wenigstens hat sie keine Hilfe der Tieflingpiraten und der verdammte Attentäter kann uns nun auch nicht mehr in den Rücken fallen. Aber sie dürfte immer noch über zwanzig Mann unter sich haben. Leicht wird es auf keinen Fall werden. Renya und Thropp werden noch ein paar Dinge in die Wege leiten und auch Havard Repp verständigen. Wir verabschieden und trennen uns. Eigentlich hätte ich irgendwie erwartet, dass Lia hier auftauchen würde, aber sie scheint sich lieber bedeckt zu halten. Finsternis!

Glücksbote Ryan besteht trotz massiver Bedenken von Xana und mir darauf, seinen Schrein zu besuchen und notwendige lebenswichtige Dinge dort mitzunehmen. Er ist nicht davon abzubringen und so lasse ich mich trotz besseren Wissens breitschlagen, dass wir alle zum Schrein gehen. Wir plündern vorher noch die Leichen und haben so drei Kettenhemden und etwa 100 Goldmünzen geborgen. Schlachtenrufer Dolon trägt stolz wie ein kleiner Junge die beiden Bihänder über der Schulter. Die notwendigen und lebenswichtigen Gegenstände entpuppen sich als etwas Gold und einige Kleinigkeiten. Das Dumme an der ganzen Geschichte ist, dass beim Maske Schrein gerade eine Zeremonie von zwei verhüllten Priestern abgehalten wird und sich dort einiges an Gesindel versammelt hat. Vier dieser nicht gerade vertrauenswürdigen Leute lösen sich aus der Versammlung und folgen uns. Xana weist nun die nächsten Stunden sehr bestimmt darauf hin, dass sie dies ja gleich gesagt hat. Nicht nur sie und wenn ich gewusst hätte, was Glücksbote Ryan da für Nichtigkeiten aus dem Schrein gebraucht hat, hätte ich ihn trotz meiner grenzenlosen Hingabe zu Tymora eher KO geschlagen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Verdammnis!

Wir gehen in die Senke zu einem Rüstungsmacher und geben die drei Kettenhemden in Zahlung, ebenso noch ein paar erbeutete Waffen zu einem Spottpreis. Aber wenigstens bekommen unsere Kleriker nun zwei schöne neue Bänderpanzer. Die beiden sehen richtig schick darin aus. Jetzt sind wir gerüstet für einen Krieg. Dummerweise hat die Schildwacht etwas dagegen, wenn man auf den Straßen der Stadt eine bewaffnete Auseinandersetzung beginnt. Auch unsere Schatten wissen das und belassen es dabei, uns weiter unauffällig zu verfolgen. Wir gehen über die Außenstadt zurück zum Tempustempel und retten uns hinter deren Mauern. Ich bin immer noch mehr als nur müde. Nachdem ich mich versichert habe, dass es meiner kleinen Mili gut geht. Sie spielt im Tempel mit ihrer kleinen bunten Ente, die sie hinter sich herzieht und scheint quietschvergnügt zu sein. Beruhigt gehe ich ins Bett und kaum hat mein Kopf das Kissen berührt, bin ich auch schon eingeschlafen.

Nakago

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« Antwort #69 am: 03. März 2008, 14:32:22 »
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die Erschöpfung lässt mich lange schlafen und erst am späten Nachmittag finde ich keine Ruhe mehr. Heute wird es sich entscheiden, ob wir überleben werden. Dies wird der härteste Kampf werden. Was als Schatzsuche begann, hat sich in einen Diebesgildenkrieg verwandelt. Aber das ist leider nicht mehr zu ändern. Wenn ich sterbe, wird mein kleines Töchterlein zur Vollwaise werden. Niemand von meiner Familie weiß, dass ich hier bin. Also besorge ich mir was zu schreiben und setze einen Brief auf, was zu tun ist, wenn ich heute nicht zurück kommen sollte. Der Hof meiner Familie ist auf alle Fälle ein viel sicherer Ort als dieser hier. Wenn auch ein sehr langweiliger Ort, wie ich nur zu gut weiß. Aber da wird man sich um sie kümmern. Hoffe ich zumindest. Ob meine Eltern überhaupt noch leben? Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, dass ich damals mit Jondan einfach so durchgebrannt bin. Ob sie wütend auf mich sind? Oder ganz krank vor Sorge? Mehrmals hatte ich schon ein Brief aufgesetzt, den dann aber doch nie abgeschickt. Ach, was bin ich doch für ein schlimmes Mädchen. Verdammnis!

Ich gebe die Anweisungen Xanas Mutter. Hoffentlich wird es nie notwendig sein, dass sie das lesen muss. In einer stillen Ecke knie ich mich hin und bete innig zu Tymora, dass sie mir heute die Kraft, den Mut und die Cleverness gibt, diesen Kampf zu überstehen. Und wenn nicht um meinetwillen, dann doch um zu verhindern, dass ein kleines Mädchen so ganz ohne die Liebe seiner Eltern aufwachsen muss. Irgendjemand hat meinem Töchterchen eine kleine geschnitzte Spielzeugaxt geschenkt. Ist ja süß, mit welchem Ernst sie die in der einen Hand trägt und mit der anderen ihre bunte Ente hinter sich herzieht. Gleich mal herzen. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass ich mit ihr schmusen werde. Mili merkt, dass ich sehr angespannt bin und stellt entsprechende Fragen, als ich sie fürs Bett fertig mache und ihre Haare auskämme. Ich beruhige sie soweit wie möglich und singe sie dann in den Schlaf. Träum was Süßes, mein kleiner Fratz!

Inzwischen sind Renya Harloff, Thropp und der Kollegiat, so ist nämlich sein richtiger Titel, Havard Repp eingetroffen. In einer stillen Ecke schmieden wir dann unsere finsteren Pläne. Der Halbork Brox ut Utark hat den Nachmittag genutzt, ein paar böse aussehende Kampfhunde zu kaufen. Mir ist nicht ganz wohl dabei, dass er die mitschleppt. Der ganze Kerl ist mir unheimlich. Eine Söldnerseele durch und durch. Ob er vielleicht gar ein Doppelagent ist? Jemand den Larna abgestellt hat, damit er im entscheidenden Moment die Seiten wechselt? Ich beschließe, auf der Hut zu sein.

Renya hat den Schlüssel für einen Golem dabei. Vor vielen Jahren hat ein Magier eine größere Anzahl niederer Golems in Serie hergestellt. Diese Golems wurden meist an reichere Händler zur Bewachung ihrer Lager verkauft. Der Magier hat damals eine kleine Sicherung eingebaut, dass er die Golems im Notfall abstellen konnte oder sie für seine Zwecke benutzen konnte. Dazu hat er solche Schlüssel benutzt. Und was hat das nun mit uns zu tun? Nun, wir könnten einen dieser Golems stehlen und auf ein Lagerhaus eines mit Larna verbündeten Händlers hetzen. Dadurch wäre Larna gezwungen, einige ihrer Leute zur Problemlösung auszuschicken, was ihre Kräfte deutlich schwächen würde. Wir sind zuerst gar nicht so von diesem Plan begeistert.

Aber wenn stehlen, warum den Golem nicht gleich in ihr Lagerhaus hetzen? Damit könnten wir unsere Kampfkraft ziemlich stärken. Schließlich entwerfen wir einen höchst gewagten Plan, in dem Kollegiat Havard Repps Künste der Illusion eine tragende Rolle spielen. Der Plan ist tollkühn und eigentlich schon fast so raffiniert wie in Vaters Geschichten. Die Dame lächelt uns heute Nacht ganz eindeutig, da wir solch raffinierte Pläne entwerfen. Natürlich kann dabei viel schief gehen, aber wenn es klappt, ist es schon fast der Sieg. Als erstes verlässt Havard Repp in der Illusion eines Tempuspriesters das Gelände. Wir bereiten uns vor und tarnen uns dann so, dass die vier Typen, die immer noch vor dem Tempel herumlungern, uns durchschauen müssen, wenn sie nicht ganz auf den Kopf gefallen sind. Wir ziehen unsere Kapuzenmäntel über und tun so, als ob wir heimlich das Gelände verlassen würden. Natürlich werden wir entdeckt und haben bald vier Schatten an uns kleben.

Ohne Zwischenfälle erreichen wir einen Händler, der Pferdewägen vermietet. Wir mieten einen stabilen Wagen und ein kräftiges Gespann. Ich klettere auf den Kutschbock, die anderen auf die Lagefläche. Ich schnalze mit der Zunge und die Pferde setzen sich in Bewegung durch die dunklen Straßen und Gassen von Chondathan.

Topas

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« Antwort #70 am: 04. März 2008, 12:37:52 »
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Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

Nakago

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« Antwort #71 am: 05. März 2008, 17:08:01 »
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21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Nach etwa einer Viertelstunde erreichen wir das Lagerhaus, wo der Golem Wache schiebt. Wir sehen das Konstrukt außerhalb am Vorplatz des Lagers. Xana hat die Fähigkeit, den Schlüssel zum Golem zu transportieren, ich werde ihr ermöglichen, sich dem Golem heimlich zu nähern, um den Zauber auch erfolgreich wirken zu können, da der nicht so besonders weit reicht. Die hübsche Halbelfe beginnt mit der Umrundung und ich gehe direkt auf das Ding zu. „Unbefugte Person Gelände sofort verlassen oder ich leite Gegenmaßnahmen ein!“ Ich winke dem Golem beruhigend zu und gehe vorsichtig rückwärts, während Xana sich durch die Kistenstapel schleicht, um sich in Position zu bringen. Leider ist sie noch nicht nahe genug. Also gehe ich nicht schnell genug zurück und der Golem scheint etwas ungehalten zu werden. „Letzte Warnung!“ Und schon scheint sich etwas um ihn herum aufzubauen, als er magische Energie sammelt. Aber im nächsten Moment sackt er in sich zusammen, denn Xana hat den Schlüssel erfolgreich mit ihrer Magie eingeführt. Nun gehorcht der Golem ihren Befehlen.

Fix laden wir den Golem auf den Wagen und bedecken ihn mit einer Plane. Unsere Schatten bekommen große Augen und auf einmal sind es nur noch drei. Sehr gut! Diese Phase hat jetzt hervorragend geklappt. Nun fahren wir Richtung Norden und tauchen in eine gewundene Straße ein. Ich lasse die Pferde beschleunigen und sause dann in eine enge Seitengasse hinein, aus der gegenüberliegenden kommt Havard Repp heraus, dessen Wagen nun genauso wie unserer aussieht und einige illusionäre Gestalten, die ganz rein zufällig uns gleichen, sind ebenfalls auf dem Wagen. Havard errichtet ein illusionäres Haus um uns herum und auf einmal sind wir nicht mehr von der Straße aus zu sehen. Nach einem kurzen Moment hören wir unsere Verfolger vorbei hecheln. Nach wenigen Augenblicken der Anspannung, die sich aber zu Ewigkeiten zu dehnen scheinen, bin ich sicher, dass sie den Köder geschluckt haben. Die Dame hat uns heute ein weiteres mal gelächelt.

Ich zähle hundert Herzschläge herunter und fahre dann zurück durch die Illusion zurück auf die Straße. Unbehelligt erreichen wir das Hafenviertel, umfahren Larnas Lagerhaus und ich geh schauen, indem ich mich in den Schatten zweier Kistenstapel verkrieche. Nach einer halben Stunde läuft eilig einer unserer Beobachter vorbei. Und nach kurzer Zeit hasten etwas mehr als zehn Mann an mir vorbei. Havard Repp hat mit seinem Illusionsgolem nun die Ablenkung geschaffen, die wir gebraucht haben. Ich husche zurück zu den anderen und wir fahren etwas näher an das Lagerhaus heran, direkt neben einen Einstieg in die Kavernen. Unsere starken Männer wuchten den Deckel hoch und ich binde das Seil fest. Xana murmelt mehrmals ihren Befehlstext vor sich hin und als sie sicher ist, dass der Golem ihre Anweisungen nicht missinterpretieren kann, gibt sie dem Golem den Befehl, zwölf Minuten hier zu warten, dann in Larnas Lagerhaus zu gehen und jeden außer uns darin anzugreifen.

Diesmal klappt es besser, mit dem Herunterklettern. Nur Brox tut sich schwer, da er meint, er müsste seine Köter mit runter schleppen. Das hält uns etwas auf und so schmilzt die Zeitreserve gleich beim Beginn unseres Vormarsches durch die Kanalisation zusammen. Aber es ist zum Glück nicht weit, bis wir die Geheimtüre wieder finden. Die Tür zu öffnen ist kein Problem, auch die Alarmfallen sind mit etwas Herumgefummel recht fix zu umgehen. Eine kurze Treppe führt in einem 90° Grad Winkel nach oben und endet an einer normalen Türe. Ich höre ein komisches Geräusch, als ob ein nasser Lappen über einen Boden geschoben würde. Was für ein Monster mag solche Geräusche von sich geben?

Wenn ich mich nicht verzählt habe, haben wir noch etwa 1 Minute bis der Golem kommt und so lange können wir noch warten. Dann ein Krachen von oben. Der Golem ist gekommen. Ich öffne die Türe und komme in eine Art Sicherheitslager. Sprich, es ist mit Gitterstäben abgetrennt. Die Geräusche kamen von einem Mann mit einem Wischmob in den Händen. So was auch. Mein Schwarzholzbogen macht meinen Standpunkt klar, dass er jetzt besser keinen Mucks von sich gibt. Könnte sonst etwas ungesund werden, nämlich für uns, da ich es wohl nicht übers Herz bringen würde, auf einen armen alten Mann zu schießen, der einen Wischmob in den Händen hält. Aber ich lasse es bei einer Drohung und die wirkt. Leider kann er das Schloss nicht öffnen, aber das kann ich. Ist zwar eine Fummelei und nicht gerade leicht, den Taster und den Halbdiamant meiner Dietriche zu führen, ohne zu sehen, was man da eigentlich macht. Aber schließlich springt das Schloss auf und wir sind drin. Jetzt nix wie nach oben.

Wir wissen, dass im oberen Stockwerk die Unterkunft von Larna ist und wahrscheinlich ist sie mit ihren Offizieren dort oben versammelt, während das Fußvolk mit dem Golem beschäftigt ist, jedenfalls hört es sich ganz danach an. Brox bleibt zurück, während wir uns nach oben schleichen. Hinter der Tür ist zu hören, wie eine weibliche Stimme Befehle nach unten brüllt, wir sind richtig. Ich schaue oberflächlich nach Fallen, finde aber hier keine. Mit einem „Wer wagt gewinnt!“ öffne ich die Türe und wir landen in der Hölle!

Nakago

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« Antwort #72 am: 07. März 2008, 14:52:31 »
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Das oberste Stockwerk hat eine mit einem Geländer umrahmte Öffnung nach unten, wo gerade die Schlacht zwischen dem kleinen Golem und Larnas Schergen tobt. Uns gegenüber in etwa zehn Schritt Entfernung stehen von links nach rechts folgende Personen. Die ganz links außen stehende Frau mit kurzen braunen Haaren scheint Larna Maran zu sein. Sie ist mit einer schicken schwarzen Lederrüstung bekleidet und hat ein Kurzschwert in der Hand. Neben ihr steht eine schwarze Tieflingsmissgeburt mit flammend roten Haaren. Sie hat einen schwarzen Bänderpanzer an und ihre Hände stecken in mit gefährlich aussehenden Zacken versehene Panzerhandschuhe. Vor ihrer Brust hängt das heilige Symbol von Tyrannos, die geballte Faust im Panzerhandschuh. Finsternis!

Dann kommt ein Mann in einer beschlagenen Lederrüstung und einer Tartsche. Er hält ein Weinglas in der Hand und schaut demonstrativ gelangweilt nach unten. Das muss Larnas Ehemann sein, ein berüchtigter Schwertkämpfer, der ein Dutzend Duelle gewonnen haben soll. Daneben steht stoisch ein Mann mitte Dreißig mit bloßem Oberkörper, obwohl es auch hier nicht gerade warm ist. Er ist am ganzen Körper mit Tätowierungen verziert. Waffen trägt er keine. Das muss ein finsterer Mönch sein. Verdammnis!

Larna erholt sich als erste von unserem überraschenden Eindringen, zieht ihr Kurzschwert und schüttet Gift darüber. Ich eile in den Raum hinein, lege einen Pfeil auf den Schwarzholzbogen und treibe das Geschoss tief in die Tieflingspriesterin hinein. Xana exponiert sich, indem sich in Position bringt, um einen ihrer sengenden Strahlen gegen Larna zu schicken. Leider verzischt der Strahl ohne zu treffen. Dolon rückt nach, stellt sich vor Xana und beschwört eine magische Waffe, welche den Schwertkämpfer haut. Larnas Mann und der Mönch eilen auf Dolon zu. Der Schwertkämpfer wirft noch sein Glas vorher weg. Der Mönch boxt den Tempuspriester, aber Dolons neuer Panzer hält. Glücksbote Ryan eilt schweren Schrittes auf Larna und die Tieflingsfrau zu.

Larna täuscht einen Ausfallschritt an, Ryan reißt seinen Schild hoch und durch die Lücke an anderer Stelle stößt nun die gemeine Frau mit ihrem Schwert hindurch. Der Glücksbote schreit schmerzerfüllt auf. Ich lasse den Bogen fallen, ziehe mein gutes Kurzschwert und eile an seine Seite. Allerdings geht mein Hieb fehl. Die Tyrannospriesterin meint, dass sie mich hauen kann. Und sie kann das. Aua! Der Mönch bricht zu Xana durch und schlägt sie in ihr schönes Gesicht. Ihre Lippe platzt auf und Blut läuft heraus. Sie taumelt einen Schritt zurück und revanchiert sich mit einem feurigen Strahl. Der Schwertkämpfer bedrängt Dolon, die beide blutige Schläge austauschen, während die schwebende Axt ihr Scherflein dazu beiträgt.

Larna versucht mich abzulenken, aber da muss sie früher aufstehen, so lenke ich ihren Schlag mit der Tartsche ab. Ich haue nun noch mal die Braut aus der Hölle und tu ihr ordentlich weh. Sie geht einen Schritt zurück und sagt etwas höchst Unangenehmes in ihrer kehligen Sprache. Das bringt mich richtig aus dem Konzept. Glücksbote Ryan meint, dass er zaubern müsste, aber statt einen Schritt zurück zu gehen, versucht er sich auf sein Gebet zu konzentrieren, aber er ist irgendwie nicht bei der Sache. Denn während er seine Göttin um Beistand anfleht, lässt er vor lauter Aufpassen, dass Larna bei ihm keine Blöße findet, das kleine Pergamentblatt mit dem heiligen Text fallen. Der Mönch drängt nach und tritt die hübsche Hexenmeisterin in den Bauch, sie wird ganz bleich und taumelt ein weiteres Mal zurück. Der Schwertkämpfer lässt seine Deckung fallen und nimmt einen von Dolons Hieben mit einem höhnischen Lachen und gibt ihm die gleiche Medizin zweimal zum Schmecken. Der Schlachtenrufer sieht ziemlich angeschlagen aus.

Die braunhaarige Hehlerin haut nun wieder auf den vor ihr stehenden Glücksboten ein und trifft ihn ein weiteres Mal. Aber wenigstens fiel er diesmal nicht auf ihre fiese Finte ein. Ich rücke der Tyrannosbraut zu Leibe und gebe ihr mein Kurzschwert zu schmecken, dass ich ihr in der Wunde herumdrehe. Sie ist nun schon ziemlich angeschlagen und hat eine unnatürliche Blässe auf ihrem Gesicht. Tja, böse Kleriker können ihre fiesen Zauber ja nicht so einfach gegen heilende Gebete tauschen, wie Dolon und Ryan das können. Haben die mir jedenfalls mal erklärt. Xana wird vom Mönch bis an die Wand zurück gedrängt und kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihr Gesicht sieht aus, als hätte man es als Boxkugel missbraucht. Ein Auge ist zugeschwollen und sie wirkt,  als ob sie gleich losheulen wollte. Kann ich nur zu gut nachvollziehen. Dolon geht einen Schritt zurück und bittet seinen Gott um Hilfe, während der Schwertkämpfer einen Heiltrank trinkt, nachdem die Axt um ihn herum verschwunden ist. Das Duell zwischen den beiden kann sich noch ziehen. Wo bleibt nur diese Pfeife Brox? Finsternis!

Nakago

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« Antwort #73 am: 10. März 2008, 13:21:49 »
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Der taucht nun endlich auch auf, hat aber seine Hunde im Erdgeschoss zurückgelassen. Dummerweise blockiert nun Xana den Weg und der starke große Halbork traut sich nicht an ihr vorbei, weil ihn sonst der Mönch hauen könnte. Demonstrativ lehnt er sich an die Wand und gähnt. Fehlt eigentlich nur noch, dass er seine Vesper auspackt. Larna sticht genüsslich weiter auf den Glücksboten ein, der inzwischen schwer verletzt ist. Ich dränge weiter gegen die Tyrannsopriesterin und mein Kurzschwert findet eine Lücke in ihrem Bänderpanzer. Tief dringt es in ihren Unterleib. Irgendwie ist es Ironie, dass sie von einer Waffe getötet wird, die einst einer Halbdämonin gehört hat. Sie sinkt mit einem lauten Stöhnen zusammen und bleibt regungslos liegen. Der Schwertkämpfer und Dolon bekämpfen sich weiter, nachdem Dolon eine weitere Axt beschworen hat, die ihm hilft. Xana, die weder vor noch zurück kann, beschränkt sich darauf, alles zu tun, um nicht getroffen zu werden. Gerade so kann sie zwei Hieben ausweichen, die auf ihr Gesicht gerichtet waren. Die Fäuste hinterlassen kleine Krater in der Wand hinter ihr. Glücksbote Ryan bittet seine Göttin flehentlich um Heilung, aber da er wieder eher auf Larna schielt, als sich auf den Zauber zu konzentrieren, wird das wieder nichts.

Die Anführerin der Diebesgilde schnauft nur verächtlich in Richtung des scheinbar unfähigen Klerikers und wendet sich mir zu. Ihr Ausfallschritt lässt mich kalt und unsere Schwerter krachen Funken sprühend zusammen, als ich ihren Hieb pariere. Wir sehen uns in die Augen. Sie ist viel jünger, als ich gedacht habe. Sie ist höchstens Mitte zwanzig. Ihre Augen sind voller Hass, Angst hat sie keine. Auch ich habe keine Angst, jedenfalls nicht jetzt, dafür habe ich einfach keine Zeit. Ein weiteres Mal kann Xana dem Schlaghagel des Mönchs entgehen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht mehr ausweichen kann. Brox holt einen Süßigkeitsriegel hervor und beißt ab. „Wenns mal wieder länger dauert.“ Das könnte auch das Stichwort von Dolon vs. Schwertkämpfer sein. Enthusiastisch prügeln sie weiter auf sich ein und schenken sich nichts dabei. Die beschworene Axt trifft alles, nur nicht den Gegner. Glücksbote Ryan arbeitet sich vor und nimmt nun eine mir gegenüberliegende Position zu Larna ein. Aber sein Schlag geht nur ins Leere. Beshaba hat ihn wahrlich verflucht.

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Meine Kontrahentin beginnt mich zu umkreisen, nur um sich plötzlich umzudrehen und ihr Kurzschwert quer über die Kehle von Ryan zu ziehen. Blut spritzt in ihr Gesicht und der Glücksbote bricht röchelnd in sich zusammen. „Du bist die Nächste!“ Oh oh! Ich mache einen Flick Flack zur Seite, Larnas Schwert zischt haarscharf im Rückschlag an mir vorbei und ich schlage eine Rolle, die mich neben Ryan aber außer der Reichweite von Larna bringt. „Alles wird doppelt gut!“ Ich leite die heilende Magie meines Gürtels in Ryan. Der furchtbare Schnitt schließt sich und er kommt nach Luft schnappend wieder zu sich. Puh, das war jetzt knapp gewesen! Aber der Mönch rammt Xana den Fuß so hart ins Gesicht, dass ihr Schädel gegen die Wand prallt. Als sie bewusstlos zu Boden rutscht, verteilt sich ihr Blut an der Wand. Larnas Stecher und Dolon lösen sich voneinander, Dolon ruft Tempus um seinen Beistand, während der Schwertkämpfer einen weiteren Heiltrank schluckt. Brox tut nun endlich so, als ob er was für sein Geld tun würde und zieht dem Mönch sein Bastardschwert schräg über die Brust.

Ich habe wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit von Larna. „Niemand wird mich besiegen!“ Sie schlägt nach mir, aber ich lenke ihren Hieb zur Seite ab. Mit einer fixen Bodenrolle bringe ich mich wieder in eine für mich vorteilhafte Position, aus der ich ihre empfindlicheren Stellen treffen kann. Durch mein gewagtes Manöver noch durcheinander, komme ich durch eine Lücke in Larnas Rüstung und lasse sie mein Schwert schmecken, das noch von Tieflingsblut trieft. Das hat ihr jetzt deutlich zugesetzt. Dolon eilt zu Xana und heilt sie mit der ihm von Tempus verliehenen Magie. Die Halbelfe rappelt sich benommen auf. Während Dolon noch mit Xana beschäftigt ist, nutzt der Mönch die Gelegenheit und haut dem Schlachtenrufer seine Fäuste um die Ohren. Irgendetwas müssen die Schläge in dem Schlachtenrufer ausgelöst haben, da er sich kaum noch auf den Beinen halten kann, von der schweren Rüstung schier zu Boden gedrückt. Brox haut dafür dem Mönch sein Schwert ein zweites Mal um die Ohren und der Mönch bricht tot zusammen. Hat er nun davon! Ryan richtet sich nur ganz knapp auf und schlägt nach Larna, die einfach über seinen tiefen Schlag hüpft.

Jetzt sind wir in der Übermacht. Als nächster fällt Larnas Ehemann durch die Schläge von Brox und Dolon. Larna versucht noch den am Boden liegenden Glücksboten zu treffen, aber der kann den Hieb gerade so glücklich an seinem Schild abgleiten lassen. Dafür hat auch Larna Glück, da ich auch daneben schlage. Inzwischen ist die junge Anführerin der Diebesgilde nicht mehr so siegessicher. Aber mit einem lauten Krachen geht unten unser Golem zu Boden, nun endlich von Larnas Männern überwältigt. Allzu viel Zeit haben wir nicht mehr, um die Sache für ein und allemal zu beenden. Möge die Dame uns lächeln.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #74 am: 12. März 2008, 13:14:19 »
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21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Arkane Macht! Flieg und Töte!“ Xana schlägt ihre Handschuhe zusammen und zeigt dann auf Larna. Drei grüne Geschosse lösen sich von ihren ausgestreckten Fingerspitzen. Die magische Energie schlägt in die Führerin der Diebesgilde ein und schüttelt sie durch. Ich sehe eine weitere Lücke und mein Kurzschwert hält blutige Ernte. Wortlos bricht Larna zusammen. „Danke Tymora!“ Und natürlich auch Xana, Ryan, Dolon und sicherlich auch Brox. Aber das war erst die halbe Miete. Von Larnas Männer leben noch gut ein halbes Dutzend. „Eure Anführerin ist tot!“, brüllt Brox nach unten und hält die tote Larna wie eine Puppe über die Brüstung.

„Sie müssen angeschlagen sein! Töten wir sie und rächen Larna!“, schreit einer der Männer. Die anderen sind etwas unschlüssig. „Flieg und Töte!“ Xana streckt ihre Finger nach dem Mann und zwei Geschosse lassen seinen Schädel platzen. Die anderen starren etwas verdattert auf den Überresten des Möchtegern-Anführers und drehen sich dann wie ein Mann um. So schnell wie möglich verlassen sie das Gebäude durch das Loch, welches der Golem gerissen hat. Aber allzu viel Zeit haben wir nicht. Xana spricht einen weiteren Zauber und so stellen wir fest, dass Larnas Rüstung, einer ihrer Ringe und das Schwert ihres Ehemanns verzaubert sind. Wir finden auch noch zwei Heiltränke und ein paar Phiolen mit Gift. Ich denke jedenfalls mal, dass es Gift ist. Auch einen Schlüsselbund. Damit gehen wir gleich mal in Larnas Quartier. Mit der Türe ist eine Falle gekoppelt, die zum Glück aber durch den richtigen Schlüssel deaktiviert wurde.

An der Wand steht ein breites Lotterbett, ihr Schrank ist voll von schicken Klamotten. Aber das wirklich Interessante sind einige Papiere auf dem Schreibtisch. So wie es aussieht, sind das die Nachrichten, die Barkess Renya hätte überbringen sollen. In einem Brief warnt Luvius der Schneider seine Nachfolgerin Renya vor finsteren Zeiten, größer und gefährlicher, als man sich das vorstellen könnte. Er hat einige gravierende Fehler begangen und will deshalb fliehen. Ist ihm bekanntlich nicht mehr gelungen. Und man soll genau hinsehen, um die Karte zu verstehen. Hm, wenn man die ersten Zeichen jeder Zeile liest, dann kommt folgender Text heraus: „Wo alles begann.“ Aha? Renya dürfte etwas damit anfangen können.

Das zweite Blatt wird von Xana entschlüsselt und es kommt folgende Botschaft heraus: „Ein jeder hat es begriffen, Verräter sterben einen einsamen Tod in der Grube.“ Aha? Ich wird da nicht schlau daraus, aber vielleicht ja die Gute Frau Harloff. Nur beim dritten Zettel beißen wir uns die Zähne aus. Glücksbote Ryan hat schnell genug davon, unserem Geschnatter und unseren Vermutungen zu lauschen und geht einfach. Brox spaziert ebenfalls von dannen, nur Dolon bequemt sich auf uns aufzupassen und die Beute zu verstauen. Er murmelt etwas, was sich anhört wie: „Tempus sei Dank bin ich nicht verheiratet.“ Hmpf! Das letzte Rätsel hat es in sich:

Drachengold, Beute, Giftwein und Mondschein. Widerstand, Richter,
Dietrich, Garotte, Botschafter, Meuchler und Soldräuber. Waldwicht,
Nebelfrau und Gargyle. Wurfpfeil, Blutspuren, Leichen, Hinterhof, Rapier
und Totschläger. Zirkuszelt, Schuldmauer und Dämmerung. Überblick,
Warenhaus, Armbrust, Blutraben, Wildnis, Dunkelheit und Kurzschwert.

Wir Mädels können es nicht lassen und fangen an zu knobeln. Schuldmauer ist ein Abschnitt an der Nordmauer, wo aushängt, wer wem Geld schuldet. Aber ein Zirkuszelt stand da noch nie, jedenfalls nicht so lange ich hier lebe. Der zweite Satz könnte sich auf den Rallardplatz beziehen, Richter, Meuchler und Garotte würden passen. Einige Wörter fangen mit W oder N an, eine Richtungsangabe? Gargylen gibt es in dieser Stadt zu tausenden, Nebelfrau sagt mir gar nichts. Von Waldwichten habe ich schon die unterschiedlichsten Geschichten gehört, aber nichts, was ich mit Chondathan verbinden würde. Sehr schnell stellen wir fest, dass wir nicht weiter kommen. Inzwischen hat uns auch Dolon verlassen, weil Glücksbote Ryan irgendetwas geschrieen hat, was keine von uns verstanden hat. Dieses Rätsel hält uns einfach gefangen und wir kümmern uns nicht weiter darum. Nach scheinbar wenigen Herzschlägen kommt Schlachtenrufer Dolon zurück. Er hat eine Frisur wie ein Igel. Er hat wohl eine elektrische Falle unten ausgelöst. Glücksbote Ryan wäre beinahe von einem Kubus aus Schleim aufgelöst worden. Wir beiden Frauen schauen uns nur schulterzuckend an. Was können wir jetzt dafür, dass sie alle immer loslaufen müssen, wo wir doch gerade über diesem Rätsel brüten? Also echt!

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