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Autor Thema: Der Test der Zeit  (Gelesen 111006 mal)

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Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #615 am: 21. Mai 2012, 12:52:25 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte Ebene

In einem Bannkreis kommen wieder heraus. Der Kreis ist mächtig und pulsiert vor Magie. Hinter dem Kreis stehen zwei dieser Engelteufel, die Konkordanten. Mit diesen rothäutigen, halb Engel, halb Teufel Kreaturen hatten wir ja schon einmal zu tun gehabt. Jemand hatte diese äußerst mächtigen Wesen beauftragt, uns für immer wegzusperren. Wir konnten dem damaligen Wächter besiegen und aus der Taschendimension entkommen. Eine Zeitlang haben wir darüber gerätselt, wen wir so verdammt wütend gemacht haben, dass er uns aus dem Spiel haben wollte. Hinter den beiden Ordnungsfanatikern sehen wir nun die sechs Auftraggeber, nämlich die in Spiegel eingekerkerten Klingenherrscher des alten Jhaamdaths. Die hatten wir nun wahrlich nicht auf unserer Liste.

Großartig bewegen können wir uns nicht mehr und sind in diesem Kreis gefangen. Ausgerechnet jetzt, ein verdammt übles Timing. Ich versuche ein Gespräch anzufangen. Bei den Konkordanten beiße ich auf Granit, aber die überheblichen Klingenherrscher können vor lauter Schadenfreude nicht hinter dem Berg halten, warum wir hier sind. Nach ihrer Meinung haben wir zu viel Unheil angerichtet. Moloch war in ihren Plänen in dieser Form nie vorgesehen gewesen. Normalerweise hätte Harvan von seiner Mutter wieder zusammen gesetzt werden sollen. Voller Hass unter dem Einfluss seiner wahnsinnigen Mutter hätte er die ganze Region von Jhaamdath in einen verwunschenen Feenwald verwandeln sollen. Dieses Chaos hätte ihnen Jahrtausende der Unterhaltung beschert. Um wieder den ursprünglichen Plan vollziehen zu können, sollen wir nun nicht nur getötet, sondern komplett aus der Zeit getilgt werden.

"Ihr vergesst, dass wir es waren, der Dahlien letztendlich dazu gebracht hat, den Krieg zu beginnen!"
"Das wäre so oder so geschehen." Nun gut, deswegen brauchen wir uns also nicht mehr zu grämen. Das Ritual der Konkordanten schreitet voran und ich habe auf einmal einen unangenehmen Druck auf der Brust. Sieht so aus, als würde die Sache sich so langsam dem Ende neigen. Just in dem Moment friert die Zeit um uns herum ein und Haparius erscheint vor uns in der Luft schwebend. Gerade noch zur rechten Zeit.

"Ich habe eine Anomalie in der Zeit gespürt und dachte, ich schau da mal besser nach. Und es sieht so aus, als hättet ihr ein Problem."
"Das kannst du aber laut sagen!" Der kleine Halbling weiß zum Glück Rat. Er durchbricht den Beschwörungskreis von außen und lässt uns raus. Mit einer Geste verbannt er die Klingenherrscher in die Zukunft, wo sie dort ihr Unheil weiter anreichten können. Ist bestimmt auch für sie ein Schock, mal kurz fünf Jahrhunderte zu überspringen. Allerdings sind sie so nun auch außerhalb unserer Reichweite. Um einen der Konkordanten kann er sich kümmern, den anderen müssen wir übernehmen. Sollten wir hinbekommen, auch wenn in dieser Situation jeder Zauber später gegen Moloch fehlen wird. Ganz abgesehen davon, dass der letzte Konkordant gegen den wir gekämpft haben, eigentlich gänzlich gegen Magie Immun war, wenn ich mich recht erinnere. Verdammnis!

Haparius spricht eine Formel und verschwindet. Einer der Konkordanten ebenfalls. Wir bleiben mit einem zurück und die Zeit läuft wieder normal. Ich probiere aus, ob die Magieimmunität von der damaligen Gefängnisebene her resultierte oder eine Eigenschaft ist, die jeder von diesen Wesen hat. Scheint wohl von diesen Wesen selbst zu kommen, denn meine Säurekugel hat keinerlei Effekt. Finsternis!

Dolon spricht einen Schutzzauber und dann sagt der Konkordant ein ganz schlimmes Wort, was unsere Ohren bluten lässt. Wir sind erst mal ganz starr und natürlich greift er mich an. Ich aktivere im letzten Moment noch meine Armschienen und ein übler Schlaghagel geht über mich hinweg. Autsch, die drei schnellen Treffer tun ganz schön weh. Der Kerl sagt noch mal ein fieses Wort und lässt meine Ohren klingeln dazu bewegen wir uns nur noch ganz langsam. Er greift mich weiterhin an, kann aber diesmal nicht so punkten wie gerade eben. Druss greift den Engel Teufel Hybrid an, trifft aber nicht. Lia schießt einen Pfeil ab, der sogar trifft. Harun versucht den Gegner Niederzustrecken, hat aber nur wenig Erfolg damit. Wenn das so weiter geht, brauchen wir gegen Moloch gar nicht mehr anzutreten. Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #616 am: 24. Mai 2012, 11:29:11 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte Ebene

"Beeilt Euch!" rufe ich und alle bewegen sich nun deutlich schneller. Ich bewege mich so, dass ich ihn mit Druss in die Zange nehmen kann. Dolon wirkt diesen Zauber ebenfalls und nun sind wir sogar richtig schnell. Der Konkordant wiederrum verteilt mit großer Hingabe seine Hiebe und trifft alle der Männer mehr oder weniger schwer mit seinem Schwert. Der Barbar versucht sich zu revanchieren, macht aber eine äußerst unglückliche Figur dabei. Auch Harun und Lia versagen kläglich dabei. Verdammnis!

"Geisterhieb!" rufe ich und ramme dem Engelsding viermal mein zwergisches Kurzschwert in den Wanst, was er deutlich spürt. Dafür versagt Dolon kläglich. Der Konkordant sprengt die Umklammerung um ihn herum damit, dass er einfach mit einer Dimensionstür an das andere Ende des Raumes springt. Druss rennt hinter her und tötet ihn mit einem glücklichen Treffer. Puh!

Noch während ich den Bannkreis zerstöre, taucht uns Freund, der Erzmagier der Zeit wieder auf. Auch Haparius hat seinen Gegner erledigt und befördert uns durch das nächste Zeitportal zurück in die Zukunft. Oder so ähnlich. Jedenfalls kommen wir in einer Ruine wieder heraus, die gänzlich von Vegetation überzogen ist. Die Struktur des Gebäudes erinnert stark an die Burg des Landgrafen, nur ist die momentan nicht so verfallen und überwachsen. Der Halbling Haparius meint, dass wir wohl ausversehen in einer Art alternativer Welt gelandet sind. Es gibt die Theorie, dass Faerun öfter als einmal existiert und jede hat ihre eigene Geschichte oder eben gewisse Abweichungen. In dieser Welt ist unser Chondathan verfallen und von einem Wald bedeckt. Der umtriebige Halbling muss leider verschwinden, da die Zeitwächter ihm auf den Fersen sind. Wir müssen nur dem Leuchten des Kristalls folgen, um zu einem anderen Portal zu gelangen, dass uns zurück in unsere Realität befördert. Na prima!

Ich drehe mich im Kreis und entscheide mich für die Richtung, in welcher der Kristall am hellsten leuchtet. Durch die Zeitmanipulation haben wir ein paar Zauber und Fähigkeiten zurück gewonnen, dass eine oder andere könnte auch später noch nützlich sein. Es riecht hier unglaublich muffig nach Verfall und Verwesung. Wie in einem wilden Wald, in dem umgestürzte Bäume vor sich hin rotten. Unter ein paar Wurzeln finden wir eine Leiche, leider kann Dolon nicht mit ihr reden, da er seine Gebete eher offensiv ausgerichtet hat. Schließlich kommen wir an drei aufgespießten Schädeln vorbei, von denen einer Untot ist. Wir unterhalten uns kurz mit ihm. Er starb von der Hand des "Jägers", eines grausamen Feenwesens, dass diesen Wald hier beherrscht. Sieht so aus, als hätte in dieser alternativen Realität die Klingenherrscher Erfolg gehabt. Dolon erlöst den Schädel von seinem Untotsein und wir gehen weiter. Wir kommen an eine Stelle vorbei, wo man einen guten Überblick auf das zerfallene Chondathan hat. Die Ruinen sind von Vegetation überwuchert, hier und da brennen Feuer, in denen Menschen lebendig verbrannt werden. Heute ist Blutmond, die Nacht des Jägers. Welch verdammter Zufall aber auch!

Wir folgen weiter dem immer heller werdenden Kristall und der führt uns in die Haupthalle der Burg. Dummerweise residiert hier dieser Jäger, der auf einem Thron aus Trophäen sich räkelt. Er freut sich uns zu sehen, da wir würdige Beute zu sein scheinen. Ich versuche ihn dazu zu bringen, uns in Ruhe zu lassen, da wir ja schließlich wichtigeres zu tun haben, als uns mit diesem Harvan anzulegen. Das sieht er leider anders. Lia ist ganz aufgeregt und meint, so ein "Jäger" wäre ein gewaltiger Krieger und ein ernstzunehmendes Problem. Der Kristall zeigt in eine Seitengang, der von einem Wurzelgeflecht überzogen ist. Das Vernünftigste wäre es sicherlich, uns sofort in diese Richtung durch zu schlagen. Aber bevor wir uns dorthin absetzen können, jagen hinter dem Thron zwei gewaltige Hunde auf uns zu, die sich je Dolon und Druss vorknöpfen. Die beiden sind ziemlich heftig und schlagen riesige Wunden, die auch unsere Tempusangehörigen beeindrucken. Der Jäger hat auf einmal einen Langbogen in der Hand und schießt fünf Pfeile auf uns ab, die sich im Flug in Speere verwandeln und entsprechend weh tun, wenn man davon getroffen wird. Und wir werden alle davon getroffen. Finsterste Verdammnis!

Harun beginnt mit wuchtigen Hieben auf den Hund einzuprügeln und ich werfe in schneller Folge zwei Säurekugeln, nachdem ich den Jäger aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Trotzdem gehen beide Kugeln fehl! Finsternis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #617 am: 28. Mai 2012, 10:39:02 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte alternative Realität

Der Schlachtenrufer beschleunigt uns mal wieder. Druss der Barbar zeigt dem Hund, wo der Zweihänder hängt. Aber auch seine Kampfkraft reicht nicht aus, seinen Gegner wirklich zu töten. Was sind das nur für zähe Viecher? So langsam verstehe ich, warum es Lia so Bange ist. Wieder geht ein Pfeilhagel über uns hinweg. Mir wird klar, dass wir hier nichts zu gewinnen, sondern nur zu verlieren haben. Es gibt eine kurz aufkommende Diskussion darüber, ob wir dieses mächtige Wesen nicht auf Moloch hetzen sollen, was absoluter Schwachsinn ist, da dieses Wesen uns weder helfen und wahrscheinlich gar nicht in der Lage ist, diese alternative Realität zu verlassen. Und wenn, hätten wir die Zeitwächter bei so einer gigantischen Anomalie wahrscheinlich schneller am Hals, als das wir "Aaaargh" sagen können.

Der Hund, welcher Dolon angegriffen hat, löst sich von ihm und kommt auf mich zugehechelt. Ich setze meine Vorahnung ein und mit ihrer Hilfe gelingt es mir, mich vor den zuschnappenden Zähnen weg zu ducken. Stinkender Seim besprüht mich trotzdem. Eklig! Aber lieber so als Tod, da ich einen Treffer dieses offensichtlich plänkelnden Hundes nicht überlebt hätte. Lia verdoppelt sich und wirft zwei Feuerbälle, von denen einer leider komplett an der Magiewiderstandsfähigkeit der Feenwesen scheitert. Der Templer des Tempus haut seinen Hund und ich rufe "Zeitstopp!". Leider wirkt dieser Zauber nur sehr kurz. Ich hülle mich in eine Schutzmantel aus Säure und heile etwas meine Wunden. Anschließend werfe ich einen schnellen maximierten Säuresturm auf den Hund und den Jäger und treffe beide. Ha!

"Möge Tempus eure Wunden heilen!" ruft Dolon und beschwört die heilende Kraft des Kriegsgottes über uns. Druss gelingt es meinen Hund zu töten, während ich nach etwas hinten rücke. Der Jäger legt mit seinem Jagdbogen auf Druss an, wohl um seinen Köter zu rächen und setzt dem Barbar schwer zu. (206 Schadenspunkte!!!) Aber der zähe Krieger schüttelt das ab, als wäre es nichts. Zusätzlich greift der verbliebene Hund ihn noch an, aber auch das haut unseren Druss nicht um. Ich werfe einen mächtigen Feuerball, der leider verpufft. Verdammnis!

Der Schlachtenrufer heilt Druss und meint "Diesen Kampf können wir nicht gewinnen!" Und das aus dem Mund eines Kriegspriesters. Aber nichts desto trotz teile ich seine Einschätzung. Dieser Kampf ist nicht zu gewinnen und wir haben eigentlich wichtigeres zu tun. Der Barbar kämpft weiter mit dem Hund und schlägt ihm große Wunden.

"Sobald der Hund tot ist, ziehen wir uns durch diesen Gang zurück!" Ich zeige auf das Wurzelgeflecht.
Dem Jäger gefällt das nicht und spickt Dolon mit Pfeilen, der das dank der von mir geschenkten Rüstung überlebt, da sie ihn am Leben erhält, als er eigentlich sterben müsste. (186 Schadenspunkte). Der verdammte Köter attackiert weiter Druss, macht aber nur eine oberflächliche Verletzung, da er sich nicht ausreichend vorher bewegen konnte. Lia, die nun wieder auftaucht, wirft eine weitere Kugel auf das Mistvieh und ich folge mit einem Säuresturm. Krepier doch endlich!

Mit der Macht von Tempus heilt Dolon sich und meint: "Rückzug in der höchsten Not ist keine Feigheit, denn nur wer lebt, kann weiter kämpfen." Kluge Worte, wirklich. Druss gelingt es, dem Hund seinen Kopf abzuschlagen und bewegt sich zu den Wurzeln, welche den Weg versperren. Der Jäger verteilt seine Gaben großzügig und verfehlt mich zum Glück. Da keiner der Hunde mehr lebt, können wir uns nun unbehelligt lösen. Harun gelingt es, ein Loch in das Wurzelgeflecht zu schlagen. Ich flutsche durch und mache mich bereit, den Gang mit einer Energiewand zu verschließen, wenn alle hinter mir sind. Die große Halle hatte ich nicht abriegeln können, aber dieses Segment schon. Hinter mir verläuft der Gang gerade weiter und ist schließlich überflutet. Keine Ahnung, wie Tief das Wasser dort sein wird.

Unser Barbar passiert mich und beschützt mich aus Richtung des Sees. Der Jäger fliegt zum Eingang und legt auf mich an. Ich bekomme große Augen, als fünf Speergroße Pfeile auf mich zugeflogen kommen. Ich aktiviere meine Armschienen und opfere einen meiner mächtigsten Zauber um zu überleben. Hoffentlich reicht das aus, diesen fünf Geschossen die tödliche Wucht zu nehmen.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #618 am: 31. Mai 2012, 11:16:29 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte alternative Realität

Ich werde beinahe umgeworfen, aber ich kann mich auf den Beinen halten. (199 Schadenspunkte durch Mehrfachschuss, aber zum Glück zählt ja Schadensreduzierung gegen jedes einzelne Geschoss, auch wenn wir deswegen erst mal nachschlagen mussten, da ich mir da etwas unsicher war und der SL anderer Meinung war. Aber ich hatte Recht und überlebte den Geschosshagel, da dann nur noch 99 Schadenspunkte durchkamen.) "Energiewand!" Endlich baut sich eine rettende Barriere auf, als nun auch Lia und Harun den rettenden Gang erreicht haben. Ich entferne die schmerzhaften Geschosse aus meinen Extremitäten und Dolon heilt mich netterweise oberflächlich, während der Jäger die Festigkeit meiner Barriere mit einem Geschosshagel testet. Nachdem er sich überzeugt hat, dass sie ihm widersteht, stößt er in sein Horn und verschwindet aus dem Blickfeld. Er kennt sich hier aus und weiß sicherlich, wie er uns den Weg abschneiden kann. Also nichts wie weg hier! Wir durchqueren das überflutete Gangstück und gelangen in eine geräumige Zimmerflucht. Das Portal muss ganz in der Nähe sein.

Wir durchqueren mehrere Räume, kommen in einen weiteren Gang und der Jäger lauert uns auf. Weitere Speere fliegen uns um die Ohren, aber wir können alle lebendig die gegenüberliegende Tür erreichen und purzeln in den Raum. Hier gähnt ein großes Loch im Boden und in etwa drei Meter Entfernung in diesem großzügigen Raum leuchtet das Portal im blauen Licht. Dolon und Harun haben durch ihre schweren Rüstungen ein ziemliches Handicap, durch das Portal zu springen. "Dolon flieg!" rufe ich und verleihe dem Schlachtenrufer die Fähigkeit zu fliegen. Er nimmt Harun Huckepack und fliegen durch das Portal, durch das wir anderen einfach springen. Durch einen blauen Tunnel glänzenden Lichtes kommen wir in einen fast identisch aussehenden Raum wieder hinaus. Es ist Dunkel und klamm. Sieht so aus, als wären wir hier richtig. Haparius sei Dank!

Die nächsten fünf Minuten kümmern wir uns um unsere Wunden und dann kann es weiter gehen. Der Kampf mit dem Jäger hat jetzt viele Ressourcen gekostet. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, ob eine schnelle Flucht nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Die Hunde hätten wir so oder so töten müssen, da sie an uns dran geblieben wären. Der Jäger war schnell genug, um uns zu überflügeln. Auch bei einem schnellen Rückzug hätten wir wahrscheinlich genau das gleiche an Kampfkraft verloren. Ich habe einige meiner stärksten Zauber verbraucht, was im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht nötig gewesen wäre. Aber über verschüttete Milch zu weinen hat noch nie was gebracht, hat jedenfalls meine Mutter immer gesagt und in diesem Punkt hat sie sicherlich auch Recht. Allerdings ist mir nun doch etwas mulmig zu mute. Dieser Ausflug hat zu viel gekostet. Verdammte Klingenherrscher! Mögen die Götter sie verdammen! Schade, dass Haparius sie so weit in die Zukunft versetzt hat, ich hätte gerne, falls wir diesen Kampf hier überleben, diese widerwärtigen Bastarde für ihre mannigfaltigen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Sie sind das Wurzel alles Übels und das schon seit Jahrtausenden. Sie haben den Krieg mit den Nikkerymath ausgelöst, haben Harvan auf dem Gewissen und letztendlich sind sie auch für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich! Finsterste Verdammnis!

Ich übernehme die Führung, lausche an der einzigen Tür und höre nichts. Das Schloss kann mir keinerlei Widerstand entgegen setzen und ich öffne die Tür. Wir betreten einen mit Betten zugestellten Raum. An einigen Kleiderhaken hängen Roben, auf die ein roter Kreis gemalt ist. Manche Leute trifft man halt immer wieder und öfters auch mitten ins Herz. Aber wenn nicht hier, wo dann? Die nächste Tür aus dem Raum ist nur angelehnt. Ich kann aus der Ferne Stimmen hören. Der Gang führt links zu einer Treppe, rechts zu einem inneren Balkon vom großen Empfangsaal der Burg. Ich schleiche zum Balkon uns spähe nach unten. Der imposante Raum, ich könnte fast mein ganzes Anwesen darunter bringen, ist vollkommen bar jeder Einrichtung. Unzählige arkanen Runen sind mit teilweise exotischen Materialien an Boden, Wände und sogar an die Decke geschmiert worden. Sie bilden ein engmaschiges Geflecht und dienen wohl dazu, ein Portal zu der Schattenebene zu öffnen. Stimmen kommen aus einem Durchgang mit einer Treppe nach unten. Ich winke die Anderen her, steige über die Brüstung und hangele mich nach unten. Fast Lautlos komme ich auf und schleiche in den Durchgang und die Treppe nach unten. Dort sehe ich ein Schlachthaus, anders kann man es nicht bezeichnen. Drei Männer befinden sich mit blutigen Schürzen dort unten und zerhacken menschliche Leichen. Auf einem der Tische liegt die ausgemergelte und offensichtlich tote Gestalt des Landgrafen. Sieht so aus, als hätte Moloch keine Verwendung mehr für ihn gehabt. Für ihn sind wir zu spät gekommen. Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #619 am: 04. Juni 2012, 12:54:51 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen Empfangssaal

Bei den drei Leuten handelt es sich um Zwangsrekrutierte die denken, dass wir sie töteten würden. Aber nicht doch, wir sind die Wagemutigen und keine geistlosen Schlächter. Sie füttern mit den ganzen Leichenteilen eine Kreatur, welche Fatal diesem Vieh ähnelt, welche das Kernstück eines Extraktors darstellt. Sieht ganz so aus, als ob ein weiterer Extraktor heran gezüchtet werden soll. Vor gar nicht allzu langer Zeit hat Moloch mit seinem Gefolge diese Ebene durch das Portal im Empfangssaal verlassen. Dort oben müsste auch dieser Xothol noch herum rennen. Ich schlage den Leuten vor, den Landgrafen erst mal vollständig zu lassen, seine Verwandten würden die Vollständigkeit seines Leichnams bestimmt zu schätzen wissen. Die drei sind sich nicht sicher, ob wir in der Lage sein werden, Moloch und seinen Anhang zu besiegen. Ich versprühe etwas Optimismus, wo ich eigentlich keinen Hege. Sie werden jedenfalls etwas abwarten, bevor sie ihre blutige Arbeit fortsetzen.

Wir gehen wieder nach oben und vor die Tür, dort erwartet uns Haushofmeister Xothol, der sich als Imp entpuppt. Hu! Aber körperliche Größe ist ja bekanntlich nicht alles. Wir tauschen ein paar Beleidigungen aus und stelle dann eine Frage, die mir schon lange auf der Zunge liegt.
"Sag mal Xothol, war Herr Fröhlich, der Beschützer meiner Tochter, ein Vasal von Moloch?"
"Nun ja, sagen wir es mal so, nicht jeder Schatten hat die notwendige Weisheit, um meinem Meister zu folgen." Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Auch wenn Herr Fröhlich es nicht gelungen ist, meine kleine Mili vor Molochs Schergen zu beschützen. Was mir ja leider bekanntlich auch nicht gelungen ist.

Xothol ruft einen Schwarm von Schattenimps zur Hilfe und zwei riesige unstoffliche Elementare, die sich vor uns aufbauen. Na Prima! Aber niemand hat ja je behauptet, dass es einfach werden würde. Die riesigen Elementar krachen in unser Kampflinie und hauen nach unserem Tempusklerus. Der riesige Schwarm Imps fliegt uns in hinein und sie stupsen nach uns. Aua!

Lia beschwört einen Flammenschlag und brät sie etwas vor. Ich mache es ihr mit einem Säuresturm nach, allerdings erweist sich das linke der Elementare als ziemlich resistent gegen unsere Bemühungen, es zu verletzten. (Liebevoll von der Gruppe Lucky Bastard gerufen, da er so ziemlich jedem Massenzauber entkam, während sein armer Kollege immer alles voll abbekam). Dolon beschwört einen Lichtzauber, der ziemlich reinhaut und den Schwarm richtig dezimiert. Harun übt sich im Schattenfechten und schafft es immer daneben zu hauen, da muss er wohl noch etwas üben. Finsternis!

Barbar Druss ist allerdings auch nur wenig erfolgreicher. Die Elementare prügeln etwas auf uns herum und verteilen großzügig ihre Schläge. Lia verschießt einen Dimensionsübergreifenden Blitzstrahl und ich einen Überschlagsblitz. Die Männer durchschneiden Hauptsächlich mit ihren Schwertern die Luft und stellen mal wieder fest, wie frustrierend es ist, gegen körperlose Wesen zu kämpfen. Gegen die überragende Kampfkraft der Schattenelementare schützt meine Elektroplasmarüstung leider auch nicht wirklich. Aber schließlich gelingt es uns nach und nach die beiden Schattenelementare zurück auf ihre Ebene zu prügeln und genug Imps zu töten, dass die Überlebenden ihr Heil in der Flucht suchen. Xothol schwebt hoch über uns und beschimpft uns wütend. Soll er. Die letzten Ladungen unserer Heilstäbe werden verteilt und ich versuche das Portal zu öffnen. Der Weg von der Pfennigfeste bis zur Burg ist nun von uns gesäubert. Das einzige was wir jetzt noch brauchen ist Morgenrufer Vhor'tal, der das heilige Licht von Ellistriel trägt. Hoffentlich waren unsere anderen Inkarnationen erfolgreich. Wenn ich daran denke, wie viel Widerstand wir zu überwinden hatten, wird mir Angst und Bange.

Auf drei öffne ich das Portal und blicke auf die Schattenebene. Keine weiteren Hindernisse, denn wir können Moloch in einem Schutzfeld sehen. Unter ihrem kreisen die einzelnen Komponenten des toten Halbgottes. Die Knochen bilden sich gerade wieder. Um den Kreis herum stehen mehrere Magier, sechs Stück, darunter auch der Kerl, der uns in den zerquetschenden Käfig gesteckt hat. Meine Mili ist auch da, sitzt etwas abseits an einem Tisch und sieht nicht wirklich glücklich aus. Mein Herz zerbricht beinahe, als ich so sehe, mein armes kleines Töchterlein. Eigentlich habe ich damit gerechnet, noch weitere Widrigkeiten zu finden und nicht Moloch selbst. Wir sind für die Finale Konfrontation noch nicht bereit und ich schließe das Portal sofort wieder. Wo bleibt nur der Morgenrufer? Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #620 am: 07. Juni 2012, 12:56:53 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Nichts desto trotz ziehen wir unsere letzten Schutzzauber hoch, schützen uns gegen die Elemente, falls noch nicht schon längst wie in meinem Fall geschehen. Dolon verteilt Todesschütze an alle, bis auf Lia, die leider leer ausgeht. Wir sind nun so gut vorbereitet, wie es in der Situation nur geht, nur noch der Morgenrufer fehlt. Die Zeit läuft uns davon, wo bleibt er nur? Haben unsere anderen Inkarnationen etwa versagt? Werden wir auch nun versagen? Können wir es eventuell auch ohne Vhor'tal schaffen? Ich beschließe, bis hundert zu zählen, dann müssen wir spätestens stürmen, da unsere Zeit gnadenlos abläuft. Ich mache mir große Sorgen um meine kleine Mili und auch um mich. Werde ich sie retten können? Werde ich überleben?

Hundert! Die letzte Zahl kommt über meine Lippen und ich umklammere mein Kurzschwert so stark, dass mein Knöchel sich weiß verfärbt. "Tymora! Ich weiß, dass du mich auch in der finstersten Nacht noch sehen kannst. Gib mir die Cleverness, die Geschicklichkeit und die Kraft, diese Blasphemie zu vernichten und meine kleine süße unschuldige Mili zu retten!" Kaum habe ich mein Amulett geküsst, kommt Karn mit Vhor'tal angehetzt. Gerade noch rechtzeitig. Der Morgenrufer sieht schrecklich aus, abgemagert bis zu seinem Skelett. Das Schicksal ist nicht gut mit ihm umgegangen. Finsterste Verdammnis! Er wird sterben, dass ist sicher. Eine Träne rinnt mir über die Wange.

"Gut, dass ihr hier seid! Wir haben den Weg frei geräumt, hinter diesem Tor ist Moloch und seine Apotheose ist fast vollendet. Für das Gute! Für die Götter! Mögen sie uns beistehen! Für Mili! Vorwärts!" rufe ich, beschwöre ein Erdelementar zur Unterstützung und öffne ein weiteres mal das Portal. Wir brechen in breiter Linie durch und Feuerbälle kommen mir entgegen geflogen, die ich aber gekonnt ausweiche.

"Im Namen von Tempus! Beeilt euch!" ruft Dolon und eröffnet den Reigen. Druss stürmt einen der Akolythen an und gibt ihm seinen mächtigen Zweihänder zu schmecken, was dem gar nicht wohl bekommt. Ich schicke mein Elementar Richtung Mili und stürme auf den mächtigsten der Magier los und werfe eine Säurekugel auf ihn, die gut trifft. Lia wirft eine Schillernde Sphäre, die ein paar der Akolythen betrifft. Harun greift einen der Akolythen in meiner Nähe an. Verschiedene Zauber prasseln auf uns herab, die aber keinerlei Wirkung haben, dafür sind wir nun wirklich zu gut geschützt. Der Magier des roten Kreises beschwört zwei Teufel. Diese Teufelsart kennen wir aus Westtor und ich kann mich erinnern, dass wir damals fliehen mussten, da wir nicht mit ihm fertig geworden sind. Einer stürzt sich auf mich, der andere auf Druss. Seine Hörner treffen mich, kann aber einen Teil der Wucht nehmen, in dem ich einen weiteren meiner Zauber opfere. So langsam komme ich in Bereiche, wo ich keine für diesen Tag überflüssigen Erkenntniszauber mehr opfern kann. Finsterste Verdammnis!

Dolon beschwört ein heiliges Schwert, Druss gibt seinem Teufel seinen Zweihänder zu schmecken, was dieser überlebt. Ich schubse meinen Teufel, negiere seine Rüstung und entlade meinen Vampirgriff im Zauberspeicher meines Schwertes und heile so die Wunde, die er mir verursacht hat. Nachdem ich drei weitere mal zugestochen habe, geht der Teufel zu Boden und löst ich eine Schwefelwolke auf. Ha! Da glotzen die Männer aber. Auch Mädchen können mit kleinen Schwertern austeilen. Wo andere mit Kraft drauf hauen, steche ich eben mit Präzession zu. Ha! Dieser schnelle Sieg lässt mich hoffen, dass wir auch den Rest ohne Opfer nieder kämpfen können.

Lia beschwört einen Überschlagsblitz mit wenig Effekt. Harun schlägt seinen Akolythen tot. Weitere Zauber prasseln mit wenig Erfolg auf uns herab. Wie gut, dass keiner ein Magie Bannen versucht, dass würde uns Echt den Tag versauen. Der alte Magier entblößt seine Unterarme und öffnet ein Tor zur Hölle. Der Boden bricht auf und die Pranken eines Höllenschlundscheusals tauchen auf. Das Ding stütz sich ab und ein gehörnter Kopf taucht auf. Nicht das auch noch! Finsterste Verdammnis! Bleibt uns auch gar nichts erspart?

Just in dem Moment entfesselt Morgenrufer Vhor'tal das Licht von Ellistriel. Es ist so grell, dass alles zu einer weißen Fläche wird. Hoffentlich bekommt Mili davon keinen bleibenden Schaden. Mein Elementar wird gebannt, dass kann ich spüren, aber auch der Höllenschlundteufel wird zurück geschleudert. Vor meinen Augen ist auch nach ein paar Sekunden immer nur eine weiße Fläche zu sehen. Ich spüre, wie Karn neben mich tritt und mir einen Trank einflößt, der meine Blindheit heilt. Endlich kann ich wieder sehen und was ich zu sehen bekomme macht mich nicht unbedingt Glücklich. Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #621 am: 11. Juni 2012, 12:41:29 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Morgenrufer Vhor'tal liegt als eingeschrumpelte Hülle tot auf dem Boden des Empfangssaals. Wir sind wieder auf der normalen Ebene. Meine kleine Tochter liegt regungslos vor ihrem Stuhl. Ich renne augenblicklich zu ihr hin. Sie lebt! Mein kleiner Schatz lebt noch. Aber dies ist kein Ort für sie und ich habe noch etwas zu tun. Also drücke ich sie Karn in die Arme. "Bring sie in Sicherheit! Ich kümmere mich um Moloch!"

Der gefallene Erzteufel ist immer noch in seiner Schutzhülle und zeigt sich von der Lichtexplosion unbeeindruckt. Verdammnis! Die Akolythen liegen alle Bewusstlos am Boden und von der geborstenen Decke des Saales scheint das Licht der Sterne. Einen Erfolg hatten wir auf alle Fälle, die längste Nacht ist zu Ende und meine Tochter wieder frei. Der Schutzkreis um Moloch ist kompliziert, aber aufzuschlüsseln. Ich beginne ihn zu öffnen, während die letzten Heilzauber gesprochen werden. Allerdings fühle ich, dass wir zu spät sind. Die Apotheose ist augenscheinlich abgeschlossen. Moloch ist nich länger eine Kugel mit Tentakeln, sondern ähnelt dem Jäger, den wir getroffen haben. Oder besser gesagt, der uns viele male hart getroffen hat. Verdammnis. Sein Oberkörper ist nackt, auf seiner Stirn bricht gerade ein paar Hörner heraus und seine Augen sind Nachtschwarz. Moloch, der ehemalige Prinz der siebten Ebene, der Schrecken in der Finsternis, der Exilant aus der siebten Hölle hat wieder einen richtigen Körper. In seiner Brust steckt noch der Dolch, mit dem wir Krintak getötet haben und er zieht diesen gerade heraus. Mit einer fließenden Bewegung steckt er ihn in seinen Gürtel und in seiner Hand manifestiert sich ein Langschwert. Wir hätten ihn den Dolch niemals übergeben sollen, dass war äußerst unklug von uns gewesen. Wir hätten eine andere Möglichkeit finden müssen, die manipulierte Ausstrahlung des eigentlich korrumpierten Herzens von Harvan zu überdecken. Finsternis!

"Endlich wieder ein richtiger Körper! Ich werde es genießen, Euer Blut an meinen Händen zu fühlen!" Wirklich geschwächt wirkt er nicht auf mich. Und so wie es aussieht, können wir es auch vergessen, den wahren Harvan wieder zurück zu rufen. Finsternis! Nun gut, darüber können wir später noch traurig sein, jetzt gilt es dieses Ding zu töten. Moloch ist verdammt schnell und schlägt enthusiastisch auf uns ein. Seine Schläge tun höllisch weh. Dolon spendiert uns ein weiteres mal eine Hast, Harun greift an, trifft aber nicht. Ich spreche eine schnelle Säurehülle auf mich, hüpfe auf den Altar, auf dem Moloch sein Ritual abgehalten hat und versuche ihn mit einem Vampirgriff etwas Lebensenergie zu entziehen. Leider scheitere ich knapp an seiner sehr hohen Widerstandskraft gegen Magier (MR35!). Druss manifestiert eine Kraft, die ihn etwas verschwimmen lässt. Lia wirft eine Energiekugel, die kaum Effekt hat. Das lässt nichts Gutes vermuten, was seine übrigen Resistenzen gegen jede Art von Magie angeht.

Moloch wendet sich nun Dolon zu und tötet ihn mit mehreren wuchtigen Hieben, die das Blut des Schlachtenrufers großzügig im Raum verteilen. Nein! Nicht Dolon! Nicht unseren Heiler! Verdammnis! Harun ist so geschockt, dass er alle seine Schläge daneben schlägt. Ich versuche es mit einem schnellen Vampirgriff, scheitere aber ein weiteres mal. Ich greife nach seinem Dolch und versuche ihn vergeblich zu packen. Mist! Druss greift nun ebenfalls an und enttäuscht auf der ganzen Linie! Das läuft gar nicht gut. Auch Lias Bemühungen scheitern grandios. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 1. Finsternis!

Allerdings taumelt nun Moloch, als seine Hörner größer werden und zu einem Geweih werden. Harvan scheint seine normale ursprüngliche Gestalt zurück zu wollen und Moloch wehrt sich dagegen. Das ist eine Verschnaufpause und vielleicht die Chance! Aber der Templer vergeigt es ein weiteres mal. Aber mir gelingt es nun den Dolch an mich zu nehmen, der sich aber als gefährliche Illusion entpuppt, die in meiner Hand explodiert. Im letzten Moment kann ich ihn loslassen und mich wegducken. Druss trifft nun mehrmals, aber Lias Pfeile prallen ausnahmslos ab. Das läuft ganz und gar nicht gut. So langsam macht sich Verzweiflung in mir breit. Heute klappt auch gar nichts und jetzt ist der Moment, wo es darauf ankommt.

"Du dummes Kind glaubst doch nicht wirklich, dass ich diese Waffe die mich töten kann, aus der Hand gebe!" ruft Moloch gehässig und schlägt auf mich ein. Mit einem weiteren mächtigen Zauber, den ich in meine arkanen Armschiene einspeise, widerstehe ich den meisten Schaden. Im Gegenzug kann ihm etwas Säureschaden durch meine Hülle zurückgeben. Hat er nun davon. Der Templer trifft nun ein paar mal ziemlich gut. Ich eile zum Altar und suche dort nach dem Dolch, wo er auch nicht zu finden ist. Klar, was bin ich doch für eine dumme Nuss! Der Dolch ist in Molochs Hand und hat nun die Form eines Langschwertes. Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #622 am: 14. Juni 2012, 12:11:04 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Der Barbar trifft mit seinem üblichen Schlaghagel genau einmal und enttäuscht ein weiteres mal. Allerdings ist Moloch auch wirklich schwierig zu treffen, selbst mit nacktem Oberkörper. Moloch erledigt nun mit mehreren Schlägen Harun, der mal wieder tot zusammen bricht. Ist ja nicht das erste mal heute. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 2. Finsternis!

Wo sind die Götter, wenn man wie mal braucht? Damit haben wir keinerlei Heiler mehr, nicht dass Harun ein besonders fähiger in dieser Beziehung gewesen wäre. "Flieg und sieg!" Ich werfe Moloch eine Säurekugel an seinen Kopf, die mal verdammt gut trifft. Unser psionischer Barbar versucht das Geweih zu zerschlagen und haut auch eine Spitze ab. Allerdings tritt kein sichtbarer Effekt ein. Lia versucht ihr Bestes und scheitert. Dafür schnappt Moloch sie sich und zeigt ihr, wie man tötet. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 3. Verdammnis!

Diesen Kampf können wir nicht gewinnen! Nicht so, nicht mit unseren vorhandenen Mitteln. Was kann ich tun? Noch kann ich einfach fliehen. Aber was dann? Dolon könnte ich noch mitnehmen. In einem der uns verbündeten Tempel könnten wir ihn zurück holen und hierher zurück kehren. Aber wenn das Molochs geschwächter Zustand ist, was ist dann sein normaler? Wahrscheinlich würden wir nur eine Variation dieses Gefechtes erleben und noch schneller sterben. Da bleibt nur noch auf ein Wunder zu hoffen. "Tymora! Ich vertraue dir mein Leben an, nur der alles wagt, kann den Krieg gegen das Böse gewinnen!"

"Säurekugel flieg und sieg!" rufe ich ein letztes Mal, aber keine göttliche Energie verstärkt den Effekt. Ich treffe gut, aber nicht gut genug. Moloch springt zu mir und diesmal retten mich auch meine Armschienen nicht mehr vor seinem schrecklichen Schlaghagel, der tiefe Wunden in meinen Körper schlägt. Tödlich getroffen sinke ich in mich zusammen. Mein letzter Gedanke gilt Mili und ich hoffe, dass der listenreiche und erfahrene Karn in der Lage sein wird, meine Tochter in Sicherheit zu bringen. Ich breche zusammen und das Leben verlässt mich. Ist das der glorreiche Heldentod, welchen die Barden so gerne in ihren Liedern besingen? Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 4. Finsternis!

Aus der Finsternis komme ich auf eine graue Ebene. Dolon, Harun und Lia warten schon. Dolons Verfolger haben sich schon versammelt und wollen seine Augen haben, in denen zwei Splitter von einem zertrümmerten Artefakt des Myrkul gebettet sind. Jeder der einen Splitter dem Totengott überreicht, wird mit seinem alten irdischen Leben belohnt. Ich geselle mich zu meinen Kameraden.

"Heute ist nicht mein Tag!" meine ich kleinlaut und überlege, was wir anders  hätten machen können oder sollen. Zum einen niemals den verdammten Göttermörderdolch aus der Hand geben. Das war der größte aller Fehler gewesen. Aber wie hätten wir sonst die Manipulation des Herzens verbergen können? Vielleicht wäre ein schneller konsequenter Rückzug beim Jäger doch die bessere Wahl gewesen. Aber vielleicht auch nicht. Wir werden es nie erfahren. Einen kurzen Zeitpunkt später gesellt Druss zu uns. Kein Wunder ist geschehen. Wir haben versagt, ich habe versagt. Dieses Gefühl quält mich, ebenso der Gedanke an Mili. Wo sind die Götter, wenn man sie mal wirklich braucht? Genau hinter einem. Ich sehe die nette Frau wieder, die mir einst so gut zugeredet hat, als ich mit Mili niederkam und schon aufgeben wollte, weil dieser verdammte Mistkerl von Ehemann mich verlassen hatte. Sie lächelt mich an und berührt mich. Das ist also Tymora, irgendwie habe ich sie mir größer vorgestellt.

Im nächsten Moment liege ich am Boden, in einer Lache meines eigenen Blutes. Wir sind alle zurück. Moloch steht mit dem Rücken zu uns und brüllt seinen Triumph über unseren Tod in die Nacht. Nun, es steht wieder Wagemutige 0: Moloch 0. Eine weitere Runde kann beginnen. Ich fühle mich von der Macht meiner Schutzgöttin Tymora erfüllt, spüre aber, dass die Zeit auf dieser Ebene nur geborgt ist. Alle paar Sekunden werde ich schwächer werden, bis ich mich selbst aufgezehrt habe. Also keine Zeit mit großen reden zu verlieren.

Die Elfe beginnt mit einem Hagel aus Pfeilen auf Moloch zu schießen, aber ich habe das Gefühl, dass keiner der Pfeile auch nur eine Wunde macht. "Beeilt Euch!" rufe ich und mache damit alle schön hibbelig. Der Templer des Tempus greift mit den Namen seines Gottes auf den Lippen den Erzteufel an und trifft diesmal von göttlicher Macht verstärkt sogar recht heftig. Dolon verstärkt seine Fähigkeiten und Druss stürmt ebenfalls erfolgreich auf Moloch ein. Dafür setzt Moloch wieder Harun zu, der diesmal den Schlaghagel überlebt. Unbeeindruckt schießt Lia weiter. Ich werfe eine Säurekugel, die aber nicht wirklich gut trifft. Harun trifft zweimal gut, Druss ebenso. Dolon macht den anderen mal vor, wie man einen Zweihänder richtig hält. Moloch hat vom Störfeuer der Elfe genug und schickt sie ein weiteres mal ins Jenseits. Damit steht es im Rückspiel Wagemutige 0: Moloch 1. Finsternis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #623 am: 18. Juni 2012, 15:52:15 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Da ich absolut keine Säurekugeln mehr habe und jetzt nicht die Zeit ist, mir eine mit einer Perle zurück zu holen, greife ich Moloch mit meinem adamantenen Kurzschwert aus Zwergenfertigung an, treffe aber nicht wirklich heftig. Die Männer greifen ebenfalls alle an und wir umzingeln Moloch, der so langsam doch etwas geschwächt wirkt. Wieder taumelt er, als sein Geweih etwas länger wird. "Geisterhieb!" Viermal schnell hinter einander ramme ich ihm mein Schwert in den Wanst. Diesmal treffe ich wirklich gut und verletzte einige wichtige Organe. "Krepier endlich, du Bastard aus der Hölle!"

Harun und Druss kommen auf die gleiche Anzahl von Treffern wie ich und Dolon zeigt mal wieder, was man für tolle Sachen mit einem Zweihänder machen kann. (Zwei kritische Treffer hintereinander). Das wird nun auch Moloch zu viel, der nun deutlich angeschlagen wirkt und aus einigen Wunden stark blutet. Geht doch!

"Diesen Mist habe ich gar nicht nötig! Ich schnapp mir jetzt deine Tochter und schaue, wie lang ihre Gedärme sind!" brüllt mich Moloch außer sich vor Wut an und teleportiert. Verdammnis! Wir bilden einen Teleportationskreis und ich berechne, wie weit Karn jetzt sein dürfte. Dann springen wir und landen in unmittelbarer Nähe des Dramas. Karn liegt in seinem Blut am Boden, lebt aber noch. Moloch hält die kreischende Mili in seinem Arm. "Nicht meine Tochter!" Er will sie als Schutzschild benutzen, aber ich dränge mich dazwischen und steche auf ihn ein, was leider keinerlei Effekt hat. Harun sprintet ebenfalls heran und nutzt die von mir geschaffene Lücke, um mit seinem Schwert mit dem Ausweiden von Moloch zu beginnen. (Kritischer Treffer mit 82 Schadenspunkten). Hinter Moloch manifestiert sich ein gewaltiger Schatten mit einem gefrorenen Grinsen im Gesicht und befreit Mili, in dem er Molochs Arm zerbricht und das kleine Mädchen vorsichtig birgt. Ich habe keine Ahnung, was Herr Fröhlich nun genau ist und was seine Motive sein mögen, aber unzweifelhaft hat er gerade Mili gerettet. Mit weiteren Stichen setze ich diesem Unhold aus der Hölle weiter zu und Harun entwindet Moloch den Göttertöter. Ich bin nicht wirklich auf den Templer böse, als er ihn damit schließlich an den Boden festnagelt. Moloch will noch etwas sagen, aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Wir haben gewonnen. Damit steht es amtliche fest: Wagemutige 1 : Moloch 6.

Ich strecke die Arme nach Mili aus und der Schatten überreicht sie mir. Endlich schließlich ich meine Tochter wieder in meine Arme. "Mama! Mir sind ganz komische Sachen passiert", schnieft Mili und große Tränen kullern über ihre bleichen Wangen.
"Das hast du alles nur geträumt, Milischatz. Mama ist jetzt wieder da und hat dich ganz doll lieb." Dolon heilt Karn soweit, dass der wieder ohne fremde Hilfe stehen kann. Mir fällt wahrlich ein Stein vom Herzen. Wir haben gewonnen, Moloch ist vernichtet und Mili wieder frei. Aus irgend einem Grund scheint sie auch wieder in Besitz ihrer eigenen Seele zu sein. Ich habe alles gewagt und meinte Tochter aus den Klauen des Unholdes befreit, wenn auch zum ultimativem Preis des eigenen Todes. "Ich hab dich lieb, mein kleiner Spatz", als letztes hauche ich ihr noch einen Kuss auf die Lippen und dann sinke ich tot zu Boden, als mich die göttliche Kraft verlässt.

Wieder stehen wir in der grauen Einöde. Wir haben gewonnen, wenn auch zum ultimativen Preis. Aber es gibt Dinge, für die es sich lohnt zu sterben. Wir haben Moloch erledigt, ein abgrundtief böses Wesen. Es ist natürlich Schade, dass nun die Klingenherrscher vor unserer Strafe sicher sind, aber man kann nun mal nicht alles haben. Ganz abgesehen davon, dass nur Lia eine theoretische Möglichkeit gehabt hätte, alt genug zu werden, um diesen Schurken ein für alle mal das Handwerk zu legen.

Uns stehen etwa dreißig Gestalten gegenüber, die alle auf Dolons Augen scharf sind, in denen sich Splitter eines Steines befinden, welcher einst ein übermütiger Engel zertrümmert hat und seit diesem Tag ist Myrkul hinter diesen Splittern her und verspricht jedem ein zweites Leben, der ihn einen dieser Splitter bringt. Zwei gute Gründe, um Dolon ein weiteres mal zu töten. Der Anführer ist der berüchtigten Raubritter mit dem Namen Gillarad Frem, genannt der Schlächter. Er beherrschte eine Baronie in der Nähe von Westtor und meine Mutter hat mich, als ich noch in Milis Alter war, mit Geschichten über ihn erschreckt, wenn ich mal wieder nicht so brav war. Er war so berüchtigt, dass man seine Schandtaten selbst in den nördlichen Kolonien kannte. Sein Ende ereilte ihn bei der Schlacht um Köhlerheim vor knapp fünf Jahren, als er den Fehler beging, sich mit uns anzulegen. Seitdem folgt er Dolon als Geist in der Hoffnung, an die Splitter zu kommen. Und heute ist der Tag für seine Rache. Nun, wir haben ja nichts besseres zu tun, als selbst im Jenseits weiter zu kämpfen. Genau dieses Schicksal erwartet ja unsere drei Tempusanhänger sowieso.

"Also bringen wir es hinter uns, Gillarad Frem, genannt der Schlächter, denn an meine Augen kommst du nur über meine Leiche!"
"So soll es sein!" Frem hebt seinen Streitflegel zum Signal für seine Leute zum Angriff.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #624 am: 21. Juni 2012, 14:43:28 »
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Graue Einöde

Bevor die Schlacht beginnt, ist das knallen einer Peitsche zu hören. Rumpelnd schält sich aus einer Staubwolke eine schwarze Kutsche, wie sie für Beerdigungen von reichen Leuten verwendet wird. Der Kutscher ist ein Skelett in einer schwarzen Robe. Die Zugtiere sind Skelette von Menschen, was das Gefährt nicht gerade schnell macht.

"Im Namen Myrkuls, haltet ein. Die Wagemutigen haben einen Vorladung von Myrkul persönlich!" ruft das Skelett. Frem der Schlächter sieht nicht wirklich glücklich über diese Ereignisse aus.
"Fünf lange Jahre habe ich auf diesen Augenblick gewartet und werde ihn mir nicht von einem dahergelaufenen Skelett verderben lassen!" Der Diener Myrkuls zeigt mit der einen Hand auf den Schlächter und schnippt mit der Anderen, ein unheimliches Geräusch. Es löst sich ein grüner Strahl und Frem ist nicht mehr. So schnell kann es gehen. Die restlichen Seelen verstreuen sich umgehend. So haben wir auch keine Probleme, diese freundliche Einladung umgehend anzunehmen.

"Kennen wir uns eigentlich aus der Ewigen Bibliothek?" frage ich, da ich diese Skelettdiener nicht auseinanderhalten kann. Sie haben alle die gleichen weißen Schädel mit dem ewigen Grinsen und eine schmucklose schwarze Robe an.
"Das war ein Kollege von mir, der überaus des Lobes über die Wagemutigen war."
"Dann sagt ihm einen Gruß von uns, wenn ihr ihn wieder seht." meine ich ehrlich und steige ein. Die Kutsche ist so unbequem wie sie von außen aussieht. Das Wort Komfort scheint auf dieser Ebene unbekannt zu sein. Notdürftig machen wir es uns darin bequem. Die Peitsche knallt und die Kutsche setzt sich schwerfällig in Bewegung. Mit einem Schneckentempo kriechen wir über die graue Einöde, die nicht umsonst so heißt. Es gibt wohl keinen langweiligeren Ort als diesen hier. So haben wir Zeit, über das gewesene zu reflektieren. Tod, aber nicht unzufrieden. Wir haben den Ultimativen Preis für den Erfolg bezahlt. Aber lieber als Sieger sterben, als mit dem Wissen um unser Versagen weiter leben zu müssen. Es war eine gute Entscheidung gewesen, nicht zu fliehen, sondern bis zum letzten zu kämpfen. Denn nur wer alles wagt, kann letztendlich triumphieren. Ich habe das Credo meiner Schutzgöttin gelebt und ich hoffe, dass sie mich schon bald mit einem weiteren Lächeln auf ihren schönen Lippen auf ihrer Ebene empfangen wird. Es betrübt mich, meine Kinder nicht aufwachsen sehen zu können. Und ich hätte sicherlich auch noch so gerne viele weitere Jahre verbracht. Wäre gerne mit Garn alt geworden, hätte mich über Enkel und Urenkel gefreut, die ich mit spannenden Geschichten aus meiner Zeit als Abenteurer und Weltretter hätte unterhalten können, von denen einige sogar wahr gewesen wären.

Schließlich kommen wir zu einer Stadt voller verfallender Gebäude, die von einer Mauer umgeben ist, in denen die Seelen derer eingemauert sind, die zu Lebzeiten keine Schutzgottheit gewählt haben. Ich hoffe, dass Tymora ein gutes Wort einlegen wird und ich auf ihre Ebene darf. Und vielleicht zu einem Engel werde. Flügel stehen mir bestimmt gut. Und ich kann den Kampf gegen das Böse weiterführen. Jetzt wo ich tot bin, habe ich keine familiären Verpflichtungen mehr.

Im Zentrum der Stadt der Toten steht ein prächtiges Gebäude, dass als einziges wirklich gepflegt und intakt wirkt. Es ist von dorischen Säulen umgeben und verfügt über ein vergoldetes Kuppeldach mit Knochenornamenten. Unzählige Seelen warten auf dem Platz davor, um eingelassen zu werden. Wir fühlen uns schon als etwas besonderes, als wir mit der Kutsche vorfahren und an den Schlangen der Wartenden vorbei geführt werden. Ob hier noch irgendwo meine Mutter wartet? Ich blicke mich suchend um, aber ich kann kein bekanntes Gesicht erkennen. Im Innern des Tempels arbeiten an hölzernen Gestellen skelettierte Schreiber und ihre Federn kratzen über Pergament gewaltiger Wälzer. Wir laufen an schier unzähligen Reihen dieser Arbeitsplätze vorbei. Werden hier die Taten der Sterblichen vermerkt? Ich nehme es an. Dieser Wissensschatz muss gewaltig sein. Und was wird alles in dem Buch stehen, in dem meine Taten verewigt sind? Nicht alles in meinem Leben bin ich wirklich stolz, wie wird das gewichtet werden?

Schließlich stehen wir vor einer Tür aus massivem Gold, deren Oberfläche eine Knochenornamentik aufweist. Die Türflügel schwingen auf und wir sehen einen weiteren Saal, an dessen Ende ein gewaltiger Thron steht, auf dem Myrkul selbst thront. Da muss ich doch schwer schlucken. Tymora steh mir ein weiteres mal bei! Mit klopfenden Herzen betrete ich den gewaltigen Saal und es hört sich beinahe endgültig an, als die schweren Türen sich hinter uns schließen.

Gespielt am 04.02.2012
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 21 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 11)
Druss 20 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 2)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
Lia 19 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 6)
EP: Stufe 19 13720, Stufe 20 9840 Stufe 21 7720
Kaira 300, Druss 450, Dolon 600, Lia 150
Überwundene Gegner
1 Moloch CR 25
1 Höllenkonstrukt
1 Abishai Mob
1 Konkordant
2 Jagdhunde von der wilden Jagd CR 18
2 Schattenelementare
2 Malebranche
1 Xoloth Imp Mob
1 Wildem Jäger entkommen

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #625 am: 25. Juni 2012, 15:08:00 »
Kapitel 18
Der Kreis schließt sich!

7. Tarsak 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Tempel des Myrkul

Wir kommen zu uns im Tempel des Myrkuls zu Chondathan. Es ist genau acht Jahre her, dass wir an diesem Feiertag, wo zu ehren Myrkuls vier Tote aus dem Totenreich zurückgeholt werden, hier einbrachen, um Lucius das Geheimnis seines Schatzes zu entreißen. Und irgendwie schließt sich nun ein Kreis, als wir an diesem Tag zum Ruhme Myrkuls von der Priesterschaft zurück ins Leben geholt werden.

Ich war ja schon mehrmals tot, aber diesmal kann ich mich an das Jenseits erinnern, jedenfalls an die ersten Stunden in der grauen Einöde. Was ab dem Zeitpunkt hinter dem Tor mit den Goldornamenten passiert ist, kann ich nur raten, da ich keine Erinnerung mehr habe. Und ich habe Probleme, mich an meinen fleischlichen Körper wieder zu gewöhnen, schließlich war ich mehrere Monate tot. Meine Kinder sind ganz aus dem Häuschen und es ist bewegend, sie wieder in die Arme schließen zu können. Meine kleinen Babys! Auch Glücksbote Garn, mein lieber Ehemann ist da und schließt mich in seine Arme. Dolon hat wieder normale Augen, da wohl Myrkul die beiden Splitter eingefordert haben dürfte. Wir Wagemutigen weilen wieder unter den Lebenden. Leider gilt das nicht für Morgenrufer Vhor'tal, dem Träger des Lichtes von Ellistriel.

Der Jubel über unsere Wiedererweckung ist groß, was dem Myrkultempel viel Prestige einbringt und die nächsten Tage sind sehr hektisch. Der Landgraf ist nicht wieder gekehrt und die meisten Herzöge sind tot oder wegen Hochverrats hingerichtet oder befinden sich noch auf der Flucht. Die Großfürstin selbst hat sich vom schönen Arras aufgemacht, um hier nach dem Rechten zu sehen.

Viel hat sich ereignet. Moloch ist besiegt, die längste Nacht ist beendet. Penea Oggnatan war erfolgreich mit ihrem Giftanschlag und der Säuberung des Adels von Anhängern Molochs. Ihr Name ist gefürchtet, ebenso ihre resolute Grausamkeit, mit der sie zu Werke ging. Diese Frau möchte ich nicht als Feindin haben.

Die Gemeinschaft der Fünf ist in die Stadt zurückgekehrt und macht mit einem reichlichen Geldsegen gut Stimmung für sich. Den meisten Leuten ist gar nicht bewusst, dass die Gemeinschaft der Fünf in die ganze Geschichte verstrickt waren. Schicksalswächter Ryan achtet darauf, dass auch der Tymoratempel dabei nicht zu kurz kommt. Die Piraten der schwarzen Hand sind besiegt, ihre Flotte zerstreut. Ein guter Zeitpunkt, die Pirateninseln anzugreifen. Jedenfalls rüstet die Gemeinschaft der Fünf eine Strafexpedition für genau diesen Zweck aus.

Die gute Frau Renya Harloff, die Wirtin des Brunnenhauses ist wieder aufgetaucht, war mit den Schwarzpfeilen untergetaucht. Auf alle Fälle kann man im Brunnenhaus wieder frisch gezapftes Bier in vertrauter Umgebung trinken.

Wir Wagemutigen sind sehr populär in der Stadt, schließlich haben wir die längste Nacht beendet und Moloch getötet. Jeden Tag werden wir zu unzähligen Festen eingeladen, jeder will sich mit uns schmücken, denn es gibt viel zu verteilen. Die Großfürstin gewährt uns sogar eine Audienz, wo uns Länderreien angeboten werden. Schlachtenrufer Dolon, die Elfe Lia und Druss der Barbar greifen sofort zu. Der Templer Harun und meine Wenigkeit zieht es eher ins politische. Es gibt ein Herzogsamt, dass mich interessiert und zwar das Resort, dass für die Kanalisation und für die Gesundheit zuständig ist. Der Templer ist an dem neu geschaffenen Amt einer Berufsarmee interessiert, welche die Schildwacht für Außeneinsetze ergänzen soll. Die Schildwacht ist ja eigentlich nur für den städtischen Bereich zuständig und alle Feldzüge wurden mit Söldnern bestritten. Das soll sich nun mit einem stehenden Heer ändern.

Ich bespreche mich mit Garn, ob ich lieber ein politisches Amt mit Verantwortung übernehmen oder einfach ein Landgut als Belohnung akzeptieren soll. Beides hat seine Vor und Nachteile. Aber letztendlich bin ich immer noch eine Kavernenwächterin, auch wenn die restlichen Wagemutigen diesen Aspekt unserer Vergangenheit vergessen zu scheinen. Auf alle Fälle hockt dort unten noch das kleine Volk, die Brut Molochs. Seelenlose Kreaturen, die sich nur mit Hilfe eines Extraktors fortpflanzen können. Damit sind sie eine ständige Gefahr für die Stadt und das Leben ihrer Bewohner. Ein Umstand, den ich trotz des Versprechens, dass voreilig von Schicksalswächter Ryan gegeben wurde, so nicht dulden kann.

So entschließe ich mich letztendlich dafür, dass Amt des Herzogs für die Gesundheit der Bürger zu übernehmen. Mit meiner jetzigen Popularität gelingt das mir ohne großen Widerstand. Mit dem Herzogstitel ist auch ein Anwesen im Adelsviertel verbunden, dass ich mir von den leer stehenden aussuchen darf. Viele der Adligen sind zu Moloch übergelaufen und nach dessen Niederlage enteignet worden. Die meisten davon sind tot, nur wenigen ist die Flucht gelungen. Das habe ich mir immer erträumt, ein Haus im Adelsviertel. Ich nehme eines mit einem freien Blick auf die Stadt, welches schon über einen Magierturm verfügt. Die Kinder sind begeistert von dem neuen Haus mit diesen vielen Zimmern. Es ist ein Abenteuer für sie, alles zu erforschen.

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #626 am: 28. Juni 2012, 16:23:22 »
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan

Da mein Tod doch ein sehr spirituelles Erlebnis gewesen war, schließlich hat mich meine Göttin persönlich zurück geschickt, um Moloch zu töten, beschließe ich, meiner Schutzgottheit fortan auch als geweihte Klerikerin zu dienen. Da wir noch etwas Beute gemacht haben, verkaufen wir diese für einen sehr guten Preis und ich lasse mein Halsamulett weiter verzaubern, so dass ich nun die notwendige innere Einsicht habe, auch Klerikale Zauber sprechen zu können. Daran hat es bei mir bisher immer etwas gehapert. Garn und Ryan lassen es sich nicht nehmen, meine Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen. Ich mache beiden aber schnell klar, dass ich mich nicht von ihnen herum schubsen lassen werde. Schon nach wenigen Zehntagen, schließlich war ich Jahrelang als aktive Laie im Tempel unterwegs, erhalte ich die Priesterweihe. Ich fühle mich meiner Göttin gleich noch viel Näher und baue ihr zu Ehren ein kleines Hospital in der Nähe des Hafenviertels. Ein richtiges Spital fehlt der Stadt noch.

Wenige Tage später trommelt Harun die Wagemutigen zusammen. Um die kleine Liganat, diese etwas schusselig wirkende Nalia, Nachfahrin von Abenteurern, welche einst Kultuma in das Schattenei eingekerkert haben, zu beeindrucken, will er das Rätsel des Pfeifers lösen. Sprich, ihn von seinem Untoten Zustand erlösen. Gutes tun und eine Romanze fördern, welche Glücksbotin könnte da widerstehen? Natürlich bin ich Feuer und Flamme. Harun hat etwas Vorarbeit geleistet, wie und wo dieser Pfeifer nun genau zu finden wäre. Der halborkische Barde Lasko, der zurzeit schöne Balladen über uns singt, weiß Rat. Er kann auf einer Karte zeigen, wo sich eine Höhle befinden soll, in dem schon einige Abenteurergruppen verschollen sind. Und da wurde auch der Pfeifer gesehen.

Schon am nächsten Tag, nachdem wir unsere Zauber auf diese heikle Mission abgestimmt haben, teleportieren wir zu dem Anwesen der Liganats. Wir halten uns nicht groß mit Formalitäten auf, sondern brechen ins Gebirge auf. Ich spendiere jedem eine Elektroplasmarüstung und Dolon ein Heldenmahl. Schließlich erreichen wir das liebliche Tal, in dem sich die Höhle laut Karte befinden soll. Leider ist sie nicht sofort zu erkennen. Ich spreche einige Schutzzauber auf mich und ein Telepathisches Band auf alle. Dann trennen wir uns. Lia geht mit Dolon nach Osten, Druss, Harun und ich nach Westen. Hier muss die Höhle doch irgendwo sein?

Schließlich sind es Dolon und Lia, die darauf stoßen oder besser gesagt, sie finden den Pfeifer und Lia findet die Musik ganz bezaubernd. Wir sammeln uns und folgen der Musik, die uns der Höhle führt. Dolon und ich versuchen die Verzauberung auf Lia zu brechen, scheitern aber grandios. Verdammnis! Schließlich erledigt sich der Effekt von selbst, als die Musik verstummt. Wir ziehen unsere Waffen sprechen letzte Schutzzauber und rücken in die Höhle vor. Es scheint beinahe so, als hätte der Pfeifer gewollt, dass wir diese Höhle finden. Schon nach wenigen Metern entdecke ich die erste Falle, eine wirklich mächtige Symbolfalle mit eine Wort der Macht Tod! Ziemlich heftiger Zauber, allerdings ist die Falle schon vor langer Zeit ausgelöst und anschließend zerstört worden. Skelettreste künden davon, dass sie einige Zeitlang erfolgreich war. Wir dringen tiefer in die Höhle vor und finden das Skelett einer elfköpfigen Hydra. Meine Brille zeigt mir, dass dieses Skelett wirklich tot ist. Der Torso weißt massive Frakturen auf, als hätte etwas das Wesen in zwei Hälften gerissen.

Wir sehen uns etwas um, aber keine Überreste eines Pfeifers, da Druss den Verdacht hegt, dass vielleicht die Hydra einst den weltlichen Körper des Pfeifers zerfetzt haben könnte. Wir finden zwar menschliche Knochen, aber nichts deutet darauf hin, dass es sich dabei um die handelt, die wir eventuell brauchen, um dem Geist die ewige Ruhe zu geben. Das ist nämlich gar nicht so einfach, da solche Geister einen Anker haben, der sie hier hält. Dieser muss gelöst werden, sonst bringt auch eine Zerstörung nur einen temporären Erfolg, da der Geist sich nach einer gewissen Zeitspanne einfach wieder zusammen setzt. Hinter der Hydra finden wir einen kurzen Gang, der an einer Wand endet. Hier befindet ein Kreisrundes Loch, dass mich an den Auflösungszauber einen Betrachters erinnert. In der Hölle hatten wir vor gar nicht so langer Zeit einen befreit und der hat genau so geformte Löcher mit seinem Auge geformt.

Lia wirft ein Stein mit einem Licht herunter. In etwa zwölf Meter Tiefe schlägt er schon auf. Vollständige Skelette mit Rüstungen sind zu sehen. Es scheint sich um Dunkelelfen zu handeln, da ihre Waffen seltsam geformt sind, aus einem schwärzlichen Material bestehen und sie Handarmbrüste dabei haben. Sie scheinen an Stürzen gestorben zu sein. Ist nur die Frage, wollten sie hier raus und sie in den Tod abgerutscht oder sind sie hineingefallen? Die ganze Situation gefällt mir nicht, da dies schwer nach einer Einbahnstraße aussieht, man kommt rein, aber nicht mehr raus. Finsterste Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #627 am: 02. Juli 2012, 13:50:05 »
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Baronie der Liganats Höhle des Pfeifers

Aber wir sind die Wagemutigen und es gibt nach sorgfältiger Suche keinen anderen Weg. Also, wer wagt gewinnt. Besonders da ich nun eine Glücksbotin bin, hach, muss ich mit gutem Beispiel voran gehen. Ich springe als erste hinein und schwebe nach unten. Ich kann ein magisches Kribbeln spüren, dass mich eiskalt durchfährt. Aber ein Sichtbarer Effekt tritt nicht ein. Lia klettert an einem Seil herunter und macht Bekanntschaft mit dem gleichen Phänomen. Aber auch hier wird kein wirklicher Effekt ausgelöst. Wir diskutieren darüber, was das zu bedeuten hat und ich klettere wieder hoch. Auf halbem Weg manifestiert sich eine Energiewand, welche das Seil über meine Kopf durchschneidet. Dank meines Federfallringes schwebe ich zu Boden. Verdammnis!

Nun gut, Lia probiert ihren Dimensionsumhang aus. Statt oben anzukommen, wird sie unterhalb der Energiewand zurück geschleudert, die recht schnell wieder verschwindet. Also man kommt hier hinein, aber nicht mehr hinaus. Wahrscheinlich gibt es im Inneren eine Möglichkeit, von hier zu verschwinden. In dem Raum wo wir uns befinden, gibt es eine Tür, die ins Innere der Anlage führt. Darauf ist eine weitere Falle, die wohl für den Tod der Dunkelelfen in letzter Konsequenz verantwortlich ist. Auch diese beinhaltet ein Wort der Macht Tod. Sehr mächtige Magie, aber ich breche die Verzauberung und das magische Schloss. Die anderen rücken von oben nun tapfer nach. Hoffentlich war das kein Fehler. Aber nur wer wagt, gewinnt.

Hinter der Tür gibt es einen sorgfältig bearbeiteten Gang, der tiefer in den Berg führt. Es gibt Abgänge nach links und rechts. An der Tür lehnte ein Skelett, wahrscheinlich wollte er so hinaus. Der erste Abgang auf der linken Seite führt in einen Wachraum. Regale voller Waffen, Skelette, die wohl einst gerade noch aufspringen konnten, bevor mächtige Todesmagie sie gefällt hat, da der Raum keinerlei Kollateralschaden aufweist. Eventuell ein Schrei der Todesfee, jedenfalls mal mein Tipp. Das ist Magie des höchsten Kreises und damit keine guten Nachrichten. Der nächste Abgang führt nach Rechts in eine kleine Halle, wo zwei tote Wachen mit prächtig gestalteten Zweihänder ruhen, leider alles aus Dunkelelfenstahl, dass sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagiert. Ein prächtiges Mosaik auf dem Boden zeigt Lolth, wie Lia erklärt, die sich mit den ganzen Dunkelelfen recht gut auskennt. Hinter der Tür geht es eine steile Treppe nach unten in einen ovalen Raum, der wohl als Vorraum für einen dahinter liegenden Tempel dient. Auch hier weitere tote Dunkelelfen auf dem Fußboden und über den Boden schwebend eine Untote ausgetrocknete Hohepriesterin der Lolth, die lebendig verfault ist und in einem Kraftfeld gefangen ist.

Mehr als Hohn und Spott bekommen wir nicht von ihr zu hören. Aber wir hören heraus, dass der Pfeifer schon mehrere Abenteurergruppen hier in diesen Komplex gelotst hat. Sie prophezeit uns einen schrecklichen Tod. Klar, wie schon so oft in unserer Karriere. Der letzte hat die Drohung wahrgemacht. Verdammnis! Nun gut, wir lassen die Tote in Ruhe und gehen zurück. Der nächste Abgang links führt tiefer in den Berg an einer Halle mit Statuen mit Helden vorbei. Einer zeigt einen Krieger, der in der einen Hand ein Schwert und in der anderen einen abgeschlagenen Menschenkopf hält. Es geht hier weiter in die Tiefe und wir drehen um, da es oben noch einen Raum gibt, wo wir nicht waren.

Hinter der Tür finden wir eine Art Kaserne und einen Offizier, den Dolon mit seiner mächtigen Magie neun Fragen stellen kann. Überraschenderweise ist der Dunkelelf sehr kooperativ. Dies war einst ein Außenposten der Dunkelelfen, um von hier aus Überfälle auf die Oberfläche zum Zwecke der Sklavenjagd zu veranstalten. Zur Steigerung der Produktivität und zur Abwehr rachsüchtiger menschlicher Abenteurer wurde ein mächtiger Magier mit den Namen Lazar angeheuert. Es war vorgesehen, den Magier nach getaner Arbeit mit Verrat zu entlohnen. Aber dieser Mistkerl war schneller gewesen und hat den Außenposten unter seiner Kontrolle gebracht, nachdem er diesen Bereich in ein Gefängnis für seine Bewohner verwandelt hatte. Er schlachtete mit seiner mächtigen Magie alle Bewohner ab und sammelte ihre Seelen ein. Er befindet sich noch immer hier, da er diesen Ort für seine bizarren Experimente zum Zwecke des Aufstiegs zu einem Leichnam und der fortgeschrittenen Form brauchte. Leichnam ist er wohl schon lange, aber da er noch hier zu sein scheint, ist er wohl noch kein wahrer Halbleichnam. Na, was für ein Glück!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #628 am: 05. Juli 2012, 10:16:23 »
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Baronie der Liganats Außenposten der Drow

Es stellt sich heraus, dass der Pfeifer ein Diener von Lazar war, der ebenfalls von ihm verraten wurde. Allerdings ist sein Geist wohl selbst für den mächtigen Nekromanten Lazar nicht beherrschbar und von Zeit zu Zeit lockt der Pfeifer mächtige Abenteurer in diese Anlage in der Hoffnung, dass diese für ihn seine Rache vollenden. Die Labore von Lazar, die ehemaligen Quartiere der Adligen, sind von dieser Anlage abgetrennt und man benötigt Teleportsteine, um dort hinein zu kommen. Jetzt brauchen wir also nur noch einen solchen Stein. Der tote Offizier hatte einen bei sich, aber der ist verschwunden.

Also fangen wir an zu suchen, wir nehmen den Weg nach unten an den Statuen längst vergangener Helden vorbei in die Tiefe in die Quartiere und Sklavenpferche. Aber schnell wird klar, dass hier keine mehr herumliegen und Lazar sie wohl alle an sich gebracht hat. Wir beschließen mit der untoten Hohepriesterin zu sprechen. Nach etwas hin und her lässt sie sich von der Aussicht milde stimmen, dass wir Lazar wenigstens ärgern könnten. In der unteren Halle gibt es eine Spinnenstatue. Genau vor ihr müssen wir graben, um zu den abgeschotteten Quartieren der Adligen und nun zu dem jetzigen Labor zu kommen. Wir bedanken uns artig und suchen die Statue auf. Die Spinne schaut uns mit ihren Edelsteinaugen finster an. Hier war einst ein Verbindungsschacht nach unten, der zwar aufgeschüttet und versiegelt wurde, aber nun ein deutlicher Schwachpunkt darstellt. Nach etwas hin und her beschwöre ich ein Rudel celestische Schreckensdachse, die uns den Schutt ausgraben. Leider sind sie etwas zu enthusiastisch und buddeln sich in Bereiche, welche das Fundament der Statue in Mitleidenschaft zieht. Die rauscht auf einmal in die Tiefe und schafft eine Öffnung nach unten. Kaum haben wir uns von dem Schreck erholt und sich der Staub gelegt, manifestiert sich ein Schädel, an dem noch die Wirbelsäule hängt, genau über den frei gelegten Schacht. Dolon spendiert mir sofort einen Todesschutz und sich auch. Ich gebe ihm meine Perle der Macht für den vierten Grad.

Lazar lamentiert darüber, dass wir einen Tisch mit einer Versuchsanordnung gerade pulverisiert haben, die doch etwas teuer war. Dafür verspricht er uns ziemlich krasse Leiden, die ich hier nicht wiedergeben kann, da sie die Grenzen des guten Geschmacks bei weitem sprengen. Lia beendet das Geschwafel des Untoten mit einer Energiekugel. "Zeitstopp!" Trotz meiner mächtigen Magie scheint der Untote nicht ganz so verlangsamt zu sein wie der Rest der Truppe. "Beeilt euch!" rufe ich und spendiere allen eine Hast, dann schütze ich mich mit einem Säureschild, der auch meine Säurezauber verstärkt. Dann vergrößere ich Druss, da der Untote doch in einiger Höhe über dem Loch schwebt und sonst nicht erreichbar wäre, da ich den Zauber nur einmal habe, aktivere ich meinen Helm, behalte ihm im Gedächtnis und mache das gleiche mit Harun. Dann endet mein Zauber. Dolon wirkt einen Todesschutz auf Druss, was leider nichts bringt, denn der angehende Halbleichnam bannt diese Magie. Die Göttin lächelt mir und lässt mir meine Zauber. Sofort spricht Lazar einen weiteren mächtigen Zauber, welche all jene schwächen, die keinen Todesschutz haben. Verdammnis!

Harun bekommt es mit der Angst zu tun und flieht mit vollen Hosen! Finsternis! Druss aktiviert einen seiner psionischen Zauber und rückt dann entschlossen vor. Lia ruft "Energiekugel flieg und sieg!" und macht eine kleine Kalotte in den Schädel. Ich rufe "Untote verletzlich!" und schubse ihn gleichzeitig, wo ich ihm dann kurz darauf eine Säurekugel rein jage. Ha, dass hat noch mal gesessen! Lazar trägt ein weiteres mal eine Schicht Schutzzauber ab, versagt aber bei fast allen äußerst kläglich. Druss schwingt mit schwellenden Muskeln seinen Zweihänder und trifft mehrmals hart. Knochensplitter werden aus dem Schädel gesprengt. Der Schädel implodiert regelrecht und Lazar ist nicht mehr. Aber das war irgendwie zu leicht. Ich schätze mal, dass war er nicht wirklich, sondern nur eine Projektion oder so was in der Art. Rein ins Loch und ihn finden, solange die ganze mächtige Magie noch bei uns wirkt. Also fassen wir uns an den Händen und springen in das Loch. Ich spreche einen Federfall und wir landen genau so sanft auf dem Boden. Wir klettern von den Trümmern herunter und orientieren uns.

Wir befinden uns tatsächlich in einem Labor. Die Halle ist voller Tische mit Versuchsanordnungen, von denen die meisten schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden sind. Sie waren mal teuer gewesen, jetzt sind sie nur noch Schrott. Eine Tür führt in einen Gang, der an einer weiteren Tür endet. Schnell gehen wir da durch und wir betreten eine weitere Halle, von der weitere Abgänge abgehen. Aber die ignorieren wir, denn im Zentrum schwebt Lazar auf einem Podest. Sein Schädel und Rückgrat sind mit Gold überzogen, seine Zähne sind aus Edelstein. Bei dem Anblick muss ich schlucken, war ich doch mal für mehrere Tage in so einem verdammten Seelengefängnis gefangen. Verdammnis!

Nakago

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Der Test der Zeit
« Antwort #629 am: 09. Juli 2012, 16:24:05 »
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Außenposten der Drow Labor des Lazar

"Ihr werdet für diese Verbrechen büßen, wie noch kein sterbliches Wesen vor Euch! Für euren Frevel werde ich mir Qualen ausdenken, wie sie noch niemand hat erleiden müssen! Eure Vernichtung wird Jahrzehnte der unendlichen Qualen dauern!" schmettert er uns entgegen.
"Flammenschlag!" mein Lia, aber ihr Zauber verpufft einfach. Der Leichnam ist von einem Schwarm Geister umgeben, die ihn schützen. Und die uns angreifen. Da es zu viele sind, die an uns herum zerren, bringt die Elektorplasmarüstung leider auch nichts. Schade!

Wieder versucht er unsere Schutzzauber abzutragen, scheitert aber. Druss rennt auf ihn zu, aber sein Zweihänder prallt einfach ab. Dolon lädt sich mit Lichtblitzen auf. Ich werfe ein Sonnenfeuer, dass dutzende von Geistern regelrecht verdampfen lässt. Ihn lässt das aber gänzlich kalt. Verdammnis! Harun aktiviert seine von Tempus gegebenen Kräfte und streckt ihn nieder. Wenigstens trifft er. Lia versucht es mit der altbewährten Energiekugel, die ebenfalls verpufft. Ein weiteres mal werden unsere Schutzzauber angegriffen und diesmal wird mein Sechster Sinn gebannt. Nun gut, es gibt schlimmeres. Bis zum Todesschutz muss er noch durch einige Lagen an Zaubern durch. Auch jagt er eine Welle negativer Energie durch uns, die ziemlich reinhaut. Lia ist schon wieder ziemlich angeschlagen. Druss haut drauf und sprengt diesmal wieder goldene Splitter aus dem Schädel, aber nicht genug, um ihn zu vernichten. Dolon heilt unsere Wunden mit seiner mächtigsten Kraft, aber der Zauber tangiert den Leichnam nicht mal annähernd. Finsternis! Auch Dolon flucht herzhaft. Ich jage einen Säuresturm durch die Kreatur hindurch, aber auch diese Magie hinterlässt keinerlei Spuren. Da rutscht mir doch auch ein herzhafter Fluch heraus. Wie aus dem Nichts erscheint der Pfeifer und beginnt zu spielen, was dem Schädel gar nicht gefällt.

Der Templer des Tempus trifft zweimal und schlägt große Löcher in den Schädel. Lia versagt und der Schädel schreit auf. Er zieht nun die ganzen Geister in sich hinein, wahrscheinlich um mit deren Essenz seine Schäden zu heilen, denn von Wunden kann man bei ihm nicht mehr sprechen, da er nur aus Gold, Knochen und Edelsteinen zu bestehen scheint. Allerdings geht schief, was immer er vorhat, da der Pfeifer ihn in seiner Konzentration stört. Druss nutzt das aus und haut seinen Schädel in tausend Stücke. Ein heulen geht durch die Hallen, als die Geister sich verstreuen und dann einfach verschwinden. Auch der Pfeifer hört auf zu spielen, nickt uns zu und wird durchscheinend. Scheint so, als wäre die Graue Einöde jetzt um einiges bevölkerter. Wir durchsuchen die Labore und ich sammle das ein, was noch verwertbar ist, was doch eine recht erkleckliche Summe von etwas um die 20000 Goldmünzen wert sein dürfte.

Wir kehren in die obere Ebene der Anlage zurück, die Hohepriesterin ist zu Staub zerfallen und hat wohl auch ihre Ruhe gefunden. Auch der Weg nach draußen ist nun wieder offen. Wir marschieren zurück zu dem Anwesen der Liganats. Harun verkündet das Ende des Pfeifers und wir bleiben bei den netten Leuten über Nacht. Harun sitzt dabei neben Nalia Liganat, die über die Avancen des Tempustemplers und frisch gebackenen Herzog mehr als nur erstaunt ist. Auf alle Fälle ist der erste Schritt wohl gemacht.

Am nächsten Morgen teleportieren wir nach Westtor und schauen, was aus Jenna geworden ist, die wir ja von Hölle mitgebracht hatten und diese nach ihrem Verrat dem Tempel der Triade zur Aufbewahrung übergeben haben. Nun ist es Zeit, sie wieder frei zu lassen. Vielleicht hat sie ja was daraus gelernt. Leider ist die Sache etwas komplizierter. Der hiesige Bischof hat an ihr eine Therapie ausprobiert, die bei Menschen recht gut funktioniert hat. Auf obskuren Wegen ist der Tempel in Besitz eines Kristalls gekommen, der einst in einem Kristallgolem gesteckt hat. Dieser gewaltige Topas diente dazu, Gedanken und Erinnerungen von Gefangenen zu extrahieren. Auf unserem Ausflug in die Vergangenheit konnte ich im Kerker der ungesehenen Seher so einen Kristallgolem im Einsatz sehen und dessen Zerstörung hat ja damals für den ganzen Krieg gesorgt, weil dieser etwas Geschichtswissen von Dolon extrahieren konnte. Finsternis!

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