Die andere Reihe von ihr würde ich niemandem empfehlen ... es sei denn, denjenigen stört es nicht, dass es nur um Sex und Gewalt geht...
Die Anita Blake Reihe hat zwar einen weiblichen Hauptcharakter, der hin und wieder auch weibliche Seiten hat (wen wunderts?), aber als feministische oder homoerotische Literatur würde ich es wirklich nicht bezeichnen. Die ersten drei Bände taucht ohnehin kein Sex auf.
Anita lebt in einer Welt, die an die moderne Variante des Geralt-Zyklus erinnert. Eine Welt in der das Übernatürliche präsent ist - und es schon immer war.
Die Geschichten spielen in St. Louis in den 90er Jahren. Sie ist von Beruf Animatorin, d.h. sie kann Tote aus den gräbern erheben, was vor allem bei Erbschaftsrechlichen Angelegenheiten gebraucht wird. Ihr Beruf ist erst seit kurzen anerkannt; die letzte Hexenverbrennung fand in den 50ern statt. Seit 2 Jahren haben Vampire Bürgerrechte und Lykantrophy wird als eine Krankheit ähnlich dem HI-Virus angesehen.
Nebenberüflich ist sie der Scharfrichter des Bundesstaates, der Vampire gesetzlich töten darf (ohne Hinrichtungsbefehl ist es Mord). Zudem arbeitet sie als externer Spezialist für das sog. "Spukkomando" der Polizei: eine aus Strafversetzten bestehende Einheit, welche Übernatürliche Verbrechen aufklären muss.
Darum gehen auch die Bücher (zum Einen): Sie wird eben immer konsultiert, wenn ein Verbrechen stattfindet, dass offensichtlich keinen menschlichen Täter hat.
Ähnlichkeiten mit Buffy hat der Roman (bis auf das was oben steht nicht) und für den Klappentext gehört der Verlag gesteinigt...
Ihre Einflüsse kommen offensichtlich aus der Mythologie und mMn auch von White Wolf, aber eben nur Einflüsse.
Natürlich trifft sie beruflich recht oft mit Vampiren und/oder Lykantrophen zusammen und entwickelt auch Beziehungen zu gewissen Schlüsselcharakteren.
Die Handlung ist recht spannend geschrieben und geht zum Teil recht zügig voran, so dass die Bücher recht schnell gelesen werden...die 400 Seiten sind fix durch.
Der Charakter entwickelt sich (fast schon Rollenspielerisch) sehr und auch die weiteren hauptpersonen haben echte Tiefe. Das Übernatürliche hat im Leben der meißten Menschen nicht viel verlohren und mann kann sich die Welt recht gut vorstellen.
Wer das Storyteller System mochte, wird die Bücher auf jeden Fall mögen - wem es zu "unrealistisch" erschien, wird diese Welt vielleicht sogar lieben.
Hm, ich sollte wohl eine Rezension schreiben...