Autor Thema: 4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"  (Gelesen 11583 mal)

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Taurendil

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4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« am: 26. November 2007, 14:45:42 »
Hi,

wie so ziemlich alle habe auch ich mich gewundert, warum es innerhalb von 7 Jahren 3 neue D&D Editionen gibt (vorher 3 in 27 Jahren, D&D Basic, AD&D 1st und AD&D 2nd), und wie fast alle halte ich das auch für einen absoluten Schmarrn und reine Geldmache.

O.K.


Ein kleiner Rückblick.

Anno 1999 lag das traditionelle Rpg im Sterben, so schien es zumindest.

Magic und sein buckliger Verwandter, das böse Computer"rollenspiel" hatten es fast in die Grube gestoßen, so zumindest die allgemeine Meinung.

Dann kam der strahlende, bunte und chicke Retter D&D 3rd.
Aufgrund der äußerst bunten Aufmachung, die ich als rollenspielerisches Kind der 80er so nicht gewohnt war, sowie der freiwillige Verzicht auf das "A" im D&D ließen schlimmes Befürchten.
D&D goes Hero Quest?

Aber es war gar nicht so schlimm; aus dem System ließ sich was machen.

Wie so viel, was aus Amiland kommt. Hübsch, meist nicht so recht praktikabel, aber es läßt sich gut dran rumschrauben. Wie an einer Harley z.B.
In der reinen Druckform spreche ich D&D sogar die Bezeichnung "Rollenspiel" ab, denn man muß schon einiges an intellektueller Eigenleistung aufbringen, um D&D mehr als nur ein "kreatives Steigerungs- und Taktikspiel mit phasenweiser Interaktion" zu bezeichnen.
Wenn man sich aber diese Mühe macht, so kann man Feines draus Basteln.

Also, D&D 3rd ist 2000 die langerwartete Infusionsspritze für das klassische Rpg.

Dann 2 1/2 Jahre danach was Neues?


Nee, oder?

Klar, haben die Wizards 2000-2003 durch die neuen Medien wahscheinlich mehrere 100 mal so viel Response von der Community erhalten wie seinerzeit 1989-2000 in der Zeit von beispielsweise AD&D 2nd durch Briefe oder auf den althergebrachten Cons.

Außerdem ist v.3.5 das deutlich bessere System. Zudem sind sie kompatibel.
Deßhalb habe ich es auch mitgemacht und es gekauft. Sogar die schnöden "Complete"-Aufguß-Bücher.

Seit 2003 setzten sich die Wizards nun akribisch daran, so ziemlich jeden erdenkbaren Aspekt des Fantasy-Rpg innerhalb ihres Sytemes abzulichten: Klassen, Rassen, Settings, Environments, Themenbücher, Abenteuer (O.K., eher Raumaneinanderreihungen, aber das ist ein ganz anderes Faß, daß ich an dieser Stelle nicht aufmachen will).

Metaphorisch gesehen, hat sich der Verlag ein perfektes Haus mit mehr als 150 teilweise hochklassig aufgemachten und - geschriebenen Supplements (zählt man FR und Eberron mit dazu) gebaut.

Jetzt geht der Ami aus seinem schönen, nahezu perfekten Haus raus, sieht, daß es gut ist und sagt:"Tear the fucking, boring trash down. I need new challenges. Let`s build something new."

Für mich absolut bizarr. Aber vielleicht liegt das eben daran, daß ich ein romantisch verklärter Deutscher aus "Old Europe" bin, der EIN gscheites System möglichst für sein GANZES Leben haben will.

Ich will nicht immer wieder was Neues. Ich will EIN Teil, was Gscheits.


Und somit kommen wir nach dieser Anamnese zu unserem Anglistikprofessor, mit dem ich vor kurzem auf dieses Thema abgeglitten bin.

Stichwort "Frontier".

Frontier heißt "Grenze".

In der Anglistik steht "Frontier" aber für wesentlich mehr. Es steht sozusagen für das Herz und die Seele des amerikanischen Wesens. Es ist ein litararischer und soziologisch-kultureller "Topos". (Thema, Motto)

Er besagt, daß das amerikanische Volk, seit den Tagen der Mayflower von einer dezidiert rastlosen, vorwärst kommen-wollenden Kultur geprägt ist.

Der Atlantik - der erste Winter für die ersten Siedler der Mayflower - die Appalachians - der Missouri - der Mississippi - die Rockies - die Neger - die Indianer - die Südstaaten - Mexiko, ca. 100 größere und kleinere Kriege außerhalb der USA (sofern man davon weiß), etc.

Als die Amis den Pazifik erreichten und bildlich gesehen fast ins Wasser geplumpst wären, gerät der noch jungen Staat in eine tiefe Sinnkrise. Dies ist historisch verbrieft.


Immer neue Frontiers, immer neue Aufgaben, immer neue Hindernisse, an denen man wachsen kann, wenn man sie denn nur überwindent.

Dies ist Teil des amrikanischen Traums.

Und D&D ist ein (eher kleines) Popkultur-Phänomen eben dieser rastlosen Nation, und von daher auch von derselben Natur. Oder?



Jetzt wäre es doch an der Zeit, riesige Kampagnenbände à la Borbaradkampagne zu veröffentlichen, mit einer HANDLUNG anstatt Räumen.

Mit den (relativ) schönen v.3.5 Regeln.

Das Haus ist austapeziert, bezugsfertig, Man sollte es mit Leben erfüllen,
Sollte man meinen.
Aber nee, es wir wieder komplett abgerissen; warum?

Das ist keine Frontier, das ist nicht interessant für den Ami.

Also: wegreissen, was Neues bauen.

Ganz nebenbei gesagt auch ein sehr beliebtes Konzept in der amerikanischen Außen- und auch der Innenpolitik, in der doch so viel im Argen für ein dermaßen reiches Land liegt.

Aber: auch das ein anderes Faß.


Zwar sind Amis und Europäer grundlegend als "westlich" zu bezeichen, aber im Herzen doch kulturell sehr verschieden.

Der Ami strebt in seinem immer noch vergeichsweise sehr jungen Land nach immer neuen "Heldentaten" um es sich und der Welt beweisen, der Europäer ist da im Allgemeinen wesentlich ruhiger.

Von daher ist es nur logisch, wenn die Wizards gerade jetzt, wo alle dachten, daß v.3.5 voll auf Kurs ist, das Schiff selbst versenken, denn eine erledigte Aufgabe ist für den Frontierman langweilig. Er will was Neues.

Und das ist 4 E.

Aber: mit diesem Wissen weiß ich jetzt, wann 5 E kommt, d.h. genau dann, wenn der "Old Europer" meint, 4E würde perfekt laufen. Das dürfte, mit markttechnischen Überlegungen, so ungefähr 2010 sein.

Denn dann ist´s für den Ami wieder langweilig und er braucht eine neue Herausforderung. Denn dann ist 4E ja gemeistert. Been there, done that.

Denn niemand kann aus seiner Haut raus.
Das ist auch O.K.

Aber nicht mit mir.

Ich hab`s zuerst nicht kapieren wollen, aber mittlerweile ist es für mich 100% logisch.

Neben den wirtschaftlichen Gründen natürlich.

Obwohl, wenn man sich die MB`s so abschaut, scheinen selbst die sonst so kadavergehorsamen Ami-D&D-Fanboy`s die bittere Pille diesmal nicht so ohne weiteres zu schlucken.

Ich jedenfalls habe nicht über 2.000 Euro allein für D&D 3rd-Core Sachen ausgegeben, mir geile Hausregeln ausgedacht, um aus dem Rollenspieldino D&D, der in der Druckform rollenspielevolutionstechnisch immer noch in den 70ern und im Dungeon-Gefängins verweilt, was Geiles zu machen, um es nun gegen, so wie es den Anschein hat, einen relativ lieblosen D&D-Verschnitt auszutauschen, der sich bei WoW prostituiert hat, nur um die "Lost Generation", die sich mit fertigen, 8.klassigen Bildern aus der Mattscheibe begnügt, zu den Käuferscharen zu locken.

Power Sources für alle Klassen?

Oh my God! Das hatte ich doch schon im Winter 2000/2001 noch zu 3.0 E - Zeiten als Hausregeln.


Kauft sie, die neuen Bücher, Wizards. Kauft sie selber.

Ihr tut auch besser gut daran. Denn es werden ein paar treue Fans weniger werden.

Wie zum Beispiel dieser romantische Germane aus "Old Europe", der diese Zeilen geschrieben hat und der keine Frontiers überwinden muß/will, und auch schlicht und ergreifend nicht jeden Scheiß mitmacht.
D&D war nur gut bei ungeraden Editionen :) .

Kilamar

  • Mitglied
Re: 4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #1 am: 26. November 2007, 14:54:38 »
Zitat von: "Taurendil"
...und wie fast alle halte ich das auch für einen absoluten Schmarrn und reine Geldmache.


Ein Unternehmen das kein Geld macht, schließt. Und so lange die Kunden wie Lemminge dem Marketing hinter herlaufen und neue Editionen kaufen, sind diese nun mal die Geldbringer. Nichts verkauft sich so gut wie die Grundregeln.

Zitat
Außerdem ist v.3.5 das deutlich bessere System.

Ansichtssache. Wieder jemand der auf das Marketing hört. Im Prinzip ist es dasselbe in Grün.

Kilamar

AlexH

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #2 am: 26. November 2007, 15:01:11 »
Ja ja, die bösen, bösen -wie nennst Du sie doch gleich?- "Amis" und die Geldschinderei.

Durch die Bezugnahme in Deinem Post auf die Borbarad-Kampagne stellt sich mir nur eine Frage: Die wievielte DSA-Edition haben wir eigentlich inzwischen?

Die 4.? Waren bestimmt die Amis. Und die haben das in weit weniger Zeit geschafft.

Spoiler (Anzeigen)


Tschüs!

Zechi

  • Globaler Moderator
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #3 am: 26. November 2007, 15:03:34 »
Warum muss solche Kritik eigentlich immer über die Nationalismusschiene laufen?

Ich zitiere mich mal selber:

Zitat
Der unter deutschen D&D Spielern grassierende Anti-Amerikanismus übelster Sorte nervt.


Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Arldwulf

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #4 am: 26. November 2007, 15:10:45 »
Ich weiss nicht mal ob "etwas neues anfangen" in dieser Form auf D&D 4 zutrifft. Oder ob die Änderungen letztlich nur Details betreffen.

Insofern ist die Grundannahme wohl schon etwas spekulativ. Momentan könnte ich noch nicht sagen ob es denn nur eine neue Tapete oder ein neues Haus wird.

Ganz allgemein muss aber auch nicht schlimm sein etwas komlett neu zu designen. Um mal bei der schönen Bildersprache zu bleiben: Man kann auch aus den Resten von gestern noch was schönes kochen, und vielleicht klappt das auch mit dem eingefrorenem Zeug von vor 2 Wochen.

Aber manchmal ist es einfach besser sich neu an den Herd zu stellen als irgendetwas immer wieder aufzuwärmen.
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Nathan Grey

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #5 am: 26. November 2007, 15:21:57 »
Was ich auch interessant finde, ist die Schiene alle Abenteuer aus Amerika gleich als Dungeon Crawls, übelster Sorte abzuwerten, dabei gibt es wirklich gute Abenteuer, welche nicht nur "aneinanderreihungen von Räumen" sind.

Vielleicht sollte der romantische Germane, mal seine Scheuklappen ablegen und aus den Schubladen, in denen offentsichtlich sein Denken abläuft, ausbrechen.

Ausserdem ist es doch logisch das ein Unternehmen Gewinn erwirtschaften will, sonst ist es kein Unternehmen (auch laut deutschem HGB ;) )

Taurendil

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #6 am: 26. November 2007, 15:25:58 »
Spiele kein DSA; bin auch kein großer DSA-Fan.

Die Borbarad-Kampagne ist relativ überschätzt, wohl allein deswegen, weil es leider nichts Vergeichbares gibt.

"Selbst" hierzulande nicht.

Aber dennoch: Über 1.000 Seiten Handlung. Keine Räume.

Daß die Amis abenteuerbautechnisch seit 1973 nie den Ausgang aus dem Dungeon gefunden haben, ist zwar sehr bedauerlich für 100.000ende Rollenspieler ganzer Generationen, aber nicht meine Schuld.

Mehr als 95% aller in den USA produzierten D&D sind Dungeons.
Die lassen sich nun mal auf den Dutzenden KIck-in-Door-Cons am Besten Spielen.
Hier immer auf den restlichen 5% rumzureiten (die noch dazu meist unterklassig sind) ist leider SEHR romantisch.

Kein DSA/D&D Bashing. Das ist boring und kann keiner mehr sehen.

Nationalismus? Leider fehlverstanden.

Oben steht eine SOZIO-KULTURELLE Sicht. Das hat nichts mit N. zu tun.

Scheuklappen? Leider nicht verstanden und/oder nicht richtig gelesen.

Sicher ist es das gute Recht jedes Unternehmens, Gewinn zu erwirtschften.
Und das gute Recht der Käufer, nicht jeden Schrott abzunehemn, wenn auch der Dümmste merkt, daß das Unternehmen, daß doch nur "Gewinn" erwirtschaften will, ihn eigentlich nur verkackeiert.

Und: mit D&D macht Wizrads null Gewinn. Null.

Die schicken D&D-Bücher stellen sich Slaviseck und Co. nur in den Schrank, weil sie es selbst gern spielen, und finazieren diese mit der Kohle aus YuhGih-Ohh und mit Subsidien von Hasbro.

Und diese SK-Sicht finde ich nun mal sehr interessant. Weil sie stimmt.

Das soll auch kein USA-Bashing sein. Ich liebe vieles an den USA. D&D zum Beispiel.
Was nicht ausschließt, daß man sich mit etwas, daß man prinzipiell gut findet, auch mal kritisch auseinandersetzen kann.

Wie oben z.B.

Schaut euch doch mal DSA an. 100% deutsch. Will alle Eventualitäten festlegen. Genau wie sonst bei uns auch alles geregelt wird. Wenn alle Hardcoverbände raus sind, gut 1.000 schnöde s/w-Seiten voller Regeln.
Das wird ja sogar dem alten "Rule"master in seiner Totengrube Angst und Bang.
Sowas kann doch nirgendwo anders herkommen als aus Deutschland. Das "perfekte System".

D&D hat drei Regeln und 3.000 Ausnahmen davon.
DSA 3.000 Regeln und keine Ausnahmen.

Vergleicht das mit dem Rechtssystem beider Staaten und ihr werdet eine frappierende Ähnlichkeiten feststellen.

Alles, was aus einem bestimmten Land kommt, ist eben Produkt der Menschen und ihrer sozio-kulturellen Disposition, die dieses Land bewohnen.

Hierzulande muß man ca. 2.000 Euro für eine Fahrerlaubnis ausgeben, wo man im Zuge des Erwerbs derselben lernt, daß ein blaues Schild mit einem senkrechten weißen Balken und einem kleineren roten Querbalken darauf "Sackgasse" bedeutet.

In Wyoming kriegt man seine License für 70 Dollar hinterhergeworfen, und man muß bei einer Sackgasse keinerlei geistigen Transfer herstellen, denn man muß nur lesen können: "Dead End".

Fertig.


Der Ami ist eben deutlich unkomplizierter als der Deutsche. Im Postiven wie im Negativen.

Hierzulande wird vieles totgeregelt.

Das spiegelt sich eben auch in den beiden führenden Fantasy-Rpgs besagter Länder wieder.

Noch mal lesen.
D&D war nur gut bei ungeraden Editionen :) .

Nathan Grey

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #7 am: 26. November 2007, 15:33:02 »
Wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es aus Amerika mehr als nur schnöde Dungeon Crawls, es ist einfach eine verbohrte Sicht der Dinge, welche Du darlegst. Genauso wie viele Amerikaner, bei Deutschland an Sauerkraut und Schweinshaxe denken, zumindest wenn man dem Fernsehen glauben kann ;)

Kilamar

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #8 am: 26. November 2007, 15:36:08 »
Zitat von: "Taurendil"
D&D hat drei Regeln und 3.000 Ausnahmen davon.
DSA 3.000 Regeln und keine Ausnahmen.
Vergleicht das mit dem Rechtssystem beider Staaten und ihr werdet eine frappierende Ähnlichkeiten feststellen.

Das ist schon mal beides falsch.

Man sollte die Regelsystem über die man spricht besser kennen.
Das US Recht ist weit stärker von Rechtsprechung (den so genannten Präzedenzfällen) geprägt als das deutsche Recht.

Davon ab, argumentierst Du mir etwas zu langatmig um da wirklich gut drauf eingehen zu können.

Kilamar

Arldwulf

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #9 am: 26. November 2007, 15:37:44 »
Die Frage ist ja auch wo das uns denn nun hinführt.

Nehmen wir an die von dir genannten Unterschiede sind tatsächlich jenen Klischees entsprechend.

Und D&D4 ist nur entstanden weil man in Amiland Geldmachen will und Grenzüberschreitende Änderungen an einem altem Produkt sucht.

Ändert dies irgendetwas? Macht es D&D4 schlechter, besser oder sagt es überhaupt irgendetwas über seine Qualität aus? Das sind letztlich Motivationen. Und eine der wichtigsten Motivationen vergisst du dabei, dass ist: Spass an D&D.
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Nye

  • Mitglied
Re: 4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #10 am: 26. November 2007, 15:44:31 »
Zitat von: "Taurendil"
[...] und wie fast alle halte ich das auch für einen absoluten Schmarrn und reine Geldmache.

Gähn.

Zitat
Jetzt geht der Ami aus seinem schönen, nahezu perfekten Haus raus, sieht, daß es gut ist und sagt:"Tear the fucking, boring trash down. I need new challenges. Let`s build something new."

Es ist überhaupt nicht amerikanisch oder sonstwas sondern ganz normal, dass man manchmal nicht mehr nachbessern kann (so wie von 3.0 zu 3.5) sondern das System (so gut wie) komplett neu aufbauen muss wenn man was verbessern will.

Zitat
Dann kam der strahlende, bunte und chicke Retter D&D 3rd.
Aufgrund der äußerst bunten Aufmachung, die ich als rollenspielerisches Kind der 80er so nicht gewohnt war, sowie der freiwillige Verzicht auf das "A" im D&D ließen schlimmes Befürchten.

Der Verzicht auf das "A" und der damit angedeutete Neuanfang ließen mich damals das Beste hoffen, da wir zu dem Zeitpunkt längst von dem vom Systemstandpunkt her fürchterlichen AD&D zu anderen meiner Meinung nach viel eleganteren Systemen gewandert waren.

Zitat
In der reinen Druckform spreche ich D&D sogar die Bezeichnung "Rollenspiel" ab, denn man muß schon einiges an intellektueller Eigenleistung aufbringen, um D&D mehr als nur ein "kreatives Steigerungs- und Taktikspiel mit phasenweiser Interaktion" zu bezeichnen.

Ich vermute mal, du meinst, es ist Eigenleistung erforderlich um aus D&D mehr als ein Tabletop mit Rollenspielelementen zu machen, nicht, es als mehr zu bezeichnen. Jeder Spieler und der Spielleiter müssen etwas leisten damit das Rollenspiel stimmt, daran ändern andere Systeme überhaupt nichts.

Zitat
Außerdem ist v.3.5 das deutlich bessere System. Zudem sind sie kompatibel.
Deßhalb habe ich es auch mitgemacht und es gekauft. Sogar die schnöden "Complete"-Aufguß-Bücher.

Wenn du sie doof findest, warum hast du sie dann gekauft? Ich schaue mir die Bücher immer bei meinem Rollenspielladen des Vertrauens an, suche nach Rezensionen online oder versuche, Bekannte zu finden die es schon haben. Wenn du die Bücher "blind" kaufst bist du wirklich selbst schuld.

Zitat
Ich jedenfalls habe nicht über 2.000 Euro allein für D&D 3rd-Core Sachen ausgegeben, mir geile Hausregeln ausgedacht, um aus dem Rollenspieldino D&D, der in der Druckform rollenspielevolutionstechnisch immer noch in den 70ern und im Dungeon-Gefängins verweilt, was Geiles zu machen, um es nun gegen, so wie es den Anschein hat, einen relativ lieblosen D&D-Verschnitt auszutauschen, der sich bei WoW prostituiert hat, nur um die "Lost Generation", die sich mit fertigen, 8.klassigen Bildern aus der Mattscheibe begnügt, zu den Käuferscharen zu locken.

Wenn du mit "deinem" D&D zufrieden bist warum dann diese Verbitterung? Bleibt halt bei deinem Spiel und erfreue dich daran. Vermutlich werden bald alle Wizards-Produkte nur noch 4E sein, aber dir geht's doch um's Rollenspiel und um die Handlung und da gibt's doch fast keine Systemgrenzen.

Die Gruppe in der ich regelmäßig spiele wird vermutlich auch nur zögerlich auf 4E umsteigen, wenn überhaupt. Wir haben noch soviel 3E-Material (und auch noch nicht gespieltes AD&D-Material) dass wir noch ein paar Jahre auf alles neue Material verzichten können. Und da ist noch nicht eingerechnet dass wir auch die Systeme wechseln, im Moment etwa spielen wir MechKrieger.
Trotzdem hörten sich die Ankündigen für die 4E für mich ziemlich gut an.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light / I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.

Talwyn

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #11 am: 26. November 2007, 15:51:13 »
Zitat von: "Taurendil"
Hi,

wie so ziemlich alle habe auch ich mich gewundert, warum es innerhalb von 7 Jahren 3 neue D&D Editionen gibt (vorher 3 in 27 Jahren, D&D Basic, AD&D 1st und AD&D 2nd), und wie fast alle halte ich das auch für einen absoluten Schmarrn und reine Geldmache.


Juhu, ein Früher-war-alles-Besser-Thread! Dann wollen wir ihn mal zerpflücken...

Zitat
Ein kleiner Rückblick.

Anno 1999 lag das traditionelle Rpg im Sterben, so schien es zumindest.

Magic und sein buckliger Verwandter, das böse Computer"rollenspiel" hatten es fast in die Grube gestoßen, so zumindest die allgemeine Meinung.


Die allgemeine Meinung repräsentiert durch wen? Dich? Fakt ist, dass TSR abgewirtschaftet hatte. Und zwar weil man jahrelang irgendwelche Nischenprodukte auf den Markt geworfen hat, statt sinnvollerweise einen Schlussstrich zu ziehen und eine neue Gesamtedition zu aufzulegen.

Zitat
Dann kam der strahlende, bunte und chicke Retter D&D 3rd.
Aufgrund der äußerst bunten Aufmachung, die ich als rollenspielerisches Kind der 80er so nicht gewohnt war, sowie der freiwillige Verzicht auf das "A" im D&D ließen schlimmes Befürchten.
D&D goes Hero Quest?


Klingt irgendwie nach dem D&D-goes-WOW- bzw. D&D-goes-Manga-Gesülze, das man derzeit in Bezug auf die 4. Edition ertragen darf.

Zitat
Aber es war gar nicht so schlimm; aus dem System ließ sich was machen.

Wie so viel, was aus Amiland kommt. Hübsch, meist nicht so recht praktikabel, aber es läßt sich gut dran rumschrauben. Wie an einer Harley z.B.
In der reinen Druckform spreche ich D&D sogar die Bezeichnung "Rollenspiel" ab, denn man muß schon einiges an intellektueller Eigenleistung aufbringen, um D&D mehr als nur ein "kreatives Steigerungs- und Taktikspiel mit phasenweiser Interaktion" zu bezeichnen.
Wenn man sich aber diese Mühe macht, so kann man Feines draus Basteln.


Wow, komprimierter Bullshit in einem Absatz. Viel besser kann man sämtliches schwachsinniges Genörgel zum Thema D&D nicht auf den Punkt bringen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Leute inzwischen endlich ausgestorben sind, die immer noch glauben, die Wahrheit über das wahre Rollenspiel geschaut zu haben. Wann genau war D&D denn bitte ein Erzählspiel? Damals, zu Zeiten der guten alten 1E vielleicht? Also in der Zeit, als NSC noch da waren, um getötet zu werden? Und wenn man es ohnehin soviel besser weiß, warum nimmt man dann überhaupt dieses minderwertige Regelwerk und bastelt solange, bis es "was Feines" ist? Warum spielt man nicht von Anfang an ein Spiel, dass schon der eigenen Vorstellung vom wahren, echten, wundervollen Rollenspiel entspricht?

Zitat
Also, D&D 3rd ist 2000 die langerwartete Infusionsspritze für das klassische Rpg.

Dann 2 1/2 Jahre danach was Neues?

Nee, oder?

Klar, haben die Wizards 2000-2003 durch die neuen Medien wahscheinlich mehrere 100 mal so viel Response von der Community erhalten wie seinerzeit 1989-2000 in der Zeit von beispielsweise AD&D 2nd durch Briefe oder auf den althergebrachten Cons.

Außerdem ist v.3.5 das deutlich bessere System. Zudem sind sie kompatibel.
Deßhalb habe ich es auch mitgemacht und es gekauft. Sogar die schnöden "Complete"-Aufguß-Bücher.


Ob die 3.5 wirklich notwendig war, darüber kann man wohl streiten. Ja, die 3.5 ist das bessere System, ja es handelt sich um Detailverbesserungen. Aber: Niemand musste es kaufen. Es gibt noch so einige Runden, die weiterhin 3.0 spielen.

Zitat
Seit 2003 setzten sich die Wizards nun akribisch daran, so ziemlich jeden erdenkbaren Aspekt des Fantasy-Rpg innerhalb ihres Sytemes abzulichten: Klassen, Rassen, Settings, Environments, Themenbücher, Abenteuer (O.K., eher Raumaneinanderreihungen, aber das ist ein ganz anderes Faß, daß ich an dieser Stelle nicht aufmachen will).


Oh Schreck, es gibt ein breites Angebot! Und das Fass mit den Raumaneinanderreihungen lässt du besser wirklich zu, so eine Aussage zeugt nämlich eigentlich nur davon, dass man die erschienenen Abenteuer entweder nicht wirklich kennt, oder aber, dass man es sich auf seiner Früher-war-alles-besser-Meinung derart gemütlich gemacht hat, dass man sich ohnehin nicht vom Gegenteil überzeugen lassen würde. Es gibt nämlich erstens auch Abenteuer, die diesem Schema ganz und gar nicht folgen, zweitens ist der DungeonCrawl schon immer ein kennzeichnendes Merkmal von D&D gewesen (geheimer Insidertipp: Das erste "D"  im Namenskürzel steht nicht für Dürüms, das zweite nicht Döners). Und drittens: Ob du es glaubst oder nicht, es gibt Leute, die haben Spaß an gut gemachten Dungeon Crawls.

Zitat
Metaphorisch gesehen, hat sich der Verlag ein perfektes Haus mit mehr als 150 teilweise hochklassig aufgemachten und - geschriebenen Supplements (zählt man FR und Eberron mit dazu) gebaut.


Und weniger metaphorisch gesehen, haben sie einen Haufen Produkte herausgegeben. Einige davon sind sehr gut, andere wengier. Zum Glück gibt es die bösen neuen Medien, die das ganze Feedback geschaffen haben, welches an der 3.5 Schuld war. Über eben diese Medien kann man sich nämlich zu jedem Produkt eine ganze Ladung unabhängiger Meinungen einholen, und erst dann entscheiden, ob man es braucht oder nicht.

Zitat
Jetzt geht der Ami aus seinem schönen, nahezu perfekten Haus raus, sieht, daß es gut ist und sagt:"Tear the fucking, boring trash down. I need new challenges. Let`s build something new."


Tut mir leid, aber ich habe jetzt keine Lust, hier schon wieder den Inhalt von Kapitalismus für Dummies runterzubeten. Man muss sicher nicht alles glauben, was die Marketingabteilung von WotC erzählt. Dass D&D 3.5 Schwächen hat ist aber kein Geheimnis. Und davon abgesehen, was hast du erwartet? Dass D&D 3.5 die letzte Regeledition bis ans Ende aller Tag sein würde? Oder dass man irgendwann nur noch nutzlosen Bullshit wie "Confessions of a Part-Time Sorceress" auf den Markt wirft?

Zitat
Für mich absolut bizarr. Aber vielleicht liegt das eben daran, daß ich ein romantisch verklärter Deutscher aus "Old Europe" bin, der EIN gscheites System möglichst für sein GANZES Leben haben will.


Selbsterkenntnis...

Zitat
Ich will nicht immer wieder was Neues. Ich will EIN Teil, was Gscheits.


Und weiter? Du bist doch mit der 3.5 halbwegs zufrieden dachte ich? Also mit monatelangem Basteln natürlich. Aber du hast doch was Gscheits, oder nicht? Wer zwingt dich, auf die 4E umzusteigen? Gary Gygax? Der Weihnachtsmann? Wolfgang Schäuble?

Zitat
Und somit kommen wir nach dieser Anamnese zu unserem Anglistikprofessor, mit dem ich vor kurzem auf dieses Thema abgeglitten bin.

Stichwort "Frontier".

Frontier heißt "Grenze".

In der Anglistik steht "Frontier" aber für wesentlich mehr. Es steht sozusagen für das Herz und die Seele des amerikanischen Wesens. Es ist ein litararischer und soziologisch-kultureller "Topos". (Thema, Motto)

Er besagt, daß das amerikanische Volk, seit den Tagen der Mayflower von einer dezidiert rastlosen, vorwärst kommen-wollenden Kultur geprägt ist.

Der Atlantik - der erste Winter für die ersten Siedler der Mayflower - die Appalachians - der Missouri - der Mississippi - die Rockies - die Neger - die Indianer - die Südstaaten -Mexiko, ca. 100 größere und kleinere Krige außerhalb der USA (sofern man davon weiß), etc.

Als die Amis den Pazifik erreichten und bildlich gesehen fast ins Wasser geplumpst wären, gerät der noch jungen Staat in eine tiefe Sinnkrise. Dies ist historisch verbrieft.


Immer neue Frontiers, immer neue Aufgaben, immer neue Hindernisse, an denen man wachsen kann, wenn man sie denn nur überwindent.

Dies ist Teil des amrikanischen Traums.

Und D&D ist ein (eher kleines) Popkultur-Pänomen eben dieser rastlosen Nation, und von daher auch von derselben Natur. Oder?


Schon möglich, und was bringt uns diese Erkenntnis nun konkret? Ist das eine verwerfliche Geisteshaltung, über die wir Europäer erhaben sind, und deswegen soll hier bloß keiner die doofe 4E kaufen, denn die gibts ja nur, weil die Indianer inzwischen hübsch in Reservaten eingesperrt und in den Alkoholismus getrieben werden? Also mal ganz ehrlich: Muss man denn jeden Scheiß kulturwissenschaftlich erörtern?

Zitat
Jetzt wäre es doch an der Zeit, riesige Kampagnenbände à a Borbaradkampagne zu veröffentlichen, mit einer HANDLUNG anstatt Räumen.


Die Beweisführung ist abgeschlossen, keine weiteren Fragen.

Zitat
Mit den (relativ) schönen v.3.5 Regeln.

Das Haus ist austapeziert, bezugsfertig, Man sollte s mit Leben erfüllen,
Sollte man meinen.
Aber nee, es wir wieder komplett abgerissen; warum?

Das ist keine Frontier, das ist nicht interessant für den Ami.

Also: wegreissen, was Neues bauen.

Ganz nebenbei gesagt auch ein sehr beliebtes Konzept in der amerikanischen Außen- und auch der Innenpolitik, in der doch so viel im Argen für ein dermaßen reiches Land liegt.

Aber: auch das ein anderes Faß.


Ehrlich, du gewinnst meine persönlichen Preis für den schwachsinnigsten Thread 2007! Oh Mann, da hatte man den Katzenmann schon fast verdrängt, und dann schneit ganz unverhofft sowas herein. Um es in der dir eigenen Metaphorik auszudrücken: Da mach ich ein Fass auf!

Zitat
Zwar sind Amis und Europäer grundlegend als "westlich" zu bezeichen, aber im Herzen doch kulturell sehr verschieden.

Der Ami strebt in seinem immer noch vergeichsweise sehr jungen Land nach immer neuen "Heldentaten" um es sich und Welt beweisen, der Europäer ist da im Allgemeinen wesentlich ruhiger.

Von daher ist es nur logisch, wenn die Wizards gerade jetzt, wo alle dachten, daß v.3.5 voll auf Kurs ist, das Schiff selbst versenken, denn eine erledigte Aufgabe ist für den Frontierman langweilig. Er will was Neues.


Wer dachte denn bitteschön ernsthaft noch, dass die 3.5 voll auf Kurs ist, wenn schon die Splatbooks in die zweite Iteration gehen?

[Uqote]Und das ist 4 E.[/quote]

Öhm, was jetzt bitteschön genau meinst du damit schonwieder?

Zitat
Aber: mit diesem Wissen weiß ich jetzt, wann 5 E kommt, d.h. genau dann, wenn der "Old Europer" meint, 4E würde perfekt laufen. Das dürfte, mit markttechnischen Überlegungen, so ungefähr 2010 sein.


Ja nee, ist klar...

Zitat
Denn dann ist´s für den Ami wieder langweilig und er braucht eine neue Herausforderung. Denn dann ist 4E ja gemeistert. Been there, done that.


Ist ja gut, wir haben dein Argument inzwischen kapiert!

Zitat
Denn niemand kann aus seiner Haut raus.
Das ist auch O.K.


Wie überaus tolerant von dir.

Zitat
Aber nicht mit mir.


Verlangt ja auch keiner.

Zitat
Ich hab`s zuerst nicht kapieren wollen, aber mittlerweile ist es für mich 100% logisch.

Neben den wirrtchaftlichen Gründen natürlich.


Hmm, dazu fällt mir kein polemischer Kommentar ein, den ich in dieser Antwort nicht schon ziemlich strapaziert hätte.

Zitat
Obwohl, wenn man sich die MB`s so abschaut, scheinen selbst die sonst so kadavergehorsamen Ami-D&D-Fanboy`s die bittere Pille diesmal nicht so ohne weiteres zu schlucken.


Das machst du woran fest? Am Heulen und Zähneklappern, dass mit der 4E alles schlecht werden wird? Wie du selbst schon gesagt hast, gab's das auch bei der Ankündigung der 3E. Vielleicht ist das - Achtung kulturwissenschaftlicher Laie am Werk - das typisch deutsche Phänomen, über jede Veränderung erstmal zu jammern und rumzunörgeln.

Zitat
Ich jedenfalls habe nicht über 2.000 Euro allein für D&D 3rd-Core Sachen ausgegeben, mir geile Hausregeln ausgedacht, um aus dem Rollenspieldino D&D, der in der Druckform rollenspielevolutionstechnisch immer noch in den 70ern und im Dungeon-Gefängins gefangen ist, was Geiles zu machen, um es nun gegen, so wie es den Anschein hat, einen relativ lieblosen D&D-Verschnitt auszutauschen, der sich bei WoW prostituiert hat, nur um die "Lost Generation", die sich mit fertigen, 8.klassigen Bildern aus der Mattscheibe begnügt, zu den Käuferscharen zu locken.


Ich nehme meine Aussage von oben zurück, du schaffst es tatsächlich, den Bullshit noch weiter zu komprimieren. Hut ab, du hast Talent!

Zitat
Power Sources für alle Klassen?

Oh my God! Das hatte ich doch schon im Winter 2000/2001 noch zu 3.0 E - Zeiten als Hausregeln.


Na supi, wenn deine Hausregeln sowieso so "geil" sind, dann bau dir doch einfach dein eigenes Rollenspiel - das ist dann ganz bestimmt 100% das, was du erwartest, und unerwartete Editionswechsel können dich dann auch nicht mehr überraschen.


Zitat
Kauft sie, die neuen Bücher, Wizards. Kauft sie selber.


Ich bin sicher, sie werden tun, was du sagst, denn aus dir spricht die Weisheit derer, die die einzige Wahrheit geschaut haben.

Zitat
Ihr tut auch besser gut daran. Denn es werden ein paar treue Fans weniger werden.


Na und? Dafür werden garantiert ein paar neue dazukommen. Oh, sorry, ich vergaß, das sind dann ja nur so verblödete Kiddies, die gerne WoW spielen und zu kulturwissenschaftlichen Erörterungen nicht in der Lage sind.

Zitat
Wie zum Beispiel dieser romantische Germane aus "Old Europe", der diese Zeilen geschrieben hat und der keine Frontiers überwinden muß/will, und auch schlicht und ergreifend nicht jeden Scheiß mitmacht.


Da muss ich mir doch glatt *schluchz* eine dicke *sniff* Krokodilsträne von der rosig zarten Wange wischen, so sehr berührt mich das!

Archoangel

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4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #12 am: 26. November 2007, 15:57:36 »
@Zechi: ...und du unterstellst MIR ein verquertes Bild bezüglich der Vereinigten Staaten und deren Rollenspielkultur?

@Taurendil:

Wer ist der Ami? kennst Du ihn? Und wer ist der Deutsche?

...meinst Du einen Argentinier, oder einen Kanadier? Oder gar einen US-Amerikaner?

Und könntest du es bitte unterlassen Denglisch zu schreiben? O.K. hier und da mal ein Fremdwort, zu dem einem gerade die Übersetzung nicht einfällt..., aber ich bin mir sicher, dass du deutsche Begriffe für: Bashing, Boring, Hardcover, License,... finden wirst :).

Zu Deinen Inhalten (?):

D&D 1973, AD&D 1977, AD&D 2e 1989, D&D 3e 2000, D&D 4e 2008

Wenn du die 3.5 zählen willst, musst du auch die anderen Zwischenschritte berücksichtigen, die da wären:

D&D 1974 (Aufsplittung auf 4 Sets)
AD&D 1979 (Überarbeitete Fassung)
AD&D 1985 (Unearthed Arcana)
AD&D 2e 1995 (Skills&Powers)
D&D 3e 2003 (3.5)

Ich zähle also entweder 4-12-11-8 Jahre, oder aber
1-3-2-6-4-6-5-3-5 Jahre.

...und merke da keine so hochtrabenden Unterschiede im Erscheinen neuer Editionen, wie Du ihn siehst.

Neuere Studien (aus den USA) haben sogar gezeigt, dass "Tabletop-RPG", "Computer-RPG" und "Trading-Card-Games" in ihrer Mehrheit von 3 verschiedenen Zielgruppen gekauft werden, also so viel zur Konkurrenz von Magic und Computer...

In reiner Druckform ist, war und wird D&D ein Rollenspiel sein (Ein Tabletop-Roleplaying-Game). Was denn sonst? Ein Pizzaservice vielleicht?

Und was soll bitte die Regelbücher von Vampire(TM), oder DSA4 von D&D unterscheiden? Die Art und Weise, für welche Art von RPG sie sich eignet sei einmal dahingestellt, aber es ist ein Rollenspiel, kein Brettspiel, kein Computerspiel und kein Kartenspiel, oder?

Den Rest WILL ich nicht komentieren - ich mag ja hier im Forum eher einer der Kritiker der 4e sein, aber Deine Herleitung von "Frontier" und "Haus einreissen" ist selbst mir etwas zu abwegig.

Und da Du ja nichts "Neues" willst, sondern "EIN Teil" und "was Gscheits", wie Du es ausdrückst: Bitte! Bleib einfach bei der 3.5! Die ist nicht neu und wohl auch "was Gscheits".

Und bleib mir weg mit deinem Prof. : so viele Köpfe, so viele Meinungen...

Oder änderst Du Deine Meinung, wenn ich einen anderen Prof. rezitiere?

Allerdings bleibt bei mir eine Frage offen:

Hast Du einfach keinen, der Dir zuhört, oder warum musst Du Deinen Kotzkrampf ausgerechnet im D&D-Gate bekommen und da auch noch im 4e Forum? Wenn Du den Kram eh nicht kaufen willst, dann tue es einfach nicht!

...und liess dir Zechis Signatur durch - die sagt es sehr genau.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Taurendil

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #13 am: 26. November 2007, 15:58:23 »
Leider ist Ardwulf der einzige hier, der mich vesteht und nicht lediglich Streit sucht.

Von daher werde ich hier auch nicht mehr posten.

Kilamar: ich kenne die Regeln besser als Du, bet your ass on it, wahrscheinlich schon allein deßhalb, weil Du, als ich schon Kampagnen gemeistert habe, noch mit vollgemachten Windeln und der legendären Blechtrommel um den Christbaum getanzt bist.

Und: obwohl Du anscheinend Kunde von den beiden Rechtssystemen hast, hast Du meine Intention nicht verstanden. Schade.

Aber na ja, wenn man nur Streit sucht...

Und wenn ich Dir zu langatmig argumentiere, tut mir das leid, wenn Deine intelektuelle Kapaziät das nicht aufnehmen kann; ändern werde ich`s deßhalb aber nichts, nur weil sich ein D&D Fanboy-Streithansel in Beleidigungen ergeht...

Niemand will 4E schlechtmachen.

Ich werde es nur nicht kaufen. Weil ich ein überlegenes Produkt nicht gegen ein WoW-Derivat mit einkalkulierter Abzocke eintausche und weil ich den sozio-kulturellen Handlungen von Slaviseck und Co. nicht folgen kann/will.

Kauft 4E. Finanziert den Redax den nächsten Bahamas-Urlaub.

Es ist schon gebucht.

All hail the D&D-Fanboys.

I`m outta here.

@ Achangelo: Du bist der Größte Prolo, den ich JE in irgendeinem Forum gehört habe, einschließlich Tuner-Foren. Glückwunsch!

Mit Deiner nicht vorhandenen Klasse bedienst Du wunderbar die dunkelsten Vorurteile, die man sich im Allgemeinen über D&D-Fanboys und andere Hardcore-Nerds macht.

Der Blumenstrauss wird zugestellt!
D&D war nur gut bei ungeraden Editionen :) .

Darigaaz

  • Mitglied
4 E laut Anglistikprofessor "nur logisch"
« Antwort #14 am: 26. November 2007, 16:01:20 »
Der pöse pöse Konsum und seine Folgen...

Man muß es halt nicht kaufen. 3.5 Regeln nehmen und adaptieren und vor allem eigene Phantasie nutzen, dann hat man genug Leben in dem bezugsfertigen Haus.
Leute, seht es ein. Wirtschaft ist Wirtschaft. Da haben Ideale keinen Platz, da ist auch nchits fair, und von mir aus gehts auch nur um's Geld. Letztendlich ist jeder potenziele Konsument für seine Entscheidungen was dieses angeht, selber verantwortlich.
Romantik da hineinzudeuten ist völlig falsch.
Und das ist total unabhängig von USA oder Europa. Mich persönlich stört gar nicht der Antiamerikanismus, der wurde in anderen Belangen geradezu provoziert, vielmehr sollte man sich von der Rosa Brille trennen und erkennen, dass hier keine altruistische Wohlfahrt für kreative Fantasy Geeks propagiert wird, sondern ein Unternehmen, das Geld verdienen möchte und das erstens das Recht dazu hat und zweitens auch keinen Grund besteht, das nicht weiterzutun.

Die Art der Vermarktung sollte jeder für sich selber beobachten und jeder, der ein wenig Grips hat, wird auch erkennen, dass natürlich alles versucht wird, das Produkt an den Mann zu bringen, wieso auch nicht. Alles aber noch kein Zwang, das nutzen zu wollen.

Wer steht shcon jeden Abend nach nem Werbespot auf, um sichd en neuen Toyota, Mercedes, Audi, whatever zu holen?...Nur bei DnD und Fantasy ist es ein Eklat, ökonomisch zu denken...als ob mit Hobbies nicht schon ewig Geld gemacht wird ohne Ende.
Neuste Abart dieses Speedstacking, wobei aus meinem Ort tasächlich die (ob sie's noch ist, kein Plan) Weltmeisterin im BECHERSTAPELN wohnt....wieso regt man sich nicht darüber auf? Und die Sinnfrage, ob diese speziellen Plastikbecher für Speedstacking tatsächlich 20 EURO pro Stück kosten müssen...

Dieses generelle Gejammmere, was alles nur für Geld gemacht wird, nervt wie Sau.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!