Diablo ist durch "roguelike" inspiriert, ist jedoch selber kein solches Spiel, da die Progression persistent ist, eine längere, kontinuierliche Story (naja) dahinter steckt und das Spielerlebnis auf eine lange Zeit mit vielen Session die aufeinander aufbauen ausgelegt ist. In einem solchen Spiel muss eine Balance da sein, denn ein Spiel kann nicht persistenten Fortschritt zum Ziel haben und unfaire Zufälle. Diese Spiele haben miteinander gar nichts zu tun.
Und da widerspreche ich, da die Entwickler sich wie gesagt ähnlich wie bei Diablo einiger Elemente von "roguelike"-Games bedient haben. Die Intention, explizit ein "roguelike" zu entwickeln, lese ich aus dem Wikipedia-Eintrag nicht heraus:
In September 2012 Subset Games released FTL: Faster Than Light a space simulation that has been likened to roguelike games, though the creators note that the game primarily uses roguelike elements to drive the game's larger narrative.[19]
Man hat also Designelemente aus diesem Genre entnommen, um ein bestimmtes Spielerlebnis zu erschaffen. Nichts anderes haben damals auch die Entwickler bei Diablo vorgenommen. Nur hat man bei Diablo dem Spieler mehr Einflussmöglichkeiten an die Hand gegeben, um das Zufallselement auch spielerisch lösen zu können. Bei FTL fehlt es zuweilen an diesen Möglichkeiten. Für Dich mag es ein notwendiges Designelement von "roguelikes" sein, für mich ist es eher eine Designfaulheit, die man mit ein wenig mehr Aufwand klar hätte umschiffen können.
Schau die mal folgende Spiele an:
- Binding of Isaac
- Desktop Dungeons
- PixelBoy
- Teleglitch
- Super Amazing Wagon Adventure
- Dead Pixels
- ...
Das sind alles aktuelle Vertreter des Genre, welches relativ klar definiert ist. Natürlich mögen viele Leute dieses Genre nicht und das ist verständlich. FTL ist einer meiner Favoriten 2012, weil es 4 Euro gekostet hat und mich mittlerweile für fast 40 Stunden unterhalten hat (ohne mods). Natürlich spiele ich es mittlerweile viel seltener aber ich spiele es ab und zu immer noch und genau das macht diese Spiele eben aus. Kann man jederzeit wieder hervorholen, wenn man mal eine Stunde leichte Unterhaltung will. Ich spiele auch Binding of Isaac immer mal wieder und das Spiel ist ebenfalls fantastisch obwohl noch viel zufälliger und unausgeglichener als FTL aber dafür auch kürzer.
Ich kenne nicht alle von Dir angeführten Beispiele, mir ist aber das Genre spätestens seit
Dungeon Hack durchaus bekannt. Und auch Binding of Isaac habe ich mal angespielt, als ich von meinen Diablo 3 Erlebnissen frustriert war. Es war allerdings auch nicht mein Spiel, was aber eher an der Präsentation und der Geschichte lag. Da bin ich wohl zu konservativ.
Letztlich läuft es natürlich immer auf die eigenen Präferenzen und den persönlichen Geschmack hinaus. Auch wenn ich FTL für ein durchaus gutes Spiel halte, bietet mir es eben zu wenig, um für mich auf die Favoritenliste zu kommen. Der Preis spielt da für mich auch absolut keine Rolle.