Es gibt tatsächlich relativ gute Bücher von Hohlbein und absolute Gurken, bei denen man sich fragt, ob er die Kreativ-Drogen abgesetzt oder wieso er da so einen Mist zusammengeschrieben hat. Das hat dazu geführt, dass ich früher auch immer wieder alle Jubeljahre mal zu Hohlbein zurück gekehrt bin, weil der Klappentext dann doch interessant klang. Mittlerweile ist meine Zeit zum Lesen leider so eingeschränkt, dass ich sie nicht mit mittelmäßigen Büchern verschwenden will, daher lasse ich Hohlbein generell links liegen. Lieber eines der spärlichen, guten Bücher verpassen, als wieder so einen Müll lesen.
Der Hexer gehört nun tatsächlich zu den besseren Büchern - wobei man auch hier lieber nicht Lovecraft als Massstab anlegen sollte. Generell kann man sagen, dass die meisten Fantasy- und historischen Romane nicht so übel sind. Der Inquisitor ist nett, Die Templerin kann man auch lesen, Die Saga von Garth und Torian gefiel mir sogar recht gut.
Um seinen modernen- und Mystery-Romane macht man dagegen lieber einen großen Bogen. Das Druidentor ist schlimmer Schund, Das Avalon Projekt ist fast noch grauenvoller.
Man hat das Gefühl, Hohlbein will einfach in allen Sub-Genres der fantastischen Literatur mitschreiben, die er gerade cool findet - ob er da nun ein Händchen für hat oder nicht. Richtige Fantasy beherrscht er recht gut. Cthulhu hingegen wirkt bei ihm einfach nur lächerlich, weil er den Horror nicht hinbekommt und seine Helden irgendwie doch immer noch Helden sein müssen, die am Ende den Sieg davon tragen - wie unglaubwürdig auch immer das erscheinen mag. Seine Mystery-Romane, in denen er irgendwie die wiedererstakende keltische Mythologie in unsere Zeit herüber transferiert ist der Gipfel der Unlesbarkeit.Gar nicht al so sehr, weil er die Jahrtausende alten Sagen und Mythen vergewaltigt - nein, Hohlbein gelingt es einfach nicht die moderne Welt, die wir ja alle kennen, auch nur halbwegs glaubwürdig zu beschreiben, weil er da massenhaft Fehler macht. Das kann eigentlich nur ein Ergebnis dessen sein, dass Hohlbein einfach drauf losschreibt, anstatt vorher mal über Dinge und Orte, über die er schreiben will zu recherchieren. Bei einem Fantasyroman, der in einer Welt spielt, die Hohlbein komplett selbst entwirft mag das okay gehen. Bei historischen Romanen, wo sich auch keiner von uns so gut mit der Wirklichkeit auskennt, um über Fehler zu stolpern vielleicht auch. Wenn er aber in Hamburg den Uni-Campus in einen völlig falschen Stadtteil verlegt oder aber Handlungen auf einer Bohrinsel in der Nordsee spielen lässt ohne die geringste Ahnung zu haben wie eine solche Bohrplattform überhaupt funktioniert, oder aber eine Tunnelbaustelle in den Alpen zu einem wichtigen Schauplatz macht, aber ganz offensichtlich keine Ahnung davon hat, wie eigentlich ein Tunnel gebaut wird, dann ist das einfach nur schlechter Stil, denn über sowas könnte man sich auch informieren und ein guter Schriftsteller täte das auch. Das lässt sich dann auch nicht mehr mit "schriftstellerischer Freiheit" rechtfertigen, da fühl ich mich als Leser einfach nur noch verarscht.