Die zweite Edition kam wenn ich mich recht erinnere 1996 heraus (auf jeden Fall nicht 1986).
Da kannst du gut recht haben. Leider wird die Editionengeschichte auf der Webseite nicht so gut beleuchtet. Ist ja aber eigentlich auch nicht so wichtig.
Also im Handel findet man Harnmaster (zumindest hier in Hamburg) leider gar nicht mehr. Ich kann mich erinnern, vor rund fünfzehn Jahren das letzte mal ein Hârnmaster-Grundregelwerk in einem Laden in der Hand gehabt zu haben, als ich auf der Suche nach eine neuen System war. Damals habe ich mich dann allerdings für Earthdawn entschieden und es nicht gekauft.
Ich habe mich schon seit einiger Zeit in den einschlägigen Läden bei uns hier umgesehen, aber da gibt es das nicht mehr. Wenn ich die Webseite richtig lese, verkauft Columbia Games Hârnmaster aber auch scheinbar schon seit Jahren nicht mehr über Händler, sondern nur noch im Direktvertrieb per Versand. Das bedeutet für mich Altweltler, auf den Preis kommt nochmal 1/3 an Versandkosten (mind. US$ 9,95) drauf :-(
Bei Ebay habe ich einen Fantasy-Shop aus Frankurt gefunden, der sich gerade auf Rollenspielsysteme, die out of print sind, sowie auf alte Editionen spezialisiert hat. Dieser Laden hat zwei gebrauchte Hârnmaster-GRW im Angebot - eines von 1986 und eines von 1991. Das müsste dann ja, laut Corsair, 2. Edition sein, und dann bin ich wieder unsicher, ob ich die kaufen sollte, wenn, wie Corsair schreibt, in der 2. Edition die Regeln für Magie und Religion nicht mehr Teil des GRW sind. Kann man das ohne überhaupt spielen? Kann man notfalls die Magie- und Religionsregelbücher der 3. Edition verwenden, wenn man die günstig bekommt? Fragen über Fragen...
Will vielleicht hier irgendwer sein gebrauchtes GRW loswerden?
Ach, Halvar, hast übrigens Post :-D
Was man auf jeden Fall bedenken sollte, ist die recht hohe Tödlichkeit des Systems. Ein Messer zwischen den Rippen kann auch dem großartigsten Ritter schnell das Leben kosten. Und selbst wenn man mit dem Leben davonkommt, ist Wundbrand eine große Gefahr. Die Regeln zur Heilung sind da ziemlich hart, und priesterliche Unterstützung ist im Gegensatz zu D&D zwar eine Hilfe, aber kein Allheilmittel. Im Fall der Fälle muss dann trotzdem mal der Arzt mit der Knochensäge ran.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass kämpfen im Vergleich zu D&D eine viel gefährlichere Sache ist und der Spielstil sich dadurch eventuell verändern kann.
Was mich bei D&D ja zunehmend ankotzt ist die Entwicklung der Regeln hin zu "Battles guys, big battles... but please do not harm my PC!" oder zu "warum soll ich denn bitteschön nachdenken? Ich kann immer noch den +12 holy keen Hackedihackhacker auspacken, die drei Drachen können mir ja mal garnix - das ist fun, das ist cool."
Von daher kann ich gerade in dieser Hinsicht zu Hârnmaster nur sagen:
Eventuell ist echt untertrieben...ich kann mich noch an früher erinnern...so ab dem 3. Charakter wurde eigentlich vor einer Eskallation IMMER verhandelt, Kämpfe immer nur gefochten, wenn es UNVERMEIDBAR war und notfalls das Heil in der Flucht gesucht.
Allein schon die regeltechnische Mühseligkeit eines Kampfs sorgt dafür, dass auch die Spieler nicht mehr kämpfen wollen - so zumindest meine Erfahrung. Ich habe bisher noch kein System kennengelernt, das dermaßen grim n'gritty ist wie HârnMaster, also wer einen möglichst realitätsnahen Ansatz sucht, der wird hier bestens bedient. Und die dazugehörige HârnWorld gehört mit zum stimmungsvollsten, was ich je im Bereich klassischer Fantasy gesehen habe.
Klingt immer mehr nach dem, was ich suche. Könnt mich ohrfeigen, dass ich damals Earthdawn gekauft habe... ich hatte den Geldbeutel schon in der Hand