Das war äusserst interessant...
Als die charaktere eingetroffen sind, habe ich spontan noch einige Details der Geschichte geändert. Die Charaktere waren:
Aurelion, ein Zwergenschurke, aufgewachen in einem Waisenhaus. Reist als Leibwächter mit einem Paar zwergischer Händler, die sich etwas dazuverdienen, in dem sie Spionageinformationen zu schmuggeln.
Rogg: Ein menschlicher Barbar, ehemaliger Scharfrichter und allgemein einsilbig.
Elwyn: Neue Spielerin, elfischer Magier, zusammen mit Aleor, einem elfischen Druiden. Die beiden sind unterwegs mit Ocavon, einem hochelfischen Adligen, der als Botschafter an den Hof eines menschlichen Königs jenseits des Passes reist, und dessen zwei Leibwächtern.
Alle zusammen übernachteten planmässig im Gasthaus und wurden eingeschneit. Am morgen fanden die zwei Elfen nach kurzer Suche die Leiche des einen Leibwächters, der, ihnen unbekannt, ein Spion war und im Keller einen Brief mit Informationen an die Zwerge verstecken wollte. Aleors Tiergefährte, ein Hund, erroch schnell die blutige Axt, welche von dem Heilkundigen Druiden als Todesursache bestimmt wurde, und eine genaue Untersuchung förderte einen zerknitterten Brief zutage, der in zwergisch verfasst war.
Und nun begann die allgemeine Paranoia: Ocavon, der schon vermutet hatte, dass einer seiner vier Leute ein Spion sei, schlug vor, den Zwergen die Schuld zu geben und diese zu überfallen, während sie ihren Rausch vom Vortag ausschliessen. Rogg sass unbeteiligt in einer Ecke. Aurelion verdächtigte die Zwerge ebenfalls, wollte aber gewissheit, während Elwyn und Aleor versuchten, alle zu beruhigen.
Nun begann ein lustiges Rätselratespiel, in dem jeder jeden verdächtigte. Zimmer wurden heimlich durchsucht und Taschen geleert. Die Elfen, von denen keiner zwergisch sprach, liessen sich den Brief vom Schurken Aurelion vorlesen, der ihnen glaubwürdig versicherte, es sei eine Bestellung über 20 Fässer Bier, abgehandelt in altzwergisch, die wohl von einem alten Besitzer stammte, der das Blatt als Wandisolierung verwendet hatte.
Die Zwerge unterhielten sich ununterbrochen hinter dem Rücken der Elfen auf zwergisch (abgehandelt auf Zetteln, um die Paranoia zu erhöhen).
Zeugenaussagen wurden von den Elfen aufgenommen. Der Wirt kannte die Axt, sie sollte sicher in seinem Schuppen draussen verstaut sein. Dieser war aufgebrochen, aber keine Spuren im hohen Schnee sichtbar.
Rogg gab seine wortreichen Sprüche zur Auswahl, als er befragt wurde:
"Wo warst du letzte Nacht?" - "Hier." - "Was hast du getan?"-"Getrunken." - "Hast du was gesehen?" - "Nein." - "Hast du ein Alibi?" - "Ich benutze keine Äxte."
Als die Elfen gerade heimlich die Zimmer der Zwerge untersuchten, während Aurelion auf's Dach kletterte, um nach Spuren zu suchen und den Kamin zu überprüfen, geschah der zweite Mord: mit lautem Schreien fiel der eine Zwergische Händler die Kellertreppe hinuter. Bevor er verstarb, schrieb er "Arden hat mich ermordet!" mit seinem eigenen BLut auf den Boden. Die einzige Spur des Mordes war seltsamerweise ein Tisch, der den Spuren auf dem Boden nach mit hoher Geschwindigkeit durch den Raum gerutscht war.
Die Paranoia erhöhte sich. Die Elfen kamen auf die Idee, mit einem Schlafzauber alle Zwerge auszuschalten und Elwyn als Zwerg zu verkleiden, um die Zwerge heimlich auszufragen. Natürlich sprach sie kein Wort zwergisch.
Als der Wirt von einem Seil fast erwürgt wurde, sprang Rogg zur Rettung herbei. Er schaffte es, mit einem gewaltigen Schwerthieb nicht nur das Seil zu zertrennen, sondern auch den Wirt fast umzubringen. Nur ein schneller Heilzauber rettete ihn.
Man kam überein, dass das Gasthaus zu gefährlich sei, und verlassen werden müsse. Die Gruppe äusserte den wichtigsten Satz jedes Mystery-Abenteuers: wir teilen uns auf. Während die Elfen nach Westen weiterzogen, beschlossen die Zwerge, Rogg und der Wirt, direkt den Berg hinabzusteigen. Noch während sie aber ihre Gepäch holen wollten, ging das Gasthaus in Flammen auf, als ein Holzscheit sich von alleine mit einem Vorhang in Berührung brachte.
Hier endete das Abenteuer. Es war länger, als es hier tönt, weil viele Diskussionen, seltsame Pläne und gegenseitige Verdächtigungen im Spiel waren. Ich habe noch selten erlebt, dass die Spieler so sehr gegeneinander arbeiten wie hier.