Autor Thema: Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)  (Gelesen 26044 mal)

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nephazz

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #30 am: 22. Juni 2008, 10:34:50 »
DnD ohne XP? Ohne mich^^
Muß schon sein find ich ... neid kommt bei uns auch nicht auf. Das Problem war eher, dass manche Spieler sehr weit abgefallen sind. Deswegen konnten sie in Kämpfen garnichts mehr ausrichten. Jetzt bekommen alle abwesenden Spieler 60% der Kampf XP. Rollenspiel und Rätsel XP werden immernoch individuell vergeben.
Dadurch kann jemand zur Not 3 Monate fehlen, setzt sich wieder an den Tisch, macht zwei oder drei level ups und kann mitmischen.
Diese Aussage ist falsch.

DU#1229

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #31 am: 22. Juni 2008, 12:16:08 »
Zitat von: "nephazz"
DnD ohne XP? Ohne mich^^
Muß schon sein find ich ... neid kommt bei uns auch nicht auf. Das Problem war eher, dass manche Spieler sehr weit abgefallen sind. Deswegen konnten sie in Kämpfen garnichts mehr ausrichten. Jetzt bekommen alle abwesenden Spieler 60% der Kampf XP. Rollenspiel und Rätsel XP werden immernoch individuell vergeben.
Dadurch kann jemand zur Not 3 Monate fehlen, setzt sich wieder an den Tisch, macht zwei oder drei level ups und kann mitmischen.


Dem Abfallen vom Rest der Gruppe wirkt ja der EP-Vergabe-Mechanismus entgegen. Die dürften also kurzfristig aufholen.

Aber hast Du schonmal probiert ohne XP zu spielen? Mach das mal, danach bist Du um eine wichtige Erfahrung reicher!  :wink:
Wir spielen schon seit langem so.

Ethelbeorn

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #32 am: 02. Juli 2008, 18:33:06 »
wofür XP? Linux ist eh besser  :P

Xp nach Lust und Laune zu vergeben spart sogar Vor- /Nachbereitungszeit. Und wenn ein Kaufabenteuer unkonventonell gelöst wird hat der BBEG trotzdem den passenden HG
78% of DM's started their first campaign in a tavern. If you're one of the 22% that didn't, copy and paste this into your signature.

Lyrik

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #33 am: 03. Juli 2008, 00:36:10 »
Ich bin dazu übergegangen einfach keine EXP mehr für Encounters zu vergeben, sondern nur noch pro Spielabend zu vergeben. Sobald die Quest (oder eine wichtige Zwischenetappe) gelöst wurde, gibts dann nochmal Bonuserfahrung.

Hat den Vorteil, dass ich mehr und mächtigere Gegner bringen kann, ohne dass meine Gruppe nach 2 Monaten Level 10 ist. (Da wir halt einen etwas heroischeren Spielverlauf mögen, sind unsere Chars auch immer recht stark).
Natürlich gibt es Bonuserfahrung für gutes RP und/oder tolle Ideen.

Hat eigentlich recht gut geklappt, abgesehen davon, dass der eine oder andere Diablo/WoW Freak nicht so zufrieden war ... aber die sind eh selten die besten Rollenspieler xD Und mit meinem System wird halt dasein belohnt sowie gutes RP ... und können dennoch richtig toll moshen wenns denn unbedingt sein soll xD

Belwar

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #34 am: 03. Juli 2008, 08:51:55 »
Der erste Schirtt in der Entwicklung ist es XP pauschal zuvergeben, der nächste ist ganz auf sie zu verzichten :)

Gruß Belwar

Lyrik

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #35 am: 04. Juli 2008, 00:05:08 »
Nun, soweit habe ich meine Spieler noch nicht xD

Aber ich arbeite daran  :twisted:

Darastin

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #36 am: 04. Juli 2008, 10:23:31 »
Zitat von: "Belwar"
Der erste Schirtt in der Entwicklung ist es XP pauschal zuvergeben, der nächste ist ganz auf sie zu verzichten :)

Abgesehen davon, daß das nichts miteinander zu tun hat, ist die Abschaffung der XP ein Rückschritt, kein Fortschritt.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Belwar

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #37 am: 04. Juli 2008, 10:50:14 »
Zitat von: "Darastin"
Zitat von: "Belwar"
Der erste Schritt in der Entwicklung ist es XP pauschal zuvergeben, der nächste ist ganz auf sie zu verzichten :)

Abgesehen davon, daß das nichts miteinander zu tun hat,

Es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun. Letztendlich ist der Verzicht der XP-Vergabe, nichts anderes als eine pauschale Vergabe von XP, bei denen die Spieler die genaue Anzahl nicht kennen. Es ist ja nicht so, dass es keine Stufenaufstiege mehr gäbe.

Zitat

ist die Abschaffung der XP ein Rückschritt, kein Fortschritt.

Meinst du etwa, es gab bei D&D mal keine XP und der SL hat die Stufenaufstiege selbst festgelegt?

Bzw. worin soll da die Verschlechterung liegen? Ich finde es befreit das Spiel eher, keiner ist mehr auf XP scharf, bzw auf vermeintliche Aktionen die welche bringen. Die Aufstiegsgeschwindigkeit lässt sich vielleichter den Bedürfnissen der Gruppe anpassen. Außerdem spart es Zeit...

Gruß Belwar

Darastin

  • Mitglied
Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #38 am: 04. Juli 2008, 11:24:54 »
Zitat von: "Belwar"
Es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun. Letztendlich ist der Verzicht der XP-Vergabe, nichts anderes als eine pauschale Vergabe von XP, bei denen die Spieler die genaue Anzahl nicht kennen.

XP, die die Spieler nicht sehen, sind sinnlos. "Richtige" XP müssen den Spielern bekannt sein.

Zitat
Meinst du etwa, es gab bei D&D mal keine XP und der SL hat die Stufenaufstiege selbst festgelegt?

Nun; viele modernere Systeme arbeiten ohne Stufen; Verbesserungen werden direkt mit XP gekauft*. Die XP abzuschaffen und nur noch Stufen zu haben wäre da tatsächlich ein Schritt in die entgegengesetzte Richtung - gewissermaßen noch unter das Ursprungsniveau zurück.

Das war aber eigentlich nicht mein Anliegen; ich meine daß Du das Spiel dadurch kastrierst indem Du den Belohnungsmechanismus entfernst. Der leider recht weit verbreitete Irrglaube, "gute Rollenspieler" bräuchten sowas nicht, ist pseudoelitärer Blödsinn. Belohnungssysteme sind immer gut, sofern sie die richtigen Sachen belohnen.

Wenn Du die SC nach zehn guten Szenen aufsteigen läßt ist das viel weniger Belohnung als wenn Du ihnen nach jeder Szene 1/10 der zum Aufstieg gehörenden XP gibst. Auch wenn rechnerisch das Gleiche dabei herauskommt. Die Verbesserung des Charakters ist ein wichtiges Motivationselement in Rollenspielen. Gerade bei Systemen, wo die Verbesserung nur in Form von diskreten Stufen erfolgt, besteht aber die Gefahr, daß die Verbesserung viel zu selten spürbar ist. Wenn die Spieler gemäß Deines Plans nach zehn Szenen aufsteigen dann ist davon nach neun Szenen noch nichts zu merken. Vergibst Du hingegen XP, dann hat man zumindest das Gefühl daß sich etwas tut.

Zitat
Bzw. worin soll da die Verschlechterung liegen? Ich finde es befreit das Spiel eher, keiner ist mehr auf XP scharf, bzw auf vermeintliche Aktionen die welche bringen.

Dann belohnst Du ganz klar die falschen Sachen.

*Wobei solche Systeme nicht zwangsweise besser sind. Balancing (im Sinne des Abschätzens der SC-Stärke) kann man da üblicherweise vergessen.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Xiam

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  • Mörder der 4E
Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #39 am: 04. Juli 2008, 11:50:58 »
Zitat von: "Darastin"
Wenn Du die SC nach zehn guten Szenen aufsteigen läßt ist das viel weniger Belohnung als wenn Du ihnen nach jeder Szene 1/10 der zum Aufstieg gehörenden XP gibst. Auch wenn rechnerisch das Gleiche dabei herauskommt. Die Verbesserung des Charakters ist ein wichtiges Motivationselement in Rollenspielen. Gerade bei Systemen, wo die Verbesserung nur in Form von diskreten Stufen erfolgt, besteht aber die Gefahr, daß die Verbesserung viel zu selten spürbar ist. Wenn die Spieler gemäß Deines Plans nach zehn Szenen aufsteigen dann ist davon nach neun Szenen noch nichts zu merken. Vergibst Du hingegen XP, dann hat man zumindest das Gefühl daß sich etwas tut.

Ich unterbreche ganz sicher nicht nach jeder Kneipenschlägerei erstmal minutenlang das Spiel, um die XP auszurechnen, damit die Spieler sehen, dass sich was tut. Möglicherweise gilt das für dich oder für deine Gruppe, dass du dich nicht genügen belohnt fühlst, wenn du nicht mehrmals am Abend den aktuellen XP-Stand deines Charakters erhöhen darfst. Das kann man aber auf gar keinen Fall pauschalisieren. Im Gegenteil, in meiner Cauldron-Runde haben die Spieler mich explizit darum gebeten, doch bitte XP am Ende des Abends bzw. nach einem Spielabschnitt zu vergeben und nicht zwischendurch. Die fühlen sich dadurch nicht weniger belohnt.

Es gibt halt auch Spieler und Runden, in denen die Verbesserung des Charakters zwar eine Rolle spielt, es aber nicht in erster Linie auf das Aufsteigen des Charakters ankommt, sondern die Geschichte zuerst kommt und dann die Belohnungen.

Spoiler (Anzeigen)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darigaaz

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #40 am: 04. Juli 2008, 12:48:28 »
Und du musst nicht jedesmal die Nettiquettekeule schwingen,wenn dieser Themenbereich angesprochen wird, Darastin blieb in seinem obigen Post absolut im neutralen Rahmen. Wer sich in der Öffentlichkeit bewegt, muß Kritik akzeptieren.

DnD belohnt mit Erfahrungspunkten und ist ziemlich einfach gestrickt, was die Progression angeht. Wenn die XP wegbleiben, ist es schon kein DnD mehr. Wenn man sich Arbeit macht und es auch so hinbekommt, auch schön, aber DnD verlangt XP, alles andere ist persönliche Haltung zu Rollenspiel.

Behauptung meinerseits:
Wer ohne XP spielt ist nur zu faul zum Rechnen.

Wobei ich persönlich auch stark für XP-Vergabe nach einer Session bin, denn somit bleibt die Gruppe berechenbarer, was ihre Fähigkeiten angeht und es bleibt ein steter Fluss, der bei einer (absolut altmodischen) Kneipenschlägerei nicht unterbrochen wird.

Aber ganz ohne XP muß nicht auf so ein hohes Ross gesetzt werden, das kann man in jedem System machen, hat nichts direkt mit DnD zu tun.
Fakt aber ist das Belohnungen eine große Motivation in diesen RP-''G''s sind und deshalb nicht unwesentlich. Dieses ewige absetzen vond ena nderen via ''Trueroleplayer'' fidne ich sogar ziemlich idiotisch. ''Mir ist die Geschichte wichtiger'' bla, aber wenn du Exp. bekommst und eine gute Geschichte hast, wo ist da das Problem? Man wird nicht gezwungen, als Spieler die XP als einzige Motivation anzusehen. Es ist wie mit Vegetarieren, denen man etwas höflich anbietet und man die Antwort bekommt: Nein danke, ich bin Vegetarier, ich töte keine Tiere, weißt du?

Genauso mit den Menschen, denen die Geschichte über alles geht:
nein Danke, ich bin Rollenspieler, ich nehme keine Exp. Motivation ist mir genug, bin ich halt Stufe 2.

Aber gerade in DnD ist es wichtig, welche Stufe man ist, andernfalls spielt man nicht DnD und braucht eigentlich gar kein System sondern setzt sich zusammen und erfindet einfahc so irgendetwas.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Darastin

  • Mitglied
Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #41 am: 04. Juli 2008, 13:04:01 »
Zitat von: "Xiam"
Ich unterbreche ganz sicher nicht nach jeder Kneipenschlägerei erstmal minutenlang das Spiel, um die XP auszurechnen, damit die Spieler sehen, dass sich was tut.

Ja und? Ich habe nirgendwo verlangt daß Du das tun sollst. Die XP nach Szenen sind nur ein Beispiel zur Veranschaulichung; nichts weiter. Wichtig ist einzig und allein, die mitunter recht großen zeitlichen Abstände zwischen den Stufenaufstiegen durch zwischenzeitliche XP-Vergabe zu überbrücken.

Zitat
Das kann man aber auf gar keinen Fall pauschalisieren. Im Gegenteil, in meiner Cauldron-Runde haben die Spieler mich explizit darum gebeten, doch bitte XP am Ende des Abends bzw. nach einem Spielabschnitt zu vergeben und nicht zwischendurch. Die fühlen sich dadurch nicht weniger belohnt.

Ja und? Aber Du hast XP vergeben; und zwar anscheinend öfter als die Charaktere aufgestiegen sind. Bei uns werden die XP auch üblicherweise zwischen den Sessions vergeben; ein priivates Forum ist für so etwas sehr praktisch. Und XP nach jeder Session sind eine regelmäßig spürbare Verbesserung und als solche klar besser als nur die Stufenanstiege, welche in größeren Intervallen stattfinden.

Ideal ist natürlich die XP-Vergabe nach einem Meilenstein (und damit meine ich nicht die mißratene 4E-Interpretation dieses Begriffes) aufgrund des direkten Zusammenhangs mit einem Spielziel.

Zitat
Es gibt halt auch Spieler und Runden, in denen die Verbesserung des Charakters zwar eine Rolle spielt, es aber nicht in erster Linie auf das Aufsteigen des Charakters ankommt, sondern die Geschichte zuerst kommt und dann die Belohnungen.

Ja und? Der Belohnungsaspekt existiert. Zwar üblicherweise nicht als höchste Priorität, aber er ist immer als Teil der Spielmotivation vorhanden.

Spoiler (Anzeigen)



Zitat von: "Darigaaz"
Aber ganz ohne XP muß nicht auf so ein hohes Ross gesetzt werden, das kann man in jedem System machen, hat nichts direkt mit DnD zu tun.

Na ja; in einem XP-Kaufsystem wie SR, WoD oder DSA4 stelle ich mir das nicht ganz so einfach vor ;)

Und da ist der Belohnungsaspekt natürlich noch viel stärker, da ich die XP direkt in Verbesserungen umsetzen kann und nicht erst warten muß, bis ich eine bestimmte Menge gesammelt habe. In einem Stufensystem sind die XP eigentlich ein Placebo.

Zitat
Genauso mit den Menschen, denen die Geschichte über alles geht:
nein Danke, ich bin Rollenspieler, ich nehme keine Exp. Motivation ist mir genug, bin ich halt Stufe 2.

In diesem Zusammenhang bedenke man einmal, wie viele Rollenspiele es gibt, bei denen überhaupt keine Verbesserung stattfindet - und welche Bedeutung diese Systeme haben: Wenig, sehr wenig.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Wormys_Queue

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #42 am: 04. Juli 2008, 13:49:41 »
Zitat von: "Darigaaz"
Behauptung meinerseits:
Wer ohne XP spielt ist nur zu faul zum Rechnen.


Vielen Dank! ;)

Ich sehe das Stufen- und XP-System von D&D (und anderen Rollenspielen) vor allem als Balancegeschichte, die nichts direkt mit meinem Spielspaß zu tun. Was aber für mich gilt, muss nicht für andere gelten. Darastins und Darigaaaz' Hinweis auf den Belohnungsmoment der XP-Vergabe sind sicher begründet, wobei ich durchaus Spieler kenne, für die sich die Hauptmotivation des Rollenspiels aus ganz anderen Quellen speist (Persönlich hätte und habe ich zum Beispiel nicht das geringste Problem mit einer langangelegten Kampagne nur im Low-level-Bereich und solange die Story stimmt, bräuchte ich nicht ein einziges Mal aufzusteigen; und ja, das geht auch mit D&D, dafür muss ich nicht das System wechseln).

Die Nutzung des XP-Systems hat für mich vor allem einen technischen Vorteil: Sie enthebt mich nämlich als Spielleiter eines Großteils meiner Verantwortung, da ich, egal, was geschieht, immer auf die Regeln verweisen und meine Hände in Unschuld waschen kann. Die Spieler haben keine Lust auf Kämpfe und wollen lieber auf diplomatischem Wege ans Ziel kommen? Gerne, ihre Sache, wenn sie die XP aus dem Dungeon nebenan liegen lassen wollen, starten sie eben eine Stufe niedriger ins nächste Abenteuer.

So einfach? Nein, natürlich nicht, denn der Fall illustriert eines der Probleme, dass der Verzicht auf XP beheben helfen kann. Speziell wenn man Kaufabenteuer oder gar -Kampagnen spielt, ist eine gewisse Aufstiegsgeschwindigkeit vorgegeben, die man tunlichst einhalten sollte, wenn man es den Spielern auf höheren Stufen nicht unnötig schwer machen will. Folgen die Spieler nun warum auch immer nicht der Plotline (was per se nicht schlimm bzw. sogar erwünscht ist) , erhöht sich das Risiko, dass sie dabei unnötig XP "liegenlassen". Kann man zwar durch Railroading (will keiner) oder den Einschub von Sidequests (wenn ich die Zeit dazu hätte, bräuchte ich keine Kaufabenteuer spielen) beheben, ist aber natürlich nicht das Gelbe vom Ei. Wenn ich aber im Vorhinein kalkuliere, wann die sinnvollen Levelaufstiegspunkte wären (nix zu Faul zum Rechnen, Herr Darigaaz, ich mach das nur schon im Vorfeld^^), kann ich natürlich dafür sorgen, dass das Kräfteverhältnis gewahrt bleibe, und bin nicht gezwungen, mit irgendwelchen blöden Zufallsencountern für die notwendigen XP zu sorgen. Insoweit kann das sehr gut funktionieren, sofern die Spieler auf die Belohnungsmotivation XP zu verzichten bereit sind (von vorschreiben halte ich nun auch wieder nix).

Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich in den Kampagnen, in denen ich mit den Spielern den Verzicht auf XP verabredet hatte, darüber nachdenke, wieder auf XP umzusteigen. Was mich persönlich nämlich sehr negativ überrascht hat, war die Entwicklung, dass plötzlich viel stärkeres Metagaming entstand als zuvor. Der einfache Grund dafür war, dass man sich für bestimmte Regeldetails (XP-Kosten von create item) natürlich eine Alternative ausdenken muss. Da wir mit Action Points spielen, war es natürlich naheliegend, Berandors System zu verwenden und den Spielern die Umwandlung von AP in XP zu erlauben, mit denen sie scrolls und dergleichen anfertigen können. Was paradoxerweise dazu führt, dass die Spieler viel stärker auf den Zeitpunkt des nächsten Stufenaufstiegs fixiert sind als zuvor, weil man ja die AP nicht ungenutzt verfallen lassen will.

Letzten Endes halte ich das für sehr Spielerabhängig. Die einen (wahrscheinlich die meisten) halten Verbesserungen allgemein (und XP im speziellen) für etwas wichtiges, andere legen ihren Fokus anderswohin. INsoweit halte ich im Gegensatz zu Darigaaz XP nicht für etwas konstitutives, ohne das D&D kein D&D mehr ist, auf der anderen Seite halte ich den Verzicht auf XP aber auch nicht für die natürlicherweise überlegene Spielweise. Letzten Endes halte ich mich da an die Spieler (von denen übrigens in meinem Fall die Anregung ausging, es mal mit dem Verzicht auf die XP zu versuchen).
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Darigaaz

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #43 am: 04. Juli 2008, 14:16:01 »
''Konstitutiv'' bezieht sich dabei voll auf die Regeln. Du gewinnst gegen Monster, du bekommst XP abhängig von deren CR.

Diese Progression macht DnD in der Basis aus, genauso wie 1W20+Bonus. Wenn du das änderst, hast du schon kein DnD mehr.

Ich sehe nur nicht, wo das eine besser als das andere sein soll, wie Belwar weiter oben suggeriert hat.

Freier in Beurteilungen ist es sicherlich, aber besser? Die einen kommen damit klar oder wollen es explizit so, das kann ich aber, denke ich, überall haben, unabhängig von DnD. In DSA z. B. spielten wir oder ich nur wegen der Story, die Exp. waren eher zweitrangig. In DnD aber sind sie für mich essentiell, was die Progression angeht, aber wo ist das Spiel ohne sie besser? Ich persönlich brauche sie nicht, aber ich brauche bei solchen Spielen eine Progression, die wird dann vom Spiel so gegessen oder man modelt sie um, aber Progression muß irgendwo da sein, ansonsten brauche kein solches Spiel. Demnach wäre für mich DnD ohne Xp erstmal DnD ohne kontinuierlicheProgression, wenn diese aber auch ohne XP vonstatten geht, wieso dann die XP abgeschafft? Da liegt für mich der Hase im Pfeffer.

edit:
Zitat
Na ja; in einem XP-Kaufsystem wie SR, WoD oder DSA4 stelle ich mir das nicht ganz so einfach vor  

Und da ist der Belohnungsaspekt natürlich noch viel stärker, da ich die XP direkt in Verbesserungen umsetzen kann und nicht erst warten muß, bis ich eine bestimmte Menge gesammelt habe. In einem Stufensystem sind die XP eigentlich ein Placebo.

Schwierig bedeutet nicht unmöglich, immerhin spielen viele ja ''DnD'' auch mit Hausregeln, nicht zuletzt, weil manches einfach zu stark erscheint. Ich sehe nur nicht, wo eine Erleuchtung sein soll, wenn keine XP vergibt zusätzlich zu den Erschwernissen, die man in DnD hat, wenn man XP weglässt: crafting items und spells zum Bleistift, wobei man das sicherlich lösen kann. Genauso in DnD, wie auch in anderen Systemen, wobei ich mich da nicht zu weit rauslehnen will, da ich nur DSA (Erweiterung Güldenland) und DnD kenne.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Belwar

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Aufsteigen ohne Erfahrungspunkte (DnD)
« Antwort #44 am: 04. Juli 2008, 20:10:43 »
Zitat von: "Darastin"
Zitat von: "Belwar"
Es hat sehr wohl etwas miteinander zu tun. Letztendlich ist der Verzicht der XP-Vergabe, nichts anderes als eine pauschale Vergabe von XP, bei denen die Spieler die genaue Anzahl nicht kennen.

XP, die die Spieler nicht sehen, sind sinnlos. "Richtige" XP müssen den Spielern bekannt sein.

Wie gesagt, deshalb nenne ich es ja auch XP-Verzicht.

Zum XP-Belohnungssystem
Ich will, dass meine Spieler im Spiel das machen was und wie sie es wollen bzw. es zu ihren Charakteren passt. Natürlich in dem vorher vereinbarten Rahmen.
Würde ich jetzt bestimmte Aktionen mit XP belohnen würde ich meine Spieler zu solchen Aktionen "nötigen". Zumindest hätte ich als SL und als Spieler das Gefühl.  
Und nur weil man die XP abschafft heißt dass noch nicht, dass man die Progression abschafft. Man hat nur die Progresseion von dem Mechanismus der XP befreit und kann besser über die Art und Geschwindigkeit der Aufstiege bestimmen.
Ich brauche auch keine Angabe darüber wie weit der nächste Stufenaufstieg entfernt , meine Spieler wissen, dass es Stufenaufstiege nur nach Abschnitten im Spiel gibt.

Zitat

Zitat
Bzw. worin soll da die Verschlechterung liegen? Ich finde es befreit das Spiel eher, keiner ist mehr auf XP scharf, bzw auf vermeintliche Aktionen die welche bringen.

Dann belohnst Du ganz klar die falschen Sachen.

Ach ja? ;)
Eigentlich versuche ich gar nicht zu belohnen oder zu bestrafen. Ich versuche nur eine möglichst plausible Reaktion der Umwelt auf die Aktionen der SCs darzustellen. Die Spieler müssen sich auch nicht an meinen angedachten bzw in betracht gezogenen und favorisierten Pfad halten. So lange es im Rahmen bleibt ist das okay.


Zitat
Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich in den Kampagnen, in denen ich mit den Spielern den Verzicht auf XP verabredet hatte, darüber nachdenke, wieder auf XP umzusteigen. Was mich persönlich nämlich sehr negativ überrascht hat, war die Entwicklung, dass plötzlich viel stärkeres Metagaming entstand als zuvor. Der einfache Grund dafür war, dass man sich für bestimmte Regeldetails (XP-Kosten von create item) natürlich eine Alternative ausdenken muss. Da wir mit Action Points spielen, war es natürlich naheliegend, Berandors System zu verwenden und den Spielern die Umwandlung von AP in XP zu erlauben, mit denen sie scrolls und dergleichen anfertigen können. Was paradoxerweise dazu führt, dass die Spieler viel stärker auf den Zeitpunkt des nächsten Stufenaufstiegs fixiert sind als zuvor, weil man ja die AP nicht ungenutzt verfallen lassen will.

Das ist aber eher weniger ein Problem des Verzichts auf XP sonder der regel für die Erschaffung von magsichen Gegenständen. Bei mir benötigt man um einen magischen Gegenstand zu erschaffen einfache keine XP ist eigentlich ziemlich einfach.

Gruß Belwar