Autor Thema: Lords of Darkness II(abgeschlossen)  (Gelesen 15708 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lords of Darkness II
« Antwort #15 am: 04. März 2008, 14:39:48 »
Ich war einfach gespannt und fands furchtbar gemein da einen Cliffhanger einzubauen! Dachte jetzt taucht irgend ein Dämon auf und metzelt den sympathischen jungen Mann nieder... Da bin ich nervös geworden. :-)
"die untoten Drachen werden die Welt beherrschen"

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #16 am: 10. März 2008, 21:41:55 »
Kapitel 7: Dunkelburg

Dunkelburg, sechste Stunde abends. Zwei Zehntage zuvor.  

Die Nordkathedrale war selbst bei Tageslicht ein grauenerregender Ort. In schwarzem Marmor gehalten, mit hohen Decken, und gezackten, spitz zulaufenden Torbögen, hohen Decken, die in Dunkelheit versanken und nur durch ein grünes Bleiglasfenster ganz weit oben in einer der vielen Spitzen und Erker der Kathedrale erhellt. Diese Oberlichter sollten die Ausweglosigkeit symbolisieren, in die man sich begab, wenn man sich mit Tyrannos in Verbindung brachte.Doch jetzt, am Abend, waren diese Fenster schwarz.

Selbstverständlich würde ein Tyrannoskleriker das bestreiten.

Kirchenbänke aus schwarzem Metall waren aneinandergereiht, im Mittelschiff stand ein riesiger Altar, ein Monolith aus schwarzem Stein, Marmor, mit grünen Adern durchzogen. Die einzige künstliche Beleuchtung lieferten die ewigen Fackeln an manchen Säulen und die Kohlebecken, die immer durch Chemikalien grün gehalten wurden. In schwarze Kapuzenmäntel gehüllte Gestalten huschten umher, die Sieben Heiligen Schwarzen Ritter anbetend, oder deren Schreine pflegend, immer darauf bedacht, keinen der in schwarze Rüstungen gekleideten Kleriker der Schwarzen Hand zu stören.

Solche Störungen endeten immer mit harten Strafen.

Plötzlich knisterte es vor dem Altar, und grüne Blitze sprangen zwischen Altar und den ersten beiden Säulen hin und her. Ein grünes Gleißen tauchte kurz den Tempel in helles Licht und vertrieb alle bis auf die tiefsten Schatten, dann verblasste es so schnell wie es entstanden war.

Wo gerade noch das Licht war, standen fünf Gestalten.

Einer davon war offensichtlich ein Kleriker, und er hielt noch die kokelnden Überreste einer Schriftrolle in den Händen. In der anderen Hand hielt er zwei längliche,  blau glimmende Kristalle, die fast so geformt waren wie Eiszapfen und fast einen Fuß lang waren.

„Sehr geehrte Damen und Herren, die Dunkelburg. Genauer gesagt, die Nordkathedrale. Hier wurde ich zum Schwarzen Priester geweiht.“ Sagte Dairon.

Rakis zupfte an seinem Verband und sah sich mit dem Auge um, welches gerade nicht unter Mullbinden verborgen war. Seine Kleidung und Rüstung stand fast vor getrocknetem Blut. Seinem eigenen.

Heram und Teldra sahen sich ebenfalls schweigend um, Sergenas musste ein Grinsen unterdrücken, doch war Dairon schon auf halbem Wege aus dem Unheiligtum. Er nickte dem Tempelvorsteher, einem weißhaarigen Menschen, dessen Namen zu erwähnen er sich nicht die Mühe machte, auf dem Rausweg kurz zu.

Sie beeilten sich, mit ihm Schritt zu halten. Der Kleriker marschierte auf einen riesigen gepflasterten Platz hinaus, der auf allen Seiten von einer Mauer umschlossen war, an der Wachfeuer brannten. Heram bemerkte im Hinausgehen eine Gestalt an einer der Säulen lehnen, mit Armen vor der Brust verschränkt. Das Gesicht lag im Schatten und er hatte gerade seine Nachtsicht nicht aktiviert, so konnte er nichts erkennen. Auch die Ritterrüstung lieferte keine Anhaltspunkte. Aber er war sich sicher, dass die Gestalt ihre Ankunft genau verfolgt hatte.

Dairon hielt auf eine große Zitadelle zu, die anscheinend in einen Bergrücken hinein gebaut und mit Aufbauten versehen worden war. Die Wachen ließen ihn auf ein Wort ein, und er führte sie durch spartanische Gemächer, Kammern und Wehrgänge. Doch konnte man an manchen Orten so etwas wie Eleganz erkennen, doch nur in den verwendeten Materialien, wie Marmorfußboden, oder ein Tisch aus teurem Holz, nie in irgendwelchem unnützen Schnickschnack.

Schlussendlich führte er sie eine Treppe hinauf, an deren Ende zwei schwarz gekleidete Templer Wache standen. Rakis bemerkte, dass diese Templer in Haltung und Ausrüstung sowie Positionierung einen dermaßen kompetenten Eindruck machten, dass er sich lieber nicht ausmalen wollte, was mit Invasoren passierte, die diese Treppe erstürmen wollten.

Dairon blieb vor einer Tür aus poliertem massiven Nussbaumholz stehen und drehte sich zu ihnen um.

„Also. Wir betreten jetzt das Büro der Hochexekutorin Skyllua Düsterhoff, der eigentlichen Auftraggeberin von euch. Der Herrin der Dunkelburg. Ihr wisst, wie ich mit Vierna umgesprungen bin.

Versucht das niemals bei ihr.

Ihr werdet nur reden wenn sie euch etwas fragt, und nur das sagen, was sie wissen will. Ihr werdet sie mit Hochexekutorin Düsterhoff anreden. Und ihr werdet euer Mienenspiel im Griff behalten.“ Ein Seitenblick zu Sergenas. Etwas in seinen Augen sagte ihnen, dass er es ernst meinte. Teldra wusste sogar genau, was da in den Augen dieses psychopathischen Klerikers glomm.

Es war Angst.

Dairon wandte sich an einen stillen Halbling, der neben der Tür gestanden hatte.

„Melde uns bei der Hochexekutorin an.“

Der Halbling klopfte dreimal an die Tür.

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #17 am: 18. März 2008, 16:45:34 »
Kapitel 8: Die Dunkle Herrin

Die Gruppe wurde hinein gebeten von dem Halbling.

Sie gingen durch die hohen Türen, Dairon leicht voraus. Sie kamen in ein spartanisch dekoriertes, doch auf unterschwellige Art luxuriöses Arbeitszimmer. Die Decken waren hoch und gewölbt, Kandelaber an den Wänden spendeten warmes Licht. Die Rückwand und die linke Wand enthielten hohe spitz zulaufende Fenster, die dennoch so breit waren, dass genug Licht in den Raum fiel, doch waren sie jetzt natürlich dunkel und die weinroten Brokatvorhänge zugezogen. Die Wände waren bis über Kopfhöhe mit karamellbraunem Nussbaumwurzelholz getäfelt, welches unendliche Muster zu werfen schien, doch enthielten ansonsten keinerlei Dekoration. Auf dem Boden, der mit großen, glänzenden schwarzem Steinplatten gefliest war, lag in der Mitte des Raumes ein Teppich, der die Raumakustik verbessern sollte.

Einige Regale standen noch an der rechten Wand, die mit Büchern gefüllt zu sein schienen, doch lagen zur Auflockerung hier und da einige bleiche Totenschädel.

Ansonsten enthielt der Raum nur einen sehr großen Schreibtisch aus Eschenholz, auf dem jedoch blitzsaubere Ordnung herrschte, und sechs Stühle, fünf vor dem Schreibtisch, einer dahinter. Dieser war als einziger besetzt.

Dairon ging bis hinter die Stühle, und dann knallte es, als er die Hacken zusammenschlug und salutierte zackig, Rücken gerade und steif wie ein Brett.

„Tyrannos zum Gruße, Hochexekutorin Düsterhoff!“ er konnte gerade noch vermeiden, dass er es hinausschrie wie auf dem Exerzierplatz.

Die Endzwanzigerin auf dem gut gepolsterten Stuhl grüßte lässig mit einer Hand. „Tyrannos zum Gruße, Imperzeptor.“

Sergenas konnte nun zum ersten Mal einen besseren Blick auf sie erhaschen.

Skyllua Düsterhoff war recht groß, wie er das erkennen konnte, geringfügig kleiner als Dairon und etwa sein, Sergenas, Größe. Sie hatte sehr helle Haut und hellbraunes Haar, welches sie in einer Art Pagenschnitt trug. Sie trug ein smaragdgrünes Kleid aus Samt, welches die Schultern frei ließ. Ihre Arme steckten in dazu passenden Handschuhen, die bis zur Mitte ihrer muskulösen Oberarme gingen.

Sie war nicht mager wie manche weiblichen Soldaten, die sich alle Weiblichkeit abtrainiert hatten, doch konnte man unter ihrer Haut drahtige Muskeln erkennen. Auf der rechten Schulter waren zwei weiße Narben zu sehen, die sich überkreuzten.

Doch ihre herausragendsten Merkmale waren ihre eisblauen Augen, die nacheinander jeden im Raum zu durchbohren schienen. Diese Augen verrieten eiskalte Berechnung und Härte wie Adamantit.

Sergenas hätte sie als sehr hübsch bezeichnet, wenn da nicht diese mörderische Aura von Brutalität wäre, die diese Frau umgab wie die Rüstung einen Tyrannospriester. So dachte er eher an das Wetterleuchten im Nachthimmel vor einem schweren Sturm als Vergleich.

Sie hatte gerade ihren rechten Arm mit dem Ellbogen auf ihre Sessellehne gestützt, so dass ihre Hand senkrecht in die Luft ragte. Sie hörte sich mit ausdrucksloser Mine die Grüße der Gruppe an, dann machte sie mit dieser rechten Hand eine kleine Geste.

Sofort nahmen alle Platz. Sergenas’ Gesicht war ernst. Rakis legte den Kopf schief, um sie mit seinem gesunden Auge anzusehen.

„Habt ihr die Splitter?“ Skyllua verschwendete keine Zeit.

Dairon zog die beiden blau glimmenden Kristalle aus einer seiner Schultertaschen. Er legte sie vor ihr auf den Tisch.

Ausdruckslos betrachtete Skyllua die Artefakte.

„Passt.“

Mehr Lob gab es nicht von ihr.

„Garad, hol die Blitzschild.“ Sagte sie, den Blick neben die Tür gerichtet, als ob sie durch die Wand zu dem Halbling sehen könnte.

„Nun ja, die Imperzeptorin Blitzschild“ Dairons Wangenmuskeln spannten sich an. „hat euch allen eure Belohnung versprochen, und ihr habt nicht versagt, also denke ich, dass das auch angemessen ist.“ Sie setzte sich etwas gerader hin und verschränkte ihre Finger auf dem Schreibtisch.

„Diese Splitter ermöglichen es uns, ein Schild um die Dunkelburg zu ziehen, welches nicht autorisierte extraplanare Transporte hinein und hinaus verhindern wird, und unsere Mauern verstärkt.
Ihr seid der Zauberer hier. Ihr werdet euch hier“ sie schob einen Zettel mit einer Adresse und einer von ihr unterschriebenen Notiz über den Tisch. „melden und eintragen lassen, dann wird man euch auf das Abschirmfeld einstimmen.“  

„Jawohl, Hochexekutorin.“ Sagte Sergenas.

„Desweiteren haben wir Informationen über zwei weitere Splitter, doch dazu später. Eure Belohnung ist da.“

Die Tür öffnete sich und Vierna trat herein. Dairon schloss kurz die Augen und verspannte sich, aber das fiel nur Teldra auf, die neben ihm saß. Er zwang seine Miene wieder zurück in die ausdruckslose Maske, die Tyrannospriester in Anwesenheit ihrer Vorgesetzten aufzusetzen pflegten.

Sie hatte einen großen Beutel. „Mit eurer Erlaubnis, Hochexekutorin?“ Skyllua bewegte ihre Hand kreisförmig. Vierna nickte. Rakis fand, dass ihr Gesicht schmaler geworden war. Tammar hatte ihr offenbar nicht gut bekommen.

Sie stellte den Beutel neben dem Tisch ab und fing an, einige Gegenstände herauszuholen. Das kleinste war ein Ring, aus Silber gefertigt, mit einem rundherum laufenden eingefassten Malachit, das größte war eine gleißend silberne Brustplatte. Außerdem war noch ein großer Bogen dabei, der stets in eine schattenhafte Aura gehüllt war. An seinen Enden waren spitze,  grün glimmende Kristalle angebracht. Sie holte noch ein Rapier und einen Zauberstab hervor.

Skyllua lehnte sich in ihren Sessel, während Vierna Sergenas den Ring gab, Heram den Bogen, und Rakis die Brustplatte neben den Stuhl stellte. Dann ging sie zu Teldra.

„Da wir mit Euren Talenten nicht so viel Erfahrung haben, mussten wir raten, was euch wohl am meisten dienlich sein wird aus unserem Arsenal. Wir haben uns für diese Waffe entschieden und euch einen Zauberstab anfertigen lassen, der euch in eine mächtige Form der Unsichtbarkeit zu hüllen vermag.

Das Rapier ist eine Zauberspeicherwaffe, ich bin sicher, ihr kennt diese Art Waffen. Seid ihr damit zufrieden?“

Teldra sah Vierna an. Dann das Rapier. Und dann Skyllua. “Ja, alles bestens!“ piepste sie.  

„Nun zu den anderen Gegenständen.“ Fuhr Vierna fort, offensichtlich erleichtert. Dairon nahm an, dass SIE dafür geradestehen hätte müssen, wenn jemand aus der Gruppe nicht zufrieden gewesen wäre.

Zusammen mit genau diesem Gruppenmitglied.

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #18 am: 02. April 2008, 14:30:03 »
Kapitel 9: Instrumente des Schreckens

„Der Ring wurde von einem Hexenmeister vor langer Zeit in Calimshan hergestellt. Er erlaubt es euch, auf einen Teil seines Wissens zuzugreifen. Dieser Hexenmeister war auf Zauber spezialisiert, die Schwerter und Klingenwaffen erzeugen, die dann animiert werden und für den Zauberer kämpfen. Außerdem könnt Ihr die arkanen Reserven des Ringes anzapfen, was es euch erlauben sollte, einige Zauber mehr wirken zu können, bevor Ihr erschöpft seid.“

Sergenas steckte den Malachitring auf und grinste, als arkanes Wissen seinen Geist flutete.

Rakis legte probehalber seine Brustplatte an, hüpfte ein wenig auf der Stelle und nickte zufrieden,

„Leicht genug.“

„Der Bogen ist aus unserem Arsenal. Wir haben ihn durch einen unserer Zentharim-Kontakte im Unterreich erhalten. Er scheint ebenfalls sehr alt zu sein, und wir haben Hinweise darauf, dass er dunkelelfischer Machart ist. Er erzeugt, wenn man ihn spannt, Schattengeschosse, was euch helfen dürfte, Pfeile zu sparen. Außerdem ist er sehr gut dafür geeignet, Mystrakleriker und anderes Gelichter zu erschießen, denn gegen solche Ziele entfesselt er noch mehr Durchschlagskraft.“

Heram spannte die Sehne, und tatsächlich, ein Pfeil aus schwarzer Schattenmasse erschien an seinen Fingern. Er ließ den Pfeil fallen, und nach ein paar Sekunden fing er an zu verblassen.

„Sehr schöner Bogen, vielen Dank.“

„Ach ja, da fällt mir noch was ein: Pereandros, ist Euer Prototyp fertig?“ fragte die Düsterhoff unvermittelt.

„Ja, Hochexekutorin.“ Dairon zog das Puppenspielerszepter aus seiner Gürteltasche und legte es auf den Tisch. „Die Blaupausen sind schon in der Reliktekammer der Nordkathedrale.“

„Hat es sich bewährt?“

„Jawohl, Hochexekutorin. Verbessert die Kontrolle über die Subjekte ungemein.“

„Gut.“ Sie wandte sich an die gesamte Gruppe. „Ich habe übrigens noch etwas für euch.“

Sie öffnete eine Schublade und zog ein Holzkästchen heraus.

„Aufgrund eurer Verdienste für die Kirche des Fürsten der Finsternis und des Schwarzen Netzwerkes ernenne ich euch hiermit zu Ordensmitgliedern des Ordens des Schwarzen Spiegels, im Range von Spiegelrittern.“

Skyllua klappte das Kästchen auf, und man konnte vier Abzeichen sehen, die das Symbol von Tyrannos, die strahlende Faust, und das Siegel der Zenthraim darunter zeigten. Alle Abzeichen waren aus geschwärztem Stahl mit Gold eingefasst. Alle machten große Augen.

„Ihr seid jetzt Mitglied der Kirche, aber ein Teil der Ordenshierarchie. Das entbindet euch davon, jedem kleinen größenwahnsinnigen Akolyten gehorchen zu müssen, dennoch solltet ihr tun, was euch eiserne Imperzeptoren auftragen.
Meinen Glückwunsch.“

Alle außer Dairon erhielten ein Abzeichen.
 
„Ihr könnt wegtreten, Spiegelritter. Ihr seid erst einmal beurlaubt, aber haltet euch zur Verfügung. Anweisungen werde ich Euch zukommen lassen.

Dunkelburg, heute, 5 Minuten vor Schlag 10 vormittags.

Die Gruppe wurde hinein gebeten von dem Halbling.

Alle grüßten wieder zackig vor der Hochexekutorin, die sie lässig hereinwinkte. Auf ihrem Schreibtisch lag ein altes, dickes, in schwarzes Leder gebundenes Buch, und Skyllua hatte sich ein flauschiges weißes Fell über die Schultern gelegt. Ihr Kleid war heute burgunderrot.

„Also, wir haben einen weiteren Auftrag für die Ordensgruppe Tammar.“

Alle hatten Platz genommen und sahen die Exekutorin aufmerksam an.

„Wir haben dieses Buch hier“, sie warf einen Blick zu dem Wälzer auf ihrem Schreibtisch. „gesichert. Leider ist es erstens mundan und zweitens magisch verschlüsselt. Unsere Magier konnten zwar die magische Verschlüsselung durchdringen, doch scheint es in einer vergessenen Sprache geschrieben worden zu sein. Ich übergebe euch hiermit das Buch, mit dem Auftrag, es zu einem gewissen Marka Ragnos in Tiefwasser zu bringen, und die innewohnenden Informationen übersetzen zu lassen und mir dann sofort Bericht zu erstatten.

Das ist ein Schriftgelehrter und Magier, der sehr sehr viele Sprachen kennt. Weissagungen haben ergeben, dass der Inhalt uns zu einigen weiteren Splittern führen wird, also rechnet damit, dass unsere Feinde ebenfalls hinter dem Buch und dessen Inhalt her sind.“

Belohnung wird diesmal eine größere Geldsumme für jeden von euch sein.

Noch Fragen?“

Es gab keine.

Draußen vor der Tür fragte Dairon Sergenas: „Weißt du noch wie du nach Tiefwasser kommst?“

„Klar, war ja schon ein paar Mal da.“

„Umso besser. Dann mal los.“

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #19 am: 02. April 2008, 18:07:40 »
Die Gegenstände:

Spoiler (Anzeigen)

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #20 am: 13. April 2008, 20:22:08 »
Kapitel 10: Die Stadt der Wunder

Tiefwasser, 10 Sekunden später.

Mit einem Lichtblitz erschien die Gruppe in der Halle der Säulen, einer Art Teleport-Ankerpunkt in Tiefwasser. Es handelte sich essentiell um eine große freie Fläche, die Säulen enthielt, die simple Tierdarstellungen als Relief trugen, so einfach, dass man sie sich sehr leicht merken konnte. Damit wurde verhindert, dass Magier sich wahllos in die Stadt hinein teleportierten und damit Unfälle auslösten.

Dairon sah sich um. Er erkannte das Tiefwasser wieder, welches er vor einem Jahr zum letzten Mal betreten hatte.

„Also los, zu diesem Schriftgelehrten.“ Sagte Dairon.

Teldra und Heram fragten sich durch und hatten nach einer halben Stunde eine Adresse. Der Turm des Gelehrten stand im Hafendistrikt.

Eine Treppe führte zur Eingangstür des Bauwerks.

Heram klopfte. Schwere, klirrende Schritte näherten sich. Heram warf den anderen einen Blick zu. Sergenas und Dairon zogen beide eine Braue hoch.

Dann öffnete sich die Tür, und Heram zuckte reflexartig zurück, während Rakis zischte.

Vor ihnen stand ein Berg. Ein Berg aus Eisen. Erinnerungen kamen in Rakis hoch.
Schlechte Erinnerungen, an Asche, Blut, und Hilflosigkeit erfüllten den disziplinierten Geist des Gedankenkriegers.

„Ruhig, ihr beiden, das ist ein Eisengolem.“ Bemerkte Sergenas.

„Namen?“ die Stimme des Konstruktes klang blechern, doch Sergenas nickte anerkennend. Nicht alle Golems konnten kommunizieren.

„Kharmiel Von Goethe.“ Sagte Dairon mit ausdruckslosem Gesicht.

„Kharmiel von Goethe wird nicht erwartet. Zutritt verwehrt.“

„Ach scheiße. Ich geh dann mal einen trinken. Treffen hier in einer Stunde.“  Und damit war er auch schon weg. Sein Umhang bauschte sich leicht im Westwind.

Der Rest nannte die wahren Namen und wurde eingelassen. Anscheinend war ein Termin schon arrangiert worden.

Der Golem geleitete die Gruppe durch ein opulentes Eingangszimmer, dann eine Treppe an der Turmwand entlang nach oben. Dann brachte er sie zu einer Tür, die in ein verschwenderisch ausgestattetes Arbeitszimmer mit Regalen voller Schriftrollen und Bücher führte. Hinter einem überladenen Schreibtisch saß ein gebeugter, etwas dicklicher alter Mann mit Glatze. Er blickte mürrisch auf. „Soso, ihr seid das.“ Brummelte er.

Dann betrat Teldra den Raum, und seine Mine hellte sich merklich auf.

„Ihr seid die, von denen es heißt, sie hätten ein nicht entschlüsselbares Buch gefunden?“

„Ja, sind wir.“ Antwortete Sergenas.

„Dann lasst uns zur Sache kommen.“ Während sein Blick Teldra Zentimeter für Zentimeter vermaß, stand er auf und fegte Schriftrollen und Pergamente vom Tisch.

„Aber für meine Dienste werdet Ihr das Buch schon hier lassen müssen, das ist Euch klar.“

Sergenas malmte mit den Zähnen, wie Heram feststellte. „Sicherlich. Was immer Ihr benötigt, aber übersetzt das Buch für uns.“

Er legte es auf den Tisch. Ragnos ging unnötigerweise um den Tisch herum, doch als er an Teldra vorbei kam, wusste sie, warum.

Er zwickte sie kräftig in den Hintern. Sie fuhr herum, und holte schon zur Ohrfeige aus, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihn brauchten.

Er grinste sie nur an.

Heram verschränkte die Arme vor der Brust. Der Kopfgeldjäger starrte den Alten wütend an.

Doch der hatte sich schon in das Buch versenkt.

„Ahh… ja das ist sehr interessant. Sehr interessant.“ Er murmelte und brummelte etwas in seinen Bart.

Nach einigen Minuten wandte er sich wieder der Gruppe zu. „Ja, ich denke dass ich das entschlüsseln kann. Aber es wird einen Zehntag mindestens dauern. Du kannst dann vorbei kommen und die Übersetzung abholen.“ Sagte er zu Teldra. Die musste gerade schwer um einen neutralen Gesichtausdruck kämpfen.

***

Dairon bestellte sich noch ein Bier und ein Glas vom lokalen Schnaps. Er fing an, das Zeug zu mögen.

***

„Der hat mich begrapscht!“ Teldra war außer sich. Sie hielt ihre Schmalklinge umklammert und blies sich eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht.

Heram fand, dass die Zauberdiebin ganz niedlich aussah, wenn sie wütend war. Doch behielt er das für sich.

„Der alte dreckige …“ sie schwieg mit finsterem Gesicht.

Sie standen vor dem Turm und warteten auf Dairon. Matrosen, Werftarbeiter und Händler passierten sie, ohne ihnen einen zweiten Blick zu gönnen.

Da sahen sie Dairon ankommen, der schon allein durch seine Rüstung auffiel, denn selbst die Stadtwachen liefen nur mit Brustplatten herum.

„Und?“ fragte er ruhig.

„In einem Zehntag sagt er hat er Ergebnisse.“ Berichtete Sergenas. Der Hexenmeister warf Teldra einen Blick zu, doch sie schwieg mit vor der Brust verschränkten Armen und sah einer Taube zu, die einen Brotkanten verschlang.

„Ich hab’ Hunger.“ Sagte sie  unvermittelt.

„Wo kommst du eigentlich gerade her, Dairon?“ fragte Rakis.

„Ähh, aus dem Blutigen Angelhaken. Das ist eine Kneipe im Hafenviertel. Aber ich bin mir nicht sicher ob wir Teldra da reinschleppen sollten.“

„Nein, wahrscheinlich nicht.“ Stimmte Sergenas zu. Teldra drehte sich über die Schulter und warf ihnen einen finsteren Blick zu.

„Kennst du noch andere Plätze, wo es was Gutes zu essen gibt?“ fragte Rakis.

„Da lang.“

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #21 am: 16. April 2008, 13:30:45 »
Ist so still hier. Komisch dass keiner mehr kommentiert.

Topas

  • Mitglied
Lords of Darkness II
« Antwort #22 am: 16. April 2008, 13:32:05 »
Das ist normal. Gelesen wird trotzdem.
Immense harm is caused by the belief that work is virtuous.
- Bertrand Russel

kreuzi

  • Mitglied
Lords of Darkness II
« Antwort #23 am: 16. April 2008, 15:10:49 »
JA, gelesen und mit grosser Spannung auf die Fortsetzung gewartet  :grin:

Gruss

Kreuzi

szorn

  • Mitglied
Lords of Darkness II
« Antwort #24 am: 16. April 2008, 17:34:34 »
Schau fast täglich rein und hoffe auf eine Fortsetzung. In der Zwischenzeit begnüge ich mich mit den alten Folgen. Immer wieder gut zu lesen, auch wenn die Spannung nicht mehr dieselbe ist.

szorn
Auch Kulturlosigkeit ist harte Arbeit und Entbehrung.

Lords of Darkness II
« Antwort #25 am: 17. April 2008, 13:24:08 »
Lese ebenfalls immer interessiert das Neueste. Gefällt mir einfach sehr gut. Die Charaktere sind irgendwie stimmig. Außerdem immer wieder Inspiration für meine böse Gruppe, die allerdings gerade eine Auszeit nehmen muss, wegen meiner Magisterarbeit.
"die untoten Drachen werden die Welt beherrschen"

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #26 am: 18. April 2008, 21:22:56 »
Kapitel 11: Die Tiefe

Einen Zehntag später. 19. Eleint 1372.

Dairon, Rakis und Sergenas lümmelten faul auf den Bänken der Tanzenden Nymphe herum, einem nicht ganz billigen Etablissement im Osten Tiefwassers. Heram und Teldra waren losgegangen um die Analyse von Marka Ragnos entgegenzunehmen.

Da schwang die Tür auf. Die beiden unauffälligeren Gruppenmitglieder waren wieder da.

Teldra blickte finster drein, Herams Gesicht war ausdruckslos.

Rakis richtete sich etwas auf und stieß mit dem Fuß zwei Stühle vom Tisch weg, an dem die drei Tyranniten mehr oder weniger saßen. Die Neuankömmlinge nahmen Platz. Sergenas rührte sich nicht, Dairon setzte sich ebenfalls klirrend gerade hin und nahm die plattenbestiefelten Füße vom Tisch.

Sergenas fragte: „Und?“ ohne die Augen aufzumachen.

„Der Golem hat mich nicht rein gelassen.“ Sagte Heram.

„Das nächste Mal, wenn mir ein Kerl blöd kommt, IHR ALLE eingeschlossen, schneid’ ich ihm die Familienplanung ab, Tyrannos hin oder her! Ich geh’ mich jetzt waschen. Und diesen Fummel ausziehen.“ fauchte Teldra.

Sergenas öffnete ein Auge. Teldra war in einen Rock und eine Bluse gekleidet, die tief blicken ließ. Das war Rakis’ Idee gewesen.

„Hat’s denn wenigstens was gebracht?“ fragte Dairon.

Heram antwortete: „Nun ja er wollte schon gar nicht mehr aufhören zu reden, und ich denke er hat auch nur die Wahrheit erzählt. Wenn Teldra anders angezogen gewesen wäre hätten wir weniger Informationen erhalten, denke ich. Aber das sollten wir nie wieder tun.“ Ein schräger Blick zu Rakis. Sergenas verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen.

Der Kopfgeldjäger fing an zu erzählen.

„Also, das Buch enthält Hinweise über den Verbleib zweier Splitter. Sie waren offenbar in der Obhut eines Vorkämpfers von Lathander, Gornakh vom Kloster des Frühlingswindes. Der führte ein Schwert, welches ihm vom Morgenfürsten höchstpersönlich verliehen worden war, die Klinge des Smaragdmorgens. Auf jeden Fall stieg der Paladin in den Unterberg hinab, weil er die dortige Korruption ein für alle Mal tilgen wollte.

Dort verlor sich seine Spur. Angeblich soll er dort aus seinem Paladinstand gefallen sein, und er ist nie wieder heraus gekommen. Irgend so eine Liebesgeschichte.“

„War das alles?“ fragte Dairon.

„Nein, nicht ganz. Die Splitter sollen die Macht haben, Artefakte zu erstellen, wenn bestimmte magische Gegenstände in der Nähe sind, wenn sie verschmelzen und eine magische Schockwelle loslassen. Es gab außerdem noch eine Wegbeschreibung in den Unterberg, die die Schritte von Gornakh nachverfolgt. Man kommt durch den Keller irgend so einer Kneipe, die von einem gewissen Durnan geleitet wird, in den Unterberg, unter Tiefwasser.“

„Durch den Keller einer Kneipe in den Unterberg? Welcher Idiot hat denn in einen Tavernenkeller einen Weg dort rein gebaut?“ schnaubte Sergenas.

„Ich sage nur was ich gehört habe.“ Heram zuckte mit den Schultern.
„Jedenfalls wird dort auch von einer Wegbeschreibung berichtet. Ich denke, wir sollten uns zurecht finden.“

***

Nach einem kleinen Test ihrer Fähigkeiten und einem seltsamen Blick zu Dairon, der sich in der Stadt als Kämpfer ausgab, gestattete Durnan, ein Abenteurer, der sich zur Ruhe gesetzt hatte, es ihnen, den Unterberg zu betreten.

Teldra war wieder angezogen wie immer, doch immer noch legte sie ihre Stirn in Falten und redete nicht viel.

Die Gruppe marschierte gerade durch einen dunklen Gang unter der Erde, der sich wand und kein Ende zu nehmen schien. Immer wieder führten Abzweigungen weg, doch Teldra und Heram führten sie zielsicher weiter. Dairon hatte sein Schild in grünes Licht getaucht, und in dessen Licht wirkte der ohnehin bleiche Damaraner geradezu leichenhaft.

Nach ungefähr einer halben Stunde ließ Heram sie anhalten.

Er ließ seine Augenbrosche rot aufglühen, ein Anzeichen dafür, dass er sich ihrer bediente, um im Dunkeln zu sehen.

„Komm’ gleich wieder.“ Flüsterte er. Dann verließ er den Lichtkreis des Schildes.

Dairon lockerte die Schultern, dabei klirrte seine Rüstung leise. „SHHH!“ fauchte Teldra ihn an, mit Finger vor den Lippen. Der Kleriker hob die Hände auf Brusthöhe in einer beschwichtigenden Geste.

Dabei stieß er mit dem Schild, das an seinem rechten Arm hing, an die Wand.

Teldras Fingernägel verharrten nur Zentimeter vor seinem Gesicht.

Stocksteif und völlig unbeweglich wartete Dairon auf Heram.

Rakis hielt den Griff seiner Betrachterklinge in der Hand umklammert, und sah deswegen Heram als Erster.

„Und?“ fragte er.

„Großer Raum, Kuppeldecke, saubere Luft, kein Wind, keine Feinde zu sehen. Und ein seltsames Instrument in der Raummitte. Mehrere Zugänge, aber alle sauber.“

„Dann lass mal unseren Zauberer das Ding untersuchen.“ Warf Dairon ein, froh, sich wieder bewegen zu können.

Sie betraten den Raum.

Gerthrac

  • Mitglied
  • Archivist
Lords of Darkness II
« Antwort #27 am: 03. Mai 2008, 10:33:45 »
Ich möchte hiermit bekannt geben, dass die Lords of Darkness Kampagne gestern Abend geendet hat.

Endstufe war 17. Aktuell sind wir auf 11, also werdet ihr euch noch auf einiges einstellen können.

Boïndil

  • Mitglied
Lords of Darkness II
« Antwort #28 am: 04. Mai 2008, 16:00:10 »
Schade...
Aber wir können uns ja scheinbar noch auf 6 Stufen freuen :)
"Hört auf zu reden! Lasst uns Köpfe spalten und Knie zertrümmern!"

Alcarin

  • Mitglied
Lords of Darkness II
« Antwort #29 am: 04. Mai 2008, 16:15:28 »
Keine Sorge, da ist noch einiges an Stoff was niedergeschrieben werden muss ;)
(= gaaaaaanz schön viel)
百聞不如一見。 / 百闻不如一见。 -  Einmal sehen ist besser als hundertmal hören.