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Autor Thema: Erster Playtester Report nach NDA ende.  (Gelesen 27362 mal)

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Chrischie

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #75 am: 02. März 2008, 15:21:12 »
@Argamae
Und im Pen&Paper-Rollenspiel wird nicht gerastet um seine Ressourcen wieder aufzufüllen?
Das ist doch jetzt Blödsinn. In vielen System durfte man nach einer Naht rasten würfeln was man wieder bekommen hat oder man bekam einen festen Wert. D&D 4e hat nur die Zeitabstände verkürzt. Aber Die Mechanik war schon vorher im Pen&Paper-RPG gängig. Langsam mit die MMORPG-Angst lächerliche Ausmaße an.

D&D war schon immer ein Spiel, in de der taktische Kampf absolut im Mittelpunkt stand, jetzt ist die Battlemap noch mal ein bisschen wichtiger geworden. Aber wer 100% nach Regeln spielen wollte, der konnte sie auch schon in der 3.5e nicht weglassen. Bei D&D geht es ums Monster schlachten und Schätze raffen, nicht umsonst gibt es so viele Bücher mit Monster und den Schätzen die sie dabei haben.

DU#1229

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #76 am: 02. März 2008, 15:37:24 »
Zitat von: "Chrischie"
@Argamae
Und im Pen&Paper-Rollenspiel wird nicht gerastet um seine Ressourcen wieder aufzufüllen?
Das ist doch jetzt Blödsinn. In vielen System durfte man nach einer Naht rasten würfeln was man wieder bekommen hat oder man bekam einen festen Wert. D&D 4e hat nur die Zeitabstände verkürzt. Aber Die Mechanik war schon vorher im Pen&Paper-RPG gängig. Langsam mit die MMORPG-Angst lächerliche Ausmaße an.

D&D war schon immer ein Spiel, in de der taktische Kampf absolut im Mittelpunkt stand, jetzt ist die Battlemap noch mal ein bisschen wichtiger geworden. Aber wer 100% nach Regeln spielen wollte, der konnte sie auch schon in der 3.5e nicht weglassen. Bei D&D geht es ums Monster schlachten und Schätze raffen, nicht umsonst gibt es so viele Bücher mit Monster und den Schätzen die sie dabei haben.


Könntest Du Deine Sätze vielleicht etwas weniger verallgemeinernd umformulieren? Danke!  :)

Chrischie

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #77 am: 02. März 2008, 15:54:34 »
Zitat von: "Nadir-Khân"
Zitat von: "Chrischie"
@Argamae
Und im Pen&Paper-Rollenspiel wird nicht gerastet um seine Ressourcen wieder aufzufüllen?
Das ist doch jetzt Blödsinn. In vielen System durfte man nach einer Naht rasten würfeln was man wieder bekommen hat oder man bekam einen festen Wert. D&D 4e hat nur die Zeitabstände verkürzt. Aber Die Mechanik war schon vorher im Pen&Paper-RPG gängig. Langsam mit die MMORPG-Angst lächerliche Ausmaße an.

D&D war schon immer ein Spiel, in de der taktische Kampf absolut im Mittelpunkt stand, jetzt ist die Battlemap noch mal ein bisschen wichtiger geworden. Aber wer 100% nach Regeln spielen wollte, der konnte sie auch schon in der 3.5e nicht weglassen. Bei D&D geht es ums Monster schlachten und Schätze raffen, nicht umsonst gibt es so viele Bücher mit Monster und den Schätzen die sie dabei haben.


Könntest Du Deine Sätze vielleicht etwas weniger verallgemeinernd umformulieren? Danke!  :)


Welchen Teil?

Das D&D im Geiste der Bücher immer noch ein Hack&Slay (Und das ist gut so!) ist?
Fünf Monsterhandbücher(Drachen, und Dämonen/Teufel Bücher nicht mitgezählt), Fähigkeiten die auf den Kampf konzentriert sind sprechen da eine deutliche Sprache. D&D by the Book ist kein spiel für tiefgründiges Charakterspiel. Man kann es damit spielen, aber das ist nicht die Intention des Spiels.

Das fast jedes Rollenspielsystem eine Möglichkeit hat seine verbrauchbaren Charakterressourcen (oft Lebenspunkte und Magiepunkte/Slots) aufzufüllen?
Ist auch so zu halten und meistens werden diese Ressourcen durch eine Nachtruhe aufgefischt. D&D4e hat nun  teilweise Magiepunkte/Slots abgeschafft und um HP zu regenerieren braucht man eine Handlung im Kampf oder 5 Minuten außerhalb. Kein großer Unterschied von der grundsätzlichen Mechanik.

Das die MMORPG-Angst interessante Stilblüten treibt?
Wir haben schon Mitte der 90er den Krieger Meatshild genannt. Rasten gab es schon in DSA 2 (eins habe ich nicht gespielt). Ziemlich unhaltbar hier von einer MMORPGisierung des Pen&Paperrollenspiels zu sprechen.

Was soll ich also ändern?

Argamae

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #78 am: 02. März 2008, 16:05:54 »
Zitat von: "Chrischie"
@Argamae
Und im Pen&Paper-Rollenspiel wird nicht gerastet um seine Ressourcen wieder aufzufüllen?
Das ist doch jetzt Blödsinn. In vielen System durfte man nach einer Naht rasten würfeln was man wieder bekommen hat oder man bekam einen festen Wert. D&D 4e hat nur die Zeitabstände verkürzt. Aber Die Mechanik war schon vorher im Pen&Paper-RPG gängig. Langsam mit die MMORPG-Angst lächerliche Ausmaße an.

Mit Begriffen wie "Blödsinn" wäre ich ein wenig sorgsamer. Natürlich muß man rasten, um sich zu erholen - ob nun im Rollenspiel oder realen Leben. Aber du sagst es ja selbst: D&D 4E hat die Zeitabstände verkürzt. Und das erinnert mich eben an Computer-RPG, wo man - ich wiederhole mich nochmal - ja aus taktischen Erwägungen nach jeder Begegnung erstmal ne Rast einlegte, um nicht bei der nächsten umgehauen zu werden. Das man beim alten D&D (inkl. 3.5) nach einer Nacht ein wenig regeneriert und manche Resourcen wieder auffüllt (Zaubersprüche), ist noch nachvollziehbar und glaubwürdig. Aber nun hat man "Healing Surges" und laut des Spielberichts, auf den ich mich mit dem Posting bezog, auch "Fähigkeiten", die bei einer Rast wieder aufgeladen werden. Es ist der Einfühlung in eine Fantasywelt imho eher abträglich, wenn man sich durch ein Spielsystem genötigt sähe, ständig Rast einzulegen, damit man weiter machen kann. Und sowas erinnert mich halt an ein Computerspiel, wo man dem Spieler ja auch durch solche Dinge entgegen kommt, damit es schnell weitergehen kann. Desweiteren sind es noch einige weitere Aspekte, die der Verfasser des EnWorld-Spielberichts nennt, die diesen Vergleich mit MMORPGs aufkommen lassen.
Zitat
D&D war schon immer ein Spiel, in de der taktische Kampf absolut im Mittelpunkt stand, jetzt ist die Battlemap noch mal ein bisschen wichtiger geworden. Aber wer 100% nach Regeln spielen wollte, der konnte sie auch schon in der 3.5e nicht weglassen. Bei D&D geht es ums Monster schlachten und Schätze raffen, nicht umsonst gibt es so viele Bücher mit Monster und den Schätzen die sie dabei haben.
Danke für die Belehrung, worum es bei D&D geht. Hab ich in den 25 Jahren, die ich es schon kenne, wohl glatt übersehen... Nee, mal im Ernst: das der taktische Kampf in einem RPG, das seine Wurzeln im Miniaturen-Table-Top-Gaming hat, ausgeprägt ist, sollte niemanden wundern. Und das dieser besonders in der 3. Edition Teil des Spieldesigns geworden ist, wird wohl auch kaum jemand bestreiten. Deswegen muß ich aber nicht gut finden, daß der Fokus darauf nochmal erhöht wurde, oder? Wenn mein Charakter primär über Kampf- oder Support-Fähigkeiten definiert wird, dann lasse ich es doch gleich ganz mit der "Rolle" und packe ein ansehnliches Brettspiel aus.
In Memoriam E. Gary Gygax (1938-2008)

Archoangel

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #79 am: 02. März 2008, 16:19:59 »
Also ich muss jetzt auch sagen, dass mich der Spieltest-Report positiv überrascht hat. Bisher galten ja meine Befürchtungen, dass ich mit der 4e nichts anfangen könnte - die sind nun zerstreut :).

Ich sehe das, was ich bisher gelesen habe, als die Beste Brettspiel-RPG Variante seit Advanced Heroquest und werde sie mir sicher zulegen, um sie als solche zu verwenden. dann kann ich endlich auch meine nahezu 3.000 Minis nutzen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen...

Und das ist jetzt nicht polemisch - ich meine es ernst! Von dem,was ich bisher hier lese, gehe ich nicht mehr von einem Rollenspiel-Nachfolger der 3.5 aus, sondern von einem Brettspiel mit Rollenspielelementen, also Descent, Rückkehr der Helden, Warhammer Quest in besser. Das hat durchaus eine Daseinsberechtigung. Ich freue mich zumindest drauf.

Möglicherweise schaffen es ja 3rd Party Publisher eine "Advanced" 4e Form zu schaffen, die auch weiterhin die Form von Rollenspiel unterstützt, welche mir am Herzen liegt.

Bis dies so weit sein könnte, erhält die Szene zumindest wieder ein Einstiegsprodukt, in die wunderbare Welt der Rollenspiele, welches durchaus mit DSA1 und OD&D (gemünzt auf die Moderne) mithalten kann - und wenn dabei noch ein paar Online-Spieler abgezogen werden, um so besser. Ein paar werden sicher neugierig genug sein und eines Tages ein echtes Rollenspiel probieren...
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Arldwulf

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #80 am: 02. März 2008, 16:42:31 »
Was ich mich manchmal frage:

Was genau fehlt eigentlich dafür?

Zitat
Möglicherweise schaffen es ja 3rd Party Publisher eine "Advanced" 4e Form zu schaffen, die auch weiterhin die Form von Rollenspiel unterstützt, welche mir am Herzen liegt.


Oder ist dies eher ein zuviel an den falschen Ecken? Im Kampf kann es ja noch so viele neue Möglichkeiten geben - sie ändern halt wenig daran wie gut oder schlecht ein System das Verhalten ausserhalb des Kampfs unterstützt und regelt.

Was fehlt also?
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Chrischie

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #81 am: 02. März 2008, 16:51:19 »
@Argamae

Ich habe ehrlich gesagt nicht das Bedürfnis mich weiter mit dir zu streiten. Du hast eine in Deutschland häufig verbreitete Ansicht, was RPG ist. Solange du und deine Gruppe Spaß damit haben, ist das toll. Erwarte nur nicht, dass ich dir zustimme.
Wie man diese Spiele, die man Rollenspiel nennt, gespielt werden ist von Gruppe zu Gruppe sehr unterschiedlich.
AberD&D 4e ist immer noch ein Rollenspiel nur die Gewichtung ist noch mal stärker in Richtung taktisches Spiel gegangen. Die einen wollen ankommen und fantastische Welt erleben und andere wollen den Drachen gerne in den Arsch treten. Ich mag beides, wobei beide Extreme zu einem sehr unangenehmen Spiel führen können. Also werde ich weiter meine nWoD mit 10 Seiten Regeln  und viel Charakterspiel betreiben und an anderen Tagen den Drachen richtig crunchig in den Arsch treten. Beides sind aber Rollenspiele.

rujoh23

  • Mitglied
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #82 am: 02. März 2008, 16:51:24 »
@ archoangel
Ich freu mich auch schon auf die Brettspiel Kämpfe. Allerdings sehe ich nicht wo mich das davon abhalten soll gleichzeitig Rollenpiel mit dem System zu betreiben. Aber ich bin halt auch der Meinung das Charakterspiel sollte durch die Regeln so wenig wie möglich beeinflusst werden. Regeln brauche ich eigentlich nur für den Kampf und da scheint die 4E ja toll zu werden.

@Argamae
Dir kann ich leider überhaupt nicht zustimmen.
Bis her war es bei der 3E doch so, dass ich nach einem anspruchsvolln Kampf Rasten musste um den nächsten Kampf zu überleben. Nach deiner Aussage ist genau das ja typisch für Online Rollenspiele.
In der 4E kann man nun endlich ohne lange Rast mehrere Kämpfe überleben da man ja nach einer 5 min Pause wieder fitt ist. Das ist doch auch sehr realistisch, dass man nach einem Kampf seine Wunden verbindet und sich kurz ausruht bevor man weiter macht.

Zechi

  • Globaler Moderator
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #83 am: 02. März 2008, 16:57:04 »
Zitat von: "Windjammer"
Dem Autor scheint es aber nicht um ein "noch mehr" zu gehen, sondern darum, dass sich etwas in der 3.5 noch anstandslos im ausschließlichen Erzählstil umsetzen läßt aber in der 4E aber überhaupt nicht mehr. Daher meine Gegenfrage: kennst Du eine Runde, die 3.5 Kämpfe ausschließlich im Erzählstil abwickelt? Ich kenne keine, kanns mir nicht mal vorstellen, aber meine Erfahrung ist hier möglicherweise einfach zu begrenzt.


Wir hatten dazu ja eine Umfrage. Du siehst es spielen einige so. Ich verwende einen Mix aus Erzählstil und Miniaturenkampf, je nachdem welcher Stil sich für einen Kampf aus meiner Sicht besser eignet. Ich denke auch, dass man die Kämpfe in der 4E weiterhin im Erzählstil abhandeln kann, wenn man das möchte, aber der Aufwand dies zu tun verschiebt sich weiter zuungunsten des Erzählstils, was ich schade finde. Das war schon beim Übergang 3.0E zu 3.5E zu sehen.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Argamae

  • Mitglied
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #84 am: 02. März 2008, 17:01:57 »
Zitat von: "Chrischie"
@Argamae

Ich habe ehrlich gesagt nicht das Bedürfnis mich weiter mit dir zu streiten. Du hast eine in Deutschland häufig verbreitete Ansicht, was RPG ist. Solange du und deine Gruppe Spaß damit haben, ist das toll. Erwarte nur nicht, dass ich dir zustimme.
Wie man diese Spiele, die man Rollenspiel nennt, gespielt werden ist von Gruppe zu Gruppe sehr unterschiedlich.
AberD&D 4e ist immer noch ein Rollenspiel nur die Gewichtung ist noch mal stärker in Richtung taktisches Spiel gegangen. Die einen wollen ankommen und fantastische Welt erleben und andere wollen den Drachen gerne in den Arsch treten. Ich mag beides, wobei beide Extreme zu einem sehr unangenehmen Spiel führen können. Also werde ich weiter meine nWoD mit 10 Seiten Regeln  und viel Charakterspiel betreiben und an anderen Tagen den Drachen richtig crunchig in den Arsch treten. Beides sind aber Rollenspiele.

Naja, streiten tun wir uns meiner Meinung nach nicht. Ich habe versucht, darzulegen, was ich genau meinte, weil ich mich mißverstanden fühlte und Dir meinen Standpunkt näher bringen wollte. Du legst nochmal nach in Sachen "Oberlehrer", ohne auf mein Posting überhaupt einzugehen. So kann ja nicht mal ein Streitgespräch aufkommen. Sei es drum.
In Memoriam E. Gary Gygax (1938-2008)

Argamae

  • Mitglied
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #85 am: 02. März 2008, 17:13:38 »
Zitat von: "rujoh23"
@Argamae
Dir kann ich leider überhaupt nicht zustimmen.
Bis her war es bei der 3E doch so, dass ich nach einem anspruchsvolln Kampf Rasten musste um den nächsten Kampf zu überleben. Nach deiner Aussage ist genau das ja typisch für Online Rollenspiele.
In der 4E kann man nun endlich ohne lange Rast mehrere Kämpfe überleben da man ja nach einer 5 min Pause wieder fitt ist. Das ist doch auch sehr realistisch, dass man nach einem Kampf seine Wunden verbindet und sich kurz ausruht bevor man weiter macht.

Da hast Du mich etwas mißverstanden. Natürlich ist das Rasten wichtig und notwendig, ob nun in D&D 3 oder 4 oder sonstwo. Und es ist "realistisch" und nachvollziehbar. Aber Dinge wie "Healing Surges" sind rein designtechnisch (für mich) ein klarer Schritt weiter in Richtung "Videospiel-Flair". Das in 4E vermutlich viel öfter (kurz) gerastet wird, mag man im Spiel selbst ja stimmig unterbringen - und daran störe ich mich auch nicht sonderlich - aber es sind diese "Metagame"-Gedanken und Spieldesign-Entscheidungen, die ich bislang aus der 4E-Berichterstattung herausgelesen habe, die ich problematisch finde, weil sie eben die Art und Weise, D&D wahrzunehmen, noch mehr in eine Richtung verschieben, die ich nicht mag. Ich bezweifele weder, daß D&D 4E ein formidables Taktikspiel wird, noch, daß es richtig Spaß machen kann. Nur entspricht es nach meinen bisherigen Informationen noch weniger der Art Rollenspiel, die ich bevorzuge.
In Memoriam E. Gary Gygax (1938-2008)

Scurlock

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #86 am: 02. März 2008, 17:34:01 »
Ich schliesse mich Archoangels Einschätzungen an. Die 4E klingt nach viel Spaß, erinnert in den Schilderungen aber eher an ein komplexes und taktisches Brettspiel mit einigen Rollenspielelementen. Sicher liegt das auch an den beschriebenen Szenarien, die offensichtlich ausschließlich die Mechanismen auf der Battlemap in den Fokus gestellt haben. Andererseits erweckt es den Eindruck, dass genau dort auch der Schwerpunkt bei der Entwicklung der 4E gelegt wurde.
Insofern zeichnet sich für mich ab, dass die 4E als Rollenspielsystem in meinen Runden wohl nicht verwendet wird. Wenn mir aber mal danach ist, werde ich ein zwei Nachmittage mit Freunden und der neuen D&D-Edition verbringen, um zünftige Schlachten auf der Battlemap auszutragen.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Windjammer

  • Mitglied
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #87 am: 02. März 2008, 17:37:38 »
Zitat von: "Zechi"
Wir hatten dazu ja eine Umfrage.

Bei der ich v.a. den letzten post sehr interessant fand.:wink:
Zitat von: "Zechi"
Du siehst es spielen einige so.

Da ich nicht weiß, wieviele von diesen 13% die 3.0 spielen, ist das gar nicht so leicht einzuschätzen.
Zitat von: "Zechi"
Ich denke auch, dass man die Kämpfe in der 4E weiterhin im Erzählstil abhandeln kann, wenn man das möchte

Ich glaub auch dass man das kann. Aber das erfordert nicht nur einen 'Mehraufwand' sondern erhebliche Einschnitte beim benutzbaren 4E Regelmaterial. Das ganze MM und ein Teil des DMG ist auf die Zusammenstellung größerer, taktisch optimierter Monstergruppen ausgerichtet (viele der SC Rollen und Fähigkeiten auch, sag ich jetzt mal). Auf diese zentrale und grandiose Neuerung zu verzichten würde den Umstieg auf die 4E imho fast schon ad absurdum führen. Insofern kann der Autor recht haben, wenn er meint, reiner Erzählstil unter der 4E wird faktisch aussterben.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Chrischie

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Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #88 am: 02. März 2008, 17:40:48 »
Zitat von: "Argamae"

Naja, streiten tun wir uns meiner Meinung nach nicht. Ich habe versucht, darzulegen, was ich genau meinte, weil ich mich mißverstanden fühlte und Dir meinen Standpunkt näher bringen wollte. Du legst nochmal nach in Sachen "Oberlehrer", ohne auf mein Posting überhaupt einzugehen. So kann ja nicht mal ein Streitgespräch aufkommen. Sei es drum.


Ich hatte einen Post geschrieben, indem ich auf Forgespiele, nWoD, DSA und D&D eingegangen bin, ich hatte nur die Befürchtung, dass wir uns danach eh im Kreis drehen und es das Topic sprengt. Deshalb der Post, dass jede Runde anders spielt und meine Meinung ein ganz andere ist als deine. Aber gut hier nochmal die Kurzform.

Jedes Spiel unterstützt durch Entscheidungen, wie ein Regelsystem aufgebaut ist einen anderen Spielstil.

Die neue WoD als Beipseil hat ~10 Seiten Regeln, welches nicht die speziellen Kräfte einschließt, sondern ziemlich komplett alle Erschaffungsregeln, Kampfregeln, Fertigkeiten und Charakterentwicklung abdeckt. Das ist sehr dünn. Die Kämpfe sind schnell und sehr abstrakt und gefährlich aufgrund von langen Genesungszeiten als Mensch.

Andere spiele zum Beispiel aus der Forge benutzen die gleichen Regelsysteme um Kampf oder soziale Begebenheiten abzudecken. Als Beispiele wären hier The Shadow of Yesterday, Dogs in the Vineyard oder auch Prince Kingdom zu nennen. Wobei gerade bei Dogs in the Vineyard und Prince Kingdom um das Erzählrecht "gekämpft" wird.

D&D ist ein System in dem ein großer Teil der Fähigkeiten der SCs kampfrelevant ist, das spiel empfiehlt eine taktische Karte und liefert Regeln dazu. Der Spielleiter bekommt hier jede Menge Monster und Regeln an die Hand um für die SCs Herausforderungen zu entwickeln.

Jedes dieser Spiele unterstützt einen andere Art zu spielen. Sicherlich kann ich mit D&D etwas spielen, dass im Stil den anderen Genannten ähnelt., nur muss ich dann etwas am Spiel ändern und ob es letztendlich gut funktioniert steht auf einen anderen Blatt. Genau das gleiche gilt aber auch umgekehrt, wenn ich zum Beispiel mit Prince Kingdom eine D&D-ähnliches Spiel aufziehen will, wird das umständlich. Deshalb finde ich es befremdlich, wenn ich einem Spiel etwas vorwerfe, was es schon immer im Grundsatz war. D&D ist nun einmal ein Rollenspiel, welches eine starken Schwerpunkt auf den taktischen Kampf und der Überwindung von Herausforderung legt. Es war nie ein RPG welches dafür berühmt war mit seinem Regelsystem Charakterspiel zu unterstützen.
Deshalb halte ich jetzt eher die Fans für selbst schuld, die es eh immer als "DSA-Verschnitt" (ein Stilmittel zur Übertreibung. Ich meine es nicht so ernst.) gespielt haben und sich nun wundern, dass dies auf ein mal schwerer wird, diesen Spielstil in der neuen Edition umzusetzen und WotC nun auf einmal die bösen sind. Wobei WotC nichts anderes macht als das Spiel konsequent weiterzuentwickeln.

Ich halte es übrigens für keine Qualität eines Spielsystems, wenn es den sozialen Teil nicht regelt, dass es dann ein System ist, dass es Charakterspiel fördert. Eher das gegenteil ist der Fall. Da der/die schüchterne Spieler/in, immer die Person sein wird, die damit besonders benachteiligt ist am Spieltisch oder wenn auch die "wichtigen schauspielerischen Qualitäten" fehlen.

Windjammer

  • Mitglied
Erster Playtester Report nach NDA ende.
« Antwort #89 am: 02. März 2008, 17:52:56 »
Zitat von: "Argamae"
Natürlich ist das Rasten wichtig und notwendig, ob nun in D&D 3 oder 4 oder sonstwo. Und es ist "realistisch" und nachvollziehbar. Aber Dinge wie "Healing Surges" sind rein designtechnisch (für mich) ein klarer Schritt weiter in Richtung "Videospiel-Flair". Das in 4E vermutlich viel öfter (kurz) gerastet wird, mag man im Spiel selbst ja stimmig unterbringen - und daran störe ich mich auch nicht sonderlich - aber es sind diese "Metagame"-Gedanken und Spieldesign-Entscheidungen, die ich bislang aus der 4E-Berichterstattung herausgelesen habe, die ich problematisch finde


Und genau das ist ja der springende Punkt. Ich hab mir gestern den Dragonlance Cartoon-Film angesehen, und da gibt's folgende Szene (meine Eindeutschung):
Zitat
Tolpan: Warum musst Du Dich denn jetzt schon wieder ausruhen Raist, wenn Du doch SOO'n mächtiger Zauberer bist?
Raistlin: Weil jeder Zauberer, egal wie mächtig er ist, nur eine begrenzte Anzahl an Zaubern hat.

Und das isses. Alte Hasen sehen hier eine gelungene Einarbeitung eines bzw. zweier meta-game Aspekte. Dass das Vancian System und die damit verbundenen Ruhepausen "realistischer" wären als die in der 4E glaube ich nicht. Sie sind uns nur vertrauter. Bei deren Einführung stand genauso die Herausforderung ins Haus, diesen Regeln einen stimmigen Kontext zu geben, was dann durch Jahrzehnte an Spielrunden, Romane, und Filme geschah. Und ja, diese Regeln wurden damals genauso unter einem reinen metagameAspekt eingeführt. Das finde ich nicht nur legitim sondern sogar wünschenswert. Weil das, wie Du selber schreibst, nicht notwendigerweise dazuführt, dass das Eingeführte selber als ausschließlicher Metagame-Aspekt gehandhabt wird.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

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