Autor Thema: Morkain Anturin  (Gelesen 1404 mal)

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Calivar

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Morkain Anturin
« am: 04. Mai 2004, 14:49:00 »
 Morkain Anturin – die Geschichte eines Wanderers


Geboren am heiligen Tag Shaundakuls – dem Herren der Winde und Patron der Wanderer – am 15. Tarsarkh, 1349 DR, wuchs Morkain mitten in den Westlichen Herzlanden Faerûns auf.

In der stürmischen Nacht vor seiner Geburt war Edurath Kai’Gholein, Sturmgänger des Shaundakuls, Gast bei der Farmer-Familie Anturin.
Die gastfreundliche Familie nahm den reisenden Priester gerne bei sich auf, so wie es nun mal Brauch war, einsame Reisende aufzunehmen.
Ob nun Zufall oder Fügung wird wohl ein Geheimnis der Götter bleiben, doch die Anwesenheit Eduraths rettete Morkain und seiner Mutter das Leben.
Die Komplikationen bei seiner Geburt konnte der fähige Priester mit seinen göttlichen Kräften unterbinden und so wurde Morkain unversehrt geboren und die glückliche Mutter, erschöpft aber gesund,  hielt ein strammen Jungen in ihren Armen.

Edurath erteilte dem kleinen Morkain den Segen Shaundakuls und sagte der Familie Anturin, dass der kleine Morkain ein besonderes Kind sei – er war im Zeichen des Herren der Winde geboren worden und die Anwesenheit Eduraths sei kein einfacher Zufall gewesen.

Die Anturins vergaßen diese Worte jedoch sehr schnell wieder. Zum einen huldigte man der „Mutter“ – Chauntea – zum anderen verschwand der Sturmgänger plötzlich so schnell wie er gekommen war und die Erinnerung an ihn verblasste mit der Zeit sehr schnell (niemand ahnte, dass Edurath dem Ruf seines Patrons folgte – der seinen Klerikern am 15. Tarsarkh eines jeden Jahres mit den Winden wandeln lässt).

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Morkain wuchs in einer liebevollen Familie auf und lernte schnell das harte Leben auf einer Farm kennen. Mit seinen 3 Brüdern half er seinem Vater schon in jungen Jahren die täglichen Arbeiten auszuführen, während seine Mutter und die zwei Schwestern sich um Haus und Hof kümmerten.
Er führte ein glückliches Leben.
Alles ging seinen normalen Gang der Dinge – fast alles – denn jedes Jahr am 15. Tarsarkh des Jahres verspürte der kleine Morkain den Drang unter freiem Himmel zu sein. Er konnte nicht schlafen und es zog ihn unter die Sterne. Jedes Jahr lief er an eine Klippe, von der aus er das weite Land übersehen konnte und wiegte sich im Wind, der jedes Jahr an diesem Tag stark aufbrausend war. Dort fanden ihn seine Eltern jedes Jahr, friedlich schlafend wieder.

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Doch es sollte eine alles entscheidende Wendung in dem Leben des Morkain Anturin geben.
An einem wunderschönen Sommertag im Jahre 1362 DR passierte das schreckliche Ereignis, welches das gesamte Leben Morkains für alle Zeit verändern sollte.

Ein monströses Wesen aus den untersten Ebenen hatte einen Weg gefunden auf der materiellen Ebene zu wandeln. Es zog auf seinem Weg Tod und Vernichtung hinter sich her und eine Schneise des Chaos zerrüttete die Region – die Region in der auch die Familie Anturin ihren kleinen Hof hatte.

Der Dämon kam in dieser Nacht wie ein Dervish über den Hof. Alles wurde vernichtet. Alle Tiere starben, der Hof mit den zwei Gebäuden brannte völlig ab. Und Morkains komplette Familie fiel dem Blutrausch des Dämons zum Opfer. Auch Morkain hätte dieses Schicksal ereilt, wenn nicht göttliches Eingreifen ihn bewahrt hätte. In dem Augenblick, wo der Dämon den wimmernden Jungen erblickte, löste sich plötzlich Morkains Körper in Gasförmigkeit und ein starker Windstoß trieb den traumatisierten Jungen in die Lüfte.

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Morkain erwachte, als ihm die wärmende Sonne ins Gesicht schien. Er lag in einem großen weichen Bett und es duftete nach frischen Blumen und die Vögel zwitscherten vergnügt in der Ferne.
An seinem Bett saß eine Frau, die ihm liebevoll zulächelte.
Wie sich später herausstellen sollte, war diese Frau Cylyria Drachenbrust , eine der höchsten Harfnerinnen in ganz Faerûn.
Trotz der liebevollen Pflege war Morkain zu traumatisiert, als dass er sich schnell von dem Ereignis hätte erholen können. Morkain wurde von wilden Alpträumen geplagt und die nächsten zwei Jahre fand er seine Stimme nicht wieder.

Doch Cylyria Drachenbrust kümmerte sich aufopferungsvoll um den kleinen Morkain. Durch Ihre Zuneigung und die Hilfe eines Mannes, der Morkain schon einmal geholfen hatte, konnte Morkains Trauma jedoch nach zwei Jahren überwunden werden und er fand seine Stimme und sein Lachen endlich wieder.
Edurath Kai’Gholein, der offenbar ebenfalls ein Harfner war und dessen Weg sich nun schon das zweite Mal mit dem Morkains kreuzte war ebenfalls anwesend.
Edurath war der Ehemann von Cylyria und die beiden kümmerten sich von nun an um Morkain.

Außerdem lernte Morkain die Tochter von Edurath und Cylyria kennen. Ihr Name war Halindra. Sie war zwei Jahre jünger als Morkain und ebenfalls ein wesentlicher Grund für Morkains Genesung. Die beiden wurden in der folgenden Zeit unzertrennlich. Eine tiefe Freundschaft entwickelte sich, die sich in Liebe umwandeln sollte als die beiden älter wurden.

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Edurath wurde nicht nur Morkains Ersatzvater, er wurde auch sein Lehrmeister. Der Sturmgänger Shaundakuls war ein weiser Mann, der die entferntesten Orte von Toril bereist hatte und erst seit der Geburt seiner Tochter, Halindra ein wenig häuslicher geworden war.
Morkain erfuhr von Edurath, dass dieser seit der Geburt Morkains von Zeit zu Zeit den Jungen aus der Ferne beobachtet hatte und stets davon überzeugt war, dass Morkain im Zeichen Shaundakuls stand.
Am Tage der Tragödie erhielt Edurath den Ruf seines Patrons und augenblicklich eilte er mittels mächtiger Magie zu Morkains Rettung.

Jahre später berichtete Edurath, dass der Dämon welcher seine Familie umgebracht hatte einer der mächtigsten seiner Art war, der nur durch die Hilfe einer der bekanntesten und wohl mächtigsten Personen Faerûns vertrieben werden konnte. Elminster, seines Zeichens einer der obersten Harfner und Auserwählter Mystras schickte den Dämon dort hin, wo er herkam.

In Morkain entbrannte ein nie gekannter Hass auf diesen Dämon und er schwor sich dieses Wesen zu vernichten – sollte er dabei selbst sterben – so sei dies ein Preis den er gerne bereit wäre zu zahlen.

Edurath erkannte das Feuer welches in dem jungen Mann brannte und wusste, dass er einen Weg finden musste Morkain davon abzuhalten diesen Dämon aufzusuchen, der nur seinen sicheren Tod bedeuten würde.

Edurath schaffte dies, indem er Morkain zu einem Sturmgänger werden lies und ihm die Lehre Shaundakuls vermittelte. Morkain entpuppte sich als überaus talentiert und lernte schnell – schneller als es selbst Edurath für möglich gehalten hätte.
Auch die Liebe welche sich inzwischen zwischen Halindra und Morkain entwickelt hatte, lies den jungen Sturmgänger seinen Hass auf den Dämon in ein zu ertragendes Maß lenken.

Halindra, die von Ihrer Mutter in den Künsten von arkaner Magie unterwiesen wurde, war ebenfalls sehr talentiert. So kam es, dass Halindra zu einer Harfner Späherin ausgebildet wurde und sehr bald den Auftrag bekam geheime Missionen für die Harfner auszuführen. Morkain wusste, dass dies bedeutete, dass sich Ihre Wege trennen würden. Beide dienten den Harfnern – doch Sie konnten nur effektiv dienen, wenn jeder in seinen Spezialgebieten eingesetzt wude. Doch diese waren nun mal nicht die gleichen und so trennten sich die Liebenden unter Tränen, um sich zu schwören, nie einander zu entsagen und im Geiste verbunden zu bleiben.
Wenn das Schicksal es so wollte werden Sie sich wieder sehen und den Bund für das Leben eingehen.

Als Halindra das Elternhaus verlies, wusste auch Morkain, dass seine Zeit gekommen war. Edurath hatte ihn viel gelehrt und alles was er jetzt lernen konnte, musste er selbst erfahren.
So sagte auch Morkain seinen liebenden Stiefeltern kurz nach Halindra Lebewohl und verlies seine zweite Heimat, in der er für acht Jahre ein wundervolles Leben geführt hatte.

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Cylyria Drachenbrust gab Ihrem Stiefsohn ein Paket welches er einem wichtigen Harfner am östlichen Ende Faerûns bringen sollte.
Damit begann Morkains Tätigkeit als Nachrichten-Kurier der Harfner. Er arbeitete ausschließlich für die obersten Harfner, da seine außergewöhnlichen Fähigkeiten ihm für besonders heikle und gefährliche Aufgaben prädestinierten.
Morkain war inzwischen ein mächtiger Anwender göttlicher Magie geworden und durch seine Ergebenheit zu Shaundakul, dem Patron der Wanderer, auch in der Lage mächtigste Zauber für Ebenen- und Weltenreise zu wirken, welche normalerweise den arkanen Zauberwirkern vorbehalten sind. So war Morkain in der Lage die weitesten Strecken im Bruchteil eines Augenblickes zu überwinden.
Außerdem war er geschult sich in der Wildnis und den Ebenen zu Bewegen, wenn es sein musste, mit äußerster Heimlichkeit.
Auch für Einsätze, bei denen mit Widerstand gerechnet werden musste, wurde der Sturmgänger häufig eingesetzt.
Mit seine Hauptwaffe, einem mächtigen Langbogen, gefertigt vor Jahrhunderten von den Meistern der Bogenschießkunst, den Elfen der östlichen Reiche, war Morkain ein nicht zu unterschätzender Gegner. Viele Feinde der Harfner fanden dies erst heraus, als es bereits zu spät war und Morkain ein wahres Trommelfeuer von Pfeilsalven in Ihren Körper gejagt hatte.
Diesen Bogen erhielt er als Abschiedsgeschenk von Cylyria  und Edurath. Genauer gesagt, war sein erster Auftrag als Harfner-Kurier, der ihn in die östlichen Reiche verschlug, nur dazu gedacht, dass er von dem elfischen Harfner der dort lebte, diesen Bogen erhielt. Eine Waffe, welche mit dem göttlichen Segen ausgestattet ist, die niederträchtigsten Kreaturen zu bekämpfen, welche jemals Ihr Dasein auf Faerûns Oberfläche fristeten.

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Nach einer Zeit des Herumreisens, bekam Morkain den Auftrag einen wertvollen Gegenstand zu Elminster zu bringen. Dieser war von den sogenannten „Rittern der Schattenklinge“, einer Gruppierung von Klerikern und Waldläufern im Glauben Shaundakuls, in den Ruinen von Myth Drannor gefunden worden.
Zu seiner Überraschung und Freude traf Morkain bei den Rittern der Schattenklinge auf eine weitere Harfnerin, die er nur zu gut kannte: Halindra!
Halindra hatte den Auftrag gehabt nach diesem vergessenen Artefakt zu suchen und war erfolgreich gewesen.
Erste Untersuchungen ergaben, dass dieser Gegenstand vor absolut böser Magie pulsierte. Keiner der Anwesenden war in der Lage genaueres über diesen Gegenstand herauszufinden. Aber er schien das Böse magisch anzuziehen.

Halindra und Morkain feierten ihr Wiedersehen ausgiebig, auch wenn diese Freude bald zu Trauer umschlagen sollte.

Gerade noch konnte Morkain reagieren, als der erste Dämon das Zelt aufriss und jagte diesem eine Salve tödlicher Pfeile entgegen. Doch dann brach die Hölle los. Überall ertönten Schreie und monströse Laute. Die Erde erbebte unter Erschütterungen und es wimmelte von niederträchtigen Kreaturen.
Halindra und Morkain töteten einen Gegner nach dem nächsten und auch die Ritter der Schattenklinge, geschulte Kämpfer gegen derlei Wesen, kämpften tapfer. Es sah so aus, als wenn die Helden des Lichtes die Schattenwesen besiegen könnten, bis ER auftauchte.
Plötzlich spürten alle, dass etwas so Bösartiges gekommen war, dass seine pure Anwesenheit einige der Helden erstarren ließ.

Ein Dämon so voller Macht, dass Morkain sofort wusste, dass diese Schlacht verloren war. Zielstrebig machte sich das Monster auf dem Weg zu seiner ersehnten Beute.

Morkain und Halindra wollten noch fliehen, doch es war zu spät. Der Dämon lies beide erstarren und selbst der mächtige Sturmgänger konnte dem Willen des Dämonenfürsten nicht widerstehen.

Der Dämon riss das Artefakt an sich. Im gleichen Augenblick war er verschwunden – einfach weg.
Sofort entbrannte der Kampf erneut, doch ohne ihren Anführer waren die restlichen Dämonen bald tot.

Halindra und Morkain waren körperlich unverletzt, doch durch die pure Nähe zum Dämonenfürsten tief erschüttert.

Kurze Zeit später ereilte die beiden eine Stimme in ihrem Kopf – Elminster selbst sprach:

„Ihr müsst ihn verfolgen und das Artefakt wiederbeschaffen! Koste es was es wolle. Ihr seit die einzigen, die dazu in der Lage sind. Das Leben Tausender liegt in euren Händen, Harfner!“

Und so folgten Morkain und Halindra dem Ruf des wohl mächtigsten aller Harfner. Man wechselte auf die Ebene der Dämonen und nahm die Verfolgung auf. Eine Reise, die gefährlicher war, als alles was die beiden bis dato erlebt hatten.

Man erlebte Dinge, die man nicht für möglich gehalten hatte und entging des öfteren nur um Haaresbreite dem Tod. Doch schlussendlich konnten die beiden Harfner das Schloss des Dämonenfürstens erreichen.
Es gelang den beiden bis zum Aufbewahrungsort des Artefakts vorzudringen, doch hier endete ihr Glück.

Der Leibwächter des Fürst war nur zu bereit die beiden Harfner zur Strecke zu bringen. Morkain erkannte die Bestie sofort wieder. Vor 9 Jahren hatte dieses Wesen seine gesamte Familie ermordet. Morkains Hass vernebelte seinen Verstand. Ohne nachzudenken stürzte er sich auf den Dämon. Mit gezogenem Zweihänder, der Waffe seines Gottes und mit diversen Kampfzaubern verstärkt entflammte ein Duell, welches den krönenden Abschluss einer epischen Heldengeschichte hätte bilden könnte.
Mit dem Hass und der Verzweifelung eines Kindes, welches den Tod seiner Familie rechen will, schlug Morkain wieder und wieder auf die Bestie ein. Doch auch der mächtige Sturmgänger konnte den Dämon nicht in die Knie zwingen.

Das letzte was Morkain sah und hörte war die grinsende Fratze des Dämons über ihm
„Und jetzt kümmern wir uns um SIE!“
Morkains blick fiel über Halindra, die schwer atmend gegen die Wand lehnte, aus zahlreichen Wunden blutend.
Dann wurde alles dunkel.

Morkain erwachte an Ketten, mit höllischen Schmerzen – Schmerzen die ihm die Gewissheit gaben noch am Leben zu sein. Doch warum?
Morkain sollte die gesamten Qualen erfahren – Qualen die er im Tode nie erlebet hätte.

Er war wochenlang Gefangener des Dämons. Er wurde gefoltert und gedemütigt, doch nichts konnte den Willen dieses Mannes brechen. Sein Überlebenswille wurde angetrieben von der Angst Halindra niemals wieder sehen zu können.

Allein Morkains mentales Bollwerk rettete seine Seele über diese Zeit hinweg, während sein Körper Qualen ausgesetzt wurde, die niemand überstehen konnte – doch der perfide Dämon heilte den geschundenen Körper des Sturmgängers immer noch gerade rechtzeitig, so dass dieses Spiel immer weiter fortgesetzt werden konnte.

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Morkain hatte die Hoffnung auf Rettung schon beinahe aufgegeben, da wendete sich sein Schicksal.
Eine Gruppe von Elite-Harfnern hatte es irgendwie geschafft sich bis in das Schloss des Dämonenfürsten vorzukämpfen.
Morkain konnte befreit werden, genauso wie der Körper Halindras. Doch Ihre Seele hatte Morkains Peiniger in einem Edelstein gefangen, den er nun als Trophäe an einer Kette um seinen Hals trug.

Morkain wurde fortgebracht und konnte endlich den Klauen des Dämons entgehen.
Doch sein Herz lag in Trauer. Seine Geliebte Halindra war immer noch in den Klauen dieser abartigen Kreatur. Morkain schwor abermals, diesen Dämon zur Strecke zu bringen.
Doch ihm war nur zu bewusst, dass er dafür Hilfe brauchte. Mächtige Hilfe…

Morkain brachte den Körper Halindras zu seinen Stiefeltern, und berichtete ihnen was passiert war. Tiefe Trauer umfing die gesamte Familie.
Für Morkain gab es keinen Augenblick des Verschnaufens – sofort brach er auf und bereiste Faerûn in der Hoffnung jemanden zu finden, der ihm bei seiner Aufgabe würde helfen können.
Sein Ziel lag ihm klar vor Augen – und eine weitere Reise begann….


Wie es weiter geht, könnt Ihr in der Story Hour http://forum.dnd-gate.de/index.php?showtopic=923' target='_blank'>"Bastion of broken Souls" nachlesen. ;)

Zargart

  • Gast
Morkain Anturin
« Antwort #1 am: 31. August 2004, 11:39:27 »
 Ohne jede Übertreibugn:
Klasse Geschichte!

Einzig und allein de Umstand das ihnen Elminster nicht einmal mitteilt wieso NUR SIE das Artefakt zurückholen könnten und das man nicht erfährt um was es sich bei diesem Artefakt handelt lassen es nicht zu einer GENIALEN Geschichte werden.
Nein, Scherz, natürlich extrem gute Geschichte!