Autor Thema: Shadowrun  (Gelesen 12257 mal)

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Xiam

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Shadowrun
« Antwort #15 am: 11. März 2008, 22:55:30 »
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"
Weiß jemand, wie es eigentlich um Shadowrun insgesamt steht? Hat das Fehlen eines dt. Vertreibers etwas mit zu niedrigen Absatzzahlen zu tun, oder geht es da um etwas anderes? Ist SR4 gut angekommen?


FanPro hat die US-Lizenz für Shadowrun im Rahmen ihrer geschäftlichen Neuorientierung (die wollen wohl jetzt hauptsächlich auf Romane machen) letztes Jahr verkauft. Neuer Inhaber der Lizenz ist der Verlag Catalyst Game Lab, eine Tochtergesellschaft von InMediaRes Productions, die eigens für die Übernahme der SR- und Battletech-Lizenzen gegründet wurde.

Catalyst Game Lab ist somit alleiniger Inhaber der weltweiten Vertriebsrechte von Shadowrun und damit für die Vergabe einer deutschen Lizenz an einen geeigneten, interessierten Verlag verantwortlich. Und genau da hakt es wohl.

Je nachdem, wen man fragt, bekommt man nun unterschiedliche Versionen zu hören, warum die deutsche Lizenz bis dato noch nicht vergeben wurde bzw. die Verhandlungen andauern.

Die einen sagen, Catalys Game Lab wolle eigentlich gar keine deutsche Version mehr in Lizenz produzieren lassen, da sie sich mehr davon versprechen, ihre englischsprachigen Regelwerke auf dem deutschen Markt zu veräußern.
Für diese Version spräche, dass laut Gossip in der Szene mehrere Verlage Gewehr bei Fuß stünden, um endlich produzieren zu können - u.a. Ulysses, die ja auch DSA übernommen haben und in ihrem Forum bereits ein SR-Unterforum eingerichtet haben.

Andere behaupten, Catalyst Game Lab würde nur zu gerne eine deutsche Lizenz vergeben, sämtliche Interessenten jedoch seien derartig zögerlich, dass sich die Verhandlungen ins Unendliche ziehen. Grund hierfür sei, dass alle Interessenten eigentlich mit ihren Eigenproduktionen ausgelastet seien und es auch derzeit noch nicht genügend englisches Material für SR4 gäbe, das man mit Aussicht auf einen finanziellen Erfolg übersetzen und vertreiben könnte.

Die Wahrheit werden wir Uneingeweihten wahrscheinlich nie erfahren. Fest steht jedoch, dass es entweder schnell eine Lösung geben sollte, oder SR laufen auch noch die letzten hartgesottenen Fans weg. Viele Käufer des deutschen SR-GRW kommen sich mittlerweile vollkommen zurecht verarscht vor, da seit dem Erscheinen des GRW eigentlich nichts nennenswertes mehr auf deutsch erschienen ist - von einem Abenteuerband und dem einen oder anderen Hybrid-Supplement (soll heißen: Hintergrundband ohne Regeln, der sowohl mit SR3 als auch SR4 zu verwenden ist) mal abgesehen.

Das ist mein letzter Stand.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Niedertracht

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Shadowrun
« Antwort #16 am: 12. März 2008, 01:23:54 »
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"

Weiß jemand, wie es eigentlich um Shadowrun insgesamt steht?

Schlecht. - Nein, im Ernst. In meinem Bekanntenkreis ist SR4 nicht wirklich gut angekommen - und bei mir persönlich ganz besonders nicht. Das liegt aber vor allem daran, daß mir die neuen Regeln kaum zusagen (mit entsprechender Gruppe wäre ein Mix aus SR1 und SR2 mit wenigen Aspekten aus SR3 ideal für mich) und der neue Hintergrund mich nicht anfixt.

Zitat

Hat das Fehlen eines dt. Vertreibers etwas mit zu niedrigen Absatzzahlen zu tun, oder geht es da um etwas anderes?

Keine Ahnung. Mein letzter Stand diesbezüglich ist, daß eigentlich nur noch ein Verlag im Rennen ist - Pegasus. Ulisses galt eigentlich als heißester Kandidat, aber - zum Glück - wurde schon vor längerer Zeit im Forum bekannt gegeben, daß Ulisses die Lizenz nicht bekommen wird, bzw. nicht bekommen will - woraufhin es auch keinen SR-Bereich mehr gibt, wenn ich das recht in Erinnerung habe.

Zitat

Ist SR4 gut angekommen?

Überwiegend wird die Meinung vertreten, daß die neuen Regeln sehr gut sind und auch "besser", vor allem in Hinsicht des Spielflusses. Auch die "virtuelle Realität" wird von vielen gelobt (oftmals mit dem Argument: "WLAN gibt's doch heute schon.").

Für mich persönlich und viele meiner Bekannten gilt dies - wie oben schon angedeutet - jedoch nicht. Dafür spiele ich dieses Spiel (mit allen seinen Macken) schon viel zu lange und gehöre zu den Unverbesserlichen, den Bornierten.

Meine persönliche Abneigung basiert im Wesentlichen auf der neuen Würfelmechanik: ich mag dieses (wahrscheinlich bei der WoD abgekupferte) System nicht. Ich bin ein Verfechter hoher Mindestwürfe (egal ob als Spieler oder SL). Mindestwürfe von 12+ machen das Spiel erst spannend [und (komischerweise) sind diese Regionen bei uns auch eher Alltag als Ausnahme] - und das auch mit den Wahrscheinlichkeiten, die wohl jedem Mathematiker ein Graus sind. Feste Mindestwürfe sind überhaupt nicht mein Ding. Dazu finde ich Attribut + Fertigkeit + positive Modifkatoren - negative Modifikatoren = Würfelpool auch nicht gerade prickelnd.

Der zweite Punkt ist die neue Matrix. Ich mag sie nicht, ich liebe diese 80er-Retro-Matrix (wie ich insgesamt den 80er-Flair im Spiel liebe, der in älteren Publikationen noch eindeutig anzutreffen ist).

Neutral sehe ich die Herabsetzung der Kosten für Cyberware. Viele hatten immer das Problem umfangreiche kybernetische und biologische Modifikationen ihres Charakters zum Start zu erklären [was dann leider oftmals in dem klischeehaften Ex-irgendwas-Charakter endete - klischeehaft deshalb, weil oftmals ein bestimmtes Ereignis dazu führte, daß der Charaktere die entsprechende Organisation (Militär und Konzern schienen ziemlich beliebt zu sein) "nicht ganz vorschriftsmäßig verließ" - Tod vorgetäuscht etc.]. Dies Problem besteht jetzt nicht mehr in dem Maße (weil auch die möglichen Ressourcen zu Startbeginn reduziert wurden).
Da sich meine Sichtweise der Welt hier aber stark von der von vielen unterscheidet, habe ich dieses Problem nicht (mehr) wirklich und ich sehe es deshalb neutral: in Ordnung, für mich jedoch nicht nötig.

Aber die beiden Kritikpunkte, die nur meinen persönlichen Geschmack wiederspiegeln, sind so essentiell in der neuen Edition, daß ich sie nie in einer festen Gruppe spielen werde.
Money is the only cause worse dying for.

Troll

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Shadowrun
« Antwort #17 am: 12. März 2008, 10:31:30 »
Zitat von: "Xiam"

FanPro hat die US-Lizenz für Shadowrun im Rahmen ihrer geschäftlichen Neuorientierung (die wollen wohl jetzt hauptsächlich auf Romane machen) letztes Jahr verkauft. Neuer Inhaber der Lizenz ist der Verlag Catalyst Game Lab, eine Tochtergesellschaft von InMediaRes Productions, die eigens für die Übernahme der SR- und Battletech-Lizenzen gegründet wurde.

Catalyst Game Lab ist somit alleiniger Inhaber der weltweiten Vertriebsrechte von Shadowrun und damit für die Vergabe einer deutschen Lizenz an einen geeigneten, interessierten Verlag verantwortlich. Und genau da hakt es wohl.



Wie ich gehört habe, ist es offen, ob nicht FanPro noch die Lizenz für deutsche Romane hat, jedenfalls behauptet das wohl FanPro. Ansonsten ist, wie Niedertracht schon sagte, nur noch Pegasus im Rennen.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

Shadowrun
« Antwort #18 am: 12. März 2008, 11:48:46 »
Hm, na das ist ja ziemlich kurios. Danke für das Update jdf. :-)

Man kann sich ja wundern, dass FanPro die Lizenzen für das Verlegen von DSA/Shadowrun überhaupt verkauft hat. Ein zu unsicheres Geschäft? Keine guten Autoren im Haus? Zu schlechte Absatzzahlen (auf dem deutschen Markt)? "Konzentration auf's Kerngeschäft"?

Falls FanPro die Lizenz nur für die Romane behalten haben sollte, fände ich das jdf. nicht den nettesten Zug. Ein Rollenspielsystem von der (AFAIK) sicheren CashCow Romane zu trennen... naja. Nicht gerade förderlich für das System selbst, denke ich.

@ Dt. Regelwerk: Ich erinnere mich noch, dass es großes Geschreie wg. der Qualität der Übersetzung und des Fehlens eines Lektorats gab, aber da endete (aus anderen Gründen) das Interesse meiner Runde und damit meiner an Shadowrun schon. Ist natürlich hart, wenn nur das Grundregelwerk 'rauskommt und man danach auf dem Trockenen bleibt.Andererseits ein Anlass, sich den englischen Werken zuzuwenden, das macht wenigstens unabhängig von der Qualität der Übersetzung. :-/
Seid lieb zu einander.

Niedertracht

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Shadowrun
« Antwort #19 am: 12. März 2008, 12:16:43 »
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"

Ist natürlich hart, wenn nur das Grundregelwerk 'rauskommt und man danach auf dem Trockenen bleibt.

Man muß aber auch sagen, daß man auch nur mit dem Grundbuch spielen kann - egal in welcher Edition.

Klar hat man mit den Zusatzbüchern auch mehr Möglichkeiten, aber ganz ehrlich, notwendig sind nicht alle, z.B. das Arsenal: ich brauche keine (geschätzte) 25 schwere Pistolen, die sich weitesgehend eh nur darin unterscheiden, daß sie ein, zwei Patronen mehr im Magazin aufnehmen können, dafür ein Punkt weniger Tarnstufe haben. Und von den optionalen Regeln (Nahkampf, Fallschirmspringen, Tauchen) ganz abgesehen.
Money is the only cause worse dying for.

Vhalor

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Shadowrun
« Antwort #20 am: 12. März 2008, 13:18:58 »
Zitat von: "Niedertracht"
Man muß aber auch sagen, daß man auch nur mit dem Grundbuch spielen kann - egal in welcher Edition.
Also einen Rigger in 3.01d spielen, der nur die Fahrzeuge/Drohnen aus dem GRW Zugriff hat, kann ich mir kaum vorstellen.

Grundsätzlich gefiehl mir aber die Art wie mit Zusatzbüchern in SR3 umgegangen wurde besser als in D&D 3.x. Bei letzterem ist so ziemlich jedes Buch ein bunter Mix aus PrC, Zaubern und Feats. Bei SR lag der Fokus doch eindeutiger bei dem jeweiligen Schwerpunkt (Matrix, Magie, Fahrzeugen, usw.)

DarkAttic

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Shadowrun
« Antwort #21 am: 12. März 2008, 14:18:13 »
Na ja, das bisher zu wenig deustches Material für SR erschienen ist, ist auch nicht ganz haltbar. Das GRW ist erstaunlich komplett (viele Gimmicks aus den alten Zusatzbändern, u.a. für die Martix, Ausrüstung, Fahrzeuge) und die neuen Quellenbücher bieten auch nur die exotischsten Alternativen für den eigenen Charakter, was SR beim besten Willen auf keinen verlorenen Posten abstellt. Sicherlich würde ich mich auch über eine  regere Produktion freuen, aber um das neue System erst einmal näher kennenzulernen, freue ich mich eigentlich über das Ausbleiben ganzer optionaler Bänder.

Kilamar

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Shadowrun
« Antwort #22 am: 12. März 2008, 14:28:06 »
Die neuen Regeln, soweit ich sie kenne, sagen mir auf jeden Fall zu. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung des d6 war beim alten System einfach ein Hindernis.

Allerdings schließe ich mich den anderen an und kann die neue Atmosphere nicht gut finden. Wenn 4.0, dann nur vor dem alten Hintergrund. Das , und die schlechte Qualität der ersten deutschen Ausgabe haben SR im deutschen Raum sicher einen Dämpfer verpasst.

Kilamar

Niedertracht

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Shadowrun
« Antwort #23 am: 12. März 2008, 16:51:28 »
Zitat von: "Vhalor"
Also einen Rigger in 3.01d spielen, der nur die Fahrzeuge/Drohnen aus dem GRW Zugriff hat, kann ich mir kaum vorstellen.

Wieso nicht? Aufgrund der geringen Auswahl?
Money is the only cause worse dying for.

Vhalor

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Shadowrun
« Antwort #24 am: 12. März 2008, 17:26:13 »
Zitat von: "Niedertracht"
Wieso nicht? Aufgrund der geringen Auswahl?
Durchaus. Vor allem was Waffen und Fahrzeugausstattung angeht ist hier viel weniger Material vorhanden als für die anderen Archetypen. IMO ist sogar im Riggerhandbuch die Auswahl an Drohnen zu gering ausgefallen, aber man kann sich zumindest mit den dort befindlichen Regeln selbst welche zusammenbasteln.

Niedertracht

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Shadowrun
« Antwort #25 am: 12. März 2008, 19:33:05 »
Da hast du Recht - das habe ich oben ehrlich gesagt nicht wirklich bedacht. Vor allem im Bereich der Fahrzeugausrüstung ist das Rigger 3 sicherlich sehr nützlich, wenn nicht sogar notwendig.
Money is the only cause worse dying for.

Shadowrun
« Antwort #26 am: 12. März 2008, 19:40:00 »
Zitat von: "Kilamar"
Die neuen Regeln, soweit ich sie kenne, sagen mir auf jeden Fall zu. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung des d6 war beim alten System einfach ein Hindernis.

Allerdings schließe ich mich den anderen an und kann die neue Atmosphere nicht gut finden.


Kurios. Das gibt auch die Meinung in meiner Gruppe wieder... Neue Regeln, nicht gerade einfallsreich (WoD-Ripoff), aber klarer als vorher. Aber der Hintergrund... jede Menge neuer Kram, aber ausgerechnet die Hintergrund-/Regelfragen, die bei SR3 Probleme ohne Ende gemacht haben, waren 1:1 kopiert (v. a. SINs und Hüter).

Einfachere, klarere Regeln, veränderter Flair... irgendwie erinnert das an D&D3 / D&D4, eh?  :wink:
Seid lieb zu einander.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Shadowrun
« Antwort #27 am: 12. März 2008, 20:04:46 »
Zitat von: "DarkAttic"
Na ja, das bisher zu wenig deustches Material für SR erschienen ist, ist auch nicht ganz haltbar. Das GRW ist erstaunlich komplett (viele Gimmicks aus den alten Zusatzbändern, u.a. für die Martix, Ausrüstung, Fahrzeuge) und die neuen Quellenbücher bieten auch nur die exotischsten Alternativen für den eigenen Charakter, was SR beim besten Willen auf keinen verlorenen Posten abstellt. Sicherlich würde ich mich auch über eine  regere Produktion freuen, aber um das neue System erst einmal näher kennenzulernen, freue ich mich eigentlich über das Ausbleiben ganzer optionaler Bänder.

Es ist vor allem Hintergrundmaterial, das fehlt und das großspurig angekündigt war. Nicht vergessen, die Welt hat sich bis 2070 mal wieder massiv verändert und auch wenn man grobe Entwicklungen im GRW findet, die Details sollten dann in Zusatzbüchern kommen, von denen bisher kaum 4.0-spezifisches erschienen ist.
Gut, einigen wird das herzlich egal sein, die machen einfach ihr eigenes Ding. Viele wollen aber die offizielle Produktlinie spielen und sitzen nun auf dem Trocknen. Die teilweise miese Stimmung unter den Fans kann ich angesichts dieser Entwicklung gut nachvollziehen.

Ich für meinen Teil mochte die Regeln eigentlich ziemlich gerne, nur mit der neuen WiFi-Matrix hatte ich so meine Probleme. Ich habe das Kapitel wer weiß wie oft durchgearbeitet und trotzdem blieben immernoch Fragen offen, wie genau was nun funktioniert und was man genau machen kann und was nicht. Welche Geräte haben Knoten, welche nicht? Welche sind augmented aufspürbar, welche nicht? etc. pp.
(Diese Fragen braucht mir hier übrigens jetzt niemand beantworten)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

trynerror

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Shadowrun
« Antwort #28 am: 12. März 2008, 20:23:42 »
Wir spielen gelegentlich 4te, aber eher low-tech und viele haben sich angewöhnt ihre Ware weiterhin hart verdrahten zu lassen um den Gefahren des wireless (das hacken is da irgendwie ein Witz) entgegenzuwirken. Damit spielen wir dann zwar 4te aber nutzen eher das Flair der dritten Edition, weshalb wir eigentlich nicht auf mehr als die bisher erschienenen Sachen angewiesen sind.

Regeltechnisch mag ich die vierte lieber, weil sie vor allem Neuspielern einfacher zu vermitteln ist, aber trotzdem laufen immer wieder Runden mit alten Charakteren und nach den alten Regeln, weil da eben alles da ist.

Talwyn

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Shadowrun
« Antwort #29 am: 12. März 2008, 23:25:03 »
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"
Zitat von: "Kilamar"
Die neuen Regeln, soweit ich sie kenne, sagen mir auf jeden Fall zu. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung des d6 war beim alten System einfach ein Hindernis.

Allerdings schließe ich mich den anderen an und kann die neue Atmosphere nicht gut finden.


Kurios. Das gibt auch die Meinung in meiner Gruppe wieder... Neue Regeln, nicht gerade einfallsreich (WoD-Ripoff), aber klarer als vorher. Aber der Hintergrund... jede Menge neuer Kram, aber ausgerechnet die Hintergrund-/Regelfragen, die bei SR3 Probleme ohne Ende gemacht haben, waren 1:1 kopiert (v. a. SINs und Hüter).

Einfachere, klarere Regeln, veränderter Flair... irgendwie erinnert das an D&D3 / D&D4, eh?  :wink:


Ich mag mich täuschen, aber bei Regeln ist meiner Meinung nach Originalität nicht unbedingt das wichtigste Kriterium. Es gibt genügend Rollenspiele, die irgendwelche bizarren Resolutionsmechanismen bemühen, deren einziger Vorteil darin besteht, dass es sie sonst nirgendwo in dieser Form gibt. Praktikabel sind solche Mechanismen selten, aber hey - dafür sind sie verdammt innovativ. Unspielbar teilweise, vielleicht, aber immerhin super originell.

Insofern kapiere ich nicht ganz, was schlecht daran sein soll, dass in SR4 ein etablierter und bekanntermaßen funktionierender Mechanismus verwendet wird. Für den alten spricht objektiv betrachtet jedenfalls nicht sehr viel, abgesehen von der Keule der Bornierten - früher war einfach alles besser.

Wo ich allerdings uneingeschränkt zustimme ist die Kritik am neuen Fluff. Eine kabellose Matrix, in die sich irgendwelche Technomancer ohne jeglichen technischen Schnickschnack per Gedankenübertragung einloggen können? Was für ein Mist... Und das Realismusargument ist auch für den Arsch.

Das trashige 80er-Jahre-Flair hat SR einfach immer gut gestanden, daran hätte man nichts ändern müssen. Es ist auch kein Argument, dass es ja heutzutage schon WLAN gibt und so - es ist ein fiktives Setting. Kabelloser Zugang ist ja ok - aber ich persönlich fand es eigentlich auch in den letzten Jahren noch cool, dass mein Decker einen Truck mit einer riesigen Satellitenschüssel auf der Ladefläche hatte (unter einer wegfahrbaren Abdeckung), damit er sich immer und überall in die Matrix einloggen kann. Damals gab's in der Wirklichkeit auch schon WLAN und das Spiel hat trotzdem Spaß gemacht. Außerdem hätte man es nicht gleich so maßlos übertreiben müssen und Cyberdecks komplett abschaffen. Meinetwegen winzige Cyberwarekomponenten und keine klobigen Tastaturen mehr, aber einfach nur per... Psi-Kräften?