Autor Thema: Shadowrun  (Gelesen 12234 mal)

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Kilamar

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Shadowrun
« Antwort #30 am: 12. März 2008, 23:44:16 »
Vor allem macht das wenig Sinn in einer Welt, in der das weltweite Netz schon zweimal zusammen gebrochen ist, das man beim dritten Versuch das Netz noch erweitert und man jede Kaffemaschine daran anschließt und das bei einer Sicherheit bei der jedes präpubertäre Script-Kid seinen Spaß hat. Das würde keine (Meta)-Menschheit mitmachen. Da würde man konsequent eine Offline Strategie fahren und nur das notwendigste vernetzen und das mit einer Sicherheit bei der der alte Dodger Alpträume bekommt.

Kilamar

Taysal

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Shadowrun
« Antwort #31 am: 13. März 2008, 00:28:26 »
Physikalisch getrennte Netzwerke und Datenkuriere sollten eigentlich in den Vordergrund treten. Wie ich ebenfalls schon meinte, ist SR4 für mich kein SR mehr sondern was anders, was mir aber auch gefällt. :)

Unsere Cyberpiraten-Kampagne läuft weiterhin auf SR3, aber ich bin versucht S4R (Shadowrun for Rookies ;) ) zu testen. Fehlendes Material stört mich da weniger, da ich es gewohnt bin Dinge einfach zu improvisieren und immer wieder mal was ausprobiere - was nur manchmal klappt oder zu Ende gebracht wird.

Wobei ich noch immer von einem SR3-MMORPG träume, dessen Konzept ich alleine entwerfen darf ...  :D

Aber egal. Hatte nicht F&S auf der Spiel '07 etwas wegen der SR-Lizenz verlauten lassen? Oder habe ich das Youtube-Video falsch in Erinnerung?

Nun, vielleicht geht Shadowrun dorthin, wo auch andere FASA-Spiele über die Prärie galoppieren: Battletech, VOR, Earthdawn, Shadowrun - ich mag diese Spiele, doch irgendwie gammeln sie nur noch so vor sich hin ... :(

Was das System selbst angeht, so ist es ja gut, etablierte und einfache Systeme zu übernehmen - falls man sie gut und richtig umsetzt. Ist die Frage, wie es da überhaupt mit "Patenten"/"Copyrights" aussieht. Ob man sich das Würfeln gegen einen SG weltweit sichern kann?  :twisted:

Shadowrun
« Antwort #32 am: 13. März 2008, 08:35:33 »
Spiel-/Würfelprinzipien selbst lassen sich AFAIK nicht rechtlich schützen.

@ Talwyn
Klar, es muss nicht jeder das Rad neu erfinden. Aber den Würfelmechanismus aus 'nem anderen System quasi direkt übernehmen (nur mit W6 statt W10), herrje, dazu brauche ich keinen professionellen Designer. SR4 nach WoD-Regeln - schön und gut. Aber dafür neu Geld auszugeben... naja, da erwarte ich irgendwie mehr (Eigen)Leistung für die Mücken.

Gerade bei den kritischen Punkten ist die nicht gekommen; die Regeln zu Hütern bspw. waren nicht mal auf dem Stand der SR3-Errata/FAQ. Ein bekanntes, hundertfach angesprochenes Regelproblem einfach zu ignorieren, finde ich... naja... faul.

Für ein hypothetisches D&D4, in dem von W20 auf W12 umgestellt wird, Klerikerzauber jetzt auch wireless... äh... ohne Berührungsangriff gewirkt werden können und sonst nichts passiert - nett, falls das alte Buch ohnehin auseinanderfällt, aber sonst würde man dafür auch kein Geld ausgeben, oder?
Seid lieb zu einander.

DarkAttic

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Shadowrun
« Antwort #33 am: 13. März 2008, 09:43:09 »
Zitat von: "Talwyn"
Wo ich allerdings uneingeschränkt zustimme ist die Kritik am neuen Fluff. Eine kabellose Matrix, in die sich irgendwelche Technomancer ohne jeglichen technischen Schnickschnack per Gedankenübertragung einloggen können? Was für ein Mist... Und das Realismusargument ist auch für den Arsch.

(...) Außerdem hätte man es nicht gleich so maßlos übertreiben müssen und Cyberdecks komplett abschaffen. Meinetwegen winzige Cyberwarekomponenten und keine klobigen Tastaturen mehr, aber einfach nur per... Psi-Kräften?


Otaku (= Technomancer) gab es doch schon mindestens in der dritten Edition...

[Edit]
Hintergrundbänder mögen zwar zur Zeit rar gesät sein, allerdings kommen diese imho mit einer wunderbar hohen Qualität daher. Dies gilt zumindest für die beiden Produkte deutscher Herkunft (SOX, München Noir). Müsste mal bei Gelegenheit eine Rezi dazu schreiben. :)

Shadowrun
« Antwort #34 am: 13. März 2008, 10:19:24 »
Otaku brauchten eine Datenbuchse.
Seid lieb zu einander.

Samael

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Shadowrun
« Antwort #35 am: 13. März 2008, 11:41:49 »
Zitat von: "Dark Attic"
Otaku (= Technomancer) gab es doch schon mindestens in der dritten Edition...

Technoschamanen und Cyberadepten gibt es bereits seit der zweiten Edition. Die Otaku wurden damals mit dem Buch Virtual Realities 2.01 eingeführt.

Und ja, wir spielen immer noch nach den 2.01D-Regeln.
R: Each day our children will race around our home to see who is the fastest.
N: And what exactly will we be feeding these children?
R: The slowest.

Kilamar

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Shadowrun
« Antwort #36 am: 13. März 2008, 12:03:13 »
Es gehört ein wenig mehr dazu als nur die Würfel zu ändern. Das alleine funktioniert nämlich nicht.

Kilamar

Talwyn

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Shadowrun
« Antwort #37 am: 13. März 2008, 12:04:34 »
Zitat von: "DarkAttic"
Zitat von: "Talwyn"
Wo ich allerdings uneingeschränkt zustimme ist die Kritik am neuen Fluff. Eine kabellose Matrix, in die sich irgendwelche Technomancer ohne jeglichen technischen Schnickschnack per Gedankenübertragung einloggen können? Was für ein Mist... Und das Realismusargument ist auch für den Arsch.

(...) Außerdem hätte man es nicht gleich so maßlos übertreiben müssen und Cyberdecks komplett abschaffen. Meinetwegen winzige Cyberwarekomponenten und keine klobigen Tastaturen mehr, aber einfach nur per... Psi-Kräften?


Otaku (= Technomancer) gab es doch schon mindestens in der dritten Edition...


Mit Virtual Realities sogar schon in Version 2. Damals waren sie allerdings noch extrem selten, dadurch einfach zu ignorieren und nicht viel weniger bekloppt.

EDIT: Erst lesen, dann posten. Was Evil Wizard zum Thema Otaku und Datenbuchse sagt. Zum Thema Würfelmechanismus: Was Kilamar sagt.

Darastin

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Shadowrun
« Antwort #38 am: 13. März 2008, 12:11:43 »
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"
Otaku brauchten eine Datenbuchse.

Womit wir beim Irrsin der Technomancer wären: Daß sie keine Datenbuchse brauchen ist OK; daß sie aber mit einer Datenbuchse schlechter werden IMHO nicht. Derartige Interface-Ware hätte man vom Resonanzverlust ausschließen sollen.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Xiam

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  • Mörder der 4E
Shadowrun
« Antwort #39 am: 13. März 2008, 12:14:34 »
Zitat von: "Samael"
Zitat von: "Dark Attic"
Otaku (= Technomancer) gab es doch schon mindestens in der dritten Edition...

Technoschamanen und Cyberadepten gibt es bereits seit der zweiten Edition. Die Otaku wurden damals mit dem Buch Virtual Realities 2.01 eingeführt.

Naja, Gerüchte gab es, aber es gab ganz sicher keine Regeln für sie, da sie nicht als SC vorgesehen waren. Wie auch, waren zu der Zeit ja alle noch Kinder.

Was SR3 und Otaku angeht weiß ich nicht, da ich die 3. Edition übersprungen habe.

Zitat von: "Evil Wizard (TM)"
Otaku brauchten eine Datenbuchse.

Soweit ich weiß, nicht. Kein Deck, keine Buchse, die konnten die "Tiefenresonanz", von der keiner wusste, was sie eigentlich ist, so wahrnehmen, das war ja das besondere an ihnen.

Ich empfehle den Roman Psychotrop von Lisa Smedman, in dem sehr schön beschrieben wird, was in diesen paar Sekunden in der Seattler Matrix passsiert, als die Otaku geschaffen wurden.

Zitat von: "Talwyn"
Meinetwegen winzige Cyberwarekomponenten und keine klobigen Tastaturen mehr, aber einfach nur per... Psi-Kräften?

Die mit den Psi-Kräften in der Matrix tanzen sind ja nun die wenigsten. Der Löwenanteil der Matrixwandler sind weiterhin pfurznormale Hacker, die sich auch weiterhin einer entsprechenden Datenverbindung bedienen müssen - nur dass die eben ihr Deck mittlerweile im Kopf oder sonstwo implantiert haben (was genau genommen aber auch nichts neues und in der 2.01D schon da gewesen ist, wenn auch teuer und exotisch).

Leider - und das ist etwas, was mich stört - sind die Technomancer in der Spielergruppe wahrscheinlich überrepräsentiert, weshalb ich sie in meiner Gruppe als SC auch verboten hatte. Im Grunde will nämlich fast jeder Matrixjunkie, wenn schon denn schon, Technomancer sein - die sind eben geile Säue.
Ist ein bisschen wie mit den Jedis oder Force-Usern bei Star Wars. Wenn man sie nicht einschränkt, will eigentlich jeder in Gruppe zumindest ein bisschen was in der Richtung können - mit dem Ergebnis, dass die Macht in den meisten Gruppen deutlich überrepräsentiert ist.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Shadowrun
« Antwort #40 am: 13. März 2008, 12:20:16 »
Zitat von: "Xiam"
Zitat von: "Evil Wizard (TM)"
Otaku brauchten eine Datenbuchse.

Soweit ich weiß, nicht. Kein Deck, keine Buchse, die konnten die "Tiefenresonanz", von der keiner wusste, was sie eigentlich ist, so wahrnehmen, das war ja das besondere an ihnen.


Mag einen Unterschied zwischen SR2 und SR3 geben, aber zumindest in SR3 brauchten Otaku eine Datenbuchse. Ich habe hier keine SR-Sachen zur Hand, aber da wird es auch so beschrieben:

http://www.shadowhelix.de/Otaku

Der Witz an 'nem Otaku ist, dass er kein Cyberdeck braucht - nicht etwa, dass er durch Handauflegen den Datenstrom in Glasfaserkabeln verändern kann.
Seid lieb zu einander.

Darastin

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Shadowrun
« Antwort #41 am: 13. März 2008, 12:29:49 »
Zitat von: "Xiam"
Leider - und das ist etwas, was mich stört - sind die Technomancer in der Spielergruppe wahrscheinlich überrepräsentiert, weshalb ich sie in meiner Gruppe als SC auch verboten hatte. Im Grunde will nämlich fast jeder Matrixjunkie, wenn schon denn schon, Technomancer sein - die sind eben geile Säue.

Als es das FanPro Forum noch gab wurde da moniert, daß man Technomancer eigentlich kaum spielen kann, weil sie epische Mengen an Karma brauchen um das zu können, was ein normaler Decker von Spielbeginn an kann. Ich habe SR4 nur überflogen, aber das deckt sich mit meinen eigenen Eindrücken: Schwächer als ein Hacker und teurer zu steigern.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Mehrheit in der Gruppe sowas spielen will. Der Style ist nett, verliert aber seinen Reiz sobald mehrere davon auftreten und in der kalten, effizientorientierten sechsten Welt heuert niemand einen Technomancer an, wenn er stattdessen einen Hacker kriegen kann.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Niedertracht

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Shadowrun
« Antwort #42 am: 13. März 2008, 12:44:04 »
Zitat von: "Xiam"

Naja, Gerüchte gab es, aber es gab ganz sicher keine Regeln für sie, da sie nicht als SC vorgesehen waren. Wie auch, waren zu der Zeit ja alle noch Kinder.

Eben doch. Ab Seite 144 geht's los.

Zitat

Soweit ich weiß, nicht. Kein Deck, keine Buchse, die konnten die "Tiefenresonanz", von der keiner wusste, was sie eigentlich ist, so wahrnehmen, das war ja das besondere an ihnen.

Nein. Otakus benötigten zumindest in SR2 eine Datenbuchse.

Zitat

Ich empfehle den Roman Psychotrop von Lisa Smedman, in dem sehr schön beschrieben wird, was in diesen paar Sekunden in der Seattler Matrix passsiert, als die Otaku geschaffen wurden.

Romane sind weder Regelwerke, noch eignen sich alle als valides Hintergrundmaterial.
Money is the only cause worse dying for.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Shadowrun
« Antwort #43 am: 13. März 2008, 12:55:03 »
Der große Vorteil der Technomancer ist, dass sie Sprites debuggen können (soll heißen: Matrixgeister beschwören) und das nicht zu knapp. Mit denen lässt sich ordentlich was anfangen, wenn der Techi sie klug einsetzt, z.B. kann er dadurch quasi an mehreren Orten in der Matrix gleichzeitig sein bzw. seine Handlungsen vervielfachen. Das kann ein Hacker nicht.

Vom Powerlevel her würde ich sagen, sind Hacker und Technomancer ziemlich ausgeglichen, wobei der Hacker tatsächlich eine Spur bodenständiger ist und daher wohl tatsächlich bevorzugt angehuert wird. Der Technomancer lebt halt tatsächlich in der Matrix und nimmt die Welt auch nur durch die Matrix wahr.

Womit wir bei einem weiteren Problem mit dem Technomancer sind. Wir haben low-tech gespielt und der Technomancer hat in einer low-tech-Welt nun mal wenig zu lachen. Dort gibt es viele Orte, an die er nicht gehen kann, weil es dort z.B. keine Knoten gibt und er daher die Tiefenresonanz nicht wahrnehmen kann, was für ihn ungefähr so angenehm ist wie der Aufenthalt auf dem Trockenen für einen Fisch.
Leider schweigt sich das Regelwerk gerade über derartige Detais der Welt aus. Was bedeutet low-tech denn nun genau? Wie sieht die Matrix-Infrastruktur in einer low-tech-Welt aus? Ich hatte z.B festgelegt, dass es sogar in der Stadt (wir haben in Hamburg gespielt) Bereiche gibt, in denen es keine Knoten zum einloggen gibt, z.B. in Slums, weil die Hardware sofort von urbanen Schatzjägern "geborgen" werden würde. Geschweige denn von ländlichen Orten. Dementsprechend hat der Spieler des Technomancers (in der ersten Kampagne hatte ich den noch nicht verboten) immer wieder rumgemosert, das könne gar nicht sein, weil ja selbst heute schon ganz Deutschland handynetzmäßig zu fast 100% abgedeckt ist, also muss das in 2070 ja wohl erstrecht gelten. Unterschiedliche Vorstellungen, die leider nicht schlichtbar sind, weil eine Aussage dazu im Regelwerk fehlt. Und leider war der Spieler keiner, der sich von einem Machtwort des SL sonderlich beeindrucken lässt, sondern lieber so lange rummosert und nörgelt, bis alle genervt sind und er seinen Willen bekommt.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Shadowrun
« Antwort #44 am: 13. März 2008, 13:08:53 »
Zitat von: "Niedertracht"
Zitat von: "Xiam"

Naja, Gerüchte gab es, aber es gab ganz sicher keine Regeln für sie, da sie nicht als SC vorgesehen waren. Wie auch, waren zu der Zeit ja alle noch Kinder.

Eben doch. Ab Seite 144 geht's los.

Stimmt, hast recht. Die Behauptung nehme ich zurück.
Ich halte die Regeln aber dennoch für sinnlos, da die Otaku zu der Zeit in der die 2.01D spielt einfach keine Runnercharaktere sind - es sind Kinder.

Zitat von: "Niedertracht"
Zitat

Soweit ich weiß, nicht. Kein Deck, keine Buchse, die konnten die "Tiefenresonanz", von der keiner wusste, was sie eigentlich ist, so wahrnehmen, das war ja das besondere an ihnen.

Nein. Otakus benötigten zumindest in SR2 eine Datenbuchse.

Das ist aber trotzdem falsch. Steht übrigens ebenfalls auf S. 144 ;)
ASIST-Konverter pus nacktes Gehirn reicht bei denjenigen aus, die die Tiefenresonanz wahrnehmen können - und das sind die späteren Technomancer. Die anderen Otaku sind einfach nur begabte Decker, warum die in den Regeln als Otaku mitlaufen ist mir ein Rätsel.

Zitat von: "Niedertracht"
Zitat

Ich empfehle den Roman Psychotrop von Lisa Smedman, in dem sehr schön beschrieben wird, was in diesen paar Sekunden in der Seattler Matrix passsiert, als die Otaku geschaffen wurden.

Romane sind weder Regelwerke, noch eignen sich alle als valides Hintergrundmaterial.

Regelwerke sind sie sicher nicht - Hitergrundmaterial aber auf jeden Fall, gerade im Hinblick auf Shadowrun (oder generell allen von FanPro aufgelegten Rollenspielsystemen). Die Entwicklung der Hintergrundwelt von Shadowrun wie auch z.B. von DSA wurde immer maßgeblich von Romanen vorangetrieben, so dass die Romane selbstverständlich als Kanon angesehen werden können.
1984 was not supposed to be an instruction manual.