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RPG-Points

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Boerda:

--- Zitat ---Oder noch besser: gib minus XP für schlechtes Rollenspiel, dass sollte die Spieler noch mehr dazu bringen, keine Sch.... zu bauen Smile.
--- Ende Zitat ---


Erziehung durch Bestrafung erscheint mir nicht sehr sinnvoll bei einer Sache, die man zum Spass macht.

Bei XP-Belohnungen, die vom SL diktiert werden, kommt es bestimmt oft zu Diskussionen, besonders bei Abzügen. Zudem gehen die Belohnungen für "gutes RP" dann im XP-Einheitsbrei unter und taugen wenig als Erziehungsmaßnahme. Zudem ist das Verändern der Aufstiegsgeschwindigkeit vielleicht garnicht gewünscht.


Ein paar nette Ansätze finden sich unter Anderem im Burning Wheel Regelwerk. Das könnte man viellicht folgendermaßen in D20 umsetzen:

Es gibt RPG-Awards, die von der Gruppe regelmäßig  (nach jeder Session, nach jedem Abenteuer oder sonstwann ) verteilt werden, durch demokratische Abstimmung, SL hat ggf 2Stimmen und bricht Gleichstand. Jeder Award kann wie ein Actionpunkt eingesetzt werden (wenn man normalerweise ohne Aktionpunkte spielt), z.B. +1w6 auf einen beliebigen w20 Wurf.


Kategorien sind:
- Spieler, der die Story am besten vorangebracht hat
- Spieler, der die Überzeugung seines Charakters (auch gegen äußere Widrigkeiten) am besten ausgespielt hat
- Spieler des nützlichsten Charakters für die Gruppe
- Denkwürdigste Szene


Vorteile der Methode:
Unterscheidung zu Standart-Belohnungen Gold & XP. Die breite Fächerung sorgt dafür, das jeder Spieler die Chance auf einen Award hat. Der Vorteil ist nicht spielbestimmend, kann aber in gewissen Situationen deutlich nüzlich sein. Die Diskussionen gibt es bei so schwammigen Begriffen wie "Belohnung durch gutes Rollenspiel" sowieso und ist hier gleich mit in die Mechanik eingebunden.

Wenn man sich noch ein besonderes Würfelset dafür zulegt (verchromte W6 etc.) , und die Würfel dann direkt austeilt, ist die Belohnung deutlich greifbarer als "+50 XP für gutes Rollenspiel"

Nachteil:
Wer mit Actionpoints spielt, muss sich andere Auswirkungen eines Awards ausdenken.

DU#1229:

--- Zitat von: "Boerda" ---Erziehung durch Bestrafung erscheint mir nicht sehr sinnvoll bei einer Sache, die man zum Spass macht.

--- Ende Zitat ---


Sehe ich genauso! Führt zu Frust und es wird sich meist jemand ungerecht behandelt fühlen. Schlimmstenfalls formuliert er/sie das nichteinmal und dann bauen sich langfristige Probleme auf. Das ist zumindest meine Erfahrung mit diesem Thema.

Lieber in-game Boni in Form von Freunden/Kontakten/Reputation/Besitztümern verteilen, damit können sie dann auch konstruktiv und kreativ umgehen und spielen.

Talwyn:
Meine Erfahrung sagt, dass nicht jeder Spieler gerne In-Character spricht und intensives Rollenspiel betreibt. Einige fühlen sich sogar unwohl, wenn sie dazu genötigt werden. Durch Belohnungen oder Bestrafungen wird man nichts daran ändern, wie diese Spieler die Situation empfinden.

Deswegen sollte man sich IMO entweder damit abfinden, dass nicht jeder Spieler ein extrovertierter Schauspieler ist und trotzdem gerne mitspielt. Wahrscheinlich trägt er auf andere Art und Weise sehr wohl dazu bei,  dass der Spieleabend für alle ein Erfolg wird. Wenn man sich damit nicht abfinden kann oder will, sollte man sich nach Ersatz umschauen.

Ich habe jedenfalls bei einigen Spielern alles mögliche versucht, um sie hinter dem Ofen hervorzulocken, gefruchtet hat nichts davon. Außerdem bin ich der Meinung, dass der oft beschworene gesunde Menschenverstand subjektiv und ungerecht ist.

Wenn überhaupt, dann mach es so: Jeder Spieler bekommt am Ende eines Spieleabends x Pokerchips (oder ähnliches), die er an seine Mitspieler verleihen kann. Jeder Punkt ist dabei - abhängig von der Charakterstufe y XP wert. Das würde ich dann auch gar nicht unbedingt am ominösen "guten Rollenspiel" festmachen. Wofür ein Spieler seine Freunde belohnt ist seine Sache. "Der Paladin hinkt erfahrungsmäßig wegen der Wiederbelebung hinterher" ist meiner Meinung nach genauso legitim wie "der Barde hat auf dem Hofball großartig den eloquenten Lebemann gespielt." Wichtig: Jeder Spieler sollte weniger Chips zu verteilen bekommen, als er Mitspieler hat. Er kann also nicht alle belohnen und muss sich somit überlegen wer es seiner Meinung nach verdient hat. Evtl. kann man als SL auch noch einen einzelnen Chip ausgeben, wenn man selbst an diesem "Minispiel" teilnehmen möchte.

Im günstigsten Fall ist so ein System sehr motivierend. Die Spieler werden nicht unbedingt (ausschließlich) versuchen, den Vorlieben des DM zu entsprechen, sondern auch denen ihrer Mitspieler. Konkurrenz entsteht dadurch natürlich auch, aber wenn diese sich darin manifestieren sollte, dass die Spieler sich mehr Mühe geben, ihren Charakteren Leben einzuhauchen, dann ist das ja nur positiv. Gleichzeitig kann aber auch der Zusammenhalt der Gruppe gestärkt werden, wie das Paladin-Beispiel oben zeigen sollte.

Wenn man sich als SL dann auch noch Notizen macht, wer wofür Belohnungen verteilt, kann man auch ziemlich gut herausfinden, was den eigenen Spielern tatsächlich gefällt.

Morningstar:
Grundsätzlich finde ich die Idee nicht verkehrt. Allerdings mag ich es nicht, wenn man dadurch den einen belohnt, den anderen nicht. Ich handhabe es so (ist zwar auch nicht optimal, aber imo besser), dass jeder pro Zeitabschnitt eine gewisse Menge an XP beisteuern kann, je nach Stufenbereich.
Dann wird durch die Anzahl der Leute geteilt.

Ich persönlich bekäme als Spieler ehrlichgesagt wenig Lust weiter RP zu machen, wenn ein anderer mehr XP bekommt für "gutes RP" (was ja unglaublich subjektiv ist). Aber ich rede als Spieler meinen DMs nicht rein, da ich als DM weiß wie nervig sowas ist ;)

Ganz besonders cheesy ist es in der 4E, wenn einer schon im Paragon Tier ist, und ein anderer nicht, da ist das Machtgefälle enorm. Und ich finde, dass (außer selbstgewählten XP kosten wie Craft oder wenn man Pech hat eben Tod) grundsätzlich alle die gleiche Macht haben sollen, damit es Spaß macht - jedenfalls als Ausgangsbasis

Curundil:
Bitte Threadnekromantie als solche kennzeichnen.  :pope:

@Topic: Ich vergebe in der 3.5 Action Points als Belohnung. Diese handhaben wir ähnlich wie in den aus Unearthed Arcana bzw. Eberron.


--- Zitat von: Spielerleitfaden unserer 3.5-Kampagne ---Einen Action Point ausgeben:

Wähle eine der folgenden Auswirkungen
* Erhalte +4 auf einen beliebigen W20-Wurf (nicht bei 10 oder 20 nehmen).
* Erhalte kurzfristig (üblicherweise für eine Runde bzw. Anwendung) ein Talent, dessen Voraussetzungen Du erfüllst.
* Erhalte eine Anwendung einer täglich nutzbaren Klassenfähigkeit zurück.
* Stabilisiere Dich automatisch bei –1 bis –9 Lebenspunkten.
* Gib den AP an ein anderes Gruppenmitglied weiter, das ihn in dieser Runde einsetzen muß.
* Wiederhole einen beliebigen Wurf (aber keine Zusatzwürfel).Abgesehen vom Stabilisieren sind diese Einsätze jeweils eine Freie Aktion.
Ein einmal ausgegebener, aber nicht genutzter Action Point verfällt.

Bei jedem Stufenanstieg füllen sich Deine Action Points auf eine Anzahl gleich Deiner neuen Stufe auf, sofern Du nicht bereits mehr als Deine neue Stufe übrig hast (wenn Du beim Aufstieg zu Stufe 5 also noch 2 AP besitzt, dann erhöhen sie sich auf 5; hast Du noch 8 AP, z.B. als Resultat von gutem Rollenspiel, dann behältst Du diese).

Action Points werden manchmal als Belohnung vergeben, z.B. für das Erreichen von persönlichen oder Etappenzielen in der Kampagne, für innovative und spielfördernde Ideen, sowie für besonders schönes Charakterspiel.
--- Ende Zitat ---

Durch diese Regelungen erhalten Spieler als Belohnung etwas, was ihnen unmittelbar und sofort nützt, was sie aber auch aufheben können, was ihnen niemand nehmen kann, und was sie sogar mit der Gruppe teilen können (durch das Weitergeben eines AP an ein anderes Gruppenmitglied zur unmittelbaren Verwendung). Im Gegensatz zu Bonus-XP entsteht hierbei aber kein Stufengefälle innerhalb der Gruppe, und im Gegensatz zu permanenten Geschenken besteht keine Gefahr, etwas Unbalanciertes ins Spiel zu werfen.

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