Genauer betrachtet kommt mir das neue D&D sehr D&D (im eigentlichen Sinne des Wortes) vor. Wo man 3E noch als AD&D 3E verkaufen könnte, scheint mir 4E
tatsächlich eine neue Edition des OD&Ds, dem 21. Jahrhundert angepasst und auf die Bedürfnisse der Kids dieses neuen Jahrtausends abgestimmt, zu sein.
Dies soll keine negative Wertung sein - wahrhaftig nicht. Meine ersten Eindrücke sind durchaus positiver als meine Befürchtungen. Nur scheint mir eben die gesamte Aufmachung des Spieles auf eine jüngere Zielgruppe (ich weiß Zechi - Wizards hat keine direkten Angaben gemacht - es ist mein Eindruck) zugeschnitten, auf ein schnelles Spiel und auf ein möglichst generelles, einfaches Spielvergnügen.
Den "erfahrenen", bzw. "anspruchsvollen" Spieler (ich will damit 4E Spieler nicht abwerten - ich werde sie ja selbst auch [an]spielen) dürfte sie nicht von den Socken reißen. Wer Wert auf eine Charakterentwicklung jenseits von Spielmechanismen legt und wer gerne eine epische Geschichte jenseits von epischen Kämpfen möchte, wird wohl mit einem anderen Rollenspiel besser bedient sein. Auch Spieler von regelmäßigen Kampagnen, welche sich über Monate und Jahre hinziehen dürften die 4E eher weniger mögen.
Gelegenheitsspielern und solche, die einfach kaum noch Zeit zum Spielen finden hingegen, dürfte diese Edition sehr entgegenkommen.
Ich für meinen Teil freue mich doch schon ein wenig auf meine morgige Testrunde, den Gameday und die beiden weiteren Testspielrunden, die ich für diesen Monat noch anberaumt habe. Auch wenn ich nicht glaube, dass sie sich bei meinen Runden durchsetzen kann - dafür liegt bei uns mittlerweile der Fokus zu sehr auf nicht-typischem Adventuring. Und selbst für meine Actionlastigen ARS Kampagnen scheint sie mir zu ... bunt. Zu jung. Zu Tabletop. Meine Brettspielrunde hingegen dürfte sich freuen
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