Autor Thema: Götterpantheon  (Gelesen 4042 mal)

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DU#1229

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Götterpantheon
« am: 28. Juni 2008, 02:07:30 »
Ich denke gerade über ein neues Götterpantheon nach.
Ich möchte von dieser typischen, anthropomorphischen Fantasy-Göttervorstellung abrücken und die Götter zu etwas noch höherem Erschaffen.
Da würde ich wiedereinmal sehr gern auf eure konstruktiven Vorschläge eingehen und mich inspirieren lassen.

Sehr menschenunähnlich sind ja zum Beispiel die "Ogdru Jahad" aus Hellboy, die ja unsterbliche und gottähnliche Wesenheiten darstellen.

Momentan lese ich viel in der babylonischen Kultur, Religion und Geschichte. Da kann man sich sehr gut inspirieren lassen. Nur stören mich diese Götter, die eigentlich dem Menschen sehr ähneln, sehr.

Wer hat gute Ideen?

Archoangel

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Götterpantheon
« Antwort #1 am: 28. Juni 2008, 18:42:56 »
Nimm das DSA-Pantheon und ihre in der Welt dargestellte Distanz. Fertig.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

DU#1229

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Götterpantheon
« Antwort #2 am: 30. Juni 2008, 14:14:51 »
Zitat von: "Archoangel"
Nimm das DSA-Pantheon und ihre in der Welt dargestellte Distanz. Fertig.


Nö!
Widerspricht meinen Anforderungen an ein Götterpantheon.

Archoangel

  • Mitglied
Götterpantheon
« Antwort #3 am: 30. Juni 2008, 14:44:24 »
Dann spezifiziere doch bitte einmal...mit deinem Beispiel kann ich nichts anfangen. Was genau schwebt dir vor? Wenn du ein krasses, abnormes Götterbild möchtest, dann bediene dich doch bei Lovecraft. Die Sumerer sind wohl keine so gute Idee, da ihre Götter im Prinzip nur eine andere Spezies sind, dennoch aber humanoid.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Spacelace

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Götterpantheon
« Antwort #4 am: 30. Juni 2008, 15:23:26 »
Naja du kannst aber nicht Lovecraft vorschlagen und die Sumerer zurückweisen denn Shub-Niggurath ist aus dem sumerischen Götterkult übernommen.

Mein Vorschlag wäre, dass du dich an Tolkien orientierst. Die Götter sind zwar auch Humanoid, aber etwas abweichend. Wenn das nicht exotisch genug ist, dann schau dir das südamerikanische Pantheon an und das der Maya. Aus deren Mythologie kommen zB die Cuoatl.

Foggwulf

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Götterpantheon
« Antwort #5 am: 09. Juli 2008, 17:56:53 »
Da wird Dir wohl wirklich nur die Möglichkeit bleiben, ein neues Götterpantheon selbst zu kreiren, in den Rollenspielen die ich kenne sind die Götter entweder Menschenähnlich oder es werden die normalen REligionen der Menschheit benutzt (weil die Rollenspiele auf der Erde spielen) und evtl. etwas ergänzt (Cthulhu).

Ich glaube, es ist auch nicht so schwer ein Götterpantheon zu kreiren, schwieriger wird es dann, die dazugehörige REligion der Menschen (Elfen zwerge whatever) zu beschreiben/begründen.

Vielleicht kannst Du DIch an den Theorien orientieren, dass AUßerirdische als Götter verehrt wurden/werden, und in Deinem Rollenspielsystem sind es dann wirklich AUßerirdische, die den Menschen soweit voraus sind, dass sie ihnen gegenüber als Götter erscheinen (und auch keinen SInn darin sehen, sich als Außeriridische vorzustellen, wenn sie als Götter verehrt werden können)

DU#1229

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Götterpantheon
« Antwort #6 am: 12. Juli 2008, 12:37:49 »
Danke schonmal für die Ideen,
letzutendlich geht es mir darum, etwas "Anderes" zu schaffen. Diese Fantasygötterpantheons sind mir eigentlich zu langweilig. DSA und DnD machen genau das vor, was ich nicht will.
Auf Wikipedia habe ich mir alle weltlichen Glaubensrichtungen durchgelesen (wirklich alle!), nur auch da fehlt mir der richtige "Kick".
Mir schwebt in etwa vor, dass die "Götter" nichtmenschlich (anthropomorph) sind.
Also auch keine menschlichen Attribute haben.
Was bedeutet, dass die Begrifflichkeit "Gott" auch gar nicht mehr so passend sein könnte.
Eberron hat es ganz gut vorgemacht, dass 3 Drachen die Schöpfer sind und in ihrer Schöpfung aufgegangen sind, doch ist diese Idee bereits einmal verwertet gewesen, daher nicht praktikabel. (Wären bei mir dann die 3 Götter)

Um mal ein paar Voraussetzungen zu geben:

es sollen 3 "Götter" sein, Domänen und Sphären sind noch nicht zugeordnet
sie sollen wenig direkten, eigenen Einfluss auf die Welt haben
sie werden nur von Menschen angebetet
klerikale Magie ist sehr selten, und nicht rein dem Klerus vorbehalten, hier geht es um echte Frömmigkeit

Soviel zu meinen Gedanken bisher.

DU#1229

  • Gast
Re: Götterpantheon
« Antwort #7 am: 15. Juli 2008, 21:12:46 »
Wenn ihr 3 Domänen zu besetzen hättet, in einer götterfürchtigen Welt, bei denen die Götter sehr viel Einfluss auf die Traditionen haben, wie würden diese aussehen?

Was haltet ihr von der Idee, den 3 Göttern folgende Domänen zu geben:

Vergangenheit (die 3 Monde)
Gegenwart (die Sonne)
Zukunft (die Sterne)

Und wichtige Heilige sind nach ihrem Ableben zu Sternenbildern aufgestiegen und fungieren quasi als Schutzheilige, die aber keine Kräfte verleihen können. Sie werden nur eine Rolle im Alltag der götterfürchtigen Menschen spielen.

Taysal

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    • Taysals Abenteuerland
Re: Götterpantheon
« Antwort #8 am: 15. Juli 2008, 23:06:41 »
Wenn ihr 3 Domänen zu besetzen hättet, in einer götterfürchtigen Welt, bei denen die Götter sehr viel Einfluss auf die Traditionen haben, wie würden diese aussehen?

Was haltet ihr von der Idee, den 3 Göttern folgende Domänen zu geben:

Vergangenheit (die 3 Monde)
Gegenwart (die Sonne)
Zukunft (die Sterne)

Und wichtige Heilige sind nach ihrem Ableben zu Sternenbildern aufgestiegen und fungieren quasi als Schutzheilige, die aber keine Kräfte verleihen können. Sie werden nur eine Rolle im Alltag der götterfürchtigen Menschen spielen.


Domänen klingt schon wieder nach D&D, lieber Nadir-Khân. Traditionen klingt dagegen viel besser.

xxx, Bewahrer der Traditionen der Vergangenheit und der Monde
Geister der Toten, Seelen der Monde (Gut, Böse und Neutral), Mitternachtsfeste etc.

yyy, Hüterin der Traditionen der Gegenwart und der Sonne
Geister der Lebenden, Seele der Sonne, Lichterfeste etc.

zzz, Wächter der Traditionen der Zukunft und der Sterne
Geister der Ungeborenen, Seele der Sternen (Freude, Wut, Hass, ...), Sternenfeste etc.

DU#1229

  • Gast
Re: Götterpantheon
« Antwort #9 am: 15. Juli 2008, 23:37:03 »
Ja, lieber Taysal, mit den Domänen gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Nur fehlte mir zum Einen ein besserer Begriff und zum Anderen rede ich hier ja mit DnD-Spielern, da sind DnD-Termini angebracht (ok, ist ne Ausrede  :D )...

Aber danke vielmals für Deine tollen Tipps. So könnte ich mir das schonmal sehr gut vorstellen!  :thumbup:


Zusätzlich dachte ich, den Mond als männlich zu definieren, die Sonne als weiblich und die Sterne als unbekannt/androgyn.
Passt meines Erachtens ganz gut zu den Traditionen und den Aspekten für die sie stehen.

Letztendlich wird es kaum regeltechnische Auswirkungen haben. Vieles kann ich mit meinen Jungs zum Glück ohne feste Reglementierungen spielen.
« Letzte Änderung: 15. Juli 2008, 23:40:14 von Nadir-Khân »

le_dirk

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Re: Götterpantheon
« Antwort #10 am: 16. Juli 2008, 02:41:10 »
Ich weiß nicht genau was die vorschwebt.
Aber bei Earthdawn sind die "Götter" = Passionen nicht mit den Göttern in anderen Systemen zu vergleichen. Sie sind zwar alle auch menschlich aber mehr so etwas wie fleischgewordenen Emotionen. Weniger mit Zielen, als das sie eher ihre Sicht der Dinge verbreiten wollen. So z.B unterstützt Thystonius Kampfhandlungen und körperliche Auseinandersetztung ob der Kerl gut oder böse ist, ist eigendlich ihm egal.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Götterpantheon
« Antwort #11 am: 16. Juli 2008, 07:47:52 »
Zitat
Ja, lieber Taysal, mit den Domänen gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Nur fehlte mir zum Einen ein besserer Begriff und zum Anderen rede ich hier ja mit DnD-Spielern, da sind DnD-Termini angebracht (ok, ist ne Ausrede  :D )...

Du solltest deinen Spielern etwas mehr zutrauen. In meinen Runden habe ich auch erstaunliche Beobachtungen unter den D&D-Spielern gemacht. So ist es mir bei einigen gelungen, sie an Licht zu gewöhnen. Die Jalousie muss zwar noch auf Halbmast bleiben, aber es ist ein deutlicher Fortschritt. Auch das arttypische Fressverhalten konnte ich durch die Zufütterung von natürlichen Lebensmitteln - wie Obst und Gemüse - auflockern. Zugegeben, noch immer graben die Spieler in ihren Taschen und suchen grunzend nach Süßwaren, doch es ist eine Verbesserung zu erkennen.

"Wo ist der W20? Ja, wo ist der W20? Ja, brav, das hast du fein gemacht!"


Zitat
Aber danke vielmals für Deine tollen Tipps. So könnte ich mir das schonmal sehr gut vorstellen!  :thumbup:

Zusätzlich dachte ich, den Mond als männlich zu definieren, die Sonne als weiblich und die Sterne als unbekannt/androgyn.
Passt meines Erachtens ganz gut zu den Traditionen und den Aspekten für die sie stehen.

Letztendlich wird es kaum regeltechnische Auswirkungen haben. Vieles kann ich mit meinen Jungs zum Glück ohne feste Reglementierungen spielen.

Spielsysteme die alles in Regeln pressen oder zu pressen versuchen, empfinde ich als eher kreativstörend, Nadir-Khân. Schlimm (oder eigentlich traurig) sind dann Spieler, die bei jedem Aspekt ihres Charakters und des Spiels überlegen, was er für regeltechnische Auswirkungen mit sich bringt.

"Wenn ich nun Thor als Schutzgottheit wähle, was für Boni gibt er meinem Charakter?"

Wobei man auch im Vorfeld genau definieren sollte, wie Glaube, Religion und Göttlichkeit im jeweiligen Spielsystem zu verstehen ist.

Ich würde jedenfalls gerne wissen, wie dein Ergebnis aussieht - wenigstens im Groben. :)

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Götterpantheon
« Antwort #12 am: 16. Juli 2008, 07:57:20 »
Dein Vorschlag hört sich schon sehr gut an, falls du noch an Alternativen interessiert bist.

Wie wäre es mit den Domänen/Traditionen/Ethen (Ethos war doch bei AD&D der richtige Begriff ;) ):

Geburt oder Erzeugung/Erschaffung
Leben
Tod

Kannst du natürlich auch wunderbar mit den drei Vorschlägen von dir kombinieren.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Curundil

  • Mitglied
Re: Götterpantheon
« Antwort #13 am: 16. Juli 2008, 11:19:51 »
Ich gebe zu bedenken, daß in vielen Fantasy-Religionen Götter tatsächlich nur eine Manifestation von Prinzipien und Idealen sind, deren anthropomorphe Darstellung nicht in ihrer Natur, sondern in der Projektion von Vorstellungen ihrer (menschlichen) Anbeter begründet wird.

Wenn Du ein abstraktes oder fremdartiges Pantheon möchtest, dann kann dazu fast jedes herhalten, aber die Menschen werden Götterbilder dennoch nach dem anfertigen (und sich ihre Götter entsprechend vorstellen), was sie kennen und mit deren Zuständigkeit assoziieren.

Ein Kriegsgott ohne moralische Komponente, den wir jetzt einfach mal generisch z.B. Ares/Leda/Khorne/Kor... nennen könnten, hat u.U. weder menschliche Attribute, noch humanoide Gestalt, noch irgendwelche Eigenschaften, die ihn as herkömmliches Wesen kennzeichnen. Dennoch würden Menschen in ihren Erzählungen ihm entsprechende Attribute andichten und ihn dementsprechend als mitleidlosen Krieger/heulenden Geist/bluttriefenden Hund/schwarzes Raubtier... darstellen.
Analog würden Menschen mit Sicherheit den abstrakten Göttern Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft bzw. Geburt/Leben/Tod sehr schnell eine menschliche Projektion zuordnen (z.B. die Nornen).

Ein entsprechendes Pantheon könnten z.B. die Sieben aus Martins' "Lied von Eis und Feuer" sein. Reine Ideen, aber im Tempel trotzdem als Menschen dargestellt, obwohl jeder weiß, daß es sich nicht um Menschen handelt.

Den oben eingebrachten Verweis auf die Drachen in Eberron finde ich jetzt nicht so "anders", da ein drachengestaltiger Gott letztlich genauso "menschlich" ist wie ein menschengestaltiger, außerirdischer oder schakalköpfiger: er hat eine Gestalt und eine bestimmte Natur, und das weist ihm schon wieder Eigenschaften zu, die ihn als unbegreifliches, höheres Wesen (bzw. gar kein Wesen, sondern etwas Höheres) für meine Begriffe disqualifizieren.
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

DU#1229

  • Gast
Re: Götterpantheon
« Antwort #14 am: 16. Juli 2008, 17:49:15 »
Dein Vorschlag hört sich schon sehr gut an, falls du noch an Alternativen interessiert bist.

Wie wäre es mit den Domänen/Traditionen/Ethen (Ethos war doch bei AD&D der richtige Begriff ;) ):

Geburt oder Erzeugung/Erschaffung
Leben
Tod

Kannst du natürlich auch wunderbar mit den drei Vorschlägen von dir kombinieren.

Gruß Zechi

Würde diese dann "Aspekte" nennen und den bestehenden Göttern zuordnen.
Passen tut das zwar nicht einhundertprozentig, aber vielleicht werde ich da einige kleine kulturelle Unterschiede einbauen. Der Stellenwert der Götter sollte auch überall ein Anderer sein. Und so könnten die Aspekte sich auch etwas unterscheiden...
Danke für die guten Tipps! Da geht meine Kreativität doch schon wieder mit mir durch ;)

@ Curundil:

und genau das stört mich doch! Deswegen wollte ich ja anthropomorphe Götter haben. Um eben dieses Klischee aufzubrechen.
Was die einzelnen Kulturen damit anstellen werden, habe ich ja bereits angedeutet... herrlich, das wächst was!

Danke,
Nadir