Autor Thema: Gesinnungsprobleme  (Gelesen 4790 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Delollie

  • Mitglied
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #30 am: 29. Juli 2008, 16:58:24 »
Kleine Richtigstellung: Sind nicht meine Spieler, ich bin kein DM, ich bin der Paladin.

Hab nur versucht die Sache möglichst nüchtern zu betrachten und keinen Anlass für Flames zu geben wie: "Du bist selbst schuld, wenn du in so ner Gruppe Paladin bist!" oder "Du hättest A und B machen müssen, dann wär es gar nicht so weit gekommen!" etc.
Kann sein, dass ich die flasche Klasse gewählt hatte (zu Beginn hieß es auch alle Chars wären NG, N oder CG). Kann auch sein dass ich ihn schlecht spiele und so die Situation heraufbeschworen hab. Kann alles sein. Ich bin kein Profi und beanspruche auch nicht mit meiner Meinung richtig zu liegen.
"I just tranferred my consciousness from the lower planes and boy, are my arms tired!"

DU#1229

  • Gast
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #31 am: 29. Juli 2008, 17:16:54 »
Guter Job! Hätte nicht gedacht, dass Du das wärest...

Nichts desto trotz solltet ihr das untereinander ausmachen.
Vielleicht nimmt sich Dein Paladin mal die Schurkin zur Seite und klärt mal grundlegende Dinge.
Ruhiger, sachlicher Ton, vielleicht nicht gerade nach dem nächsten Disput.
Und dann erklärst Du ihr, was Du tun musst und fragst sie mal, wie sie das sieht und was sie bereit wäre zu ändern.
Danach mit der Gruppe komplett sprechen und sagen unter welchen Voraussetzungen (keine Bedingungen!!!) Du mit ihnen weiterarbeiten kannst.
Und mein Vorschlag von wegen Rogue/Cleric/Shadowbane Stalker war durchaus ernst gemeint.
Vielleicht möchte sie sich ja in game dahingehend weiterentwickeln und Du hilfst ihr dabei...

Kilamar

  • Mitglied
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #32 am: 29. Juli 2008, 17:33:25 »
Was meinst Du mit 'konsequenter'? Wenn der Schurke seine Fingerfertigkeitswürfe schafft, und eh' schon chaotisch ist - was sollte die Konsequenz sein?
Das der Schurke und der Rest der Gruppe nicht 4 Pferde kaufen, satteln und auf nimmerwiedersehen verschwinden können während der Paladin die Stadtwache holt, besonders wenn in etwa 10 Minuten Laufentfernung ein schwerer Raubüberfall stattgefunden hat. Pferde sind keine Autos, so schnell startet man die nicht. Auch hätte man erwarten können das die Stadtwache den Dieb verfolgt und/oder ein Kopfgeld aussetzt, Täterbeschreibung sollte Dank dem Paladin ja kein Thema sein.

Und dann ist man ganz schnell dabei das der DM die Spieler aufgrund von so Blödsinn wie Realismus anfängt zu schikanieren.
Mit schikanieren hat das wohl eher weniger zu tun, sondern nur mit dem Ausspielen von NSCs.
Desweiteren habe ich ja darauf hingewiesen das diese Entwicklung absehbar war. Ich als SL hätte mit dem Schurkenspieler vor der ersten Spielrunde die geplante Spielweise seines Charakters abgeklärt. Kleptomane SCs funktionieren in kaum einer Gruppe, daher sehe ich hier auch keine Gesinnungsproblem sondern einen Konflikt der Spielweisen, und mit ziemlicher Sicherheit nicht in einer Gruppe mit Paladin.

Zum Thema:
InGame sehe ich kein Problem. Der Schurke ändert sein Verhalten, da kann man genug Begründungen zu finden.

OutofGame wird es schwieriger. Der/die Spieler/in muss einsehen das diese Spielweise nicht gruppenkompatibel ist.

Kilamar

Delollie

  • Mitglied
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #33 am: 29. Juli 2008, 17:45:26 »
@Nadir-Khan:
Der Vorschlag ist gut, zweifellos, einziges Problem:
Auf die Idee kam ich schon einmal. Hab ihr ziemlich exakt gesagt: "Ich will euch nicht erneut bei solch unlauterem Handwerk erwischen, ansonsten sehe ich mich gezwungen euch einem Richter zu übergeben!"
Ich mag spitzfindiger sein als viele anderen, aber die Schurkin hatte genau erfasst worum es ging. Sie hat darauf hin nur agiert, wenn ich nichts davon mitbekam (ich schlief, betete, arbeitete um Geld zu verdienen oder so) und das Geld mit den toleranteren Mitgliedern der Gruppe geteilt.
So war es für meinen Charakter schwer zu bemerken und er gab seinen schlechten Schmiedekünsten die Schuld am geringeren Verdienst, wollte ihn sowieso ein leicht depressiv spielen, das das wie ich meine sehr gut zu Aasimaren passt (verzweifeln an eigener Unvollkommenheit und damit verbundenem Scheitern).
Und in der Stadt (Aschabafurt, Misteltal) wurde sie auch des öfteren auf ihre unrühmliche Vergangenheit angesprochen. Allein wegen ihren Verdiensten in unserer Gruppe wurde ihr Amnestie gewährt und sie konnte wieder frei in der Stadt agieren (mit Schikanen eben, Misstrauen, hohe Preise bei Händlern, etc.).
Um ihr dennoch entgegen zu kommen, müsste sie (meiner Meinun nach) schon einen unerschütterlich guten Kern zeigen. mein Charakter weiß ja nicht, dass sie CN ist, er hält sie durch ihr Handeln für CG, die Frage ist nur wie lange es noch gut geht.

Ich glaube weniger, dass sie Shadowbane Stalker werden will. Unser DM hat sie glaub ich für den Shadow Dancer (wenn der so heißt) begeistert. Aber ich kenne beide PrC nicht, kann da also wenig zu sagen.
Dispute an und für sich hatte ich mit der Schurkin nie. Ich wandte mich meistens beschämt ab, sprach sie nie direkt an ("Ich denke wir müssen hier unten noch mit weiteren Fallen rechnen.")

Es ist für mich etwas schwierig, da ich schon etwas länger D&D spiele und die Schurkin neu ist. Ich kann und will ihr natürlich nichts aufzwingen, nicht mal mit meinem Charakter (Hab ihr OT gesagt sie soll versuchen diskreter an die Sache heran zu gehen).
Wenn es gar nicht anders gehen würde, würde ich auch auf meinen Charakter verzichten, ein Kleriker (mit anderer Gottheit, NG oder CG) ist für die Gruppe vielleicht sogar nützlicher und mein Ziel Warpriest kann ich auch erreichen.
Wenn ich mich nicht irre, gefällt ihr die Situation sogar noch weniger als mir, schließlich ist ihr SC geächtet und zusätzlich noch im konflikt mit meinen Paladin.
"I just tranferred my consciousness from the lower planes and boy, are my arms tired!"

Lhor

  • Mitglied
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #34 am: 30. Juli 2008, 08:55:13 »
Find ich ja witzig, dass du der Paladin bist  :)
Aber gute Idee, das so zu fragen.

Zur Schurkin und dir. Wenn du jetzt einfach nachgibst und einen leichter bekömmlichen Kleriker machst, wird das auch nicht viel helfen.
Die Schurkin ist ja trotzdem so nicht gruppentauglich.
Ausserdem ist der Lerneffekt für sie als Anfängerin meiner Meinung nach nicht günstig. Schliesslich kommt das dann so rüber als wäre so ein Schurke der alles klaut (egal warum) kein Problem und ein Paladin generell untragbar. Was so ja nicht stimmt.

In einer Gruppe von mir ist ein Assassine und ein Paladin in einer Gruppe rumgelaufen und es gab nie Probleme. Einfach weil der Assassine jedes Verbrechen gut überdacht hat und sehr verdeckt agiert hat. Meinungsverschiedenheiten gab es, klar, aber die waren eher interessant für das Spiel und nicht störend.

Aber wenn du dich da opfern willst um einen Anfänger zu schonen find ich das trotzdem lobenswert. Der Paladin outgame quasi  :lol:
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Darigaaz

  • Mitglied
Re: Gesinnungsprobleme
« Antwort #35 am: 30. Juli 2008, 09:26:49 »
Warum kommen eigentlich alle Beschwerden nur über die Schurkin?
Mit der Hintergrundgeschichte finde ich sie außerordentlich gut gespielt. Sie muss eben erst noch lernen, dass die Notwendigkeit sich jeden-Apfel-stehlend durchzuschlagen nicht mehr besteht.
Der Pala, der die weltliche Gerichtsbarkeit über die göttliche stellt, würde von mir eher einen Rüffel kriegen. Sie ist schließlich seine Kameradin und anstatt sie einem weltlichen Exekutivorgan zu überstellen hätte er eigentlich mit ihr in einen Tyrtempel gehen und ihr dort die Konsequenzen ihres Handelns deutlich machen sollen.
Denn er ist ein Paladin Tyrs und kein Milizsoldat.
Wenn er also weltliche Gerichtsbarkeit (Stadtwache) über göttliche stellt, dann ist das eher ein Abfallen von seinem Kodex, als wenn er sich vornimmt, sie zu erziehen.
Zumindest mit mir als SL hätte ihm auch jeder Tyr-Kleriker erklärt, dass es, da er sie getroffen hat, wohl seine Prüfung ist, dafür zu sorgen, dass sie auf den rechten Pfad findet.
Warum die Kritik an der Schurkin? Weil diese im Gegensatz zu der Paladinklasse nichts verliert, wenn sie sich so benimmt, wie sie will, der Paladin aber gezwungen wird, nach seinem Ideal zu handeln, er es sich also nicht erlauben kann, bei Dingen wie Überfällen und Raub nicht einzugreifen, und auch w enn es manchen hier nicht passt, rollenspielerische Konsequenz wird hier von beiden gemacht, dann sollte man auch dazu stehen, heißt, Paladin ist radikal, Schurkin auch, Pech für diese, wenn sie ins Gefängnis muß. Vor Charaktererstellung hätte da ein wenig Kommunikation genügt, um solche Situationen zu vermeiden, sofern diese jetzt ein Problem für die betroffenen Spieler darstellt.

Das ist auch kein Flame, das ist Tatsache.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!