Autor Thema: Persönlichkeits-Simulation?  (Gelesen 6941 mal)

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Zechi

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #30 am: 24. September 2008, 21:47:27 »
Ja, ist eine Weiterentwicklung und eben ein grundlegender Unterschied. Nun, das Problem mit der Generik ist kein Problem. Es gibt mittlerweile viele Systeme, die ja auch keine Fertigkeiten mehr benutzen und manche benutzen auch keine Attribute mehr. In Hinsicht auf die Entscheidungsfindung hat ja Berandor bereits ein gutes Beispiel gebracht. Mittels den Big5 kannst du eigentlich jede Entscheidung abdecken.

Extraversion-Introversion
Offenheit-Konventionalität
Gewissenhaftigkeit-Entspanntheit
emotionale Stabilität-emotionale Beweglichkeit
Verträglichkeit-Kantigkeit

Ein spontanes Entscheidungssystem: Man hat einen Gesamtwert pro Achse, der sich in zwei aufaddierende Zahlen aufteilt.

Offenheit 6 / Konventionalität 14

Nimm einen d20 und würfle, 1-6 wird eine Entscheidung, welche der Offenheit zuzuordnen ist, während 7-20 eine konventionelle Handlung repräsentiert. Kommt nun also eine wichtige Situation, die einen relevanten Einfluss auf den Charakter oder das Abenteuer hat, wird ein Wurf auf die relevante Achse gemacht. Persönlichkeitsaspekte (Charakterfähigkeiten) können dann verwendet werden um den Würfelwurf zu beeinflussen oder die Werte geringfügig zu ändern.

Bereits in diesem simplen und langweiligen System kann man sehr viele Zusätze reinbauen. Zum Beispiel bestimmt der Spieler des Charakters vor dem Wurf, was passieren wird, wenn der höhere Wert anschlägt und der DM entscheidet, was passiert, wenn der niedrigere Wert anschlägt. Ausspielen und die Details improvisieren wird dann natürlich in beiden Fällen der Spieler. Es sei denn der Spieler spendet einen Schicksalspunkt, was ihm erlaubt beide Handlungen zu bestimmen. Natürlich im Rahmen der Bedeutung.

Letzteres System ist im Übrigen das Pendragon System, nur das es da um ritterliche Tugenden geht, z.B. Keusch/Lüstern usw. :)

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Archoangel

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #31 am: 25. September 2008, 09:37:02 »
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Ein spontanes Entscheidungssystem: Man hat einen Gesamtwert pro Achse, der sich in zwei aufaddierende Zahlen aufteilt.

Offenheit 6 / Konventionalität 14

Nimm einen d20 und würfle, 1-6 wird eine Entscheidung, welche der Offenheit zuzuordnen ist, während 7-20 eine konventionelle Handlung repräsentiert. Kommt nun also eine wichtige Situation, die einen relevanten Einfluss auf den Charakter oder das Abenteuer hat, wird ein Wurf auf die relevante Achse gemacht. Persönlichkeitsaspekte (Charakterfähigkeiten) können dann verwendet werden um den Würfelwurf zu beeinflussen oder die Werte geringfügig zu ändern.

...

Herzlichen Glückwunsch: Du hast soeben Pendragons Persönlichkeitsmerkmale incl Regel beschrieben  :thumbup:.

Edit: und ich sollte mir echt angewöhnen Threads zu Ende zu lesen, bevor ich Antworte...
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

TheRaven

  • Mitglied
Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #32 am: 25. September 2008, 10:02:44 »
Schön für mich. Deshalb ja die Frage ob es solche Systeme gibt und wie die so funktionieren. Pendragon kenne ich nicht und vorher wurde hier nur der Name erwähnt, was mir leider so gar nicht hilft. Wenn also jemand Systeme dieser Art kennt wäre jeweils ein Kurzbeschrieb zum Kern sehr hilfreich.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #33 am: 25. September 2008, 10:20:34 »
Schön für mich. Deshalb ja die Frage ob es solche Systeme gibt und wie die so funktionieren. Pendragon kenne ich nicht und vorher wurde hier nur der Name erwähnt, was mir leider so gar nicht hilft. Wenn also jemand Systeme dieser Art kennt wäre jeweils ein Kurzbeschrieb zum Kern sehr hilfreich.

Hier findest du eine Kurz-Rezi, wo das Tugendensystem angesprochen wird. Pendragon ist absolut auf die Artus-Saga fixiert und kann ansonsten kaum generisch verwenden, soweit ich mich erinnere.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Archoangel

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #34 am: 25. September 2008, 10:34:12 »
Hier bitte: http://www.rpg-info.de/K%C3%B6nig_Arthur_Pendragon da findest du auch die Auflistung der Tugenden.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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1of3

  • Mitglied
Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #35 am: 25. September 2008, 15:59:28 »
Hallo zusammen,

(...)

Zum Beispiel wird in der dunklen Gasse jemand überfallen und der Charakter kriegt das mit. Der DM entscheidet, dass hier ein Handlungswurf fällig wird, auf den Aspekt "Hilfsbereitschaft". Je nach Resultat wird sich der Charakter einmischen und der Spieler hat dies auszuspielen. Dieser kann aber den Handlungswurf mit so Sachen wie "Todesangst" oder "Gute Erziehung" beeinflussen, je nachdem, welche Richtung er eher gehen möchte. Also im Prinzip eine beeinflussbare Persönlichkeitssimulation bzw. eine Art lenkbare künstliche Intelligenz.

Kennt ihr solche Systeme? Wieso gibt es nur wenige solche Systeme? Ich habe dazu bereits eine Meinung, aber würde vorgängig gerne mal eure Ansichten abholen.


Ja. Solche Spiele gibt es.

Natürlich kann man alle klassischen Conflict-Resolution-Systeme (Pool, Primetime Adventures) mit solchen Anfragen füttern. (Dogs in the Vineyard und Fate bieten sich wohl eher nicht so an.)

Spezialisiert auf so etwas und zwar ziemlich genau mit der Mechanik, die du beschreibst,  haben sich My Life with Master und Poison'd.


Im Zweifelsfall bei tanelorn.net unter Indie-RPGs fragen. Da sollten sich Experten für die Spiele finden.
1of3's - Der deutsche Blog zum Thema Rollenspieldesign und -theorie: http://1of3.blogspot.com

Berandor

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #36 am: 25. September 2008, 17:10:36 »
My Life with master hatte ich auch dran gedacht, war mir aber nicht sicher, ob das so war. Poison'd wiederum hat tolle Mitschnitte von Spielabenden...
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Tzelzix

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #37 am: 25. September 2008, 17:44:14 »
Natürlich kann man alle klassischen Conflict-Resolution-Systeme (Pool, Primetime Adventures) mit solchen Anfragen füttern. (Dogs in the Vineyard und Fate bieten sich wohl eher nicht so an.)

Würde mich mal interessieren, was die beiden dahingehend disqualifizieren soll. Gerade durch die verwendeten Regelmechanismen könnte man so etwas aus meiner Sicht sogar relativ einfach integrieren.
Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

1of3

  • Mitglied
Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #38 am: 26. September 2008, 07:23:53 »
DitV kann keine inneren Konflikte. Da muss man gegen andere Charaktere "kämpfen".

FATE ließe das an sich auch zu, wenn man als Ferigkeitsliste solche Persönlichkeitsmerkmale ansetzt. Das würde wohl noch gehen, ist aber auch schon recht Arbeit. Da ist Pool einfacher.
1of3's - Der deutsche Blog zum Thema Rollenspieldesign und -theorie: http://1of3.blogspot.com

TheRaven

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #39 am: 26. September 2008, 12:09:16 »
Naja, sowas kann man an jedes System dran pappen. Also als eigenständiges Subsystem. Burning Wheel macht das ja im Prinzip mit der "Steel"-Mechanik so ähnlich. Ob das sinnvoll ist lasse ich mal dahingestellt.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Tzelzix

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #40 am: 29. September 2008, 11:29:40 »
DitV kann keine inneren Konflikte. Da muss man gegen andere Charaktere "kämpfen".

Das ist dann aber sehr durch den Tunnel geguckt. Mit der Grundmechanik kann man auch andere Dinge umsetzen, sei es sinnvoll oder nicht.
Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

1of3

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Re: Persönlichkeits-Simulation?
« Antwort #41 am: 29. September 2008, 15:00:30 »
Das ist dann aber sehr durch den Tunnel geguckt. Mit der Grundmechanik kann man auch andere Dinge umsetzen, sei es sinnvoll oder nicht.

Um darauf antworten zu können, müsst ich wissen: Was ist "Grundmechanik"?
1of3's - Der deutsche Blog zum Thema Rollenspieldesign und -theorie: http://1of3.blogspot.com