Autor Thema: [4E] Zerbrochene Klingen  (Gelesen 1601 mal)

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Arldwulf

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[4E] Zerbrochene Klingen
« am: 02. August 2008, 03:31:40 »
Hier mal ein paar Auszüge aus der aktuell von mir geleiteten Runde in Karlsruhe. Spieler sind natürlich immer gern willkommen, aber im Zweifel würde ich hier in mehr oder weniger Regelmässigen Abständen das Geschehen posten.

Wir haben mit der Geschichte aktuell eigentlich erst angefangen und bisher nur 3 Abende gespielt gespielt - sind aber imho schon sehr schön vorangekommen.

Wir bestehen aus mir als Spielleiter
   - Dungrim einem Zwergenpaladin
   - Agelroth einem menschlichem Warlord, der nach einer zerbrochenen Klinge sucht
   - Andarion einem Eladrinmagier
   - Bombur einem Halblingsschurken

Hinzu kommt wohl nun noch eine Magierdame. Die Gründzüge des Eingangsszenarios stammen aus einer älteren Kampagne von mir, und wurden für die 4E etwas umgeschrieben und angereichert. Da das Kampagnensetting für die Vergessenen Reiche für die vierte Edition noch nicht herausgekommen ist (und ich es deshalb noch nicht beurteilen mag) haben wir die Umgebung noch nicht klar definiert. Wir sind also in irgendeinem momentan noch nicht näher benanntem Land in Faerun zu einer unbekannten Zeit ;) Sobald das Material zur Spielwelt draussen ist werde ich das noch klarer definieren.

Zur bisherigen Geschichte:

Vorgeschichte:

Agelroth war bis vor kurzem Wächter eines kleinen Tempels südlich des aktuellen Spielgebiets. Dort wurde er Zeuge (und Opfer) eines Orküberfalls, der offenbar das Ziel hatte ein Artefakt aus dem Tempel zu stehlen: Einen Splitter der gesprungenen Klinge. Bei diesem Artefakt handelte es sich angeblich um eine Waffe die einst ein Wesen der Unterwelt vernichtete, dabei zersprang und hier aufbewahrt wurde um den Gründer des Tempels zu ehren.

Begleitet wurden die Orks offenbar von einem geflügeltem Wesen dass unser Wächter nur kurz sah - bevor ihn die Orks niederschlugen. Als er wieder zu sich kam waren die meisten seiner Freunde tot und der Splitter geraubt. Er verfolgte - nach seiner Genesung - die Orks und musste feststellen dass sie im Norden offenbar von einem Trupp Ritter überfallen und getötet wurden. Für die Ritter - eine Miliz einer Grenzburg - ein grosser Sieg den sie mit einem gebührendem Fest, inklusive Gauklern und einem Ritterturnier feiern wollten. Zufälliger- oder besser merkwürdigerweise scheint es die gleiche Burg zu sein in der der vormalige Besitzer des zersprungenen Schwertes lebt - heute als Burgherr und nicht mehr als Abenteurer herumreisend.

Verdächtig genug das ganze um der Burg einen Besuch abzustatten. Drinnen wie auch draussen herrscht grosse Feststimmung, und während draussen im Zigeunerlager vor der Burg gefeiert wird bauen die Diener des Burgherren den Turnierplatz auf.

Zu diesem Burgfest sind nun unsere 4 so verschiedenen Gestalten eingetroffen. Agelroth vermochte in all dem Trubel nicht zum Herzog der Burg vorgelassen werden, noch zu dessen Sohn Konradin welcher den Angriff führte. Die Burg war voller Gaukler, Schaulustiger und die Taverne voll feiernder Leute und so fanden sich die 4 an einem Tisch zusammen der noch nicht völlig besetzt war.

Erster Abend:

Während des Abends erfuhren sie mehr über die Situation in der Burg. Konradin - der Sohn des Burgherrens veranstaltet wohl das Fest, und man munkelt er möchte darauf die Hochzeit mit einer mysteriösen Fremden bekanntgeben. In der Burg kursieren etliche Gerüchte wer diese wohl sein mag und während viele auf eine Elfe tippen gibt es auch jede Menge Zoten - davon dass sie eine arme Bauersmagd sei die Konradin geschwängert habe bis hin zum Scherzhaftem Einwurf es sei bestimmt ein Goblinmädchen. Und die nächsten sind wieder der Meinung es gäbe gar keine Braut.

Gesehen hat sie scheinbar noch keiner hier in der Burg. Klar ist nur: Konradin bekam angeblich von seiner Liebsten eine neue Leibgarde mit der er zum Angriff auf die Orks ausritt und seinen heldenhaften Sieg errungen hat. Sechs dunkle stets schwer gerüstete Ritter die angeblich keinen Spass verstehen und denen die meisten Anwesenden nicht über den Weg trauen. Die reguläre Rittermiliz, mit der Konradin normalerweise ausreitet konnte nur hinter den 6 und dem Herzogssohn hinterhereilen, und schaffte es gerade mal ein paar versprengte Orks einzusammeln.

Darüber offenbar etwas frustriert betranken sich einige der Ritter und im Verlaufe des Abends wurde die Stimmung immer aggressiver. Ziel der Angriffe wurde zunehmend Yve - ein schweigsamer Kerl am Tresen mit düsterem Blick. Thelad - ein junger Ritter warf Yve vor dass dieser nicht am Angriff auf die Orks teilgenommen hätte - ausgerechnet Yve, angeblich der beste Reiter innerhalb der Burgmauern. Nachdem Yve sich zunächst nicht provozieren liess reizte Thelad ihn weiter, sagte dass doch jeder hier wüsste wie Yve einst in die Burg gekommen wäre: Ein Mörder und Streuner dessen Leben nur von der Gunst des Herzogs abhing - und so danke er es ihm:

Mit Ehebruch an dessen Sohn. Als die Stimmung schon am Überkochen war ob dieser Vorwürfe präzisierte Thelad dies: Er habe genau gesehen wie Yve sich am Vorabend der Schlacht zu Konradins Liebster aufgemacht habe. Und dies sei der einzige Grund warum Yve nicht am Angriff teilgenommen hätte. Es kam wie es kommen musste - in der Kneipe brach eine Schlägerei aus, und während Yve versuchte Thelad zu packen wurden auch unsere Gefährten in den Streit mit einbezogen und mussten sich gegen fliegende Bierkrüge und Fausthiebe zur Wehr setzen.

Zweiter Abend:

Als die meisten Leute schon aus der Taverne flüchten wollten geschah aber etwas unerwartetes. Plötzlich brach Thelad in Yves Armen zusammen, und an den Händen von Yve klebte Blut. Während die Umstehenden nun Yve sogleich als Mörder abführen wollten schaffte es die Gruppe diesen als Unschuldig zu erweisen - und verfolgte sogar den wahren Mörder, einen dunkel gekleideten Mann der offenbar ein Auftragsmörder war (aber trotz der Verfolgung durch Andarion der Verhaftung nach einer Flucht und kurzem Kampf mit dem Magier entkam).

Auch Thelad wurde letztlich gerettet nachdem die Gruppe seine Bewegungslosigkeit als durch ein Gift ausgelöste Starre identifizierte und ihn heilen konnte. (war aber knapp). Die Überführung selbst geschah als Skillchallenge - die Gruppe hatte den wahren Mörder schon zuvor beobachtet, sah dass die Wunde durch einen Dolch (und nicht Yves Schwert) verursacht wurde, fand das Gift und heilte Thelad, verfolgte den Mörder und fand sogar eine Zeugin die die Tat schlussendlich mit angesehen hatte: Lira, die Schankmaid und Tochter des Wirtes Winsard. Verängstigt hockte das Mädchen in der Küche nachdem der Auftragsmörder ihr nur mit einem Blick panische Angst eingejagt hatte. War dort Magie im Spiel? Mit all diesen Hinweisen gelang es den herbeigerufenen Konradin und dessen Wachen von Yves Unschuld zu überzeugen. Konradin selbst erwies sich jedoch mitnichten als zwielichtige Gestalt - nein der junge Sohn des Burgherren schien eher verständig und edelmütig.

Winsard, der während der Verdächtigungen zu Yve gehalten hatte bedankte sich ebenso; Er überliess den Spielern ein magisches Amulett welches sie vor dem Gift des Assasinen schützen sollte zum Ausgleich für das Versprechen der Tat weiter nachzugehen.

Warum der Auftragsmörder Thelad töten wollte ist weiter unklar, doch die Gruppe vermutet er wollte entweder Yve einen Mord anhängen, oder aber Thelad aus dem Weg räumen. Was auffiel war dass der Täter offenbar sehr spontan gehandelt hatte. Er war von seinem Essen aufgestanden  und hatte Thelad das Messer hineingestossen mit dem er zuvor noch gegessen hatte - nicht ohne es mit einem durchaus teurem Gift zu vergiften. Eventuell hatte es also mit dem zu tun was Thelad in der Taverne herumposaunt hatte - doch noch sind alle am Rätseln. Yve dagegen erwies sich als sehr dankbar und spendierte der Gruppe das Startgeld für das morgige Turnier - welches unser Wächter nutzen will um zum Herzog vorgelassen zu werden.

Denn tatsächlich bewahrheiteten sich einige der Gerüchte um das Turnier: Schon am nächstem Morgen, als alle gemeldeten Recken auf dem Turnierplatz antraten verkündete Konradin dass sämtliche Sieger eingeladen seien zum Ball der edlen Herren. Kein schlechter Weg sich wirklich gehör zu verschaffen und dem Geschehen in der Burg weiter nachzugehen, und ausserdem winkt natürlich die Belohnung durch den Sieg im Turnier. Während sich Bombur an der furchtverbreitenden Maschinerie des Schreckens, gebaut von Raznar dem Gnom versuchen wollte meldeten sich Agelroth und Dungrim für den Nahkampf an. Zum Tjost fehlte allen so oder so das passende Reittier, aber da es ohnehin auf Yves Kosten geschah meldeten sich noch alle vier zum Gruppenkampf an. Beeindruckender Weise gelang es unseren zwei Recken die ersten beiden Runden mit mehr (Agelroth) oder weniger (Dungrim) geringen Blessuren zu überstehen, auch wenn das Kampfformat ungewöhnlich erschien. Statt nacheinander kämpften alle auf einer grossen Kampffläche mit ihren Gegnern - zufällige unabsichtliche Zusammenstösse mit anderen Pärchen inklusive.

Durch die richtige Bestechung/Einschüchterung gelang es den beiden mit Hilfe des Magiers zudem den (verbotene Wetten durchführenden) Turnierleiter dazu zu bringen die Paarungen so zu legen dass beide erst im Halbfinale aufeinander treffen könnten. Doch ohnehin drängte sich ein neues Problem auf. Einer der grossen Favoriten bewies sogleich warum er dies sei. Gado der Riese - kein echter Riese, doch von hühnenhafter Statur - kämpfte so schmutzig es ging und mit einer Freude an Brutalität die seine Gegner zur Verzweiflung und Aufgabe trieb.

Dritter Abend:

Gerade vor dem Halbfinale schwang sein mächtiger Kriegshammer einmal etwas zu weit - und traf mit kaum als Zufall getarnter Bewegung seinen zukünftigen Halbfinalgegner. Das dieser daraufhin sich aus dem Turnier zurückzog kommentierte der ins Finale kampflos einziehende Gado mit höhnischem Lachen, und der Ankündigung nun erst einmal im Zigeunerlager zu feiern bis sein Gegner feststehe.

Ohnehin waren nun aber erst einmal die anderen Wettbewerbe dran, und die Kämpfer hatten Pause. Bombur nutzte die Zeit bis zu seinem Versuch an der Schreckensmaschine - einem über zwei Plattformen führendem Balken über den zu balancieren von diversen schmerzhaften Utensilien erschwert wurde - um das Muster zu erkennen mit dem die Hindernisse über die Maschine schwangen. Nachdem fest stand dass irgendein System eine natürliche Schwingung der Hindernisse verhinderte kletterte der Halbling heimlich unter eines der Podeste und konnte in Erfahrung bringen dass die Kugeln und Sägeblätter und Balken welche dort hin und her schwangen aneinander gekoppelt wie eine Kette waren - jedoch in ungewisser Reihenfolge. Um die richtige Reihenfolge zu erfahren ging es zum Zelt von Raznar dem Konstrukteur der Maschine - doch dort verhinderte eine Falle weiteres Eindringen und die Inbesitznahme der Bauanleitung.

Andarion der Magier rettete Bombur gerade noch bevor Raznar zu seinem Zelt zurückkam indem er den Gnom abzulenken vermochte. So half alles nichts: Bombur musste es mit dem wenigem was er in Erfahrung gebracht hatte auf der Maschine versuchen. Immehin gelang es etwa 5 der 10 Hindernisse in Verbindung zu bringen - und obwohl Bombur mehrfach kurz vor dem Sturz war und die Maschine des Schreckens noch eine kleine Falle besass gelang es dem Halbling tatsächlich bis zum Ende zu gelangen.

Zeit für unsere Recken sich wieder um Gado Gedanken zu machen. Nachdem die Gruppe von einer Dienerin erfahren hatte was dieser so unter "Spass" verstünde beschloss man zu den Zigeunern zu eilen. Gado war - das kann man sagen - auch ausserhalb der Arena eher für brutales Verhalten bekannt, und für die bei den Wachen nicht gut angesehenen Zigeuner eine Plage. Junge Mädchen zu weit von den Zelten entfernt hatte Gado als liebste Opfer. Doch ganz allein sollte man nicht gegen den Hühnen antreten. Der (offenbar auf die Spieler wettende und ein grosses Geschäft witternde) Turnierleiter versprach im Ausgleich für ein getürktes Finale bei dem er den Sieger schon vorher wüsste Hilfe - und so erfuhren die Abenteurer von einigen Zigeunern die Gado schon länger in die Finger kriegen wollten. Man solle nur zu Haeleth dem Zigeuner gehen, und dessen Nichte Lysia  -  die beiden würden gewiss helfen und andere kampferprobte Leute aus der Gauklertruppe.

Gesagt getan - doch am fröhlich feiernden und von Gado offenbar noch nichts bemerkt habenden Zigeunerlager liess sich Haeleth nicht finden - ja selbst die Tänzerinnen am Festplatz wussten nicht wo er steckte. Stattdessen wimmelte ein Gnom verdächtig verzweifelt Besucher an Haeleths Zelt ab. Lysia jedoch - eine wunderschöne und seltsam inspirierende Dame deren Volk vergeblich zu bestimmen versucht wurde tanzte am Lagerfeuer. Und nicht nur sie - nein, als hätten sie all ihre Eile vergessen begannen auch Agelroth und sogar Dungrim der Zwerg zur elfisch klingenden Melodie zu tanzen. Etwas über das ich hier wohl besser aus Rücksicht auf Dungrim schweigen sollte.  wink2

Kaum hörte Lysia jedoch von der Gefahr durch Gado wurde schnell nach fehlenden Mädchen gesucht. Als eines sich als verschwunden bei den Pferdekoppeln erwies fand man die Spur des Kriegsmannes und seiner Saufkumpanen - das Mädchen übel zugerichtet habend. Während die Zigeuner sich als erschreckend ineffektiv im Kampf erwiesen schien Gados Ruhm nicht unbegründet. Mit rücksichtslosen Schlägen prügelte er Agelroth in die Bewusstlosigkeit bevor Dungrim diesem aufhalf und Bombur aus dem Hinterhalt dem Schuft den Rest gab. Als schliesslich Andarion begann die Bösewichter nacheinander zu vereisen begann war selbst an Flucht für Gados Kumpanen nicht mehr zu denken - erfolgreich retteten die Abenteurer nicht nur das Mädchen sondern beseitigten gleich noch zufällig und unauffällig ihren übermächtigen Finalgegner.

Damit geht es dann beim nächstem Mal weiter - viel Spass beim Lesen, und mal schauen ob sich unser Zwerg auch auf dem Ball als so guter Tänzer erweist.
« Letzte Änderung: 05. August 2008, 09:39:44 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Schuh.Klebe.Set

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Re: [4E] Zerbrochene Klingen
« Antwort #1 am: 02. August 2008, 11:20:16 »
Sehr schön geschrieben.Habe ich gerne gelesen und freue mich mehr zu hören.
In the end cats will rule the world.

Denalor

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Re: [4E] Zerbrochene Klingen
« Antwort #2 am: 06. August 2008, 17:15:15 »
Hintergrund: Agelroth Finsterblick

Der Weg nach Loudwater

Die Lokalitäten gehen im Moment von Forgotten Realms aus, und dazu dann auch noch das FR um 1372 DR. Da D&D 4E ca. 100 Jahre später spielt, könnte es durchaus sein, dass diese Orte gar nicht mehr so existieren.
Außerdem ist anzumerken, dass die Gruppe aktuell in einer "homebrew" Welt angefangen hat, die von den Göttern im PHB ausgeht. Dementsprechend wäre der Gott Helm mit Kord zu ersetzen.
EDIT: habe inzwischen den neuen FR Guide vorliegen... taj, hätte ich "Grand History of the Realms" gelesen, hätte ci hauch gewusst, dass Helm tot ist. Nunja, das Ganze wird eben angepasst, sobald wir uns auf ewine Welt geeinigt haben


Dampf stieg aus den Nüstern der schnaubenden Pferde auf und verlor sich im allgemeinen Nebel. Es war ein unangenehmer Morgen, denn obwohl Hochsommer war, hatte sich aufgrund der ungewöhnlichen Kälte ein dichter Bodennebel gebildet. Vereinzelte Sonnenstrahlen durchbrachen das dichte Laubwerk des Weathercote Wood und ließen dadurch den Nebel stellenweise unheimlich aufleuchten. Ein kalter Wind blies aus dem Norden und verwirbelte die Nebelfetzen weiter. Bald würde er Wind drehen und Anauroch, die große Wüste im Osten, würde ihren trockenen heißen Atem über diesen Teil Faeruns hauchen.
„Pass nur auf, junger Agelroth“, raunte ihm Morsythan zu, „du wirst dich noch ärgern, dass du so einen warmen Umhang übergeworfen hast ! Du wirst stärker schwitzen als wenn du zwei Stunden im Innenhof den Schwertkampf gegen zwei Angreifer übst.“
„Ich habe nichts gegen eine solche Übung, und gegen Schwitzen habe ich auch nichts. Doch dieser kalte Hauch ist in der Tat unangenehm, aber bestimmt ist er euch unangenehmer als mir.“, antwortete der angesprochene Krieger lächelnd. „Und den Umhang kann ich ja jederzeit ablegen. Während ihr sicherlich Schwierigkeiten haben werdet ohne meine Hilfe aus eurem Panzer herauszukommen.“
„Ahh, aber vielleicht ist dies gar nicht nur der bloße Wind aus dem Norden, sondern der verführerische Gesang einer spitzohrigen, schmalbrüstigen Fee, die uns alle ins Unheil stürzen will ? Man sagt, die Elfen haben in diesem Wald eine Siedlung. Aber viel schlimmer noch, unser Weg wird uns am High Forest vorbeiführen und dort herrschen die Elfen !“.
Morsythan lachte mit einer breiten Geste auf sich zeigend lauthals auf „Und ihr seht ja alle, was passiert, wenn man von einer Elfe verführt wird !“ Die anderen Reiter lachten mit, denn Morsythan machte oft Scherze dieser Art, denn angesichts seiner spitzen Ohren, klares Indiz für die elfische Herkunft seiner Mutter, konnte er seine Herkunft kaum leugnen.
Morsythan, ein über 6 Fuß großer, muskelbewehrter Priester Helms, war der Anführer des Trupps von zwanzig Reitern, die sich durch den dunklen Wald am östlichen Fuß der Graypeak Mountains bewegten. Die Ritterschaft vom Tempel der Gebrochenen Klinge war von ihrem Ordenssitz im Gebirge ausgezogen, um ein heiliges Artefakt zum größeren Tempel Helms in Loudwater zu geleiten. Genau genommen handelte es sich noch nicht einmal um ein Artefakt, sondern vielmehr um den Splitter eines solchen.
Den Gründungsagen des Ordens nach, war ein mächtiger Held einst ausgezogen, um eine unheilige Kreaturen aus den Tiefen der Hölle zu besiegen, in den Händen eine mächtige Klinge. Bei dem tagelangen Kampf gegen den Dämon zerbarst die Klinge schließlich beim tödlichen Stoß ins flammende Herz der Kreatur in mehrere Teile. Eins diese Splitter wurde dem Helm-Priester Deron übergeben, der daraufhin ausgezogen war, um einen neuen Orden zu gründen, der diesen Splitter bewachen sollte bis er eines Tages in Zeiten großer Not mit den anderen Teilen der mächtigen Klingen wiedervereint werden sollte.
Nur fünf Monate war es her, als ein Gelehrter namens Wisalles mit seinem Gehilfen und einer handvoll Söldner im Ordenshaus der Templer der Gebrochenen Klinge in den Graypeak Mountains aufgetaucht war und schließlich einen großen Schritt für seine Forschungen, der Suche nach den einzelnen Teilen der legendären Klinge,
beenden konnte. Denn in der Bibliothek des Ordens fand er die Bestätigung seiner offenbar seit Jahren verfolgter Spuren, die ihn und sein Gefolge quer durch die Nordlande Faeruns getrieben hatte.
Nach der Abreise des Gelehrten hatte es nicht mehr allzu lange gedauert bis vom Hohen Wächter Loudwaters, dem Hohepriester eines größeren Tempels Helms, der Aufruf an den Präzeptor des Ordens kam, den Splitter nach Loudwater zu bringen, damit er von den dort ansässigen Kleriker untersucht werden konnte.
Also begab sich ein Trupp Ritter auf den Weg nach Loudwater, den Splitter der heiligen Klingen in einer mit Edelsteinen besetzten goldenen Truhe, die zudem noch mit göttlichen Zaubern geschützt war. Die Reise würde lange dauern. Zunächst die steilen Hänge des Gebirges hinab in die dunklen Wälder des Weathercote Woods. Danach nach Pamast, einer kleineren Stadt an der Schwarzen Straße um schließlich nach Westen durch den Dawn Pass zu reiten, an dessen Ende sich die Stadt Llorkh befand. Von dort aus würde man per Schiff dem Greyflow Fluss folgen bis man in Loudwater auf den mächtigen Strom Delimbyir stoßen würde. Niemand außer Morsythan hatte jemals eine derart lange Reise unternommen.

Ist noch nicht ganz fertig...
« Letzte Änderung: 28. August 2008, 08:13:44 von Denalor »