Autor Thema: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels  (Gelesen 17470 mal)

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Arldwulf

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #60 am: 02. Oktober 2008, 12:59:43 »
@Nadir: Zum Teil - in jedem Fall bei den Büchern bei denen dies so ist. Das ist aber die absolute Ausnahme. Ein Grossteil der Prestigeklassen geht halt nicht über das Niveau der Grundregelwerke hinaus, bei den neu hinzugekommenen Grundklassen ist es tendentiell sogar eher so dass sie als schwächer betrachtet werden. Wormy sagt dann: Die werden nicht gespielt. Das halte ich insbesondere bei Prestigeklassen aus den Core Regeln (wie Arkanen Trickser, Assasine etc.) für falsch, vor allem halt als Absolutismus. Ich habe leider auch keine Umfrage der beliebtesten Prestigeklassen gefunden - bei den Grundklassen liegen die Coreklassen aber weit vorn. Schau dir mal die Liste der beliebtesten 3.5 Arkanen Zauberwirker an - es gibt sie ja aktuell in einer Umfrage. Da gibt es keine einzige die an die Coreregeln herankommt - obwohl dennoch ein knappes 5tel aller Spieler auch andere Klassen als Barde, Magier und Hexenmeister gut findet.

Kommt halt da dann immer auf die Einzelfälle an. Das man sich - aus allen Optionen wählend - das beste heraussuchen kann ist doch klar. Dass dies das Powerniveau anhebt - keine Frage.

Aber letztlich fällt es halt schwer Aussagen zu unterstützen wie "nur die starken Klassen und Prestigeklassen werden gespielt", zumindest fällt es mir aufgrund meiner D&D Runden schwer. Das bezieht sich auf einen sehr engen Kreis an Spielern und schliesst Gelegenheitsspieler nahezu komplett aus, aber auch solche Spieler die ihre Prestigeklassen tendentiell eher über deren Flair wählen.

Ich kann das auch wirtschaftlich nachvollziehen, die kaufen ja weniger. Aber letztlich war es dies auch was ich oben gesagt habe: Die Zielgruppe von Pathfinder sind (neben reinen Paizo/Pathfinder/Golarionfans) halt D&D Spieler die schon viele Regelwerke besitzen und ein paar Regeländerungen/Hausregeln - wie auch immer man es nennen will - aufgeschlossen sind die ihre Charaktere aufwerten. Pathfinder RPG ist dabei natürlich (sagt Wormy ja auch) auch für Leute die vorher alle Optionen hatten und nutzten und sich einen möglichst starken Char zusammenbastelten eine Steigerung, auch diese kommen mit einem stärkerem Charakter aus der Konversion heraus. Für Leute die dies vorher nicht taten hat Wormy es ja sowieso schon schön angesprochen:

Die werden es stärker merken. Aber bei der Länge der Diskussion kann man leicht vergessen: Das war jetzt nur ein Argument von mehreren oben. Für sich allein sind die alle in die Kategorie "halb so wild" einzuordnen.

Ein entscheidender Punkt ist ja die Frage: Was genau bietet Pathfinder neuen Spielern gegenüber 3.5? Aktuell sind da die gewichtigsten Argumente "es wird noch gedruckt, D&D 3.5 wird irgendwann schwer erhältlich sein" und "Golarion!". Und natürlich der Anstieg im Powerlevel, den man positiv oder negativ betrachten kann.

Aus meiner Sicht ist es ein Fehler die 3.5 Erweiterungsbücher nur als ein mehr an Power Creep zu betrachten, die entscheidenden Punkte dort sind neue Regelmechaniken. Skill Tricks zum Beispiel. Solche Ideen hätte ich mir sicher im Pathfinder RPG noch etwas mehr gewünscht.

Und dagegen stehen aktuell noch die Kinderkrankheiten eines Beta Regelwerks. Ob und wann die behoben werden steht da ja noch ein wenig in den Sternen, wesentliche Kritikpunkte (Klassenbalance, neues Skillsystem, Probleme bei der Abwärtskompatibilität) werden wohl bleiben.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Wormys_Queue

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #61 am: 02. Oktober 2008, 13:22:55 »
Och nö, jetzt lass uns nicht einzelne Punkte aufdröseln, uns gegenseitig zitieren, stinkig werden, schwere Beleidigungen auffahren und dann Morgens im nebligen Wald mit Pistolen treffen, nur weil wir verschiedene Meinungen zu einem Spiel haben. :)

Ich wollte eigentlich nur versuchen, deinen Gedankengang nachzuvollziehen. Im Sinne deiner obigen Mahnung verzichte ich aber auf eine Antwort. :)

Dass sie nicht mehr an Golarion-spezifischem Hintergrund reinpacken, liegt aber sicher daran, dass Paizo das Regelwerk so weit wie möglich OGL-tauglich halten will und dass das Regelwerk gerade nicht Golarion-spezifisch sein soll, weil es auch von FR-, Eberron-, und Spielern anderer Settings verwendet werden können soll.

Ich kann deinen Hinweis auf die Kürze der Volksbeschreibung übrigens durchaus nachvollziehen. Allerdings ist mit beim Vergleich gerade eben etwas lustiges aufgefallen: ich weiss gar nicht genau, was im PHB/ der PFRPG Beta in der Beschreibung der einzelnen Völker drinsteht. Grund ist folgender: In selbst gebauten Welten folge ich eh meiner eigenen Vision , da nutzt mir die Beschreibung im PHB/der Beta nichts. Spiele ich aber in einer Kampagnenwelt, bin ich mit den dort vorzufindenen ausführlicherenBeschreibungen der Völker sowieso viel besser bedient. Insoweit finde ich den sehr kurzen Absatz in der Beta vollkommen ausreichend und würde gar nicht auf die Idee kommen, ins PHB 3.5 reinzuschauen, um mehr Informationen zu erhalten.

Aber das kann man sicher auch anders sehen. Nur gebe ich zu bedenken, dass das Buch einen endlichen Umfang hat. Paizo packt da schon das PHB und den DMG rein, um die Kosten erträglich zu halten, muss man da sicher an anderer Stelle Abstriche machen. Und da ist es mir ehrlich gesagt lieber, sie machen es an den Stellen, an denen es den wenigsten Schaden anrichtet. Das Regelwerk muss abgeschlossen und in sich vollständig sein, alles andere wäre Bonus.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #62 am: 02. Oktober 2008, 16:04:09 »
Arldwulf, jetzt verstehe ich Deine Ansicht etwas besser. Danke für die ausführliche Darstellung.

Taysal, ich denke für ein Kernregelbuch reicht das auch erstmal aus. Mir zumindest. Schätzungsweise wirst Du mehr im Kampagnenbuch finden  wink

Wormys_Queue

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #63 am: 02. Oktober 2008, 19:43:08 »
Schätzungsweise wirst Du mehr im Kampagnenbuch finden  wink

2 Seiten Hintergrund pur pro Volk und sagenhafte 22 Seiten für die Menschen (2 für jede der elf Ethnien). Das Setting ist viel humanozentrischer als die FR und Eberron, darüber sollte man sich im Klaren sein. Heißt nicht, dass die anderen Völker lieblos behandelt werden, aber das typische Völkermischmasch einer FR-Kampagne ist definitiv nicht das Ziel der Designer.
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Wormy's Worlds

Nightmare

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #64 am: 02. Oktober 2008, 20:31:12 »
Heißt nicht, dass die anderen Völker lieblos behandelt werden

Vorallem die Gnome Golarions sind genial geworden. Ich hatte noch nie Lust einen Gnom zu spielen und dann ist mir das Kampagnenbuch mal zwischen die Finger gekommen, der nächste Golarioncharakter ist direkt einer geworden.  :thumbup:
Lange verschollener Idiot.

DU#1229

  • Gast
Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #65 am: 02. Oktober 2008, 21:24:03 »
Heißt nicht, dass die anderen Völker lieblos behandelt werden

Vorallem die Gnome Golarions sind genial geworden. Ich hatte noch nie Lust einen Gnom zu spielen und dann ist mir das Kampagnenbuch mal zwischen die Finger gekommen, der nächste Golarioncharakter ist direkt einer geworden.  :thumbup:

Echt?  :D

Wormys_Queue

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #66 am: 02. Oktober 2008, 21:54:00 »
Ein entscheidender Punkt ist ja die Frage: Was genau bietet Pathfinder neuen Spielern gegenüber 3.5?

Einfache Antwort: Ein Regelwerk, dass noch im Druck ist.

Was bei der ganzen Diskussion gerne übersehen wird, ist, dass die Marke Pathfinder sich nicht über das Regelsystem definiert, sondern über die Abenteuer. Da liegt die Stärke Paizos, diese sind sozusagen ihr Alleinstellungsmerkmal.

Nur dass diese Abenteuer auch eine Regelgrundlage brauchen. Noch ist dass die Edition 3.5, die aber außer Druck gegangen ist und damit in Zukunft immer schwerer erhältlich sein wird. Die 4E wäre eine Option gewesen, hätte WotCs total missratene Lizenzpolitik dem nicht einen Riegel vorgeschoben. Andere Systeme hätte Paizo wiederum in Abhängigkeit von anderen Firmen gebracht, weswegen man sich zu einer eigenen Systemvariante entschloß.

Letzten Endes ist es für Paizo nicht wichtig, ob sie mit dem PFRPG Geld verdienen, das verdienen sie mit dem eigenen Setting und den publizierten Abenteuern. Wichtig ist aber, dass sie auf ein real existierendes Regelprodukt verweisen können, dass man auch in den Buchregalen der Händler findet.

Die Ziele des Pathfinder RPG stehen in der Einleitung. Wer da was anderes reininterpretieren will, soll das eben tun. Und wem das PFRPG nicht zusagt, kann bei 3.5 bleiben oder sonst was machen. Wer Wert auf die besten Abenteuer am Markt legt, landet eh bei Paizo ;)
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

DU#1229

  • Gast
Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #67 am: 03. Oktober 2008, 00:36:10 »
Zitat
Was genau bietet Pathfinder neuen Spielern gegenüber 3.5?

Für mich (rein auf Regelebene):

konsistentere, im MAchtgrad scheinbar besser angepasste Klassen
stilvollere Klassenfähigkeiten
einfachere, logischere Handhabung(en) (Skills, Feats, Kampfoptionen)
Umsetzung einiger magischer Gegenstände

Mehr nach dem ausführlichen Playtest!

Was die Welt und den Hintergrund angeht, so ist jede Diskussion mühselig und eh subjektiv und damit obsolet.

Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #68 am: 03. Oktober 2008, 06:42:54 »
Zitat
Was genau bietet Pathfinder neuen Spielern gegenüber 3.5?

Für mich (rein auf Regelebene):

konsistentere, im MAchtgrad scheinbar besser angepasste Klassen
stilvollere Klassenfähigkeiten
einfachere, logischere Handhabung(en) (Skills, Feats, Kampfoptionen)
Umsetzung einiger magischer Gegenstände

Mehr nach dem ausführlichen Playtest!

Unterschreib ich glatt!


Was die Welt und den Hintergrund angeht, so ist jede Diskussion mühselig und eh subjektiv und damit obsolet.


Ach was, quatsch. Erst dann ist eine Diskussion es würdig, eine Diskussion genannt zu werden, wenn jeder auch seine eigene Meinung vertritt, und nicht nur über Fakten spricht. WENN wirklich diskutiert wird, und da gehört auch das Reflektieren eigener subjektiver Meinungen dazu. 2+2=4 ist keine Diskussion wert...  :D :P ...es sei denn es geht um 2 Äpfel und 2 Birnen...  :alien:
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

DU#1229

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Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #69 am: 03. Oktober 2008, 12:10:49 »
Sind trotzdem 4 Teile Obst  :D

DU#1229

  • Gast
Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #70 am: 01. November 2008, 08:15:30 »
UPDATE:
Arldwulf, jetzt verstehe ich Deine Ansicht etwas besser. Danke für die ausführliche Darstellung.

Taysal, ich denke für ein Kernregelbuch reicht das auch erstmal aus. Mir zumindest. Schätzungsweise wirst Du mehr im Kampagnenbuch finden  wink

@Taysal: Du wirst tatsächlich weitaus mehr Hintergrund zu den Verschiedenen Kulturen im Kampagnenbuch finden. Dort ist jedes nicht-menschliche Volk auf 2 Seiten detailliert beschrieben (inklusive einiger wirklich abgefahrener Neuerungen) und auch jede Menschenkultur hat seine 2-4 Seiten an Hintergrundmaterial.
Was ja auch sinnvoll erscheint, in einem Basis-Regelwerk nur die wichtigsten Infos und vor allem Mechaniken zu erklären. Der Fluff kommt dann in den Settings. Oder tragen bei Dir Zwerge etwa Frauenkleider?  :D

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Re: Warum Pathfinder? Die Kernpunkte des Spiels
« Antwort #71 am: 01. November 2008, 09:03:11 »
UPDATE:
Arldwulf, jetzt verstehe ich Deine Ansicht etwas besser. Danke für die ausführliche Darstellung.

Taysal, ich denke für ein Kernregelbuch reicht das auch erstmal aus. Mir zumindest. Schätzungsweise wirst Du mehr im Kampagnenbuch finden  wink

@Taysal: Du wirst tatsächlich weitaus mehr Hintergrund zu den Verschiedenen Kulturen im Kampagnenbuch finden. Dort ist jedes nicht-menschliche Volk auf 2 Seiten detailliert beschrieben (inklusive einiger wirklich abgefahrener Neuerungen) und auch jede Menschenkultur hat seine 2-4 Seiten an Hintergrundmaterial.
Was ja auch sinnvoll erscheint, in einem Basis-Regelwerk nur die wichtigsten Infos und vor allem Mechaniken zu erklären. Der Fluff kommt dann in den Settings. Oder tragen bei Dir Zwerge etwa Frauenkleider?  :D

Falls es die Situation erfordert, ja. :)