@Nadir: Zum Teil - in jedem Fall bei den Büchern bei denen dies so ist. Das ist aber die absolute Ausnahme. Ein Grossteil der Prestigeklassen geht halt nicht über das Niveau der Grundregelwerke hinaus, bei den neu hinzugekommenen Grundklassen ist es tendentiell sogar eher so dass sie als schwächer betrachtet werden. Wormy sagt dann: Die werden nicht gespielt. Das halte ich insbesondere bei Prestigeklassen aus den Core Regeln (wie Arkanen Trickser, Assasine etc.) für falsch, vor allem halt als Absolutismus. Ich habe leider auch keine Umfrage der beliebtesten Prestigeklassen gefunden - bei den Grundklassen liegen die Coreklassen aber weit vorn. Schau dir mal die Liste der beliebtesten 3.5 Arkanen Zauberwirker an - es gibt sie ja aktuell in einer Umfrage. Da gibt es keine einzige die an die Coreregeln herankommt - obwohl dennoch ein knappes 5tel aller Spieler auch andere Klassen als Barde, Magier und Hexenmeister gut findet.
Kommt halt da dann immer auf die Einzelfälle an. Das man sich - aus allen Optionen wählend - das beste heraussuchen kann ist doch klar. Dass dies das Powerniveau anhebt - keine Frage.
Aber letztlich fällt es halt schwer Aussagen zu unterstützen wie "nur die starken Klassen und Prestigeklassen werden gespielt", zumindest fällt es mir aufgrund meiner D&D Runden schwer. Das bezieht sich auf einen sehr engen Kreis an Spielern und schliesst Gelegenheitsspieler nahezu komplett aus, aber auch solche Spieler die ihre Prestigeklassen tendentiell eher über deren Flair wählen.
Ich kann das auch wirtschaftlich nachvollziehen, die kaufen ja weniger. Aber letztlich war es dies auch was ich oben gesagt habe: Die Zielgruppe von Pathfinder sind (neben reinen Paizo/Pathfinder/Golarionfans) halt D&D Spieler die schon viele Regelwerke besitzen und ein paar Regeländerungen/Hausregeln - wie auch immer man es nennen will - aufgeschlossen sind die ihre Charaktere aufwerten. Pathfinder RPG ist dabei natürlich (sagt Wormy ja auch) auch für Leute die vorher alle Optionen hatten und nutzten und sich einen möglichst starken Char zusammenbastelten eine Steigerung, auch diese kommen mit einem stärkerem Charakter aus der Konversion heraus. Für Leute die dies vorher nicht taten hat Wormy es ja sowieso schon schön angesprochen:
Die werden es stärker merken. Aber bei der Länge der Diskussion kann man leicht vergessen: Das war jetzt nur ein Argument von mehreren oben. Für sich allein sind die alle in die Kategorie "halb so wild" einzuordnen.
Ein entscheidender Punkt ist ja die Frage: Was genau bietet Pathfinder neuen Spielern gegenüber 3.5? Aktuell sind da die gewichtigsten Argumente "es wird noch gedruckt, D&D 3.5 wird irgendwann schwer erhältlich sein" und "Golarion!". Und natürlich der Anstieg im Powerlevel, den man positiv oder negativ betrachten kann.
Aus meiner Sicht ist es ein Fehler die 3.5 Erweiterungsbücher nur als ein mehr an Power Creep zu betrachten, die entscheidenden Punkte dort sind neue Regelmechaniken. Skill Tricks zum Beispiel. Solche Ideen hätte ich mir sicher im Pathfinder RPG noch etwas mehr gewünscht.
Und dagegen stehen aktuell noch die Kinderkrankheiten eines Beta Regelwerks. Ob und wann die behoben werden steht da ja noch ein wenig in den Sternen, wesentliche Kritikpunkte (Klassenbalance, neues Skillsystem, Probleme bei der Abwärtskompatibilität) werden wohl bleiben.