Naja, Fernsehen ist heutzutage halt die Unterhaltung des armen Mannes.
Leider gehört zur Grundausstattung ein Fernseher, aber keine Leihkarte der Bücherei. Ich finde, es sollte umgekehrt sein, nur hat man dann die Gefahr, dass am Ende zu viele Leute ihre eigenen Ansprüche entdecken.
So richtig wütend kann ich auf das Fernsehen nicht sein, denn dieses spielt doch nur die Lieder zu welchen die Leute tanzen.
Wie oben angesprochen ist das m.E. falsch. Wenn ich auf einer Feier bin, und die Kapelle kann nur Schlager, dann hör ich halt "Griechischer Wein" und gehe nicht auf eine andere Feier. Ich schraube meine Ansprüche runter. Und wenn alle Partybands nur noch Schlager spielen, dann gehe ich entweder nicht mehr auf Partys oder gewöhne mich an die Musik. Darum kann man noch lange nicht sagen, die Band spiele nur das, was die Leute hören wollen, nur weil sie aus der beschränkten Auswahl noch einmal eine Auswahl treffen.
Diese Denke macht es zu einfach für die Programmverantwortlichen, die Verantwortung für ihre zynischen Programmentscheidungen abzugeben. Man kann ja auch hören, wie viel Achtung dem Publikum gemeinhin entgegengebracht werden (der klassische Ausspruch der Zeitungsmacher, was man denn morgen für "die Wichser" habe), die gleicherzeitig zu den Königen der Programmgestaltung gemacht werden (ohne wirklich Einfluss zu haben). Schließlich kommt hinzu, dass die Maßzahl dessen, was das Publikum vermeintlich will, die "Quote", nur die Einschalter zählt, nicht die Ausschalter. Wenn also die Mehrzahl des Publikums nur noch aus denen besteht, die sich an den Mist gewöhnt haben, dann verhallt der Ruf nach besserem TV erst Recht ungehört: die Partys werden etwas kleiner, aber wer da ist, hört halt Schlager aus Lust oder Gewöhnung.