Aber ne schöner Warforged Titan auf dem Cover
Zu dumm nur, dass die Steamjacks schon vor Jahren in der Witchfire-Trilogie aufgetaucht sind. Da wusste wahrscheinlich selbst Keith Baker nicht, wie Eberron geschrieben wird
Der erste Eindruck, den ich vom IKCG gewonnen habe, läßt sich nur mit einem Wort beschreiben:
Fett!Die 390! Seiten des IKCG enthalten fast ausschließlich nur Crunch-Stuff: Drei neue Rassen (keine Dunkelelfen), vier neue Klassen, sieben Prestigeklassen und jede Menge Feats, Skills und Spells lassen sich in diesem "Totschläger" finden. Weiterhin wird detailliert auf Waffen, insbesondere Schusswaffen und Ausrüstung eingegangen. Auch die recht übersichtliche Götterwelt und Kosmologie der Iron Kingdoms wird ausführlich beschrieben. Schließlich beschäfigt sich ein ganzes Kapitel mit dem Zusammenhang von Magie und Mechanik in den Iron Kingdoms und enthält diesbezüglich zahlreiche neue Regeln.
Auf den ersten Blick hat mich das Buch ziemlich umgehauen, inhaltlich zumindest.
Jetzt fragen sich natürlich einige (Hallo Speren
), was mit dem guten alten Scurlock los ist. Ein Buch, voll mit Crunch, und er ist begeistert? Was steckt dahinter? Drogen, Aliens, Bestechungsgelder von PrivateerPress?
Ihr irrt Euch, meine Freunde. Ich bin nur beeindruckt von der guten stimmigen Arbeit, die die Jungs von Privateer Press geleistet haben. Rassen, Klassen, Prestigeklassen wirken wie aus einem Guß und passen sich hervorragend in die Iron Kingdoms ein. Der Regelteil wird immer wieder durchbrochen von stimmungsvollen Gerüchten und Kommentaren einiger NSC's. Dieses Stilmittel, schon bekannt aus dem "Monsternomicon", ist erfrischend und läßt selbst den Regelteil lebendig und gefällig wirken. Das Lesen des Buches ist eine wahre Freude.
Das Artwork ist sehr gefällig und ist durch einen einheitlichen Stil geprägt, den ich beim Eberronguide vermisst habe.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Das Layout und die Qualität des Druckes lassen zu wünschen übrig, das Papier der Seiten wirkt billig. Im Gegensatz zum sehr eindrucksvollen und gelungenen Cover, sind die Zeichnungen im Innern zu dunkel und wirken verwaschen. Einige Textpassagen sind fast nicht zu lesen, da das düstere Seitenlayout sie überlagert. Der Eberronguide ist in diesem Punkt deutlich schöner und wirkt professioneller.
Ein weiterer, möglicher Kritikpunkt ist die Tatsache, dass der IKCG eigentlich nur der erste Teil des Kampagnenführers für die Iron Kingdoms ist. Denn die eigentliche Welt wird nur in Ansätzen beschrieben. Dies wird (und zwar hoffentlich bald) im zweiten Teil, der auch annähernd 400 Seiten stark sein soll, der Reihe nachgeholt. Dieses Werk wird dann wohl ausschließlich Fluff-Stuff enthalten. Hoffen wir, dass der Inhalt ähnlich gehaltvoll und qualitativ hochwertig sein wird, wie es beim IKCG der Fall ist. Nur sollte PrivateerPress beim Layout diesmal deutlich nachlegen.