Autor Thema: In die Schattenflucht  (Gelesen 1386 mal)

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Gilion

  • Gast
In die Schattenflucht
« am: 20. Oktober 2008, 20:10:53 »
Ich werde hier nach und nach unsere Abenteuerfortschritte in Form einer Geschichte posten. Es werden mit Absicht keine Werte der Spielercharaktere aufgeführt, da das Abenteuer bestimmt bei den meisten bekannt ist.

Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe auf Feedback. :)





In die Schattenflucht oder Durgen Dunkelstahls erstes Abenteuer

Ich hatte die Anderen gerade kennen gelernt. Evon des Pelor, ein Kleriker, Desand Flinkfuß, ein Halbelf und Schurke, Althaea Goldblatt, eine Magierin der Eldarin, Kelric ein Kämpfer aus dem Volk der Menschen, und natürlich ich, Durgen Dunkelstahl, Zwerg und Kämpfer.

„Wie wäre es noch mit einer Runde Bier?“, rief ich gerade zu Kelric hinüber. „Auf eure Rechnung, Herr Zwerg?“ schickte Kelric mir zurück. Ich nickte ihm zu, rief den Wirt und bestellte noch eine Runde. „Nein, für mich bitte keins mehr“, sagte Alathaea Goldblatt, und auch Evon schloss sich dem an. „Herr Wirt, bitte nur drei Humpen eures Gerstensaftes“, rief ich zur Theke.

„Darf ich die werten Herren und die Dame kurz belästigen?“, fragte ein Mann mit bekümmerter Miene und gebeugten Schultern. „Wie können wir euch helfen, werter Mann?“, wandte sich Evon an den Mann und bat ihm einen Platz am Tisch der Fünf an. Angst schwang in seiner Stimme mit, als er begann, uns zu erzählen weshalb er uns stört.
„Meine beiden Söhne wurden vor drei Tagen entführt, und die Wache kann mir nicht helfen." Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. „Im Tempel bezahlte ich viel Gold, um zu erfahren wo sie sind. Man sagte mir, sie seien in der Schattenflucht, in einem alten Mausoleum. Diese liegt einige Kilometer von hier entfernt. Ich bitte euch, sie zu suchen und wenn sie noch leben, zu mir zu bringen.“ Dann fügte er noch schnell hinzu, „natürlich gibt es auch eine Belohnung für eure Mühen, werte Dame und Herren. 50 Goldmünzen plus 50 Goldmünzen für jeden meiner Söhne, den ihr lebend zu mir zurück bringt. Wie steht es, könnt ihr mir helfen?“ Er schaute flehend in die Runde.

„Wenn Geld dabei raus springt bin ich dabei!“, sprach Kelric sofort aus. Evon schüttelte den Kopf. „Natürlich helfen wir, solch schändliche Tat kann nicht ungestraft bleiben!“ Desand Flinkfuß kratzte sich an der Schläfe und sagte, „vielleicht gibt es noch ein paar schöne Grabbeigaben zu finden. Ich bin dabei!“. „Böses muss aufgehalten werden“, donnerte es aus mir, Durgen, und meine Faust krachte auf den Tisch, dass die Bierhumpen wackelten. „Ich werde sofort mein Zauberbuch studieren, damit wir so schnell wie möglich losziehen können“, sprach Althaea Goldblatt ruhig und bestimmt.

Wir beschlossen am nächsten Morgen aufzubrechen, weit entfernt war dieser ja nicht mehr.


So, das war es dann erstmal.





« Letzte Änderung: 23. Oktober 2008, 22:55:24 von Gilion »

Gilion

  • Gast
Re: In die Schattenflucht
« Antwort #1 am: 28. Oktober 2008, 13:26:08 »
So, hier folgt dann mal der zweite Teil

Teil 2
Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, gingen wir los in Richtung der Schattenflucht. Es war ein schöner Morgen, und das Marschieren fiel uns fünf Abenteurern nicht schwer. Die Reise selbst verlief ereignislos und ruhig, und so hatten wir alle Zeit uns Gedanken zu machen, was wohl auf uns zukommen mag.

Einige Stunden später kam der Friedhof in Sicht, das Mausoleum war schnell gefunden, dank der Beschreibung des Mannes der uns beauftragt hatte. Vorsichtig schlichen wir zum Mausoleum, die Doppeltür, der rechte Flügel davon, stand einen Spalt weit offen!

Desand Flinkfuß schaute sich den Weg, der zum Mausoleum führte, genauer an. „Schaut hier“, er zeigte auf den Weg. “Da sind drei paar Spuren, zwei kleinere, ich würde sagen von Kindern, und ein paar größere, leichte Abdrücke. Ich denke, die könnten vielleicht von einem Elfen stammen“.

Ich ging langsam auf das Mausoleum zu, winkte Kelric zu, er solle mir folgen. Kelric nickte und folgte mir. Aus dem Mausoleum war kein Geräusch zu hören. Der Rest der Gruppe schloss zu den Kämpfern auf. Evon drückte die steinernen Türflügel, die leicht aufgehen, langsam auf. Brennende Fackeln an den Wänden tauchten den Raum in Licht. Ein großer Obelisk stand in der Mitte des großen Raumes, jeweils rechts und links drei steinerne Sarkophage mit dahinter liegenden Nischen, in denen sich Statuen befanden.

„Schaut, auf der einen Seite stehen Statuen des Pelor und auf der anderen Seite Statuen des Bahamut!“, sagte Evon und zeigte nach links und dann nach rechts. Desand ging zu einem Sarkophag, und begann den Deckel herunter zuschieben. „Kelric, könnt ihr mir mal helfen? Der Deckel ist zu schwer“, sprach der Schurke den Kämpfer an. Kelric lief zu ihm hin und half. Innerhalb von ein paar Augenblicken war der Deckel ein Stück zur Seite geschoben.

Ein verrotteter Leichnam in einer rostigen Kettenrüstung lag in dem Sarkophag. „Ob die Rüstung noch etwas wert ist?“ überlegte Desand Flinkfuß laut. „Flinkfuß, leiht mir mal euren Dolch“, sprach ich ihn an. „Warum werter Dunkelstahl, wenn ich fragen darf? Dies ist mein einziger und bester Dolch!“ antwortete er mir. „Ihr bekommt ihn sofort wieder“ knurrte ich. Ein kurzer Griff an den Waffengurt und ich hatte den Dolch in der Hand. Ich kratzte etwas mit der Klinge über die rostigen Kettenglieder der Rüstung, wertlos. „Hier habt ihr euren Dolch wieder, und die Rüstung ist nicht mehr zu retten!“. Mit einem enttäuschten Gesicht steckte er seinen Dolch weg.

Evon sah sich den Obelisken näher an. Auf diesem waren die Taten der Kriegsherren der Familie Kaius verewigt. Kelric stellte sich an den Obelisken und begann diesen, Richtung der Rückwand zu schieben, nichts passierte. „Was versucht ihr da, Kelric?“ fragte Althaea den Kämpfer. „Ich suche nach einem Eingang, oder seht ihr hier irgendwo eine Tür?“, Kelric zog die Schultern hoch und ging um den Obelisken herum.

„Die Statuen lassen sich anheben“, rief Desand,  zeigte eine der Statuen, und stellte sie auf dem Sarkophag ab. Er begann den Platz, wo die Statue normalerweise stand, zu untersuchen. „Hier kann ich nichts finden, keinen Schalter, kein Schlüsselloch oder etwas anderes“, teilte Desand uns anderen mit. „Wir müssen eine Tür finden, sonst sind  Darras und Byron verloren“, erinnerte Althaea. Fieberhaft begannen wir alle den Raum zu durchforsten, nahmen die Statuen aus den Nischen, wechselten die Standorte der Statuen, drückten, schoben, zogen und klopften an allem was wir finden konnten. Nichts.


Viel Spaß beim lesen, der dritte Teil folgt dann in kürze.

Gilion

  • Gast
Re: In die Schattenflucht
« Antwort #2 am: 04. November 2008, 21:23:52 »
Und weiter mit dem dritten Teil.

Teil 3

Ich sah, wie die Verzweiflung bei den anderen wuchs, was sollten wir machen. Althaea Goldblatt sprach aus was wir alle schon wussten. „Wir versagen, und haben die Kinder noch nicht mal zu Gesicht bekommen.“, flüsterte sie, während sie um den Obelisken ging.
Just in diesem Moment entstand ein schwarzer Schatten über dem Obelisken. Mit dunkler Stimme begann er zu sprechen.
„Eindringlinge, seid gewarnt. Geht ihr weiter, werdet ihr die Weisheit meiner Worte nicht verstehen. Vom sinistren Eingang wird der Weg erhellt, wenn der Sohne dem Vater folgt.“

Er verstummte und schwebte weiter über dem Obelisken. „Könnt ihr damit etwas anfangen, Althaea?“, fragte ich die Magierin der Eldarin. „Sinister bedeutet soviel wie links, in einer alten Sprache. Aber was ist mit dem Sohne und Vater gemeint ist, weiß ich auch nicht.“ Evon lief hektisch von einer Statue zur anderen. „Schaut, Pelor gilt als Gott der Sonne, und wenn ich mich richtig erinnere ist Bahamut der Vater aller metallischen Drachen. Das wäre doch eine Erklärung für Vater und Sohn.“, teilte er uns  mit. Desand begann die Figuren auf den Fliesen, von der Tür aus Richtung Obelisken,  in zweier Reihen aufzubauen. Nichts.

Minutenlang versuchten alle die verschiedensten Kombinationen, immer auf den Fliesen, aus. Nichts passierte. „Verdammt, dieses Rätsel verschließt sich mir.“, brüllte ich auf. „Was soll das, mit diesem Weg und dem folgenden Sohn.“ Wütend stampfte ich durch den Raum. Die anderen schauten etwas verwirrt, so hatten sie mich noch nicht erlebt. „Entschuldigt. Die Kinder, ich mache mir Gedanken um sie. Auch will ich den Schurken, der dafür verantwortlich ist, fassen.“ „Wir werden diese Tür schon finden, werter Durgen“, versuchte Kelric mich zu beruhigen.

Ein leises Klicken ließ  uns herum fahren. Ein Hobgoblin schaute uns aus erstaunten Augen an, schnell verschwand er durch die Tür im Obelisken wieder. Desand Flinkfuß rannte zum Obelisken und sah das die Tür  weit offen stand.  „Oh, heiliger Pelor!“, rief  Evon aus. „Jetzt weiß ich, was der Schatten meinte“, und der Kleriker begann die Statuen in den Nischen aufzustellen, und zwar von der linken Seite anfangend zur rechten Seite hin, immer abwechselnd eine Pelor Statue und dann eine Bahamut Statue. Als er die letzte Statue abstellte, war wieder das leise Klicken zu hören.

Kelric winkte den anderen ihm zu folgen. Schnell liefen wir alle die Treppe runter. „Da ist er!“, ich zeigte auf den Hobgoblin. Dieser hatte sich hinter einen Sarkophag versteckt. „Warum steht auf dem Sarkophag eine Laterne?“, schoss es Desand durch den Kopf, als er den Raum mit einem schnellen Blick erfasste.

Zwei Wege führten aus dem länglichen Raum, beide durch einen Sarkophag verstellt, mit einer Lampe darauf. Ich lief nach links und versuchte mit meiner Handaxt die Laterne zu treffen. Die Axt wirbelte durch den Raum, prallte an den Rand des Sarkophags und landete dahinter. „Achtung! Da ist noch einer!“, rief Kelric und zeigte nach rechts. Dort versteckte sich ein zweiter Hobgoblin hinter dem Sarkophag.
Über Althaeas Hand bildete sich ein silberner Bolzen aus magischer Energie. Als sie mit der zweiten Hand darüber fuhr, schoss der Bolzen auf den Hobgoblin zu. Dieser warf sich in Deckung, wurde aber noch an der Schulter erwischt.


Der nächste Teil folgt dann in kürze, sowie ich zeitlich einrichten kann. :)

Gilion

  • Gast
Re: In die Schattenflucht
« Antwort #3 am: 18. November 2008, 18:50:52 »
Hier dann der vierte Teil.

Teil 4
Desand, Evon und Kelric verteilten sich im Raum, da tauchten die zwei Hobgoblins mit gespannten Bögen hinter den Sarkophagen auf. Die Pfeile surrten von den Sehnen. Ich biss die Zähne zusammen, als der Pfeil mich traf. „Zum Glück ist er nicht tief eingedrungen“, und ich zog ihn raus. „Evon ist getroffen!“, schrie Althaea.

Im Laufen zog ich meine zweite Handaxt und  warf. Wieder flog sie an der Laterne vorbei. Der Hobgoblin knurrte mich an und stoß mit fast schwelenden Muskeln den Sarkophag um. Der Hobgoblin,  der den rechten Weg versperrte, stoß den anderen Augenblicke später um. Es ergoss sich Öl in den Raum und entzündete sich durch die auf den Boden fallenden Laternen sofort. Hohe Flammen loderten auf.

„Oh Pelor, strafe diese Monster mit deiner Macht!“, brüllte Evon durch das Fauchen des Feuers. Eine gleißende Lanze aus goldenem Licht schoss auf den Hobgoblin zu und traf ihn in die Brust. Funken tanzten um  das erstaunte und überraschte Monster. Desand jagte einen Bolzen von seiner Armbrust, der andere Hobgoblin taumelte  von einem Treffer. Als ich mich zu den anderen umdrehte, sah ich gerade noch, wie Althaea ein weiteres Geschoß aus Magie abfeuerte. Ich hörte eines der Monster aufschreien.

Kelric sprang auf den Sarg, der den rechten Weg versperrte. „Schnell, er versucht abzuhauen. Folgt mir!“ Althaea rannte zum Sarg, sprang, strauchelte und fiel. Sie wendete den Kopf, nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, brannte das Öl. Evon lief los und sprang mit einem Satz auf den Sarg. Ich bewegte mich zum Sarkophag ohne den anderen Hobgoblin aus dem Auge zu verlieren. Desand rannte  los und sprang, schaffte es aber nicht  sich auf den Sarkophag zu ziehen,  fiel zurück und rempelte mich und Althaea, die gerade erst aufgestanden war, und drängelte uns zurück. Ich schob mich an den anderen beiden vorbei. Ohne viel Mühe erkletterte ich den Sarkophag und sprang auf der anderen Seite wieder runter. Kelric und Evon erreichten das Ende des Ganges. Sie sahen gerade noch, wie die Hobgoblins über einen weiteren Sarkophag kletterten.

In der Zwischenzeit erklomm Althaea Goldblatt das steinerne Hindernis und folgte den anderen. Desand nahm etwas Anlauf und…

Scheitert.

Ich preschte nach vorne, in dem Moment donnerte es, und schon war ich von Flammen eingeschlossen. Brennender Schmerz rollte über meinen Körper, der Geruch von verkohltem Haar stieg mir in die Nase.


Kelric machte drei Schritte und sprang auf den umgekippten Sarg, während Desand immer noch bemüht war, über den ersten zu kommen. Evon bewegte sich weiter nach vorne und bat Pelor um eine weitere Lanze des Glaubens. Er schleuderte sie dem Hobgoblin entgegen, der gerade hinter seiner Deckung auftauchte. Treffer. Der Hobgoblin wurde durchgeschüttelt und brüllte auf. Das Bastardschwert mit beiden Händen haltend, ließ Kelric es in einer perfekten achter Bewegung vor sich entlang schwingen und traf das Monster schwer. Es brach, mit einer klaffenden Bauchverletzung, zusammen.


Viel Spaß beim lesen. :)