Rollenspiel ist für mich in erster Linie ein soziales Ereignis und kein Leistungssport, und dementsprechend passe ich mein Verhalten der sozialen Situation an. In einer Runde, in der meine Mitspieler alle eher etwas gesetzere Persönlichkeiten waren, hab ich mir das Rauchen verkniffen und statt einem dritten Bier zu Tee gegriffen.
Unsere jetzige Gruppe besteht hingegen aus Leuten, die auch alle miteinander im Ausgang unterwegs sind. Da alle Rauchen und Kiffen, wird damit nun nicht extra fürs Rollenspiel ausgesetzt. Auch als Abstinenzler tut sich von uns keiner hervor, aber wenn man während des Rollenspiel noch oft genug ans Konsumieren denkt, um sich wirklich abzuschießen, lief das Rollenspiel wohl eh nicht so sonderlich, und dann wird das Spiel durchaus frühzeitig abgebrochen und stattdessen der Zech-Skill traniert (btw., was muss Herr Zechmeister eigentlich für geile Vorfahren gehabt haben?). Wenn das Spiel aber mal richtig im Gang ist, fällt uns öfters auf, dass da schon seit zwei Stunden eine fertig gebaute Tüte inmitten der Würfel liegt, an die aber keiner mehr gedacht hat.
Im Übrigen glaube ich, dass die meisten hier im Grunde nicht anders verfahren. Wenn man sich anschaut, wie hoch hier der Anteil der militanten Nichtraucher und -trinker ist, sieht es so aus, als sei das RollenspielerInnenmilieu im Schnitt einfach ein sehr drogenkonservatives.
Herrlich wie simpel die Räume der Lebensstile in der Realität häufig gestrickt sind (nicht dass mein Habitus jetzt total elaboriert sei, nur identifiziere ich mich wohl über andere Hobbies mehr als über D&D).