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Autor Thema: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?  (Gelesen 248835 mal)

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Rohaan

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #330 am: 12. Dezember 2008, 18:55:28 »
Ich denke doch das es auch weiterhin ein deutsches 4E geben wird, wie wir wissen wurde die Lizenz von WotC nicht weiter verlängert, F&S hätte gerne weiter gemacht. Dahinter muss eine Strategie von WotC stecken, weil sonst würden sie Geld herschenken das sie sonst von Lizenzgebühren usw. bekommen würden, ob das jetzt der Masterplan ist seh dahingestellt.
Meiner Meinung nach stellt sich nur die Frage wer der neue Herausgeber von 4E sein wird und da könnte es gut sein das es WotC selber macht

Gorilla

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #331 am: 12. Dezember 2008, 19:04:29 »
Zum Thema F&S und Termine:

@Xiam: Mit Risikominimierung hat das gar nix zu tun. Da ist es nämlich schon zu spät für. Der Vertrag ist unterschrieben, die Lizenz bezahlt. Wenn ich's machen will und es aber nicht innerhalb einer "vernünftigen" Zeitspanne schaffe, dann mache ich was falsch und das ist unternehmerische Fehlplanung.

@Archoangel: Wenn ich das Material nicht frühzeitig bekomme, dann habe ich den falschen Vertrag unterschrieben und das ist unternehmerische Fehlplanung.
Grundsätzlich wäre es mit entsprechender Vorbereitung auch durchaus möglich ein Buch innerhalb eines Monats übersetzt und gedruckt zu haben - wenn ich das will und es nicht schaffe, dann ist das.... Richtig: unternehmerische Fehlplanung.

Ich verstehe natürlich die Probleme, mit denen ein kleiner Verlag wie F&S zu kämpfen hat, aber wenn sie was machen wollen, dann los.
Alles andere ist völlig sinnfrei.
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

Goemoe

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #332 am: 12. Dezember 2008, 21:03:44 »
Grundsätzlich wäre es mit entsprechender Vorbereitung auch durchaus möglich ein Buch innerhalb eines Monats übersetzt und gedruckt zu haben - wenn ich das will und es nicht schaffe, dann ist das.... Richtig: unternehmerische Fehlplanung.

Ich gebe dir mit allem anderen generell recht, hierbei jedoch nicht. Selbst mit Überstunden wären das bei 200 DIN A4 Seiten, kleine Schrift, eng bedruckt eine Stunde Arbeit pro Seite, wenn das in einem Monat klappen soll. Kein Mensch übersetzt so eine Seite schriftlich in einer Stunde mit ansprechender Qualität. Man muss sich über die Übersetzung von Schlüsselwörtern einig werden, kann mit dem Layout erst richtig ran, wenn der Text fertig ist, da sich da vieles verschiebt etc. Selbst zu zweit dürfte das nicht in einer Stunde pro Seite gehen und wenn ich deutlich mehr Leute daran setze geht die Konsistenz der Übersetzung flöten.

Zanan

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    • Zanan's at the Gates
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #333 am: 13. Dezember 2008, 10:30:41 »
Grundsätzlich wäre es mit entsprechender Vorbereitung auch durchaus möglich ein Buch innerhalb eines Monats übersetzt und gedruckt zu haben - wenn ich das will und es nicht schaffe, dann ist das.... Richtig: unternehmerische Fehlplanung.

Ich gebe dir mit allem anderen generell recht, hierbei jedoch nicht. Selbst mit Überstunden wären das bei 200 DIN A4 Seiten, kleine Schrift, eng bedruckt eine Stunde Arbeit pro Seite, wenn das in einem Monat klappen soll. Kein Mensch übersetzt so eine Seite schriftlich in einer Stunde mit ansprechender Qualität. Man muss sich über die Übersetzung von Schlüsselwörtern einig werden, kann mit dem Layout erst richtig ran, wenn der Text fertig ist, da sich da vieles verschiebt etc. Selbst zu zweit dürfte das nicht in einer Stunde pro Seite gehen und wenn ich deutlich mehr Leute daran setze geht die Konsistenz der Übersetzung flöten.

Da kann ich mich nur anschließen. Selbst professionelle Übersetzer kommen kaum mehr als auf 4 bis 6 A4 - Seiten am Tag. Es ist ja nicht nur mit einer "einfachen Übersetzung" getan.
Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

Troll

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #334 am: 15. Dezember 2008, 10:28:56 »
Hasbro Deutschland ist eine Briefkastenfirma mit einem kleinen Magic-Marketing Budget ... würde mich doch sehr wundern, wenn die die 4E Lizenz bekämen, oder Geld...oder Übersetzer..
Björn Meyer arbeitet doch bei HASPRO Europe, oder nicht?
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

TheRaven

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #335 am: 15. Dezember 2008, 10:35:57 »
Ja, denn einer muss den Briefkasten doch regelmässig leeren.

Aber ernsthaft:

...
Seit Montag bin ich nicht mehr bei AMIGO sondern bei Hasbro. Ich bin in dem neu gegründeten Wizards of the Coast Marketingteam als Brand Manager für das Marketing für die gesamten Wizards of the Coast Produkte zuständig.
...
Teile von Europa (NCR - Northern Continental Region) - ist eine konzerninterne Aufteilung.
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2008, 10:38:55 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Gorilla

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #336 am: 15. Dezember 2008, 13:09:44 »
Grundsätzlich wäre es mit entsprechender Vorbereitung auch durchaus möglich ein Buch innerhalb eines Monats übersetzt und gedruckt zu haben - wenn ich das will und es nicht schaffe, dann ist das.... Richtig: unternehmerische Fehlplanung.

Ich gebe dir mit allem anderen generell recht, hierbei jedoch nicht. Selbst mit Überstunden wären das bei 200 DIN A4 Seiten, kleine Schrift, eng bedruckt eine Stunde Arbeit pro Seite, wenn das in einem Monat klappen soll. Kein Mensch übersetzt so eine Seite schriftlich in einer Stunde mit ansprechender Qualität. Man muss sich über die Übersetzung von Schlüsselwörtern einig werden, kann mit dem Layout erst richtig ran, wenn der Text fertig ist, da sich da vieles verschiebt etc. Selbst zu zweit dürfte das nicht in einer Stunde pro Seite gehen und wenn ich deutlich mehr Leute daran setze geht die Konsistenz der Übersetzung flöten.

Da kann ich mich nur anschließen. Selbst professionelle Übersetzer kommen kaum mehr als auf 4 bis 6 A4 - Seiten am Tag. Es ist ja nicht nur mit einer "einfachen Übersetzung" getan.

Doch. Es geht um "einfache ÜBersetzung".
Es muss nichts neu geschaffen werden, sondern übersetzt. In 2 Tagen sind die Schlüsselbegriffe definiert und dann macht sich das Team der Übersetzer an die Arbeit.
1 Übersetzer schafft ein Buch sicher nicht in 3 Wochen bis zur Druckreife - aber genau das meine ich mit Fehlplanung: man sorgt eben einfach für das entsprechende Personal, so dass das Produkt fristgerecht fertig gestellt werden kann.
In anderen Branchen geht's auch - weshalb also nicht bei Rollenspielen?
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

Curundil

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #337 am: 15. Dezember 2008, 13:22:17 »
Doch. Es geht um "einfache ÜBersetzung".
Es muss nichts neu geschaffen werden, sondern übersetzt. In 2 Tagen sind die Schlüsselbegriffe definiert und dann macht sich das Team der Übersetzer an die Arbeit.

Nein. Ich habe in einer verwandten Branche eine Zeitlang u.a. als Übersetzer gearbeitet, und eine Übersetzung ist nur dann "einfach", wenn hinten gequirlter, fehlerstarrender Krampf herauskommen darf.
Zunächst einmal ist ein Team selten nur mit einer Sache befaßt. Dadurch überschneiden sich Abläufe und fordern Beschäftigung mit unterschiedlichem Material. Dann müssen nicht nur "Schlüsselbegriffe", sondern ganze Begriffslisten synchronisiert werden, und dafür nimmt man sich lieber zuviel Zeit als zuwenig.
Dann geht's irgendwann an die Übersetzung. Über jede übersetzte Passage liest dann bitte mindestens ein Kollege noch mal drüber. Es muß sich stilistisch und inhaltlich in die übrige Übersetzung einfügen. Da Sprachen nicht 1:1 übertragbar sind, nicht einmal so eng verwandte wie Deutsch und Englisch, gibt es eben nicht immer die "einfache" Übersetzung, sondern man muß nach der griffigsten Variante suchen und dabei Bedeutungsveränderungen in Kauf nehmen. Und gerade hierbei sehen vier (oder sechs) Augen mehr als zwei.
Wenn zwei bis drei Leute das Zeug gegengelesen und ggf. verändert haben, wird es zusammengeführt.
Die Übersetzung muß aber auch in den vorgegebenen Seitenspiegel passen, je nach Art des Textes. Bei einem Roman ist das sicherlich erst mal wurscht, denn der wird halt so lang, wie er eben wird. Ein Rollenspielregelwerk oder ein Magazin stellt aber Vorgaben in Bezug auf Kapitelaufbau, Seitenaufteilung (Tabellen, Illustrationen, etc. ...), die den Übersetzer zwingen, bestimmte Textpanels möglichst exakt zu füllen, damit weder Lücken noch Überschüsse entstehen, und mit Schriftgröße kann man nur begrenzt kaschieren.

Mit einer "einfachen" Übersetzung ist es nicht getan, insbesondere nicht, wenn man das Produkt verkauft. Nimm diese Aussage als Tatsache.
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

Für mehr Handlung in Rollenspielen!

Wormys_Queue

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #338 am: 15. Dezember 2008, 13:40:26 »
weshalb also nicht bei Rollenspielen?

Ich befürchte, Du machst Dir völlig falsche Vorstellungen davon, was ein Rollenspielverlag sich zu leisten imstande ist. Professionelle (also gute und gleichzeitig schnelle) Übersetzer sind  angesichts eher kleinerer Auflagen wohl eher nicht im Budget enthalten.

Ansonsten siehe Curundil.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Troll

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #339 am: 15. Dezember 2008, 15:02:19 »
Wenn ich das richtig sehe, sind es z.T.  schon  professionelle Übersetzer (will sagen, Menschen die davon Leben), aber vermutlich maximal einer pro Buch - sonst schreit die Community ja wieder, daß die Bücher zu teuer sind.

Wobei es wohl in letzter Zeit einen Trend dazu gibt, lieber auf freie Mitarbeiter als auf Festangestellte und eher auf Amateuer-/Nebenerwerbsübersetzer als auf professionelle zu setzen.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

Gorilla

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  • Haarig und hungrig
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #340 am: 15. Dezember 2008, 15:35:07 »
@Curundil: Doch, genau das ist "einfaches Übersetzen" - noch einfacher ist lediglich Fließtext ohne Vorgaben an das Layout.

F&S greift sicher noch (wie schon immer) auf freiberufliche Übersetzer zurück. Und die erhalten ihren Hungerlohn pro Wort oder Seite. Das macht also in Sachen Bezahlung keinen Unterschied, ob ich davon 100 nehme, die jeweils 1 Seite übersetzen oder 1, der 100 Seiten vor sich hat (grundsätzlich).
Die Anforderungen, die so ein Thema wie ein Regelbuch stellt, gelten in erster Linie für's Layout.
Dass dieses entsprechend umgesetzt werden kann, muss während des Lektorats sichergestellt werden.

Natürlich haben "wir" es in "unserer" Branche (= RPG) am schwersten von Allen und auch sonst ist hier Alles ganz ganz besonders und speziell, aber trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage:
Ein Buch, dass nicht zeitnah übersetzt wird, obwohl ich eine (wohl) recht teure Lizenz dafür bezahle und das am Markt ein relativ großes Potential verspricht, ist unternehmerische Fehlplanung - nicht mehr und nicht weniger wollte ich sagen.
Diese Aussage ist völlig unabhängig von irgendwelchen technischen Möglichkeiten.
Wenn ich die Grundvoraussetzungen zur terminplangerechten Erstellung eines Printproduktes nicht mitbringe, wieso dann überhaupt die Lizenz erwerben?
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

DoomWarrior

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #341 am: 15. Dezember 2008, 17:12:01 »
F&S greift sicher noch (wie schon immer) auf freiberufliche Übersetzer zurück. Und die erhalten ihren Hungerlohn pro Wort oder Seite. Das macht also in Sachen Bezahlung keinen Unterschied, ob ich davon 100 nehme, die jeweils 1 Seite übersetzen oder 1, der 100 Seiten vor sich hat (grundsätzlich).
Die Anforderungen, die so ein Thema wie ein Regelbuch stellt, gelten in erster Linie für's Layout.
Dass dieses entsprechend umgesetzt werden kann, muss während des Lektorats sichergestellt werden.

du hast echt nicht viel Ahnung von der Übersetzungsbranche oder?
Glaubst du ernsthaft heutzutage übersetzen "professionelle Übersetzer" alles händisch? Schonmal was von TMS gehört?
Du scheinst dir das ja alles sehr einfach vorzustellen. Bitte informiere dich mal bei einem Übersetzungsunternehmen wie man heutzutage übersetzt und was realistische Zeitanforderungen für ein ~300 Seiten sind, speziell wenn es um ein spezielles Sachthema geht.
Glaubst du ernsthaft das laufen hunderte Übersetzern rum, die prestige im Rollenspielsegment haben.

Rohaan

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #342 am: 15. Dezember 2008, 17:18:51 »
Gorilla hat Grundsätzlich schon recht.

Würden die deutschen Bücher eher auf den Markt kommen wäre der Marktanteil mit Sicherheit größer und die Mehrausgaben bei der Produktion würde sich rechnen.
Da wir aber im Moment nicht wissen warum die Lizenz nicht verlängert wurde muss man wohl warten bis es mehr Infomationen gibt.
Ich hoffe das es auch weiterhin ein deutsches D&D geben wird.



Troll

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #343 am: 15. Dezember 2008, 17:19:45 »
F&S greift sicher noch (wie schon immer) auf freiberufliche Übersetzer zurück. Und die erhalten ihren Hungerlohn pro Wort oder Seite. Das macht also in Sachen Bezahlung keinen Unterschied, ob ich davon 100 nehme, die jeweils 1 Seite übersetzen oder 1, der 100 Seiten vor sich hat (grundsätzlich).

Freiberuflich bedeutet ja nicht automatisch unterbezahlt.  Wieviel F&S für Übersetzungen bezahlt wissen wohl nur sie selbst und die Übersetzer.
Und wenn 100 Leute eine jeweils eine Seite übersetzen, muß noch jemand die Übersetzungen anpassen, denn es gibt ja nun mal einen gewissen Freiraum bei Übersetzungen, da hast Du also nichts gewonnen.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

Troll

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #344 am: 15. Dezember 2008, 17:23:16 »
Gorilla hat Grundsätzlich schon recht.

Würden die deutschen Bücher eher auf den Markt kommen wäre der Marktanteil mit Sicherheit größer und die Mehrausgaben bei der Produktion würde sich rechnen.
Da wir aber im Moment nicht wissen warum die Lizenz nicht verlängert wurde muss man wohl warten bis es mehr Infomationen gibt.
Ich hoffe das es auch weiterhin ein deutsches D&D geben wird.

Wenn ihr es besser wißt, warum versucht ihr nicht die Lizenz zu bekommen?

Klar wäre der Marktanteil größer, aber ob das automatisch die Mehrkosten deckt? Insbesondere wenn sich man das notwendige Geld eventuell auch noch von der Bank besorgen muß.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

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