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Autor Thema: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?  (Gelesen 247643 mal)

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Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #405 am: 17. Dezember 2008, 10:01:08 »
Die Zielgruppe für WotC ist aber: "D&D Spieler und solche die es werden wollen"

Wenn das ihre Zielgruppe war, sind sie inkompetenter als ich dachte. Dann wäre ich ja auch teil der Zielgruppe und es stellt sich die Frage, wieso sie mit ihrem Produkt so meilenweit an meinen Bedürfnissen und Vorlieben vorbeigeschossen haben. So speziell ist mein Geschmack nämlich gar nicht.

Natürlich ist das ihre Zielgruppe, wurde doch xmal betont.



Selbstverständlich gelingt es aber nicht alle mit jeder D&D Edition zufrieden zu stellen, dass wird für Neulinge genauso gelten wie für langjährige D&D Spieler.  War nie anders und ist mit der 4E auch nicht anders. WotC aber Inkompetenz vorzuwerfen, weil es dir persönlich nicht gefällt ist irgendwie nicht ganz fair, da du ja nicht eine ganze Zielgruppe repräsentierst. WotC hätte sein Ziel nur dann nicht erreicht, wenn die 4E von den angepeilten Zielgruppen oder zumindest einer von beiden abgelehnt wird.

Ob das objektiv der Fall ist, dass kann niemand wirklich sagen und weiß vermutlich nur WotC, wenn darüber überhaupt schon eine Aussage getroffen werden kann. Natürlich kann man wild spekulieren, z.B. ist die Internet Community ja ziemlich gespalten, einige langjährige D&D Spieler kehren dem Spiel den Rücken, bleiben bei alten Editionen oder spielen Pathfinder andere finden die 4E toll. Aber das Internet ist wohl kaum Aussagekräftig ebenso nicht wie das persönliche Umfeld und ähnliches.

Also hat WotC die angepeilten Zielgruppen in ausreichenden Maße erreicht?

Nobody knows!

Aber alle hier wissen, dass die 4E Wormys_Queue nicht gefällt  wink

@Archoangel
Welche Studie?

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Gwenfair

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #406 am: 17. Dezember 2008, 10:11:06 »
Alles schön und gut, aber dem Gejammere von F&S an diversen Stellen meine ich schon entnehmen zu können, dass die Größe der Zielgruppe nicht ausreichte, um die Übersetzungen zu einem für F&S zufriedenstellenden (aka erhoffte Gewinne erzielenden) Zeitvertreib zu machen. Was mich dabei am meisten störte, war dabei die oft herauszulesende Grundhaltung, dass man da eh nix machen könnte, weil das in Deutschland eben so sei wie es ist. Mir fehlt das Detailwissen, um Wege vorschlagen zu können, wie man es hätte besser machen können, mein Gefühl aber ist, dass F&S es gar nicht erst versucht hat.
Mir fehlt da auch jede Idee, auf was du abzielst. Was hätte deiner Meinung nach ein Buchverlag "besser" machen sollen, als Bücher zu übersetzen und zu versuchen, sie zu verkaufen?

Allgemein glaube ich, dass die Rollenspielverlage ausgetretenen Pfaden folgen, ohne was wirklich Neues zu wagen.
Ich nehme an, mit "neuen Pfaden" ist hier nicht gemeint, ein eigenes Rollenspielsystem mit dazugehöriger Welt zu entwickeln, das mal nicht mit Würfeln, sondern anders gespielt werden kann, dieses mit Seitenprodukten wie Romanen, Comics und Soundtracks zu unterstützen? Denn das haben F&S ja getan.
Was also sind die "neuen Pfade", die gewünscht werden? Der Vertriebsweg Internet kann es auch nicht sein, denn den hat man ja auch versucht, zumindest auf Seiten von WotC. Kommt in den Diskussione auch eher schlecht an.
Wenn die neuen Pfade, die innovativen Ideen also weder eigene, neue Rollenspielsysteme sind, noch das Wandels und Weiterentwickeln seines Rollenspielsystems, noch der Einsatz des Internets als unterstützendes Medium, noch die Aufnahme von Ideen aus modernen Medien wie Onlinespielen, noch der Versuch einen neuen Stil mit neuen Artworks und neuem Flair zu prägen, noch der Versuch, das Spiel per Miniaturen zu visualisieren, was wollt ihr dann?

Was muss man euch denn bieten, damit ihr zufrieden seid?
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2008, 10:13:30 von Gwenfair »

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #407 am: 17. Dezember 2008, 10:14:09 »
Wenn das ihre Zielgruppe war, sind sie inkompetenter als ich dachte.

Ich habe ja auch nie gesagt dass die Wizards kompetent wären. ^^

Es kommt halt drauf an ob es sinnvollere Zielgruppen gäbe, die ein möglichst grösseres Kundenpotential besitzen - und dabei halbwegs realistisch sind. Was würde dir denn da einfallen, und was verbirgt sich dann hinter diesem Ettikett? Genau bei solchen Fragen liegt doch die Krux. Wenn man über sowas nachdenkt kommt man automatisch in die Klischees herein.

Und findet dann zu jedem Klischee die passende Änderung oder den passenden Ansatz. Willst du ein paar Beispiele?

Zitat
Zielgruppe "alteingesessene Spieler" - Eigenschaften: Sie sind alt geworden, haben Jobs gefunden und ihre alten Gruppen haben sich längst aufgelöst. Spieler zu finden ist schwer für sie geworden, weil das Spiel und die Spieler sich gewandelt haben. Editionswechsel haben sie schon genug mitgemacht und sind erfahren genug das Spiel anzupassen.

Was gibst du denen dann? Wie wärs mit einem Tool um besser neue Spieler zu finden? Vielleicht ein möglichst modulares System bei dem sie ihre Eigenkreationen und eigenen Spielwelten möglichst einfach einbauen können?

Zitat
Zielgruppe - neue Spieler - Eigenschaften: Sie kennen das System noch nicht so gut, haben wenig Bücher und wollen möglichst schnell losspielen. Ihr Spielleiter braucht möglichst ein System bei dem er keine jahrelange Erfahrung benötigt um es zu balancen.

Wie wärs hierfür mir einer neuen Struktur und der Neuordnung der vielgenannten Subsysteme? Vielleicht wärs gut ein möglichst übersichtliches Format zu nutzen?

Klingt möglicherweise alles ganz gut. Aber es kann dir auch schnell geschehen das das Ergebniss als seelenloses etwas und nur auf Onlinespielersuche ausgerichtetes System dasteht, und etliche der oben beschriebenen Spieler sich nicht damit identifizieren. Oder dass mir im zweitem Beispiel um die Ohren gehauen wird es ist alles nur Einheitsmischmasch. Mal davon abgesehen dass beide Zielgruppen sich schon deshalb nicht angesprochen fühlen könnten weil auch noch andere angesprochen werden. Das hat weniger damit zu tun dass die Ideen Balancing, moderne Spieler- und Spielhilfen oder modulares System an sich schlecht wären, als dass ich die Spieler oben zu einem Klischee gemacht habe dem viele gar nicht entsprechen werden auch wenn sie ähnliche Hintergründe haben wie das Ettikett was ich auf meine Schublade klebe. Orientiere ich mich nur am Etikett dann vergisst man darüber leicht das der entscheidende Punkt ein gutes System ist, und dieses so oder so neue Vorlieben wecken wird und dies auch muss.

@Archoangel: Ich könnt mir sogar sehr gut vorstellen dass für WotC oder F&S oder andere derartige Überlegungen eine Rolle spielen. Blos ist das genau was ich meine: Versucht man jetzt die 11-17Jährigen in eine Gruppe zu stecken und sich zu überlegen: "Was wollen 11-17 Jährige" dann kann kaum etwas sinnvolles herauskommen. Die Gruppe ist schlicht viel zu breit gefächert, und ganz sicher weder nach oben noch nach unten sinnvoll abgrenzbar. Sie ist ein Kunstprodukt um Statistiken lesbar zu machen, hat aber wenig mit der Frage zu tun ob 17Jährige eher das gleiche mögen wie 18jährige oder doch eher das wie 11 Jährige.

Oder ob das Alter ohnehin wenig alleinstehende Aussagekraft hat in Bezug auf Rollenspielvorlieben.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2008, 10:32:19 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
--------
Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #408 am: 17. Dezember 2008, 10:16:27 »
@Archoangel
Du meinst vermutlich diese Marktstudie von 1999 hier. Das Ergebnis ist aber anders als du es scheinbar erinnerst wink

Zitat
The age breakdown of players within the marketplace is:
   
 Age TRPG MWG CRPG All Gamers(*)
12-15 23% 27% 23% 11%
16-18 18% 17% 16% 7%
19-24 25% 24% 23% 13%
25-35 34% 32% 37% 29%

...

3. Adventure Gaming is an adult hobby
More than half the market for hobby games is older than 19. There is a substantial 'dip' in incidence of play from 16-18. This lends credence to the theory that most people are introduced to hobby gaming before high-school and play quite a bit, then leave the hobby until they reach college, and during college they return to the hobby in significant numbers. 

It may also indicate that the existing group of players is aging and not being refreshed by younger players at the same rate as in previous years. 


Meiner Meinung nach war die Zielgruppe von (A)D&D schon immer Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Siehe auch die Altersangaben auf AD&D Büchern (ab 10 Jahre). Das ist eine sehr große Zielgruppe und ich denke es ist schwer diese anzusprechen, aber es hat ja funktioniert und wäre spannend zu wissen, ob das immer noch der Fall ist.

Gruß Zechi
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2008, 10:20:54 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #409 am: 17. Dezember 2008, 10:48:01 »
Natürlich ist das ihre Zielgruppe, wurde doch xmal betont.

Was sie behaupten und was sie dann getan haben, sind aber zwei paar Schuhe.  Und der Unterschied zu früheren Editionswechseln ist der, das früher der Großteil der Meckerpoette nach Erscheinen der neuen Edition in kürzester Frist klammheimlich den Wechsel nachvollzogen haben. Dass das dieses Mal nicht gelungen ist, ist offenkundig.

Zitat
WotC aber Inkompetenz vorzuwerfen, weil es dir persönlich nicht gefällt ist irgendwie nicht ganz fair, da du ja nicht eine ganze Zielgruppe repräsentierst.

Das ist ja der Witz an der Sache. Das tue ich gar nicht. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass sie ganz bewusst in Kauf genommen haben, einen Teil der Altkunden zu verlieren, um mit einer neuen Konzeption ihre Spielerschaft deutlich zu erweitern. Ich bin damit naturgegebenermassen nicht ganz glücklich (ich war ja immerhin gerne D&D-Spieler), ich würde aber nie behaupten, dass dieses Handeln irgendwie unmoralisch wäre.

Ich bin allerdings der Meinung, dass sie sich mit einem weniger radikalen Vorgehen und einer ehrlicheren/geschickteren Kommunikation ihrer Pläne und Ideen eine Menge schlechter Mundpropaganda hätten ersparen können. Das ist der Punkt, an dem meine Kritik einsetzt, nicht die Sache an sich. Mich nervt einfach, wenn so getan wird, als wäre ich selbst dran schuld, wenn mir die schöne neue Welt nicht gefällt. Dabei ist es ganz offensichtlich, dass in der  4E der Fokus des Systems in die (fuer mich) ganz falsche Richtung verschoben wurde.

ist ganz einfach: Die Systemänderungen (wie auch die Hintergrundänderungen) sind da und teilweise viel radikalerer Natur, als man das von früheren Editionswechseln gewohnt ist. Nicht immer ist das Neue besser, oft ist es auch einfach nur anders. Und ganz ehrlich: ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich davon ausgehen dürfte, dass WotC wussten, was sie tun. Ansonsten müsste ich ihnen nämlich tatsächlich Inkompetenz vorwerfen.

Erinnern wir uns doch bitte kurz an die Wizards-Studie zum Thema Rollenspieler...da kam raus, dass die idealen Kunden zwischen 11 und 17 Jahre alt sind und mindestens 2 Jahre beim Hobby bleiben. daraus abzuleiten, dass die Hauptzielgruppe der 4E die 11-17jährigen sind, finde ich alles andere als abwegig.

Steht doch sogar in dem von Zechi gebrachten Zitat. und ist genau das Problem, an dem WotC zu knabbern hat, da sich die Interessen der heute 13-jaehrigen kaum mit den Interessen unserer Generation in Einklang bringen lassen.

Mir fehlt da auch jede Idee, auf was du abzielst. Was hätte deiner Meinung nach ein Buchverlag "besser" machen sollen, als Bücher zu übersetzen und zu versuchen, sie zu verkaufen?

Worum es mir dabei ging: Meinem Eindruck nach (und der mag natuerlich falsch sein) hat F&S gar nicht erst versucht, einen grösseren Kundenkreis zu erreichen. Man hörte immer nur: Die Leute kaufen sowieso immer alles auf Englisch, da haben wir eh keine Chance.

Ich bin nun nicht ganz sicher, auf welcher Datenbasis F&S zu ihrer Einschätzung gelangt sind,  mir vermitteln aber viele Diskussionen hier und in anderen Foren eher den Eindruck, dass eine recht ansehnliche Menge an Fans gerne deutschsprachige Produkte haben würde und auch zu kaufen bereit wäre, mit der aktuellen Handhabung durch F&S aber nicht zufrieden war. Statt aber darüber nachzudenken, wie man diesen potentiellen Kunden denn entgegen kommen könnte, kamen dann (haben wir auch in diesem Thread - nicht von offizieller Seite - schon gehört) Sprüche des Inhalts: "Tretet erst mal in Vorlage und kauft auf Verdacht die Sachen, die es schon gibt. und wenn ihr fleißig genug kauft, überlegen wir uns dann auch, ob wir vielleicht noch weitere Sachen übersetzen werden."

Umkehrung des marktwirtschaftlichen Prinzips: Anstatt durch das geeignete Angebot die gewünschte Nachfrage zu erzeugen, wartet man lieber, ob sich durch Zauberhand die Nachfrage von ganz alleine einstellt. Leider funktioniert das aber aus dem von Taysal genannten Grund nicht.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #410 am: 17. Dezember 2008, 10:59:54 »
Was sie behaupten und was sie dann getan haben, sind aber zwei paar Schuhe.  Und der Unterschied zu früheren Editionswechseln ist der, das früher der Großteil der Meckerpoette nach Erscheinen der neuen Edition in kürzester Frist klammheimlich den Wechsel nachvollzogen haben. Dass das dieses Mal nicht gelungen ist, ist offenkundig.

Das stimmt nicht mit meiner Erinnerung überein. Was die "Meckerpötte" von damals gemacht haben ist nicht dokumentiert, das Meckern hat nur irgendwann aufgehört und die sind verschwunden. Die 4E ist jetzt aber noch keine 6 Monate alt, daher kann das auch noch passieren. Auf der anderen Seite sind die Umstände diesesmal anders und das Internet, als Hort von "Meckerpötten" viel weiter verbreitet, daher glaube ich da nicht ganz dran.

Zitat
Steht doch sogar in dem von Zechi gebrachten Zitat. und ist genau das Problem, an dem WotC zu knabbern hat, da sich die Interessen der heute 13-jaehrigen kaum mit den Interessen unserer Generation in Einklang bringen lassen.

Das halte ich nicht für richtig. Meiner Meinung nach ist das grundsätzlich möglich (ein gutes Beispiel dafür ist die Fernsehserie The Simpsons), aber gelingt natürlich nicht so leicht und ohne weiteres. Bislang ist das mit D&D mehr oder weniger auch immer gelungen und ob das mit der 4E gelingt? = Nobody knows yet.

Gruß Zechi
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2008, 11:14:35 von Zechi »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Archoangel

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #411 am: 17. Dezember 2008, 11:01:40 »
@Zechi:

79% der Spieler lernten das Hobby bis zu ihrem 18. Lebensjahr kennen. Je länger sie spielen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim Hobby bleiben (1 Jahr berits 40%).

Das war es, was ich meinte.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Gwenfair

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #412 am: 17. Dezember 2008, 11:09:43 »
Ich bin nun nicht ganz sicher, auf welcher Datenbasis F&S zu ihrer Einschätzung gelangt sind,  mir vermitteln aber viele Diskussionen hier und in anderen Foren eher den Eindruck, dass ...
Ho ... Diskussionen im Internet sind nicht repräsentativ. Was nützen 11 Leute, die lautstark bekunden, dass sie ein Buch kaufen würden, wenn man eine Verkaufszahl von - mal aus der Luft gegriffen - 1.500 Büchern braucht, um den Break Even zu erreichen? Das Internet verleitet dazu, bestimmte Meinungen als stark vertreten wahrzunehmen, aber es ist die stille Masse, die am Ende entscheidet.

Umkehrung des marktwirtschaftlichen Prinzips: Anstatt durch das geeignete Angebot die gewünschte Nachfrage zu erzeugen, wartet man lieber, ob sich durch Zauberhand die Nachfrage von ganz alleine einstellt. Leider funktioniert das aber aus dem von Taysal genannten Grund nicht.
Marktwirtschaftlich ... was? F&S soll das Grundregelwerk rausbringen, sich die laschen Verkaufszahlen angucken, dann entscheiden, dass die geringen Verkäufe sich schon bessern werden, wenn man weiteres Geld investiert und auf Teufel komm raus thematisch sehr spezielle Bücher herausbringen (die jeweils nur einen Bruchteil der Leute interessieren, die das Grundregelwerk gekauft haben), in der Hoffnung, dass dieses Angebot die schwachen Verkäufe des Grundregelwerks ankurbelt?
Ich bin zwar kein Wirtschaftswissenschaftler, aber wenn F&S so wirtschaften würden, dann finde ich, gehörten sie mit der Bratpfanne auf den Kopf gehauen, ganz doll!

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #413 am: 17. Dezember 2008, 11:13:48 »
Das Problem ist halt auch: Wenn ich die Zielgruppe als solche definiere die sich getroffen fühlen, und alle denen es nicht so geht als ausserhalb dieser Zielgruppe betrachte so muss ich eigentlich auch sagen können wo denn der Unterschied zwischen z.B. Wormy und mir liegt, oder zwischen Zechi und Archoangel.

So leicht würd mir das nicht fallen, und ich denke auch nicht dass es zu einem sinnvollem Ergebniss führt. Was sagt es denn über meine Vorlieben aus dass ich mir die Deutschen Grundregelwerke geholt habe. Und kann man davon dass ich es getan habe meine Vorlieben auf die ominöse Zielgruppe von Feder und Schwert projezieren?

Aus meiner Sicht ist das in erster Linie eine Statistikspielerei. Umgedreht denke ich aber auch das Feder & Schwert noch ganz andere Möglichkeiten hatte um das Interesse an der vierten Edition und an D&D allgemein anzukurbeln als nur die Entscheidung welche Bücher wann übersetzt werden.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Troll

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #414 am: 17. Dezember 2008, 11:29:07 »
Statt aber darüber nachzudenken, wie man diesen potentiellen Kunden denn entgegen kommen könnte, kamen dann (haben wir auch in diesem Thread - nicht von offizieller Seite - schon gehört) Sprüche des Inhalts: "Tretet erst mal in Vorlage und kauft auf Verdacht die Sachen, die es schon gibt. und wenn ihr fleißig genug kauft, überlegen wir uns dann auch, ob wir vielleicht noch weitere Sachen übersetzen werden."

Das ist aber jetzt natürlich äußerst unfair, dem Verlag die Argumentation von anderen vorzuwerfen. Ich bin auch sehr verwundert, daß Du dich über "Gejammer" von F&S echauffierst, eigentlich liest man eher wenig von ihnen (was ich eigentlich eher als Vorwurf verstehen könnte).

Umgedreht denke ich aber auch das Feder & Schwert noch ganz andere Möglichkeiten hatte um das Interesse an der vierten Edition und an D&D allgemein anzukurbeln als nur die Entscheidung welche Bücher wann übersetzt werden.

Nämlich welche? Ich bin mir sehr sicher, daß F&S durchaus aufgeschlossen gegenüber Vorschlägen sind/gewesen wären, so diese denn realistisch sind. Und großartige Werbekampagnen sind unrealistisch, wenn der Verlag soviel Geld hätte, würde er es hoffentlich eher in mehr Produkte stecken.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #415 am: 17. Dezember 2008, 11:40:24 »
Umgedreht denke ich aber auch das Feder & Schwert noch ganz andere Möglichkeiten hatte um das Interesse an der vierten Edition und an D&D allgemein anzukurbeln als nur die Entscheidung welche Bücher wann übersetzt werden.

Nämlich welche? Ich bin mir sehr sicher, daß F&S durchaus aufgeschlossen gegenüber Vorschlägen sind/gewesen wären, so diese denn realistisch sind. Und großartige Werbekampagnen sind unrealistisch, wenn der Verlag soviel Geld hätte, würde er es hoffentlich eher in mehr Produkte stecken.

Grundlegende Sachen. Gehe ich auf die Webseite von Feder und Schwert so erhalte ich zu D&D in der vierten Edition kaum Information. Ich bin letztlich auf die Informationen englischer Seiten angewiesen oder die im Netz.

Das sind aber Dinge die mit sehr geringem Aufwand bereitgestellt werden könnten, selbst in einer Form die zum Beispiel einblicke in den aktuellen Übersetzungsprozess bietet. Die Wizards geben mir schliesslich auch mal fix eine Vorschau auf künftige Produkte.

Oder nimm ein aktuelleres Beispiel. Hier im Gate gibt es einen Skill Challenge Wettbewerb, gesponsert unter anderem von Feder & Schwert. Eine tolle Sache, oder? Nur muss man die Frage stellen warum der eigentlich bei uns durchgeführt wird, und nicht auf ihrer Webseite.  Sowas sind Dinge die die Community stärken und gleichzeitig Werbung machen, aber nur vergleichbar (im Vergleich mit klassischer Werbung) geringe Kosten haben. D&D hat eine Community - die kann man nutzen, und ist nicht dazu gezwungen das Onlineangebot auf den "hier gehts zu unserem Shop" Link zu beschränken.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Wormys_Queue

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #416 am: 17. Dezember 2008, 11:51:27 »
Auf der anderen Seite sind die Umstände diesesmal anders und das Internet, als Hort von "Meckerpötten" viel weiter verbreitet, daher glaube ich da nicht ganz dran.

Das und natuerlich die OGL, die es anderen Anbietern erlaubt, auf Basis des alten Systems weiterzumachen. Auch diese beiden Faktoren waren Wotc aber sicher bekannt.

Zitat
Das halte ich nicht für richtig. Meiner Meinung nach ist das grundsätzlich möglich (ein gutes Beispiel dafür ist die Fernsehserie The Simpsons), aber gelingt natürlich nicht so leicht und ohne weiteres. Bislang ist das mit D&D mehr oder weniger auch immer gelungen und ob das mit der 4E gelingt? = Nobody knows yet.

Ich weiß nicht, ob es wirklich für möglich halte. Sicher aber wäre es möglich gewesen, beiden Gruppen eine gemeinsame Spielwiese zu bieten. Das scheint mir mit den Core Rules nur sehr unzureichend gelungen zu sein, und angesichts anderer Faktoren bin ich skeptisch, ob WotC den verlorenen Boden wieder gut machen kann.

@Gwenfair:
Ein paar mehr als 11 sind es denn dann schon. Abgesehen davon zeigt das Beispiel Paizo, wie effektiv man das Internet einsetzen kann um in Kontakt mit dem Kunden zu treten und dessen Wünsche zu erfahren.  Und auch bei WotC gehe ich davon aus, dass die hauseigenen Foren eine wichtige Quelle für Informationen über die Kundenwünsche waren und sind.

Kaufmännische Risiken einzugehen (zu investieren), gehört zu den Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns. Dieses Risiko auf die Kundschaft abzuwälzen zu versuchen, ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Erfolg zum Nullrisiko ist eben nicht zu haben.

Das heißt ja nun nicht, irgendwelche wahnsinnigen Aktionen zu unternehmen und dem rede ich auch nicht das Wort. In erster Linie geht es darum, dass die Frage, wie F&S denn möglicherweise den eigenen Kundenkreis erweitern könnte, stets mit einem kategorischen "Können wir gar nix machen" beantwortet wurde. Und das ist natuerlich ein mehr als ungeeignetes Argument, um potentielle, aber zögernde Kunden ins Boot zu ziehen.

@Troll: Ich hatte hier zu dem Thema schon Diskussionen mit Daniel Schumacher, und ich habe sehr genau die offiziellen Verlautbarungen von F&S verfolgt. Und das bewegte sich schon sehr an den von mir aufgezeigten Linien. Dabei geht es gar nicht darum, dass F&S nicht realistisch wirtschaften soll. Es geht darum, was Ardwulf gerade anmerkte. F&S hat einen ziemlich grossen Bogen um die D&D-Community geschlagen. Die von  Gwenfair angenommene Offenheit gegenueber Vorschlägen und Anregungen von außen war nicht besonders ausgepraegt.

und eines sollte klar sein: Mehr als Vorschläge zu machen, wie man mich als Kunde gewinnen könnte, kann ich nicht tun. Wenn man diese Vorschläge ignoriert, ist das eine Entscheidung des Unternehmens. Nicht meine.
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Wormy's Worlds

Troll

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #417 am: 17. Dezember 2008, 12:04:18 »
Grundlegende Sachen. Gehe ich auf die Webseite von Feder und Schwert so erhalte ich zu D&D in der vierten Edition kaum Information. Ich bin letztlich auf die Informationen englischer Seiten angewiesen oder die im Netz.

Stimmt. Das Onlineangebot von F&S ist stark verbesserungsfähig.

Zitat
Das sind aber Dinge die mit sehr geringem Aufwand bereitgestellt werden könnten, selbst in einer Form die zum Beispiel einblicke in den aktuellen Übersetzungsprozess bietet. Die Wizards geben mir schliesslich auch mal fix eine Vorschau auf künftige Produkte.

Ja, das würde ich mir auch wünschen. Wobei man natürlich sagen muß, daß "sehr gering" ein relativer Begriff ist, letztlich müssen solche Sachen auch geschrieben werden und wir wären vermutlich alle nicht sehr begeistert, wenn dadurch der Output deutlich geringer/langsamer wird. Aber etwas mehr als im Augenblick würde ich auch als möglich halten.

Zitat
Oder nimm ein aktuelleres Beispiel. Hier im Gate gibt es einen Skill Challenge Wettbewerb, gesponsert unter anderem von Feder & Schwert. Eine tolle Sache, oder? Nur muss man die Frage stellen warum der eigentlich bei uns durchgeführt wird, und nicht auf ihrer Webseite.  Sowas sind Dinge die die Community stärken und gleichzeitig Werbung machen, aber nur vergleichbar (im Vergleich mit klassischer Werbung) geringe Kosten haben. D&D hat eine Community - die kann man nutzen, und ist nicht dazu gezwungen das Onlineangebot auf den "hier gehts zu unserem Shop" Link zu beschränken.

Eigentlich finde ich es gut, daß der Wettbewerb hier unabhängig vom Verlag läuft, denn die Unabhängigkeit der "Communitx" stärkt diese natürlich auch.  Außerdem bezweifel ich, daß F&S die dafür notwendigen Ressourcen (in Form von Arbeitszeit) so einfach zur Verfügung stellen kann. Aber Du hast natürlich insoweit recht, daß sie soetwas mit einem kurzen Text und ein paar links deutlich stärken könnten.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2008, 13:10:50 von Troll »
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

AfterBusiness

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    • http://www.djm-k.de
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #418 am: 17. Dezember 2008, 12:09:23 »
Vielleicht sind die Abstände zwischen neuer Edition einfach zu kurz?!?  :blink:.... kenne jetzt zwar nicht den genauen Turnus, jedoch hab ich mir ungefähr Anfang 2006 das Spielerhandbuch zugelegt. Das war die 2. Auflage, direkt bei F&S bestellt. Warum sollte ich also 2 Jahre später mir sofort wieder ne neue Edition geben?
Ich finde mit neuen Editionen kann man es auch übertreiben. Irgendwann sind die "kleinen" Balancing-Fehler ausgemerzt und man hat ne gescheite Edition. Die 3.5 hat meiner Meinung nach gereicht. Warum muss man jetzt alles wieder auf den Kopf werfen?... ok ok... die Kiddies müssen herangezogen werden ans RPG.... also ich finde mit der 3.5 wäre das auch gegangen, vor allem wenn sich jüngere einem älteren SL angeschlossen hätten....
Vielleicht hätte man eine D&D Edition rausbringen können, welche eine Alternative bietet... also wie die 4.Edition eher Richtung Tabletop geht... die 3.5er dann jedoch weitergemacht. Das Potential war da meiner Meinung nach noch lange nicht erschöpft. Just my two cents.  :-\ :D
Lache viel, so lebst Du länger! :-)

Troll

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #419 am: 17. Dezember 2008, 12:15:22 »
@Troll: Ich hatte hier zu dem Thema schon Diskussionen mit Daniel Schumacher, und ich habe sehr genau die offiziellen Verlautbarungen von F&S verfolgt. Und das bewegte sich schon sehr an den von mir aufgezeigten Linien.

Daniel Schumacher spricht aber nicht für den Verlag (wie er ja auch selber betont). Bei den offiziellen Verlautbarungen ist mir dieser Tenor so nicht aufgefallen, jedenfalls nicht in den letzten Jehren. hast Du vielleicht ein paar Beispiele?

Zitat
Dabei geht es gar nicht darum, dass F&S nicht realistisch wirtschaften soll. Es geht darum, was Ardwulf gerade anmerkte. F&S hat einen ziemlich grossen Bogen um die D&D-Community geschlagen. Die von  Gwenfair angenommene Offenheit gegenueber Vorschlägen und Anregungen von außen war nicht besonders ausgepraegt.

Als großen Bogen würde ich das nicht empfinden, immerhin haben sie versucht, die RPGA (die ja Teil der Community ist) einzubinden, indem sie LFR-Runden auf Cons als Verlagsrunden angemeldet haben. Aber ein offensives Zugehen auf die Community sieht sicherlich anders aus, da gebe ich dir recht.

Zitat
und eines sollte klar sein: Mehr als Vorschläge zu machen, wie man mich als Kunde gewinnen könnte, kann ich nicht tun. Wenn man diese Vorschläge ignoriert, ist das eine Entscheidung des Unternehmens. Nicht meine.

Hm, also es mag sein, daß mir da etwas entgangen ist, aber ich habe von dir im wesentlichen Beiträge in Erinnerung, die sich mit der 4E auseinandersetzen, und auf die haben sie ja nun keinen Einfluß.
Ist es eigentlich gerecht, das Schwert des Argumentes gegen intellektuell Unbewaffnete zu führen?

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