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Autor Thema: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?  (Gelesen 247587 mal)

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Jadeite

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #525 am: 26. Januar 2009, 17:50:07 »
Ich kann diesen Feldzug für englische Regelwerke überhaupt nicht nachvollziehen, das einzige von den erwähnten Argumenten, welches bei mir zieht ist der Preis. Aber auch das finde okay, denn man bezahlt eben einen Mehrwert (nämlich das was das englische Buch kostet + die Übersetzung).
Abgesehen davon dass mir englisch tatsächlich nicht leicht fällt (und dabei bin ich noch der beste in der Heim-Gruppe) finde ich es schlichtweg angenehmer deutsche Texte zu lesen, ich mag die Sprache auch viel lieber, also jetzt rein vom Klang her etc. ist mir das Englische recht unsympatisch. Ich spreche aber leider nur Englisch und Deutsch (und ein bisschen Latein) sonst wären andere wohlklingende Sprachen sicher interessant.

Ich empfinde Deutsch durchaus als wohlklingend. Ebenso wie Englisch. Durch die Notwendigkeit Liedtexte oder Filmübersetzungen an die ursprüngliche Geschwindigkeit anzupassen geht meiner Meinung nach immer viel der ursprünglichen Qualität verloren.
Und wenn die Deutsche Übersetzung mehr als das doppelte des Originals kostet würde ich selbst dann zur Originalfassung greifen wenn es mit gewissen Einschränkungen verbunden wäre.

Zitat
Wie auch immer, wie gesagt verstehe ich diesen Aufschrei gegen Lokalisierungen überhaupt nicht. Den Begriff "Lokalisierungswahn" habe ich gerade erstmals gelesen... Ich will dich nicht vergraulen, aber mal provokant gefragt: Was machst du auf dnd-gate.de?
Das Problem ist letztlich meiner Meinung nach bei Computerspielen noch stärker. Wobei da in vielen Fällen die Lokalisierungen nicht nur deutlich zugenommen haben sondern auch schlechter geworden sind. Da wird dann lustlos von drittklassigen Synchronsprechern ein schwülstiger Text vorgetragen, kein Vergleich zu der Synchro die Adventures in den Neunzigern boten.
Warum ich hier bin ist leicht erklärt. Obwohl ich verschiedenste englische Rollenspielforen lese fällt es mir insgesamt doch ein Stück einfacher mich auf Deutsch auszudrücken als auf Englisch. Es gibt einfach eine gewisse Diskrepanz zwischen meinem Sprachverständnis und meinen aktiven Sprachfähigkeiten. Abgesehen interessiere ich mich auch durchaus für die Ansichten deutscher Rollenspieler.

Zitat
Also ich mag die Sprache und ich habe es gerne wenn meine Spiele, meine Software, meine Bedienungsanleitungen, meine Filme, meine Hörspiele, meine Bücher und mein Fernsehprogramm in deutscher Sprache ist, unabhängig davon ob auf deutsch verfasst oder dort hin übersetzt.
Ich gestehe aber ein, dass Fehler passieren und das die manchmal verdammt weh tun (merkt man gerne bei US-TV-Serien, die wirklich mehr schlecht als recht hoppla die hopp übersetzt werden/wurden). Umgekehrt freu' ich mir 'n Keks, wenn ich in der Übersetzung den Wortwitz, welcher nur in der Originalsprache bestand dennoch entdecke.

Ich mag die Sprache auch. Ich bin ein großer Gegner von Anglizismen. Aber ich bevorzuge es Dinge im Original zu sehen oder zu lesen. Deutsche Filme sehe ich daher konsequent auf Deutsch während ich fremdsprachige Filme nach Möglichkeit im Original sehe. Notfalls mit Untertiteln wobei es da egal ist ob die Untertitel deutsch oder englisch sind.
Ebenso ziehe ich es bei Opern und Musicals vor sie in ihrer Originalsprache zu hören beziehungsweise zu singen.
Ich muss ingsesamt zugeben, dass Englisch die einzige Fremdsprache ist die ich wirklich verstehe. Ich nehme mir zwar seit Jahren vor mal etwas auf Französisch zu lesen, habe mich allerdings bislang erfolgreich davor drücken können.
Im Fall von Rollenspielbüchern greife ich nach Möglichkeit auf die Originalfassungen zurück. Wenn ich allerdings die Originalsprache nicht beherrsche verwende ich auch Übersetzungen wobei ich da nach Möglichkeit auf deutsche Versionen zurückgreife. Beispielsweise warte ich derzeit noch auf die deutsche Fassung von Anima da dort die englische Version, von der Tatsache dass sie bereits übersetzt wurde einmal abgesehen, keine sonderlich Vorteile hat. Wäre die deutsche Übersetzung allerdings nur eine Übersetzung der englischen Version würde ich ohne zu zögern direkt zur englischsprachigen Fassung greifen.
Und wie du selbst ansprichst ist es in der Tat schon etwas besonderes wenn eine Übersetzung es schafft den Wortwitz des Originals beizubehalten.

Man sollte meiner Meinung nach ein wenig stolzer auf seine Muttersprach sein, sonst können wir gleich die deutsche Sprache einstampfen und auf Englisch umstellen oder vielleicht wäre Chinesisch noch besser.
Warum wird in Frankreich jeder scheiss übersetzt weil die Franzosen so gut wie jede Fremdsprache ablehnen und meiden wo es nur geht, würde D&D in Frankreich nur in Englisch erscheinen würde sich das so gut wie keiner kaufen. Das Verhalten der Franzosen ist milde ausgedrückt schon ein wenig krankhaft aber ein wenig mehr Stolz auf die eigene Sprache und Traditionen würden den Deutschen sicher nicht schaden.

Ich mag Deutsch. Ich empfinde es als störend wenn jeder deutsche Popstar zwangsweise auf Englisch singt, insbesondere wenn den Liedtextern eindeutig grundlegende Vorstellungen über die englische Syntax fehlen.
Und wird die eigene Sprache und Tradition wirklich dadurch bewahrt, dass man prinzipiell alles Fremdsprachige übersetzt? Zumindest meiner Ansicht nach wäre es da deutlich sinnvoller eigene, deutschsprachige Werke zu schaffen beziehungsweise zu fördern. Und genau das wird ja hierzulande auch durchaus gemacht. Dieses permanente Kopieren englischsprachiger Schöpfungen hingegen ist der eigenen Tradition eher wenig zuträglich.

Deus Figendi

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #526 am: 26. Januar 2009, 17:51:43 »
Was ich damit sagen will: Ich dtelle die Behauptung auf, dass man in Deutschland mit Produkten in deutscher Sprache noch mehr Leute anspricht als in englischer... vielleicht lehne ich mich jetzt etwas weit daamit aus dem Fenster, aber ich gehe echt davon aus ^^
Da du "Produkt" schreibst lehnst du dich wohl kaum weit aus dem Fenster, ich würde sagen, dass du gerade einen Finger auf die Fensterbank gelegt hast.
Ich will mal bei Büchern bleiben:
Verkäufe in Deutschland:
Goethes Faust - häufiger deutsch oder häufiger in irgendeiner Sprache verkauft?
W.S. Romeo & Julia - häufiger englisch oder deutsch verkauft?
Die Bibel - mehr Verkäufe in deutsch? englisch? häbräisch? latein? alle zusammen vs. deutsch?

Man kann hier sicher viele viele Beispiele bringen, aber dass sich deutschsprachige Produkte im Allgemeinen in Deutschland besser verkaufen als gleichwertige oder gleichartige Produkte, die andere Sprachen verwenden ist meiner Meinung nach nicht "weit aus dem Fenster geleht" sondern eine völlig logische Angelegenheit, alles andere käme mir seltsam vor.

Bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise ich bin Türke  :oops:
Was soll das denn heißen? Du hast offensichtlich keine Schwierigkeiten mit der Sprache, dann kann deine nationale Herkunft (oder Wohnort?) überhaupt nichts entschuldigen! Ob du Türke oder Thüringer bist, benehmen musst du dich wohl in jedem Fall und es entschuldet nichts.
Allerdings finde ich "derber Abfuck" jetzt nicht soooo wild.
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Arldwulf

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #527 am: 26. Januar 2009, 17:54:32 »
@Ardwulf:
Das mit den Mitspielern ist in der Tat halbwegs ein Argument. Allerdings nur dann wenn besagte Mitspieler leiten wollen. In Bezug auf Spielen sollte es dennoch kein sonderliches Hindernis darstellen.

Doch natürlich stellt es ein Hinderniss dar, denn - wen wunderts bei diesem Namen - das Spielerhandbuch richtet sich an Spieler. Nicht nur der Spielleiter darf darin schmökern, sondern auch andere. Das fällt aber nicht jedem leicht. Es geht dabei halt oft auch nicht nur um das reine wortwörtliche übersetzen sondern auch um den tieferen Sinn.

Und so sehr ich mich auch schon mit englisch beschäftige: Professionelle Übersetzer werden immer besser sein als ich. Mehr Zeit haben um sich Gedanken zu machen.

Was den Preis betrifft: Für mich ist es den Mehrwert wert, auch wenn ich selbst nur gering profitiere. Mit deutschen Regelwerken vergrössert sich schlicht der Kreis potentieller Mitspieler, und es ist schwer genug welche für die 4E zu finden.
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Kilamar

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #528 am: 26. Januar 2009, 17:55:31 »
Der Zusammenhang in dem das Wort genannt wurde ist aber schon ziemlich daneben.
Als ob Spieler von den Spieldesignern betrogen werden.

Windjammer

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #529 am: 26. Januar 2009, 17:55:50 »
Den zweiten Punkt möchte ich allerdings nicht gelten lassen. Natürlich ist es zunächst angenehmer die Bücher auf Deutsch zu lesen. Aber die meisten Kinder finden es auch angenehmer mit Stützrädern zu fahren als ohne. Als ich vor Jahren angefangen habe Rollenspielbücher auf Englisch zu lesen hatte ich immer ein Wörterbuch zur Hand, heutzutage verwende ich sowas eigentlich nurnoch um die Aussprache nachzuschlagen. Je häufiger man die Sachen auf Englisch liest desto mehr liest man sich ein.
Sprache ist aber etwas lebendiges, das weit über den semantischen Gehalt von Wörtern hinausgeht. Da schwingt irrsinnig viel mit - unsere ganze Vergangenheit, Assoziationsketten aus dem Alltag und unseren Träumen, und noch viel mehr (ja, all das löst der Klang eines einzelnen Wortes aus - und genauso darauf funktioniert meiner Meinung nach ein wichtiger Teil des sprachbasierten Rollenspiels). All das lebendige fehlt Dir, wenn Du Dich in einer Fremdsprache bewegst. Ich sage das als jemand, der seit 10 Jahren die meiste Zeit des Jahres in England lebt und D&D bisher fast nur auf Englisch gespielt und geleitet hat. Ich kann mich im Englischen teils freier bewegen als im Deutschen, aber was die Lebendigkeit der Sprache und den Asoziationskontext angeht, wird keine Fremdsprache der Welt mich jemals so bewegen können wie das Deutsche. Das ist mir gerade bei der Lektüre des SHB wieder aufgefallen. Wo das englische PHB steril wirkt, konnte mich das SHB stellenweise sogar verzaubern, eine Fantasiewelt spürbar machen. Das hat das englische PHB bei mir nie geschafft, ich hab es wie die Anleitung zu einem Computerspiel damals gelesen, bei dem ich (als SL) sämtliche "Verzauberungs"-Faktoren am Spieltisch extern zuführen musste. Vergiss nicht, dass der wahnsinnige Flair, den DSA hat, ganz zentral aus dem sensiblen und fantastischen Gebrauch mit deutschen Eigennamen erwächst. Auch wem die Regionalbände der DSA-Redaktion nicht gefallen, wird schwer verleugnen können, dass die Landkarte Aventuriens für uns mehr Resonanz erzeugt als das die Karte von Greyhawk könnte.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Lord Magico

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #530 am: 26. Januar 2009, 17:58:39 »
Jo Melodran, hast ja Recht...

@English-Fanboys: Es gibt Situationen in denen ich das Original der Lokalisierung auf jeden Fall vorziehe (bestes Beispiel wären für mich die Sasha Baron Cohen Filme...Ali G und Borat, die synchronisiert mal garnicht klar gehen...) aber ansonsten favorisiere ich doch stets das deutsche/türkische... heutzutage ist es sehr wichtig, dass man englisch soweit beherrscht dass man in der globalisierten Welt klar kommt, aber man muss es nicht übertreiben...echt nicht... ich bin auch nie ein Fan davon gewesen mir die Harry Potter Bücher auf englisch zu holen, weil die früher rauskamen... egal wie einfach das englisch ist... warum sollte ich das tun? Es ist nunmal einfach nicht meine Sprache...

und solche Bemerkungen:
Zitat
Und jeder der 16 oder älter ist sollte ohne sonderliche Probleme englische Rollenspielbücher verwenden können.

finde ich echt nicht angemessen und lassen enorme Ignoranz, Überheblichkeit und ein völlige Fehleinschätzung der deutschen Realität vermuten.


P.S. Ich benutze auch (notgedrungen) englische Quellen...würde aber deutsche Übersetzungen stets vorziehen...
Deutschland sollte sich nicht unter wert verkaufen... die englische Sprache ist eine sehr simpel strukturierte Sprache... das bringt massige Vorteile aber ebensoviele Nachteile mit sich...
D&D 4E ist geilo
Pathfinder ist geilo

Arldwulf

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #531 am: 26. Januar 2009, 18:09:42 »
Ich muss natürlich auch dazusagen: Momentan spiele ich D&D durchaus auch mit unter 16 Jährigen. Sogar mit nem 5Jährigem, meinem kleinem Dieb der seit neuestem die Originalregeln und nicht mehr meine Vereinfachung benutzt.

Und natürlich ist es da sinnvoller wenn ich seine Klasse Dieb nennen kann und ihm erklären kann was ein Trickangriff ist. Es ist einfach hilfreich wenn die Begriffe für sich selbst schon erklärend sind.

Insofern hätte ich wohl die Deutschen Regelwerke auch gekauft wenn ich nur mit perfekt englischsprechenden Leuten spielen würde, schon weil ich das nicht missen mag.
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Deus Figendi

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #532 am: 26. Januar 2009, 18:12:04 »
Und natürlich ist es da sinnvoller wenn ich seine Klasse Dieb nennen kann und ihm erklären kann was ein Trickangriff ist. Es ist einfach hilfreich wenn die Begriffe für sich selbst schon erklärend sind.
Entschuldige... Dieb? Trickangriff? Meinst du vielleicht doch ein anderes Rollenspiel?
Edit: Wobei "Trick" hier vielleicht dem hinterhältigen seine Gemeinheit, seine Fisität und Boshaftigkeit nehmen soll, aber Dieb? Sind das Umformulierungen, mit denen du das Spiel kinderfreundlicher machst?
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Jadeite

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #533 am: 26. Januar 2009, 18:23:08 »
@Lord Magico:
Ich bin mitnichten ein 'Englisch-Fanboi'. Ich finde die Sprache, gerade im Vergleich zu Deutsch, recht primitiv und simpel, von den Aussprache'regeln' einmal abgesehen. Je mehr man sich mit einer Sprache beschäftigt desto empfindsamer wird man für Übersetzungsprobleme. Ich lese Sachen im Original weil sie das Original sind. Aspekte wie Preis und Verfügbarkeit sind dabei nur angenehme Nebeneffekte. Ich ziehe Übersetzungen ins Englische Übersetzungen ins Deutsche keinesfalls vor. Animes mit englischer Synchronisation beispielsweise sind für mich inzwischen mindestens so unerträglich wie die mit deutscher Lokalisierung.
Was Überheblichkeit und Fehleinschätzung angeht, wäre es besser gewesen wenn ich geschrieben hätte, dass die meisten Leute zu dumm sind um englische Texte zu verstehen? In meinen Augen handelt es sich wirklich um eine Mischung aus dem Unterschätzen der eignenen Fertigkeiten und einer gewissen Bequemlichkeit. Ich war insgesamt stets der Ansicht das Rollenspiel ein Hobby ist das eine gewisse geistige Fitness vorraussetzt. Von daher war es nicht als anmaßend gemeint sondern eher als zuversichtlich. Wobei ich dir anrechne, dass du mit Deutsch schon eine Sprache ziemlich gut beherrschst. Der Franzose mit dem ich eine Zeitlang D&D gespielt habe hatte mit Englisch auch so seine Probleme.

Lord Magico

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #534 am: 26. Januar 2009, 18:40:45 »
@Jadeite: Ich wollte dich in keinster Weise angreifen oder deine Einstellung kritisieren, deine Argumente leuchten mir (aus deinem Blickwinkel) durchaus ein und ich kann sie nachvollziehen... ich persönlich sehe das jedoch etwas anders... aber da sind wir ja alle unterschiedlich ^^ (zum glück). In der Türkei wäre so eine Disskusion um Lokalisierungen völlig undenkbar...dort wird etwas, was seinen Ursprung in einer fremden Sprache hat völlig selbstverständlich übersetzt, damit die Leute es halt verstehen. Deutschland ist nunmal kein englischsprachiges Land und ich finde Lokalisierungen auch recht selbstverständlich. Und ich meine, dass Songs und Musicals besser nicht übersetzt werden sollten ist ja wohl klar... allein wegen der rhytmik und dem ganzen zeug (von dem ich keine ahnung habe, da ich völlig unmusikalisch bin) macht es keinen sinn musik zu übersetzen. Alles wo halt die Sprache mehr als Mittel zum Zweck, also wo Sprache der Sprache wegen eingesetzt wird, sollte man im original belassen. Aber Spielregeln kann man meiner Meinung nach ruhig übersetzen.

Außerdem finde ich, es hat nichts mit geistiger Fitness zu tun, wenn man eine Sprache nicht so gut beherrscht wie jemand anderes...ist der dadurch "geistig fiter"? Das wage ic hzu bezweifeln. Natürlich könnte ich mein englisch auffrischen und mal Abendschulkurse besuchen (wär vielleicht wirklich keine schlechte Idee) aber hab ich dazu Bock? Nur weil ich Pen&Paper spielen will?
Freu dich dass du so gut englisch kannst (ein wirklich wichtiger positiver Skill) aber bitte tue Leute die Lokalisationen bevorzugen nicht als faul oder geistig behebig ab (wobei ich mir sicher bin, dass du das gar nicht tun wolltest ^^).
D&D 4E ist geilo
Pathfinder ist geilo

TheRaven

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #535 am: 26. Januar 2009, 19:04:34 »
Sind das Umformulierungen, mit denen du das Spiel kinderfreundlicher machst?
Incinerate = Herzerwärmung
Smite = Stupsen
Rage = Sich ganz doll Mühe geben
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Daniel

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Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #536 am: 26. Januar 2009, 19:28:21 »
Ich habe das dt. SHB seit Freitag und bin restlos begeistert. Wie ich im Vorfeld vermutet habe, schlägt es das englische Original um W E L T E N. Da wäre zu erst einmal die Sprache - sie nervt nicht, und ist in der Wortwahl nicht so brutal bescheiden wie das englische Teil, das bei mir abwechselnd Lachkrämpfe und Kopf-in-den-Tisch-rammen ausgelöst hat. Dann die Eigennamen der Powers die viel stimmiger klingen, was am Spieltisch für unendlich mehr Atmosphäre sorgen wird, als dieses nervige Denglisch, dass mir schon bei der 3.5 sehr missfallen hat ("ok, ich mache jetzt ne Attack of Opportunity" und "ich caste mal Magic Missile") und Stimmungstöter Nummer 1 sind*. Und zuletzt: man mag schimpfen über Feder und Schwert, was man mag, aber ihre Kolorierung und Druckqualität ist ebenso besser als das Original (Ausnahme: das nicht so hochwertige Titelbild). Zuguterletzt unternimmt der Übersetzer mitunter Exkursionen ins Reich der Eigenmächtigkeit - sprich: der Text weicht von den Prosastellen des Originals (niemals dessen Regelteilen) ab - und das verpasst dem ganzen noch eine interessante Note. Besonders interessant: der "Flavour"-Text bei einzelnen Powers ist ausführlicher und anschaulicher. Auch das ein deutlicher Mehrwert zum Original - beim Durchlesen und während des Spiels. Auf diese - und andere - Stärken hätte übrigens eine Rezi im Gate auf diese Qualitätsmerkmale  hinweisen können.

Normalerweise habe ich mir ja geschworen mich nicht mehr in Diskussionen um Übersetzungen einzumischen, aber in diesem Fall möchte ich mich mal ganz herzlich für deine Worte bedanken. Vor allem, weil die Dinge, die du angesprochen hast, allesamt jene Aspekte sind, um die wir (also wir zwei Übersetzer + Holger & Oliver als Lektoren) sich ganz besonders bei der deutschen Version bemüht haben. Schön, dass sie zumindest einer gesehen hat ... ;)

Schade hingegen, dass sich jetzt vielleicht die Qualität der deutschen Version erst im Nachhinein herumsprechen wird, wo es vielleicht schon zu spät für das deutsche D&D ist. Im Vorfeld wurden ja mal leider wieder so viel prophylaktisch kritisiert (zu teuer, zu spät, Übersetzung sowieso wieder schlecht, weil D&D-Übersetzungen ja aus Prinzip schlecht sind und F&S sowieso der großkapitalistische Teufel des deutschen Rollenspiels ist, nicht alle Produkte werden erscheinen, daher Deutsch per se uninteressant, F&S betreibt ja sowieso kein Marketing & keine Informationspolitik, deswegen gehören die ja bestraft usw. usf.), dass die Verkäufe leider sehr schleppend angelaufen sind. Zu schleppend wohl für so manchen NICHT feder- & schwertschwingenden Entscheidungsträger.

Dass D&D Deutsch nun tatsächlich tot ist, kann ich nicht sagen. Der momentane Stand der Dinge ist wohl so, dass noch hin- und herüberlegt wird und dass so oder so ausgehen könnte (natürlich würde mich so eher freuen ...) und ich kann/darf/will auch momentan nicht mehr dazu sagen, aber möglichst öffentlich im Internet auf dem Grab des deutschen D&Ds zu tanzen ist der Sache sicher nicht zuträglich (wer sich angesprochen fühlt, weiß schon warum und wer ohnehin nicht angsprochen ist, sollte sich jetzt bitte nicht angegriffen fühlen) ...


Coldwyn

  • Mitglied
    • http://www.dnd-gate.de
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #537 am: 26. Januar 2009, 19:34:39 »
Für mich ist ein deutschsprachiges DnD weder ein Gewinn noch ein Verlust.
Zum einem ist mein Deutsch genau so gut/miserabel wie mein Englisch, von daher habe ich da keine besonderen Präferenzen, zum anderen bin ich ein typischer Internet-gestörter Konsument, also jemand der auf der WoTcies Seite ein Produkt und einen Termin sieht (oder bei FFG für Dark Heresy oder Mongoose für Conan d20) und genau dieses Produkt zum nächstmöglichen Termin erwerben will.
Die. für mich als gierigen Kunsumenten, sehr langen Wartezeiten bis es dieses Produkt mal auf Deutsch gibt, sind mir schlicht und ergreifend zu lang und da kann die Qualität der Übersetzung noch so gut sein.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Arldwulf

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #538 am: 26. Januar 2009, 20:17:55 »
Schön, dass sie zumindest einer gesehen hat ... ;)

*hüstel* Einer? Aber aber...ich sag das schon seit ich die Regelwerke habe, und bisher haben sich alle die sie gelesen haben dem angeschlossen.

4E auf Deutsch lohnt sich. Und das könnte ich sogar jetzt noch den Leuten sagen die die Regelwerke noch nicht haben.

@Deus: Ne, das waren einfach nur Beispiele für deutsche Wörter ohne explizit die korrekten Begriffe zu überlegen. Der eine "Trickangriff" beschreibt tatsächlich eine Power im Spielerhandbuch...glaub ich. (Ah, nein es heisst Trickreicher Angriff - den hat er. Ich musste vormachen wie das aussieht. ^^)

Der andere Begriff (Dieb) bezieht sich eher darauf dass er seinen Schurken schon immer als kleinen Dieb bezeichnet hat, und dies jetzt von meiner Vereinfachung aus übernommen. (Er hat den Charakter aus einem meiner 1st Edition Abenteuer von dem ich ihm erzählt habe). Aber ich hab ihm schon gesagt das die Klasse Schurke heisst. Obs ihn irgendwann interessieren wird mal abwarten. Ansonsten hab ich aber wenig "entschärft". Wüsste auch nicht warum, das ist immerhin der Junge der sich mit seiner Freundin zusammen überlegt man könne die Maus ja selber töten wenn es die Katze nicht tut.  :blink:

(Mal ehrlich....ich war nie so! Hoff ich! Meine armen Eltern)
« Letzte Änderung: 26. Januar 2009, 20:21:15 von Arldwulf »
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

Lord Magico

  • Mitglied
Re: Kein D&D mehr bei Feder & Schwert?
« Antwort #539 am: 26. Januar 2009, 20:59:08 »
Ja, D&D 4E lohnt sich auf jeden Fall auf deutsch... ich bin voll damit zu Frieden...
Es wär so geil wenn D&D auf deutsch weiter gehen würde...auch mit Abenteuern... ich würde es so wieso begrüßen wenn mehr Abenteuer/Kampagnen veröffentlicht würden, da ich sehr gern vorgefertigte Kampagnen spiele und eigene Abenteuer quasi nur als Filler einbaue um die dicken Kampagnen miteinander zu verknüpfen... die Menge an veröffentlichten Kampagnen und Abenteuern finde ich halt an DSA sehr gut...


Naja wir können D&D auf deutsch nur die Daumen drücken, dass es nochmal ne Chance bekommt ^^
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