Nebenbei: Die Reduktion des Begriffes "Rollenspiels" alleine auf die Tatsache, dass der Spieler eine bestimmte Rolle übernimmt, mag zwar von der Wortbedeutung her zutreffend sein, aber ganz sicher nicht vom ursprünglichen Sinn des Zusammenhangs.
Da wär ich vorsichtig mit. Das Problem ist die "schlechte" Übersetzung von Roleplaying Game in diesem Zusammenhang, das durch die deutsche Übersetzung eine gewisse Verkürzung erfährt. Betrachtest Du die Ursprünge des Begriffs und die Entstehung des Spiels aus der amerikanischen Wargaming-Szene heraus, wirst Du im ursprünglichen Sinn des Begriffs nur ganz, ganz wenig finden, was Charakterspieler am Rollenspiel so attraktiv finden. In diesem Sinne könnte man sogar argumentieren, dass Action-RPGs wie Diablo 2 viel näher am Ursinn des Begriffs liegen als moderne Pen&Paper-Systeme.
Übrigens finde ich es etwas unfair, MMORPGS einen Mangel ans Story vorzuwerfen. Gerade das kann man z.B. WoW kaum vorwerfen. Es scheint allerdings so, dass ein Großteil der Spieler, für die diese Spiele geschaffen werden, das "höher, schneller, weiter" als Spielform vorziehen. Was möglicherweise daran liegt, dass die Story oft nicht direkt erlebbar ist. Wobei das neue Addon mittels des sogenannten "Phasing" anscheinend erste Schritte in diese Richtung nimmt, wenn sich nämlich durch die Handlung des Spielers die Umgebung interaktiv (und nur von diesem Spieler wahrnehmbar) verändert. Alles noch sehr rudimentär, aber mal schaun, wie weit man das Konzept treiben kann.