Autor Thema: "Bringt mir 10 Eberfelle" oder "Qualitäten des Rollenspiels P&P vs. MMORPG "  (Gelesen 8540 mal)

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Soweit ich es aus der Gamestar rausgelesen habe definieren die Rollenspiel ausnahmslos als Stöckchensammeln und mächtiger werden.
Also von Rolle kann da nicht die Rede sein.

RtB

Lich

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Welche Spiele hast du selbst gespielt und wie lange? Ohne Belege ist das nur pseudointellektuelles Gestammel.
Beleidigungen höre ich ehrlich gesagt nicht so gerne. Finde ich an dieser Stelle auch vollkommen unpassend.
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

Wormys_Queue

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Nebenbei: Die Reduktion des Begriffes "Rollenspiels" alleine auf die Tatsache, dass der Spieler eine bestimmte Rolle übernimmt, mag zwar von der Wortbedeutung her zutreffend sein, aber ganz sicher nicht vom ursprünglichen Sinn des Zusammenhangs.

Da wär ich vorsichtig mit. Das Problem ist die "schlechte" Übersetzung von Roleplaying Game in diesem Zusammenhang, das durch die deutsche Übersetzung eine gewisse Verkürzung erfährt. Betrachtest Du die Ursprünge des Begriffs und die Entstehung des Spiels aus der amerikanischen Wargaming-Szene heraus, wirst Du im ursprünglichen Sinn des Begriffs nur ganz, ganz wenig finden, was Charakterspieler am Rollenspiel so attraktiv finden. In diesem Sinne könnte man sogar argumentieren, dass Action-RPGs wie Diablo 2 viel näher am Ursinn des Begriffs liegen als moderne Pen&Paper-Systeme.

Übrigens finde ich es etwas unfair, MMORPGS einen Mangel ans Story vorzuwerfen. Gerade das kann man z.B. WoW kaum vorwerfen. Es scheint allerdings so, dass ein Großteil der Spieler, für die diese Spiele geschaffen werden, das "höher, schneller, weiter" als Spielform vorziehen. Was möglicherweise daran liegt, dass die Story oft nicht direkt erlebbar ist. Wobei das neue Addon mittels des sogenannten "Phasing" anscheinend erste Schritte in diese Richtung nimmt, wenn sich nämlich durch die Handlung des Spielers die Umgebung interaktiv (und nur von diesem Spieler wahrnehmbar) verändert. Alles noch sehr rudimentär, aber mal schaun, wie weit man das Konzept treiben kann.

Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Tahlam

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Welche Spiele hast du selbst gespielt und wie lange? Ohne Belege ist das nur pseudointellektuelles Gestammel.
Beleidigungen höre ich ehrlich gesagt nicht so gerne. Finde ich an dieser Stelle auch vollkommen unpassend.

Okay, verzeih mir das Wort Gestammel. Aber deine persönliche Meinung als Fakt darzustellen ging mir zu weit.
A day may come when the courage of Men fails, when we forsake our friends and break all bonds of fellowship, but it is not this day.

Lich

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Gerade die storyintensiven Computerrollenspiele wie Baldurs Gate 2 (2000), Kotor (2003)
Die beiden würde ich noch durchgehen lassen, aber das sind nur zwei Spiele innerhalb von acht Jahren.


Betrachtest Du die Ursprünge des Begriffs und die Entstehung des Spiels aus der amerikanischen Wargaming-Szene heraus, wirst Du im ursprünglichen Sinn des Begriffs nur ganz, ganz wenig finden, was Charakterspieler am Rollenspiel so attraktiv finden. In diesem Sinne könnte man sogar argumentieren, dass Action-RPGs wie Diablo 2 viel näher am Ursinn des Begriffs liegen als moderne Pen&Paper-Systeme.
Hast Du nicht gelesen, was ich oben geschrieben habe? Nochmal: 1. CG hatten ursprünglich eine unterschiedliche Entwicklung als PPG und steht nicht im direkten Zusammenhang. 2. Imagination war das Schlusselelement, weder Monsterkillen noch Charakterspiel.

Zitat
Übrigens finde ich es etwas unfair, MMORPGS einen Mangel ans Story vorzuwerfen. Gerade das kann man z.B. WoW kaum vorwerfen.
Die Story in in Online-Games ist meistens nur Nebensachte, nicht Schlüsselelement.
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Lich

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Aber deine persönliche Meinung als Fakt darzustellen ging mir zu weit.
Das sind Erfahrungsberichte, die zudem im wesentlichen auf Interviewaussagen von Entwicklern der ersten Stunde basieren. Lord British beispielsweise, der Schöpfer von Ultima (1980) beschreibt in mehreren Berichten sehr gut die Wechselwirkung zwischen PPG und CG. Auf der einen Seite habe es einen Austauch gegeben, auf der anderen Seite aber verschiedene Ideale und Entwicklungsrichtlinien. Die klassischen Games aus dieser Zeit sind unbestritten gehaltvoller als heutige Spiele. Aktuelles Beispiel: Wasteland von 1988 spielt sich länger, intensiver, komplexer als das aktuelle (immer noch gute) Nachfolgespiel Fallout 3.
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Tahlam

  • Mitglied
Gerade die storyintensiven Computerrollenspiele wie Baldurs Gate 2 (2000), Kotor (2003)
Die beiden würde ich noch durchgehen lassen, aber das sind nur zwei Spiele innerhalb von acht Jahren.

Warum nur die beiden? Warum nicht The Witcher, warum nicht Vampire: the Masquerade - Bloodlines (2004)? Was ist mit Mass Effect (2007), Gothic (2001, 2002, 2006), Morrowind (2002), Oblivion (2006)...

Die klassischen Games aus dieser Zeit sind unbestritten gehaltvoller als heutige Spiele.

Und das wage ich zu bestreiten. Gerade in den letzten Jahren kommen vermehrt Computerspiele auf den Markt in denen nicht nur eine Story erzählt wird, sondern je nach Entscheidungen im Spiel mehrere Geschichten. Das ist für mich näher am Pen&Paper-Rollenspiel als festgefahrene Dungeons der Anfangszeit (auch wenn dein Beispiel Wasteland eine Ausnahme ist).
Und es ist klar, dass Lord British der Vergangenheit nachtrauert. Da war er auch um einiges erfolgreicher.
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DU#1229

  • Gast
kurzer Einwurf aus dem "off":

wobei gerade Morrowind und Oblivion durch eine Fülle von kurzen Stories geradezu überlaufen!

Lich

  • Mitglied
Warum nicht The Witcher, warum nicht Vampire: the Masquerade - Bloodlines (2004)? Was ist mit Mass Effect (2007), Gothic (2001, 2002, 2006), Morrowind (2002), Oblivion (2006)...
Witcher: Ist für mich im wesentlichen ein Action-RPG ohne sense-of-wonder.
Mass Effect: Die Story hab ich in SF-Büchern schon x-mal gelesen. Das Thema ist bei Alastair Reynolds geklaut. Von Innovation kann keine Rede sein. Mass Effect ist ein Spiel mit billiger Effekthascherei.
Gothic: Kein RPG, sondern ein Geschicklichkeitsspiel.
Morrowind: Leere Bühnenattrappen ohne Inhalte.
Oblivion:  Ausgerechnet Oblivion, das beste Negativbeispiel? Oblivion ist eine Graphikdemo, kein Spiel.




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Kurzer Einwurf an das "off"
Man muss aber auch diese Stories auf sich wirken lassen können. Bei alten Spielen hat die Grafik nicht so sehr von den Storyelementen abgelenkt.

TheRaven

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Witcher: Ist für mich im wesentlichen ein Action-RPG ohne sense-of-wonder.
Mass Effect: Die Story hab ich in SF-Büchern schon x-mal gelesen. Das Thema ist bei Alastair Reynolds geklaut. Von Innovation kann keine Rede sein. Mass Effect ist ein Spiel mit billiger Effekthascherei.
Gothic: Kein RPG, sondern ein Geschicklichkeitsspiel.
Morrowind: Leere Bühnenattrappen ohne Inhalte.
Oblivion:  Ausgerechnet Oblivion, das beste Negativbeispiel? Oblivion ist eine Graphikdemo, kein Spiel.
Ich denke ich kann von dir hier keine ehrliche Antwort erwarten aber ich frage trotzdem mal nach. Welche Spiele davon hast du wie lange gespielt? Das Frage ich deshalb, weil ich mit deiner Kurzbeurteilung nicht nur nicht einverstanden bin, sondern 180° anderer Meinung. Und ja, dein Stil hier zu kommentieren ist respektlos und du solltest dich nicht wundern, wenn du angegangen wirst.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Lich

  • Mitglied
Welche Spiele davon hast du wie lange gespielt?
Das ist für eine Bewertung nebensächlich. Und Gegenfrage: Welche der Spiele aus den 80igern hast Du gespielt oder sind Dir überhaupt bekannt, damit Du Vergleiche ziehen kannst.

Zitat
Und ja, dein Stil hier zu kommentieren ist respektlos und du solltest dich nicht wundern, wenn du angegangen wirst.
Inwiefern? Kannst Du das näher erläutern?

Ich kanns auch noch deutlicher ausdrücken: die meisten aktuellen RPG-Computerspiele sind eine intellektuelle Beleidigung und sprechen primär den Unterhaltungsmassenmarkt an.
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Tahlam

  • Mitglied
Lich, mit dem gesamten Post disqualifizierst du dich als Diskussionspartner. Ich bin raus.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2009, 17:41:44 von Tahlam »
A day may come when the courage of Men fails, when we forsake our friends and break all bonds of fellowship, but it is not this day.

TheRaven

  • Mitglied
Welche der Spiele aus den 80igern hast Du gespielt oder sind Dir überhaupt bekannt, damit Du Vergleiche ziehen kannst.
Fast alle aus der Ultima-Reihe, die Nordland-Trilogie, viele der Wizardry Serie, sowie andere, die mir nicht mehr spontan einfallen und auch die Vorgänger wie MUDs, Rogue etc. Weiterhin kenne ich auch die meisten Rollenspiele vom NES, welche ebenfalls relevant sind, da 80er aber eine ganz andere Kultur haben.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2009, 17:26:10 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Also Titan Quest ist definitiv eine inelektuelle Beleidigung, bei Oblivion bin ich da nicht so sicher. Die Main Quest ist die schlechteste aller Daggerfall Teile, aber die anderen Quests, insbesondere die Meuchelmördergilde sind ein Spiel im Spiel. Die einzelnen Mitglieder in der Gilde haben alle irgenwie ihre Macken und die Quests sind in sich sehr stimmig.
Aber vielleicht kannst Du mir mal eins der guten alten Spiele schicken, bzw. den Link dazu. Sollte ja irgendwo als Abandonware zu finden sein.

RtB