1. Der Spieler erhält einen Charakter von einer außerdimensionelen Rasse, die als Diener eines Gottes eines Gruppenmitgliedes bekannt. Da es sich um einen Gott des Chaos handelt, ist es nicht ungewöhnlich, dass seine Diener ohne Wissen über ihren Auftrag zu den Gläubigen geschickt werden. Falls der neue Spieler häufiger kommt, kann man sich etwas koplexes ausdenken, ansonsten kann der Charakter als Schlüssel zu einem Grabmal oder ähnlichem des Gottes dienen.
Zum einen finde ich so etwas für einen Neuen recht schwer zu spielen, weil es ein recht fest gestricktes Charaktermuster ist. Was hier passieren würde, wenn Du eine rein rg (lg) oder rn (ln) Gruppe hättest, kannst Du Dir vielleicht auch selbst ausmalen.
Für einen neuen Spieler sind höchstens die Regeln schwer. Sich in eine Rolle selbst einzufinden stellt für die meisten Menschen kein Problem dar, da unser ganzes Leben aus Rollen besteht. Der Mensch muss nur eventuelle Hemmungen überwinden. Dieser Charakter eignet sich für einen neuen Spieler sogar sehr gut, da er etliche Punkte schon vorgegeben bekommt und sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Punkte die missfallen können ja jederzeit geändert werden. Die Antworten des Contests sind doch Kurztexte und stellen keinesfalls den Umfang des tatsächlichen Elements dar (Einführung, Erklärung, Notizzettel etc.).
2. Die Charakter werden früher oder später in eine Taverne einkehren.
Werden sie? Du glaubst nicht, wie viele SL ich schon in den Wahnsinn getrieben habe, als ich sagte "Nein, ich geh' nicht ins Wirtshaus ich klopf' an den Türen und biete [bel. Dienst hier einsetzen] für einen Schlafplatz.
Das würdest du bei mir nur ein oder zwei mal machen, dann ist Ende mit diesem Metagaming. Tavernen & Co. waren und sind Dreh- und Angelpunkte des sozialen Lebens. Dort trifft sich das Volk, werden Informationen ausgetauscht, werden Geschäfte getätigt, kommen die wichtigen Leute hin etc. Deine Ablehnung rührt wahrscheinlich daher, dass dir als Spielerin die Tavernen missfallen (Klischee halt, ja ja). Die Bewohner der Welt ohne Fernsehen, Tageszeitung etc. sehen das ganz anders. Wenn der Schuster Al was Neues wissen will, ein Bierchen trinken möchte und Ruhe vor Frau, Kinder und Hund braucht, dann geht er halt in die Nacktbar ... ich meine Taverne. Denn dort erfährt er was am Tag passiert ist, kann mit seinen Freunden plauschen, bekommt ein Getränk, das er selber nur schwer oder gar nicht herstellen kann und hat auch noch Unterhaltung.
In deiner Welt steht Al wohl eher in seiner kleinen Stube und meint zur Familie: "Peg, schubs die Oma vom Ofen. Da steht eine rattenscharfe Fremde vor der Türe, die hier übernachten will. Sie ist gut gerüstet, besitzt einen Haufen scharfer Waffen und verfügt über mächtige Magie. Die zahlt uns einen Apfel und ein Ei und wird was auf der Flöte spielen."
In der Taverne wird ein Tänzer oder anderer Unterhalter auftreten. Der Schausteller wird sich den Charakter des Spielers herraus picken und auf die Bühne schleifen
Muss auch nicht klappen "Wie er packt mich und zerrt mich auf die Bühne? Ich zieh' mein Schwert!" -macht aber nichts, denn:
auf jeden Fall wird der Charakter lokal dafür bekannt und beliebt werden.
Stimmt. Ich sehe im Fernsehen immer wieder, wie die Leute zu David Copperfield auf die Bühne gezerrt werden und ihm die Nase brechen. Vor allem juckt keine Sau, wenn die flotte Adelheid vom großen Magier fliegen gelassen wurde - vor allem nicht ihre Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn. Die Bauern im Mittelalter hatten ja auch so viel Unterhaltung, dass sie Schausteller ignorierten und lieber auf der Scholle steppten.
3. Der Magier wird in einen kleinen, schäbigen, düstern und kühlen Laden gelotzt.
Wenn er sich aber nicht locken lässt?
Es gibt Leute die spielen halt neugierige Magier, die gerne mal nach Neuen Sachen suchen. Na ja, es soll ja auch Magier geben die haben "Playmage" mit Materialienbeilage abonniert.
Der Laden ist voll von nicht nur exotischen sondern auch seltenen Kräutern, Mineralien und anderen Schätzen der Wüste, die nur für die Eingeweihte zu erkennen sind.
Wie... praktisch, das dürfte den Umsatz enorm in die Höhe treiben.
Na ja, das ist ja auch die Aufgabe eines Ladens für Spezialitäten. Würde jeder an das Zeug kommen, bräuchte man keine Läden. Ich meine, du gehst ja auch in die Apotheke und kaufst dir dort Medikamente, anstatt sie Abends beim Fernsehen selber zu mischen. Und wenn der einzige Apotheker am Platz einen Haufen Geld für die Schmerztablette will, dann zahlt man die oder leidet eben.
In einem Regal findet der Magier einige gravierte Kristalle, dem Magier fallen die arkanen Runen auf, jedoch kann er sich nicht erklären, was Sie auf den Kristallen zu suchen haben.
Ah, der berühmte INT 6 Magier ohne Zauberkunde, Wissen (Arkanes) und/oder 'Identifizieren'.
Nein, der berühmte INT 21 Magier, der genau diese eine Sache nicht kennt und nur Stufe 1 hat. Oder was auch immer.
Früher oder später erhält er die Information, wie diese Kristalle wie ein Zauberbuch gelesen werden können. Hoffentlich hat er die Kristalle gekauft oder sind Sie zumindest noch in dem Laden.
Warum hätte er sie kaufen sollen, wenn er nichts damit anfangen konnte?
Neugierde, Gier, Vorahnung, Lust und vieles mehr. Man kauft im Leben viele Sachen die man nicht braucht. Ist im Spiel genau so.
4. Die Spieler wollen gerade ein Zimmer nehmen. Der Wirt begrüst sie freundlich und höflich, schaut während des Gesprächs immer wieder zu dem Wesen. Schließlich sagt der Wirt: "Gut das sind also 4 Goldmünzen für die Zimmer. Für einen Unterstand im Stall für das *deutet auf das Wesen" muss ich aber drei mal so viel verlangen." Die Charaktere werden dies natürlich sovort Korrigieren oder sogar Wütend reagieren. Der Wirt wird sich entschuldigen und versuchen die Gäste trotzdem zu behalten. Lassen sich die Spieler zum Bleiben überreden wird er Wirt das Wesen sogar zum Essen einladen und lange mit ihm/ihr reden.
Vielleicht frotzeln sie aber auch mit? "Mein Herr, das ist uns seine Unterbringung wert, wenigstens müssen wir bei dem vielen Pferdefleisch dort dann nicht auch noch sein Futter bezahlen."
Oder sie nehmen's gelassen?
Oder sie drücken dem Wirt das Doppelte in die Hand und sagen freundlich: "Er kriegt ein Zimmer und eure Tochter."
Na ja, ich würde mich sofort einmischen, würde einer meiner Freunde so behandelt ("Also der Dönamann da, der muss das dreifache zahlen!"). Ist also nur die logische Entwicklung für eine normale Kampagne. Klar, es gibt sicherlich Leute, die nehmen das mit Humor ("Klar, so viel Knoblauch wie der frisst ..." - "Ach was, wir verdoppeln nochmals und dafür schrubbt der Ali über eure Lisbeth drüber").
5. Bei dem Führer handelt es sich um ein Mädchen - minderjährig. Sie ist nett und sehr naiv. Was niemand weiß ist, dass sie seit Geburt vom Gott der Reisen gesegnet ist und somit jeder Reise unbeschadet überstehen wird. Die Mutter des Mädchens ist jedoch sehr auf Geld fixiert. Sie wird den Spielern horende Summen abknöpfen wollen. Sollten die Spieler das nicht zahlen wollen, werden Sie auf der Suche nach einem anderen Führer immer wieder auf Händler und andere Leute treffen, die zwar andere Führer empfehlen können, jedoch meinen dass sie - fall möglich - immer das Mädchen mit nehmen würden.
Woraufhin sich die Spieler sicher sind, dass es sich bei dem Mädchen um ein gestaltwandelndes Wesen handelt, das das Dorf unter seine geistige Kontrolle gebracht hat.
Ne, das ist eher Patzigkeit der Spieler, die auf keinen Fall akzeptieren können, dass jemand in der Gegend seiner Fähigkeiten wegen geachtet wird. Nur weil bei uns in der Gegend der Büchsenmacher Riedel von allen gelobt und empfohlen wird, gehe ich da auch nicht von Hypnose, Bestechung oder Schlimmerem aus. Der Mann ist einfach gut. Außerdem ist in dem Beispiel keine Willkür zu erkennen. Es wird nur auf das Mädchen verwiesen, aber gleichzeitig werden auch andere Führer empfohlen.
7. Die Charakter erfahren von einem sehr interesanten Gegenstand, den sie sicher zu besitzen wünschen. Jedoch ist der Händler bereits auf den Weg in die besagte Stadt. Sollten die Charakter noch unentschlossen sein, erfahren sie von einigen anderen Leuten, die dem besagen Händler auch schon folgen.
Und wer jetzt noch nicht an den Rattenfänger von Hameln denkt,...
Der Händler ist übrigens auch das kleine Mädchen aus Antwort 5.
Wie kommst du denn jetzt auf den "Rattenfänger"? Im Sinne des Märchens gibt es keine Flöte, Ratten oder Kinder. Im Sinne der Historie lese ich nichts von einem Werber oder Aussiedlern. Und das Mädchen wird auch nicht erwähnt.
9. In der Bibliothek gibt es experten, die jedoch nicht sehr gesprächig sind. Effektiver ist es mit den Bibliothekaren oder Hausmeistern zu sprechen, die einem helfen können schneller zu gewünschten Ergebnis zu kommen.
Hausmeister: "Joa det Buch vom weißen Riesen Magister Proper über die arkanen Strukturen des Wassers in Kombination mit Lichtzaubern findet Ihr im dritten Obergeschoss."
Zum Einen können sich viele Leute auch viel anlesen, zum Anderen muss der Hausmeister doch nur wissen wo das Buch steht und wie man darankommt. Immerhin muss er die Regale wischen, die Schrauben festziehen und dem arroganten Experten die Fachbücher aus der obersten Reihe herunterreichen.
Das meine ich.
Nichts für ungut
Nichts für ungut, aber das ist Humbug. Du hast keine Ahnung von "Railroading" und deine Beispiele zeigen noch nicht mal die von dir als "Railroading" verstandene Willkür auf. Schlussendlich hast du die logischen Schlussfolgerungen des Autoren auf deine Sichtweise des Rollenspiels angewandt, die keineswegs der gängigen Auffassung entspricht und als Willkür abgestempelt. Dabei wurden die viele Möglichkeiten geflissentlich übersehen. Eigentlich hast du nur einen Beitrag zerlegt (warum auch immer). Aber das kann ich ja auch.