Autor Thema: Der Verweigerer  (Gelesen 1445 mal)

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Eleonora

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Der Verweigerer
« am: 03. Januar 2009, 23:34:23 »
-Die Geschichte des Verweigerers, niedergeschrieben am 4. Nerull, zwischen den Jahren 339 und 340 e. Z. im Nerulltempel Libias von Starek dem Wegbereiter-

An diesem Ort hört man noch die Geschichte des Verweigeres und so möchte ich sie hier und heute notieren, so gut ich es vermag. Die oberste Klerikerin dieses Tempels selbst bestätigte mir die Wahrheit dieser Geschichte.

Einst lebte ein Mann, dessen wahrer Name längst vergessen ist, denn er ging als 'der Verweigerer' in die Chroniken der Kirchen der Totengötter ein. Dieser Mann war ein Kind Nerulls, in den kupfernen Tagen geboren und er wurde zu einem Kleriker Nerulls. Jahr für Jahr zog er mit der Jagd. Doch als auch seine Zeit gekommen war, verweigerte er sich dem Tod. Er floh, lange Zeit wusste niemand, wo er sich aufhielt.

Im Jahre 98 e.Z. wurde jedoch in einem Dorf bei Libia ein Mädchen geboren, Mithiël zu Libia, sie war das sechste Kind ihrer Eltern und wurde zur Ausbildung zu den Reitern der Mark gegeben. Auch sie war ein Kind der dunklen Tage und ich schreibe diese Geschichte heute auf, weil es der heutige Tag war, an dem sie geboren ward. Sie wurde als Späherin ausgebildet. In der Schlacht um Steinfurt im Pelor des Jahres 175. e. Z. machte sie sich sehr verdient. Als die Schlacht vorrüber war, schlug der Prinz der Mark die junge Grauelfe zur Ritterin und gab ihr den Auftrag, sie solle ein Grenzdorf im Süden für eine mögliche Schlacht gegen Wen rüsten.  Mithiël zu Libia aber war in der Schlacht noch einen Weg gegangen. Durch ihren häufigen Aufenthalt in der Natur lernte sie die allem innewohnende natürliche Magie kennen und legte die druidischen Eide ab.

Das Dorf jedoch in welches sie gesandt worden war, erschien ihr seltsam, das Land krankte, die Tiere waren verstummt. Gar Schreckliches entdeckte Mithiël während ihres Aufenthaltes in dem Ort: Das Dorf hatte große Schande auf sich geladen, als es gegründet worden war. Statt, wie üblich, ein kleines Tier in das Fundament des Haupthauses einzubetten, hatten sie, die Götter allein wissen wie, eine weiße Frau gefangenen genommen, die in den Jahren ihrer Gefangenschaft starb und zu einer Todesfee wurde.
Und in dem Wald, der das Dorf umgab, entdeckte sie, dass die Erde von Blut getränkt war und durchdrungen von widerwärtigen Kreaturen die nur aus zahnbewehrten Mäulern bestanden. Mithiël erkundete die Ursache des Übels und stieß auf eine Höhle, in welcher zwölf Seelen gefangen waren, die dem Verweigerer als Fokus für eine Zwischenebene dienten. Mithiël befreite die Seelen aus ihrer Gefangenschaft, mit Hilfe ihres späteren Ritters Xan und eines Geisterschamanen, welchen sie im Wald getroffen hatte. Die Seelen konnten sich kaum an ihr Leben erinnern, doch eine erinnerte sich nur zu gut an ihren Tod: der Geisterschamane, mit welchem Mithiël sie befreite hatte, war es gewesen, der dem Verweigerer einst half, die hier Anwesenden zu töten und ihre Seelen zu binden. Xan und Mithiël töteten ihn auf der Stelle. Doch der Verweigerer, der sich auf der, durch die Seelen gestützte, Zwischenebene versteckt hatte, schwor Rache für die Zerstörung seines Unterschlupfes.

Mithiël kehrte in das Dorf zurück und begab sich, wohl in der Gestalt eines unterirdisch lebenden Tieres, zu dem Gefängnis der Todesfee. Niemand konnte mir berichten wie genau sie es schaffte, doch sie befreite die Todesfee, welche ihr zum Dank Unterstützung gegen den Verweigerer zusicherte.

Dame  Mithiël bekam weiterhin aus der Mark Reiter zu ihrer Unterstützung gesendet und sie schickte einen Ruf nach Unterstützung an den grauelfischen Hochkönig, welcher ihr weitere Krieger und einige Kleriker sandte.

Auch der Verweigerer rief seine Jünger zusammen und versammelte ein Heer, welches zum größten Teil aus niederen Untoten, Leichnamen und Vampiren bestand, doch wisset, dass auch einige Lebende seinem Fehlglauben folgten.

Mithiël rüstete das Dorf, die von ihr befreite Todesfee jedoch richtete das Dorf.

So kam es Mitte Vecna 175 e. Z. zu der Schlacht gegen den Verweigerer – er selbst ließ sich auf dem Schlachtfeld nicht sehen, doch Dame  Mithiël ritt auf ihrem prachtvollen Pferd Arod mit ihren Kriegern und sang mit ihnen die Schlachtlieder. Mit dem folgenden Lied begann die Schlacht und als Mithiël es sang, fielen all ihre Krieger mit ein:

In unsere Hände wurde die Welt einst gelegt,
doch unsere Ahnen sind hinfort gegangen,
wenn ein Krieg über Gardh erneut fegt,
kennen wir keine Ängste, kein Bangen.

Wir werden uns sicher niemals ergeben,
unsere Waffen kennen kein Versagen,
wir scheiden nur stehend aus dem Leben,
Tod für das Volk benötigt keine Klagen.

In unser'n Herzen Thianawens Schwert,
mit uns der Zorn Lareials und all seine Kraft,
wir schützen dem Volk das Heim, den Herd,
auch wenn dafür bricht der letzte Schaft.

Und siehst Du die Schwingen der Königin,
steh' aufrecht und blick' in ihr Gesicht.
Wurden aufrecht geboren, gehen auch so hin,
lassen gerne wiegen uns'rer Seelen Gewicht.

Und siehst Du die Schwingen der Königin,
steh' aufrecht und blick' in ihr Gesicht.
Wurden aufrecht geboren, gehen auch so hin,
lassen gerne wiegen uns'rer Seelen Gewicht

Unter hohen Verlusten beider Seiten ging die Schlacht zu Ende, siegreich für jene, die sich den Göttern nicht verweigern, sondern unterwerfen – und da kam der Verweigerer und stellte sich dem Zweikampf mit Dame Mithiël.
Am nächsten Tage wurde er ausgetragen,  Mithiël hatte das Recht, die Bedingungen des Kampfes aufzustellen und sie forderte den Zweikampf mit Schwert und Schild in Büßergewändern und ohne auf Magie zurückzugreifen.
Schnell lag der Verweigerer am Boden, doch  Mithiël ließ ihn nicht ausbluten, sondern heilte ihn und forderte den Kampf so lange zu führen bis einer von beiden durch einen einzigen Hieb ums Leben komme – was bei dem nächsten Hieb, welchen sie gegen ihn führte auch geschah. Und so starb der Verweigerer im Kampf gegen eine, welche Nerull und seine Frau als höchste Götter verehrte.



Hintergründe (Anzeigen)

und

Erläuterungen (Anzeigen)

Edit: Charakterbeschreibung erweitert.

Mich würde interessieren, ob der Schreibstil (aus der Sicht eines später Lebenden) in Ordnung und glaubwürdig ist.

Edit 2: Link zum Charakterbogen hinzugefügt


« Letzte Änderung: 06. Januar 2009, 21:04:14 von Eleonora »
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