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Autor Thema: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten  (Gelesen 34311 mal)

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TheRaven

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #15 am: 06. Januar 2009, 20:50:26 »
Das alles ist doch dem Lurch egal.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Bruder Grimm

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  • DnD-Gate-SL-Contest-Gewinner 2008
Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #16 am: 06. Januar 2009, 20:51:34 »
Zitat
Abgesehen davon hängt es hier an der Sprachbarriere und ein Herauslassen des ganzen Themas wäre wohl gesünder als eine Zwangsübersetzung. Tiefwasserianer? Wassertiefler? Triefer? Aber da man das Original ja jeweils meist nur übersetzt und nicht daran arbeitet, naja...

Ich hatte mal eine Kampagne gemeistert, die praktisch ausschließlich in Tiefwasser spielte, deswegen mußte ich mir darüber ernsthaft Gedanken machen.
"Triefer" gefällt mir  :D

Zitat
Der Roper z.B. ist auch auf engl. totaler Blödsinn und das sollte man so auch Begreifen ;)

Hättense mal 'nen Blick ins alte AD&D-Monsterkompendium geworfen. "Strangmonster" klang nämlich, fand ich, gar nicht mal so schlecht. Ähnliches hätte auch für einige andere Kreaturen gegolten.
Wer im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein.

Coldwyn

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    • http://www.dnd-gate.de
Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #17 am: 06. Januar 2009, 20:57:03 »
Das alles ist doch dem Lurch egal.

Sag mal, hast du die alten Bücher noch und kannst mal nachschauen ob es auch Nen Demilurch oder Halblurch gab?

Hättense mal 'nen Blick ins alte AD&D-Monsterkompendium geworfen. "Strangmonster" klang nämlich, fand ich, gar nicht mal so schlecht. Ähnliches hätte auch für einige andere Kreaturen gegolten.

Das war aber noch tiefstes AD&D, da waren Übersetzungen noch Glückssache und es wurden mehr Verbrechen begannen als passende Übersetzungen gemacht. Siehe Lurch.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #18 am: 06. Januar 2009, 21:08:27 »
Wo gab es denn den Lurch? Im AD&D Monsterkompendium, das weisse das ständig auseinander gefallen ist, hiess das Vieh Leichnam.

RtB

Nathan Grey

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #19 am: 06. Januar 2009, 21:11:33 »
Der Lurch kommt in den alten Elminster-Romanen vor von Blan Valet. Als ich, dass das erste Mal gelesen habe, wusste ich garnicht warum die Helden vor einen Lurch solche Angst haben. Bis die Lich beschrieben wurde. :D

Wormys_Queue

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #20 am: 06. Januar 2009, 21:27:38 »
Perfekt muss aber nicht gut sein. Warum hat man eigentlich nicht versucht "Drow" zu übersetzen?

Weil "Drow" ursprünglich der Schottischen Folklore entstammen und es kein direktes deutsches Äquivalent gibt. Man konnte es also übernehmen oder weglassen und sich einfach mit dem deutschen "Dunkelelf" behelfen.

Zitat
Ich möchte nur mal an den "Käferbär" erinnern - ist grammatikalisch auch eine gute Übersetzung gewesen, und?
Nö, einfach nur Schwachsinn, weil es die etymologische Herkunft des Terminus vollkommen verkennt. Das "bug" in Bugbear kommt aus dem welschen "bwg" und hat mit Käfern gar nichts zu tun.

Zitat
Und generell sollte man eine neue Übersetzung auch als eine neue Chance erachten, mit altem Material aufzuräumen; ich denke mal, wenn man eine Umfrage starten würde, wer sich am Namen "Drinne" stört, hätte man recht überraschende Ergebnisse...
Ehrlich? Ich schätze, Du wärst überrascht, wie wenig Leute  sich überhaupt für solche Fragen interessieren.

Ich behaupte: Die meisten der von dir genannten Namen könntest Du gar nicht wesentlich besser übersetzen, ohne dabei der Originalvorlage untreu zu werden. Womit Du nur eins beweisen würdest, nämlich dass Du glaubst, es besser als die Designer selbst machen zu können. Das ist aber nicht die Aufgabe eines Übersetzers.

P.S.: Schreckhahn...find ich klasse.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Bruder Grimm

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #21 am: 06. Januar 2009, 21:33:11 »
Zitat
Das "bug" in Bugbear kommt aus dem welschen "bwg" und hat mit Käfern gar nichts zu tun.

Ich glaube, das ganze Wort "bugbear" ist eigentlich ein verballhorntes altes Wort und ein feststehender Begriff, der zumindest sinngemäß mit "bogey man" verwandt ist. Jedenfalls, meine ich, ist mir das Wort schon mal in so einem Zusammenhang untergekommen. Ein "bugbear" wäre demnach also so eine Art Schwarzer Mann, mit dem man früher kleine Kinder erschreckt hat.
"Bodak" (oder "Bodach") übrigens auch...
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Wormys_Queue

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #22 am: 06. Januar 2009, 21:37:00 »
So stehts auch in der englischen Wikipedia. Ich beziehe meine Weisheit in diesem Fall aus dem Eintrag im Webster's Dictionary
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Wormy's Worlds

Curundil

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #23 am: 06. Januar 2009, 22:21:33 »
Der Schreckhahn als hühnerhafte Basiliskenvariante ist doch kein Übersetzungsfehler von D&D, der Begriff ist doch älter. Das ist tatsächlich das deutsche Wort dafür.
Das Basiliskenmotiv mit dem Hahn taucht ja auch in der DSA-Variante in anderer Konstellation auf (Kröte brütet Hahnenei aus), und Wurzel ist dasselbe Fabelwesen - der Basilisk bzw. Schreckhahn. Und wie viele Fabelwesen hat der, je nach Quelle und Mythos, ein leicht unterschiedliches Aussehen.

Aber der Bugbear ist schon schlimm... Käferbär... Grottenschrat... beides nicht toll.
Und der Ettercap damals? Waldschrat? Also bitte. *schauder*
history ['hıstəri], n: an account mostly false of events mostly unimportant, brought about by rulers mostly knaves and soldiers mostly fools. -- Ambrose Bierce

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Archoangel

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #24 am: 06. Januar 2009, 22:40:25 »
Perfekt muss aber nicht gut sein. Warum hat man eigentlich nicht versucht "Drow" zu übersetzen?

Weil "Drow" ursprünglich der Schottischen Folklore entstammen und es kein direktes deutsches Äquivalent gibt. Man konnte es also übernehmen oder weglassen und sich einfach mit dem deutschen "Dunkelelf" behelfen.


Ich behaupte: Die meisten der von dir genannten Namen könntest Du gar nicht wesentlich besser übersetzen, ohne dabei der Originalvorlage untreu zu werden. Womit Du nur eins beweisen würdest, nämlich dass Du glaubst, es besser als die Designer selbst machen zu können. Das ist aber nicht die Aufgabe eines Übersetzers.

P.S.: Schreckhahn...find ich klasse.

@Drow: Dock-Alfar wäre besser. Dunkelelfen, oder auch Unseelies beschreibt ja eher eine etwas breitere Gruppe von Fabelwesen...

@2. Teil: Warum so pampig? Schlechten Tag gehabt, oder bist du generell gegen Eigenkreativität und möchtest alles von "professionellen" Designern "vorgekaut" bekommen. Dann kannst du eigentlich auch gleich D&D an den Nagel hängen und WoW spielen - da musst du dir nicht einmal mehr die Welt vorstellen...

Ich schreibe hier übrigens auch nicht als "Übersetzer", sondern als Forenmitglied, der sich für die Meinungen der anderen interessiert ... oder habe ich drüben bereits einen entsprechenden Thread aufgemacht? Und einige der Namen sind einfach grottig ...

Pro Strangmonster.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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Curundil

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #25 am: 06. Januar 2009, 22:47:42 »
Und einige der Namen sind einfach grottig ...

Da isser wieder, der Bwgbär. 
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Sensemann

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #26 am: 06. Januar 2009, 22:49:46 »
Ich schätzt z.B. auch den Begriff Kriegsknecht sehr viel mehr als Kriegsgeschmiedeter für einen Warforged :)

Warum also nicht zur Not die alte Bezeichnungen am Tisch verwenden, sollte neue Bezeichnungen einem nicht zusagen?
Zitat
Ich habe, noch bevor ich die offizielle Übersetzung kannte, den Begriff selbst als "Kriegsgeschmiedeter" übersetzt. Insoweit bin ich mit der offiziellen Übersetzung mehr als zufrieden, während ich Kriegsknecht als offiziellen Namen nicht besonders gern gesehen hätte. Als abfällige Bezeichnung in Karrnath gerne, aber von einem brelischen Warforged würde ich erwarten, dass er jedem, der ihn so nennt, sofort eins auf die Glocke gibt.

Abfällig soll laut deutschen Eberronromanen ja einfach "Geschmiedeter" sein (genauso wie Atmer von Kriegsgeschmiedeten in Richtung andere Rassen), wobei meine Jungs am Tisch oft einfach Blecheimer oder Rostbirne sagen :cheesy:

Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #27 am: 06. Januar 2009, 23:04:49 »
Ich find Schrat gut. Das trifft es bei Grottenschrat ziemlich gut. Ich weiss nicht wie Ettercap das Spinnenmotiv beinhalted, aber generell ist Waldschrat auch kein schlechter Monstername. Käferbär hingegen ist etwas komisch, besonders wenn man sich zuvor noch den Eulenbär angeschaut hat.

RtB

Archoangel

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #28 am: 06. Januar 2009, 23:30:39 »
"Wir haben in der Stadt einen Schuster, einen Bäcker, einen Metzger, einen Seiler..."

"Einen SEILER??? ... Himmel - lasst ihn uns totschlagen ..."
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Wormys_Queue

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Re: Drinnen und draußen und andere Übersetzungsmerkwürdigkeiten
« Antwort #29 am: 07. Januar 2009, 00:39:48 »
@Drow: Dock-Alfar wäre besser.

Ist nicht deutsch, nur Experten kennen den Begriff überhaupt. Klingt noch dazu fürchterlich. Besser. Ganz sicher.

Zitat
oder bist du generell gegen Eigenkreativität und möchtest alles von "professionellen" Designern "vorgekaut" bekommen. Dann kannst du eigentlich auch gleich D&D an den Nagel hängen und WoW spielen - da musst du dir nicht einmal mehr die Welt vorstellen...

Bei Übersetzungen gehts nicht in erster Linie um Eigenkreativität, sondern darum, die Vorlage so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Coldwyn und ich haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass diese Unsinnsnamen in den meisten Fällen dem Original geschuldet sind und es sich dabei keineswegs einfach nur um "grottige" Übersetzungen handelt. Hier jetzt mit Gewalt irgendwelche "Verbesserungen" durchzusetzen kann nur gelingen, wenn man den Namen "Roper" gar nicht erst zu übersetzen versucht und in Kauf nimmt, das Original an dieser Stelle zu verfälschen.  Der Begriff "Seiler" hingeben gibt dieselbe Assoziation gegenüber dem Monster wieder, die auch den englischen Begriff "Roper" hervrgebracht hat. Find das Monster wegen mir genauso bescheuert wie ich, aber die Übersetzung passt.

Außerdem ist Kontext alles. In deinem Beispiel würde kein Mensch auf die Idee kommen, dass mit Seiler das Monster gemeint wäre. Und wenn ein Abenteurer davon berichtet, dass er im Dungeon von einem Seiler angegriffen wurde, würde ebenfalls niemand auf die Idee kommen, dass damit eine Person mit dem Beruf gemeint wäre.

Genausowenig würde ich annehmen, dass Du eine Glühbirne meinst, wenn Du davon sprichst, gerade in eine saftige Birne gebissen zu haben. Nur dass Du  Witze drüber reißen kannst, beweist also noch lange nicht, dass die Übersetzung schlecht ist.
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