Martial Power (im folgenden MP genannt) schließt nahtlos an die Completebücher der 3.5 an.
Ist deine Einleitung. Das finde ich nicht. Es wird viel an der 4E kritisiert, weil die Spieler einfach bei der 4E vorraussetzen, es müsste so aussehen, wie zuvor. 4E ist anders und Martial Powers ist kein Complete Fighters IV, sondern eben eine Erweiterung für Martial Powers. Man sieht deiner Rezension recht schnell an, dass du gewisse 3.5 Erwartungen an das Buch gestellt hast, die nicht erfüllt wurden.
Mir fehlen zumindest Andeutungen welche Builds in dem Buch angeboten werden. Der Ranger und der Battlerager werden in je einem Satz abgefrühstückt, von den anderen Builds erfährt man gar nichts. Es gibt auch neue Schlüsselwörter, die neue Powers zum Teil anders wirken lassen als zuvor. Alles in allem finde ich die Rezension ziemlich mager. Allerdings würde ich das Buch in etwa gleich bewerten
Bei der Qualität gebe ich dir Recht, aber was Besseres bekommt Wotc offenbar nicht mehr hin. Auch die Qualität der Illustrationen hat für meinen Geschmack in Martial Powers nachgelassen. Die Powers sind nahezu alle auf die neuen Builds zugeschnitten. Wer schon seinen Charakter so hat, wie er ihn spielen möchte und glaubt, Martial Powers bietet ihm dafür mehr Optionen, der mag enttäuscht sein. Auch wenn der Beastmaster Ranger sehr gelungen umgesetzt wurde, bekommt ein klassischer Ranger hier leider wenig Neues geboten. Gerade die Martial Klasse, die wie keine zweite Stärke UND Geschicklichkeit für unterschiedliche Builds benötigt, erhält die wenigsten Alternativen. Der Fighter bekommt hier deutlich mehr. Der Rogue hingegen nur eine und dazu eine spezialisierte At-Will Power, das ist klar zu wenig für so ein Buch. Immerhin nutzt man die At-Will Powers auf Dauer am häufigsten, da wären mehr Alternativen wünschenswert gewesen. Und Alternativen sind ja schließlich der Grund für so ein Buch.
Der Mangel an Fluff ist wieder ein klarer Punktabzug, das sehe ich auch so. Es wirkt alles ein wenig hektisch durchgedrückt, auch wenn das Buch seinem Anspruch genügen kann, ohne zu glänzen. Einziges Highlight ist in meinen Augen der Beastmaster Ranger, bei dem sie ein schönes System gefunden haben, ein Pet einzubauen, ohne den generellen Ablauf der Runden zu modifizieren. Hier entscheidet der Ranger je nach seinen Powers, ob sein Pet oder er selbst seine Aktionen pro Runde nutzt. Bei Angriffen profitiert er dabei evtl. von der Position seines Helfers und genießt einen Kampfvorteil, oder aber sein Tierbegleiter nutzt ihn, je nach Power und Situation. Stirbt der Begleiter, kann er mit einem Ritual wiedererweckt werden, doch das kostet Zeit und Geld (Material) und ist nicht mal eben in 5 Minuten getan. Dazu gibt es universelle Schablonen für nahezu jeden Kreaturtyp. der einem Spieler freie Hand bei der Wahl seines neuen Freundes bietet. Klasse gemacht.
Der Battlerager hingegen ist ein klarer Ausreißer nach unten. Er erhält eine Fähigkeit, die ihm bei nahezu jedem Angriff zusätzliche temporäre Lebenspunkte zukommen lässt. In den EnWorld Foren haben sie schon jede Menge Hochrechnungen gemacht und die einhellige Meinung hält ihn klar für überzogen stark. Während ein anderer Kämpfer nach zwei Gegnern seine Lebenspunkte bei Null hat, hält sich der Battlerager fast endlos selbst am Leben, solange er nur Nahkampfgegner hat, die er schlagen kann. Aber es stand ja zu befürchten, dass die recht gute Balance im PHB durch die Power Bücher früher oder später gekippt wird. Es war eben früher...